Die Macht der Träume von Angi-san ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ich sitze auf einer Wiese und lasse mir den Wind durch die Haare wehen. Es ist warm, ich seufze zufrieden und lehne mich an den Baum hinter mir. Meine Augen sind geschlossen. Hier kann ich entspannen. Ich spüre, wie sich jemand an mich lehnt, seinen Kopf auf meine Schulter legt. Lächelnd blicke ich auf ihn herunter und hebe meine Hand um ihm durch diese wunderbar weichen Haare zu streichen. Langsam lasse ich sie weiter nach unten gleiten bis sie in seinem Nacken landet. Er sieht zu mir auf mit einem halben Lächeln im Gesicht. Wir kommen uns näher bis unsere Lippen sich schließlich treffen. Es ist ein sanfter Kuss, doch er ist intensiv. Immer fordernder wird er und setzt sich auf meinen Schoß um den Kuss noch zu vertiefen. Ich spüre sein Gewicht auf mir, seine Nähe macht mich verrückt; dass mir jetzt noch wärmer wird, hat wenig mit dem Wetter zu tun. Nach und nach knöpfe ich sein Hemd auf um meine Hände besser auf Wanderschaft schicken zu können. Bei seinem nächsten Ausatmen spüre ich, dass er leicht zittert. Ihm entkommt ein kurzes Keuchen: „Harry!“ Ich reiße die Augen auf. Mein Puls geht schnell, ich spüre wie mein Herz rast. Oh mein Gott. Das kann doch jetzt nicht wahr sein! Im Traum kam mir das alles so natürlich vor, so wundervoll. Jetzt, im wachen Zustand, bin ich schockiert und verwirrt. Erst nach einiger Zeit merke ich, dass jemand versucht, mit mir zu reden. Ich drehe mich zu meinem besten Freund, der mich besorgt ansieht. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragt Ron. „Hast du schlecht geträumt?“ Ich muss ein hilfloses Lachen unterdrücken. Das ist entweder komplett falsch oder die Untertreibung des Jahrhunderts. Aber ich bin nicht bereit, meinen Traum mit ihm zu teilen. Ich weiß ja selbst nicht einmal, was er zu bedeuten hat oder ob er überhaupt etwas bedeutet. Ron würde wahrscheinlich vor lauter Schreck in Ohnmacht fallen und ich könnte es ihm nicht mal übel nehmen. Ich zwinge mich, ihn anzugrinsen. „Ach, du weißt schon. Voldemort. Tod und Verderben. Das Übliche.“ Ihm entkommt ein Lachen. Er entspannt sich als er sieht, dass es keine Anzeichen gibt, meine Narbe würde schmerzen. Grinsend verdreht er die Augen und bedeutet mir aufzustehen; es ist Zeit zum Frühstück zu gehen. „Geh schon mal vor in den Gemeinschaftsraum, ich komme gleich nach.“, sage ich. Ron zuckt die Schultern und lässt mich alleine. Gut, dass unsere restlichen Zimmergenossen offenbar alle schon gegangen sind. Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und stöhne auf. Ich kann immer noch nicht glauben, was ich da geträumt habe. Wo bitteschön kam das denn her? Ich kann es mir nicht erklären. Meine Gedanken rasen, doch sie drehen sich im Kreis. So komme ich nicht weiter. Seufzend stehe ich auf, mache mich fertig und gehe Richtung Gemeinschaftsraum um mit meinen Freunden zum Frühstück zu gehen. Vielleicht lenkt mich das ab. Auf dem Weg in die Große Halle überkommt mich eine Nervosität, die ich nicht erklären kann. Bei dem Gedanken daran, den Hauptdarsteller meines Traumes zu sehen, spüre ich wie ich unrund werde. Ich sage mir selbst, ich sei lächerlich, es wäre schließlich nur ein Traum gewesen und ich solle mich nicht so anstellen. Es gibt ja auch keinerlei Möglichkeit, dass er davon weiß. Oder? Ich werde noch nervöser. Was, wenn er es mir irgendwie ansieht? //So ein Schwachsinn... Jetzt reiß dich mal zusammen!// Ich versuche, mich auf Rons nicht abreißendes Geplapper zu konzentrieren und es gelingt mir sogar halbwegs. Trotzdem bin ich froh, dass wir im Gemeinschaftsraum Hermine aufgegabelt haben, denn so fällt es nicht so auf, dass ich recht schweigsam bin. Als wir die große Halle betreten, lasse ich sofort einen suchenden Blick schweifen. Er ist nicht da. Merlin sei Dank. Erleichtert setze ich mich mit meinen Freunden an den Gryffindor-Tisch und schaufle mir gleich alles in Reichweite auf meinen Teller. Endlich kann ich auch an den Gesprächen am Tisch teilnehmen. Für einen Moment gelingt es mir, den Traum zu vergessen. Dann plötzlich sehe ich im Augenwinkel eine mir nur allzu bekannte Person mit blonden Haaren. Zu schnell drehe ich mich um und verschlucke mich dabei fast. Ich springe auf, stelle mich ihm in den Weg und starre in die grauen Augen. Mein Gehirn läuft auf Hochtouren. Ich sollte etwas sagen! Und was? Viel fällt mir ein, doch alles hat mit dem Traum zu tun und das kann ich nun wirklich nicht verraten. Die Augenbraue meines Gegenübers hebt sich. Ich bekomme Panik. Es ist schon viel zu lange still; es gibt absolut keinen Grund, ihn so anzustarren. Schon längst hätte ich irgendetwas sagen sollen. Ein hämisches Grinsen. Sein Mund öffnet sich, vermutlich um mir eine Beleidigung an den Kopf zu werfen und etwas in mir gibt nach. Ich brülle ihn an: „Halt die Klappe, Malfoy!!!“ und stürme aus der Großen Halle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)