Queen of the Clouds von PanicAndSoul ================================================================================ Kapitel 21: Liebe auf den ersten Blick -------------------------------------- Queen of the Clouds- Manchmal, ist es Liebe auf den ersten Blick Von T.K. Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser. Einige kennen mich vielleicht noch von älteren Kolumnen, die ich schon hier verfasst habe. Für alle anderen, stelle ich mich einmal kurz vor. Mein Name, ist T.K. (das ist natürlich nur mein Pseudonym), ich studiere Journalismus und bin grade wieder in die Stadt gezogen, in der ich auch geboren wurde. Außerdem, besuche ich dort auch eine neue Uni. Und in diesem Blog, möchte ich euch ein Wenig mitnehmen und von meinem Alltag erzählen. Wie sich jetzt aber bestimmt viele von euch denken können, wird das eine ganz besondere Art der Geschichte. Denn auch, wenn ich nie daran geglaubt habe, dass es sie wirklich gibt, so ist sie mir dennoch wiederfahren: Die Liebe, auf den ersten Blick. Und von dieser ganz besonderen Liebe, möchte ich euch nun erzählen. An meinem ersten Tag, in der neuen Uni, da hat sie mich wortwörtlich umgehauen. Die wohl atemberaubendste Frau, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Ihr fragt euch jetzt, wieso hat sie dich umgehauen? Naja, ganz einfach: sie ist so richtig in mich hineingerannt. Umgefallen ist dann eher sie, aber als ich ihr aufgeholfen habe und sich unsere Hände berührt haben, da habe ich sofort dieses Kribbeln zwischen uns gespürt. Kitschig, ich weiß. Ich fand die Vorstellung davon, dass es so etwas wie Liebe auf den ersten Blick gibt, immer total albern und abwegig. Aber als ich ihr dann in die Augen geschaut habe, wusste ich plötzlich, wovon die Leute immer gesprochen haben. Na, jedenfalls habe ich ihr dann wieder auf die Beine geholfen und plötzlich steht da, na, wer errät es? Ihr fester Freund… Klar, warum sollte auch zufällig die Frau meiner Träume vor mir stehen und ein Schild um den Hals tragen, auf dem steht: ach übrigens, ich bin noch zu haben. Für mich stand trotzdem fest, dass ich sie unbedingt kennen lernen wollte. Und so musste ich ihr eine sehr wichtige Sache über mich verschweigen. Als sie mir nämlich ihren Namen verraten hat, da wurde mir klar, dass sich unsere Familien untereinander kennen. Und das ist wirklich keine gute Sache, denn es gibt da schon lange diesen Konflikt, den sie nicht aus der Welt schaffen können. Also habe ich ihr nichts davon erzählt. Auch dann nicht, als wir endlich mehr Zeit miteinander verbracht und uns näher kennen gelernt haben. Ich bemerkte immer mehr, was für ein witziger, gutherziger und liebenswerter Mensch sie ist. Und je länger wir uns unterhielten, desto weniger Mut hatte ich, es ihr zu erzählen. Weil ich feige war. Weil ich Angst hatte, dass sie mich dann nicht mehr sehen wollen würde.   Hikari ließ ihr Handy sinken. Sie hatte bei weitem noch nicht alles gelesen, Takeru schien den Blog schon die ganze Zeit, seit sie sich kannten, zu schreiben. Doch was sie am allermeisten interessierte, war das Datum, des ersten Eintrages. Er hatte ihn zwei Tage, nachdem sie sich das erste Mal begegnet waren, verfasst. Das hieß also, dass Sora die Wahrheit gesagt hatte. Er hatte ihr damals nicht gesagt, wer er war, um sie kennen lernen zu können. „Ich glaube, ich muss los.“, sagte Hikari plötzlich und erhob sich von ihrem Bett. Mimi starrte sie perplex an, doch auf Soras Gesicht, erschien ein Lächeln. „Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest. Zieh dich an, dann nehme ich dich mit.“, sagte sie. Etwas verloren sah Hikari sich in ihrem Zimmer nach ihren Sachen um, doch Mimi sprang nun ebenfalls auf und genau wie Sora, die auch vom Bett aufstand, stellte sie sich neben Hikari und rief enthusiastisch: „Keine Sorge, wir helfen dir.“ Es dauerte keine halbe Stunde, bis die jüngste in der Runde fertig angezogen, frisiert und geschminkt war. Sie trug eines der Kleider, welches Sora vor längerer Zeit einmal für sie angefertigt hatte. Es war etwa knielang, hatte lange Ärmel und einen kleinen Kragen am Hals. Ansonsten, war es sehr schlicht gehalten und schneeweiß. „Du siehst aus, wie ein Engel.“, sagte Mimi leise und strich ihrer Freundin durchs Haar, als sie sie zum Abschied umarmte. „Danke für alles, was du für mich getan hast, Mimi. Ich hab dich sehr lieb!“, sagte Hikari und lächelte sie an. „Oh, jetzt fange ich gleich an zu weinen. Das ist doch selbstverständlich. Ich hab dich auch lieb. Und jetzt geh endlich.“, erwiderte die junge Frau und schob Hikari in Soras Richtung, die bereits an der Tür wartete. „Sora, wo fahren wir denn jetzt hin?“, fragte die Jüngere, als sie die Treppe hinuntergingen und in Richtung Hausflur. Die Angesprochene schwieg einen Moment, sodass Hikari schon dachte, sie habe sie vielleicht nicht gehört. Doch dann sagte sie: „Weißt du, es gibt einen Grund, warum ich grade heute zu dir gekommen bin. Wir müssen nämlich so schnell es geht zum Flughafen.“ Als sie in Soras Auto saßen, schwiegen die beiden Frauen eine ganze Weile. Hikari hatte mehrfach versucht, Takeru auf seinem Handy zu erreichen, doch er ging nicht ran. „Er hat gesagt, er müsse hier weg, um seinen Kopf frei zu bekommen. Ich glaube, er wollte zurück nach Paris, zu seiner Mutter.“, sagte Sora irgendwann, in die Stille hinein. „Aber… er hat doch gesagt, dass er auf mich warten würde.“, erwiderte Hikari und starrte auf ihr Handy. „Ich habe ihn gefragt, ob ich nicht erst einmal mit dir reden soll. Aber er war so verzweifelt. Er hat immer wieder davon gesprochen, dass er es vermasselt hätte und dass er dich verloren hat.“, erzählte Sora nun. Hikari schüttelte ihren Kopf und fragte: „Warum hast du nicht gleich gesagt, dass er vorhat, zu gehen? Dann hätten wir keine unnötige Zeit verloren, sondern hätten gleich zum Flughafen fahren können.“ „Ich glaube, dass du dazu noch nicht bereit warst. Du hast die Zeit gebraucht, also war sie nicht unnötig.“, war Soras schlichte Antwort. Als Hikari darüber nachdachte, musste sie sich eingestehen, dass ihre Freundin Recht hatte. Hätte sie sie einfach nur aufgefordert, mit ihr zum Flughafen zu fahren, um Takeru aufzuhalten, dann hätte sie sich wahrscheinlich stur gestellt. Es war wichtig, den Blog zu sehen und zu lesen, was er wirklich für sie empfand. Sie konnte nur hoffen, dass sie nicht zu spät kam, um ihn aufzuhalten. Sora fuhr so schnell, wie sie konnte. Zum Glück war es Mittag und dadurch war der Verkehr nicht so groß, wie zum Feierabend, daher brauchten sie etwas mehr als eine halbe Stunde zum Flughafen. Sie hielten direkt vor dem Abflugbereich und als Hikari ausstieg, rief Sora ihr zu: „Beeil dich, ich parke solange das Auto. Es ist der Flug nach Paris, der um 15 Uhr geht.“ Sie rannte in die Eingangshalle und sah auf die Anzeigetafel. Es war bereits 14:25 Uhr, viel Zeit würde ihr also nicht mehr bleiben. Nach einigen Augenblicken, hatte sie den richtigen Flug gefunden und hastete zu einem der Ticketschalter. „Ich brauche ein Last-Minute-Ticket für den Flug nach Paris, der um 15 Uhr abfliegt.“, brachte sie schwer atmend hervor. Die Frau, die hinter dem Schalter saß, sah erschrocken zu ihr auf und fragte dann: „Ja, sicher, wollen sie erste Klasse, Business oder Economy reisen?“ Hikari winkte ab und sagte: „Ganz egal, Hauptsache, ich muss nicht mehr zum Schalter und kann direkt zum Gate durchgehen. Ich habe es nämlich wirklich eilig.“ Die Frau musterte sie einen Moment, dann nickte sie und als Hikari ihren Ausweis hervorzog, tippte sie schnell alles ins System ein und die junge Frau bezahlte das Flugticket. „Hier steht das Gate. Da sie kein Gepäck haben, können sie direkt zur Sicherheitskontrolle und dann durchgehen. Einen guten Flug wünsche ich.“, sagte die Frau und reichte Hikari ihr Ticket. Diese bedankte und verabschiedete sich. Sie wurde zwar von allen etwas seltsam angesehen, immerhin war das Einzige, was sie bei sich trug, eine kleine Tasche, mit ihren Wertsachen, doch das war ihr egal. So ging die gesamte Kontrolle viel schneller, als sonst. Als sie durch den Sicherheitscheck-In war, beschleunigte sie wieder ihren Schritt, um zum Gate zum kommen, das auf dem Flugticket stand. Es war bereits 14:35 Uhr und gleich würden sie beginnen, die Passagiere an Bord zu lassen. Aber es war Hikari egal. Selbst, wenn sie nach Paris fliegen müsste, um mit Takeru zu sprechen, auch das würde sie in Kauf nehmen. Nur noch wenige Schritte trennten sie vom Wartebereich, sie konnte schon die vielen Fluggäste mit ihren Koffern sehen. Als sie ankam, sah sie sich hektisch nach einem bekannten Gesicht um. „Takeru.“, murmelte sie. Sie suchte nach dem auffälligen, blonden Haar in der Menge. „Wo bist du?“ Sie ging durch die Sitzreihen und überprüfte jeden Platz einzeln, dann rief sie etwas lauter: „Takeru.“ Doch niemand antwortete ihr. Hikari holte das Flugticket hervor, um die Gatenummer darauf mit der vor ihr zu vergleichen, doch es war die Selbe. Wo war er nur? Hatte Sora sich vielleicht mit dem Flug geirrt? Aber es gingen heute auch keine anderen Flüge nach Paris, das hatte ihr die Frau am Schalter versichert. Ein Signalton erklang und verkündete, dass es Zeit für das Boarding war. Was sollte sie jetzt nur tun? Immer mehr Menschen verließen den Wartebereich und stellten sich in die Schlange, um ins Flugzeug einzusteigen. Nach einer Weile, war das Gate leer und nur noch Hikari stand, zusammen mit einer Dame, die die Flugtickets kontrolliert hatte, dort. „Ähm. Es ist jetzt 14:57 Uhr. Sie sollten langsam einsteigen. Wir warten noch auf einen weiteren Passagier, aber wenn sie und er in 5 Minuten nicht einsteigen, dann fliegen wir ohne sie.“, sagte die Frau, die ihr gegenüberstand. Hikari, die bis eben noch zu Boden gesehen hatte, hob nun den Kopf und sah sie an. „Sie warten noch auf jemand anderen? Können Sie mir bitte sagen, wie er heißt?“, fragte sie und ihr Tonfall, war fast flehend. Die Frau bedachte sie mit einem Mitleidigen Blick, dann sagte sie: „Tut mir leid, das darf ich leider nicht.“ Hikari schenkte ihr als Antwort nur ein schwaches, trauriges Lächeln. Es vergingen weitere 5 Minuten, in denen niemand auftauchte. Dann sagte die Frau: „Ich werde jetzt das Gate schließen, möchten sie noch einsteigen?“ Hikari sah sie an und schüttelte den Kopf. Dann drehte sie sich um. Warum war Takeru nicht hier? Hatte er es sich doch anders überlegt? Sie zog ihr Handy aus der Tasche und sah auf den Bildschirm, doch sie hatte keine Anrufe oder Nachrichten, nicht einmal von Sora. Wenn er nicht hier war, konnte sie auch genauso gut wieder nach Hause gehen und von dort aus versuchen, ihn noch einmal zu erreichen. Langsam hob sie den Kopf und wollte grade losgehen.   „Na, da hatte ich ja Glück, dass ich am falschen Gate gewartet habe.“, sagte eine vertraute Stimme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)