Einsame Herzen von Valhari (Malik x Charon) ================================================================================ Einsame Herzen Teil 1 --------------------- Yu-Gi-Oh! Einsame Herzen ~~~~~~~~~~~~~~~~~ Also das hier ist meine aller erste FF(also nicht so streng sein). Sie handelt davon wie Malik zu seinem Yami gekommen ist, nur auf einem ganz anderen Weg ~.^. Andere Charas werden gelegentlich auch noch auftauchen, wobei ich mich aber nicht so viel an die original Story gehalten habe. Dann mal viel Spaß beim lesen....... (und verzeiht den schnulzigen Titel, mir fiel nix besseres ein *drop*) ~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es war Nachmittag, als die heiße Sonne auf ein kleines Versteck, das einer Grabkammer glich, schien. Die Grabkammer lag in der Nähe einer Palastruine von der nur noch ein paar Mauerstücke und umgestürzte Säulen übrig waren. Die beiden großen Türen aus Eichenholz öffneten sich langsam nach außen. Ein alter Mann mit silber-grauem Haar und einem gleichfarbenen Vollbart stieg langsam die Stufen, die in die Grabkammer hinein führten, empor, warf einen kurzen Blick auf seine Umgebung, wo nichts zu sehen war außer die Ruinen und sehr viel heißer Wüstensand. Der Mann stellte sich vor die Grabkammer, warf einen kurzen, prüfenden Blick hinein und schloss die Türen wieder. Einige Minuten später war er hinter einigen Sanddünen verschwunden. Im Inneren der Grabkammer herrschte eine ungewohnte Stille. Ein junges Mädchen, etwa 16 Jahre jung, ging gemächlich durch ein, durch Fackeln, leicht erhelltes Gewölbe. Sie trug ein Tablett, mit einem Becher voll Eselmilch und einem Stückchen Brot mit sich. Sie blieb vor einer Tür aus Eichenholz stehen, horchte kurz, trat dann ein. Vorsichtig stellte sie das Tablett auf einem Tisch ab, blickte zu einem kleinen Jungen, der an einem steinernen Tisch saß, seinen Kopf in seinen Armen vergrub. Isis seufzte, als sie bemerkte, dass der kleine Junge, mit den schulterlangen platin-blonden Haaren, mit dem Kopf auf einem aufgeschlagenen Buch lag und selig am schlafen war. Mit ein paar schnellen Schritten, stand sie neben ihm, blickte kurz auf die Kritzelei, die der Kleine auf ein Stück Papyrus gemalt hatte und schüttelte sauer den Kopf. Langsam kniete sich Isis zu ihm herunter, rüttelte den kleinen Jungen unsanft, der daraufhin kurz zusammen zuckte. Der Junge öffnete verschlafen die Augen, wurde aber sofort hellwach, als er das Mädchen mit den hüftlangen schwarzen Haaren erblickte und auch keineswegs erfreut auf ihn herab blickte. Isis holte aus, gab dem Kleinen eine deftige Ohrfeige "Was soll das? Du sollst doch lernen und nicht dein Papyrus zukritzeln!" knurrte das Mädchen sauer, blickte ihn mit ihren blauen Augen an "Ver ....verzeih mir bitte..... ich....." piepste der Kleine mit schwacher und noch müde klingender Stimme "Komm mir jetzt nicht wieder mit deinen Ausreden!" sie drehte sich ruckartig um, sodass ihr schwarzes Haar der Bewegung folgte, ging zur Tür "Ich hab dir was zu Essen gebracht...." murmelte sie leise ohne ihn anzublicken "Malik! Ich würde dir raten mit den Hausaufgaben fertig zu sein, bis Vater wieder von dem Palast des Pharaos zurück ist" mit diesen Worten öffnete sie die Tür, verschwand nach draußen und ließ die Tür krachend ins Schloss fallen, was Malik zusammenzucken ließ. Mit großen, traurigen Augen blickte er seiner Schwester nach, schluckte leicht. Er nahm das Papyrus, zerknüllte es und warf es gegen die Wand. Was seine Schwester und sein Vater von ihm verlangten war Malik im Moment zu viel. Immerhin war er erst zarte neun Jahre, musste laut seinem Vater den ganzen Tag damit verbringen vor den Büchern sitzen und zu lernen. Dabei interessierte es Malik nicht einmal was darin geschrieben stand. Wie gerne würde er einfach mal raus aus dieser Grabkammer, das wünschte er sich schon so lange. Das Einzige dass er zeit seines Lebens von der Welt gesehen hatte, war dieses alte Grabgemäuer, da er von Geburt an hier festgehalten wurde und bis jetzt kein einziges Mal nach draußen durfte. Er wusste nicht einmal genau was ihn außerhalb der Grabkammer erwartete. Malik wischte sich eine Träne weg, stand auf und ging zu dem Tisch, auf dem Isis das Tablett abgestellt hatte. Er trank einen Schluck der Milch, biss einmal in das Brot und ließ sich auf sein Bett fallen, vergrub den Kopf in dem Kopfkissen, das mit Stroh ausgestopft war. Was wäre, wenn er einfach mal versuchen würde von hier abzuhauen? Versucht hatte er es bis jetzt noch nicht, da sein Vater ihm davon abgeraten hatte und ihm alle möglichen schweren Strafen aufbrummen würde, wenn er es doch versuchen sollte. Aber da sein Vater erst spät in der Nacht zurückkommen würde, wäre das eine gute Chance. Immerhin ging er einmal in der Woche zum Palast des Pharaos um dort geschäftlichen Dingen nachzugehen. Seine Schwester wäre kein Problem, wenn er leise genug wäre und sich wegschleichen würde. Malik seufzte. Irgendwie behagte ihm der Gedanke ganz und gar nicht. Aber für den Rest seines Lebens wollte er bestimmt nicht in diesem trostlosen Grab eingesperrt sein. Er dachte noch einmal kurz nach, setzte sich dann auf. Ein Versuch war es wert, egal welche Strafen sein Vater auch für ihn hatte, wenn er ihn finden und wieder zurücknehmen würde. Er blickte sich kurz um, nahm eine kleine Tasche, die er sich um die Schulter legen konnte, steckte das Stück Brot ein, ein Stück Papyrus und einen Federkiel samt Tintendöschen. Vielleicht brauchte er es ja für Etwas. Er ging zur Tür, legte die Hand auf den Türgriff, stockte kurz. Er nahm tief Luft. Diesmal würde er es versuchen und nichts würde ihn daran hindern. Auch nicht die Drohungen seines Vaters. Malik öffnete langsam und so leise es ging, die schwere Eichentür, trat langsam aus seinem Zimmer und blickte sich um. Weit und breit niemand, der ihm den Weg versperren würde. Mit schnellen Schritten ging er das düstere Gewölbe entlang bis zu einer großen Kammer, blickte sich aber immer wieder unsicher um. Er blieb vor einem steinernen Tisch stehen auf dem zwei goldenen Gegenstände auf roten Samttüchern lagen. Er betrachtete die beiden Gegenstände kurz. Das Eine, eine goldene Halskette und das Andere ein goldener Stab. Malik streckte die Hand nach dem Stab aus, drehte ihn vorsichtig in seinen Hände, sodass das Licht der Fackeln ihn ab und zu aufblitzen ließ. Da er nicht wusste, was ihn erwarten würde, wäre der Stab als Waffe sicher eine gute Hilfe. Er wickelte den goldenen Stab in das Samttuch ein, verstaute ihn vorsichtig in der Tasche, blickte sich dann erneut unsicher um. Als die Luft rein war, ging er schnell aus der Kammer, blickte nach allen Seiten. Seine Schwester schien wohl auf ihrem Zimmer zu sein. Umso besser. Er holte tief Luft, blickte zu der Treppe, die zu dem Ausgang der Grabkammer führte. Er schlich sich langsam zur Treppe, fing dann an die Stufen hinauf zu laufen, übersprang dabei eine, manchmal auch zwei Stufen, was ihn fast aus dem Gleichgewicht gebracht hätte. Er rannte einfach nur so schnell er konnte die Steintreppe empor, ohne auch nur einen Blick zurück zu werfen. An den riesigen Türen angekommen, schnappte er erst mal nach Luft, legte eine Hand auf sein Herz, dass sich so anfühlte, als ob es gleich zerspringen würde. Er blickte zurück , nichts zu sehen, bis auf sehr viele Stufen, die schier endlos in die Tiefe führten. Malik musterte die große Türen kurz, konnte nur hoffen, dass sein Vater sie nicht von außen abgesperrte hatte. Mit aller Kraft versuchte er die schweren Türen aufzudrücken. Als er bemerkte, dass es nichts brachte, versuchte der Junge es nur an einer Tür. Die schwere Eichentür, ließ sich langsam nach oben drücken, mehr und mehr "Es geht!" sagte Malik in einem freudigen, aber doch leisen Ton, schaffte es dann die Tür ganz zu öffnen. Langsam stieg er die letzten Stufen empor, spürte wie der lauwarme Wüstenwind, durch seine blonden Haare blies und sie leicht nach hinten wehen ließ. Glücklich wie ein junges Rehkitz sprang er aus dem Grab heraus, blickte sich erst mal um. Sand, Sand und nochmals Sand, na toll. Aber besser als dieses düstere Gemäuer. Er warf einen unsicheren Blick in das Versteck, schloss die Tür langsam und leise, ging dann zu der Palastruine, setzte sich kurz auf eine umgestürzte Säule, blickte sich von dort in alle Himmelsrichtungen um. Wo hin sollte er eigentlich gehen? Zum Palast des Pharaos wäre nicht ratsam, obwohl es hieß, dass der Pharao sehr gutmütig wäre. Aber da Maliks Vater dort war, konnte er den Gedanken gleich vergessen. Also blieb ihm nur noch die Stadt, mit dem großen Marktplatz, von dem seine Schwester ihm immer vorgeschwärmt hatte. Aber wo genau musste er da hin? Er stand auf, klopfte sich den Sand von seinem weißen Leinengewand warf einen Blick zum Horizont, immerhin sah er zum ersten Mal einen Sonnenuntergang. Malik schüttelte den Kopf, sodass die blonden Haare leicht seiner Bewegung folgten "Ich darf hier nicht so rumsitzen....." murmelte er sich selber zu, tapste dann einfach mal los, vielleicht fand er den Marktplatz, immerhin konnte die Wüste doch nicht so groß sein. Maliks Vater verneigte sich, wie üblich vor dem Pharao, zum Abschied, ging dann zur Tür des Trohnsaals. Der Pharao stand von seinem Trohn auf, ging die Stufen, die vom seinem Sitz aus, in den Saal führten, herab, blieb stehen " Eje warte!" Der Pharao rief ihn zurück. Eje drehte sich um "Ja großer Pharao?" sagte er ehrfürchtig "Die Tuareg sind seit kurzem wieder in dieser Provinz und meutern alles, was ihnen in den Weg kommt. Zu Fuß dauert es bis du wieder sicher bis deiner Familie bist." " Tuareg? Hier? Diese Wüstenräuber wagen sich ja sehr viel" Der Pharao nickte, blickte Eje aus hellblauen Augen an "Ich stelle dir ein Kamel zu Verfügung, dann kommst du sicherer und schneller nach Hause" Eje verneigte sich wieder "Vielen dank Pharao. Ihr werdet es nächste Woche wieder bekommen!" Der Pharao drehte sich um, setzte sich wieder auf seinen Trohn, strich sich ein Strähne aus dem Gesicht. Eje verschwand durch die Tür, ging in den Palasthof wo auch schon ein Diener, mit einem Kamel auf ihn wartete. Der Diener reichte ihm die Zügel, verschwand dann wieder in den Palast. Der Pharao wäre wohl nicht so Gütig, wenn er wüsste wie Eje seinen Sohn in der dunklen Grabkammer versteckte und ihn auch nicht besonders nett behandelte, dachte Eje für sich selber und stieg auf das Kamel auf. "Tuareg! So ein Unsinn.......die halten sich nur in der Nähe von Städten und Märkten auf, da es dort am meisten zu plündern gibt. Oder sie kundschaften die Handelswege von Karawanen aus um diese zu überfallen..." murmelte er leise vor sich hin, lenkte das Kamel durch das Palasttor nach draußen. Das eiserne Tor, schloss sich wieder, leise quietschend, hinter ihm. Eje seufzte, trat dem Kamel in die Flanken, was es zum schnellen Gang antrieb. Was sollte ihm schon passieren, immerhin würden sie den Weg, den er ritt nicht nehmen. Na ja zumindest musste er nicht mehr zu Fuß laufen " Es bringt doch viel wenn man sich beim Pharao lange genug einschleimt..." sagte er leise, lachte. Inzwischen war Nacht geworden, Sterne leuchteten am klaren Himmel und der Mond warf seine Licht auf den Wüstensand, der dadurch leicht glitzerte. So fühlte man sich also, wenn man in einer Schatzkammer saß und um sich herum viele Edelsteine. So empfand es Malik zumindest, wenn er sich mit großen Kinderaugen so umsah und jedes Sandkörnchen ein wenig glitzerte, je nachdem was er für eine Bewegung machte. Zwischen zwei Sanddünen setzte er sich erst mal hin, immerhin war er schon ein gutes Stück gelaufen. Jetzt wo er so da saß, merkte er, dass es kälter geworden war. Malik verschränkte die Arme vor der Brust. Er hätte nicht gedacht, dass es bei Nacht in der Wüste so kalt werden würde. Zu allem Übel trug er nichts bei sich, was er sich über die Schulter legen konnte. Der Wind war auch nicht mehr angenehm warm, sondern kühl und ließ Malik kurz zusammenzucken, als ein Luftzug in seinen Nacken blies. Er zitterte leicht, nahm das Brotstück aus seiner Tasche, mümmelte ein wenig darauf herum, blickte sich dabei aber immer wieder unsicher um. Noch einen Bissen nahm er, steckte das Brot dann wieder in die Tasche zurück, immerhin wusste Malik nicht wie lange er noch durch diese Wüste wandern muss. Erschrocken fuhr er zusammen als er auf einer höhergelegenen Düne, die etwas weiter weg von ihm war, einen Reiter erblickte. Malik schluckte, kauerte sich zusammen. Der Reiter schien ihn nicht bemerkt zu haben, er blickte vor sich, die Sanddüne herab, wie ein Raubtier, dass seine Beute beobachtet und auf den richtigen Moment wartet. Sein Ross stand ebenfalls ruhig da ohne auch nur einmal den Kopf zu senken. Nur der lange schwarze Mantel und die Mähne und Schweif des Pferdes, war das einzige, was sich in durch den kühlen Wüstenwind bewegte. Malik strengte seine Augen an, um etwas von dem düsteren Reiter zu erkennen, was aber nicht der Fall war, da der Reiter völlig in Tücher verhüllt war. Soweit er es erkennen konnte, trug der Reiter ein schwarzes, bis zu den Füßen reichendes Gewand, einen schwarzen Umhang und ein Kopftuch, das über die Schulter lag und mit Goldschmuck befestigt war. Ein schwarzer Schleier bedeckte das Gesicht, des Fremden, bis auf die Augen. Maliks Herz schlug ihm fast bis zum Hals, zumindest fühlte es sich für ihn so an. Er hoffte innig, dass der unheimliche Reiter bald verschwinden würde und vor allem, ihn nicht bemerken würde. Der Fremde senkte leicht den Kopf, legte eine Hand an seinen Gürtel und zog langsam einen Säbel hervor, der kurz aufblitzte, als sich das Mondlicht darauf reflektierte. Malik starrte mit weit geöffneten Augen auf den Reiter, spürte wie sich Panik in ihm breit machte, er folgte dem Blick der Unheimlichen und entdeckte endlich, was er die ganze Zeit beobachtet hatte. Etwas weiter von dem Reiter und Malik selber entfernt, erkannte er die Umrisse eines weiteren Reiters, der hoch auf einem Kamel saß. Malik blickte wieder zu dem Reiter auf, der immer noch ruhig da stand, in der einen Hand der Säbel, in der anderen die Zügel seines Pferdes. Aber immer noch machte der Reiter keine Bewegung, er blickte weiterhin auf den diesen Kamelreiter, der langsam näher und näher kam. Malik starrte gebannt auf den Kamelreiter, versucht zumindest etwas von diesem zu erkennen, was sich als sehr schwer herausstellte, mitten in der Nacht. Doch nach kurzer Zeit, war dieser so nahe gekommen, dass Malik es endlich gelang etwas von ihm zu erkennen........es war sein Vater. Malik zuckte zusammen, als ob ein Blitz gerade in seinen Körper gestoßen wäre, stand auf und wich zurück. Der sonst so gut gebräunte kleine Junge war plötzlich so kreideweiß im Gesicht, als er seinen Vater erkannte. Jetzt ist es aus. Dachte er für sich. Sein Vater würde ihn jetzt auffinden, ihn zurück bringen und bis ans Ende seiner Tage in dieser Grabkammer einsperren. Die schweren Strafen versuchte er zu verdrängen. Er sah, wie sein Vater näher kam, wich wieder etwas zurück. Dann fiel ihm wieder der unheimliche Reiter ein. Malik blickte zu diesem auf, wenn er es sich recht überlegte sah dieser nicht aus, wie ein Soldat des Pharaos, oder überhaupt eines Pharaos. Aber auch nicht wie ein Händler. Malik rümpfte die Nase, ein Händler, der so schwer bewaffnet war gab es nicht. Der Reiter setzte sich plötzlich in Bewegung, als sei er aus seiner Starre erwacht. Er trat dem Pferd in die Flanke, das daraufhin losgaloppierte, direkt auf Eje zu "Nein....." sagte Malik, leise, sah wie der schwarze Reiter auf Eje zugaloppierte, den Säbel hob und zuschlug, als sich ihre Wege kreuzten. Malik zuckte zusammen, als der Fremde zuschlug, schluckte, sah dann wie sein Vater wie ein Stein vom Kamel fiel, dass sich aufbäumt und zur Seite auswich und davon lief. Was Malik sah, ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Der Kopf seines Vaters, lag etwas weiter von dem Körper weg. Der Fremde hatte Eje mit einem Schlag den Kopf abgeschlagen und war ein paar Meter weiter geritten, wendetet jetzt sein Araberpferd und ritt zu der Leiche zurück. Malik fing seine Gedanken wieder, ging näher an die Kampfstätte heran, was sich wohl gleich als großer Fehler erwies. Der Unheimliche war mit einem Sprung vom Pferderücken unten, kniete sich zu Eje herunter und nahm alles, was irgendetwas an Wert hatte. Goldstücke, die in einem kleinen Beutel untergebracht waren, den wenigen Schmuck, den Eje besaß und etwas, dass aussah wie eine Karte. Er stand wieder auf, verstaute das Ganze in der Satteltasche, befestigte seinen blutverschmierten Säbel wieder am Ledergürtel. Malik war nun so nahe gekommen, sodass er das weiße in den Augen des Fremden sehen konnte. Das Schlucken fiel Malik schwer, er starrte auf den leblosen Körper seines Vaters, unterdrückte ein paar Tränen " Vater?......". Der Reiter bemerkte den kleinen Jungen, hob den Kopf. Malik hatte den Reiter fast vergessen, dann fiel es ihm plötzlich wieder ein. Er wirbelte herum und sah auch schon, wie der Fremde auf ihn zukam. Malik schrie panisch auf, wich rückwärts zurück, stolperte über einen spitzen Stein und fiel zu Boden "Aua...." schrie er auf, blickte auf seinen Unterschenkel. Blut floss aus der klaffenden Wunde, die der Stein in seinen Unterschenkel gerissen hatte. Der Kleine biss sich die Zähne zusammen, hielt eine Hand auf die Wunde. Tränen schimmerten leicht in seinen Augen, als er aufblickte und der Fremde nun wirklich sehr nahe war. Malik blickte in dessen saphirblauen Augen, die mit schwarzer Tusche umrandet noch bösartiger wirkten. Er war um einiges größer als Eje und vor allem als Malik, der sich wie ein kleines Würmchen gegen diesen Mann vorkam. Den schlanken und auch muskulösen Körperbau konnte man, trotz der Verschleierung, gut erkennen. Einige Stimmen unterbrachen die kurze Stille, in der sich die beiden einfach nur anblickten. Der Fremde wirbelte auf der Stelle herum, blickte gen Norden. Eine Gruppe von Reitern tauchte am Horizont auf. Erleichterung machte sich auf Maliks Gesicht breit, als er die Soldaten des Pharaos, erkannte, die wie jeden Tag um diese Uhrzeit, diesen Weg abritten und patrouillierten. Der Fremde pfiff seinen Araberhengst zu sich, der sofort angaloppiert kam. Er packte Malik mit einer Hand, riss ihn auf und schwang sich, mit kleinen Jungen in den Armen, mit einem eleganten Sprung auf den Pferderücken. Malik zappelte leicht, wurde dann von dem Fremden los gelassen und saß nun auch auf dem Pferderücken, der Fremde hinter ihm, die Arme so um Malik gelegt, dass dieser nicht herunterfallen konnte "Lass mich in Ruhe!" fauchte Malik in giftig an. Der Fremde blickte ihn kurz an, warf dann einen Blick zurück auf die Verfolger, die schon etwas näher gekommen waren und ihre Lanzen auf den Tuareg gerichtet hatten "Los schnappt den Tuareg, tot oder lebendig ist egal. So will es der Pharao" "Jawohl" Die Soldaten trieben ihr Pferde noch etwas mehr an, holten langsam auf. Der Fremde, sprach mit seiner düsterer Stimme dem schwarzen Araberhengst etwas zu. Das Pferd wieherte, legte den Kopf mehr in den Nacken und fing an schneller zu werden. Malik fühlte sich im Moment überhaupt nicht gut, er blickte immer wieder zurück auf ihre Verfolger, überlegte sich, was wohl mit ihm passieren würde, wenn die Soldaten des Pharaos sie einbekommen würden. Wahrscheinlich, das was sie mit allen kleinen, Elternlosen Kinder anstellen. Ihn auf dem Sklavenmarkt verkaufen und den Tuareg auf der Stelle töten.......Malik schüttelte sich kurz. Was mit ihm passieren würde, wenn er bei dem Tuareg bleiben würde, wollte er erst gar nicht wissen. Am liebsten wäre er im Moment in dem Versteck, bei seiner Schwester, oder noch besser, am allerliebsten tot. Er verdrängte die Gedanken wieder, blickte nach vorne. Sie ritten direkt auf eine Schlucht zu. Malik schaute zu den Fremden auf "Da geht es nicht weiter! Vor uns ist eine Schlucht!" sagte er, mit respektvoll klingender Stimme, vor dem jungen Mann. Der Tuareg, senkte kurz den Kopf starrte Malik kurz an, dann wieder nach vorne in Richtung Schlucht. Malik seufzte leicht, konnte er ihn nicht verstehen oder wollte er das nicht? Außerdem war die Schlucht so nahe, dass der Fremde sie sehen musste. Der Tuareg drückte Malik auf den Hals des Pferdes, beugte sich dann ebenfalls nach vorne. Malik zitterte. Der wollte doch nicht wirklich da hinüberspringen. Er holte noch einmal alles aus dem schwarzen Araberhengst heraus, trat ihm in die Flanke. Das Pferde schnaubte, beschleunigte noch einmal und setzte zum Sprung an. Malik petzte die Augen zusammen, wartete nur darauf, dass sie vom Pferd fielen und wenig später auf dem harten Boden aufschlugen und in einen ewig andauernden Schlaf fallen würden. Die Soldaten bremsten ihre Pferde vor der steilen Schlucht ab, fluchten dem Tuareg böse Worte nach. Malik spürte, wie er leicht nach vorne kippte, als das Pferd mit den Vorderhufen auf dem Boden aufschlug, dann mit den Hinterhufen und weiter lief. Der Tuareg setzte sich wieder auf, zog den Jungen ebenfalls wieder zurück und blickte nach hinten, genauso wie Malik, der es wagte wieder die Augen zu öffnen. Sie hatten es tatsächlich geschafft auf die andere Seite zu kommen. Das Pferd drosselte langsam seine Geschwindigkeit, verfiel nun in einen schnellen Schritt. Die Soldaten drehten sich um und ritten zu Eje zurück, von dort aus teilten sie sich. Die eine Hälfte in Richtung des Palastes, die Anderen ritten zu dem Versteck, aus dem Malik abgehauen war. Eine halbe Stunde war inzwischen vergangen, in der die beiden langsam durch die Wüste ritten, ohne auch nur in Wort zu sagen. Malik kam der Ritt unendlich lange vor und er wagte es auch nicht irgendetwas zu dem Fremden zu sagen, dafür hatte er doch zu viel Angst vor ihm. Außerdem war er zu erschöpft um etwas zu reden. Sein Unterschenkel schmerzte, als ob jemand etwas ätzendes über die Wunde geschüttet hätte. Halsschmerzen bemerkte er, je öfter er schluckte, da er schon so lange ohne Wasser durch die Wüste gewandert war. Die Landschaft durch die sie ritten änderte sich nach einer Weile. Anstatt hohen Sanddünen und nur wenigen kleinen Steinen, wurde die Umgebung immer felsiger. Riesige Felsen ragten aus dem Boden und wären als Versteck sehr gut geeignet. Vor allem für einen kleinen Jungen. Malik nickte für kurze Zeit ein, wachte dann aber wieder auf, als der schwarze Araberhengst endlich zum stehen kam. Er fand sich in einem von Meter hohen Steinen umringten Platz wieder. Der einzige Eingang, war der, durch den sie gekommen waren und auch der einzige Ausgang. Der Tuareg schwang sich vom Pferderücken, führte sein Ross in die Mitte des kleinen Platzes und band es an einem verdorrten Baum fest. Dann wandte er sich an Malik, packte ihn unter den Armen und hob den kleinen Jungen vom Pferd. Malik lag kurz in den Armen des Mannes, bis er schließlich mit eigenen Füßen auf dem Boden stand "Hier übernachten wie erst einmal....." sagte der Fremde. Malik blickte ihn mit seinen großen, lavendelfarbenen Augen an. Der Fremde hatte tatsächlich mit ihm geredet, dabei dachte Malik, dass er ihn nicht verstand. Er musterte den Wüstenräuber etwas genauer, während dieser dabei war, sein Pferd abzusatteln. Jetzt wo Malik direkt neben dem Mörder seines Vaters stand, bemerkte er erst richtig wie groß dieser war. Malik schätze mal so um die 2,30 m oder 2,40 m. Dann fiel sein Blick auf seine Hüften um die er zwei Gürtel gebunden hatte. Der Eine sorgte dafür, dass das lange schwarze Gewand richtig an seinem schlanken und muskulösen Körper lag. An dem anderen waren Waffen befestigt, die er mit sich herum trug. Malik stutzte. Wozu um alles in der Welt, brauchte der Mann drei Säbel und zwei Messer? Malik wollte es auch gar nicht weiter wissen, solange ihm der Fremde mit den Waffen fern blieb, war es ihm egal. Der Tuareg warf sich den Sattel, samt Satteldecke über die Schulter, blickte auf den kleinen Jungen herab. Er zeigte mit der Hand auf die steinerne Mauer, die am entferntesten vom Eingang lag. Malik schaute ihn immer noch mit großen Augen an, aber hatte auch zugleich Respekt und Angst vor dem Mann. Da er ihn nicht verärgern wollte, gehorchte er brav und ging dorthin wo ihn der Wüstenräuber hin verwiesen hatte. Malik setzte sich, legte seine Tasche ab, die er immer noch um seine Schulter trug, warf einen kurzen Blick zu dem Mann, der seinen Araber, lobend am Hals tächelte und dann ebenfalls zu Malik kam. Mit einem lauten Plumps landete der Sattel neben Malik. Der Tuareg setzte sich dem Jungen gegenüber, zog seinen langen Umhang aus "Ruh dich aus! Wir müssen kurz vor Sonnenaufgang weiter!" sagte er mit ungewöhnlich sanfter Stimme, was Malik sehr wunderte. Er legte Malik den Umhang um, der sich erst nur über die nette Geste des Fremden wunderte, sich dann aber doch sichtlich dankbar in den wärmenden Umhang kuschelte. Diese Leinengewand hielt nicht besonders warm. Malik beobachtete wie der Mann eine Trinkflasche aus der Satteltasche hervor kramte und sie Malik entgegen hielt "Hier, nach der langen Reise durch die Wüste hast du sicherlich durst" Und ob er das hatte. Er streckte die Hände nach der Wasserflasche aus, beließ es dann doch "Warum seit ihr so nett zu mir? Ihr werdet mich doch sowieso bald töten...." sagte er plötzlich, mit schwacher Stimme, blickte dem Tuareg in sein verschleiertes Gesicht. Der Mann lachte, scheinbar amüsiert über diese Aussage "Wer sagt denn dass ich dich töte? Wenn ich das wollte, hätte ich es schon längst getan!" Malik senkte traurig den Kopf "Dann werdet ihr mich eben auf dem Sklavenmarkt verkaufen....." er schluckte, auch wenn es schmerzte. So gut es ginge versuchte er jetzt seine Tränen zu unterdrücken "Ach was. Keine Sorge, das werde ich auch nicht" Malik blickte wieder auf. Was sollte der Fremde denn sonst mit ihm anstellen wollen. Malik wollte wieder eine Frage stellen, als der Fremde ihm wieder die Wasserflasche hin hielt und ihn wieder freundlich, mit sanftklingender Stimme ansprach "Na los, jetzt nimm schon Kleiner" Malik nickte, nahm die Flasche und trank erst mal, spürte wie es seinem Hals auch gleich wieder etwas besser ging, dafür aber seinem Bein nicht. Das schien auch der Tuareg bemerkt zu haben, riss ein Stück Stoff aus seinem schwarzen Gewand. Er nahm ein Beutelchen aus der Satteltasche in dem komisch aussehende getrocknete Blätter aufbewahrt waren und rückte dann näher zu Malik, hob das verletze Bein etwas an und begutachtete erst mal die Wunde. Dann nahm er ein paar Blätter, zerrieb sie zwischen den Hände zu feinem Pulver, schüttete etwas Trinkwasser aus der Flasche über die Wunde, was Malik leicht aufpiepsen ließ. Danach rieselte er das Pulver in die Wunde und wickelte das Stoffstück fest darum und verknotete es gut. Malik musste sich fest auf die Zähne beißen um nicht gleich aufzuschreien "Wenn wir morgen losreiten, ist es nicht mehr so schlimm" sagte der Fremde lieb, ließ wieder von dem Jungen ab, setzte sich neben ihn und lehnte sich gegen die Mauer. Malik blickte kurz zu ihm auf, senkte dann wieder den Kopf. Wenn er es sich recht überlegte, fand er den jungen Mann recht symphatisch, immerhin war er der erste der ihn so liebevoll ansprach und sich um ihn bemühte. Abgesehen von seiner Schwester, die er immer nur sah, wenn sein Vater zum Palast ging. Sozusagen als Wächterin, die auf ihn aufpasste. Malik schüttelte kurz den Kopf. Auch wenn der Wüstenräuber seinen Vater auf dem Gewissen hatte, irgendwie war das Malik gerade mal egal, immerhin hatte er seinen Vater nie richtig gekannt und er hatte seinen Sohn wie Abschaum behandelt. Vielleicht hatte Eje auch nichts besseres verdient. Malik rieb sich leicht die Augen. Er konnte doch nicht schon wieder müde sein, immerhin hatte er in letzter Zeit so viel geschlafen. Der Fremde senkte den Kopf, blickte auf den Kleinen herab. Malik hätte sein Stückchen Brot verwettet, dass der Tuareg gerade lächelte, auch wenn er es unter dem schwarzen Schleier nicht erkennen konnte "Wie heißt du überhaupt?" fragte er und schon wieder mit dieser sanften, freundlichen Stimme. Der Angesprochene hob den Kopf "Ähm.......ich......ich, heiße.... Ma .......Malik..." Der Mann blinzelte "Hm?" "Malik!" sagte der Kleine hastig, starrte dem Mann fest in die Augen "Aha. Gut zu wissen, wie ich dich anreden darf" Malik wollte ihn gerade das gleiche fragen, hielt es aber für besser es zu belassen. Immerhin gehörte es sich nicht einen Erwachsenen nach seinem Namen zu fragen, wenn er es nicht selbst tat. So gut war Malik immerhin erzogen. Von wem? Das fragte er sich wohl gerade selbst. Nach einer Weile fielen ihm doch die Augen zu und er schlief langsam ein. Der Tuareg packte den kleinen Jungen vorsichtig, legte ihn mit dem Kopf auf den Sattel, damit er etwas bequemer schlafen konnte. Deckte ihn dann etwas besser zu und legte ihm zusätzlich die Satteldecke über den Oberkörper. Somit war es für Malik angenehm warm. Der Mann lehnte sich wieder gegen die Wand zurück schloss halb seine Augen und starrte wachsam auf den Eingang ihres Verstecks. Doch nach kurzer Zeit wurden seine Augen auch immer schwerer und er schlief ebenfalls langsam ein. Der zweite Teil folgt in kürze ^.~ Black Dragon Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)