Sengoku-Jidai I [Remake] von firelady (Tōunamento) ================================================================================ Kapitel 8: Der Daiyokai Tsukuyomaru ----------------------------------- Hätte Sesshomaru gewusst, dass Liza ihre Feuermagie nicht unter Wasser einsetzen kann, hätte er ihr niemals erlaubt zu dieser heißen Quelle zu gehen. Der Hundedämon hat die Anwesenheit der Schlange längst bemerkt und seine Schülerin für stark genug gehalten sie zu besiegen. Er bezweifelt es auch nicht, dass sie es geschafft hätte, aber sie wäre ohne die Hilfe des Löwen gestorben. Ob diese Einmischung für sie und ihn später Konsequenzen haben wird, ist ihm im Moment unklar. Sowie einiges Anderes. Während Sesshomaru mit ihr auf seinen Armen aus der verzerrten Welt der Schlange auftaucht, fragt er sich selbst, warum er ihr überhaupt noch hilft. Er könnte sich einfach einen anderen Schüler suchen mit dem er an diesem Turnier teilnimmt. Immerhin will er nach wie vor nur das Schwert Seinaru, als Preis für sich. Die Entscheidung sie nicht einfach auszutauschen wird ihm durch die Erinnerung seiner vergangenen, versagten Schüler bewusst. Sie ist nicht seine erste Schülerin, aber die Erste mit der er sich auf seltsame Weise verbunden fühlt. Auch wenn sie sich sichtlich bei Jaken und ihm wohlzufühlen scheint, sieht er jeden Abend, nach Abschluss ihres gemeinsamen Trainings, die selbe Traurigkeit und Einsamkeit in ihren Augen, die auch er einst gefühlt hat. Ist es vielleicht das? Tauscht er sie deshalb nicht einfach aus? Weil sie so viele Gefühle hat, die ihm noch von früher bekannt sind? Weil es ihre Augen sind, die ihn an den Schmerz längst vergangener Tage erinnern? Weil sie es lieber vorzieht still zu leiden, als mit ihm darüber zu reden? Das Gift in ihrem Körper breitet sich schnell aus und würde sie bald töten. Sesshomaru weiß warum er für Menschen nie eine sonderlich große Sympathie gehegt hat. Sie sind schwach und zerbrechlich. Er kennt nur wenige Dämonen, denen dieses Gift so zusetzen würde, wie es bei ihr der Fall ist. Die blutende Wunde an ihrer Hüfte zeigt ihm mehr als deutlich wo das Gift seinen Ursprung hat. Sesshomaru legt sie ans Ufer und neigt sich nun mit seinem Kopf zu ihrer Wunde an der Hüfte. Mit seiner Zunge leckt er das Blut weg und stellt fest, dass es immer wieder neu nachblutet. Der Hundedämon fackelt nicht lange und taucht seine Zunge rücksichtslos in ihre Wunde. Sofort reagiert der Körper der Menschenfrau und zuckt kurz auf. Sesshomaru muss zugeben, dass er ihren Mut tatsächlich bewundert. Kaum ein Mitstreiter in diesem Turnier hätte sich einem Kampf gestellt, wenn er gewusst hätte, dass er an jenem Ort seine Kräfte nicht entfalten kann. Kein Mensch hätte ihm die eigene Meinung an den Kopf geknallt, weil jeder gedacht hat, er würde sie töten. In den meisten Fällen tut er dies auch einfach. Menschen sind ihm lästig. Sie sind wie schmutzige Blutegel, die sich an einen festsaugen können und nie wieder loslassen. Dennoch weckte diese Frau Gefühle in ihm. Zuneigung. Bewunderung. Beschützerinstinkt. Aber vor allem Faszination. Lizas Augen faszinieren ihn. Nie zuvor haben ihn blaue Augen so sehr imponiert, wie ihre. Sie sind magisch, anziehend, ja fast schon hypnotisierend. Sie stehen in einem kompletten Widerspruch zu ihrer Fähigkeit. Ihre Stärke ist außergewöhnlich. Erst Recht für einen Menschen. Außer den Assassinen hat es keinen Menschen gegeben, der ihn so in Atem halten kann. Es ist schon fast seine eigene brennende Neugier, die ihn wissen lassen will, ob sie ihn besiegen könnte. Der Umgang und die enge Bindung ihres Elements zu ihr ist extrem auffällig. Nie hat er eine Sekunde bemerkt, an der sie an der Treue des Feuers gezweifelt hat. Fast so, als wäre es für sie … ein Freund. Ein Freund, auf den sie immer zählen kann. Feuerableger, wie sie, sind noch nie gesehen worden und ihm ist natürlich bekannt weshalb. Noch scheint Liza nichts davon zu wissen, weshalb es außer ihr keinen weiteren Feuerableger gibt. Er zieht es vor dabei zu belassen. Das Feuer ist eines der machtvollsten Elemente und hat dennoch sehr viele Schwächen. Wasser. Erde. Wind. Donner. Gestein. Und noch einige mehr. Trotzdem kann Liza einige dieser Schwächen bereits umgehen. Wie zum Beispiel den Tiger, Herrscher des Donners und des Blitzes. Sie besiegte ihn, in dem sie sich die Hitze der Elektrizität zunutze gemacht hat. Im Wasser hat sie sich dagegen überhaupt nicht behaupten können. Da nun das körperliche Training abgeschlossen ist, wird er wohl daran feilen müssen, mit ihr sämtliche Schwächen ihres Elementes zu umgehen. Nur so kann er sich den Überraschungseffekt weiter aufrecht erhalten. Sein Speichel breitet sich in ihrem Körper aus und hilft bereits schon jetzt die Blutung zu stoppen. Da Sesshomaru selbst komplett immun gegen alle Gifte dieser Welt ist, besitzt sein Speichel heilende Pigmente. Er neigt sich noch etwas tiefer hinab und schließt seine Lippen um ihre Wunde. So kann er seine Zunge komplett in der Wunde versinken lassen. Ihr Blut lockt ihn. Es riecht köstlich und weckt die innere Hundebestie in ihm. Seine animalischen Instinkte lassen ihn fast verrückt nach ihr werden. Sie wollen Liza. Nur für sich. In jeder Hinsicht. Ihre Atmung stabilisiert sich. Mit seinen empfindlichen Ohren kann er vernehmen, wie ihr Herz wieder regelmäßiger und kraftvoller schlägt. Das Blut rauscht schneller in ihren Adern, was Sesshomaru beruhigt. Es beruhigt ihn zu wissen seine begabteste Schülerin nicht verlieren zu müssen. Gleichzeitig schießt ihm die Frage durch den Kopf wer ihr Vater gewesen ist. Liza hat erwähnt das ihr Vater sein Leben hergegeben hat, um ein Fire Splinter zu werden. Vieles stört ihn daran allerdings. Elemente sind keine vererbbaren Fähigkeiten. Sie würden auch nie das Leben ihres Ablegers verlangen. Davon hätten sie ja auch nichts. Sie belügt ihn auch nicht. Das hätte er sofort durchschaut. Also muss sie selbst von Anfang mit einer Lüge aufgezogen worden sein. Etwas an dieser Geschichte ist faul und er würde noch heraus finden, was es ist. Ebenso ihre unnatürliche Stärke und ihre Fähigkeiten, die sie in ihrem Rang als Feuerkönigin noch gar nicht haben dürfte. Allein die Tatsache Hitze aus Blitzen herausziehen zu können, entspricht dem Können einer Legende. Wer ist also ihr Vater gewesen und wie hat er es geschafft, ihr solche Sachen beizubringen? Über welche Stärke hat er wohl verfügt, wenn sie es schon tut? Gerne hätte Sesshomaru einen Kampf gegen ihn vollzogen. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er vermuten, ihr Vater ist ein Daiyokai gewesen. Liza ist ein reiner Mensch. Ihre Mutter genauso. Also kann ihr Vater kein Dämon gewesen sein. Insofern Dämonen in ihrer Epoche komplett ausgestorben sind. Diese Tatsache entsetzt ihn. In nur fünfhundert Jahren sollen also alle Dämonen durch Menschenhand erlegt worden sein? Unbegreiflich für die Gedanken des stolzen Hundedämonenfürsten. Seine Gedankengänge und Überlegungen nehmen ein jähes Ende, als er ein schmerzerfülltes Stöhnen seiner Schülerin vernimmt. Entgegen aller Erwartungen spricht sie ihn allerdings nicht an. Sie schweigt und starrt lediglich zum klaren Nachthimmel hinauf. Etwas bedrückt sie und lässt sie nachdenken. Doch worüber? Sesshomaru kümmert sich darum nicht und vollendet stattdessen lieber die Heilung der ersten Bisswunde. Danach versenkt er seine Zunge in die zweite Bisswunde, die er ebenso mit seinen Lippen umschließt. Wieder zuckt ihr Körper durch das gewaltsame Eindringen kurz auf. »Danke«, unterbricht schließlich Liza die Stille mit diesem einfachen Wort. Kurz blickt er mit seinen goldenen Augen zu ihr, schließt sie allerdings bald wieder. Sie weiß also, dass er sie gerettet hat, was ihn nicht weiter wundert. Seine Art sie zu heilen, schließt ebenfalls das "Danke" mit ein. Ihre nächste Aussage wundert ihn hingegen schon. »Verzeih mir.« Sesshomaru bezieht diese Aussage auf ihre Schwäche im Wasser hin und löst sich für einen kurzen Moment von ihrer Wunde. »Wir werden das trainieren.« Sie schüttelt ihrem Kopf. Zum ersten Mal sieht er in ihren stechend blauen Augen dieses Funkeln. Dieses Funkeln, als würde sie jede Sekunde weinen. Der zaghafte salzige Geruch unterstreicht es nur. »Nein. Das meine ich nicht.« Jetzt klingt auch noch das Beben ihrer Stimme deutlich heraus. Sesshomaru beschließt die Behandlung abzubrechen und setzt sich ihr Gegenüber hin. Als Lehrer betrachtet er es als Pflicht ihr zuzuhören, denn wenn sie, bedingt durch ihr menschliches Blut, sich leicht von ihren Problemen ablenken lässt, die sie für sich unter Verschluss hält, kann sie das den Sieg kosten. Ja, es kann sogar sein, dass das Feuer ihr nicht mehr gehorcht. Also sieht er sich gezwungen ihr zuzuhören, um sie gegebenenfalls aufzubauen. »Ich war ein Kind, dabei wollte ich immer erwachsen sein«, weint Liza dann einfach haltlos, während sie sich die Hände vor ihr Gesicht hält. »Ich bin geflohen, um stärker zu werden. Stärker wozu? In meiner Epoche gibt es keine Gefahren, die meine Fähigkeiten verlangen! Ich habe das Gefühl noch schwächer geworden zu sein, als jemals zuvor.« Es beschämt sie. Nicht mal das Weinen, aber ihre Taten in der Vergangenheit. »Ich habe immer nur von mir gesprochen. Du hast Recht, Sesshomaru. Wir Menschen sind Egoisten. Selbst ich. Ich bin nichts Besseres! Einen so tollen Lehrer wie dich habe ich gar nicht verdient. Ich hätte lieber sterben sollen!« So plötzlich und unerwartet, wie ein Orkan spürt die Menschenfrau, wie ihr Kopf gepackt wird und ihr Gesicht nun ganz nah an Sesshomarus ist. Mit seiner Hand an ihrem Hinterkopf, hält er sanft ihre Stirn nahe an Seine gedrückt. Ihre tränengefluteten Augen weit aufgerissen, sieht sie die ernsten und entschlossenen Augen ihres Lehrers. »Stärke zu wollen ist vieles, aber kein Fehler«, spricht er streng, bevor sein Ton zur Sänfte umschlägt. »Stärke erlangt man im Geist und im Körper. Du kannst lernen körperlich so stark zu werden, dass du jedem Gegner trotzen kannst.« »Sowie du?«, unterbricht sie ihn für einen kurzen Moment. Er nickt. »Und du kannst lernen so stark zu werden, dass du dich deinen eigenen inneren Dämonen zur Wehr setzen kannst. Das ist selbstverständlich um ein vielfaches schwerer.« Ihre Stirn an seiner gelehnt, fragt sie ihn zögerlich: »Sprichst du … aus … Erfahrung?« Sesshomaru nickt kaum merklich. »Es ist schwer sich der Einsamkeit und dieser inneren Leere bewusst zu werden. Man versucht alles - einfach alles - um Anschluss zu finden.« Da ist es! Dieser wehmütige Ton in seiner Stimme, der genauso gut hätte ihrer sein können. Mit seinen Händen umschließt er nun ihre Wangen und hält ihr Gesicht noch näher an seins gedrückt. Plötzlich erstrahlt ein helles Licht von seiner Stirn und überträgt sich auf ihren Körper. Kälte durchflutet ihren Körper. Kälte, die sie zum ersten Mal in ihrem Leben spürt. Etwas drückt auf sie ein, wie eine schwarze, dichte Regenwolke. Dann sieht sie etwas. Bilder. Ein kleines Kind, das Sesshomaru sehr ähnlich sieht, steht voller Angst und Panik vor einem toten, blutüberströmten Körper. Seine Hände voll mit dem Blut vom Opfer. Um ihn herum ist alles voller Menschen und auch anderer Dämonen. »Du bist ein Monster«, kann Liza von einem Mann schimpfen hören. »Verschwinde aus unserem Dorf!«, raunt ein Anderer aggressiv. »Nein bitte! Ich schwöre, ich wollte das nicht!«, hört die Schwarzhaarige den Kleinen verzweifelt sagen. »Wir wollen dich hier nicht mehr sehen. Verschwinde! Bevor du unser gesamtes Dorf verschluckst!«, schreit ihm eine Frau ins Gesicht. Erst jetzt bemerkt Liza den gewaltigen Erdriss, der sich wie eine Schlange durch das Dorf windet. Die ersten Leute beginnen Steine auf ihn zu werfen, sodass der kleine Junge weinend davon rennt. In Liza steigen erneut die Tränen auf. Aus Mitleid für ihren heutigen Lehrer. Das muss furchtbar gewesen zu sein, so von allen anderen ausgestoßen zu sein. Ihre Gedanken haben schnell erfasst, dass er damals wohl für einen kurzen Moment die Kontrolle über sein Element verloren haben muss. Bei Kindern ist das nicht unüblich, auch sie hat als Kind das Feuer nicht immer unter Verschluss halten können, weshalb nicht nur einige Gegenstände, sondern auch manchmal Häuser abgebrannt worden sind. Bei ihm muss es ein so starkes Beben gewesen sein, dass sich die Erde aufgerissen hat und so fast ein ganzes Dorf verschluckt hat und sogar ein Leben gefordert hat. Als Elementsablegerin kann sie sein Verhalten verstehen. Es kann so beängstigend sein, wenn man die Kraft seines Elements in so jungen Jahren erlebt. Eine weitere Szene, vermutlich nur kurz nach diesem Ereignis, zeigt ihr, wie er weinend auf einem Steg sitzt, bis sich ein erwachsener Mann zu ihm gesellt. Optisch fast ein Ebenbild zu Sesshomaru. Liza vermutet, dass dies sein Vater ist. »Mein Sohn …« »Geh weg!«, blockt der kleine Junge sofort die Worte seines Vaters ab. Genau dieser setzt sich hinter seinen Sohn und nimmt ihn wortlos in seine Arme. So klein, wie der Hundedämon damals gewesen ist, wendet er sich sofort um und klammert sich an die Brust seines Vaters, der ihn tröstend über Rücken und Kopf streichelt. »Bin ich«, schluchzt der kleine, »wirklich ein Monster?« »Nein, das bist du wirklich nicht. Du bist ein Hundedämon der westlichen Ländereien. Sei stolz drauf«, baut der Vater mit sanfter Stimme seinen Sohn auf. »Aber die Erde …« »Lass dir nichts einreden, mein Sohn. Du bist gerade dadurch etwas Besonderes. Die Erde ist kalkulierend, treu und vor allem sehr vorausschauend. Das sie dich auserwählt hat, um ihr Herrscher zu sein, ist etwas ganz Spezielles.« »Aber ich will das nicht!«, weint der Sohn seinem Vater zu. Diese Aussage ruft in Liza so viele Erinnerungen wach. Auch sie hat die Gabe und den Segen des Feuers erst nicht gewollt. Sie hat ein normales Mädchen sein wollen, wie alle anderen. Sie hat keine mögliche Retterin sein wollen. Liza hat einfach nur mit anderen Kindern spielen wollen. So muss es Sesshomaru auch ergangen sein. Die Parallelen, die sie zueinander haben, verblüfft sie, lässt sie aber auch den Schmerz so intensiv mitfühlen, als wäre es ihr eigener. Sie beide haben nur ihre Väter gehabt. »Ich weiß, mein Sohn. Aber wenn du lernst, die Erde zu kontrollieren, wirst auch du merken, wer zu dir gehört und wo du hingehörst.« Genau jene Worte hat auch einst ihr Vater zu ihr gesagt. Am Abschluss dieser Vision sieht sie, wie auch Sesshomarus Vater seine Stirn gegen die seines Sohnes legt und ihm sanft über den Hinterkopf streichelt. Wieder in der Realität angekommen, bemerkt sie, dass sie sich nun in einer ähnlichen Position befindet. Auf seinem Schoß sitzend, während sie ihre Beine um seine Hüften geschlungen hat, hält er sie beschützend in seinen Armen. Mit geschlossenen Augen lehnt er immer noch seine Stirn gegen ihre, sowie sie selbst ihre Augen geschlossen hält. In diesem Moment, wo beide nichts weiter, als die unendliche Stille umgibt, fühlt sie sich so, als würde ihre Seele beginnen, sich im Einklang mit der Natur zu bewegen. Die Menschenfrau wird ruhiger, ihre Tränen versiegen allmählich und in den unendlichen Weiten seiner Körperwärme verschwindet auch die Kälte in ihrem Körper und weicht wieder dieser gewohnten Wärme. »Das war der Tag, an dem ich meine Gefühle hergab«, vernimmt Liza dann auf einmal die Worte Sesshomarus und öffnet ihre Augen. Seine bernsteinfarbenen Augen schauen in ihre Blauen. »Aber nicht, weil sie dir lästig waren. Sondern weil du diesen Schmerz nicht mehr fühlen wolltest«, schlussfolgert die Menschenfrau. Der Hundedämon nickt kaum merklich. »Das du mit diesem inneren Schmerz lebst, bedauere und bewundere ich zugleich. Einsamkeit ist das schlimmste Gefühl das ich je kennen gelernt habe.« Nun ist es Liza, die ihre Hände an seine Wangen legt. »Weil ich nicht mehr alleine bin.« Ihre zarten Finger gleiten weiter, bis sie ihn in dieser vertrauten Pose umarmt. »Und du auch nicht. Wir sind jetzt gemeinsam allein.« Ein weiteres Mal kehrt Stille zwischen Lehrer und Schüler ein, während sie sich mit funkelnden Augen anschauen. Nichts will sie auf dieser Welt mehr, als ihm ihren ersten Kuss zu schenken. Dabei ist es ihr egal, wie ernst seine Worte auf dem Marktplatz gewesen sind. Ob sie überhaupt ernst gemeint gewesen sind. Er darf ihn haben, sowie er sie haben darf. Lieber würde Liza alles ihm schenken, als jemand anderen. Sie bewundert ihn aufs Höchste. Er ist jemand zu dem sie aufschauen kann und jener Stern, der ihr von heute an den Weg weisen soll. Ohne das er sie auffordern muss, neigt sie ihren Kopf nur ein klein wenig zur Seite und öffnet etwas ihre Lippen. In seinen Augen sieht sie das selbe sehnsuchtsvolle Funkeln, wie es sich in ihren Augen befinden muss. Er entzieht sich ihr nicht, obwohl ihre Absicht mehr als deutlich für ihn ist. Bald wäre es soweit. Sein heißer Atem streift bereits ihren Mund. Durch ihren gesamten Körper fährt ein Schauer, der sich in ihrem Bauch zu einem aufregenden Kribbeln versammelt, doch statt seiner Lippen, berühren ihre Lippen einen pelzigen, langen, roten Schwanz. Was zum Geier …!, fragt sie sich selbst, bis sie in das Gesicht des kleinen Löwen sieht. »Leon?«, fragt sie laut das rote Tier zwischen ihrem und Sesshomarus Schoß. »Ihr zwei werdet mir zu unanständig. Das passt mir nicht«, schmollt das kleine Tier mit einer Kinderstimme. Zum ersten Mal hat er gesprochen. Ob es an seinen wiedererwachten Kräften liegt? »Oh nein, was bist du süß, wenn du als Babylöwe zu mir sprichst«, schwärmt die Schwarzhaarige mit funkelnden Augen und drückt den Löwen an ihre Brust. »Hey, was …! Lass mich los!«, quiekt der Löwe auf, genießt es aber offensichtlich von ihr so betätschelt zu werden. Dieser Moment endet schnell, als sie bestimmend auf den Boden gedrückt wird, ihre Arme neben ihrem Gesicht von Sesshomaru auf die Erde gedrückt. Erschrocken blickt sie zu ihm hinauf, während der Löwe fluchtartig bei Seite springt. »Ich werde dir den Rest des Giftes aus deinem Körper entfernen.« Kühl blickt er auf den kleinen Löwen. »Und dann werde ich den Flammenschlüssel mit dem Hoffnungsträger verbinden.« Knurrend blickt Leon den Hundedämon mit aufgestreutem Fell an. Liza nickt nur überrascht an, bis die ihr nächste unliebsame Störung dazu kommt. »Verzeiht mir Meister, aber ich habe kein Moos für das Nachtlager finden können«, dringt es erst noch bedauernd aus dem Mund des Kappa-Dämons, ehe seine grüne Gesichtsfarbe sich schlagartig weiß färbt, als er seinen Meister noch immer in dieser engen Vertrauten Pose mit Liza erblickt. Ihre Beine noch immer um seine Hüfte geschlungen, liegt sie noch immer vollkommen nackt unter ihm. »A-A-A-A-A-A-A-A-Aber …«, stottert er kreidebleich, bis er sich endlich wieder gesammelt hat. »Was fällt dir ein, du rotzfreches Menschenweib! Meinen Meister mit solch billigen Tricks verführen zu wollen! Unerhört ist das!« Wahrscheinlich hätte er noch ewig so weiter gemacht, wenn Leon sich nicht eingemischt hätte. Nachdem er sich einfach auf Jaken geworfen hat, klärt er den meckernden Kröterich auf. Lachend schaut die Menschenfrau den beiden Winzlingen dabei zu, wie sie um die Position des vermeintlich Stärkeren kämpfen. Die verschwindende Wärme von Sesshomarus Körper und das gewaltsame Eindringen seiner Zunge in ihrer Wunde, machen sie wieder darauf aufmerksam, welch ungeheuerlich bedeutsamer Moment ihr dadurch kaputt gemacht wurde. Nichts, aber auch gar nichts hätte ihr in diesem Augenblick Trost spenden können. ~~~*~~~ Mittlerweile ist seit dem Gespräch wieder eine Woche vergangen. Diese ganze Geschichte stimmt sie nachdenklich. Haben denn etwa auch die Eltern der Elementsableger Probleme mit ihren Kindern? Ihr Vater hat früher nie einen Eindruck auf sie geweckt, als hätte er Schwierigkeiten mit ihr gehabt. Ihre Mutter allerdings auch nicht und trotzdem hat sie am Tag ihres Aufbruchs mit anhören müssen, wie sie die Jugendliche loswerden will. Auf ein Internat. Wahrscheinlich auch nur für Mädchen. Ihre Gedanken betrüben sich seit jenem Abend immer mehr und lassen sie schon längst ihren, sonst so stolz erhobenen, Kopf nicht mehr hoch tragen. Als Ableger selbst ist das Leben schon schwer, doch wie schwer ist es dann für die Eltern? Sie müssen sich immer mit den Geschehnissen ihrer Kinder auseinander setzen. Auch wenn sie es nicht mehr wollen. Sie müssen immer versuchen zu verstehen warum passiert, was passiert. Auch wenn sie es nie verstehen werden. Sie müssen immer wieder ihre Liebe zum Kind beweisen und für es einstehen. Auch wenn sie es vielleicht aufgegeben haben. Sie müssen sich immer wieder mit anderen Auseinandersetzen. Auch wenn sie eigentlich keine Kraft mehr haben. »Meister Sesshomaru«, spricht sie ihn dann plötzlich an und erhebt endlich wieder ihren Kopf. Auch wenn keine nennenswerte Reaktion von ihm kommt, stellt sie ihm ihre Frage. »Haben alle Ableger diese Probleme, wie wir?« Jaken weiß nicht um was es geht, aber er ist sich sicher, dass es eine Sache zwischen den beiden ist. Solange es nicht zu intim wird, würde er die Bindung akzeptieren. »Nicht alle, aber die meisten«, dringt die kurze Antwort aus seinem Mund. »Kennt Ihr welche, die nicht solche Probleme haben?«, fragt Liza neugierig. »Ja.« »Meint Ihr, es ist möglich ihn oder sie hier in diesem Turnier anzutreffen?« »Schon möglich, wenn er einen Lehrer gefunden hat, der ihn freiwillig unterrichtet.« Zumindest weiß Liza jetzt, dass es sich um einen anderen Mann handeln muss. Gerade als sie Sesshomaru noch eine Frage stellen will, nehmen ihre Sinne Gefahr wahr. Sofort springt sie zur Seite und sieht eine Metallstange. »Metall?«, fragt sie sich verwundert. »Aber, aber Kenshin. Bleib ruhig«, vernimmt sie nur kurz darauf eine höfliche und sanfte Stimme. Auf der anderen Seite des Flusses, dem sie nun schon einige Zeit lang folgen, sieht sie zwei junge Männer. Der eine wirkt wie Sesshomaru sehr erhaben; hat eine dunklere Hautfarbe und silbergraues Haar das zu einem eleganten, aber schlichten Zopf gebunden ist. Seine Augen sind violett und blicken direkt Sesshomaru an. Selbst sein erst schlicht wirkender dunkelgrüner Umhang, mitsamt des dunkelroten, ja fast schon braun wirkenden Kimonos, verrät, dass er alles andere als Arm ist. Ebenso seine enganschmiegende Rüstung und die weißen Handschuhe. »Mit Euch hätte ich gar nicht hier im Turnier gerechnet, Lord Tsukuyomaru«, begrüßt Sesshomaru ihn kühl und blickt ebenfalls dem höheren Herren direkt entgegen. Eine Überraschung ist sein Auftauchen dennoch nicht, denn schon seit einigen Tagen hat er dessen vertrauten Geruch wahr genommen. »Genau das gleiche wollte ich über Euch sagen, Lord Sesshomaru. Dennoch ist es schön mal einen Verbündeten hier anzutreffen«, zeigt sich der Gegenüber weiterhin freundlich. Das lässt Liza sich sofort zu Jaken hinabbeugen und ihn flüsternd fragen. »Wieso nennen sie sich gegenseitig Lord?« Blankes Entsetzen zeigt sich auf Jakens Gesicht, als er Liza sagt: »Sag bloß du dummes Menschenweib weißt nicht, dass unser Meister Sesshomaru ein Daiyokai ist!?« Ihr genervter Blick sagt ihm alles. Die junge Frau hat sich so gut an diese Zeit angepasst, dass ihm glatt entfallen ist, dass sie ja eigentlich aus einer vollkommen anderen Epoche stammt. Trotzdem schockiert es ihn, dass sein Meister wohl in fünfhundert Jahren nicht bekannt ist. Also atmet er einmal aus und erklärt es ihr. »Meister Sesshomaru ist nicht nur der Elementsherrscher über die Erde, sondern der Daiyokai des Westens. Das bedeutet, alles was ab da hinten beginnt«, Jaken zeigt Liza mit einer simplen Bewegung des Stabes den Bereich am Horizont, »gehört ihm und ist seiner Herrschaft unterlegen.« Da staunt die Schwarzhaarige nicht schlecht. »Also sowas wie ein König.« Das würde für sie auch einiges erklären. Warum zum Beispiel diese Ausstrahlung eines Herrschers stets präsent ist. »Mehr als ein König. Ein Daiyokai sorgt für das harmonische Zusammenleben aller anderen Himmelsrichtungen, sodass es ein ausgeglichenes Miteinander unserer Welt gibt.« Unauffällig zeigt Jaken zu Tsukuyomaru auf der anderen Seite. »Und das dort ist Lord Tsukuyomaru. Der Herrscher des Südens und ebenfalls ein Daiyokai. Wie du dir vielleicht schon denken kannst, ist er der Auserwählte des Windes und, ebenfalls wie Meister Sesshomaru, ein Ranghöchster.« »Aaahhh~«, kommt es nur erstaunt von Liza. Dann fällt ihr Blick auf den zweiten Mann. Er wirkt auf sie, wie man in ihrer Zeit sagen würde, wie ein Hardcore-Rocker. Langes, schwarzes und ungezügeltes Haar und ein irrer Blick aus seinen stahlgrauen Augen. Allein an seiner Nase hat er acht Piercings. Das es sowas zu dieser Zeit schon gibt, überrascht Liza einmal mehr. Allein sein gesamtes Auftreten macht auf sie einen rebellischen Eindruck. »Und wer ist das?«, fragt sie Jaken. Die folgende Antwort fällt kürzer und unschöner aus, als es ihr lieb ist. »Das weiß ich nicht. Ich kenne solch unbedeutsame Dämonenjünglinge nicht.« »Hey! Das war aber nicht sehr höflich!«, brüllt der Unbekannte mit seiner rauen Stimme herüber und startet einen Angriff auf Jaken. Sein Arm verwandelt sich erneut zu blankem Metall und verlängert sich, bis er Jaken damit treffen würde. Schließlich ist es Liza, die sich Jaken schnappt und vor dem, für ihn, tödlichen Schlag rettet. »Alles in Ordnung, Jaken?«, fragt Liza ihn besorgt. »Hää? Hast du was gesagt … Weib?«, fragt der Metallkrieger eindeutig provozierend, noch bevor der Kappa-Dämon antworten kann. Mit einem herausfordernden Lächeln steht sie auf und blickt den metallenen Dämonenmann an. »Oh ja. Ich habe mich gefragt ob du schon mal nachgedacht hast.« »Über was denn, Püppchen?«, verwandelt sich das Grinsen in ein überraschtes Gesicht. »Oh, entschuldige. Ich wusste nicht, dass ich dich gleich einschränke«, zeigt sich Liza nach wie vor konterbereit. Wutschnaubend antwortet der Mann: »Ich finde deinen Sarkasmus zum Kotzen!« Einmal mehr grinst Liza kämpferisch. »Soll ich dir die Haare halten?« Es ist schließlich Sesshomaru, der sie daran hindert sich weiter vom Teilnehmer provozieren zu lassen. »Wie ich sehe habt Ihr einen sehr angriffslustigen Teilnehmer gefunden, Lord Tsukuyomaru.« Tsukuyomaru lächelt sanftmütig. »Und du hast eine sehr wortgewandte Begleiterin gefunden.« Diese unerwartet charmante Aussage lässt Liza für einen Moment kurz rot werden, doch das weicht schnell dem Schock, als Tsukuyomaru plötzlich vor ihr steht. »Ich habe noch nie so schöne Augen gesehen. So klar und blau, wie das Meer meiner Heimat.« »Hey Meister … Ich will gegen sie kämpfen! Das Püppchen mach ich schneller fertig, als den Affen!«, brüllt der Rebell. »Kenshin. Wir wissen nicht mal, ob sie Teilnehmer sind.« Der Daiyokai des Südens nimmt sich provokant, aber sanft ihre linke Hand auf der deutlich sichtbar der Anfang des Sternenbildes Drache zu sehen ist. Für nur wenigen Sekunden wühlt die Überraschung über ihr Element seine innere Ruhe auf. Feuer?, schießt es ihm durch den Kopf. Der Schreck lässt allerdings schnell nach, als ihm das vertraue Handeln seines Verbündeten, gerne mal für eine Überraschung gut zu sein, bewusst wird. Trotzdem schenkt er ihr einen höflichen Handkuss und fragt sie zärtlich: »Seid ihr es?« Liza ist dieser Mann nicht ganz geheuer. Auf der einen Seite genau jene präsente, starke Herrscheraura, wie die ihres Lehrers und andererseits dieser zärtliche Umgang mit ihr, als wäre sie zerbrechliches Glas. Ist er als Dämon den Menschen etwa zugeneigt? Seine violettfarbenen Augen umfangen sie, als würden sie ihre Seele mit einem weichen Tuch umwickeln. Seine Aura umschmeichelt ihrer. Bei Sesshomaru ist es von Anfang eine Selbstverständlichkeit gewesen. Seine Stärke hat sich über ihre gelegt, wie die längst abgefallenen Blätter der Bäume auf der Erde. Völlig unerwartet drängt sich Sesshomaru zwischen die mittlerweile rot gewordene Liza und Tsukuyomaru. »Ja, wir sind Teilnehmer, wie es Euch das Symbol unlängst verraten haben wird.« Für einen Moment wirkt es auf die Menschenfrau so, als ist Sesshomaru eifersüchtig. »Ich würde Eurem Schüler raten den Mund nicht zu voll zu nehmen. Hinter jedem Gegner kann der Tod stehen.« »Ihr meint, so wie es in diesem Turnier gefordert wird«, kontert Tsukuyomaru nur entspannt. Auch wenn es sich die beiden nicht anmerken lassen, so kann Liza spüren, dass die Stimmung ziemlich alles andere als locker ist. »Kenshin konnte bereits Kuh, Pferd, Affe und ein paar Teilnehmer aus dem Turnier schlagen«, scheint Tsukuyomaru dann doch etwas in dieser angespannten Stimmung anzugeben. Doch Sesshomaru geht darauf wie immer nicht ein und unterlässt es mit ihren besiegten Gegnern zu prahlen. »Von mir aus«, antwortet er schlicht, bevor er Liza anschaut. »Ich denke so ein Kampf wird auch für dich eine neue Erfahrung sein.« Sie versteht seine Andeutung und nickt. »In Ordnung, Meister Sesshomaru.« Danach stehen sich Liza und Kenshin gegenüber. Ihre Lehrer stehen als Schiedsrichter bereit. Noch ahnt ihr Gegner nicht welches Element Liza in sich trägt, doch das soll auch so sein. Immerhin hat Sesshomaru schließlich gemeint, dass er diesen Überraschungseffekt gern auf ihrer Seite hätte. Sie weiß nicht, wie selten das Feuer hier sein muss, aber offenbar ist es wie eine Art Triumph. »Ähem«, räuspert sich Jaken, eher er den offiziellen Kampf eröffnet. »Es treten an: Kenshin, der Schüler von Meister Tsukuyomaru und Liza: die Schülerin von Meister Sesshomaru. Es gilt erst dann als gewonnen, wenn der Gegner Tod ist oder freiwillig aufgibt.« Kenshin hüpft breit grinsend auf seinen Beinen, wie ein Kickboxer, locker herum, während Liza schlicht mit verschränkten Armen ganz ruhig da steht. Ihre tödlichen Blicke kreuzen einander. »Mach dich bereit zu sterben, Püppchen!«, provoziert er sie. »Wie lebt es sich eigentlich so ohne Charakter?«, antwortet Liza frech. Darüber leckt er sich nur die Zunge über seine weiß gebleckten, spitzen Zähne. »Kehe … Ich mag deinen Stil, Puppe.« Jaken schluckt ängstlich, als er die Anspannung zwischen den Schülern spürt, zählt aber trotzdem runter. »A-Also auf Drei geht es los. Eins!« Die Daiyokai blicken sich untereinander ernst an. »Zwei!« Liza geht in Kampfstellung, lässt noch einmal ihre rechte Schulter kreisen. »Und Drei!« Sofort greift Kenshin an, erwischt jedoch nichts weiter als heiße Luft, da sie ihm schneller ausweicht. Hinter ihm stehend, will sie ihm gleich einen Schlag verpassen, doch da trifft sie nur auf einen Stahlrücken. Breit grinsend blickt er über seine Schulter zu ihr. »Habe ich es nicht erwähnt? Ich bin eine Metalllegende.« »Was?«, schießt es aus ihrem Mund, doch da kriegt sie den vollen Schlag seiner eisernen Faust in die Magengegend. Der Schmerz, der durch ihren Körper schießt, lässt sie glauben, dass alle Organe hinter ihrem Rücken rausfliegen, die Knochen inklusive. Sie knallt gegen einen Baum, der unter der Wucht zerbricht. »Das tut mir leid für Eure Schülerin«, spricht Tsukuyomaru mitleidig. »Kenshin war wohl etwas zu übereifrig.« »Es ist noch zu früh für ein Urteil über diesen Kampf. Findet Ihr nicht?«, kontert Sesshomaru nur, bis er ihn schließlich anschaut. »Immerhin hat der Kampf gerade begonnen.« Der aufgewirbelte Staub der Erde lichtet sich und zum Vorschein kommt ein gewaltiger Ball aus schwarzen Haaren, der augenblicklich verschwindet. Damit hat sich Liza abgefangen. Trotzdem sitzt der Schmerz über diesen einen Schlag tief. Wie stark Kenshin sein muss, ist Liza nun klar geworden. Dennoch muss er eine Schwäche haben und diese Schwäche muss sie heraus finden. »Kehe … Netter Trick, Püppchen!«, hört sie seine Stimme neben sich. Ihre blauen Augen sehen, dass er auch bereits wieder zuschlagen will und weicht dem aus, in dem sie schnell ihre Hände auf seinen Arm stemmt und sich selbst so hoch zieht. Er ist schnell!, schießt es ihr durch den Kopf, aber auch die Tatsache das er eine enorme Verteidigung und Angriffsstärke hat, ist ihr nicht entgangen. Dieses Mal fällt ihr nicht sofort eine Lösung auf das Problem ein. Ich muss genauso hart werden, wie er. Doch wie soll sie das nur anstellen? Ihr Element ist nicht dafür ausgelegt hart zu werden. Viel mehr kann das Feuer so weich werden, dass Schläge einfach hindurch gehen würden. Das ruft in Liza eine Idee hervor. Noch bevor sie dazu kommt sie umzusetzen, kassiert die Menschenfrau wieder einen Schlag von der stahlharten Faust - dieses Mal ins Gesicht. Die Schwarzhaarige knallt direkt in die zusammenbrechende Erde. »Dein loses Mundwerk funktioniert besser, Schätzchen«, grinst der Metallmann. So langsam platzt ihr die Hutschnur und Liza springt aus dem Erdloch. Vielleicht kann sie ihn nicht direkt angreifen, aber sie kann ihn mit der Umgebung schaden. So tritt sie auf die Stelle des Bodens, wo er steht. Natürlich weicht er aus und springt zur Seite. Das nutzt Liza aus und sie greift sich das Bein des anderen Schülers. Der ist stark verwundert, als es nun er ist, der gegen das umliegende Gestein der Felsen knallt. Liza weiß, dass es das noch nicht gewesen ist, wie es die herauswachsende Metallstange zeigt. Sie greift die Stange mit ihren Armen und schleudert ihren Gegner in die Luft. Übermütig nutzt Kenshin das sofort aus und lässt sich mit geballter Metallfaust auf sie hinab fallen, doch sie kontert dagegen, in dem sie mit ernstem Gesicht ihre Faust gegen seine presst. Die Menschenfrau hört das Knacken ihrer Knochen in Hand und Arm. Bitte Feuer! Hilf mir gegen diesen Gegner zu bestehen. Mach das meine menschlichen Knochen sich seinen Angriffen entgegen stellen können, bittet sie ihr geliebtes Element um Hilfe und spricht damit seine heilenden Fähigkeiten an. Sie spürt tatsächlich, wie ihre Knochen im Arm zu Flammen werden und grinst voller Siegessicherheit den Mann aus Metall an. »Wie bitte? Deine Knochen hätten zerschmettert sein müssen!«, keucht er seinen Schock aus. »Mein Meister ist Sesshomaru!«, kontert sie entschlossen. Auch ihr ist nicht unentdeckt geblieben, dass er für viele Überraschungen – gerade im Kampf – gut ist. Ebenso sie. Die Menschenfrau holt mit ihrer zweiten Faust aus und verpasst Kenshin einen weiteren heftigen Schlag. Ihr ist natürlich aus ihrer Moderne die Stärke von Feuer auf Metall bekannt. Ab einem bestimmten Grad würde auch Metall einfach schmelzen. Bedingt durch Eigenexperimente in ihrer Zeit, weiß sie auch, dass sie durchaus in der Lage ist, diese Wärme zu produzieren. Genau deswegen lässt sie ihre geballte Faust so heiß werden, dass die Hitze so stark ausstrahlt, dass das Metall im Gesicht anfängt aufzuweichen, noch bevor sie überhaupt zuschlägt. Der Schlag selbst dringt so hart ins Metall, dass ein gewaltiger Riss im Gesicht entsteht. »Du …«, knurrt der Dämon auf, ehe er sich einen direkten Schlagabtausch mit ihr leistet. Jeden seiner Schläge pariert sie. Jeden Tritt kontert diese Menschenfrau. Die ohnehin ungeduldige Metalllegende lässt ein unheilvolles Licht um sich herum aufleuchten. Sein Körper wird zu blankem Metall, ehe er seinen Arm zu einer Klinge formt an dessen Rändern unendlich viele Zacken sind. Sofort beginnen sie sich zu bewegen, so dass es sie an eine Kreissäge erinnert. Sie weicht seinem Angriff aus. Was anderes bleibt ihr eh nicht übrig. Hilfesuchend blickt sie zu ihrem Lehrer und erhofft sich die Erlaubnis, ihr Element benutzen zu dürfen. Er nickt. »Jetzt zerteile ich dich in zwei Hälften, Püppchen!« Schneller als ihr lieb ist, spürt Liza jenen Arm an ihrer Seite, der sich mühelos durch sie durchsägt und den Körper somit in zwei Hälften teilt. Haltlos fallen die Körperhälften einfach zu Boden - mitten in die Trümmer des zuvor eingestürzten Baumes. »Wie mir scheint hat Eure Schülerin gegen meinen Schüler verloren«, vernimmt Sesshomaru die Worte von Tsukuyomaru neben sich. »Vermutlich«, antwortet er kurz. »Aber darauf wäre ich nicht stolz. Sie ist eine Königin.« »Was denn? So ein niedriger Rang? Ich hätte gedacht, Ihr würdet Euch auch einen Ranghöheren nehmen. Kenshin war bereits ein Drache, als ich ihn traf«, gibt sich Tsukuyomaru überrascht. »Gehorcht Euch eigentlich immer noch der Wind, Lord Tsukuyomaru?«, fragt Sesshomaru nur provokant. Überrascht weiten sich die Augen des Daiyokai des Südens für einen Augenblick, ehe er lächelnd antwortet: »Nicht mehr ganz. Ich spüre, er hat sich einen neuen Ableger Favoriten ausgesucht.« »Wisst Ihr, ob er hier teilnimmt?«, fragt Sesshomaru dann das erste Mal wirklich interessiert. »Soweit ich weiß, ja. Mir soll es Recht sein. Als Daiyokai der südlichen Ländereien, stolzer Fürst der Fledermausdämonen und Wächter des Bannkreises wäre es mir irgendwann etwas zu viel geworden auch noch ein Windherrscher zu bleiben«, witzelt Tsukuyomaru ein wenig. »Ihr Windkinder scheint keine Probleme zu kennen«, kontert Sesshomaru nur scharf. »Komm Jaken. Wir gehen. Wie es den Anschein macht, haben wir verloren«, befehlt er dann üblich kühl. »Schade. Ich habe noch nicht mal gesehen, wie gut ihr Umgang mit ihrem Element ist«, gibt sich der Daiyokai des Südens traurig. »Hehe. Ich habe gewonnen!«, grölt Kenshin voller Freude. Unschlüssig schaut Jaken zwischen dem zusammen gekrachten Baum und seinem Meister hin und her, bevor der Krötendämon dann doch die ersten Schritte geht. »Wartet!«, können alle anwesenden Dämonen plötzlich die Stimme der einzigen Frau schwach vernehmen. »Noch bin ich nicht besiegt.« Liza steht wieder, aber sie ist eher wacklig auf den Beinen. Gerade so können die anwesenden Dämonen noch die letzten Zusammenführungen der beiden Körperhälften sehen. Diese Fähigkeit lässt den gegnerischen Männern die Gesichter entgleisen. »Auch wenn ich nur eine Königin bin, heißt das nicht, dass man mich unterschätzen sollte. Ich bin Liza Higurashi!«, schreit sie am Ende ihrem Gegner entgegen, ehe nun sie in den Angriff übergeht. Kenshin kann darüber nur lachen, denn er würde sie einfach wieder wegpusten. Seinen Arm wieder zu einer Metallsäge formend, holt er bereits aus. »Dummes Menschenweib!«, brüllt er ihr siegessicher entgegen und will sie erschlagen, doch alles, was er zu fassen kriegt, ist heiße Luft. »Was?!«, hört man seine Verwunderung darüber, noch während er mit eigenen Augen sehen kann, dass sein Metall durch ihren Körper geht. Kurz meint Kenshin, dass er einzelne Funken erkennen kann, aber das ist unmöglich. Das Feuer wurde schon vor Urzeiten aus dem Turnier verbannt und hat seit mindestens genauso langer Zeit keinen Ableger mehr auserwählt. »Träumst du?«, vernimmt der Dämon des Metalls plötzlich die Stimme der jungen Frau hinter sich. »Aber wie!?«, fragt er sich weiter verwundert und muss einen Schlag von ihr kassieren. Bedingt durch seinen harten Körper vernimmt er ihn jedoch kaum. Das gibt ihm sein übliches Gefühl von Selbstsicherheit wieder. »Ist ja auch egal wie. Ich mach dich jetzt platt, Weib!«, lächelt er siegessicher. Immer wieder schlägt er auf sie ein, folgt ihr blind, wie ein Hund. Ungeachtet dessen ist sein Meister Tsukuyomaru völlig schockiert. »Was ist los? Entgleisen Euch schon die Gesichtszüge?«, wecken die Worte Sesshomarus ihn auf. »Selbstheilung? Auf ihrem Rang?«, fragt der Daiyokai des Südens ohne auf die vorherige Frage einzugehen und legt somit die bekannten Formalitäten ab. »Wie du deutlich erkennen kannst, ist es so«, antwortet der Herrscher der westlichen Ländereien nur kühl. Nur langsam kommt Tsukuyomaru wieder zu sich. »Und dann als es ihr vorhin ermöglicht hat, ihren Körper zeitwillig unantastbar gemacht hat …«, erkennt er schier die möglichen Gefahren im Voraus. »Du weißt, wie gefährlich das Feuer noch werden kann, wenn es ihr schon solche Möglichkeiten gibt und du wirklich vor hast ihr beim Rangaufstieg zu helfen.« »Wenn man weiß wie, kann man das Feuer durchaus bändigen«, zeigt sich Sesshomaru trotzdem unbeeindruckt von der Warnung seines Freundes. Diese Antwort gibt Tsukuyomaru zu denken und er zögert erst, bevor er weiter spricht. »Du weißt um die Verbindung zwischen deinem und ihrem Element. Erde und Feuer hatten schon immer eine ganz besondere Beziehung.« »Sowie Wind und Wasser. Jedes Element hat seinen Favoriten. Das aber ausgerechnet du ein Element der dritten Generation mit ins Turnier einbeziehst hat mich ziemlich verwundert.« Das ruft auf Tsukuyomarus Gesicht zunächst selbst eine Überraschung wach, ehe er lächelt. »Wir werden uns anpassen müssen, Sesshomaru. Die Menschen hantieren immer öfters mit diesem Metall herum. Sie formen stärkere und festere Waffen, um uns zu vernichten. Sie schaffen es uns zu bändigen.« »Und genau das werde ich verhindern. Wenn es so weiter geht, werden wir bald als dumme Tiere enden. Jagdbeute oder Haustiere der Menschen.« Der Hass in Sesshomarus Stimme schwingt dabei so stark mit, als wäre man von einem Eisberg erschlagen worden. »Menschen sind für mich nichts mehr als Ballast und sobald das Tōunamento vorbei ist, werde ich mich wieder von ihnen abwenden.« Jaken schluckt. Wenn Liza das hört, würde ihr Hass auf Sesshomaru grenzenlos werden. Er weiß, dass sie es nicht ausstehen kann, wenn man mit ihren Gefühlen spielt und genau das tut er offenbar. Der Kappa-Dämon gibt es ungern zu, doch vor ihr hat er mittlerweile einen ebensolchen Respekt und manchmal auch Angst, wie vor seinem Meister selbst. Die Worte Tsukuyomarus überraschen den Krötendämon jedoch. »Und dennoch duldest du sie an deiner Seite.« Es sind kurze Worte, die genau ins Schwarze getroffen haben. »Ihr habt verloren«, antwortet Sesshomaru nur, während er nach wie vor zum Kampf sieht. Er hat es schon einmal gesehen, wie Liza dieses Zeichen geformt hat. Das Kenshin ihr allerdings so blind folgt, hätte er nicht gedacht. Es ist dasselbe Symbol, wie einst bei dem Sternenbild Skorpion. Sie wird also Hitzewelle anwenden. Nur in einem viel kleineren Ausmaß, als damals. Immer wieder schlägt Kenshin einfach ins Nichts. Immer wenn er meint, er hat sie jetzt erwischt, dann verfehlt er sie doch. Seine Angriffe gehen einfach durch sie durch. »Was zum Teufel hast du für ein Element?!«, schreit Kenshin Liza wütend an. Die jedoch grinst nur. »Mit dem Teufel bist du schon ganz nah dran!« Danach entfernt sie sich mit einem Rückwärtsrad von ihm und lässt ihre Hände in Flammen aufgehen. »Ich bin eine Feuerkönigin.« Das Feuer breitet sich immer weiter aus, bis ihr gesamter Körper davon umgeben ist. Es wird immer dichter und dichter, bis er nur noch die Konturen der Menschenfrau zu erkennen kann. Ihre stechend blauen Augen funkeln aus dem Flammenmeer heraus, als würde sie ihn damit töten können. Die junge Frau vor ihm lässt Kenshin plötzlich ein Gefühl durchleben, was er nie zuvor gekannt hat - Angst. »Nein, bitte ich … ich gebe freiwillig auf. I-Ich …«, stammelt er nur ängstlich, doch Kenshin wird von Liza selbst unterbrochen. »Jetzt ist es zu spät. Du bist in meine Falle getappt«, kontert sie erschreckend kühl. Erst jetzt bemerkt die Metalllegende, die rotglühenden Linien des Symbols, in dessen Mitte er steht. »Oh Gott nein! Ich muss hier weg!« Eben noch die verzweifelnden Worte ausgesprochen, kommen auch schon die Flammen aus dem Boden geschossen und umgeben ihn mit einer Hitze, die er nie zuvor gefühlt hat. Das Feuer schmilzt, binnen weniger Sekunden, seine metallene Verteidigung und verbrennt ohne weiteres seine schutzlose Haut. Schmerzen. Diese Schmerzen am ganzen Körper. Diese Frau ist kein Mensch. Sie ist ein Monster. Schlimmer noch als jeder Dämon. Diese Gedanken trägt er in sich, als er voller Furcht sieht, wie diese Flammengestalt auf ihn zugeht und ohne Zögern ihren Arm in seinen Bauch stößt. »Du bist … kein … Mensch«, dringt es qualvoll aus seinem Mund. Ihre Flammen der Hitzewelle versiegen langsam. Kenshin bricht zusammen und fällt achtlos zu Boden, als Liza ihren Arm wieder aus ihm herauszieht. Auch ihre Flammen um ihren Körper herum verschwinden. »Mein Lehrer ist Sesshomaru«, kontert sie deutlich gefühlsloser, als zuvor, ehe sie zu ihrem Meister blickt und sich wortlos von ihrem geschlagenen Gegner entfernt. Im Vergleich zum vorherigen Mal spielt sie nun seine Herzlosigkeit gegenüber Feinden an. Sesshomaru nickt ihr anerkennend zu. Tsukuyomaru ist sprachlos und entsetzt. Das ist doch nie und nimmer die Magie einer einfachen Königin gewesen!, schießt es ihm durch den Kopf. »Ich denke, du verstehst jetzt weshalb ich sie trotz menschlicher Abstammung und des niedrigen Ranges an meiner Seite dulde«, sind es schließlich Sesshomarus Worte, die er vernimmt. »Und wenn du erlaubst, dann werde ich mir meinen Preis einholen.« Tsukuyomaru nickt. Er würde ohnehin nicht weiter teilnehmen können. Sesshomaru geht gewohnt elegant zum Verlierer und vergräbt seine Hand ins schwarze wilde Haar des Dämonenjünglings, nachdem er sich vor ihm nieder gekniet hat. »N-Nein bitte ni…«, versucht er stotternd zu flehen, doch Sesshomaru kennt keine Gnade. Er bricht den Hals des Dämons so rabiat auf, dass das Knacken eher einem umfallenden Baum ähnelt und ihn somit tötet. Bis auf wenige Zentimeter nähert sich sein Gesicht nun der offenen Wunde und er saugt die Fähigkeit mit dem leicht geöffnetem Mund in sich auf. Das Metall würde fortan auch ihm gehören. Die Erde in ihm kann sich somit noch weiter entwickeln und wird noch stärker. »Ich muss sagen, ich bin sehr beeindruckt von deiner Schülerin. Ich habe selten ein so großes Talent gesehen, wie das von ihr«, kommen die lobenden Worte von Tsukuyomaru, während er zu Liza schaut, die weiter weg steht; ihre Arme vor der Brust verschränkt. »Und dann auch noch so ruhig und gehorsam. Du hast da wirklich ein absolutes Ausnahmetalent gefunden.« Nachdem Sesshomaru die Gabe des Metalls voll und ganz in sich aufgenommen hat, wendet er sich wieder dem Daiyokai des Südens zu. »Ich würde eher sagen, dass sie mich gefunden hat. Ich wollte sie erst gar nicht als meine Schülerin annehmen.« »Wie wäre es, wenn ich mich um sie kümmere, wenn du sie doch ohnehin nicht willst.« Dieser unerwartete Vorschlag seitens des Daiyokais des Südens lässt Jaken glatt alle Mimik vergessen und die Klappe zu Boden fallen. Erst Recht, als dieser sich ihr ein weiteres Mal nähert und sanft eine Hand an ihre Wange legt. Sofort öffnen sich ihre Augen vor Überraschung, ehe ein weiteres Mal sich ihre Wangen fast schon ungewollt rot färben. »Sie interessiert mich. Das Element des Feuers ist aus der ersten Generation etwas ganz besonderes. Es gehört nirgends dazu und passt doch überall hin. Ihre Stärke und ihre Fähigkeiten sind einzigartig. Selbst für einen Menschen.« Sesshomaru beobachtet Liza dabei, wie sie fast schon hilflos zu ihm schaut. Ein solcher Umgang ist ihr wohl alles andere als vertraut und das belustigt ihn fast schon innerlich. Der Hundedämon schließt selbst für einen kurzen Moment die Augen und lächelt kaum merklich. »Deine Sympathie der menschlichen Rasse ist mir wohl bewusst und dein Angebot ist sicher gut gemeint, aber nein danke.« Ein weiteres Mal klappt Jaken stumm die Kinnlade herunter. »Sie hat etwas an sich, dass mich ebenfalls fasziniert.« Es ist etwas, was er ungern zugibt, doch er lügt nicht oder macht einen falschen Hehl draus. »Die Erde war schon immer vom Feuer fasziniert«, sind es die ersten Worte Tsukuyomarus nach längerem Schweigen, bevor er sich umdreht, um zu gehen. »Doch pass auf, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Noch einmal können wir so ein Drama zwischen Erde und Feuer nicht gebrauchen«, spricht Tsukuyomaru zuletzt, bevor er im Dickicht des Waldes verschwindet. Jaken ist verwirrt. Was Lord Tsukuyomaru wohl nur mit seinen zuletzt ausgesprochenen Worten meint? Während der Krötendämon beobachtet, wie Sesshomaru zum eingestürzten Baum geht, verschwindet Lizas Silhouette in einem sehr kurzen, aber umso deutlicheren Flammenmeer. »A-A-A-A-Aber Meister …«, stottert er nur. »Jaken, du wirst mir doch wohl nicht blind werden. Das war die ganze Zeit nur eine Täuschung ihrer selbst«, spricht der Silberhaarige gewohnt kühl, ehe er den geschundenen Körper seiner Schülerin wortlos aus den Überresten des Baumes herauszieht. Ja, er hat die Täuschung erkannt, die sie in jenem Moment noch anfertigen konnte, bevor Kenshin sie wirklich geteilt hätte. »Das war klug«, lobt Sesshomaru sie für ihre Täuschung mit dem Abbild, wenngleich wie immer sehr monoton. Liza lächelt schwach auf diese Worte. »Danke, Meister Sesshomaru.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)