✩ Mondpalast ✩ von AliceFeder ================================================================================ Kapitel 4: 20 Uhr ----------------- 4. 20 Uhr   Die Zeit bis 20 Uhr hatte ich gut rumbekommen. Mein Rucksack, den ich mit allerlei Dingen gefüllt hatte, die ich bei dem Auftrag gebrauchen könnte, stand Griffbereit neben meinem Bett und um nicht über das komische Verhalten von Cana nach zu grübeln, hatte ich meinen kompletten Haushalt auf Vordermann gebracht. Hieß so viel, dass ich wie ein wild gewordener Teufel den Putzlappen geschwungen habe und meine vier Wände glänzten wie bei meinem ersten Putz Wahn als ich frisch in diese liebgewonnene Wohnung eingezogen war. Das war bereits gute fünf Jahre her. Aber nun stand ich vor Canas Wohnungstür und betätigte mit einem nervös zuckenden Finger die Klingel. Was mich wohl erwarten wird?, fragte ich mich, aber weiter darüber nachdenken konnte ich nicht, denn schon vernahm ich tapsende Schritte und bevor ich mich versah, lächelte mich meine Freundin an, die ihre langen Haare zu einen lässigen Dutt zusammengebunden hatte. Einige Strähnen fielen ihr widerspenstig in ihr schmales Gesicht und ich starrte sie einen Moment zu lange an. »Hast du es dir anders überlegt?«, fragte sie mich, da sie meine Reaktion falsch aufgefasst hatte. Eilig schüttelte ich verneinend mit dem Kopf. »Nein, es ist nur ungewohnt, dich mit einem Dutt zu sehen. Der steht dir sehr gut. Solltest du auch mal in der Gilde tragen«, antwortete ich ehrlich und lief an ihr vorbei in die Wohnung. Sie dirigierte mich ins Wohnzimmer, wo wir es uns auf ihrer Couch bequem machten.   Unruhig spielte ich mit meinen Fingern, während mein Blick vor uns auf den Tisch gerichtet war. Auf diesem Stand eine kleine Flasche mit einem dunklen Inhalt, in welchem es golden schimmerte, ihre Karten und ein paar Duftkerzen, die einen fruchtigen Geruch verbreiteten. Pfirsich, war mein allererster Gedanke und ich nahm einen tiefen Atemzug. Ich liebte Pfirsiche, das wusste auch Cana und ich dankte ihr bereits jetzt dafür, dass sie daran gedacht hatte, denn der Duft nahm mir die Nervosität für das Kommende. »Also Lucy«, erhob sie das Wort und ich schenkte ihr meine volle Aufmerksamkeit. Aus großen, rehbrauen Augen sah ich sie an und fühlte mich wie eine Schülerin, die gleich von ihrer Mentorin eine Unterweisung in Sachen Zaubertränke und Traumdeutung erhalten würde. »Du wirst gleich diese Mixtur trinken müssen«, fing sie an zu erklären und deutete auf das kleine blaue Fläschchen. So viel zur Thematik Zaubertrank, dachte ich belustigt und nickte eifrig. Ich fragte sie erst gar nicht, wozu das blaue Getränkt gut sein sollte, denn die Antwort bekam ich bereits kurz darauf. »Diese blaue Spezial Mixtur wird dir helfen deinen Geist zu öffnen und diesen zu spalten. Das heißt, du wirst in eine Art Trance Zustand versetzt und erlebst deinen Traum, den du aus dir hervorholen möchtest, wie aus der Perspektive einer dritten Person. Du wirst ein Zuschauer deines eigenen Bewusstseins sein und mir von ganz alleine deinen Traum berichten.« Abermals nickte ich und sie legte mir beruhigend ihre Hand auf meine verschränkten Finger, die ich nun doch ein wenig zu fest ineinander drückte. »Wenn es nötig sein wird, werde ich dich mit Anweisungen leiten oder dir Fragen stellen und falls die Traumerinnerung nur bruchstückhaft oder unklar sein sollte, werden wir am Ende der Sitzung meine Karten zur Hilfe ziehen und den deuten, okay?« Ich schloss für einen Augenblick meine Augen und sog mit einem tiefen Atemzug den Geruch von Pfirsich ein, der sich im Raum ausgebreitet hatte. »Alles klar, ich bin bereit!«, erwiderte ich mit fester Stimme und schaute sie aus meinen rehkitzbrauen Augen ernst an. Ich möchte wissen was ich jede Nacht träume. Ich will wissen, was mir den Schlaf raubt und mich langsam verrückt werden lässt!   Ein aufmunterndes Lächeln zierte ihre Lippen als sie zur Mixtur griff und den Korken entfernte. Ich nahm ihr die Flasche ab. »Alles austrinken?«, fragte ich und beäugte den blauen Inhalt skeptisch. »Ja«, antwortete sie mir und schien meine Gedanken zu lesen. »Keine Sorge, es ist nicht giftig«, kicherte sie vergnügt, was mir peinlich berührt die Röte in die Wangen schoss. Ich setzte den Flaschenhals an meine Lippen an und leerte das Fläschchen in nur einem kräftigen Zug. Ein bitterer Geschmack bereitete sich umgehend auf meiner Zunge aus und mir wurde etwas schummrig. »Du könntest eine gute Saufkumpanin werden«, nickte Cana mir anerkennend zu und reichte mir ein Kissen. »Jetzt leg dich hin und entspann dich«. Ich folgte der Anweisung allzu gerne, da es sich in meinem Kopf bereits wie ein Kettenkarussell zu drehen begann und legte mir das Kissen in den Nacken. Derweil schaltete Cana das Deckenlicht aus, so dass das Wohnzimmer nur noch durch die Duftkerzen erhellt wurde. Die kleine rotblaue Flamme warf tanzende Schatten an die Wände. Kurz kam es mir so vor, als würden sich die Schatten lösen und in unterschiedlichen Gestalten Mitten im Raume schweben. Meine müden Augen huschten von einem der tanzenden Schatten, der mich irrwitziger Weise an eine Maus mit Flügeln erinnerte, in meinem vernebelten Sichtfeld zu der flackernden Flamme, die vor meinen Augen einen wilden Tanz vollführte. Gebannt schaute ich auf diese lodernde Flamme und bemerkte, wie mein Körper und meine Augenlider immer schwerer und schwerer wurden. Auf einmal hatte ich das Gefühl, als würde ich schweben.   Am Rande vernahm ich Canas gedämpfte Stimme die zu mir sprach. Sie glich einem flüstern und wies mir in einer sanften Tonlage den Weg. Es rauschte in meinen Ohren, hinter meinen Augenlidern flackerte es in allerlei Farben und mit einem Mal befand ich mich in einem Gebäude wieder, was ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte. ≈ ♦ ≈   Mein blaues Sommerkleid wehte sachte im Wind, der pfeifend um die Ecke des Gebäudes zog. Mit einem Lächeln schob ich meine blonden Haare hinter mein Ohr, die der Wind mir störend ins Gesicht geweht hatte. Doch ich störte mich nicht weiter daran und hielt meinen Blick weiter in die Ferne gerichtet. Der Anblick war atemberaubend schön und ein nie dagewesenes Funkeln lag in meinen rehkitzbraunen Augen. Der Mond zeichnete sich in seiner vollen runden Erscheinung am Firmament ab. Er war so groß, dass ich das Gefühl hatte, ich müsste nur meine Hand ausstrecken um ihn berühren zu können, während unzählige Sterne strahlend am Himmel leuchteten. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so viele Sterne am Nachthimmel strahlen sehen, geschweige denn von dem Mond, der die Landschaft in einem Meer aus Silber verzauberte. Es gab hier kein Grün, keine Blumen die blühten, alles war verdeckt unter einer weißen, dicken Schneeschicht, einem Pulverschnee, der aussah wie leckere Zuckerwatte.   Und ich, ich stand einfach mit nackten Füßen draußen auf dem Balkon und konnte meinen Blick nicht von dieser bezaubernden Aussicht lösen. Frieren, das tat ich nicht. Das Gebäude befand sich innerhalb einer magischen Schutzkuppel, das jegliche Kälte von uns fernhielt. Nur der Wind, der um die Ecke zog, streichelte sanft meine Haut.   Ich hörte Schritte hinter mir. Jemand kam mir immer näher, doch rührte ich mich nicht vom Fleck oder wandte meine leuchtenden Augen von diesem unglaublichen Sternenhimmel ab. Ich fühlte mich nicht bedroht, nein, im Gegenteil. Meine Seele und mein Herz befanden sich im absoluten Einklang wie ich es noch nie zuvor verspürt hatte. Die Person, die zu mir gekommen war, befand sich direkt hinter mir. Ich spürte keine Hitze, aber ganz leicht ging eine vertraute Wärme von dieser Person aus. Die Person schien nicht zu wissen, was sie sagen sollte. Ich hörte nur einen gleichmäßigen Atem an meine Ohren dringend, doch dann, machte sie einen letzten Schritt auf mich zu und ich spürte eine starke Brust an meinem Rücken. Im gleichen Augenblick schlang die Person sanft ihre Arme um meine Hüfte, drückte mich noch etwas mehr an den starken Brustkorb. Ich fühlte mich unsagbar wohl und geborgen in dieser unschuldigen Umarmung und entspannte mich. »Lucy«, hörte ich ihn meinen Namen flüstern, aber ich antwortete ihm nicht. Ich lehnte mich ihm glücklich entgegen und bettete meinen Hinterkopf an seine Schulter. »Schau, wie schön sie sind«, hauchte ich nur als ich meine Hände zögerlich auf die seinen legte. Diese Nähe war ungewohnt und doch wollte ich sie nie mehr zu ihm missen müssen. Normalerweise hätte ich jetzt einen kitschigen Spruch erwartet wie: Nicht so schön wie du oder Die Sterne erblassen neben deiner Schönheit, aber nichts dergleichen kam. Es wäre auch nicht sein Stil gewesen. Stattdessen überraschte er mich auf eine ganz andere Art und Weise. Er öffnete seine Hand, in welcher ein Gegenstand lag, der mir die Tränen in die Augen trieb.   Hinter meinen Augenlidern begann es erneut zu Flimmern und ich merkte wie mein Körper unruhig wurde. Mein Puls beschleunigte sich und ich stöhnte gequält in der Trance auf, als ich im Traum hektisch durch Flure aus weißem Marmor lief. »Gray! Natsu!«, schrie ich aus voller Kehle verzweifelt die Namen meiner Freunde und mir stand die nackte Angst ins Gesicht geschrieben, doch eine Antwort erhielt ich nicht von ihnen. Ein heftiges Beben ließ das Gebäude aus Marmor erzittern. Ich verlor mein Gleichgewicht und schlug hart auf den Boden auf. Tränen rannten mir über mein Gesicht, nicht vor Schmerz, sondern aus Furcht. Ich hatte Angst, schreckliche Angst. Wo waren sie nur? Warum fand ich sie nicht? Schnell stand ich wieder auf. Fuhr mir fahrig mit meinem Handrücken über meine nassen Wangen, um sie zu trocknen, aber die Tränen hörten nicht auf zu fließen. Aus reiner weiblicher Intuition heraus bog ich den nächsten Flur ab. Dort erblickte ich eine Treppe, welche direkt nach unten, weiter in das Innere des Gebäudes hineinführte. Stufe für Stufe rannte ich diese hinunter und mein blaues Kleid, welches an einigen Stellen eingerissen war, wehte durch mein hektisches Rennen hin und her. Ich lief und lief, Stufe für Stufe. Die Treppe kam mir unendlich lang vor und ich hatte das Gefühl, eine gefühlte Ewigkeit hinab zu rennen, was wahrscheinlich auch zutraf, aber dann erreichte ich die letzte Stufe. Schwer atmend blieb ich stehen und meine Augen waren auf ein unglaublich großes Tor aus Marmor gerichtet. Der Bogen, der um das Tor errichtet worden war, war verziert mit Symbolen aus der uralten Zeit. Einige von ihnen erkannte ich. Hatte meine Mutter mir als Kind spielerisch ein paar dieser Symbole beigebracht gehabt, als sie mir nebenbei mystische Geschichten von Feen und Dämonen aus dem hohen Norden erzählte. Ich schüttelte meinen Kopf und zu meinem Entsetzen war das große Tor einen Spaltbreit geöffnet. Ein Lichtstrahl kam aus der schmalen Öffnung und ich bildete mir ein, einen stöhnenden Schmerzenslaut zu vernehmen. Pure Panik kroch meine Glieder empor. Alles in mir schrie, dass ich mich umdrehen und weglaufen sollte und entgegen jeglicher Vernunft tat ich das genaue Gegenteil. Was ist, wenn Gray und Natsu da drinnen waren und meine Hilfe brauchten? Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, den ich aufbringen konnte und ging in zögerlichen Schritten zu dem Tor. Beiläufig wischte ich mir die Tränenspuren aus dem Gesicht fort und legte meine Hand auf den kalten, weißen Marmor als ich die Tür langsam, Stück für Stück weiter aufschob. Danach hörte ich nur noch meine eigene Stimme in meinen Ohren widerhallen, die mit einem grellen, entsetzten Schrei die weiße Halle durchzog, in der es nicht ganz so weiß war, wie es eigentlich sein sollte. ≈ ♦ ≈   Im nächsten Moment fand ich mich in Canas Wohnung wieder und meine Freundin, die mich aus geweiteten zartbitterbraunen Augen überfordert anstarrte. Schwer atmend saß ich senkrecht auf ihrer Couch und versuchte mein wild schlagendes Herz zu beruhigen, das schmerzhaft gegen meine Rippen schlug. Schweißperlen zierten meine Stirn und meine braunen Seelenspiegel waren vor Schreck geweitet, während mein Mund sperrangelweit zu einem stummen Schrei geöffnet war.   »Lucy?«, hörte ich sie sanfte Stimme von Cana, die mir beruhigend ihre Hand auf meine bebende Schulter legte. »Was hast du gesehen?« Ich schüttelte wild mit dem Kopf und kniff verängstigt meine Augen zusammen. »I-Ich weiß es nicht«, erwiderte ich panisch und drückte meine Handballen fest in meine Augäpfel hinein. Ich wollte es nicht sehen. Wollte mich nicht an dieses Bild erinnern, als ich dieses Tor, den Schlund zur Hölle, geöffnet habe. Wie ein Häufchen Elend saß ich in gekrümmter Haltung auf der Couch und versuchte mich so klein wie möglich zu machen, so, als wollte ich mich verstecken oder gar ganz verschwinden. »Ab-er ich w-will es auch nicht wissen. Ich hatte solche Angst«, gestand ich ihr und wiegte mich selbst hin und her, um mich zu beruhigen und ehe ich mich versah, fand ich mich in den Armen meiner Freundin wieder, die mir tröstend über den Rücken streichelte. Fest klammerte ich mich an die Alberona als wäre sie meine Rettungsleine und heulte wie ein kleines Kind. Sie ließ mir die Zeit, die ich brauchte und dafür war ich ihr sehr dankbar.   »Geht es dir wieder besser?«, fragte sie mich, als ich mich nach einer langen Zeit endlich beruhigt hatte. »Ja«, hauchte ich erschöpft und spürte das Nachgeben der Polster. Cana war aufgestanden und keine fünf Sekunden später drückte sie mir mit einem matten Lächeln ein Kühlpack in die Hand. »Damit deine Augen nicht anschwellen«, erklärte sie mir als sie meinen fragenden Blick sah. Dankend nahm ihr dieses ab und legte es auf meine Augen als ich mich erschöpft wieder zurück die Couch sinken lieg. »Das war eine blöde Idee. Es hatte schon seinen Grund, warum ich mich nicht daran erinnern konnte und/ oder wollte«, murmelte ich grummelig und genoss die angenehme Kühle auf meinen verheulten Augen. »Wie man es nimmt«, hörte ich sie sagen und darauffolgend ein Zischen und ein dumpfes Plopp. Gierig hörte ich sie eine Flasche leeren. Ich tippte auf Bier, aber sicher war ich mir nicht, weil sie in letzter Zeit auch ein Faible für Rotwein entwickelt hatte, aber das Kühlpack von meinen Augen nehmen wollte ich auch nicht um nachzuschauen. Letztendlich war es mir auch egal. »Wie meinst du das?« »Naja, du musst das Gute sehen«, sagte sie gedehnt und ich könnte förmlich ihren Blick auf mir spüren sowie das fette Grinsen, was sie zu einhundert Prozent im Gesicht hatte. »Wer war denn der Mann aus deinem Traum?« Und schneller als man gucken konnte saß ich wieder senkrecht auf der Couch während die Kühl-Kompresse lautlos auf meine Oberschenkel plumpste. »D-Das, also, ä-ähm, …«, stotterte ich Natsus geistreiche Antwort vom heutigen Vormittag herunter und schaute sie mit rotglühenden Wangen an. Ich verbringe definitiv zu viel Zeit mit Natsu.   »Ich höre«, sagte sie mit einem selbstgefälligen Lächeln und robbte auf allen Vieren auf mich zu. »U-und?«, hakte sie erneut nach als sie an ihrer Couch ankam und anzüglich mit ihren Augenbrauen wackelte. »Ich weiß es nicht okay«, antwortete ich rabiater als gewollt, aber wer wäre in dieser Situation schon ruhig geblieben. Erst verspürte man eine unglaubliche Angst, die einem in den Gliedern empor kroch, darauf folgte eine Panikattacke und ein Heulkrampf, als ich aus der Trance zu mir kam, um schließlich von Canas Neugierde wegen eines Mannes aus einem Traum völlig aus der Bahn geworfen zu werden. Alles in einem bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass das für heute definitiv genug an Erlebnissen war. Ich wollte nur noch nach Hause, in mein weiches Bett plumpsen und die Decke über’n Kopf ziehen. »Ich gehe jetzt besser. Danke für deine Hilfe, Cana«, sagte ich zu ihr als ich Aufstand und ihr das Kühlpack in die Hand drückte. Mit einem enttäuschten Ausdruck in den Augen schaute sie mich an. »Aber ich dachte, wir trinken jetzt noch einen zusammen?«, schmollte sie und schaute mich aus ihren großen schokobraunen Seelenspiegel hoffnungsvoll und zugleich flehend an. Verneinend schüttelte ich mit meinen Kopf. »Ich gehe morgen mit Natsu, Gray und Happy auf eine Mission hoch in den Norden und dafür brauche ich eine Mütze voll Schlaf, damit ich die morgige Zugfahrt mit einem gewissen Dragon Slayer überstehe«, zwinkerte ich ihr zu, aber das erwartete Kichern ihrerseits blieb aus. Ruhig blickte sie mir entgegen bis sie sich zurück auf ihren Hintern fallen ließ und seufzend durch ihre braune Haarpracht fuhr. »Passt bitte auf euch auf«. Fragend zog ich meine rechte Braue in die Höhe und verstand nicht was sie meinte. »Tun wir das nicht immer?« »Nach dieser Erinnerung finde ich nicht, dass ihr die Mission antreten solltet«, sagte sie ungewöhnlich ernst, während ich nur hysterisch lachte. »Erinnerung? Ich bitte dich, Cana ... Das war nur ein Traum. Nichts weiter als ein Traum!«, erwiderte ich und versuchte selbst an meinen Worten zu glauben als ich mir den Pferdeschwanz neu band, der zuvor durch meinen Anfall sehr in Mitleidenschaft gezogen worden war. Überzeugt war ich jedoch nicht und das wusste auch die Alberona, als ich ohne jeglichen Abschied ihre Wohnung verließ.   Es war gut, dass ich kein Abschied genommen hatte, denn das bedeutete im Umkehrschluss, dass ich wieder zurückkehren würde, oder? Vor allen Dingen mit meinen Freunden. Das nahm ich mir fest vor. Allerdings fühlte es sich nicht überzeugend an, als ich mich tief in meinen wirren Gedanken versunken auf den Weg nach Hause machte. Hoffentlich lässt Natsu mich in dieser Nacht in Ruhe, bettete ich stillschweigend und seufzte schwer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)