Schicksalsfaden der Liebe von Zorroline ================================================================================ Kapitel 22: ------------ „Ich hörte, dass ein Dämon hier sein Unwesen treibt.“ antwortete Aki auf die Nachfrage, was sie hier wolle, vom Oberhaupt des relativ großen Dorfes. „Das stimmt.“ antwortete er zögerlich. „Nun, wie soll ich es am Besten sagen? Wir benötigen Eure Hilfe nicht.“ „Hm?“ kam es verwundert von Aki. „Nicht? Habt Ihr bereits jemanden, der Euch hilft?“ „Nein.“ antwortete. Verwirrt sah sie ihn an und brauchte einige Momente, in denen sie schwieg, ehe sie dann doch das Wort erhob. „Das verstehe ich nicht.“ „Nun, der Dämon verschont die Meisten, wenn wir ihm erlauben hin und wieder seinen Hunger zu stillen.“ erklärte er kurz. „Was ist denn das für ein Schwachsinn?“ fragte sie dann und sah sich kurz um. „Ihr wollt also meine Hilfe nicht? Ich vermute, dass Ihr Angst habt, dass ich ihn nicht besiegen kann und er das gesamte Dorf aus Rache auslöscht, richtig?“ Das Dorfoberhaupt nickte eifrig. „Sagt mir, wo er sich aufhält. Und zwar sofort.“ sagte sie dann ernst. Er erklärte ihr den Weg und so verließ Aki das Dorf in Richtung Osten. Das Dorf war von einem großen, dichten Wald umringt und in dieser Richtung, in die er Aki geschickt hatte, lag eine Höhle, die tief in die Erde führte. Vor dem Höhleneingang angekommen, der ein wenig von Gestrüpp verdeckt wurde, blieb sie stehen. Sie vernahm einen ihr unbekannten Geruch und sah sich um, denn dieser Geruch kam nicht aus der Höhle. Schnell zog sie ihr Schwert und trennte einen dicken Ast von einem der Bäume, der dann krachend zu Boden fiel. Doch nicht nur der Ast war es, der hart auf dem Boden landete. Ein großer, vom äußeren Erscheinungsbild her, junger Mann rappelte sich auf, nachdem er sich die schmerzende Stelle am Rücken, mit der er auf dem Ast gelandet war, gerieben hatte. Aki richtete die Spitze ihres Schwertes in seine Richtung und sah ihn mit verengten Augen an. „Wer zum Teufel bist du und was machst du hier?“ fragte sie ihn ziemlich unfreundlich, während sie ihn musterte. Er hob seine Waffe, die wie eine Sense aussah, vom Boden auf und als er sie wieder ansah legte er ein verschmitztes Lächeln an den Tag. Ein wenig skeptisch sah sie ihn an. Seine grünen Augen, die an die von Ryuga erinnerten, blitzten unter seinem weißen Pony hervor und die langen, weißen Haare wehten leicht in der warmen Brise. „Mein Name ist Kenji.“ antwortete er um einiges freundlicher, als Aki zuvor, woraufhin er sich kurz an der Schläfe kratzte. Aki fielen in diesem Moment die Narben auf. Eine zog sich quer durch sein Gesicht, von der rechten, äußeren Seite seiner Stirn bis unter das linke Ohrläppchen. Und auch die Narbe an seinem Hals, die offensichtlich davon stammte, dass jemand versucht hatte ihm die Kehle aufzuschlitzen, war nicht zu übersehen. Sowie die beiden, schwarzen Ohrringe am linken Ohr. „Es fehlt eine Antwort.“ stellte Aki noch immer unfreundlich fest. „Oh, das tut mir leid. Ich war so geblendet von Eurer Schönheit, dass ich das glatt vergessen habe.“ sagte er, was Aki ein wenig schockiert drein blicken ließ. „Ich bin vermutlich aus dem selben Grund hier, wie Ihr. Ich will den Dämon töten, der die Dorfbewohner schikaniert.“ Aki war für einige Momente von seiner Aussage zu überrumpelt, als dass sie antworten konnte. Kenji fiel durchaus auf, dass sich roter Schimmer auf ihre Wangen gelegt hatte, doch das war er offenbar gewohnt, denn er ging nicht darauf ein und machte sich auch nichts daraus. „Ich schlage vor, dass wir uns die Arbeit teilen, was meint Ihr?“ machte er ihr ein Angebot, doch nun hatte Aki ihre Fassung wieder erlangt. „Ich kenne dich doch überhaupt nicht. Denkst du wirklich, ich gehe mit einem fremden Dämon in so eine Höhle?“ hakte sie skeptisch nach. Kenji blickte sie freundlich an. „Wenn ich Euch hätte töten wollen, dann hätte ich das schon längst getan.“ Sie hob eine Augenbraue. „So leicht kann man mich nicht töten.“ stellte sie fest. „Was für einer bist du eigentlich? Und wo kommst du her?“ wollte sie wissen. „Man, man, man. Du hast ja ein ganz schönes Temperament.“ grinste er. „Genau mein Geschmack.“ fügte er noch an und blickte in das nun wieder verwirrte Gesicht von Aki. „Ich bin ein Karito-Dai-Yokai. Jigoku no Kenji mein Name. Zu Euren Diensten.“ sagte er und verneigte sich kurz. „Ich lebe hier in diesem Land schon seit ich denken kann. Wären Eure Fragen somit beantwortet?“ „Ein Sensenmanndämon?“ hakte sie nach, woraufhin er nickte. „So etwas gibt es doch gar nicht. Du willst mir also weiß machen, dass du direkt aus der Unterwelt kommst und du die Dämonen, wie den in der Höhle, direkt in die Unterwelt schickst?“ hakte sie nach und er nickte erneut. „In der Tat. Aber, wenn du das so sagst, hört sich das so unheilvoll an. Ich bin eigentlich ein ganz netter Typ.“ stellte er fest, worauf Aki ein kurzes Lachen von sich gab. „Wer´s glaubt.“ sagte sie. „Nun, da ich Eure Fragen alle so detailgetreu und wahrheitsgemäß beantwortet habe, wie wäre es, wenn Ihr mir den selben Gefallen tut?“ fragte er dann. „Nein.“ sagte sie und steckte ihr Schwert weg. „Nein?“ hakte er verwundert nach, worauf sie nickte. „Ich werde das allein erledigen.“ sagte sie und ging auch schon in die Höhle. Kenji stand noch einige Momente vor der Höhle, ehe er ihr dann schließlich folgte. „Kommt schon. Ihr wisst nicht, was für ein Dämon das ist und ich bin mir sicher, wir werden ein gutes Team sein.“ versuchte er sie zu überreden, während er neben ihr her ging. Aki seufzte kurz auf. „Ich traue niemandem, den ich nicht kenne. Und schon gar keinem, der behauptet, der Tod höchstpersönlich zu sein.“ „Das habe ich nie gesagt. Ich habe Euch lediglich auf Eure Frage geantwortet, wer ich bin.“ „Und warum habe ich noch nie von einem wie dir gehört?“ fragte sie nach. „Vermutlich genau aus dem Grund, weshalb ich noch nie von einer Mischung wie Euch gehört habe.“ stellte er fest, was einen Blick der Verwunderung von Aki auf ihn zog. „Was?“ brachte sie nur hervor. „Nun, es ist offensichtlich, dass Ihr kein vollwertiger Dämon seid. Ihr seid aber auch kein einfacher Halbdämon, denn es fließt deutlich mehr Dämonenblut in Euch, als das eines Menschen.“ sagte er und atmete kurz tief durch seine Nase ein, ganz so, als könne er ihr Blut riechen. „Es ist nur ein minimaler Teil menschlichen Bluts, was durch Eure Adern fließt.“ fügte er an. „Außerdem vernehme ich noch etwas Anderes. Spirituelle Kräfte.“ Aki war erstaunt. Davon, dass er all das wissen konnte, obwohl sie sich gar nicht kannten und sie ihm nichts über sich erzählt hatte. „Ich gebe zu, dass mich das ein wenig beeindruckt.“ sagte sie dann ohne ihn anzusehen. „Aber auch nur ein wenig.“ Kenji grinste breit. „Nun, eine meiner vielen Fähigkeiten.“ „So? Was für Fähigkeiten besitzt du denn noch?“ fragte sie ihn und sah sich derweil um, genau wie Kenji selbst. „Nun, zum Einen habe ich Visionen. Von der Vergangenheit, der Gegenwart und auch von der Zukunft. Ich gebe zu, dass ich noch nicht ganz so alt bin und gerade die Visionen der Zukunft zugegebenermaßen oft nicht stimmen.“ sagte er und kam beim letzten Satz leicht ins Grübeln. „Vielleicht fehlt es mir an Übung.“ vermutete er. „Noch nicht ganz so alt? Wie alt ist denn das genau?“ hakte sie nach. „Etwas mehr als fünfhundert Jahre.“ antwortete er. „Ein junger Dai-Yokai.“ stellte sie fest. „In der Tat.“ sagte er. Aufgrund des Alters wunderte Aki sich nicht über seine Art. Diese freundliche und teils verspielte Art, die er an den Tag legte. Etwas in ihr sagte ihr, dass Kenji keine Bedrohung darstellte. Natürlich war sie noch immer skeptisch und auch vorsichtig, hielt nicht nur die Umgebung im Blick, sondern auch Kenji selbst. Sie wäre nicht sie, wenn sie das nicht tun würde. Aber dennoch hatte sie nicht das Gefühl, dass er ihr schaden wollte. Im Gegenteil. Denn so, wie Kenji ihr gegenüber getreten war, war er offensichtlich an ihr interessiert. „An Euch hängt übrigens ein Schicksalsfaden.“ warf Kenji nach einigen Augenblicken der Stille ein. Verwundert sah sie ihn an. „Ein Schicksalsfaden? Was soll das sein?“ fragte sie. Sie hatte keine Ahnung von Schicksalsfäden. Immerhin war sie nicht anwesend, als Setsuna mit ihrem Naginata die Schicksalsfäden ihrer Mutter und Zero durchtrennt hatte. So, wie auch Kirinmaru´s Schicksalsfaden, was auch der Grund für seinen Tod gewesen war. „Ein Schicksalsfaden verbindet zwei Lebewesen miteinander. Offenbar teilt Ihr bereits Euer Schicksal mit jemandem.“ antwortete er. Kenji bemerkte, dass das, was er sagte, zu stimmen schien, denn Aki´s Blick hatte sich ein wenig verändert. Zuvor machte sie einen starken und selbstsicheren Eindruck, doch nun schien sie ein wenig betrübt zu sein. „Schicksalsfäden kann man durchtrennen.“ fügte er noch an und versuchte beiläufig statt besorgt zu klingen. „Es bedarf einer speziellen Waffe und einer gut trainierten Fähigkeit diese Fäden, die sonst niemand sehen kann, zu durchtrennen.“ „Lass mich raten.“ sagte sie. „Du kannst das.“ Doch Kenji schüttelte leicht den Kopf. „Dies gehört wahrlich leider nicht zu meinen Fähigkeiten.“ antwortete er. „Würdet Ihr das denn wollen?“ fragte er dann. Doch Aki antwortete nicht. Sie war der Meinung, dass Kenji das nichts anging und auch Kenji selbst war das klar. Denn in einem Punkt stimmte er Aki zu. Sie kannten sich nicht. So wunderte es ihn auch nicht, dass sie die Antwort für sich behielt. Der Weg führte sie immer tiefer in die Finsternis der Höhle. Einzig und allein spendete hin und wieder eine Fackel ein wenig Licht. Gerade so, dass sie weiter vorne eine weitere Fackel sehen konnten. Es gab Kurven, Abzweige und Biegungen. Die Höhle glich beinahe einem Labyrinth, doch sie gingen den richtigen Weg. Das merkten sie daran, dass der Gestank von Verwesung immer stärker wurde. Als sie dann nach einer Weile ein grollendes Geheul hörten, zog Aki Fenikkusujin und Kenji umfasste seine schwarze Sense nun auch mit der anderen Hand. Sie blieben stehen, denn der Weg machte erneut eine Biegung, diesmal nach links. Der Gestank war beinahe unerträglich und Aki blickte kurz um die Ecke. Sie erhaschte einen kurzen Blick auf den Dämon und den Ort, wo er sich aufhielt. Es war das Ende der Höhle und sah aus, wie ein riesiger, runder Raum. Aki hatte gesehen, dass der Dämon über die Leichen stapfte, als wäre es Waldboden, der mit Moos bedeckt war. Ihr wurde ein wenig schlecht. Sogar Kenji hatte das Knacken der Knochen gehört, die unter dem Gewicht des Dämons zerbarsten. Langsam und so lautlos wie möglich schlichen Kenji und Aki, höchst konzentriert, den Gang entlang, bis der Gang endete und sie vor dem Raum standen. Nun konnte auch Kenji den Dämon erkennen und obwohl er schon viele, verschiedene Dämonen gesehen hatte musste er zugeben, dass dieser der bisher Hässlichste war. Der Dämon war über zwei Meter groß, sein wabbeliges Fleisch wackelte bei jeder Bewegung und seine weiße Haut war übersät von, wie es aussah, großen Eiterblasen. Sein hässliches, deformiertes Gesicht zierte eine große Nase, die an eine ebenso deformierte Kartoffel erinnerte und aus ihr lief grüner Schleim. Die Spitzen Ohren hatten wohl auch schon ein Mal bessere Tage gesehen, denn sie waren voller Kratzer und Kerben. Auch Aki hatte bisher noch nie so einen ekelhaften Dämon gesehen. Und dann wurde der Dämon wütend. Offensichtlich hatte er, nachdem er die Leichen und Leichenteile durchsucht hatte, nicht das gefunden, was er wollte. Aki und Kenji stellten fest, dass die Köpfe der leblosen Körper fehlten. Und laut den Bewegungen des Dämons zu urteilen, hatte er eben genau diese Körperteile gesucht, jedoch keine gefunden. „Ein Heddoita.“ flüsterte Kenji. Sie sah kurz zu ihm, dann wieder zu dem Dämon. „Ein Kopffresser? Dass es die wirklich gibt, hätte ich nicht gedacht. Ich nahm an, dass das nur eine Gruselgeschichte ist.“ „Wer erzählt dir denn so etwas?“ hakte Kenji verwundert nach. „Dort, wo ich aufgewachsen bin, erzählte man den Kindern von ihnen. Aber ich dachte nicht, dass sie echt sind.“ antwortete Aki. Kenji nickte dann in die Richtung des Dämons und Aki verstand diesen Wink. Gleichzeitig stürmten sie in den Raum und griffen den überraschten Heddoita an. Eigentlich waren sie äußerst stark, doch der Überraschungseffekt lag auf Kenji´s und Aki´s Seite, weshalb sie ihn schnell erledigen konnten. „Gute Arbeit.“ sagte Kenji, der offensichtlich nicht damit gerechnet hatte, dass Aki eine so gute Kämpferin war. „Danke.“ sagte sie. „Ich gebe es ungern zu, aber das Kompliment gebe ich zurück.“ Kenji grinste breit. „Lasst uns verschwinden. Meine empfindliche Nase hält den Gestank hier keine Sekunde länger aus.“ sagte er dann und klang angewidert. Aki nickte und folgte ihm zurück an die Oberfläche. Dort atmeten sie die frische Luft ein paar Mal ein und wieder aus, um den Gestank aus ihren Nasen zu bekommen. Aki ging in Richtung Dorf zurück und gab Kenji durch eine Kopfbewegung zu verstehen, dass er sie begleiten sollte. Sie fand es nur fair, dass sie die Lorbeeren für die Vernichtung des Heddoita´s nicht allein einstrich. „Ich bin übrigens Aki.“ sagte sie dann nach einer Weile, in der sie langsam nebeneinander her liefen. „Freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Aki.“ sagte er und machte eine kurze, verneigende Kopfbewegung. „Was treibt dich in diese Gegend?“ wollte er dann wissen. „Ich drücke mich vor gewissen Dingen.“ antwortete sie, was Kenji doch wunderte. „Nun, ich gebe zu, dass ich damit nicht gerechnet habe. Du machst mir nicht den Eindruck, als müsstest du dich vor etwas drücken.“ sagte er. „So? Welchen Eindruck mache ich denn?“ fragte sie dann. Er überlegte kurz. „Das genaue Gegenteil eigentlich. Als würdest du dich sofort in jedes Abenteuer stürzen und würdest ungeklärte Dinge verabscheuen.“ „Theoretisch gesehen hast du damit eigentlich sogar vollkommen Recht.“ sagte sie. „Aber?“ hakte er nach. „Aber praktisch ist das alles nicht ganz so einfach.“ antwortete sie und seufzte kurz. „Darf ich fragen, woher deine Narben stammen?“ wechselte sie dann plötzlich das Thema. Auch das verwunderte Kenji zuerst. „Diese hier stammt von einem Kampf.“ sagte er und deutete auf die Narbe in seinem Gesicht. „Ist schon lange her, so ungefähr dreihundert Jahre. Ich hätte ihn gerne dem Erdboden gleich gemacht, aber ich war noch nicht so weit.“ „Also hast du noch eine offene Rechnung.“ sagte sie, worauf er nickte. „Und diese hier.“ sagte er und zeigte auf seinen Hals. „Das waren Banditen. Schlichtweg Menschen. Sie überraschten mich im Schlaf, so blöd es klingt.“ „Es wundert mich aber nicht, dass du das überlebt hast. Immerhin bist du ein Dai-Yokai.“ stellte sie fest. „Das hört sich an, wie ein Kompliment, dafür bedanke ich mich.“ sagte Kenji und grinste dabei. Aki erwiderte das Grinsen durch ein kurzes Lachen. Kurz darauf kamen sie im Dorf an. Das Dorfoberhaupt kam zu ihnen geeilt, in Begleitung seiner überaus schönen Tochter. Diese hatte offensichtlich sofort ein Auge auf Kenji geworfen, denn sie lief bei seinem Anblick, den man durchaus genießen konnte, rot an. Aki blickte kurz zu Kenji, als sie das sah, doch Kenji schien für die Schönheit nichts übrig zu haben.„Ich danke Euch für unsere Rettung.“ sagte das Oberhaupt, der sich, wie seine Tochter dann ebenfalls, vor Kenji und Aki verneigte. „Keine Ursache.“ sagte Aki, die dann abwinkte. „Wir stehen in Eurer Schuld.“ sagte er dann. „Was können wir für Euch tun? Was könnte auch nur im Entferntesten eine Belohnung für Euch darstellen?“ Aki blickte kurz zu Kenji auf, der dann das Wort ergriff. „Wie Ihr sehen könnt wäre ein heißes Bad und die Reinigung unserer Kleidung angebracht.“ antwortete er und deutete auf die Kleidung, auf der ein Gemisch aus Blut und Schleim klebte. „Ein Bett für die Nacht und ein leckeres Essen wäre vermutlich auch nicht verkehrt.“ fügte er an. Er warf einen verschmitzten Blick zu Aki, die sich denken konnte, dass er sich das heiße Bad mit ihr teilen wollte. Sie sah wieder zum Dorfoberhaupt und nickte. Dieser wies seine Tochter an alles in die Wege zu leiten und kurz darauf folgten Kenji und Aki Yukiko, der Tochter, zum Badehaus. Dort nahm sie die verschmutzte Kleidung von Aki und Kenji entgegen und ließ die Beiden alleine. Mit einem Handtuch bekleidet gingen sie in den Raum, in dem bereits das Badewasser erhitzt wurde. „Hättest du die Güte und würdest dich umdrehen?“ fragte Aki dann, die ihn abwartend ansah. Kenji grinste breit. „Aber natürlich.“ sagte er und drehte sich auch schon um. „Schade.“ Kaum hatte er das gesagt und gehört, wie Aki in das Wasser gestiegen war, flog ihr Handtuch gegen seinen Kopf. Er lachte kurz, hob es auf und hing es über den Rand der großen Holzwanne, in der locker zehn Personen Platz hatten, neben sein eigenes Handtuch. Und auch er stieg dann in die Wanne und auch Aki wand ihren Blick ab. „Derjenige, mit dem du durch den Schicksalsfaden verbunden bist.“ begann er nach einer Weile. „In welcher Beziehung stehst du zu ihm?“ fragte er schließlich. Aki, deren Gesicht durch die Hitze des Wassers und den Dampf, welcher sich in dem Raum verteilt hatte, bereits errötet war, sah ihm in die Augen und lächelte leicht. „Das wüsstest du wohl gerne, was?“ hakte sie nach. Kenji, der ihr gegenüber saß, lachte kurz. „Sonst hätte ich wohl kaum gefragt.“ antwortete er. „Ich würde zu gerne wissen, wer der Glückliche ist.“ „Das denke ich nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob er dich am Leben lassen würde, wenn er hören würde, wie du mich umwirbst.“ sagte sie. Kenji´s Grinsen verschwand nicht, im Gegenteil, es wurde beinahe noch breiter. „Das ist das kleinste Problem.“ Aki konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Du erinnerst mich an einen meiner Freunde. Auch er hat vor langer Zeit nie etwas anbrennen lassen.“ „Was wurde aus ihm?“ fragte er nach. „Er heiratete und sie haben drei schon fast erwachsene Kinder.“ antwortete sie. „Dämonen?“ wollte er weiter wissen. „Eine Dämonenjägerin und ein Mönch.“ sagte sie und zwinkerte ihm dabei zu. Erstaunt sah er sie an. „Du, als ein beinahe vollwertiger Dämon, bezeichnest einen Mönch und eine Dämonenjägerin als deine Freunde?“ hakte er nach. Sie nickte. „Eine Priesterin und ein Halbdämon gehören auch dazu. Vor vielen Jahren waren wir gemeinsam unterwegs. Wir vernichteten Naraku.“ „Was?“ hakte er nach und sah sie fassungslos an. „Ihr habt Naraku vernichtet?“ „Dir sagt Naraku etwas?“ fragte Aki nun ebenso verwundert nach. „Natürlich. Ich hörte von ihm und dem Chaos, welches er angerichtet hatte. Und von einer Gruppe, die ihn letztendlich getötet hatte. Ich glaube, Kagome war der Name der Priesterin, die ihm schließlich den Rest gegeben hat. Stimmt doch, oder?“ hakte Kenji nach. Aki nickte. „Ja, das ist richtig.“ „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einem von euch begegne.“ sagte er und sie bemerkte, dass Bewunderung in seiner Stimme lag. Aki war jedoch nicht erpicht darauf das Thema zu vertiefen. Und so genossen sie schweigend das Bad, ehe sie es verließen, sich mit ihren nun wieder gereinigten und gut riechenden Sachen einkleideten und Yukiko zu einem Haus folgten. Offenbar war es eine Art Gasthaus, in dem nur Aki und Kenji Gäste waren. Es wurde ihnen ein ordentliches Mahl bereitet, welches sie gemeinsam zu sich nahmen und zum Schluss legten sie sich zur Nachtruhe. Zu Kenji´s Bedauern in getrennten Räumen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)