Überlegte Überraschung von Varlet ================================================================================ Kapitel 1: Überlegte Überraschung --------------------------------- Ein wenig nervös stand Jodie vor der Tür der Kudo-Villa und klingelte. Hoffentlich ist er zu Hause. Es war nicht der erste Abend an dem sie vor der Tür stand und klingelte. Leider war er jedes Mal nicht zu Hause oder öffnete die Tür einfach nicht. Aber Jodie würde es immer wieder versuchen. Sie seufzte. Manchmal lief sie ihm wirklich wie ein Hund nach und tat, was er wollte. Sie hatte sich bereits so oft vorgenommen, sich zu ändern, aber am Ende reichte nur ein Blick von ihm. Jedes Mal wenn Jodie einen Schlussstrich ziehen wollte und sich sicher war, dass ihre Gefühle für ihn erloschen waren, sah er sie so an. Und dann schmolz sie dahin und lief ihm wieder nach. Ob er absichtlich so bei ihr vorging, damit sie immer an seiner Seite war, wenn er ihre Hilfe brauchte? Oder war sie sogar so etwas wie sein Groupie? Wahrscheinlich würde sie ihm sogar noch folgen, wenn er ihr noch mehrere Male das Herz brach und eine andere Freundin hatte. Es war niederschmetternd, aber auch die Wahrheit. Es stimmte was man sagte. Seine erste große Liebe vergaß man nie, egal wie viel Zeit verging. Und auch wenn sie seit Jahren nicht mehr zusammen waren, machte sich Jodie immer noch Hoffnungen. Vielleicht hatte sie in einigen Jahren, wenn sie alt und rumplig war, eine Chance bei ihm. Jodie betätigte die Klingel erneut. Wieder passierte nichts. Und wieder umsonst hergekommen…, sagte sie zu sich selbst, versuchte es aber ein weiteres Mal. Als sich nichts tat, drehte sie sich um. Sie zog das Handy aus der Hosentasche und suchte seine Nummer. Dann ging die Tür auf, worauf sich Jodie sofort umdrehte. „Na endli…“ Jodie verschlug es den Atem. Shuichi stand vor ihr. Mit nacktem Oberkörper, schwarzer Hose und Handtuch auf dem Kopf. „Du…du solltest…dir was…anziehen…“ Er musterte sie. „Dann hättest du nicht so oft klingeln sollen“, antwortete er und ließ sie rein. „Du weißt ja, wo das Wohnzimmer ist“, fügte er hinzu und ging zum Schlafzimmer. Langsam trat Jodie ein. Ihr Herz pochte wie wild. Da war er wieder, der Moment durch den er sie in seinen Bann zog. Jodie schlüpfte aus ihren Schuhen, hing ihre Jacke an den Kleiderständer und ging ins Wohnzimmer. Sie setzte sich auf das Sofa und legte ihre Handtasche neben sich. Ein weiteres Mal atmete Jodie tief durch. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen und das Bild von ihrem Ex-Freund aus ihrem Kopf zu verbannen. Shu halbnackt zu sehen, war schon lange her. „Willst du was trinken?“ Jodie wurde aus ihren Gedanken gerissen und blickte irritiert zu ihm. „Ich würde ein Wasser nehmen“, murmelte sie. „In Ordnung“, entgegnete der Agent und ging in die Küche. Jodie folgte ihm. „Kann ich dir helfen?“ „Ist doch nur Wasser“, warf der Agent ein. „Willst du noch Gebäck dazu?“ Jodies Blick glitt zu der Spüle in der zwei Weingläser standen. An einem erkannte sie Lippenstift. Jodie schluckte. Er hatte also Damenbesuch. Sofort verspürte sie einen Stich in ihrem Herz. „Jodie?“ „Mhm? Vielleicht sollte ich dir lieber beim Abwasch helfen, ehe du die Spüle vollstellst.“ „Ach das…“, begann er. „Das haben die Kudos stehen gelassen.“ „Ach so? Sind sie wieder zu Besuch?“ Erleichterung durchströmte die Agentin. „Ja, sie haben hier wohl ein paar Sachen zu erledigen. Und natürlich wohnen sie dann bei sich zu Hause“, sagte der Agent. „Was ist nun mit dem Gebäck?“ „Danke, aber das Wasser reicht. Ich warte dann mal im Wohnzimmer auf dich.“ Jodie verließ die Küche und lächelte. Kein Damenbesuch. Was für ein Glück. Jodie nahm wieder auf dem Sofa Platz und wartete. Shuichi kam mit zwei Gläsern und einer Flasche Wasser zurück. Er stellte alles auf den Tisch und setzte sich. „Was treibt dich her?“ „Na was wohl“, gab sie grummelnd von sich. Sie zog ihre Tasche an sich heran und wühlte eine Weile darin herum. „Jodie?“ „Warte noch. Gleich hab ich es. Nur einen Moment. Ah hier. Das ist es“, entgegnete sie und zog ein kleines Paket heraus. „Für dich.“ Shuichis ah mit einem leichten Unbehagen auf das Paket. „Jetzt guck doch nicht so. Es beißt dich nicht.“ „Jodie…“ Shuichi war Geschenken gegenüber zwiegespalten. Er mochte es nicht, wenn man ihn beim Öffnen beobachtete oder sich andere zu viel Mühe gaben, um das perfekte Geschenk zu finden. „Ja ich weiß, du magst es nicht Geschenke zu bekommen. Aber ich wollte dir trotzdem eine Freude machen“, sagte sie. „Und jetzt pack es aus.“ Er seufzte leise und öffnete die Schnurr des Paketes und anschließen das Geschenkpapier. Der Agent blickte auf die kleine Schachtel in seiner Hand. „Du hättest es gar nicht verpacken müssen“, warf er ein. „Wo bleibt denn dann der Spaß?“, konterte sie. „Außerdem seh ich dir gern dabei zu.“ Shuichi schüttelte nur den Kopf. Dennoch lächelte er. Und er war auf alles gewappnet. Da Jodie manchmal komische Ideen hatte, konnte sich alles Mögliche in der Schachtel befinden. Shuichi öffnete diese. „Oh“, sagte er und nahm den Schlüsselanhänger heraus. Er betrachtete ihn. „Ich dachte mir, dass du dafür Verwendung haben würdest“, fing sie an. „Es ist dein alter Wagen, der Chevrolet. Ich weiß, dass du ihn gemocht hast und daher hielt ich es für eine gute Idee.“ „Danke“, sprach der Agent. „Schau doch mal genauer hin.“ „Mhm?“ Shuichi betrachtete den Wagen. Es gab eine Stelle, die nicht gänzlich aufeinander passte. Akai zog die beiden Enden auseinander. „Ein USB-Stick“, murmelte er. „Genau“, nickte sie. „Es wird gar nicht auffallen, wenn du ihn als Schlüsselanhänger verwendest. Und auf dem Stick kannst du ein paar Informationen speichern. Wer weiß, wann er dir mal nützlich sein wird.“ Akai war überrascht. Jodie hatte sich zu dem Geschenk wirklich ihre Gedanken gemacht. „Danke“, sagte er erneut. „Aber jetzt sag mir doch mal, wie ich zu der Ehre komme.“ „Gerne.“ Jodie lächelte. „Hm? Einfach nur so. Muss ich denn einen Grund haben, um dir ein Geschenk zu machen? Außerdem hatte ich ihn schon eine Weile, aber es gab nie den richtigen Zeitpunkt um ihn dir zu geben. Deswegen bekommst du ihn jetzt von mir.“ „Danke“, wiederholte sich Akai. Irgendwie fehlten ihm die richtigen Worte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)