Kleine Auszeit von Aracona ================================================================================ Kapitel 1: Mein eigenes kleines Paradies ---------------------------------------- Mit verschränkten Armen stand Trunks an die Wand gelehnt da und starrte auf die Tür auf der gegenüberliegenden Seite. Eigentlich hatten sie gerade Mittagspause, doch statt wie gewohnt mit seinen Freunden zusammen an seinem Tisch zu sitzen und sein Essen zu genießen, beobachtete er die Tür zum Musikraum. Auf der sonst so glatten Stirn bildeten sich kleine Fältchen, welche durch seine zusammengezogenen Augenbrauen verursacht wurden und seiner Kehle entfuhr immer wieder ein leises Knurren, während sein rechter Zeigefinger im schnellen Takt nervös gegen seinen linken Oberarm klopfte. Am liebsten würde sich der Teenager von der Wand abstoßen, die Tür aufreißen und in den dahinter liegenden Raum stürmen. Doch leider täte er seinem besten Freund damit keinen Gefallen. Denn genau Dieser befand sich in besagtem Raum, gemeinsam mit ihrer Musiklehrerin. An Son Gotens Aura konnte Trunks erkennen, dass es dem Jüngeren gerade überhaupt nicht gut ging und leider wusste der junge Mann mit den fliederfarbenen Haaren auch genau, woran das lag. Im Musikunterricht mussten heute alle Schüler ihrer Klasse ein selbstgewähltes Lied singen. Doch nicht genug, dass Jungs in ihrem Alter sich dabei eh schon wie eine Katze anhörten, der man gerade auf den Schwanz trat, Son Goten hatte noch zusätzlich das Problem, dass er sich Liedtexte einfach nicht merken konnte. Es war regelrecht zum verrückt werden, doch der Schwarzhaarige hatte schon immer Schwierigkeiten damit, Gedichte oder dergleichen auswendig zu lernen. Sein Kopf wollte sich sowas einfach nicht merken. Glücklicherweise hatte auch ihre Musiklehrerin dieses Problem erkannt und statt den Schwarzhaarigen vor der Klasse vorzuführen, gab sie ihm immer die Chance, solche Leistungskontrollen alleine in der Mittagspause abzulegen. Ohne das irgendwelche anderen Schüler dabei waren und er dadurch noch mehr unter Druck gesetzt worden wäre. Während Trunks die Tür weiterhin genau im Auge behielt, öffnete diese sich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich. Son Goten war ziemlich erschöpft und mit den Nerven fertig, nachdem er den Raum endlich verlassen konnte. Auf der anderen Seite entdeckte er Trunks, welcher sich gerade von der Wand abstieß und zu ihm gelaufen kam. Na toll, hatte der Schwarzhaarige seinem Freund nicht gesagt, dass dieser sich wegen ihm keinen Kopf machen sollte? Um zu zeigen das alles in Ordnung war, setzte Son Goten ein Lächeln auf. Er mochte es nicht, wenn sich irgendwer wegen ihm Sorgen machte. „Guck nicht so, es lief ganz gut“, gab der Schwarzhaarige versucht fröhlich von sich. Schweigend zog Trunks seinen Freund in seine Arme und gab ihm einen kurzen Kuss. Er war sich sicher, dass jeder Andere dem Jüngeren sofort geglaubt hätte, doch er war nicht jeder Andere. Auch wenn Son Gotens Lippen ein Lächeln vortäuschten, so hatte dieses seine Augen doch nicht erreicht. Abgesehen davon kannte Trunks seinen Chibi einfach zu gut. Er wusste, dass der Jüngere nie zugeben würde, dass er gerade deprimiert war. Daher konnte Trunks in solchen Momenten nichts weiter tun, als einfach für seinen Freund da zu sein. Nachdem sich der Ältere wieder gelöst hatte, hielt er Son Goten einen Schokoriegel vor die Nase. „Hier, ein wenig Nervennahrung“, grinste Trunks breit. Er wusste, dass Son Goten eine kleine Naschkatze war und man ihm mit Schokolade immer eine Freude machen konnte. Wenn der Jüngere schon nicht zugeben wollte, dass ihn diese Leistungskontrolle in Musik gerade ziemlich mitgenommen hatte, so musste er eben zu einer Methode greifen, die immer wirksam war, um seinen Freund wieder auf andere Gedanken zu bringen. Mit einem diesmal ernstgemeinterem Lächeln griff Son Goten nach dem Schokoriegel und gab Trunks noch einmal einen kurzen Kuss. „Vielen Dank“, flüsterte der Jüngere, ehe er den Riegel auspackte und abbiss. Während Son Goten langsam die Schokolade vernichtete, gingen sie wieder zurück in ihren Klassenraum, um wenigstens noch etwas von ihrer Pause zu haben. ~ ~ ~ „Ok Mum, ich bin dann bei Trunks. Bis Sonntag“, rief Son Goten seiner Mutter noch einmal laut zu und ging dann nach draußen. Dort stieß er sich vom Boden ab und flog hinauf zum Himmel, ehe er in die Richtung seines Ziels startete. Nachdem er ein paar Minuten geflogen war, stoppte der Schwarzhaarige allerdings bereits. Er sah sich kurz um, ob ihm irgendwer gefolgt war und nachdem er sich sicher war, dass er allein war, löschte Son Goten seine Aura und schaltete sein Handy aus. Für einen kurzen Moment schloss er seine Augen und atmete ein paar Mal tief durch, ehe er seine Augen wieder öffnete und weiter flog. Allerdings nicht in Richtung Stadt und auch nicht zu Trunks, so wie er es seiner Mutter gegenüber behauptet hatte. Sein Ziel befand sich ungefähr eine Flugstunde entfernt von seinem Elternhaus und es war schon wieder eine ganze Weile her, seit er das letzte Mal dort war. Es war sein eigenes kleines Paradies, von dem er bisher niemandem etwas erzählt hatte. Nicht einmal Trunks wusste etwas davon, auch wenn sich Son Goten fest vorgenommen hatte dies bald zu ändern. An diesen Ort, wo er gerade hinflog, kam er nur, wenn ihm wieder einmal alles zu viel wurde. Der Schwarzhaarige war ungefähr 12, als er diesen Ort entdeckt hatte und sich ab da an immer wieder dorthin zurück zog. In seinem eigenen kleinen Paradies verlangte Niemand von ihm, dass er Gedichte oder Liedtexte auswendig lernte. Er musste für keine Klausuren lernen, sich nicht mit den neusten Trends in Sachen Technik oder Klamotten auseinader setzen und sich auch keinen Kopf darum machen was die Anderen dachten, wenn er mal nicht fröhlich war. Ab und an gab es sogar bei ihm Tage, an denen ihm nicht nach Freude versprühen zumute war. Während Son Goten seinem Ziel immer näher kam, veränderte sich unter ihm die Landschaft ein paar Mal. Anfangs war es noch ebenes Land mit vereinzelten Wäldern oder Städten. Später waren immer größere Abstände zwischen den bewohnten Gebieten. Inzwischen flog er bereits über einen dicht bewachsenen Urwald, welcher von oben wie ein durchgängiger grüner Teppich aussah. An einer Stelle wurde dieses satte Grün von einem Loch unterbrochen, auf das der Halbsayajin zusteuerte. Er landete auf dem weichen Boden, direkt vor einem kleinen See. Lächelnd blickte Son Goten zu seinem Ziel, ehe er eine Stimme hinter sich hörte und erschrak. „Wow, das ist echt hübsch hier. Bleiben wir das Wochenende über hier oder fliegen wir noch weiter?“ Fasziniert, von diesem unberührten Fleck Natur, schaute Trunks sich um. Er wusste gar nicht, das es solch einen Ort hier gab. Vor ihm war ein kleiner See zu sehen, dessen Wasser so klar war, dass er fast so blau schimmerte, wie seine eigenen Augen. Am Rand des Sees befanden sich ein paar Felsen von unterschiedlichen Höhen und um alles herum standen unzählige große und sehr alte Bäume. Nachdem Trunks sich umgesehen hatte blickte er wieder zu Son Goten und sah dessen erschrockenen Gesichtsausdruck. „Was ist?“, fragte er deshalb nur verwundert. „Was um alles in der Welt machst du hier? Und wie hast du mich gefunden?“, man sah dem Schwarzhaarigen seine Verwirrung deutlich an. Er war sich sicher, dass sein Handy aus war. Das hieß, dass er darüber schon einmal nicht von seinem Freund geortet werden konnte. Auch bei seinem Abflug war nirgendwo jemand zu sehen. Also wie um alles in der Welt hatte der Ältere ihn hier gefunden und das auch noch so kurz nach seinem eigenen Ankommen? Als Son Goten diese Frage gestellt hatte, verschränkte Trunks seine Arme vor der Brust. Er musterte den Jüngeren eine Weile schweigend bevor er antwortete. „Ich musste dich nicht finden, ich bin dir ab dem Moment gefolgt, wo du losgeflogen bist. Natürlich immer mit etwas Abstand und gelöschter Aura, damit du mich nicht bemerkst“, erklärte Trunks ruhig. Er sah wie Son Gotens graue Zellen ratterten und musste bei diesem Anblick grinsen. „In einer Wolke und danach über dir“, beantwortete er die unausgesprochene Frage danach, wie Trunks es geschafft hatte unsichtbar zu bleiben. Als Son Goten daraufhin rot anlief im Gesicht, wusste der Ältere, dass er die Frage seines Chibis richtig erraten hatte. Es war zum verrückt werden. Warum um alles in der Welt waren seine Gedanken ein offenes Buch für seinen Freund? Seit frühester Kindheit wusste Trunks fast immer, was Son Goten dachte. Er hatte sich schon oft gefragt, wie der Andere das schaffte. Doch jetzt war eine andere Frage ersteinmal wichtiger. „Ok, dann hast du es also geschafft von mir unbemerkt zu bleiben. Das erklärt aber noch immer nicht, warum du mir gefolgt bist.“ Bei dieser Aussage des Jüngeren wurden die Gesichtszüge von Trunks wieder ernster. „Seit Jahren verschwindest du immer wieder einfach so für ein Wochenende. In dieser Zeit bist du für mich weder über deine Aura zu orten, noch über dein Handy erreichbar. Und glaub mir, ich habe alles mögliche ausprobiert, um herauszufinden, wo du zu dieser Zeit steckst“. Trunks beobachtete Son Goten ganz genau während er sprach. Seine Mimik, seine Gestik, seine Körperhaltung, einfach alles. Er musste sich selber zwingen ruhig zu bleiben, denn diese Ausflüge seines Freundes machten ihn jedesmal halb wahnsinnig. „Auf meine Fragen, wo du an den besagten Wochenenden warst, hab ich nie wirklich eine ehrliche Antwort bekommen. Im Gegenteil, du hast jedesmal herumgedruckst und bist mir ausgewichen. Als dein bester Freund musste ich es leider hinnehmen, dass du ein Geheimnis vor mir hast, welches du mir nicht anvertrauen wolltest. Da wir jetzt aber seit einem Monat fest zusammen sind, wollte ich endlich wissen, wohin du immer ohne mich verschwindest. Ich habe die Nase voll davon nicht zu wissen wo du bist und was du treibst.“ Ein leises Grummeln entfuhr seiner Kehle, welches darauf schließen ließ, dass Trunks nicht begeistert davon war, dass Son Goten ihm etwas verschwieg. Nervös kaute der Jüngere auf seiner Unterlippe rum, während er seinem Freund zuhörte. Er wusste ja selber, das es nicht in Ordnung war ihm nicht die Wahrheit zu sagen. Dennoch wusste er aber auch nicht, wie er ihm das Alles hier genau erklären sollte. Immerhin war dieser Platz ein Ort, an dem er all seinen Gefühlen einfach mal freien Lauf lassen konnte. Es gab eben auch Dinge, die er selbst seinem besten Freund noch nie gesagt hatte. Son Goten beobachtete Trunks, während er leise sprach. „Ich...das hier ist mein...kleines...Paradies. Ich komm hier her, wenn ich eine...Auszeit brauche.“ Er versuchte die Situation so gut es ging zu erklären. Während er sprach, wurde Trunks seine Mimik weicher, was darauf schließen ließ, dass sein Freund nicht auf Streit aus war, sondern wirklich verstehen wollte was Son Goten hier trieb. Bis eben war Trunks noch sehr angespannt gewesen. Er rechnete damit, wieder abgewimmelt zu werden oder eine flüchtige Ausrede aufgetischt zu bekommen. Doch in dem Moment, als sein Chibi diesen Ort hier als sein eigenes kleines Paradies bezeichnete, fühlte er sich auf einmal wie ein Eindringling. Er war so versessen darauf endlich heraus zu finden, wo Son Goten sich jedesmal vor ihm versteckte und was er in dieser Zeit machte, dass es ihm gar nicht in den Sinn gekommen war, dass er mit seinem plötzlichem Auftauchen hier vielleicht zu weit gehen würde. Daher legte Trunks seine Abwehrhaltung ab, machte ein paar Schritte auf den Jüngeren zu und blieb erst kurz vor ihm stehen. Sanft griff der Ältere die Hand seines Freundes und sah ihm in die Augen. „Entschuldige, es war egoistisch von mir, dir einfach zu folgen. Ich habe nicht bedacht, dass ich damit vielleicht zu weit gehen könnte. Nur da du mich immer als Alibi genommen hast für diese Wochenenden und ich, egal was war, dich immer gedeckt habe, wollte ich endlich die Wahrheit wissen. Tut mir leid das ich dir einfach gefolgt bin. Ich möchte nur einfach keine Geheimnisse mehr zwischen uns.“ Son Goten lauschte den Worten seines Freundes und musste lächeln. Es kam nicht oft vor, das sich ein Trunks Briefs freiwillig entschuldigte. Scheinbar nagte das schlechte Gewissen doch sehr heftig an ihm. Abgesehen davon, wollte Son Goten es ihm eh alles in naher Zukunft erzählen. Warum sollte er diese Situation also nicht einfach nutzen und es dieses Wochenende machen? Er vertraute dem Älteren und war bereit ihm noch mehr von sich selber preis zu geben. „Einverstanden. Wenn du wirklich wissen möchtest, was ich hier mache, dann würde ich mich freuen, wenn du dieses Wochenende mit mir hier verbringst. Erwarte aber bitte nichts spektakuläres, in Ordnung?“ Mit diesen Worten schenkte Son Goten Trunks ein sanftes Lächeln, bevor ihm noch etwas einfiel. „Wenn du hier bleiben willst, dann gibt es aber ein paar Regeln an die du dich halten musst.“ „Ein paar Regeln?“ Verdutzt sah Trunks seinen Chibi an. Sie waren hier mitten im Urwald, was sollte es hier bitte sehr für Regeln geben? Aber wenn er dadurch die Chance bekam das Wochenende mit Son Goten hier verbringen zu können, dann nahm er sowas gern in Kauf. Zustimmend nickte er dem Schwarzhaarigem zu, um zu zeigen, dass er einverstanden war. „Gut“, sagte Son Goten und sah seinen Freund dabei an. „Erstens, kein Handy, keine Uhren, keine anderen elektronischen Geräte. Alles was du davon bei dir hast wird ausgemacht und wir lagern es an einem sicheren Ort.“ Als Son Goten sah, wie Trunks bei diesen Worten der Unterkiefer runter klappte, fing der Schwarzhaarige an zu lachen. Für ihn selber war eine Zeit ohne elektronische Geräte sehr erholsam, für Trunks hingegen war soetwas die reinste Folter. Nachdem der Lilahaarige sich gefangen hatte, nickte er kurz, als Zeichen dafür, dass er damit einverstanden war. Lächelnd gab Son Goten seinem Freund einen sanften Kuss, da er wusste, wie schwer diesem solch ein Opfer fiel. „Zweitens, wir zerstören keine Natur, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.“ Diese Regel lag Son Goten besonders am Herzen. Immerhin war dies hier sein kleines Paradies und da wollte er auf keinen Fall irgend einen Schaden hinterlassen. Bei der zweiten Regel musste Trunks schmunzeln. Diese Bedingung war typisch für Son Goten und bewies nur einmal mehr, was für ein sanftes Herz der Schwarzhaarige hatte. Daher fiel es dem Älteren auch nicht schwer, dies zu akzeptieren. „Und Drittens“, jetzt sah Son Goten Trunks direkt in die Augen. „Keine Sayajinkräfte, kein Fliegen, nichts was normale Menschen nicht können.“ Rumms, diese Regel hatte gesessen. Wie um alles in der Welt sollte Trunks denn bitte auf diese Dinge verzichten? Vor allem, da sie zu seinem Alltag dazu gehörten. Sein Vater würde wahrscheinlich toben vor Wut, wenn er erfahren würde, was hier gerade ablief. Welchen Sinn sollte es denn bitteschön haben, seine Kräfte nicht einsetzen zu dürfen? In Gedanken rang Trunks mit sich, da er den Sinn dahinter absolut nicht nachvollziehen konnte. Doch ein Blick in Son Gotens samtschwarze Augen verriet ihm, dass diese Regel der volle Ernst des Jüngeren war. Mit seiner freien Hand fuhr sich Trunks einmal übers Gesicht, ehe er sich geschlagen gab und widerstrebend nickte. „Einverstanden, aber dafür darf ich auch eine Regel aufstellen.“ Auch wenn er hier gerade nur Gast im Paradies des Jüngeren war, so sah er nicht ein, dass nur er Regeln vorgeschrieben bekommen sollte. Freudestrahlend nahm Son Goten zur Kenntnis, dass sein Freund alle Regeln akzeptiert hatte. Damit stand ihrem gemeinsamen Wochenende hier nichts mehr im Weg. Als Trunks allerdings ebenfalls auf eine Regel bestand, wurde der Schwarzhaarige stutzig. Fragend sah er den Älteren an, ehe er vorsichtig fragte „und die wäre?“. Nun war es an Trunks zu lächeln. „Keine Geheimnisse. Alles was wir uns hier gegenseitig anvertrauen, bleibt auch hier. Dennoch sind Lügen und Geheimnisse Tabu. Keiner von uns Beiden muss sich für irgendetwas, was er sagt oder tut schämen oder Angst haben, wie er auf den Anderen wirken könnte. Wir werden das komplette Wochenende ehrlich zueinander sein und uns nichts verschweigen.“ Trunks war sich sicher, dass sie beide schon mehr übereinander wussten, als es normale beste Freunde taten. Dennoch hatte er ab und an das Gefühl, dass Son Goten ihm nicht immer zeigen wollte, wie er sich fühlte. Auch wenn er in dem Jüngeren lesen konnte wie in einem offenen Buch. Er wollte, das sein Freund von sich aus erzählte, wenn ihn etwas bedrückte oder was er gerade dachte. Schweigend sah Son Goten Trunks an. Diese eine Bedingung von seinem Freund hatte es in sich. Wenn er zustimmen würde, könnten die nächsten beiden Tage eine Achterbahn der Gefühle werden. Andererseits würden sie auch so offen wie noch nie miteinader umgehen. Aus irgend einem unerfindlichem Grund freute dies Son Goten sogar und wenn es ihm doch zu viel werden würde, könnte er das alles hier ja immernoch abbrechen. „Einverstanden“ Mit diesem Wort gab er seine Zustimmung. „Einverstanden“, erwiderte nun auch Trunks. Langsam näherte er sich dem Gesicht seines Freundes und mit einem sanften Kuss besiegelten sie ihr Versprechen, sich jeweils an die vereinbarten Regeln zu halten. Kapitel 2: Genau dieses Gefühl suche ich hier --------------------------------------------- „Ok, womit fangen wir an?“ Neugierig sah Trunks seinen Chibi an. Ein Wochenende, das nur ihnen Beiden gehörte, lag vor ihnen und ein Gefühl von leichter Nervosität gepaart mit Abenteuerlust und Neugierde stieg in ihm empor. Kichernd betrachtete Son Goten seinen Freund. Der Ausdruck in Trunks seinen Augen verriet ihm, dass der Andere fast vor Ungeduld platzte, immerhin war es sein erstes Mal hier allein mit ihm in der Wildnis. „Lass uns doch erst einmal damit beginnen, dass wir unsere Sachen verstauen und ich dir ein wenig die Umgebung zeige, einverstanden?“ Ein heftiges Nicken vonseitens des Älteren machte klar, dass dieser mehr als nur einverstanden war. Gemeinsam schnappten sie sich ihre Sachen, welche sie bei sich hatten und machten sich zu Fuß auf zu den Felsen am See. „Sag mal, werden deine Eltern nicht stutzig, wenn du das ganze Wochenende nicht da bist?“ Fragend sah Son Goten zu seinem Freund. Er selber benutzte den Anderen immer als Ausrede dafür, wenn er wieder ein komplettes Wochenende verschwand. „Kein Problem, ich hab meiner Mutter erzählt, dass wir zusammen Campen fahren. Ich wusste dass du wieder verschwinden würdest und habe daher gestern Abend schon meine Sachen gepackt und alles vorbereitet.“ Verblüfft sah Son Goten zu Trunks. Wie um alles in der Welt konnte der Ältere das denn bitte wissen, wenn er es doch selber heute erst beschlossen hatte? Konnte Trunks jetzt nicht nur Gedanken lesen, sondern sogar schon die Zukunft vorhersagen? „Schau nicht so irritiert, immerhin folgst du einem ganz klaren Muster. Jedes Mal, wenn du verschwindest, ändert sich deine Aura vorher. Meistens in Zusammenhang mit Dingen die dich überfordern oder negeative Gefühle in dir auslösen. Da wir heute in Musik alle vorsingen mussten, wusste ich, dass heute wieder so ein Tag sein würde. Wie gesagt, ich versuche schon eine ganze Weile heraus zu bekommen, wo du jedes mal steckst und um das zu schaffen, hab ich angefangen dich zu analysieren. Ich brauchte einen Hinweis der mir verriet, wann du das nächste Mal verschwindest“. Stolz darauf Recht gehabt zu haben, sah Trunks den Jüngeren an. Es hatte einige Zeit gedauert alle Puzzelteile zusammen zu fügen. Immerhin konnte Son Goten nicht bei jeder Klausur oder jedem dummen Spruch den er erhielt verschwinden. Das wäre zu auffällig gewesen und hätte wahrscheinlich sogar seine Mutter stutzig gemacht. Vielleicht hatte der Jüngere sogar selber noch nicht einmal eine Ahnung von dem Muster, welches Trunks entdeckt hatte. „Du schaffst es echt immer wieder mich zu verblüffen. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du mich besser kennst, als ich mich selber“, gab Son Goten etwas verlegen zu. Als er kurz danach einen Blick nach vorn warf, deutete er auf ein Loch im Felsen. Es war gerade einmal so groß, dass ein Mensch auf allen Vieren hindurch krabbeln konnte. „Wir sind da“, erklärte er seinem älteren Freund, welcher noch etwas skeptisch aussah. Um zu beweisen, dass es sein Ernst war, kniete sich der Schwarzhaarige hin und kroch durch das Loch ins Innere. Hinter dem kleinen Eingang lag eine Höhle, welche genügend Platz für mehrere Menschen bot. „Es ist zwar nicht sehr luxeriös, aber zumindest ist es hier drin trocken und bietet uns Schutz vor den meisten wilden Tieren da draußen.“ Mit diesen Worten stellte Son Goten seinen Rucksack in eine Ecke und legte sein Handy und seine Uhr darauf. Danach sah er Trunks auffordernd an. Dieser tat es seinem Freund gleich, auch wenn es ihm wesentlich schwerer fiel, als dem Jüngeren. „Trunks? Alles“, wartend blickte Son Goten ihn weiterhin an. „Ja doch“, gab dieser grummelnd von sich und leerte seine Taschen. Zum Vorschein kamen noch ein paar Kapseln, in denen der Ältere allerhand wichtige Dinge verstaute. Außerdem ein zweites Handy und eine neue Erfindung, welche noch nicht ganz fertig war. Trunks hatte sie immer dabei, falls er doch mal irgendwo Zeit totschlagen musste und daran weiter basteln konnte. Nachdem alles abgelegt war, was die erste aufgestellte Regel behindert hätte, verließen sie die Höhle wieder und blickten hinunter zum See. „Wir können nachher gern eine Runde schwimmen gehen. Im See gibt es verschiedene Fische, so das wir uns dann auch gleich unser Abendessen fangen können.“, erklärte Son Goten fröhlich. Ein Nicken von seitens des Älteren bestätigte ihm, das Trunks damit einverstanden war. „Na dann komm, ich zeig dir die nähere Umgebung“ Son Goten drehte sich um und wollte gerade loslaufen, als er Trunks seine Hand an seiner eigenen spürte. Verwundert sah er seinen Freund an und fragte „Was ist los?“ „Im Alltag haben wir nie die Möglichkeit offen zu zeigen, dass wir ein Paar sind. Da wir die Regel aufgestellt haben, dass wir hier keine Geheimnisse haben, dürfte es doch kein Problem sein, wenn ich deine Hand beim Gehen halte oder?“, wollte Trunks vom Jüngeren wissen. Dieser lief zwar rot an im Gesicht, musste über diese süße Geste aber lächeln. Es stimmte, da sie erst seit einem Monat fest zusammen waren, wusste abgesehen von ihren Familien und den engsten Freunden niemand, dass sie ein Paar waren. In der Schule versteckten sie es, um dummen Gerede zuvor zu kommen. Sie wollten ihre Liebe erst noch festigen, bevor sie den nächsten Schritt taten und es wirklich allen zeigten. Daher war es zwar ein seltsames Gefühl Händchen haltend nebeneinader zu laufen, aber es fühle sich gut an. Gemeinsam verließen sie die Felsen und gingen zurück zum Wald. Son Goten zeigte Trunks verschiedene Orte, die er bereits entdeckt hatte. Für den Älteren sah zwar fast alles gleich aus, doch er freute sich darüber, dass sein Chibi ihm so freudestrahlend seine Lieblingsplätze zeigte. An einem Baum blieb Son Goten stehen und blickte nach oben in die Baumkrone. „Schau mal, die Früchte sind reif. Lass uns hochklettern und welche pflücken“, gab der Jüngere begeistert von sich. Trunks, welcher solche Früchte bisher noch nie in seinem Leben gesehen hatte, vertraute Son Goten einfach, dass sie schmecken würden. Er löste ihre Hände voneinander und flog hinauf in die Baumkrone. Ehe er seine Hand an die ihm unbekannte violette Frucht legen konnte, hörte er aber ein „Trunks? Was machst du denn da? Komm sofort wieder runter!“, von unten. Verwirrt blickte der Angesprochene zu seinem Freund nach unten und flog zu ihm zurück. „Was denn? Ich denke du wolltest welche pflücken?“, fragte er den Jüngeren irritiert. Son Goten seufzte einmal. „Du hast eingewilligt dieses Wochenende nicht zu fliegen, schon vergessen?“, fragte der Jüngere schmollend. „Entschuldige, hab ich vergessen“ Klar hatte er es versprochen, doch der Sinn erschloss sich ihm noch immer nicht. Wenn sie schon solche Fähigkeiten hatten, wieso sollten sie sie nicht auch nutzen? Und was war schon gegen Fliegen zu sagen, wenn man ein paar Früchte pflücken wollte? Doch um seinen Freund nicht zu verärgern verkniff er sich eine Bemerkung zu dem Thema. „Gut, wie willst du da sonst rankommen? Doch nicht ernsthaft klettern oder?“ Trunks sah noch einmal nach oben zu den Früchten. Der Baum war locker vierzig Meter hoch und die ersten Äste kamen erst in fünfundzwanzig Metern, schätzte er. „Doch, genau das“, gab Son Goten lächelnd von sich. Er zog sich seine Schuhe aus und begann damit den Stamm zu erklimmen. Ein kurzer Blick auf Trunks deutete dem Älteren, dass er mitkommen sollte. Nachdem auch er seine Schuhe ausgezogen hatte, folgte er dem Jüngeren. Wie zwei schwerfällige Affen kletterten die Teenager den Baum hinauf und legten auf den ersten Ästen eine kurze Pause ein. Lächelnd blickte Son Goten zu seinem Freund und versuchte ihn mit den Worten „Das Schlimmste haben wir hinter uns, ab jetzt wird es leichter“, aufzumuntern. Kurz darauf setzte er seinen Weg nach oben fort. „Na da bin ich aber beruhigt“, gab der Ältere sarkastisch von sich. Er wusste noch immer nicht, was diese ganze Aktion hier sollte, folgte dem Jüngeren aber hinauf zu den Ästen, wo die ersten Früchte hingen. „Warum bist du dagegen, einfach nach oben zu fliegen?“, sprach Trunks die Frage aus, welche ihn schon die ganze Zeit über beschäftigte. Son Goten hielt in seiner Bewegung inne und bedachte seinen Freund mit einem nicht definierbaren Blick. Er stellte sich auf den nächsten Ast, welcher etwas breiter war und reichte Trunks die Hand. Nachdem der Ältere sie fragend ergriffen hatte, zog Son Goten ihn zu sich hinauf. Der Jüngere deutete erst auf die umliegenden Bäume, dann auf den Blick nach oben zum höchsten Punkt des Blätterdaches und abschließend nach unten auf den Boden. „Als du vorhin hier hochgeflogen bist, hast du da auch nur irgendwas von der Schönheit dieses Ausblicks hier wahrgenommen?“, fragte Son Goten, während er den Anblick in jede einzelne Richtung genoss. Er sah, dass Trunks nicht wusste worauf er hinaus wollte. „Ich komme hier her um abzuschalten, um das Hier und Jetzt zu genießen. Was bringt es mir, wenn ich mir hier den Rythmus von den selben Dingen diktieren lasse wie im Alltag? Wenn ich alle zwei Minuten auf meine Uhr schaue um zu wissen wie spät es ist, wenn ich zwanzig Mal in der Stunde meine Nachrichten und die neusten Ereignisse auf dem Handy checke, wenn ich meine Kräfte nutze, welche mir mein Blut ermöglicht? Trunks, ich bin hier um alles einfach mal vergessen zu können. Ich möchte mich dem Rhythmus der Natur anpassen, nicht dem, den mir irgendein Gerät oder mein Blut vorschreibt.“ Schweigend lauschte Trunks den Ausführungen seines Freundes. Ihm war nie aufgefallen, dass Son Goten im Alltag so empfand. Das er sich scheinbar überlastet fühlte davon ständig erreichbar und Up-to-Date zu sein. Klar, die Familie des Kleineren wohnte sehr ländlich, aber das bedeutete ja nicht, dass er von Technik gar nichts mitbekam. Als Trunks seinem Chibi in die Augen sah und sah mit welcher Inbrunst und Leidenschaft er ihm von seinen Beweggründen erzählte, konnte der Ältere nicht widerstehen und zog Son Goten sanft an sich. Er lehnte sich mit seinem Rücken gegen den Baumstamm und hielt seinen Freund fest in seinen Armen. „Ich hab bisher nie mitbekommen, dass du so empfindest. Eigentlich dachte ich, ich würde dich gut kennen. Scheinbar gibt es doch noch einige Dinge, die ich nicht über dich weiß und ich bin gespannt darauf, was ich noch so über dich erfahren werde. Aber nichtsdestotrotz versteh ich noch immer nicht, warum wir nicht langsam nach oben geflogen sind. Dabei hätten wir uns den Ausblick doch auch anschauen können oder nicht?“ Während Trunks sprach, streichelte er seinem Freund sanft über dessen Rücken. Er hatte das Gefühl, dass der Jüngere diese Art von Nähe gerade brauchte. Son Goten lehnte sich mit der Stirn an die Brust seines Freundes. Sein Geruch und die Wärme, welche der Ältere ausstrahlte, beruhigten ihn. „Wenn ich hier an diesem Ort fliege, hab ich das Gefühl, dass ich es mir zu leicht mache. Klar könnten wir langsam nach oben zu den Früchten schweben und sie pflücken, aber dann wäre es wie mit einem Like unter einem deiner Fotos im Social Media. Du freust dich kurzzeitig darüber und gut ist. Wenn ich den Baum aus eigener Kraft nach oben kletter, dann streng ich mich dafür an. Ich benutze nur die Möglichkeiten, die mir als Mensch gegeben sind, mehr nicht. Sobald ich dann eine der Früchte in den Händen halte, fühlt es sich einfach ganz anders an, als wäre ich nach oben geflogen. Ich hab das Gefühl etwas erreicht zu haben ohne das es mir geschenkt wurde und ohne das ich es mit anderen teilen muss. Genau dieses Gefühl suche ich hier.“ Während seiner Erklärung wurde die Stimme von Son Goten immer leiser und er krallte sich mehr in das Oberteil seines Freundes. Es war ihm peinlich seine innerste Gefühlswelt so klar auszusprechen. Insgeheim hoffte er, dass Trunks ihn nicht drängen würde noch mehr dazu zu sagen. Beruhigend strich der Ältere weiter über den Rücken des Kleineren. So langsam begriff er, was sein Freund meinte und musste lächeln. Klar, er fand es immer noch komisch seine Herkunft so unterdrücken zu wollen, vor allem da sein Vater ihm seit frühester Kindheit genau das Gegenteil beigebracht hatte, aber er akzeptierte Son Gotens Meinung. Wenn es das war, was sein Chibi hier regelmäßig suchte, dann würde er sicher nicht versuchen ihm das auszureden. Immerhin war er dem Jüngeren gefolgt, um zu sehen was dieser bisher vor ihm geheim hielt. Doch um wirklich zu verstehen was Son Goten meinte, musste er über seinen eigenen Schatten springen und versuchen die ganze Sache aus den Augen des Jüngeren zu sehen und dies bedeutete nun einmal, sich den Regeln des Anderen zu unterwerfen. Lächelnd drückte Trunks den Schwarzhaarigen sanft ein Stück von sich und sah ihm liebevoll in die Augen. „Verstanden, wir werden den Rest des Weges klettern. Danke das du es mir erklärt hast“. Zärtlich legte er seine Lippen auf die des Jüngeren und raubte ihm einen Kuss. Nachdem sie sich wieder voneinader gelöst hatten, setzten sie ihren Weg fort. Sie kletterten noch ein Stück nach oben, ehe sie sich daran machten, sich auf zwei verschiedenen Ästen vom Baumstamm zu entfernen und jeder für sich an die begehrten Früchte zu kommen. Trunks balancierte den anfangs noch dicken Ast entlang. Als dieser zu dünn wurde um darauf zu balancieren, ohne nebenbei noch ein wenig zu schweben, ging er in die Hocke und umklammerte den Ast letzendlich mit seinen Armen und Beinen, ehe er sich so drehte, dass er unter dem Stück Holz hing. Behutsam und mit festem Blick auf sein Ziel fixiert näherte er sich der Frucht und als er sie zu fassen bekam, durchfuhr ihn ein Hochgefühl, welches er so nicht kannte. Genau so musste sich der erste Mensch fühlen, der es geschafft hatte mit zwei Stöcken Feuer zu machen. Trunks pflückte die violette Frucht und sah zu Son Goten. „Ich hab sie“, rief er freudestrahlend. Son Goten war schon eher an seinem Ziel angelangt und saß bereits wieder auf dem dickeren Ende des Astes. Er beobachtete den Älteren, wie dieser sich wie eine Raubkatze in Faultieroptik an seine Beute anschlich. Innerlich fieberte Son Goten mit seinem Freund mit, ob dieser die Frucht bekommen oder doch noch abrutschen würde. Um so größer war die Freude des Jüngeren, als er sah, dass Trunks sein Ziel erreicht hatte ohne auch nur einmal zu schummeln. Am Gesicht des Älteren erkannte er, dass dieser auch das elektrisierende Gefühl vernahm, von dem Son Goten vorhin gesprochen hatte. „Sehr gut, lass uns noch weitere holen und dann wieder nach unten klettern.“, rief der Jüngere glücklich zurück. Gemeinsam pflückten sie noch weitere Früchte und als sie so viele hatten, das sie keine weiteren mehr hätten tragen können, machten sie sich an den Abstieg. Unten angekommen war Trunks noch immer voller Adrenalin. Nie hätte er gedacht, dass es so erfüllend sein konnte etwas zu tun, ohne die sonst allgegenwärtigen Kräfte zu nutzen. „Ich hab mich wie damals gefühlt, als wir in eurem Garten auf die verschiedenen Obstbäume geklettert sind um Kirschen und andere Früchte zu pflücken. Damals konnten wir beide noch nicht fliegen und das machte die Sache um so reizvoller.“ Trunks redete wie ein Wasserfall und das Leuchten in seinen Augen verriet Son Goten, dass der Ältere dieses Erlebnis so schnell nicht vergessen würde. Dabei waren sie nur auf einen Baum geklettert und hatten Früchte gepflückt. Lächelnd nahm Son Goten die Hand seines Freundes und ging mit ihm langsam wieder zurück zum See. Dort brachten sie die Früchte in ihrer Höhle in Sicherheit und gingen wieder nach draußen zum Wasser. Am See angekommen blickte Son Goten kurz etwas unsicher zu Trunks. Sie wollten sich noch ein paar Fische zum Abendessen fangen, doch das bedeutete, dass sie ins Wasser mussten. Für gewöhnlich zog er sich komplett nackt aus, wenn er hier war, doch aus irgend einem Grund war es ihm peinlich dies jetzt zu tun. Früher hatten sie beide immer nackt zusammen gebadet, da war das überhaupt kein Problem. Doch seit sie in der Pubertät waren, geschah dies nur noch mit Badehose. Er wusste, dass es lächerlich war sich so zu genieren, doch er konnte dieses Gefühl nicht ablegen. Schon gar nicht, weil es ihn um den Verstand brachte, wenn Trunks auch nur Oberkörperfrei dastand. Wie sollte er dann noch klar denken, wenn sein Freund jetzt gleich alle Hüllen fallen lassen würde? Und was würde der Andere denken, wenn er ihn nackt sah? Vielleicht wäre er enttäuscht, weil Son Goten in letzter Zeit weniger trainiert hatte und dadurch nicht so gut definiert war? „Woran denkst du gerade?“, raunte Trunks dem Jüngeren ins Ohr. Seit sie am See angekommen waren, hatte sein Freund kein Wort mehr von sich gegeben, sondern stand einfach nur mit rotem Kopf da. Wenn Trunks es nicht besser gewusst hätte, hätte er schwören können, dass dem Kleineren sogar vereinzelte Dampfwolken aus den Ohren stiegen. Er konnte sich zwar schon denken worum es ging, doch er wollte es von Son Goten direkt hören. Immerhin ging es hier nicht um irgendein Geheimnis, welches der Jüngere vor ihm hatte, sondern um etwas ganz natürliches. Klar hatte Trunks schon öfter die sehnsüchtigen Blicke seines Freundes auf seinem Körper gespürt und für gewöhnlich setzte er sich dann noch einmal extra in Szene für seinen Chibi, doch mehr als einen roten Kopf und einmal sogar Nasenbluten konnte er ihm nicht entlocken. Der Jüngere war einfach zu schüchtern, um ihn mal länger anzusehen oder gar anzufassen. Trunks fragte sich echt, wie das werden sollte, wenn sie irgendwann mal miteinader schliefen. Er hoffte aufrichtig, dass sein Freund seine Scham irgendwann ablegen würde. Erschrocken fuhr Son Goten zusammen, als er die Stimme von Trunks hörte und seinen warmen Atem direkt am linken Ohr spürte. Der Ältere stand dicht hinter ihm und war gerade dabei seine Hände von hinten um ihn zu legen. „T-Trunks“, stammelte er verlegen vor sich hin. Er konnte sich nicht rühren und ließ deswegen geschehen, was der Ältere da gerade vor hatte. Am linken Ohr, wo gerade noch der warme Atem seines Freundes seine Haut kitzelte, spürte Son Goten nun die feuchte Zunge seines Geliebten. Es bereitete ihm Gänsehaut, als dieser die feinen Konturen seines Ohres nachzog. „Woran denkst du gerade?“, hauchte Trunks dem Jüngeren noch einmal ins Ohr. Son Goten stand wie angewurzelt da und versuchte gerade alle Eindrücke die auf ihn einströmten zu verarbeiten. Trunks seine Wärme, welche hinter ihm zu spüren war, die starken Arme, die ihn umschlossen hielten, die feuchte Zunge und der heiße Atem, welche er an seinem linken Ohr spürte, sein Herz das gerade einen Sprint hinlegte und das Gefühl, dass seine Beine aus Gummi waren und jeden Moment nachgeben würden. Dies alles war einfach zu viel für den Jüngeren und noch ehe er auch nur ein Wort sagen konnte, verfinsterte sich sein Blickfeld und er sackte in den Armen seines Freundes zusammen. Kapitel 3: Wir werden die Natur nutzen -------------------------------------- Vorsichtig blinzelnd kam Son Goten wieder zu sich. Er lag auf dem Boden und blickte direkt in die blauen Saphire seines Freundes. Trunks war mit freiem Oberkörper über den Jüngeren gebeugt, während er ihm sanft über die Wange strich. „Wie geht es dir?“, fragte der Ältere vorsichtig. Im Kopf des Jüngeren ratterten alle Gehirnzellen, die gerade zum arbeiten in der Lage waren. Er versuchte sich daran zu erinnern was geschehen war. Das Letzte was er noch wusste war, dass Trunks ihn umarmt hatte, während sein Herz einen neuen Weltrekord im Sprint aufstellen wollte. Scheinbar war ihm doch alles zu viel geworden und er hatte das Bewusstsein verloren. „Ich bin in Ordnung“, flüsterte der Jüngere nur, während er versuchte sich aufzusetzen. Trunks half ihm dabei und nun wurde Son Goten erst wirklich bewusst, dass sein Freund mit freiem Oberkörper dahockte. Verlegen sah er zur Seite, wobei sein Blick auf das zusammengefaltete Shirt von Trunks fiel. Es lag dort, wo kurz zuvor noch sein eigener Kopf gelegen hatte. Son Goten nahm das Oberteil des Älteren und musste lächeln. Scheinbar wollte der Größere, dass sein Chibi wenigstens einigermaßen gemütlich lag, wenn er schon ohnmächtig war. Mit einem schüchternem Blick zu Trunks gab er ihm dessen Shirt wieder zurück. „Danke und...entschuldige“, murmelte er leise und sah betreten nach unten. „Nein, ich muss mich entschuldigen. Ich weiß das dir solche Aktionen unangenehm sind und trotzdem konnte ich nicht widerstehen und hab dich so bedrängt“. Während Trunks sprach nahm er sein Oberteil wieder an sich und zog es erst einmal wieder an. Er wollte verhindern das der Jüngere gleich wieder abklappte, wenn er selber hier so freizügig rumsaß. Nachdem Trunks wieder angezogen war blickte Son Goten ihm in die Augen. Er streckte seine Hand aus und nahm die seines Freundes, um sie festzuhalten. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht mal wieso ich so seltsam reagiere. Ich mein...wir sind zusammen aufgewachsen, haben jede auch nur erdenkliche Dummheit zusammen gemacht, teilen Geheimnisse miteinander, die wir nie jemand anders erzählen würden und dann kipp ich ausgerechnet um, wenn mein fester Freund mich festhält und...und...du weißt schon was ich meine....macht?“ Son Goten versuchte den Blick die ganze Zeit über aufrecht zu erhalten, auch wenn seine Stimme immer brüchiger wurde. Es ärgerte ihn selber, dass er nicht einmal in der Lage war Dinge zu tun oder zu genießen, die für Andere ganz normal waren. Trunks war überrascht, dass Son Goten die Initative ergriff. Lächelnd sah er den Jüngeren an und flüsterte, „Was hälst du davon, wenn wir morgen ein bisschen an dieser Sache arbeiten? Wir können ja den ganzen Tag ohne Oberteil rumlaufen und wenn es dir doch zu viel wird, ziehen wir uns einfach wieder an. Einverstanden?“ Es war auf alle Fälle warm genug für solch ein Experiment und eigentlich hätte es auch vollkommen gereicht, wenn sie den ganzen Tag nur in Unterhose rumlaufen würden, doch Trunks wollte den Jüngeren nicht gleich wieder überfordern. Zum wiederholten Male schoss Son Goten die Röte ins Gesicht, doch er war Trunks dankbar dafür, dass er ihn zu nichts drängte. Daher nickte er leicht bei dem Vorschlag. „Ok, was hälst du davon, wenn wir uns dann langsam um das Abendessen kümmern?“, versuchte der Jüngere die seltsame Stimmung in eine andere Richtung zu lenken. „Einverstanden. Ich geh Fische fangen und du holst am besten schon mal Feuerholz. Falls du unterwegs noch andere essbare Dinge findest, kannst du sie ja mitbringen“, stimmte Trunks dem Vorschlag lächelnd zu. Wenn er sich um die Fische kümmerte, blieb Son Goten die Situation erspart, sich ausziehen zu müssen. Abgesehen davon, wusste der Kleinere besser welche Pflanzen hier essbar waren und welche nicht. Nach einem kurzen Kuss standen sie gemeinsam wieder auf und kümmerten sich jeweils um ihre Aufgaben. Trunks gab sich alle Mühe damit, Fische auf herkömmliche Weise zu fangen und Son Goten kümmerte sich derweil um das Feuerholz. Als sie soweit alles zusammen hatten, sah Trunks zu seinem Freund. „Ok, fehlt nur noch das Feuer. Bitte sag mir das wir wenigstens das mit modernen Geräten machen.“ Allein der Gedanke daran sich jetzt mit zwei Stöckchen hinzusetzen und solange zu reiben bis Glut entstand, sorgte für kurzzeitige Verzweiflung bei dem Älteren. Son Goten, welcher sich gerade vorstellte, wie sie Beide dasaßen und im Wettkampf versuchten Feuer ohne jegliche Hilfe zu entfachen, fing herzhaft an zu lachen. „Ehrlich gesagt, nein. Wir werden keine technischen Geräte benutzen und das Feuer auch nicht mit Hilfe unserer Kräfte entfachen, da muss ich dich leider enttäuschen“, bei diesen Worten sah er, wie Trunks jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. Son Goten musste sich beherrschen nicht wieder laut loszulachen, um seinen Freund nicht zu verärgern. „Aber ich verspreche dir auch, dass wir hier keinen auf Steinzeitmensch machen werden. Wir werden die Natur nutzen. Warte kurz.“, bat der Jüngere, ehe er sich auf den Weg zu den Felsen machte. Als er zurück war, hatte Son Goten eine von den Früchten dabei, welche sie vorhin vom Baum gepflückt hatten. Er legte sie auf den bereits vorbereiteten Holzstapel und sah zu dem Älteren. „Komm mit“. Lächelnd schnappte sich der Jüngere die Hand seines Freundes und zog ihn mit zu den Bäumen. Aufmerksam suchte er mit den Augen die umliegenden Bäume ab und nach gut zwanzig Minuten Suchzeit hatte er auch endlich das entdeckt, wonach er Ausschau gehalten hatte. Son Goten stellte sich an einen Baumstamm, an dem ein Chamäleon saß. Er führte langsam seine Hand in die Richtung des Tieres und ließ sie direkt neben dem Chamäleon ruhen. Es verstrichen einige Minuten in denen gar nichts geschah und Trunks sich ernsthaft fragte, ob sein Freund jetzt jeglichen Verstand verloren hatte. Immerhin brauchten sie Feuer für ihr Lagerfeuer. Er verstand nicht, wieso Son Goten dafür unbedingt mit einem Chamäleon um die Wette starren musste. Nachdem weitere fünf Minuten nichts passierte, setzte er gerade dazu an den Kleineren zu fragen, was das hier alles sollte, als das Tier begann sich in Bewegung zu setzen und langsam auf den Unterarm des Jüngeren zu klettern. „Ok, wir haben jetzt ein Haustier, aber wie hilft uns das bei unserem Problem mit dem Feuer weiter?“ „Sei nicht so ungeduldig Trunks. Ich hab dir doch gesagt, dass die Natur ihren eigenen Rhythmus hat oder?“ Mit diesen Worten lächelte Son Goten den Älteren an und machte sich mit Trunks und ihrem neuen Gefährten auf den Weg zurück zum See. Unterwegs streichelte der Jüngere das Tier immer wieder und redete sanft auf es ein. Es sah aus als würden sie sich schon seit Ewigkeiten kennen. Zurück am Holzstapel setzte Son Goten das Tier auf dem Boden ab und griff nach der Hand seines Freundes. Gemeinsam setzten sie sich ebenfalls nach unten und mit seinem Zeigefinger vor dem Mund deutete der Jüngere seinem Geliebten, dass er ruhig sein und einfach zusehen sollte. Trunks, dem das Alles noch immer mehr als seltsam vorkam und der keine Ahnung hatte was diese ganze Aktion hier eigentlich sollte, tat was Son Goten wollte und beobachtete das Tier. Dieses starrte einige Minuten lang nur den Holzstapel an. So wie vorhin schon am Baum, zeigte es nicht die geringste Regung. Es saß einfach nur da und tat nichts. Doch plötzlich begann es seine Farbe zu ändern. Aus dem bis eben noch grünen Chamäleon wurde auf einmal ein rotes. Es öffnete langsam den Mund und zu Trunks seiner großen Überraschung spie es plötzlich einen Feuerstrahl genau auf die Frucht, welche auf dem Holzstapel lag. Noch ehe er begriff was eben passiert war, schnellte die Zunge dieses so harmlos aussehenden Wesens nach vorn und es schnappte sich die Frucht, welche im Feuer lag. Entgegen seiner bisherigen Natur drehte sich das Chamäleon blitzschnell um und trat den Rückzug zurück in den Wald an. „Was...Was war das denn?“ Noch immer total perplex starrte Trunks erst auf das nun entfachte Lagerfeuer und dann zu seinem Freund. „Hab ich das grad geträumt oder kam da wirklich gerade Feuer aus dem Mund von diesem Chamäleon?“, flüsterte er komplett überwältigt. Doch im nächsten Moment fiel ihm etwas anderes ein. „Das Vieh saß vorhin auf deinem Arm, was wenn es da schon Feuer gespuckt hätte?“ Dem Älteren gingen gerade so viele Fragen durch den Kopf, denn mal ehrlich, wer hatte denn bitte schon einmal von einem feuerspeiendem Chamäleon gehört? „Ganz ruhig Süßer. Ich verstehe ja, dass du überrascht bist, aber wie schon gesagt, die Natur hat ihren eigenen Rhythmus und ihre eigenen Wege, egal worum es geht und solange der kleine Kerl grün ist, kann er kein Feuer speien. Zumindest hab ich das bisher noch nicht erlebt. Ich geb zu, dass ich mich bei meinen ersten Versuchen nicht gerade geschickt angestellt habe, wenn es darum ging, ihn dazu zu bringen mir Feuer an zu machen. Doch mit der Zeit hab ich gemerkt, dass man ihm seine eigene Zeit geben muss. Man darf ihn weder gewaltsam vom Baum runterholen, noch Hektik oder Agression ausstrahlen. Darum hab ich auf dem Weg hier her auch beruhigend auf ihn eingeredet, damit er sich wohl fühlt. Seine Art liebt die Früchte, die wir vorhin gepflückt haben und aus irgend einem Grund rösten sie sie immer erst, bevor sie sie fressen. Woran das liegt hab ich noch nicht herausgefunden, aber das ist ja jetzt auch egal. Wir haben unser Lagerfeuer und das ohne technische Geräte zu benutzen und ohne wie zwei Steinzeitmenschen mit einem Stock auf einem Stück Holz rumzureiben.“, verkündete Son Goten fröhlich. Es hatte einige Zeit gedauert, bis er die Sache mit dem Chamäleon herausgefunden hatte. Bis dahin saß er wirklich immer mit zwei Stöckern da und versuchte auf diese Weise an Feuer heran zu kommen, was mal mehr, mal weniger gut gelang. Schweigend hörte Trunks seinem Freund zu und kam nicht umhin den Jüngeren dafür zu bewundern, was er bereits über die Jahre auf eigene Faust herausgefunden hatte. So langsam begriff der Ältere, wieso Son Goten so auf seine Regeln pochte. Sie hatten seinem Chibi in all der Zeit geholfen, mehr über diesen Ort hier zu erfahren. Hätte er es sich jedesmal einfach gemacht und die Dinge genutzt, welche ihm im normalen Alltag zur verfügung standen, dann hätte er solche Sachen wie mit dem feuerspeiendem Chamäleon wahrscheinlich nie entdeckt. Nachdem das Feuer nun entzündet war, holten die beiden Halbsayajins Trunks seine Fischausbeute und bereiteten alles soweit vor, dass sie sie nur noch auf Stöcke spießen und ans Feuer stellen mussten. Während sie darauf warteten, dass ihr Essen endlich fertig wurde, unterhielten sie sich über alles was der heutige Tag zu bieten hatte. Angefangen von Nichtigkeiten in der Schule, über die Tatsache, dass Trunks dem Jüngeren hierher gefolgt war, bis hin zu den verschiedenen Gefühlen, welche sie heute durchlebt hatten. Zwischendurch schauten sie immer wieder mal, ob ihr Fisch inzwischen durch war und als es soweit war, unterhielten sie sich weiter während sie den Fisch und die Früchte aßen. Nach dem Essen saßen sie noch kurze Zeit aneinader gekuschelt am Feuer und genossen die Nähe des jeweils Anderen. Doch lange hielten sie es nicht mehr durch, da ihnen bereits die Augenlider schwer wurden. „Lass uns schlafen gehen“, murmelte Son Goten müde und bekam nur ein bestätigendes Nicken von seinem Freund. Um keinen Brand zu riskieren, löschten sie die Reste ihres Feuers und sorgten dafür, dass keine Glut zurück blieb. Trunks hätte gedacht, dass es stockfinster sein würde ohne das Licht des Lagerfeuers, doch dem war nicht so. Sowohl der Mond, als auch die Sterne erhellten ihren Weg zurück zur Höhle. Nur in der Höhle selber war es duster und man konnte die eigene Hand vor Augen nicht sehen. Glücklicherweise hatte Son Goten soweit mitgedacht, dass er bereits vorhin, als er die Frucht für das Chamäleon geholt hatte, ihre Schlafsäcke bereitgelegt hatte. So mussten sie sich nur noch bis zu ihrem Schlaflager vorantasten, während sie im Dunkeln die Hand des jeweils Anderen festhielten. Als diese Hürde endlich genommen war und sie Beide in ihren Schlafsäcken lagen, kuschelten sie sich eng aneinader. „Danke das du einverstanden warst, dass ich hierbleibe. Ich hab heute Seiten an dir und auch an mir entdeckt, welche ich noch nicht kannte. Ich liebe dich Chibi“, mit diesen Worten zog Trunks den Kleineren noch etwas enger an sich und gab ihm einen zärtlichen Gute-Nacht-Kuss, welcher auch sofort erwidert wurde. Nachdem sie sich wieder voneinader gelöst hatten, schlossen sie Beide ihre Augen und waren bereits kurze Zeit später im Land der Träume. Am nächsten Morgen blinzelte Trunks, als er langsam aus dem Schlaf erwachte. Sein Rücken tat weh vom harten Steinboden und es brauchte einen Moment, bis er wusste wo er war. Mit der Hand tastete der Teenager die Stelle neben sich ab und war überrascht, dass er nur einen leeren Schlafsack fühlte. Ein Blick zu eben jenem bestätigte ihm, dass sein Freund nicht mehr neben ihm lag. Doch wo um alles in der Welt war der Jüngere schon wieder hin? Langsam richtete sich Trunks auf und streckte sich erst einmal ausgiebig, bevor er aufstand. Durch den Eingang der Höhle fiel das Morgenlicht und sorgte dafür, dass er problemlos seine Umgebung sah. Der Halbsayajin ging zu seinem Rucksack und nahm sich frische Kleidung raus, welche er sich auch sofort anzog. Nachdem Trunks fertig war mit anziehen, verließ er die Höhle und musste seine Augen abschirmen. Die Sonne blendete ihn. Es dauerte einen Moment, ehe er sich an das grelle Licht gewöhnt hatte und mit einer Hand über den Augenbrauen, welche seine Augen schützte, sah er sich um. Zu seiner Linken und Rechten lag der Steinweg, welcher auf der einen Seite zum See hinunter führte und auf der Anderen weiter hinein in das Spiel aus Felsen und Geröll. Ein paar Schritte vor ihm kam ein Abgrund, der in den See mündete. Trunks ging an den Rand der Klippe und sah hinab auf das Wasser. Es lag ruhig vor ihm und spiegelte die Sonnenstrahlen wieder. Dadurch sah es aus, als würde die Wasseroberfläche funkeln. Er genoss eine Weile die Aussicht, ehe eine Gestalt am Ufer seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Trunks musste zweimal hinsehen um sicher zu sein, doch es war eindeutig Son Goten, welcher dort mit Blick aufs Wasser im Schneidersitz saß. Ein sanftes Lächeln umspielte die Lippen des älteren Halbsayajins, denn sein jüngerer Freund saß tatsächlich mit freiem Oberkörper da. Nun gut, wenn Son Goten damit wirklich einverstanden war, dann würden sie heute den ganzen Tag Oben ohne herumlaufen. Da Trunks für ihr Vorhaben eindeutig zu viel an hatte, ging er noch einmal zurück in ihre Höhle, legte sein Oberteil ab und machte sich dann auf den Weg zu seinem Chibi. Als er bei ihm ankam, sah der Ältere, dass sein Freund die Augen geschlossen hatte. Scheinbar meditierte er. Nur ein kurzes Nicken verriet Trunks, dass der Andere ihn wahrgenommen hatte. Um nicht dumm in der Gegend rumzustehen, setzte sich der Größere neben seinen Freund und legte ebenfalls eine kleine Meditationsrunde ein. In Angesicht dessen, dass sie sich der Nähe des jeweils Anderen nur zu bewusst waren, schaffte es keiner der Beiden sich wirklich lange zu konzentrieren. Son Goten beendete seine Meditation als Erster und öffnete langsam seine Augen. Den Blick starr nach vorne auf den See gerichtet, atmete er einige Male tief ein und aus. Erst als Trunks zu verstehen gab, dass er ebenfalls fertig war, wandte Son Goten seinen Blick zu seinem Freund. Allein der Anblick des Älteren hatte Potential wieder Nasenbluten zu bekommen. So wie Trunks da saß mit seinem sanften Lächeln, dem perfekt trainierten Körper und den glänzenden Sonnenstrahlen auf seiner Haut, sah er mehr aus wie ein Gott, als wie ein Mensch. Als der Ältere sich dann auch noch langsam zu seinem Freund beugte und ein „Guten Morgen Chibi...darf ich dich küssen?“, von sich gab, war es um Son Goten geschehen. Wenn er nicht schon mit jeder Faser seines Körpers in diesen Mann verliebt gewesen wäre, dann wäre es spätestens jetzt soweit gewesen. Mit einem leichten Nicken deutete Son Goten dem Älteren, dass er einverstanden war und schloss seine Augen. Nur einen Herzschlag später spürte er bereits die leicht rauen Lippen von Trunks auf seinen eigenen. Mit noch halb geöffneten Augen beugte sich Trunks nach vorn zu seinem Freund. Dieser hatte seine Augen bereits geschlossen und wartete sehnsüchtig darauf, dass der Ältere ihn küssen würde. Der Anblick des Kleineren brachte Trunks fast um seinen Verstand. Der rötliche Schleier, welcher seine Nasenpartie zierte, die leicht geöffneten Lippen und dazu das Wissen, dass sie hier allein waren und sie garantiert Niemand stören würde, brachten auch das Herz des Älteren zum rasen. Zärtlich legte Trunks seine Lippen auf die seines Freundes und genoss das wohlige Gefühl, welches ihn dabei umfing. Sanft fuhr er mit seiner Zunge die Lippen des Kleineren entlang und bat um Einlass. Als ihm dieser gewährt wurde, drang er langsam mit seiner Zunge in die Mundhöhle ein und neckte sein Gegenstück. Son Goten war nicht dazu bereit, nur passiv da zu sitzen und dem Anderen die Oberhand zu überlassen und so begann er nun seinerseits auf das Spiel des Älteren einzugehen, bis sich ein kleiner Kampf um die Oberhand entfacht hatte. Im Eifer des Gefechts machte sich die Hand des Jüngeren selbstständig. Er war es gewohnt sich bei sehr intensiven Küssen im Oberteil seines Partners festzukrallen, doch diesmal traf seine Hand nicht auf Stoff an dem er sich hätte festhalten können, sondern auf die nackte Haut von Trunks seiner Brust. Die Berührung sorgte augenblicklich für ein wohliges Keuchen, welches der Ältere von sich gab. Son Goten, kannte solch ein Geräusch von seinem Freund nicht, doch da er keine Anstalten machte, ihren Kuss zu lösen, schien es kein schlechtes Zeichen zu sein. Durch den Kuss benebelt und durch das Wissen, dass Trunks nichts machen würde, was Son Goten nicht wollte, begann der Jüngere mit seiner Hand die Haut unter seinen Fingern entlang zu fahren. Anfangs noch beschränkt auf das Gebiet, wo er zuerst Hautkontakt hergestellt hatte, wurde er nach und nach immer mutiger. Er strich vorsichtig nach oben und fuhr die feine Kuhle unter dem Schlüsselbein seines Freundes entlang. Überrascht von der plötzlichen Initiative des Jüngeren, genoss Trunks dessen Berührungen. Er ließ seinen Chibi nur zu bereitwillig auf seinem eigenen Körper auf Erkundungstour gehen. Am liebsten hätte er das selbe bei seinem Geliebten gemacht, doch er befürchtete, dass dies Son Goten verschrecken würde und das wollte er auf alle Fälle verhindern. Trunks genoss das leichte prickeln an den Stellen, wo Son Gotens Fingerspitzen ihn berührten. Sie riefen eine wohlige Gänsehaut am gesamten Körper hervor. Letzendlich hätte Trunks nicht mehr sagen können, wie lange sie so dasaßen und das Gefühl, den Anderen auf diese neue Weise zu spüren, genossen. Er wusste nur, dass er Mühe hatte wenigstens noch einen kleinen Rest an Verstand aufrecht zu erhalten. Wäre ihm das Bisschen auch noch abhanden gekommen, hätte er es wohl nicht mehr rechtzeitig geschafft sich vom Jüngeren zu lösen. Nachdem sich ihre Lippen widerwillig voneinader getrennt hatten, sah Trunks zu seinem Chibi. Dieser sah ihn mit einem verschleierten Blick und noch immer geöffneten Lippen an. Oh Dende, wusste der Jüngere eigentlich, wie heiß er in diesem Augenblick aussah und welche wollüstigen Gefühle er in dem Älteren hervorrief? Nachdem sich Trunks seine Lippen von seinen eigenen getrennt hatten, öffnete Son Goten leicht die Augen. Er war noch ganz benebelt von diesem unglaublichen Kuss und brauchte eine Weile, ehe er wirklich wieder zu sich kam. Langsam zog der Jüngere seine Hand wieder zurück und spürte auch jetzt noch das warme, weiche Gefühl von Trunks seiner Haut unter seinen Fingerspitzen. Nie hätte er gedacht, dass es sich so gut anfühlen würde den Anderen zu berühren. Schüchternheit hin oder her, er wollte dieses Gefühl auf alle Fälle noch einmal spüren. Es musste nicht jetzt sofort sein, aber im Laufe ihres Aufenthaltes hier wollte er es unbdingt noch einmal erleben. Nachdem sich sein Herzschlag langsam wieder normalisiert hatte, blickte Son Goten seinem Freund in die Augen. Er konnte nicht verhindern, dass ihm die Röte ins Gesicht schoss, doch dieser Moment gerade eben war einfach zu schön. „Das...fühlte sich gut an.“, flüsterte er und lächelte sanft dabei. „Ja, das sollten wir unbedingt noch einmal wiederholen“, bestätigte Trunks und nahm die Hand des Jüngeren, welche ihm bis eben noch solch unglaubliche Gefühle beschert hat. Zärtlich hauchte er einen kleinen Kuss auf Son Gotens Hand, ehe er ihn wieder ansah. „Was hälst du davon, wenn wir frühstücken? Ich kümmer mich um die Fische und du dich um das Holz und dieses seltsame Chamäleon, einverstanden?“ Ein Nicken des Jüngeren bestätigte ihm, dass dieser einwilligte. Nachdem sich Trunks noch einen sanften Kuss gestohlen hatte, stand er auf und wandte sich zum See. Nach diesem Erlebnis gerade eben, brauchte er dringend eine Abkühlung und da kam ihm das kalte Wasser gerade recht. Kapitel 4: Der Grund für mein erstes Mal war... ----------------------------------------------- Nachdem die beiden Halbsayajins fertig waren mit essen, beschlossen sie die Gegend noch genauer zu erkunden. Sie nahmen sich Wasserflaschen und einen Rucksack mit, falls sie unterwegs etwas Essbares finden sollten. Außerdem fanden zwei Oberteile ihren Weg in ihr Gepäck, schließlich konnte man nie wissen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Sie kamen an gefühlt endlos vielen Bäumen vorbei und entdeckten immer wieder neue Dinge bei ihrer Erkundung. Sowohl seltsame Kratzer in einigen Baumrinden, als auch ungewohnte Pflanzen gehörten zu ihren Entdeckungen. Son Goten freute sich darüber, dass Trunks sich von ihrem kleinen Abenteuer genauso mitreißen ließ, wie er selber und sichtlich Spaß daran hatte. Irgendwann zwischen den herunterhängenden Lianen, die aussahen wie Regentropfen und dem alten Baum, der die gleiche Haltung hatte wie ihre Mütter, wenn sie gerade schimpften, spürte er die Hand seines Freundes, wie sie sanft seine eigene umschloss. Der Schwarzhaarige sagte nichts dazu, sondern genoss einfach das Gefühl mit seinem Geliebten Hand in Hand auf Entdeckertour zu sein. Auch wenn es sich noch immer seltsam anfühlte, dass sie beide mit freiem Oberkörper unterwegs waren, doch das Gefühl der Schüchternheit und Beklemmung, welches diesen Umstand bisher begleitet hatte, wurde immer weniger. Als sie an einen kleinen Ort kamen, wo es weniger Bäume, dafür aber mehr Büsche und andere kleinere Pflanzen gab, entdeckte Son Goten zwei weiße Ohren, die aussahen wie Wattebausche. Seine Augen wurden sofort größer und sein Herz machte Luftsprünge. „Wolkenhasen“, flüsterte er aufgeregt. Noch ehe Trunks fragen konnte was der Jüngere meinte, hielt er dem Älteren bereits den Mund zu und bedeutete ihm leise zu sein. Sie gingen nach unten auf den Boden, ohne ein Geräusch von sich zu geben und versuchten sich so klein wie möglich zu machen. Von ihrem Versteck aus konnten sie die Wolkenhasen beim Spielen beobachten. Son Goten wusste nicht wie diese Tiere wirklich hießen, daher hatte er ihnen diesen Namen irgendwann gegeben. Sie sahen aus wie ganz normale Hasen, nur mit dem Unterschied, dass ihr Körper scheinbar aus Wolken bestand. Natürlich tat er dies nicht, doch das gekräuselte Fell dieser Tiere bauschte sie auf und da es überall kleine halbrunde Spitzen bildete, sah es so aus, als hätte Jemand Wolken genommen und daraus Hasen geformt. Lächelnd lag der Jüngere auf dem Boden und beobachtete diese faszinierenden Tiere beim spielen. Es war nicht das erste Mal, dass Trunks sich fragte, was sein Freund hier schon alles erlebt und entdeckt hatte. Immerhin kam er bereits seit einigen Jahren regelmäßig allein hier her. Eine Weile beobachteten sie die flauschigen Tiere und Trunks war überrascht, als Son Goten plötzlich anfing ihm etwas zuzuflüstern. „Trunks? Ich hab gestern vergessen dir etwas zu sagen“, begann der Jüngere und hatte spätestens jetzt die volle Aufmerksamkeit seines Freundes. „Hier an diesem Ort leben viele verschiedene Wesen, die Meisten davon hast du wahrscheinlich noch nie gesehen. Tu mir bitte den Gefallen und sei vorsichtig. Einige von ihnen sehen verdammt niedlich aus, können aber sehr gefährlich oder zumindest hinterlistig sein. Die Wolkenhasen gehören übrigens nicht dazu, die sind einfach nur schüchtern und unglaublich süß“. Son Goten strahlte über das ganze Gesicht als er von ihnen erzählte und Trunks konnte sich nur zu gut vorstellen, dass sein Freund bereits mit dem Gedanken gespielt hatte, eines dieser Tiere mit nach Hause zu nehmen. Gleichzeitig rührte es ihn, dass der Jüngere sich scheinbar Sorgen um ihn machte und ihn warnte. „In Ordnung, ich werde vorsichtig sein...und die Hasen bleiben hier“. Frech grinste Trunks über das gesamte Gesicht, als er die Schnute sah, welche Son Goten nun zog. Als die Wolkenhasen genug vom spielen hatten, verschwanden sie wieder im dichten Gebüsch und waren damit außerhalb der Blickweite der beiden Teenager. Da es jetzt keinen Grund mehr gab leise auf dem Boden zu liegen, standen sie wieder auf, klopften sich kurz sauber und setzten dann ihren Weg fort. „Sag mal Chibi, es gibt da eine Sache, die ich mich schon die ganze Zeit über frage.“, Trunks blickte kurz zu dem Kleineren, ehe er weiter sprach. „Was genau war eigentlich der Auslöser dafür, dass du regelmäßig hier her kommst? Also warum hast du dich beim ersten Mal dazu entschlossen gehabt, ein Wochenende von zu Hause zu verschwinden und dich hier in der Wildnis zu verstecken, statt zu mir zu kommen und mit mir zu reden?“ Inzwischen hatten sie Beide angehalten und standen sich nun gegenüber. Trunks nahm sanft die Hände des Jüngeren und umschloss sie mit seinen eigenen Händen. Gestern hatte der Ältere seinem Freund das Versprechen abgerungen, dass sie die gesamte Zeit, die sie hier verbrachten, ehrlich zu einander waren und keine Geheimnisse voreinander haben würden. Dieses Versprechen hatte er nicht ohne Grund eingefordert, immerhin hatte Trunks so viele Fragen, die ihn schon teilweise seit Jahren beschäftigten und ihm immer wieder den Schlaf geraubt hatten. Vor allem, wenn Son Goten wieder verschwunden war. Er wollte nicht das sein Chibi sich unwohl fühlte, doch auf die dringensten Fragen wollte er endlich Antworten haben. Son Goten blickte auf ihre Hände hinab. Eine ganze Weile standen sie so schweigend da. Er hatte nicht vor den Älteren anzulügen und er wusste auch schon seit langem, dass dieses Gespräch irgendwann kommen würde, doch richtig darauf vorbereitet war er trotzdem nicht. Während Son Goten noch überlegte wie er überhaupt anfangen sollte und nebenbei seine Unterlippe zerkaute, wartete Trunks geduldig, bis der Jüngere soweit war. Noch einmal tief durchatmend blickte er Trunks in die Augen. Seine Hände hatten angefangen leicht zu zittern, was ein deutliches Zeichen dafür war, wie nervös der Kleinere war. „Der Grund...für...mein erstes Mal...“, begann er leise, „war mein Vater“. Überrascht sah Trunks zu seinem Geliebten. Hatte er sich gerade verhört oder sagte er wirklich, dass Son Goku der Auslöser für dieses Verhalten bei seinem Chibi war? „Dein Vater? Das versteh ich nicht. Du verschwindest doch immer nur wenn du unangenehmen Situationen ausgesetzt warst und deinen Vater vergötterst du. Wie passt das zusammen?“ Trunks sah sich kurz um, denn er hatte das Gefühl, dass sie dieses Gespräch nicht im Wald rumstehend führen sollten. Er gab Son Goten einen sanften Kuss und zog ihn dann behutsam mit sich zu einem umgestürzten Baum. Sie setzten sich auf den fast waagerecht liegenden Stamm, so dass sie sich gegenüber saßen. Trunks zog den Jüngeren näher an sich, so das dieser gezwungen war seine Oberschenkel jeweils auf die seines Freundes abzulegen. Danach ergriff der Ältere wieder die Hände seines Freundes, ehe er ihn aufforderte, fortzufahren. Bis sie ihre endgültige Position eingenommen hatten, schwiegen sich die Teenager an. Erst jetzt sah Son Goten dem Älteren wieder in die Augen. Er wusste, dass Trunks so reagieren würde, wie er es tat, deswegen war er damals auch nicht zu ihm geflogen, sondern hatte sich zwei Tage lang versteckt. „Es stimmt, ich liebe meinen Vater und wie du weißt, hab ich ihn erst kennen gelernt, als ich kein Baby mehr war. Er hatte damals die Welt gerettet und wusste vorher nichts von mir. Als er dann endlich da war und auch bleiben konnte, weil er wiederbelebt wurde, war das das größte Glück auf Erden für mich. Ich dachte er würde für immer bleiben.“ Son Goten atmete tief durch, ehe er weiter erzählte. „Doch dem war nicht so. Mein Vater ist genauso wie deiner, sie lieben den Kampf und würden alles dafür tun, um gegen starke Gegner kämpfen zu können. Vater hat mich zwar ein wenig trainiert, aber er war innerlich unruhig. Er sehnte sich nach neuen Herausforderungen. Darum begann er immer wieder für einige Zeit zu verschwinden und neue Kämpfer zu suchen, mit denen er seine Kräfte messen konnte. Ich weiß das er es nie böse gemeint hat und niemals mit Absicht die Gefühle Anderer verletzen würde, aber ich...ich hab mich gefragt...wieso ich nicht solch ein starker Gegner für ihn sein konnte.“ Son Gotens gesamter Körper bebte, als er sich an den Moment seines ersten Verschwindens zurück erinnerte. „Ich war mir der Tatsache, dass ich zu schwach für ihn war nur zu bewusst. Ich schaffte es ja noch nicht einmal dich regelmäßig zu besiegen, wie sollte ich da für meinen Vater ein ernstzunehmender Trainingspartner sein?“ Trunks lauschte schweigend den Worten des Jüngeren. Er legte seine Stirn in Falten und strich beruhigend über die Handrücken seines Freundes. All die Jahre, die er seinen Chibi nun schon kannte war ihm nie aufgefallen, wie sehr der Kleinere an dem Verhalten seines Vaters zu knabbern hatte. Klar wusste er, dass Son Goku immer auf der Suche nach den besten Trainingspartnern war, aber das genau dieser Umstand seinem Geliebten so im Herzen wehtat, das wusste er nicht. Sanft zog der Ältere seinen Freund noch etwas näher an sich und kuschelte seinen Kopf an den schwarzen Haarschopf seines Chibis. Äußerlich versuchte er so beruhigend wie nur möglich seinen Freund zu trösten und ihm zu zeigen, dass er für ihn da war. Doch innerlich kochte Trunks vor Wut. Er war wütend auf sich selber, weil er eigentlich immer genau wusste was der Kleinere dachte, doch ausgerechnet bei solch einem wichtigen Thema hatte er nichts bemerkt. Er war nicht da für seinen Geliebten, als dieser ihn am dringendsten gebraucht hatte. Doch genauso wütend wie auf sich selber, war er auf Son Goku. Es war Trunks egal, dass der Kerl der Vater seines Freundes war, er hatte es gewagt die Gefühle des Kleineren zu verletzen. Auch wenn Son Goku der stärkste Kämpfer im Universum war, Trunks würde sich den Älteren zur Brust nehmen und ihm mal gehörig die Leviten lesen, das schwor er sich. Für ein paar Augenblicke genoss Son Goten einfach nur die Wärme die Trunks ausstrahlte und dessen beruhigende Hand auf seinem eigenen Rücken. Doch er spürte wie sehr es in dem Älteren arbeitete und hörte das leise Zähneknirschen, welches sein Freund von sich gab. Darum löste sich Son Goten langsam aus der Umarmung und sah Trunks sanft lächelnd in die Augen. Diesmal war er derjenige, der die Hände des Anderen ergriff und sie beruhigend streichelte. „Danke das du mir zugehört hast, aber du solltest wissen, dass ich über diese Gefühle so gut wie weg bin. Ich würde zwar immer noch gern stärker werden, aber inzwischen kann ich damit umgehen. Ich hab nur gerade zurückgedacht an damals und da haben mich meine Gefühle überrollt. Inzwischen kann ich meinen Vater sogar verstehen. Er braucht von Zeit zu Zeit Abstand um sich zu sammeln und einem inneren Drang nachzugehen, für den er nichts kann. Bei mir ist das auch nicht anders, es äußert sich nur unterschiedlich. Er sucht ständig nach neuen Trainingspartnern und versucht alles um stärker zu werden...ich hingegen brauche eine Auszeit aus meinem normalen Leben und suche diesen Ort hier auf. Je länger ich darüber nachgedacht habe, desto bewusster ist mir geworden, dass wir uns sehr ähnlich sind. Also tu mir bitte den Gefallen und sag ihm nichts davon. Es würde ihn sicher verletzen und das ist das Letzte was ich will, denn ich vergöttere meinen Vater noch immer.“ Mit seinem gewohnten Dackelblick sah Son Goten seinem Geliebten tief in die Augen und hoffte, dass dieser ihn irgendwie verstehen würde. Doch statt den Jüngeren zu verstehen, schnaubte Trunks nur verächtlich. Dieses Verhalten erinnerte Son Goten so sehr an Vegeta, dass er anfing zu lachen. Trunks, welcher nun komplett irritiert war, verschränkte seine Arme vor der Brust und sah seinen Chibi nur fragend an. „Was gibt es denn da zu lachen?“ Statt aufzuhören, wurde das Lachen des Kleineren nur noch stärker. Son Goten wusste wie sehr sein Freund seinen Vater bewunderte, doch diese typischen Charakterzüge von Vegeta wirkten bei Trunks einfach so fehl am Platz, dass der Jüngere nicht anders konnte. Er wusste genau, dass der Prinz der Sayajin ihn dafür auseinander genommen hätte, doch dessen Sohn war von seinem Verhalten und Wesen ganz anders als sein Vater und darum fand Son Goten die unbewussten Versuche seines Geliebten, auszusehen wie ein Mini-Vegeta, so lustig. Nachdem sich Son Goten langsam wieder einbekommen hatte, sah er seinem Freund wieder in die Augen. „Entschuldige, ich...ich konnte mich einfach nicht beherrschen“, schmunzelte er noch immer und gab sich alle Mühe, um nicht wieder lauthals loszulachen. Trunks, welcher das Ganze immer noch nicht witzig fand, saß weiterhin mit verschränkten Armen da und musterte den Jüngeren. Als Son Goten diesen Blick sah, musste er kurz schlucken. Es gab einfach Momente, in denen der Schwarzhaarige nur zu gern gewusst hätte, was sein Freund dachte. „Komm schon Trunks, schmoll nicht mehr. Ich erfüll dir auch einen Wunsch, egal welchen.“ In dem Moment, in dem Son Goten diese Worte aussprach, biss er sich für seine Dummheit auch bereits auf die Unterlippe. Er erkannte in Trunks seinen Augen ein Funkeln, welches nichts Gutes verhieß. „Alles klar, lass uns zurück zum See gehen. Da darfst du dein Versprechen dann einlösen“ Die Laune des Älteren hatte sich schlagartig gebessert und noch bevor Son Goten auch nur auf die Idee kommen konnte sein Versprechen wieder zurück zu ziehen, sprang Trunks von dem Baumstamm und zog seinen Chibi mit. Er hielt den Jüngeren an der Hand und gab ein zügiges Tempo vor, damit sie so schnell wie möglich zurück kamen. Am liebsten wäre er geflogen, doch das war gegen die Regeln und einen Regelbruch wollte er nicht riskieren. Schließlich wollte er keinen Streit provozieren. Als sie wieder zurück am See waren, brachten sie ihre Sachen zurück in die Höhle, welche ihnen als Unterschlupf diente, und gingen dann wieder nach unten zum Ufer. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen drehte sich Trunks zu seinem Geliebten um. Dieser sah etwas blass um die Nase aus und schien nervös zu sein. „Keine Angst, ich werd dich schon nicht auffressen. Ich versprech es dir“ Ein zögerliches Nicken kam von Son Goten als Antwort und er sah den Älteren weiterhin gespannt an. Trunks nahm die Hand des Jüngeren behutsam in seine eigene und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Nachdem er sich wieder von ihm gelöst hatte, kniete sich der Ältere auf den Boden und zog Son Goten mit nach unten. Die flache Hand auf die Brust des Kleineren gelegt, drückte Trunks diesen vorsichtig nach hinten, so dass sein Chibi nun auf dem Boden lag. „Schließ die Augen...du hast versprochen mir jeden Wunsch zu erfüllen und das ist er. Mach die Augen zu und versuch dich zu entspannen. Wenn du irgendwas nicht wollen solltest oder unangenehm findest, dann sag mir aber auf alle Fälle bescheid, einverstanden?“ Zaghaft nickte Son Goten und sah seinen Freund weiterhin an. Flüsternd fragte er „Was genau hast du vor?“. „Heute Morgen, als wir uns geküsst haben, hab ich es wirklich genossen, wie du mich berührt hast. Ich möchte dir zeigen wie schön es sich anfühlt und dir ein wenig deiner Angst nehmen, die du davor hast. Deswegen musst du unbedingt ehrlich sein und mich stoppen, wenn du etwas nicht möchtest.“ Noch immer etwas blass um die Nase vernahm Son Goten diese Worte. Er sah hinauf zu dem Älteren. Einerseits war er schon neugierig auf dieses Gefühl, denn allein die Erinnerung an den Kuss vorhin, bereitete ihm eine wohlige Gänsehaut. Andererseits wusste er überhaupt nicht was Trunks jetzt von ihm erwartete. „Wirst du...mich jetzt entjungfern?“, flüsterte Son Goten und schnitt damit das Thema an, welches ihm bereits seit einiger Zeit im Kopf herumgeisterte. Lächelnd schüttelte Trunks den Kopf. „Nein“, hauchte er. „Ich weiß das du noch nicht soweit bist und werde damit warten, bis du es wirklich von dir aus willst. Jetzt möchte ich dir einfach nur zeigen, wie schön sich Berührungen anfühlen können. Wie weit wir dabei gehen überlass ich komplett dir. Jetzt schließ die Augen.“ Geduldig wartete Trunks, bis Son Goten das tat, was der Ältere gesagt hatte. Dies war für sie Beide Neuland, daher wollte er nicht, dass der Jüngere sah, dass auch Trunks etwas nervös war. Bisher hatten sie nur Küsse ausgetauscht, bei allem anderen hatte Son Goten immer Angst, dass irgendwer plötzlich reinplatzen und sie dabei erwischen könnte. Doch hier waren sie allein. Es gab niemanden der sie stören konnte, keine Familie die plötzlich im Zimmer stehen und was wollen könnte. Hier hatten sie alle Zeit der Welt um ein wenig rum zu probieren und wenn nötig, jegliche Privatsphäre um auch etwas lauter dabei zu sein. Mit geschlossenen Augen lag Son Goten auf dem Boden und wartete nervös auf das, was der Ältere jetzt mit ihm anstellen würde. Das Einzige, was er bisher von Trunks wahrnahm, war dessen Gewicht auf seinem eigenen Becken. Sein Freund saß auf ihm und schien gerade sein Gewicht nach vorn zu verlagern und noch ehe er sich vor seinem inneren Auge vorstellen konnte, in welcher Position sich Trunks gerade wirklich befand, spürte der Kleinere die rauen Lippen des Älteren auf seinen eigenen. Ihr Kuss blieb sanft, doch er beruhigte den Untenliegenden etwas. Nachdem sich Son Gotens Herzschlag etwas normalisiert hatte, vernahm er die Fingerspitzen des Älteren, wie sie seine Wange streichelten und kurz darauf verspielt zu seinem Hals hinab glitten, nur um ihm da eine leichte Gänsehaut zu beschehren. Schmunzelnd vernahm Trunks die feinen aufgestellten Härchen und löste ihren Kuss. Kurz betrachtete er noch einmal Son Gotens Gesicht, ehe er mit seinen Lippen dem Weg folgte, den seine Finger kurz zuvor genommen hatten. Er hauchte kleine zarte Küsse auf die weiche Haut am Hals seines Geliebten und konnte einfach nicht widerstehen, verspielt in eben jene zärtlich hinein zu beißen. Ein überraschtes Keuchen entfuhr der Kehle des Jüngeren und sein Gesicht lief schlagartig rot an. Dennoch blieb er standhaft und behielt seine Augen fest verschlossen. Er hoffte inständig, dass er solche peinlichen Geräusche nicht noch einmal von sich geben würde. Das Nächste was er spürte war, wie Trunks seine Zähne wieder verschwanden und durch seine Zunge ersetzt wurden. Liebevolle...ja fast zärtlich, leckte der Ältere über die Stelle, in die er kurz zuvor hineingebissen hatte. Son Goten war gerade froh, dass er die Augen geschlossen hatte, denn das alles hier war ihm mehr als nur peinlich. Das Peinlichste jedoch war, dass es ihm in gewisser Weise gefiel was Trunks da tat. Doch noch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, ob er diese seltsamen neuen Gefühle wirklich zulassen sollte, spürte er bereits, wie sein Freund sich weiter auf Wanderschaft begab. Die Zunge des Älteren zog eine feuchte Spur hinab in Richtung Brust. Jeder einzelne Millimeter den sie berührte fing an angenehm zu kribbeln. Trunks beobachtete genau wie sein Freund auf jede einzelne Berührung reagierte und war mit dem Ergebnis mehr als nur zufrieden. Er setzte seinen Weg mit der Zunge fort zur linken Brustwarze, während seine Finger die Abzweigung zur rechten nahmen. Fast zeitgleich kam er an den feinen Knospen an, welche sich ihm bereits entgegen streckten. Während seine Finger erst einmal nur versuchsweise sanft über die kleinen Erhebungen strichen, umrundete er das Gegenstück auf der anderen Seite mit seiner Zunge. Ein kurzer Blick nach oben in Son Gotens Gesicht verriet Trunks, dass sein Chibi es zwar peinlich fand, aber dennoch genoss. Nun gut, solange der Jüngere keine Anstalten machte, dass es ihm missfiel, würde Trunks sicher nicht aufhören. Inzwischen hatten sich Son Gotens Brustwarzen vollkommen aufgerichtet und streckten sich dem Älteren so weit sie konnten entgegen. Dieser Anblick war einfach zu verführerisch und so tat er genau das, was er schon so lange mal ausprobieren wollte. Trunks schloss seine Lippen um die kleine Erhebung und begann daran zu saugen. Als Belohnung bekam er ein wohliges Stöhnen, gefolgt von einem überraschten „Trunks“ von seinem Chibi zu hören. Hätte ihm jemand gesagt, dass der Jüngere nur einen Anstupser brauchte um dies zuzulassen und dann solche Geräusche von sich geben würde, dann hätte Trunks das alles schon viel früher getan. Während Trunks gerade überlegte ob er sich erst auf die selbe Weise um die andere Brustwarze kümmern sollte oder ob er bereits weiter nach unten wandern konnte, um weitere Regionen zu erkunden, verdunkelte sich über ihnen der Himmel. Der Tenager löste seine Lippen vom Körper seines Freundes, um besser sehen zu können, was da oben los war, als er bemerkte, dass sich ihnen ein Schatten näherte, welcher immer größer wurde. Sofort sprang er auf und ging in Kampfstellung. Alle Alarmglocken seiner Sayajininstinkte schrillten los und schützend stellte sich Trunks zwischen seinen Geliebten, welcher noch immer am Boden lag und ihn nun verwirrt ansah und das Wesen, welches direkt vor ihnen landete. Der Kämpfer musterte den Neuankömmling. Vor dem Halbsayajin mit den fliederfarbenen Haaren stand ein ockerfarbener Drache. Die Nasenlöcher dieses Wesens waren genauso lang wie Trunks seine Beine, im Maul hatte es vier tote Vögel von denen jeder ungefähr so groß war wie ein Dodo, an allen vier Füßen erkannte der Teenager jeweils fünf messerscharfe Krallen und der Schwanz peitschte gefährlich von einer Seite auf die Andere. Als Trunks mit seiner ersten Analyse fertig war, sah er dem Wesen direkt in die blutroten, zu Schlitzen zusammengekniffenen Augen und musste kurz schlucken. Dieses Monster sah ihn feindselig an während es knurrende Geräusche von sich gab und ausgerechnet jetzt durfte er seine wahren Kräfte nicht benutzen. Kapitel 5: Dieser Drache wollte definitiv Stress ------------------------------------------------ Noch immer leicht benebelt lag Son Goten am Boden. Er hatte die Augen geöffnet nachdem Trunks plötzlich aufgesprungen war. Von seiner Position aus erkannte er, dass sie Gesellschaft bekommen hatten und sein Geliebter kurz davor war den Neuankömling anzugreifen. So schnell er konnte rappelte sich Son Goten auf, trat an Trunks vorbei und lief zu dem Drachen, welchem er sich nun an den Hals warf. „Puji“, rief Son Goten freudestrahlend und kuschelte sich an seinen alten Freund. Verwirrt beobachtete Trunks das Schauspiel, welches sich ihm bot. Gerade eben überlegte er noch wie er seinen Chibi vor diesem Monster beschützen konnte, ohne eine der aufgestellten Regeln zu missachten und im nächsten Moment hing der Jüngere bereits fröhlich an diesem Ding und umarmte es? „Puji?“, fragte Trunks fassungslos. „Son Goten, kannst du mir mal bitte erklären, was hier los ist?“. Son Goten beachtete seinen Freund erst einmal nicht, da er damit beschäftigt war mit dem Drachen zu kuscheln. Lächelnd löste er sich von dem Tier und stellte sich vor den Neuankömmling. Dadurch stand der Schwarzhaarige nun genau zwischen beiden Parteien und ging damit sicher, dass keiner von beiden angreifen würde. Denn einer Sache war er sich zu hundert Prozent bewusst, weder Trunks, noch Puji würden einen Kampf beginnen, wenn Son Goten in der Schusslinie stand. Mit sanftem Lächeln wandte sich der jüngere Halbsayajin dem Drachen zu. „Erinnerst du dich daran, dass ich dir von meinem Freund Trunks erzählt habe?“, fragte er freudestrahlend und ging zu dem eben Genannten. Son Goten legte einen Arm um den Älteren, während er weiterhin Puji ansah. „Darf ich vorstellen? Das ist er und inzwischen sind wir sogar zusammen.“, sagte der Kleinste in der Runde fröhlich. Danach sah er zu Trunks. „Darf ich dir Puji vorstellen? Wir sind seit einigen Jahren befreundet und jedes Mal wenn ich hier bin, treffen wir uns und verbringen Zeit zusammen.“ Son Goten wusste, dass es nicht einfach werden würde sie Beide unter einen Hut zu bekommen, immerhin waren sowohl Trunks als auch Puji ausgeprägte Alphamännchen. Dennoch hoffte er, dass die Beiden gut miteinander klarkommen würden. Während Son Goten sprach musterte Trunks den Drachen und fühlte ebenso dessen Blick auf sich selber. Wortlos legte der ältere Halbsayajin einen Arm um die Hüfte seines Freundes und zog ihn dichter an sich, um ihn kurz, dafür aber sehr leidenschaftlich zu küssen. Nachdem sie ihren Kuss wieder gelöst hatten, sah Trunks zu Puji und machte ihm mit seinem Blick unmissverständlich klar, wem Son Goten gehörte. Er würde sich seinen Geliebten sicher nicht durch irgendeinen wild dahergelaufenen Drachen streitig machen lassen. Noch während sich die beiden Kontrahenten ein grimmiges Blickduell lieferten, befreite sich Son Goten aus den Armen des Älteren und boxte ihm leicht gegen den Oberarm. „Jetzt sag mir bitte nicht das du eifersüchtig auf Puji bist. Für ihn bin ich nur ein Spielgefährte, immerhin ist er doch noch ein Baby.“ Mit diesen Worten versuchte Son Goten seinen Freund etwas zu beruhigen. Manchmal konnte Trunks seine Eifersucht echt schlimm sein, aber der Schwarzhaarige hatte gelernt damit umzugehen. „Ein Baby?“, Trunks sah seinen Chibi verwirrt an. „Du willst mir nicht ernsthaft sagen, dass der da noch klein ist oder?“ Irritiert sah der ältere der beiden Halbsayajins zu dem Drachen. Wenn dieses Tier wirklich noch ein Baby war, dann wollte Trunks nicht dessen Mutter kennen lernen. Puji überragte die beiden Teenager bereits jetzt deutlich, wie groß sollte er bitte erst sein, wenn er ausgewachsen war? „Ok, ich versuche mein Bestes, damit sich dein Drachen-Freund nicht von mir beleidigt fühlt. Einverstanden?“ Trunks wusste, dass Son Goten sehr schnell gekränkt sein konnte, wenn man die Tiere die der Jüngere in sein Herz geschlossen hatte, nicht mit genug Respekt behandelte. Son Goten schlang seine Arme um Trunks seinen Hals, küsste ihn kurz und wisperte dann „Danke“. Nachdem die Vorstellung aller Beteiligten beendet war, blickte der Kleinste zu den Vögeln, welche Puji mitgebracht hatte. Er lächelte sanft und löste sich wieder von seinem Geliebten, ehe er zu dem Drachenbaby ging. Son Goten streichelte über dessen Nasenrücken, woraufhin Puji ein genüssliches grummeln von sich gab und sich an die Hand kuschelte. „Sag mal, glaubst du, du findest noch ein paar Vögel für das Abendessen? Wir sind heute einer mehr, also bräuchten wir noch welche. Außerdem hatte ich noch keine Zeit zum Fischen gehen, das heißt, dass es eh noch einige Zeit dauert bis wir essen können.“ Fragend sah Son Goten seinen Drachenfreund an, während er ihn kraulte. Puji schmiegte seinen Kopf mehr gegen den schwarzhaarigen Teenager und machte eine Bewegung mit dem Kopf, welche einem Nicken ähnelte. Nachdem der Drache zugestimmt hatte, drehte sich Son Goten zu Trunks und meinte „Puji besorgt noch mehr Vögel und wir beide gehen gleich fischen, einverstanden?“ Trunks beobachtete die innige Beziehung seines Freundes mit dem Drachen ganz genau. Als der Kleinere das Tier fragte, ob es nochmal losziehen würde um weiteres Geflügel zu besorgen, musste der Halbsayajin grinsen. Son Goten schaffte es doch immer wieder andere um den Finger zu wickeln. Dabei war es egal ob sein Gegenüber ein Mensch, ein Tier oder etwas ganz Anderes war. Nachdem sich Son Goten zu ihm umgedreht und ihn gefragt hatte, ob Trunks einverstanden wäre, nickte der Ältere nur und bemerkte dann, dass Puji seine Augen geöffnet hatte. Der Drache sah den größeren Halbsayajin direkt an und verengte seine Augen wieder etwas. Aus irgendeinem Grund hatte Trunks das Gefühl, als würde dieses überdimensionale Baby ihm mit diesem Blick drohen wollen. Doch da er Son Goten versprochen hatte sich um Frieden zu bemühen, ging er auf diese Provokation nicht ein, sondern grinste nur frech. Der Schwarzhaarige sah wie sich die Mundwinkel seines Geliebten nach oben zogen. Er liebte diesen Anblick, auch wenn er wusste, dass Trunks gerade wieder irgendwas im Schilde führte. Um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden, löste sich Son Goten von Puji und ging schon einmal zum Wasser, wo er sich seiner Schuhe und Hose entledigte. Seine Unterhose behielt er jedoch an. Auch wenn Trunks und er in ihrer Beziehung ein ganzes Stück weitergekommen waren, war es ihm noch immer unangenehm komplett nackt zu sein vor ihm. Trunks beobachtete seinen Chibi während dieser sich auszog. Sein Herz begann schneller zu schlagen und unbewusst fuhr sich der Größere mit der Zunge über seine Lippen, um diese anzufeuchten. Der Vorschlag gemeinsam fischen zu gehen gefiel ihm immer besser. Noch bevor Trunks zum Wasser gehen konnte, bemerkte er allerdings, wie sich Puji in Bewegung setzte. Der Drache kam geradewegs auf ihn zu und als er an dem Teenager vorbeilief, warf er ihm einen finsteren Blick zu und schubste ihn leicht mit dem Maul. Trunks musste einen Schritt nach hinten machen um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Son Goten stand nur noch in Unterhose bekleidet am Wasser und beobachtete die anderen Beiden. Er konnte zwar nicht sehen welche Blicke sie sich zuwarfen, aber das Puji Trunks mit dem Maul anstupste, sah er sehr wohl. „Hey Trunks, ich glaub Puji möchte von dir gestreichelt werden“, rief er seinem Freund fröhlich zu. Trunks blickte kurz zu Son Goten und hob eine Augenbraue. Wie naiv konnte ein Mensch eigentlich sein? Trunks war sich sicher, dass Puji von ihm nicht gestreichelt werden wollte. Nein, dieser Drache wollte definitiv Stress, doch das konnte er seinem Freund unmöglich sagen. Daher setzte Trunks ein freundliches Lächeln auf, sah Puji an und strich mit der Hand über dessen Nasenrücken, genauso wie Son Goten vorhin. Leise raunte er dem Tier „Wenn du Streit willst, den kannst du haben“ zu, woraufhin er ein leises knurren als Antwort bekam. Die beiden Kontrahenten sahen sich noch einmal direkt in die Augen, ehe jeder seiner Wege zog. Puji machte sich auf den Weg um noch mehr Vögel zu fangen und Trunks ging zu Son Goten um mit ihm gemeinsam zu fischen. Son Goten wartete geduldig am Rande des kleinen Sees bis Trunks endlich bei ihm war. Gemeinsam begaben sie sich ins Wasser und sorgten dafür, dass es am Abend eine große Auswahl an Fischen geben würde. Es dauerte eine Weile, bis sie mit ihrer Ausbeute zufrieden waren und als auch der letzte Fisch an Land gebracht wurde, machten sie sich daran, alles in Sicherheit zu bringen. Die kleine Höhle, in der sie ihr Lager aufgeschlagen hatten, wurde kurzerhand für die Fischaufbewahrung umfunktioniert. Sie wollten nicht riskieren ihren Fang am Ufer des Sees liegen zu lassen, immerhin würden sie gleich noch einmal aufbrechen um Feuerholz zu sammeln. Man wusste nie welches Tier sich über ihre Fische hermachen würde, wenn sie unbeaufsichtigt rumlagen. Nachdem alles verstaut war nahm sich Son Goten ein Handtuch und frische Unterwäsche aus seinem Rucksack. Trunks war Gentleman genug um die Höhle solange zu verlassen, bis der Jüngere fertig war mit abtrocknen und umziehen. Nachdem Son Goten zu ihm raus gekommen war, kroch auch er kurz nochmal in die Höhle und zog sich ebenfalls trockne Sachen an. Als auch Trunks fertig war machten sich die beiden Teenager gemeinsam auf den Weg in den Wald, um Feuerholz zu sammeln. Da sie zu zweit waren, ging es wesentlich schneller als am Vortag, als Son Goten alleine unterwegs war. Auf dem Rückweg entdeckten sie eines der Feuerchamäleons. „Lass es mich diesmal versuchen“, bat Trunks und legte seinen Holzstapel ab. Son Goten nickte ihm aufmunternd zu, legte seine Stöcke zu denen seines Freundes und gemeinsam näherten sie sich dem Tier. „Denk dran, du musst ihm Zeit geben“, warnte der Jüngere noch einmal, ehe er dabei zusah, wie Trunks sein Glück versuchte. Vorsichtig näherte sich Trunks seine Hand dem Tier. Er war nervös, wollte seinem Chibi aber beweisen, dass er das hinbekam. Als Trunks seine Hand auf den Baum neben dem Chamäleon abgelegt hatte, konnte er sehen, wie es augenblicklich rot wurde und das Maul öffnete. So schnell er konnte, zog der ältere Halbsayajin seine Hand wieder zurück und sah verwirrt zu Son Goten. Bei dem Kleineren sah die ganze Sache gestern so einfach aus, also was um alles in der Welt hatte er nur falsch gemacht? Son Goten beobachtete seinen Geliebten dabei, wie er versuchte sich dem Tier zu nähern und dieser Versuch missglückte. Sanft nahm er die Hand des Älteren und zog ihn ein Stück vom Baum weg. Das Chamäleon hatte den Verdacht, welchen Son Goten bereits hatte, nur bestätigt. Mit festem Blick sah der Jüngere seinem Freund in die Augen und flüsterte „Du hast gestern die Regel aufgestellt, dass wir ehrlich zueinander sein werden und dieses Versprechen auch bereits von mir eingefordert. Jetzt bist du an der Reihe. Sei ehrlich, was beschäftigt dich?“. Trunks sah seinen Chibi an. Es war ja klar, dass ihm seine eigene Regel irgendwann auf die Füße fallen würde. Doch ihm war auch klar, dass sie nicht nur für den Jüngeren galt, sondern dass er sich genauso daran zu halten hatte. Trunks atmete noch einmal tief durch und flüsterte dann leise „Es ist dieser Puji. Ihr habt eine sehr innige Beziehung zueinander und ich weiß dass er dir viel bedeutet, aber...ich werd mit ihm irgendwie nicht richtig warm.“ Entschuldigend blickte Trunks seinen Freund an und war überrascht, als dieser ihn sanft anlächelte. „Ich weiß“, flüsterte Son Goten genauso leise zurück. „Ich weiß das ihr euch beide nicht unbedingt ausstehen könnt und das ihr keine Gelegenheit auslasst um euch das gegenseitig zu zeigen. Um ehrlich zu sein finde ich es zwar schade, weil ihr mir beide sehr wichtig seid, aber ich kann es nicht ändern. Wenn ihr der Meinung seid euch gegenseitig unter Beschuss nehmen zu müssen um euren Revierkampf auszutragen, dann werde ich nichts dagegen sagen, vorausgesetzt ihr verletzt den jeweils Anderen nicht ernsthaft. Erwartet nur nicht von mir, dass ich mich für eine Seite entscheide, denn ihr seid mir beide wichtig und ich möchte mich nicht zwischen euch entscheiden müssen, ok?“ Aufmunternd sah Son Goten seinen Freund an und löste eine Hand von ihm, um dem Älteren sanft über die Wange zu streicheln. Trunks lehnte sich lächelnd an die Hand des Jüngeren und hauchte einen sanften Kuss darauf. „Danke“, flüsterte er. Es bedeutete ihm viel, dass Son Goten zwar sein Bemühen sah, aber auch akzeptierte, dass man nichts erzwingen konnte, wenn die Chemie zwischen ihm und diesem Drachen nicht stimmte. Trunks atmete einmal tief durch und schaute dann zu dem Chamäleon. „So und jetzt zurück zu dem Grünling. Währe doch gelacht, wenn ich es nicht schaffe ihn davon zu überzeugen uns zu helfen“. Die Tatsache, dass das Chamäleon bei seinem ersten Versuch sofort die Farbe gewechselt und auf Angriffsmodus gewechselt hatte, weckte seinen Ehrgeiz. Er wäre schließlich nicht Trunks Briefs, wenn er so einfach aufgeben würde. Son Goten musste bei den Worten des Älteren schmunzeln. Das Funkeln in den Augen seines Freundes verriet ihm, dass sein Geliebter Blut geleckt hatte und es jetzt solange versuchen würde, bis er entweder Erfolg haben würde oder bis das Chamäleon ihn komplett verkohlt hatte. „Alles klar, aber denk daran, dass du keinen Stress ausstrahlen darfst. Soll ich dich anleiten?“, noch immer schmunzelnd beobachtete Son Goten den Älteren. Er sah wie sein Freund mit sich rang, ehe er leicht nickte. „Gut, dann schließ die Augen und atme ein paar Mal tief ein und aus. Wenn du soweit bist, kann es losgehen“. Trunks hätte es gern auf eigene Faust versucht, doch sein Chibi hatte definitiv mehr Erfahrung mit diesen Tieren. Abgesehen davon hing dem Älteren sein Magen langsam in den Kniekehlen, weswegen er beschloss, dass es das Beste wäre, wenn sein Freund ihn anleiten würde. Nur beim ersten Mal, ab morgen würde er es dann allein hinbekommen. Langsam schloss Trunks seine Augen und atmete tief ein und aus. Er versuchte sich darauf zu konzentrieren ruhig zu werden und alle negativen Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen. Als er soweit war, öffnete er seine Augen wieder und ging langsam mit Son Goten zusammen zum Baum zurück, an dessen Stamm das Chamäleon noch immer saß. Unter Anleitung des Jüngeren näherte sich Trunks dem Tier langsam und konzentrierte sich gedanklich nur darauf, dass er keine bösen Absichten hatte. Wie schon am Tag zuvor dauerte es auch diesmal eine gefühlte Ewigkeit, bis das Chamäleon bereit war, sich in Bewegung zu setzen. Doch als es endlich soweit war, durchströmte Trunks das selbe Glücksgefühl, welches er bereits verspürt hatte, als er den Baum mit den violetten Früchten aus eigener Kraft erklommen und die erste Frucht selber gepflückt hatte. Stolz sah Son Goten dabei zu, wie Trunks es schaffte das Chamäleon für sich zu gewinnen. Nachdem sein Freund das Tier endlich auf dem Arm hatte, schnappte sich der Jüngere ihr Feuerholz und sie gingen gemeinsam zurück zum See. Dort angekommen legte Son Goten die Stöcke ab, holte kurz eine Frucht aus ihrer Höhle und legte sie auf das Holz. In diesem Augenblick kam auch Puji zu ihnen zurück. Er hatte drei weitere Vögel dabei, welche er auf dem Boden ablegte. Son Goten sah zu Trunks und gab ihm ein Zeichen, dass er kurz mit dem Drachen reden wollte. Ein Nicken des Älteren zeigte ihm, dass Trunks solange aufpassen würde, dass am Lagerfeuer nichts schief ging. Lächelnd ging Son Goten zu Puji, umarmte ihn und kraulte kurz seinen Nasenrücken. „Das hast du super gemacht, vielen Dank das du noch einmal losgezogen bist um noch weitere Vögel zu fangen.“. Ein wohliges brummeln verriet dem Teenager, dass der Drache die Streicheleinheiten gerade genoss. „Du musst durstig sein, lasss uns kurz zum See gehen“, fröhlich löste sich Son Goten von Puji und ging mit ihm gemeinsam zum Wasser. Während der Drache tatsächlich erst einmal trank, setzte sich der Schwarzhaarige ans Ufer und wartete darauf, dass sein Freund fertig wurde. Als Puji seinen Durst gestillt hatte, gesellte er sich zu Son Goten, rollte sich ein und schmiegte seinen Kopf an den Halbsayajin. Son Goten wartete bis der Größere eine geeignete Liegeposition gefunden hatte und kraulte ihn dann wieder. Vorsichtig begann der Schwarzhaarige das Gespräch zu eröffnen. „Wie ist es dir ergangen, seit ich das letzte Mal hier war?“. Son Goten wusste, dass sie sich nicht so unterhalten konnten, wie es mit Trunks oder anderen Menschen machbar war, aber er und Puji hatten eine Art der Kommunikation gefunden, wie sie sich dennoch verstanden. Eine ganze Weile lang saßen sie zusammen am See und tauschten Neuigkeiten aus, ehe Son Goten einen Blick nach hinten zu Trunks warf. Der Ältere war gerade damit beschäftigt das Abendessen vorzubereiten. Das Chamäleon hatte ihnen ihr Lagerfeuer entzündet und jetzt sorgte Trunks dafür, dass sie bald essen konnten. Son Goten bemerkte, wie auch Puji kurz seinem Blick folgte, dann aber sofort wieder zum See sah. „Du magst Trunks nicht sonderlich oder?“, fragte der Jüngere frei heraus. Als Antwort erhiel er nur ein Grummeln. „Sei nicht sauer, er ist wirklich ein lieber Kerl. Ich weiß, dass du das Gefühl hast, er würde sich zwischen uns drängen, aber das tut er nicht. Dadurch das ich seit einigen Jahren hier her komme und nie jemandem etwas erzählt habe, hab ich ihm ziemliche Sorgen bereitet. Er möchte einfach nur sehen wohin ich immer verschwinde und sicher sein, dass mir hier nichts passiert. Trunks hat nichts gegen dich persönlich, das alles hier ist nur neu für ihn. Wenn ihr nicht beste Freunde werdet und euch gegenseitig austestet, wer der Stärkere ist, dann macht das ruhig. Sowas gehört in so einer Situation wohl dazu, aber würdest du mir versprechen, dass du ihm nicht mutwillig Schaden zufügst? Ich habe es vorhin auch schon Trunks gesagt, wenn ihr euch neckt, dann werde ich mich nicht einmischen, das ist eine Sache zwischen euch, aber bitte zwingt mich nicht dazu, dass ich mich zwischen euch entscheiden muss. Das könnte ich nicht, ihr bedeutet mir beide wahnsinnig viel. Kannst du mir das versprechen Puji?“ Son Goten sah den Drachen eindringlich an, welcher nun seine Augen geöffnet hatte und zu dem schwarzhaarigen Halbsayajin blickte. Puji vollführte mit seinem Kopf wieder die Bewegung, welche aussah wie ein Nicken und zum Dank umarmte ihn der Kleinere fröhlich. „Danke“, hauchte Son Goten und gab seinem Freund einen kleinen Kuss auf den Nasenrücken. „Ich störe eure traute Zweisamkeit ja nur ungern, aber das Essen ist fertig.“ Wie aus dem Nichts stand Trunks plötzlich hinter Son Goten und Puji und sah die Beiden an. Er reichte seinem Chibi eine Hand um ihm beim Aufstehen zu helfen und war froh, als der Jüngere sie ergriff. Mit einem Schwung zog Trunks seinen Geliebten nach oben und in seine Arme. Son Goten hatte ihm vorhin das OK gegeben einen Revierkampf austragen zu dürfen und dieses Angebot nahm er jetzt an. Liebevoll schloss der Ältere seinen Chibi in seine Arme und schmiegte sich an ihn. Von Puji war nur ein leises Knurren zu hören und während Trunks dafür sorgte, dass Son Goten durch die Umarmung nichts sehen konnte, blickte er selber zu dem Drachen und steckte ihm die Zunge heraus. „Trunks lass das. Ich seh zwar nicht was du machst, aber ich kenn dich lang genug um zu wissen, dass du Puji gerade ärgerst“. Son Goten löste sich von seinem Freund und versuchte ihn tadelnd anzusehen, während er sich ein Lachen verkniff. Er nahm die Hand des Älteren, drehte sich zu Puji um, streckte eine Hand nach dem Drachen aus und wartete bis dieser sich zu ihnen gesellte und sich streicheln ließ. „Na los ihr beiden Streithähne, lasst uns endlich essen, ich habe einen riesen Hunger“, verkündete der Schwarzhaarige und ging mit den anderen Beiden zum Lagerfeuer. Abgesehen davon, dass sich Trunks und Puji immer wieder mal um einzelne Fleischstücke stritten, lief das Abendessen sehr gesittet und ruhig ab. Sogar kleine Gespräche und Neckereien unter allen Beteiligten waren machbar. Trunks erfuhr, dass es inzwischen schon zur Tradition geworden war, dass Puji sich um das Geflügel und Son Goten sich um den Fisch bei ihrem gemeinsamen Abendessen kümmerte. Die Vögel, welche der Drache immer mitbrachte, lebten an einer Stelle im Wald, die der Schwarzhaarige noch nicht entdeckt hatte. Puji hingegen hatte keine Möglichkeit unter Wasser zu tauchen und so selber fischen zu gehen. Daher hatten sich die Beiden zusammen getan und besorgten immer das, wo der jeweils Andere nicht rankam, um ihre Beute dann beim gemeinsamen Abendessen zu teilen. Nachdem alle fertig waren mit essen und bei Niemandem mehr ein Bissen reinpasste, kuschelte sich Son Goten an Puji, so dass er den Drachen mit der linken Hand gut streicheln konnte. Seine rechte Hand streckte er zu Trunks aus und deutete ihm, dass sein Freund auch mit kuscheln sollte. Kurz zögerte der Ältere etwas, da dies bedeuten würde, auch halb mit dem Drachen zu schmusen, aber der Gedanke sich jetzt an seinen Chibi zu schmiegen und seine Nähe zu genießen war einfach zu verlockend. Daher legte sich Trunks an die rechte Seite des Kleineren und kuschelte sich so an, dass er halb auf ihm lag. Durch die Trägheit ihrer vollen Bäuche besänftigt, genossen sowohl Puji, als auch Trunks die Streicheleinheiten von Son Goten und so dauerte es nicht lange, bis alle Drei sich ihrer Müdigkeit hingaben und langsam einschliefen. Kapitel 6: Was ich auf alle Fälle gelernt habe ---------------------------------------------- Am nächsten Morgen öffnete Trunks verschlafen seine Augen. Er lag an eine große Wärmequelle geschmiegt und brauchte einen Augenblick um wirklich wach zu werden. Die Wärmequelle war um einiges größer als sein Chibi und statt des schwarzen Wuschelkopfes, dessen Haare ihm immer in der Nase kitzelten, spürte er eher raue Schuppen an seiner Wange. Als er realisierte, dass es Puji war, mit dem er da so vertraut schmuste, setzte sich Trunks sofort auf und rutschte ein Stück weg. Zum Glück schlief der Drache noch und hatte davon nichts mitbekommen, sonst wäre der nächste Streit bereits vorprogrammiert gewesen. Verschlafen sah sich Trunks nach seinem Chibi um und entdeckte ihn, genauso wie am Morgen zuvor, am See sitzend beim meditieren. Daher erhob sich der ältere Halbsayajin und ging leise, um den kleineren nicht zu stören, ebenfalls zum Wasser und setzte sich neben Son Goten. Für einen kurzen Moment genoss Trunks die Aussicht auf das schillernde Nass, in dem sich die Sonnenstrahlen spiegelten, ehe er selber seine Augen schloss und begann zu meditieren. Son Goten spürte wie sich sein Geliebter neben ihn setzte, war aber nicht bereit deswegen die Augen zu öffnen. Die Morgende in seinem kleinen Paradies nutzte der Schwarzhaarige immer um seinen Geist zu reinigen und wieder zu seiner inneren Ruhe zu finden, welche ihm im Alltag abhanden gekommen war. Trunks hatte vollkommen Recht gehabt, als er sagte, dass Son Goten immer nur hier her kam, wenn er irgendwelche negativen Erfahrungen gemacht hatte. Deswegen waren ihm seine Meditationsstunden am See inzwischen heilig geworden. Sie sorgten dafür, dass er die negativen Gefühle verarbeiten konnte und sie ihn nicht von innen heraus auffraßen. Einige Zeit nachdem Trunks sich zu seiner Linken niedergelassen hatte, spürte Son Goten, wie sich auch Puji neben ihn legte und weiter döste. Der Schwarzhaarige war sich sicher, dass sie gerade ein witziges Bild abgaben, doch er genoss es, seine zwei Liebsten neben sich zu haben, während er seinen Geist reinigte. Nachdem die Meditationseinheit beendet war und sie danach gefrühstückt hatten, ging Son Goten zu Puji und umarmte den Drachen noch einmal. Er flüsterte ihm etwas zu und spürte wie der Größere sich enger an ihn schmiegte. „Hey, ich komm doch wieder. Keine Sorge, ich bin bald wieder bei dir.“ Lächelnd löste sich Son Goten und sah seinen Freund an. Dieser blickte kurz zu Trunks und dann zurück zu Son Goten. „Ich schwöre das Trunks mir nichts tun wird. Er wird mich weder verletzen, noch auffressen. Das gestern war nur ein Missverständnis“, die Gesichtsfarbe des Kleineren wechselte in ein dunkles Rot, als er daran dachte, in welcher Situation Puji bei ihnen aufgetaucht war. Verlegen blickte Son Goten zu dem Drachen und musste sich eingestehen, dass er ihm bei ihrem nächsten Treffen wohl etwas über menschliche Beziehungen erzählen musste. Dieses Thema würde er aber ganz sicher nicht anschneiden, solange Trunks in der Nähe war. Das war ihm dann doch zu peinlich. Mit einer letzten Umarmung verabschiedete sich Son Goten von Puji und sah dabei zu, wie der Drache seine Flügel ausbreitete und sich in die Lüfte erhob. Trunks beseitigte derweil die Spuren vom Frühstück. Nachdem er damit fertig war, warf er kurz einen Blick zu den anderen Beiden hinüber. Sein Chibi hing gerade wieder am Hals dieses Riesenbabys, während er mit ihm sprach. Nach dem Frühstück hatte Son Goten dem älteren Halbsayajin die gute Nachricht verkündet, dass er Puji jetzt verabschieden würde und der Drache dann zurück nach Hause fliegen würde. Das bedeutete im Umkehrschluss, dass die beiden Teenager noch ein wenig Zeit für sich haben würden. Bei einem erneuten Blick zu seinem Chibi sah Trunks, dass Puji gerade abhob. Auch wenn sie beide keine Freunde geworden waren musste er zugeben, dass dies ein majestätischer Anblick war. Trunks wusste, dass Son Goten in der Nähe dieses Riesenbabys in den letzten Jahren in Sicherheit war. Dieses Wissen beruhigte ihn, doch das würde er niemals vor anderen zugeben. Son Goten sah seinem geflügeltem Freund noch solange nach, bis er ihn nicht mehr am Himmel erkennen konnte. Danach drehte er sich zu Trunks um und ging zu dem Älteren. „Und weg ist er“, flüsterte der Schwarzhaarige, den die Abschiede von Puji immer etwas traurig stimmten. Doch er wusste, dass er den Drachen bald wiedersehen würde. „Ja und das bedeutet, dass wir jetzt wieder Zeit für uns haben. Also, wo waren wir gestern stehen geblieben?“, fragte Trunks mit einem frechen, aber nicht ernst gemeinten Grinsen im Gesicht. Er wusste, dass sie jetzt sicher nicht an dem Punkt weiter machen würden, an dem sie gestern unterbrochen wurden. Das sanfte Boxen von seitens Son Gotens gegen den Oberarm des Älteren, bewies, dass der Jüngere wirklich grad nicht in der richtigen Stimmung war. Stattdessen schlang Trunks seine Arme sanft um seinen Chibi, zog ihn an sich und hielt ihn einfach nur fest. Er spürte, dass der Kleinere gerade seine Nähe brauchte. Sie standen eine Weile schweigend da, ehe sie sich wieder voneinander lösten. Son Goten sah lächelnd zu Trunks und hauchte ein „Danke“, ehe er ihm einen sanften Kuss gab. Danach trennte er sich komplett von dem Älteren und blickte zum Wald. „Lass uns noch ein paar Beeren sammeln gehen, bevor wir auch zurück fliegen“. Seit ihrer Ankunft hier waren sie noch nicht dazu gekommen, Son Gotens Lieblingsbeeren zu sammeln. Er wollte unbedingt, dass Trunks sie einmal kostete. Als der Schwarzhaarige nach der Hand des Älteren griff und gerade mit ihm losgehen wollte, war er überrascht, dass sein Freund ihm nicht folgte. „Was ist los?“, wollte er verwundert wissen. Doch statt zu antworten löste Trunks ihre Hände wieder voneinander und sah den Jüngeren ernst an. In Son Gotens Kopf begannen alle Gehirnzellen zu arbeiten, um heraus zu finden, was er scheinbar gerade falsch gemacht hatte. Trunks löste seine Hand von der seines Chibis und sah zu dem Jüngeren. Mit ernster Miene verschränkte er seine Arme vor der Brust. Er musste all seine Beherrschung aufbringen um weiterhin ernst zu schauen und nicht laut los zu lachen. Trunks liebte es einfach, wenn Son Goten überhaupt nicht wusste was los war und man es in seinem Gesicht ablesen konnte. Der Ältere fixierte seinen Freund mit seinem Blick, beugte sich nach vorn zu ihm und raunte „Zieh dich aus“. Der dunkelrote Kopf, den sein Chibi augenblicklich bekam, war einfach zu viel für den Älteren. Er konnte nicht mehr an sich halten und verfiel in lautes Gelächter. Der Jüngere sah einfach zu niedlich aus, wenn er verlegen war. Trunks hoffte ernsthaft, dass Son Goten irgendwann mal lockerer werden würde, doch er liebte es auch ihn mit solchen Sätzen in Verlegenheit zu bringen. Nachdem er sich wieder einbekommen hatte, grinste der Ältere seinen Geliebten breit an und ergänzte seinen Satz mit „Das T-Shirt reicht“. Gestern waren sie den ganzen Tag mit freiem Oberkörper unterwegs, es gab keinen Grund für ihn, dass sie jetzt wieder einen Rückschritt machen sollten. Son Goten schien das Ganze nicht ganz so lustig zu finden, wie er selber, was ein weiterer, diesmal heftigerer Schlag gegen den Oberarm des Älteren bewies. Dennoch zog sich der Jüngere sein Shirt aus, verkündete aber auch „Mach das nie wieder, sonst wirst du den Anblick hier eine ganze Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen.“ Schmollend blickte er zu seinem Freund und musterte den Älteren. Immerhin hatte Trunks sein Shirt selber noch an. Sowas konnte Son Goten überhaupt nicht leiden. Erst stellte sein Geliebter Forderungen und dann hielt er sich selber nicht daran. Nun war es der Jüngere, der die Arme vor der Brust verschränkte. Trunks beobachtete seinen Freund schmunzelnd und als dieser schmollend mit freiem Oberkörper vor ihm stand, musste er sich beherrschen nicht über den Jüngeren herzufallen. Dende, wie konnte ihm der Schwarzhaarige nur jedes Mal so den Verstand rauben? Trunks atmete einmal tief durch, trat dann einen Schritt zurück und begann langsam sein eigenes Shirt nach oben zu schieben. Er spürte die Blicke des Jüngeren auf jedem Millimeter freiwerdender Haut. Innerlich genoss er die Aufmerksamkeit, die Son Goten ihm schenkte. Trunks kostete das Gefühl so lange wie möglich aus, ehe er sein Shirt neben sich auf den Boden fallen ließ. Nachdem sie beide nun mit freiem Oberkörper dastanden, hielt Trunks dem Jüngeren seine Hand hin. „Frieden?“ Noch immer fasziniert vom feinen Muskelspiel seines Freundes, sah Son Goten auf die ihm dargebotene Hand. Er nickte nur, da ihm sonst die Stimme versagt hätte. Der Kleinere ergriff die Hand seines Geliebten und schweigend gingen sie in Richtung Wald. Son Goten führte Trunks diesmal in eine andere Richtung als gestern. Sie passierten einen dicht bewachsenen Teil des Waldes, einige kleinere Lichtungen, das Versteck einer Wolkenhasenfamilie, sowie ein Wasserloch, an dem einige Tiere standen und gerade tranken. Letzendlich landeten sie in einem Gebiet, welches unregelmäßig von Felsen durchzogen war. An den Wänden der Gesteinsformationen wuchsen vereinzelte Sträucher mit spitzen Dornen und gelben Früchten. „Wir sind da“, verkündete Son Goten stolz und deutete auf einen Strauch. Gemeinsam gingen sie zu einem der Gewächse und Son Goten pflückte eine Beere, die er Trunks hinhielt. Fragend musterte der Ältere die Frucht, ehe er sie nahm und kostete. Sie schmeckte süßlich und nach Sommer, so ähnlich wie ein Pfirsisch. Nachdem Son Goten gesehen hatte, dass die Beere seinem Freund schmeckte, machten sich die beiden Teenager daran, weitere Beeren zu pflücken und in einem mitgebrachten Beutel zu verstauen. Um sich nicht gegenseitig die Früchte wegzupflücken, nahm sich jeder einen anderen Busch vor. Trunks ging anfangs nach dem Motto 'eine Beere in den Beutel, eine in den Mund' vor, da er einfach nicht genug bekommen konnte von dem Geschmack. Während er am pflücken war, versuchte er den spitzen Dornen so gut es ging auszuweichen, weswegen er nur an die äußeren Beeren rankam, aber nicht an die, die tiefer im Busch hingen. Als er eine weitere Beere gerade an sich nehmen wollte, machte er eine ungewöhnliche Entdeckung. Scheinbar war er nicht der Einzige, der es auf diese Frucht abgesehen hatte. Zur selben Zeit wie er, hatte ein Wesen danach gegriffen, welches gerade einmal so groß war wie sein Zeigefinger und aussah wie ein kleines Mädchen, nur mit Flügeln. Trunks überlegte fieberhaft, wo er solch ein Wesen schon einmal gesehen hatte, als ihm einfiel, dass er es aus einem Märchenbuch seiner Schwester Bra kannte. Dort bezeichnete man diese Lebewesen als Feen. Fasziniert betrachtete der Teenager das geflügelte Wesen und legte die eben gepflückte Beere auf seine eigene Handfläche, um sie der kleinen Fee anzubieten. Diese zögerte erst noch, setzte sich dann aber auf seine Hand und sah den jungen Mann genauso fasziniert an, wie er sie. Trunks konnte seinen Blick nicht von dem Wesen wenden und vergaß allmählich seine Umgebung. Diese kleine Fee in seiner Handfläche war viel zu bezaubernd, als das er sich jetzt hätte mit etwas anderem beschäftigen wollen. Vorsichtig nahm er den Zeigefinger seiner anderen Hand und führte ihn zu dem Geschöpf. Er wusste selber nicht warum er das tat. Ob er ihr damit Hallo sagen wollte oder ob er sie anstupsen wollte, um zu sehen ob sie wirklich echt war, konnte er im Nachhinein nicht mehr sagen. Son Goten war eifrig dabei die kleinen gelben Beeren zu pflücken und achtete nicht auf das, was sein Freund tat. Erst als er ein zugleich überraschtes, wie verärgertes „Au“ von Trunks hörte, blickte er zu dem Älteren. Der Schwarzhaarige sah nur die kleine Fee und wusste sofort was passiert war. Er stellte seine Beeren ab und ging zu dem Älteren. Beherzt schnippte er das unschuldig aussehende geflügelte Wesen weg und sah sich den Zeigefinger seines Freundes an. „Ich hab dir doch gestern extra gesagt, dass du vorsichtig sein sollst. Diese hinterhältigen Biester sehen zwar niedlich aus, lullen dich damit aber ein und versuchen dir dann Blut auszusaugen.“ Der Jüngere hatte bereits selber Bekanntschaft mit diesen Feen gemacht und wusste, dass sie sehr lästig sein konnten. Da Son Goten gerade kein Pflaster zur Hand hatte, nahm er den Zeigefinger seines Freundes kurzerhand an seine eigenen Lippen und begann daran zu saugen, um die Blutung zu stoppen. Trunks seine Gefühlswelt fuhr gerade eine der heftigsten Achterbahnen, die sie je erlebt hatte. Erst hatte er diese kleine bezaubernde Fee vor sich, welche ihn einlullte und dafür sorgte, dass sich eine innere Wärme in ihm ausbreitete, als er sie ansah. Danach war er kurzzeitig geschockt, weil dieses niedliche Wesen ihn mit messerscharfen Zähnen in den Zeigefinger gebissen hatte, um an sein Blut heran zu kommen und zu guter Letzt stand Son Goten jetzt gerade vor ihm, mit freiem Oberkörper, halb geschlossenen Lidern und leicht geröteten Wangen, während er am Zeigefinger des Älteren saugte. Bei Dende, wenn er nicht gleich einen Herzinfarkt bekommen sollte, dann musste Trunks ganz dringend aus dieser Situation raus. Das Erstbeste, was ihm einfiel, war seinen Zeigefinger aus dem Mund seines Chibis zu ziehen und ihn sich selber in den Mund zu stecken. Als Nächstes entfernte er sich einige Schritte von dem Jüngeren und wandte seinen Blick in eine andere Richtung ab. Nachdem Trunks seinen Finger so plötzlich weggezogen hatte, sah Son Goten ihn fragend an. Es dauerte einen Moment, ehe er begriff was los war. Eigentlich hatte der Jüngere in dem Augenblick, als er den Finger seines Freundes an seine Lippen nahm und daran saugte, nicht weiter darüber nachgedacht. Er wollte nur die Blutung stoppen. Jetzt allerding wurde ihm bewusst, wie das Ganze auf Trunks gewirkt haben musste. Verlegen blickte Son Goten zur Seite und nuschelte „Entschuldige, ich hab nicht nachgedacht“. Ohne den Älteren anzusehen ging der Schwarzhaarige zurück zu seinem mit Beeren gefüllten Beutel und hob ihn auf. „Lass uns langsam zurück kehren, wir haben genug Beeren gesammelt“. Etwas unsicher sah Son Goten zu seinem Freund und kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. Währenddessen gab sich Trunks die größte Mühe seinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen. Er brauchte einen Moment um wieder einigermaßen klar denken zu können, bevor er sich zu seinem Chibi umdrehte und ihn ansah. „Schon in Ordnung, du wolltest mir ja nur helfen...Auch wenn du das nicht allzu oft machen solltest.“ Trunks hob seinen Beutel mit den Beeren darin auf und ging langsam zu Son Goten. Lächelnd hielt er vor ihm an, beugte sich nach vorn und küsste ihn kurz sanft, um dem Jüngeren zu zeigen, dass alles wieder in Ordnung war. Anschließend nahm Trunks die freie Hand des Kleineren und gemeinsam gingen sie wieder zurück zu ihrem Lager. Am See angekommen holten sie ihr Gepäck aus der Höhle und machten es sich noch einmal am Wasser gemütlich. Trunks ließ sich auf dem Boden neben Son Goten nieder und blickte auf die ruhige Wasseroberfläche. Seinen rechten Arm legte er um die Taille der Kleineren und zog ihn sanft an sich, so dass Son Goten seinen Kopf an die Schulter seines Freundes lehnen konnte. Die Finger des Älteren streichelten dabei zärtlich über die Haut unter sich. Leise, weil er sonst das Gefühl hatte die Ruhe der Umgebung zu zerstören, fing Trunks an zu sprechen. „Ich danke dir, dass du einverstanden warst, dass ich das Wochenende mit dir hier verbringen kann. Ich hab wahnsinnig viel über dich, aber auch über mich selber gelernt.“ Son Goten genoss die liebevollen Streicheleinheiten des Älteren, sowie dessen Nähe. Lächelnd lauschte er den Worten seines Geliebten und flüsterte genauso leise zurück „Ach ja? Was denn zum Beispiel?“. Es freute ihn, dass Trunks der Aufenthalt an diesem Ort scheinbar gefallen hat. Als Son Goten ein „Oh je, wo soll ich da nur anfangen?“ hörte, musste er kurz lachen. „Fangen wir am besten bei dir an. Was hast du über dich selber gelernt?“, wollte der Jüngere nun neugierig wissen. Denn auch er hatte neue Seiten an seinem Freund kennen gelernt. Trunks blickte kurz zu dem schwarzen Haarschopf, der an seiner Schulter lehnte, hauchte einen sanften Kuss darauf und blickte dann zurück zum See, ehe er anfing zu sprechen. „Ok, dann fangen wir im Urschleim an. Was ich auf alle Fälle gelernt habe ist, dass ich es schaffe achtundvierzig Stunden ohne Technik und moderne Unterhaltungselektronik auszukommen und ganz ehrlich? Ich habe es keine Sekunde vermisst. Als du diese Regel aufgestellt hattest, dachte ich, ich würde sterben, aber wir haben so viel zusammen gemacht, dass mir nicht einmal der Gedanke gekommen ist, auf meinem Handy nach neuen Nachrichten zu schauen oder meinen Account auf verschiedenen Portalen zu checken. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Son Goten musste breit grinsen bei diesen Worten. Er kannte den Älteren nur mit Handy am Körper und ständig Up-to-Date.Es kam so gut wie nie vor, dass irgendetwas in der Welt passierte und Trunks nichts davon wusste. „Stimmt, ich hatte ehrlich gesagt auch meine Zweifel ob du es hinbekommen würdest, aber du hast das echt großartig gemacht“. Um seine Worte zu unterstreichen und auch als kleine Belohnung für Trunks sein Durchhaltevermögen, löste sich Son Goten kurz von der Schulter des Älteren und gab ihm einen zärtlichen Kuss, ehe er sich wieder ankuschelte. Trunks erwiderte diesen nur zu gern und als sie wieder so saßen wie zuvor, sprach er weiter. „Außerdem hab ich neue Gefühle kennen gelernt, beziehungsweise auch alte Gefühle wieder neu entdeckt.“ Er spürte den fragenden Blick seines Chibis förmlich auf sich ruhen. „Das Gefühl etwas aus eigener Kraft zu schaffen ohne dafür die Fähigkeiten zu nutzen, die wir von Klein auf trainieren oder die uns unser Blut ermöglicht, sind einfach großartig. Da wird selbst das Pflücken einer einfachen Frucht von einem meterhohen Baum oder das entzünden von Feuerholz eine neue Erfahrung. Aber auch das Auseinandersetzen mit Lebewesen, die ich noch nie zuvor gesehen hab, hat mir gezeigt, dass ich zu oft nach dem Äußeren urteile oder mich zu schnell provozieren lasse.“ In dem Moment musste er sowohl an die kleine Fee denken, die ihm heute in den Finger gebissen hatte, als auch an Puji. Son Goten lauschte schweigend den Ausführungen von Trunks und war froh, dass er so empfand. Jede einzelne Situation, die der Ältere beschrieb, war dem Schwarzhaarigen noch gut in Erinnerung. Auch er hatte diese Momente genossen und empfand sie als etwas Besonderes, auch wenn das längst nicht Alles war, was an diesem Wochenende passiert war. Lächelnd lauschte er weiter den Ausführungen seines Geliebten. „Jetzt aber genug von mir, kommen wir zu dem, was ich über dich gelernt habe“, setzte Trunks nun an. „Ich habe gelernt, dass es unglaublich vieles gibt, was ich bisher noch nicht über dich wusste. Bis jetzt hab ich mir alle möglichen Szenarien ausgemalt, wo du an den Wochenenden, an denen du einfach abhaust, stecken könntest. Vom Anführer einer heimlich gegründeten Sekte über regelmäßige Entführung durch Außerirdische, bis hin zu Problemen wegen Erpressung durch die Mafia, war alles dabei. Das du allerdings ein kleines Paradies....dein Paradies...entdeckt haben könntest und die Zeit allein in der Natur verbringen könntest, sowas ist mir ehrlich gesagt nie in den Sinn gekommen.“ Verlegen blickte Trunks zu seinem Chibi. Er hatte dem Wuschelkopf alles mögliche zugetraut, nur das Naheliegenste hatte er bei seinen Überlegungen komplett ignoriert. Son Goten löste sich von der Schulter des Älteren und setzte sich nun so hin, dass er seinem Freund direkt in die Augen sehen konnte. Er war überrascht darüber, was Trunks ihm alles zugetraut hatte und auf welche Ideen der Ältere gekommen war. „Na super, da bist du so kreativ mit deinen Überlegungen und ich mach hier sowas schnödes. Warum hast du mir das nicht vorher gesagt? Dann hätte ich vielleicht wirklich eine Sekte gegründet“, kicherte der Schwarzhaarige bei der Vorstellung, wie das Ganze aussehen könnte. „Lach mich nicht aus“, kam es eingeschnappt von Trunks. Immerhin hatte er sich wirklich immer den Kopf zerbrochen und war froh, dass keines dieser Horrorszenarien zutraf. Nachdem Son Goten ihn entschuldigend geküsst hatte, sprach der Ältere weiter. „Was ich noch über dich gelernt habe ist, dass ich jederzeit in dir wie in einem offenen Buch lesen kann, aber wenn du es wirklich willst, dann kannst du Dinge vor mir geheim halten. Selbst über Jahre hinweg. Das hätte ich dir niemals zugetraut.“ Diese Entdeckung war die wahrscheinlich interessanteste und gleichzeitig schockierenste Erfahrung an diesem Wochenende gewesen. Doch gleichzeitig zeigte es ihm, dass er niemlas von einem Status Quo ausgehen durfte und egal was er glaubte zu wissen, es jederzeit doch anders sein konnte. Verlegen sah Son Goten seinen Freund an. „Tut mir leid das ich es solange für mich behalten habe, doch ich wusste nie wie ich es dir sagen sollte. Immerhin ging es dabei um meinen Vater. Doch ich bin froh das du es jetzt weißt und diese Last von meinen Schultern genommen ist. Sowohl der Grund warum ich beim ersten Mal hier her kam, als auch wohin ich jedes Mal gehe.“ Unbewusst spielte Son Goten mit den Fingern seines Freundes, während er sprach. „Schon in Ordnung, immerhin weiß ich ja jetzt Bescheid und ich kann es sogar ein Stück weit nachvollziehen. Wäre ich in deiner Situation gewesen und es hätte sich um meinen Vater gehandelt, dann weiß ich auch nicht, was ich gemacht hätte. Belassen wir es dabei. Versprich mir aber trotzdem, dass du ab jetzt zu mir kommst wenn dich etwas belastet. Vor allem, wenn es um solche wichtigen Sachen geht. Ich verspreche, dass ich immer für dich da sein und jederzeit ein offenes Ohr haben werde, egal worum es geht. Genauso verspreche ich dir im Gegenzug, dass ich auch mit dir alles teilen werde, was mich beschäftigt. Einverstanden?“ Trunks sah seinem Chibi tief in die Augen als er diese Worte sprach. Son Goten konnte seinen Blick nicht abwenden und nickte leicht als Bestätigung. Das Versprechen, welches Trunks ihm hier abrang, war eines der Größten, die er ihm jemal gegeben hatte. Im Gegenzug war es aber auch eines der größten Versprechen, die Trunks ihm jemals gab. Der Ältere machte viele Dinge gern mit sich selber aus, weswegen Son Goten die Schwere dieser Worte nur zu bewusst war. Als der Größere das Nicken sah, fing er an über das ganze Gesicht zu Lächeln. Es machte ihn unsagbar glücklich, denn dieses gegenseitige Versprechen war ein unglaublich großer Vertrauensbeweis. „Ich habe übrigens noch etwas über dich gelernt.“, in diesem Moment wurde aus dem fröhlichem Grinsen ein hinterlistiges. „Ich weiß jetzt, dass du manchmal zu deinem Glück gezwungen werden musst, vor allem wenn es um Berührungen geht. Du stehst darauf, wenn ich deinen Körper erkunde und dieses Wissen werde ich zuhause auf alle Fälle nutzen, um dir noch näher zu kommen.“ Bei diesen Worten lief Son Goten wieder rot an und boxte seinen Freund gegen den Oberarm. Wenn der Ältere so weiter machte, würde er irgendwann an dieser Stelle einen blauen Fleck bekommen wegen den ganzen peinlichen Sachen, die er sagte. „Wenn du so weiter machst, dann werd ich bei unserem nächsten Besuch hier im Rollkragenpullover rumrennen und wir schlafen in getrennten Höhlen“, gab der Jüngere verlegen von sich. Überrascht sah Trunks zu seinem Chibi und musste lächeln. „Bei unserem nächsten Besuch? Das heißt, dass ich dich nochmal hier her begleiten darf?“ Der Gedanke daran freute ihn, denn an diesem Ort zu sein, war wie in das Innerste seines Freundes vorzudringen. Es gab hier noch so viele Geheimnisse zu entdecken. Sowohl landschaftlich und von den Lebewesen her, als auch an Son Goten und sich selber. Die Worte des Größeren überraschten den Schwarzhaarigen. Für ihn stand es bereits fest, dass sie auch weiterhin gemeinsam hierher kommen würden. Auch wenn es vielleicht nicht jedes Mal sein müsste, denn sonst wäre Puji sicher enttäuscht und das wollte Son Goten auf gar keinen Fall. „Ich würde mich freuen, wenn du mich ab und an begleiten würdest. Denn ich hab dieses Wochenende wirklich genossen. Außerdem gibt es hier noch so vieles, was ich dir zeigen möchte und wer weiß, vielleicht wird aus 'meinem kleinen Paradies' ja irgendwann 'unser kleines Paradies'“. Glücklich beugte sich Son Goten nach vorn um dem Älteren einen liebevollen Kuss zu geben. Mindestens genauso glücklich erwiderte Trunks den Kuss und nachdem sie sich gelöst hatten, stand er auf und half dem Jüngeren nach oben. „Unser kleines Paradies...das hört sich gut an“, lächelte er. „Aber jetzt sollten wir langsam los, denn wir werden bereits zu Hause erwartet und du weißt wie unsere Mütter sein können, wenn wir sie mit dem Mittagessen zu lange warten lassen.“ Trunks schnappte sich seine Sachen, zog sich ein Shirt über und sah zu seinem Handy. Lächelnd steckte er es in seine Hosentasche und beschloss es wirklich erst wieder an zu machen, wenn sie weit genug weg waren. Immerhin galt die Regel, welche Son Goten aufgestellt hatte auch jetzt noch. Geduldig wartete Trunks bis sein Chibi auch soweit war. Danach nahm er die Hand des Jüngeren und stieg langsam mit ihm nach oben in die Luft. „Es fühlt sich seltsam an jetzt wieder zu fliegen“, flüsterte er. Nachdem sie in ihrer eigentlichen Flughöhe angekommen waren, warf Trunks noch einen letzten Blick nach unten. 'Unser kleines Paradies', dachte er bevor sie sich gemeinsam auf den Weg nach Hause machten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)