Des Schicksals seltsames Spiel! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 27: Trennungsschmerz! ----------------------------- Trennungsschmerz! Fest hatte Inuyasha seine Hände um das Lenkrad geklammert. Vor fast einer halben Stunde war er vor seinem Elternhaus angekommen. Bis jetzt hatte er nicht den Mut aus seinem Wagen zu steigen. Er wusste einfach nicht, was er seinen Eltern sagen sollte. Doch diese schienen sein Ankommen bereits bemerkt zu haben. Erschrocken richtete er seinen Blick zum Fenster der Fahrerseite. An dieses hatte seine Mutter soeben besorgt geklopft. „Inuyasha, machst du bitte den Wagen auf“, bat sie ihren Sohn, nachdem sie versucht hatte die Tür zu öffnen. Langsam entriegelte er seinen Wagen. Seine Mutter ließ sich nicht lange bitten und öffnete die Tür in Windeseile. „Was machst du hier?“, wollte sie sofort wissen. Er biss sich auf die Lippen. Er schaffte es nicht, die Wahrheit auszusprechen. „Kann ich ein paar Tage bei euch bleiben?“, wollte er mit zitternder Stimme von seiner Mutter wissen. Erst jetzt Begriff er wirklich, dass er Kagome verlassen hatte. „Ich habe mich von Kagome getrennt“, begann er zu schluchzen. Seine Mutter nahm ihn sofort in den Arm. „Natürlich kannst du bleiben. Das war schon längst überfällig, Inuyasha.“ Ihre Worte sollten wohl tröstend sein. Doch für Inuyasha war es einfach schmerzhaft, dies von seiner eigenen Mutter hören zu müssen. Er litt schon genug. Aber jetzt hatte er nicht die Kraft, ihr irgendwas entgegenzusetzen. Er gab sich einfach vollkommen seinen Gefühlen hin. Langsam strichen Kagomes Finger über das Bild in ihren Händen. Ihre Tränen waren mittlerweile versiegt. Sie wusste nicht mal, ob sie noch welche hatte. Sie hatte in der letzten Nacht kein Auge zu gemacht. Sie konnte es einfach nicht. Immer wenn sie dies tat, sah sie Inuyashas enttäuschtes Gesicht vor sich und wurde von seinen Worte heimgesucht. Irgendwann hatte sie sich ein Foto geschnappt. Darauf waren ihre Kinder zusammen mit Inuyasha und ihr zu sehen. Sie hatten sich einmal ein professionelles Fotoshooting gegönnt. Sie sahen darauf alle so glücklich aus. Glück… etwas, was Kagome im Moment nicht hatte. Inuyasha hatte sie verlassen und ließ sie allein mit den Kindern, auch wenn er meinte, dass er für die Kleinen immer da sein würde. Doch sie war für ihn gestorben. Das hatte er ihr mehr als deutlich zu verstehen geben. Ob er jemals mit ihr nochmal ein vernünftiges Wort wechseln würde, konnte sie nicht sagen. Sie hatte ihn nicht betrogen… ihm die Wahrheit gesagt, als sie sagte, dass er der Einzige war. Doch er glaubte ihr kein Wort… vermutlich würde er das wohl nie wieder tun. Seinen Arm hatte Inuyasha über seine Augen gelegt. Er seufzte einmal tief auf. Er war müde, da er nicht einschlafen konnte. Lange hatte er nur in den Armen seiner Mutter geweint. Irgendwann hatte er sich in sein altes Kinderzimmer zurückgezogen. Zuvor hatte er nochmal nach seinen Kindern gesehen, die alle friedlich geschlafen hatten. Es klopfte leise an seiner Zimmertür. Eigentlich wollte er seine Ruhe. Seine Mutter schien das jedoch anders zu sehen. „Inuyasha?“, sprach sie und öffnete direkt die Tür. „Ich steh schon auf“, verkündete Inuyasha leise. Langsam richtete er sich in seinem Bett auf. „Willst du mir nicht erzählen, was passiert ist?“ Mit diesen Worten betrat sie sein Zimmer vollends und schloss sogar die Tür hinter sich. „Nein. Das habe ich dir gestern Abend schon oft genug gesagt“, stellte er klar. Es hatte schon genug geschmerzt zu sagen, dass er sich getrennt hatte. Zuzugeben, dass seine Frau ihn betrogen hatte und von einem anderen Mann schwanger war, konnte er noch nicht. „Vielleicht geht es dir dann besser. Du siehst furchtbar aus und zum Mittagessen bist du auch nicht aus deinem Zimmer gekommen. Deine Kinder wissen nicht einmal, dass du hier bist, Inuyasha. Und was ist mit deiner Arbeit?“ Inuyasha zweifelte eindeutig daran, ob es ihm danach wirklich besser gehen würde. Bei seiner Arbeit hatte er sich schon am frühen Morgen krank gemeldet. Er konnte einfach nicht dorthin fahren und auf heile Welt machen. Seine Brust tat noch immer furchtbar weh. Selbst hier in diesem Zimmer dachte er immer wieder nur an Kagome. An die Momente, die sie hier erlebt hatten. „Mum… ich werde nicht darüber reden. Kannst du es bitte lassen, Kagome schlecht zu machen? Ich liebe sie… sie ist meine große Liebe und ich… ich weiß noch nicht, wie ich ohne sie klar kommen soll.“ Erneut schossen ihm die Tränen in die Augen. Nur weil er sich von Kagome getrennt hatte und sie ihm so weh getan hat, hieß es nicht, dass seine Mutter so über sie reden durfte. All die Jahre und auch am vorherigen Abend hatte sie kein gutes Wort über sie kommen lassen. Scheinbar wollte sie nicht verstehen, dass er sie noch immer liebte. Eine Trennung bedeutete nicht immer, dass man keine Gefühle mehr für die andere Person hatte. Eins war ihm klar, denn er würde seine Frau immer lieben. Sie war seine erste große Liebe. Er hatte nie ein Auge für eine andere Frau gehabt und würde es wohl nie haben. „Aber sie hat dich verletzt. Das sehe ich doch ganz deutlich. Kagome war noch nie gut genug für dich, Inuyasha“, versuchte seine Mutter erneut auf ihn einzureden. Inuyasha schnaubte einmal auf. „Vielleicht war ich es auch, der nicht gut genug für sie war.“ Inuyasha hatte lange darüber nachgedacht, wie es so weit kommen konnte. Irgendwann kam ihn dieser Gedanken. Vielleicht hatte er Kagome einfach nicht mehr gereicht. Er hatte sein Leben lang nur sie gewollt. Irgendwann hatte sie scheinbar die Entscheidung getroffen, dass es für sie nicht das war, was sie wollte. Er hatte sie in die Arme ihres Kollegen gelassen. Etwas das er sich wohl nie mehr verzeihen konnte. „Ich glaub du hast sie nicht mehr alle. Heb Kagome doch nicht immer in den Himmel. Sie hat dich immer nur ausgenutzt. Du solltest froh sein das du sie los bist.“ „Ich werde die Kinder jetzt nach Hause bringen. Danach werde ich mir schön einen in die Birne knallen, damit ich sowas nicht mehr hören muss, wenn ich wieder hierher komme.“ Wütend stand er auf und lief aus dem Zimmer. Was seine Mutter davon hielt, war ihm egal. Er konnte es einfach nicht mehr hören. Er verstand es nicht, dass seine Mutter nicht begreifen wollte, dass sie mit ihren Worten nur noch mehr Salz in seine Wunden streute. Schnell ging Kagome in den Flur, nachdem sie ein Auto gehört hatte, welches die Auffahrt hinauf gefahren war. Kurz darauf wurde schon die Tür geöffnet und ihre Kinder stürmten auf sie zu. „Mama… Mama, Oma hat heute Palatschinken gemacht“, erzählten die Kinder freudig. Kagome versuchte so ehrlich wie möglich zu lächeln. Denn ihre Kinder sollten nicht mitbekommen, wie es wirklich im Moment in ihrem Inneren aussah. Sie musste schwer schlucken, als Inuyasha das Haus betrat und die Taschen der Kinder auf dem Schuhschrank abstellte. „Inuyasha...“ „Nein. Kinder kommt ihr mal kurz zu Papa“, unterbrach er sie eilig und rief seine Kinder zu sich. Kagome konnte sich schon denken, was er seinen Kindern mitteilen würde. Sie hatte wirklich gehofft, dass er nochmal mit ihr sprechen würde, wenn er eine Nacht darüber geschlafen hatte. Seinen Entschluss schien er dennoch nicht geändert zu haben. „Wollen wir spielen, Papa?“, fragte Himiwara in ihrer kindlichen Art nach. Kagome hatte mit ihren Tränen zu kämpfen, als ihr Mann sich zu seinen Kindern hockte. „Wisst ihr… Papa kann für eine Weile nicht bei euch sein. Ich werde aber immer sofort kommen, wenn etwas ist. Und wir sehen uns ganz oft und spielen dann ganz viel, versprochen“, versuchte er es seinen Kindern zu erklären. „Du spielst heute nicht mit uns, Papa?“, kam es gleich wimmend von Himiwara. Sie war schon immer ein Papakind gewesen. Kagome brach es fast das Herz, diese Szene vor sich zu sehen. „Nein leider nicht. Ich habe euch sehr lieb. Dass ich jetzt wieder gehe, hat nichts mit euch zu tun, das dürft ihr auf keinen Fall glauben“, strich er seiner Tochter über die Wange. Die Kleine schien wenig begeistert zu sein, dass ihr Vater sie nun verlassen wollte. „Bekommt Papa noch eine Umarmung, bevor er wieder geht?“ Schmollend verschränkte Himiwara ihre Arme bei seiner Aufforderung. Wahrscheinlich hoffte sie, dass er nicht gehen würde, wenn er keine Umarmung von ihr bekam. „Himiwara, sagst du deinen Papa bitte tschüss“, bat Kagome die Kleine. Sie sollte nicht auch noch traurig sein, würde ihr Vater doch so oder so gehen. „Kann ich die Kinder jeder Zeit sehen?“, fragte er nach, nachdem sich auch Himiwara von ihm verabschiedet hatte und er sich wieder aufgerichtet hatte. Er hatte scheinbar Sorge, dass sie ihm dies verwehren würde. „Du bist ihr Vater. Daran ändert die Situation nichts. Du kannst jederzeit vorbeikommen oder sie auch holen. Sie sollen nicht darunter leiden.“ Auch wenn es ihr unheimlich weh tat, dies sagen zu müssen. Ihren Kindern zuliebe blieb sie jedoch stark. Nun durfte sie nicht wieder in Träne ausbrechen. „Danke. Dann melde ich mich, sobald ich sie holen komme. Sollte was sein, melde dich einfach.“ Jetzt zu gehen, musste ihm unglaublich schwer fallen. Er sah mitgenommen aus. Vermutlich hatte er, so wie sie, kein Auge diese Nacht zu bekommen. „Bis bald“, verabschiedet sie sich von ihm. Am liebsten würde sie jetzt alleine sein und sich ihrem Schmerz hingegen. Doch sie musste sich um ihre Kinder kümmern und musste für sie da sein. Denn sie würden in den nächsten Wochen unheimlich leiden müssen, auch wenn Kagome es den Kindern gern erspart hätte. „Noch eines bitte“, bat Inuyasha den Barkeeper um noch ein Bier. Er war wirklich in eine Bar gegangen, nachdem er die Kinder bei seiner Frau ab geliefert hatte. Am liebsten wäre er bei ihnen geblieben. Er liebte seine Kinder über alles. Inuyasha wusste, dass sie unter der Situation leiden würden. Er konnte nun mal nicht mehr jeden Tag bei ihnen sein und würde sie viel weniger sehen. „Na... eine schwere Zeit gerade?“, fragte der Barkeeper, als er ihm das nächste Bier vor die Nase stellte. Mittlerweile hatte Inuyasha schon so einige davon getrunken. Mit dem Auto würde er wohl nicht mehr nach Hause fahren dürfen. Das war ihm auch egal. Er wollte einfach seine Gefühle ertränken. Am besten mit so viel Alkohol wie möglich. „Manchmal läuft eben nicht alles rund“, kam es von ihm und eilig griff er nach dem nächsten Glas. Dieses ließ er ein paar Mal in seinen Händen kreisen. „Da haben sie wohl Recht“, stimmte der Mann Inuyasha zu. In nur einem Zug leerte Inuyasha sein Bier. „Noch eines bitte“, forderte Inuyasha ihn auf. Er wollte nicht reden. Er wollte seine Gefühle vergessen. Und wenn ihm dabei Alkohol half, würde er so viel davon trinken, dass er nicht mehr wusste, wer er war. „Kommt sofort Kumpel.“ Der Mann schien sich über ihn lustig zu machen. Doch Inuyasha hatte schon genug Sorgen. Er wollte doch nur vergessen, egal mit welchen Mitteln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)