MondSchatten von Jayle (Naruto Next Generation || Alternative Timeline) ================================================================================ Eins ----   Ein Kind geboren im Licht. Ein Kind geboren im Schatten. Vollmond. Neumond.   Ein kalter Windhauch, zog über Konoha hinweg. Die Silhouette eines Mannes stand über den Hokagefelsen und schien hinab zu sehen. Auf seinen Lippen lag ein kleines Schmunzeln, welches jedoch nicht lange hielt. Er richtete seinen Blick zum Sternenklaren Himmel empor. Seine Augen wanderten langsam zum hell leuchtenden Vollmond. Kurze Stille. Dann ein lauter Schrei. Er lachte heißer. Ein kleines Mädchen erblickte gerade das Licht der Welt. Der Mann lenkte seine Aufmerksamkeit nun in Richtung des Krankenhauses, welches im hellen Licht des Vollmondes erstrahlte.   Nachdem das Schreien des Mädchens verstummte, seufzte der Mann lächelnd. »Konoha, du hast es echt nicht einfach. Warum bürdest du dir nur immer alles auf? Wird sich das jemals ändern?« Der Mann begann belustigt zu Schmunzeln »Solltest du nicht bei deiner Frau und eurem kleinen Mädchen sein?« Keine Antwort. Der Mann, welcher in seiner Kutte verborgen war, wandte sich langsam zu seinem schweigenden Gesprächspartner um. Ein dunkles Auge ruhte prüfend auf ihm. »Ich würde ja fragen ob ich etwas im Gesicht habe, aber dies ist ja nun einmal verborgen. Das du mich noch nicht angegriffen hast, zeigt mir, dass du mich nicht als Bedrohung zu sehen scheinst, Uchiha Sasuke.«, er lachte leicht »Ob ich das als Beleidigung sehen sollte?« Sein Gegenüber stand weiterhin schweigend vor ihm. Allmählich fragte sich der Mann, was dem Anderen wohl durch den Kopf gehen mochte?   »Bist du fertig?« Der Mann stutzte. Hatte Sasuke etwa nur darauf gewartet, dass er endlich den Mund hielt? Oder wie sollte er diese Aussage nun verstehen? Er entschied sich dazu, nichts weiter zu äußern und nickte einfach sachte. Sasuke schloss sein Auge bedacht, ehe er es wieder öffnete und weiter sprach »Mir ist nicht entgangen, dass du seit geraumer Zeit hier verweilst. Mich würde daher brennend interessieren, was ein Unbekannter Shinobi, mitten in der Nacht, hier zu suchen hat?« Der ernste und leicht bedrohliche Unterton in Sasukes Stimme war nicht zu verleugnen. Sein Gegenüber wusste daher, dass mit ihm gerade nicht zu Spaßen war. Was es mit Sasuke ohnehin nie war.   Der Mann schmunzelte etwas. Er durfte und konnte diese Frage nicht beantworten. Zumindest noch nicht. Die Zeit war lange noch nicht reif. Aber diese Art von Antwort würde Sasuke definitiv nicht gefallen. Doch ihm war auch von Anfang an bewusst, dass seine Anwesenheit nicht unbemerkt bleiben würde. »Antworte.«, kam es scharf von Sasuke, der allmählich die Geduld verlor. Als ihm dann bewusst wurde, dass er keine Antwort mehr erhalten würde, war es schon zu spät. Der Mann war einfach verschwunden. Vor seinem Auge. Einfach weg. Und er konnte sich nicht erklären, wie der Kerl dies schaffte. Es blieb nichts weiter zurück, als die kalte Brise, die über Konoha hinweg zog. Und der Vollmond, welcher das Dorf wunderschön im Schnee glitzern ließ.     Sechs Jahre später     Sakura versuchte ihr Lachen hinter ihrer Hand zu verstecken, wurde aber mit dem finsteren Blick ihres Mannes gestraft, während sie auf ihrem freien Arm, ihre dreijährige Tochter trug. Allerdings ließ sie sich davon nicht beirren. Schließlich war sie nicht die Einzige, die nur schwer an sich halten konnte. Sasuke stand dort, vor der Akademie Klasse, in die eigentlich ihre gemeinsame, ältere Tochter gehen sollte. Diese jedoch sah es gar nicht ein, dies ohne ihren Papa zu tun, weshalb sie sich vehement an sein Bein klammerte. Sogar ihre Klassenlehrerin wusste nicht recht, was sie tun sollte. Sie konnte ja schlecht das Kind, samt ihres Vaters mitnehmen. Gerade, wenn dieser Vater Sasuke Uchiha war. »Yuki, möchtest du nicht mit mir zu den Anderen kommen? Dein Papa siehst du doch später wieder?«, hockte sich die Klassenlehrerin vor Yuki und streckte ihr ihre Hand entgegen. Das Lächeln, welches sie auf den Lippen trug, wurde schräg, als das Mädchen ihre zwei rosanen Zöpfe, mit samt ihres Kopfes schüttelte. »Nein!« Yuki richtete ihre großen, leuchtend smaragdgrünen Augen zu ihrem Papa nach oben »Warum kannst du mich denn nicht unterrichten? Du bist doch viel besser, als die Lehrerin da.« Sie zuckte etwas zusammen, als sie den scharfen Blick ihres Papas auf sich spürte. Anschließend schob er sie von seinem Bein und kniete sich vor sie. Mit seinem Finger schnipste er ihr gegen die Stirn »So haben wir dich nicht erzogen, Yuki. Auf diese Art spricht man nicht über Andere, die man nicht kennt. Woher willst du denn wissen, dass deine Lehrerin über kein großes Wissen verfügt? Denkst du nicht, es hat einen Grund, warum sie Lehrerin ist?« Yuki spielte nervös an ihrem Kleid herum und wich dem Blick ihres Papas aus. Wenig später sah sie zu ihrer Lehrerin und verneigte sich höflich »Entschuldigung Sensei.« Yuki drehte sich noch einmal kurz zu ihrem Papa, gab ihm einen Kuss auf die Wange und nahm anschließend die Hand ihrer Lehrerin, mit welcher sie dann doch mitging.   Sakura stoppte lächelnd neben ihrem Mann, während die kleine Sarada ihrer großen Schwester nachblickte. Sasuke erhob sich indes »Dieses Kind.« Er schielte vielsagend zu Sakura, als dieser ein heiteres Lachen entfuhr. Sie erwiderte seinen Blick sanft »Sie liebt und bewundert ihren Papa eben.« Sie schloss ihre Augen bedacht, öffnete sie wieder und beobachtete Yuki dabei, wie sie sich fröhlich mit einer Klassenkameradin unterhielt. »Und wer weiß, vielleicht wärst du so gewesen wie sie, wenn dir nicht all diese schrecklichen Dinge widerfahren wären?« »Gewiss nicht.«, stellte Sasuke klar. »Ich renne schließlich nicht irgendwo mit meiner Chakrakontrolle hoch und komme nicht wieder runter.« Sakura hob eine Braue »Ach? Aber ich mache das? Darf ich dich daran erinnern, das ich eine beinahe perfekte Chakrakontrolle besitze?« Erneut strafte Sasuke sie mit seinem Blick, jedoch wirkte jener dieses mal beinahe trotzig. »Wir werden ja sehen, was die Zeit zeigt.« »Genau, immerhin haben wir noch eine zweite Tochter.« »Was genau möchtest du damit sagen?« »Ach, gar nichts ~.« »Sakura….«     sieben Jahre später     Kakashi betrachtete nüchtern die drei Genin vor sich. Innerlich fluchte er, Narutos bitte nachgekommen zu sein, noch einmal als Teamleiter drei Schüler auszubilden. Denn das hatte er definitiv mit Absicht getan.   Uchiha Yuki Uzumaki Minato und Kyu, Sohn von Sai   Kakashi massierte sich seine Nasenflügel. Ob er den Test mit dem Glöckchen überhaupt versuchen sollte? Mit Sicherheit kannten die Drei den Test schon, von den Erzählungen ihrer Eltern. Andererseits war er auch neugierig, wie sich die Fähigkeiten ihrer Eltern, auf die ihrer Kinder äußern würden. Er kratzte sich am Hinterkopf und beobachtete die Drei. Sein sechster Sinn sagte ihm eindeutig, dass zwischen Minato und Kyu eine Rivalität ausbrechen würde. Schließlich hatte er nicht nur seine Schüler, sondern auch Pubertierende vor sich. Kyu hatte die merkwürdige Art und Weise von seinem Vater geerbt. Minato war eher so ruhig wie seine Mutter, besaß aber definitiv den Willen seines Vaters. Zudem hörte er, solle er möglicherweise die Fähigkeiten seines Großvaters geerbt haben. Vielleicht war dies auch der Grund, weshalb Naruto wollte, dass er ihn unterrichtete… Und Yuki dachte wie ihre Mutter immer an andere, besaß aber den Ehrgeiz und Willen ihres Vaters.   Kakashi schmunzelte unter seiner Maske. Anschließend ging er auf seine Schüler zu.   »Gut, kommen wir zu eurer Prüfung, die ihr bestehen müsst. Ansonsten werde ich euch nicht ausbilden.«   Und sie wussten tatsächlich nichts von der Prüfung, bestanden sie letztlich aber mit Bravour. Denn trotz einiger Differenzen, dachten sie letztlich wie eine Einheit. Ein neues Team sieben war geboren.     sechs Jahre später / heute     »Oh man, Nii – chan! Kannst du dem alten Herrn nicht sagen, er soll uns mal richtige Aufträge geben?« Boruto lief motzend neben Minato her, der gerade auf den Weg zu ihrem Vater war. Der ältere lächelte vielsagend »Nein.« Boruto verschränkte seine Arme vor der Brust »Das ist unfair! Du bist seine rechte Hand und könntest ruhig mal ein gutes Wort für uns einlegen! Immerhin sind wir keine Genin mehr!« Er blinzelte verwirrt, als sein großer Bruder begann leicht zu lachen. Boruto grummelte »Was ist jetzt wieder so lustig?« »Es ist nur amüsant, dass du immer noch denkst, dass eure Aufträge zu einfach für euch sind.« Minato stoppte, weshalb sein Bruder es ihm wenige Schritte später gleich tat und fragend zu ihm sah. Minato lächelte »Schon mal daran gedacht, dass dir die Aufträge zu einfach vorkommen, weil ihr stärker werdet?« Er schmunzelte zufrieden, da es seinem Bruder gerade eindeutig, wie Schuppen von den Augen fiel. An diese Möglichkeit schien er tatsächlich noch nicht gedacht zu haben.   Boruto sah Minato nach, der seinen Weg fortsetzte. Vermutlich hatte sein Bruder recht….allerdings….Moment mal. Er deutete mit seinem Finger auf seinen Bruder »Nii – chan! Warte gefälligst! Wenn ihr das wisst, weshalb werden die Missionen dann nicht schwerer!?« Er eilte ihm nach, allerdings war das vergebene Liebesmüh. Sein Bruder verschwand schlagartig, weshalb er stoppte und die Arme vor der Brust verschränkte. »Unfair! Opas Hiraishin Fähigkeiten….«, murrte Boruto vor sich hin. Zuckte allerdings heftig zusammen, als er angetippt wurde. Einen kleinen Schreckensschrei konnte er dabei ebenfalls nicht unterdrücken. Er schielte vorsichtig zurück und sah in zwei bekannte, onyxfarbene Augen, die ihn mit hochgezogener Augenbraue musterten. »Wie ein Mädchen.«, stellte Sarada schlicht fest. »Wer ist hier ein Mädchen?«, grummelte Boruto. »Ich, offensichtlich. Aber du schreist wie eines. Zumal ich mich nicht mal angeschlichen habe. Du hättest mich locker bemerken müssen. Wie hast du es nur zu einem Chunin geschafft?«, zweifelte Sarada. »Versuchst du mich gerade zu provozieren? Darauf falle ich nicht rein!«, grinste Boruto stolz. »Nicht wirklich. Ich spreche lediglich Tatsachen aus.« »Gar nicht! Ich schreie gewiss nicht wie ein Mädchen!« »Naja, doch schon. Halb Konoha hat es gehört. Sogar ein paar Vögel sind hochgeschreckt.« »Du willst wohl Streit anfangen!?« Boruto blinzelte, als er ins Nichts brüllte. Wohin war Sarada so plötzlich verschwunden? Er überlegte kurz…. »Oh verdammt! Ich habe die Mission vergessen! Warum sagt diese blöde Zippe denn nichts!?«   »Das ist schon ein bisschen gemein, oder?«, lachte Yuki sich in ihre Hand. »Ich meine, Sarada hätte ihn ja wenigstens daran erinnern können, wenn sie ihn schon halb zu Tode erschreckt.« Minato schloss sich ihrem Lachen, mit einem amüsierten Lächeln an »Mein Bruder kann das ab. Der braucht so etwas ab und an mal, glaube ich.« Er spürte Yukis Blick auf sich, während ihre Lippen von einem vielsagenden Lächeln geschmückt wurden »Du musst gerade reden. Immerhin nimmst du deinen Bruder auch ständig aufs Korn.« Minato zuckte mit seinen Schultern »So wie er sich verhält, verdient er es manchmal nicht anders.« Er richtete seinen Blick auf das Hokagegebäude. »Ich weiß, dass Boruto es unserem Vater vorhält, dass er so viel arbeitet. Aber andererseits weiß er gar nicht, was momentan alles los ist. Würde er ihn vielleicht einmal normal fragen, bekäme er mit Sicherheit auch eine Antwort.« Yukis Mimik bekam besorgte Züge. Sie wusste, auf was Minato hinaus wollte. Natürlich wusste sie das. Allerdings gab es auch nur eine gewisse Anzahl an Ninja, die über die momentanen Ereignisse bescheid wussten. Sie legte ihre Hand sachte an ihren Oberarm.   Menschen verschwanden urplötzlich. Einfach so. Ohne jede Spur. Das einzige was sie wussten, war, dass es immer dunkel war, wenn es geschah. Allerdings half es auch nicht, Nachts Ninja auf Patrouille zu schicken. Es passierte dennoch. Dies geschah leider nicht nur in ihrem Dorf, sondern alle Großmächte meldeten derartige Vorfälle. Keiner wusste, was es damit auf sich hatte. Da es willkürliche Menschen waren, die verschwanden. Sowohl Zivilisten, als auch Ninja. Die Kage versuchten momentan alles in ihrer Macht stehende, um das zu verhindern. Selbst ihr eigener Vater verstand nicht, was vor sich ging, obwohl er schon persönlich Nachts durch das Dorf streifte. Allerdings meinte sie letztens gehört zu haben, wie ihr Vater meinte, all das erinnerte ihn an etwas, das in ihrer Geburtsnacht passierte. Mehr konnte sie leider nicht aufschnappen, da sie sonst bemerkt worden wäre. Aber sie wüsste schon gerne, worauf er damit hinaus wollte.   »Yuki?« Minato lachte leicht, da die Angesprochene stramm und zu ihrem Leidwesen knallrot, vor ihm stand. Kurz darauf trafen ihre wunderschönen, smaragdgrünen Augen verlegen, auf seine hellblauen. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen »Wir sollten weiter, denkst du nicht? Die ganze Zeit hier auf dem Dach zu hocken, ist vielleicht etwas merkwürdig?« Yuki nickte zögerlich und immer noch sichtlich verlegen »Damit hast du sicher recht…« »Natürlich habe ich das.«, grinste Minato, was Yuki nur noch mehr erröten ließ. »Und was die Vorkommnisse angeht, werden wir bestimmt bald mehr in Erfahrung bringen.« Yuki sah Minato verwirrt nach, bevor sie lächelte. Er hatte wieder in ihrem Blick gelesen, dieser Schuft. Aber er hatte recht, irgendwie schafften sie das schon. Immerhin waren sie doch Konoha – Ninja. Oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)