Sengoku-Jidai I [Remake] von firelady (Tōunamento) ================================================================================ Kapitel 5: Lilli und Ling ------------------------- Zwei Tage später liegt Liza in einem weichen Bett und lässt sich noch einmal alles durch den Kopf gehen. In diesem Dorf hat sie selbst durch die einbrechende Nacht die fertigen Stände, vorbereiteten Straßen und erfreuten Gesichter der Menschen gesehen. Hier und dort hat sie aus den unterschiedlichen Mündern vernommen, dass das Ohara Matsuri stattfinden wird. Eine Parade, die sogar in ihrer Zeit durch die Stadt vollzogen wird; begleitet von traditionellen Tanzaufführungen. Viele Stände, wo wohl heute das Essen ausgegeben wird, werden manchmal von anderen Highlights, wie Sumo-Kämpfen oder Showeinlagen der reitenden Bogenschützen, gespalten. Sie geht davon aus, dass garantiert auch weitere kleinere Stände sein werden. Wenn sie denn schon einmal in einem Fest dabei sein darf, will die Menschenfrau auch etwas davon haben. Es ist wirklich schon lange her, dass sie einem normalen menschlichen Fest beiwohnen konnte. Mit ihrer Familie. Traurigkeit durchflutet ihren Körper, als ihr die Zeit in den Kopf dröhnt. Der Schwarzhaarigen wird klar, dass dieses Fest ja nur Anfang November gefeiert wird. Noch immer ist sie von ihrer Mutter enttäuscht. Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll, schießen ihr jene weinenden Worte ihrer Mutter durch den Kopf, die sie offen zu Haru sagte. Wieso hat ihre Mutter nie so offen mit ihr gesprochen? Sie weiß doch, dass sie das hätte tun können. Als ihr Vater starb, habe ich von Jahr zu Jahr immer mehr das Gefühl bekommen, dass sie sich mir entfremdet. Entfernt sie sich denn wirklich so sehr von ihrer einzigen Person etwa so sehr, dass sie es nicht mal gemerkt hat? »Ich bin Siebzehn«, flüstert sie noch schlaftrunken ihr Alter. Eben. Sie ist ein Teenager und Teenager entfremden sich einige Zeit lang von ihren Eltern, ehe sie wieder zueinander finden. Das ist normal. Oder?, fragt sie sich selbst, als Zweifel in ihr hochkommen. Und jetzt wo ich unsere Kagome habe, habe ich Angst, dass sie vielleicht genauso wird, schießen ihr ein weiteres Mal die Worte ihrer Mutter durch den Kopf. Zum ersten Mal ertappt sich Liza dabei eifersüchtig auf ihre Halbschwester zu sein. Ihr wird schnell wieder bewusst sie nur ein Baby ist und nichts für die Haltung ihrer Eltern kann. Überraschend nüchtern stellt die junge Frau fest, dass es vielleicht nicht so schlecht ist, hier zu sein. In der Sengoku-Ära. Vielleicht ist es besser für sie. Vielleicht ist es besser für ihre Familie. Vielleicht vermissen die jungen Eltern sie auch gar nicht. Vielleicht sind sie auch einfach froh darüber, dass sie weg ist. Doch ihr fehlen sie. Sie hätte nicht so einfach losstürmen und unüberlegt handeln sollen. Du bist wirklich noch ein Kind, erinnert sie sich an Harus Worte und muss die bittere Pille schlucken, dass er leider recht hat. Was sie getan hat, ist nicht das Verhalten einer jungen Heranwachsenden gewesen, sondern das eines Kindes. Das Schlimme daran ist, dass sie mit niemanden darüber hätte reden können. Sie muss es ganz allein Schlucken und lernen zu Verdauen. Ich wünschte, du wärst hier, Papa. Du fehlst mir … mit jedem Tag mehr. Diese Erinnerung über den Verlust lässt einmal mehr leise die Tränen aus den Augen kommen. Und jetzt liegt sie hier. In einem Bett des mittelalterlichen Japans. Auch wenn sie es ungern zugeben würde, aber das Training schlaucht an ihrem Körper und an ihr. Nicht mal einen Monat lang kaum mehr als drei Stunden Schlaf jeden Tag zehren an ihr. Deshalb ist sie auch am Vorabend sehr früh schlafen gegangen nachdem sie gestern hierher angekommen ist, beziehungsweise begleitet worden ist. Sesshomaru hat sie mit den Worten: »Dies ist die Unterkunft, die ich für dich besorgt habe. Morgen früh wirst du versorgt werden.« verabschiedet. Danach ist er sofort gegangen und sie hat das Gebäude betreten. So hat sie das erste Mal nach langer Zeit wieder ein schönes heißes Bad nehmen können und ging danach sofort ins Bett. Genüsslich streckt sie sich im Bett, als sie langsam aufwacht. »Hmm… War das schön«, seufzt sie genießerisch auf. Trotzdem ist es seltsam seine Aura nicht um sich herum zu spüren. Diese präsente starke Aura eines Herrschers, der ihr ein Gefühl von Sicherheit gibt und sie auf eine seltsame Art und Weise anzieht. »Stimmt … Sesshomaru …« Die Schwarzhaarige schließt noch einmal ihre Augen und denkt an das Gespräch von vor wenigen Tagen. Er hat ihr ein Angebot gemacht das sie für einen kurzen Moment gereizt hat. Wenn sie es schafft, entgegen seiner Erwartungen, stärker zu werden, als jeder Dämon oder sogar er selbst, würde er sie bei sich aufnehmen. Allerdings nicht in der Gruppe, sondern bei ihm zu Hause. Dort soll sie dafür sorgen, dass seiner Heimat nichts passiert, während er selbst abwesend ist. Sie lehnte ab. Sie muss schauen, dass sie während des Turniers wieder einen Weg findet in ihre Zeit zurück zu kehren. ICH muss es selbst herausfinden, wie ich wieder in meine Zeit komme, erinnert sie sich an ihre eigenen Worte. Selbstverständlich zeigte er kein Verständnis, weil sie sich doch eigentlich gar nicht wohl in ihrer eigenen Zeit fühlt. Deshalb hat sie ihm schließlich einen Deal vorgeschlagen. Wenn sie es während des Turniers nicht schafft einen Weg zurück zu finden, würde sie sein Angebot annehmen. Ein Lächeln bildet sich auf ihren Lippen, als sie sich an sein übertrieben kühles »Das ist akzeptabel.« erinnert. Danach streckt sie sich noch einmal und öffnet ihre Augen, um sich erheben zu wollen. Allerdings bekommt sie den Schock ihres Lebens, als sie Zwillingsmädchen vor sich sitzen sieht, die sie voller Erwartung anblicken. »Guten Morgen, Meisterin Liza«, begrüßen sie beide vollkommen synchron. »Wir sind heute für Euch da. Meister Sesshomaru wünscht, dass wir Euch einkleiden, Euch den Stand entsprechend behandeln und begleiten.« Die normal wirkenden Mädchen sprühen förmlich nur so über vor Tatendrang und Energie. Die hellblonden, fast schon weißen, Haare sind kurz gehalten, passen jedoch zu den schlichten einfarbigen Kimonos. »Na schön, aber nennt mich bitte einfach nur Liza. Ich bin keine Meisterin oder dergleichen.« »Natürlich, Meisterin Liza.« Dieses ständige Synchrongespräch ist für sie furchtbar verwirrend, aber sie muss es wohl hinnehmen. »Jetzt müssen wir Euch aber baden«, sprechen die Zwillinge wieder gleich. Ohne weiter zu fackeln oder zu fragen nehmen die Mädchen die junge Frau einfach an den Handgelenken und ziehen sie aus dem Bett, woraufhin ein kurzer geschockter Laut aus ihrem Mund kommt. »Wer seid ihr eigentlich. Also ich meine, wie heißt ihr?«, fragt die Schwarzhaarige. »Oh, ich bin Lilli«, stellt sich das Zwillingsmädchen mit den Sommersprossen auf der Nase vor, während sie auf sich zeigt. Sie trägt einen roten Kimono am Leib. »Und mein Name ist Ling«, kommt es vom anderen Mädchen, welche ihre Punkte mehr auf den Wangen hat und ihr Kimono blau ist. So kann Liza die beiden wenigstens auseinander halten. »Wir sind heute für Euch da, um für Euer Wohlergehen zu sorgen. Das hat uns Meister Sesshomaru aufgetragen.« Die junge Frau kann sich nicht vorstellen, dass er ihr explizit diese lebhaften Zwillinge an die Hand gegeben hat, aber sei es drum. Sie mag die Mädchen. Kaum im Bad angekommen, wird sie auch sofort von den Mädchen ausgezogen und ins Wasser geschubst. »Waaa~!«, schreit sie gerade noch, bevor es laut platscht und sie im Wasser landet. Liza spürt sogleich die angenehme Wärme des Wassers um sich herum. Gleich taucht sie wieder auf und riecht die wohlduftenden Kräuter im Badewasser. Eins der Mädchen widmet sich ihren Haaren und wäscht sie, während die Andere sich um den Rücken kümmert. Es ist ungewohnt für sie, dass man sich um sie so kümmert, dennoch genießt sie es und schließt ihre Augen. »Ihr habt wunderschöne Haare, Meisterin Liza«, lobt Lilli sie. »Und auch eine tolle weiche Haut«, spricht der andere Zwilling. »Ihr müsst viel mehr auf Euch achten«, kommt es erneut von Lilli, während sie die Haare wäscht und dabei gleichzeitig den Kopf der Elementsablegerin massiert. Liza hat dafür nur eine Antwort. »Ich würde mich freuen, wenn ich es könnte, aber ich glaube kaum, dass Sesshomaru dafür Verständnis hat.« Ling, die den Rücken wäscht und ebenfalls Haut und Muskeln knetet, sagt: »Oh, wir denken das schon. Er ist einer der wenigen Dämonen, die gerade auf Hygiene und ein ordentliches Ansehen achten - auch wenn es um seine Gefährten geht.« »Dann sollte er mal mit Jaken anfangen. Die kleine Kröte stinkt echt bis zum Himmel«, witzelt Liza, bevor sie sich wohlig seufzend die Massagen gefallen lässt. ~~~*~~~ Zur gleichen Zeit muss der genannte Dämon auch stark Niesen und reibt sich seine Nase. »Was ist das denn? Ob das der Staub ist?«, fragt sich Jaken, der hinter seinem Meister steht, der selbst am Rand einer Klippe steht und ins Dorf runter blickt, in dem sich Liza befindet. Wo der Herbst nur zaghaft sein buntes Farbenkleid gezeigt hat, dringen alle Farben so stark durch die Wälder, dass der aufkommende kalte Wind mehr einem Farbenspiel gleicht. Immer weniger Bäume trägen ihre Blätter an ihren Kronen, während auch der Frost des nachts den Boden beginnt einfrieren zu lassen. Sesshomarus Blick wird von einer Sekunde zur Nächsten ernster. »Jaken«, spricht er seinen Diener an. »J-J-J-J-J-Ja Meister?«, stottert er ängstlich. »Geh baden.« »Aber wieso?«, fragt der kleine Krötendämon und riecht einmal an sich selbst. »Also ich finde so ein herzhaftes Käsearoma ist doch nicht alt zu schlimm«, findet er es selbst nicht furchtbar. Mit seinen goldenen Augen blickt Sesshomaru böse zu seinem Diener hinab. »Selbst eine Menschenfrau kann deinen Gestank schon wahrnehmen.« Man hätte schwören können, dass Jakens grüne Hautfarbe sich ungesund weiß färbt und er vor Schock förmlich erstarrt. Niedergeschlagen geht der Krötendämon dann weg und beschließt dann wirklich baden zu gehen. Danach wendet Sesshomaru seinen Blick wieder runter zum Dorf, bevor er selbst sich auf den Weg dorthin macht. Das Bad ist beendet und nun geht es daran ihr den richtigen Kimono auszusuchen. ~~~*~~~ Für Liza ist das eine Herausforderung ganz für sich. Ihr Blick schaut ziemlich gequält zu der gewaltigen Auswahl an Stoff. Das ist einer dieser Momente, wo sie sich wünscht, sich mehr für die eigenen Kultur interessiert zu haben, aber Kimonos selbst fand sie nie sonderlich spannend. Sie interessiert sich ja noch nicht mal für die neueste Mode ihrer Moderne. »Ich ähm …«, kommt es überfordert von ihr. »Meister Sesshomaru wünscht sich, dass Ihr Euch einen standesgemäßen Kimono aussucht«, sprechen die Zwillinge synchron. »Tja ähm … Ich ähm … Also ich …«, stottert Liza nur hilflos. »Oh, ich weiß es. Ihr könnt Euch nicht entscheiden«, meint Lilli. »Wie wäre es mit einem Partnerkimono. Ein schöner rotweißer Kimono wäre doch sicherlich etwas für Euch«, schlägt Ling vor und holt auch den entsprechenden Stoff mit der Farbe hervor, während Lilli einen violetten Obi heraussucht mit gelbem Schleifenband. Bei dieser Farbkombination fühlt sich Liza tatsächlich so, als würde sie im Partnerlook mit ihrem Lehrer rumlaufen, wäre er hier. »Nun ja das sieht schon gut aus«, gibt sie ihr Urteil zögerlich preis und ist dabei sehr überrascht, wie edel und weich sich dieser Stoff des Kimonos anfühlt. »Dann werden wir Euch jetzt einkleiden«, beginnt Ling den Satz und Lilli beendet ihn, »und werden Euch hübsch machen.« Ein weiteres Mal wird Liza von den Zwillingen ohne weitere Worte entblößt. »H-Hey! Lasst das bitte!«, fordert die Schwarzhaarige dann doch etwas peinlich berührt. »Oooohhhh«, kommt stattdessen ein entzückender Laut von beiden Mädchen. »Ihr habt aber schöne Brüste. Dürfen wir die anfassen? Bitte!« »NEIN!«, schreit sie sofort und hält sich ihre Hände davor. Als Liza von den Zwillingen endlich fertig angekleidet worden ist, beginnt bereits die Mittagszeit. Der weiße Kimono mit dem roten Untergewand steht ihr besser, als sie es gedacht hätte. Auch der lilafarbene Obi mit dem gelben Band passt einfach super dazu. »Das sieht wirklich klasse aus«, lobt sie die Mädchen begeistert. Auch ihre Haare sind selbstverständlich an das edle Gewand angepasst worden, in dem sie ihr am Hinterkopf einen Dutt geformt haben und ihre restlichen Haare wie Wellen an ihrem Körper hängen. »Oh ja. Ihr seid wirklich eine wunderschöne Herrin, meine Herrin«, preisen auch die Zwillinge synchron. Genau in diesem Moment öffnet sich die Tür zum Ankleidezimmer, was die Aufmerksamkeit aller Frauen im Zimmer auf sich lenkt. Liza ist total überrascht, als sie dann Sesshomaru dort stehen sieht. »Ist sie soweit?«, fragt er gewohnt kühl. Die Zwillingsmädchen treten lächelnd vor Liza und verneigen sich höflich, aber grinsend. »Ja wohl, Meister Sesshomaru. Eure Frau ist soweit. Nur noch ein paar Kleinigkeiten.« Damit steckt Lilli Liza eine weiße Feder ins Haar und Ling reicht ihr einen roten Fächer in die Hand, damit die Menschenfrau wie eine richtige Dame aussieht. Der Schock ist deutlich sichtbar, als sie all diese Worte vernimmt. Das muss doch alles ein schlechter Traum sein. Sie und Sesshomaru verheiratet? Niemals! Sie wird kein Mann jemals unter die Haube kriegen. Danach geht der Dämon auf sie zu und hält ihr seinen Arm hin. »Komm.« Nur zögernd hackt sie sich bei ihm ein. Tatsächlich laufen Liza und Sesshomaru wie ein Ehepaar Spätnachmittags über das Fest. Für sie hat sich somit die Freude über die Erkundung der Festlichkeit erledigt. »Und ich dachte du vertraust mir«, schmollt sie. Wie üblich erhält sie keine Antwort. Mittlerweile hat sie schon sein kleines Spielchen durchschaut und weiß er reagiert nur dann auf Fragen oder Aussagen, wenn sie seiner Meinung nach richtig gehandhabt werden. »Ich hätte es schön gefunden, wenn du mir wenigstens Bescheid gesagt hättest, dass du dieses Ehespielchen spielen willst.« »Die Zwillinge nahmen von selbst an, dass wir Ehepartner sind. Ich habe mit keiner Silbe erwähnt "verheiratet" zu sein. Genauso wie ich nie behauptet habe dich allein zu lassen«, lässt er sich dazu herab ihr das zu erklären. Zunächst blasen sich noch ihre Wangen schmollend auf, ehe sie sich wieder sammelt. »Und diesen Irrtum hättest du nicht korrigieren können?«, fragt sie ihn und erhält aber keine Antwort. »Ist es denn nicht unter deinem Stand mit einem Menschen liiert zu sein?«, fragt sie ihn neugierig, während sie die Zwillinge im Auge behält, die vorneweg herum laufen und sich für all die bunt geschmückten Stände interessieren. »Es gibt leider viele Dämonen, die sich an einen Menschen binden und ich befürchte das wird in den nächsten Jahren Überhand nehmen.« »Du befürchtest«, lächelt Liza, da sie weiß, wie er es meint. Das wirft in ihr gleich eine weitere Frage wach. »Ist es denn nicht unausstehlich für dich hier mit mir zu sein? Überhaupt so nahe bei mir zu sein? Gerade weil ich doch ein Mensch bin.« Sie erträgt noch nicht mal ihre eigene Präsenz als Mensch. Statt einer wörtlichen Antwort spürt sie nur, wie er wortlos seinen Arm um sie legt, in den sie sich bis eben noch eingehakt hat und damit näher an sich heran zieht. Sofort schießt ihr die Röte ins Gesicht und sie schaut verlegen zu ihm hinauf. »Ich bin keine Frau zum Heiraten, weißt du«, sagt sie dann doch etwas hilflos hinterher, um nach wie vor taff zu wirken. »Hattest du jemals eine Beziehung?«, schießt ihm die Frage heraus. Ihr verlegen abgewandter Blick sagt ihm alles und so umfasst er mit seiner anderen Hand ihr Kinn, um ihr Gesicht wieder zu sich zu drehen. Ihre blauen Augen faszinieren ihn so sehr, dass er sich selbst für einen Moment fast in ihnen verloren hätte. Danach gehen seine Augen runter zu ihren Lippen. Für einen Menschen hat sie volle und weiche Lippen. Liza spürt seinen wandernden Blick förmlich, was in ihr ein unbehagliches Gefühl und zugleich aufregendes Kribbeln im Bauch verursacht. »Wäre es dir sehr wichtig?«, fragt er sie und streichelt mit einem Daumen sanft über ihren vollen Mund, den er leicht durch den Druck mit seinem Daumen öffnet. Die Zwillingsmädchen vor ihnen kichern und tuscheln zueinander. »Sind die beiden nicht süß zusammen?«, fragt Ling. »Oh ja. Sie sind so ein wunderschönes Paar«, antwortet Lilli grinsend. »Was meinst du? Hält das ewig?«, fragt das Zwillingsmädchen Ling. Ihre Schwester antwortet: »Bestimmt. Diese Beziehung hat Potenzial.« Damit grinsen sich die Mädchen an und laufen zum nächsten interessanten Stand. Liza versteht die Geste ihres Lehrers und damit auch wie die Frage gemeint ist. »Nein. Mein erster Kuss ist mir ziemlich egal«, versucht sie gewohnt selbstbewusst zu antworten. »Interessant«, sagt er nur und nähert sich ihr. Das Herz der Menschenfrau schlägt plötzlich um ein vielfaches schneller, als es ihr lieb ist und pumpt ihr das Blut förmlich ins Gesicht. Immer näher kommt er ihr, bis sie dann aus heiterem Himmel spürt, wie er an ihrem Ohrläppchen knabbert. »Mhmm …«, seufzt sie kurz auf. »Dann gehört er mir«, haucht er ihr fordernd ins Ohr, was sie gleich erschrecken lässt. Dieser herrische Ton in seiner Aussage macht sie innerlich ganz wahnsinnig - auf so viele verschiedene Arten und Weisen. Genauso wie sie seine ausstrahlende Kälte einfach anziehend findet. Für sie kaum vorstellbar, dass er wirklich die Erde ist und nicht das Eis. Eben noch voll auf ihn fixiert, reißen sich die verschleierten Augen der Menschenfrau weit auf, als sie einen Mann hinter Sesshomaru vorbei gehen sieht. Auf seinem Gesicht sieht sie einige schwarze Streifen, während die blaugelben Haare sich immer mehr zu den Spitzen weiß färben. Selbst Liza erkennt die dämonische Aura, die von diesem Mann ausgeht. »Sesshomaru«, flüstert sie ihm zu. »Dann siehst du ihn?«, fragt er sie. Die Menschenfrau nickt nur. Jetzt versteht sie auch Sesshomarus Verhalten. Das ist alles nur zur Tarnung gewesen. Innerlich macht das die junge Frau so unbeschreiblich wütend. Das er das wirklich alles nur getan hat, um … Ja, um was? Hat er sie wieder prüfen wollen? Wenn ja was? Wie scharf ihre Sinne sind? Wie schnell sie sich ablenken lässt? Was soll dann aber dieses Gelaber von wegen ihr erster Kuss würde ihm gehören? Was bedeutet das? Am liebsten würde sie ihn hier und jetzt niederbrennen. Sie hat auch bereits eine Hand an seinen Kimono gelegt und formt ihre Hand zur Faust. Ihre blauen Augen schauen ihn zornig an. »Du …«, knurrt sie flüsternd, aber sie sieht, wie seine goldenen Augen immer noch diesem Dämon hinterher schauen. Da fällt ihr ein, dass er doch zu ihr gesagt hat, dass er seine Gefühle für den Rang eines Earth Splinters geopfert hat. Weiß er vielleicht gar nicht, wie weh er ihr damit getan hat - gerade weil er nicht mehr weiß, wie es ist zu empfinden? Wieso schmerzt es ihr überhaupt? Liza ist doch bewusst, dass er nie was ernstes mit ihr anbandeln würde. Ihr Griff lockert sich und sie schaut betrübt zu Boden. Gerade jetzt wo sie gedacht hat, sie kann mehr, merkt sie selbst, dass sie eigentlich noch ganz am Anfang steht. »Ich kümmere mich um ihn. Du bist noch nicht soweit«, spricht Sesshomaru kühl zu ihr und löst sich von ihr, um dem Sternenbild zu folgen. Die Schwarzhaarige blickt weiter nach unten und nickt nur stumm. Wie kalt sie sich auf einmal fühlt, jetzt wo er weg ist und wie schwach. Vielleicht ist sie es doch nicht wert bei diesem Turnier mitzumachen. ~~~*~~~ Das ist für die Schwarzhaarige verletzend gewesen. Nicht nur, dass er ihr nicht zutraut so eine einfache Mission allein machen zu können, sondern das sie selbst festgestellt hat, dass er auch noch Recht damit gehabt hat. Sie hat erst die Anwesenheit dieses Sternenzeichens wahrgenommen, als es fast schon zu spät gewesen ist. Nun sitzt sie zusammengekauert auf dem leeren Boden im Schatten eines Baumes und schaut traurig hinab zum Abgrund. Bevor sie hierhergekommen ist, hat sie sich noch in dem Gebäude, das wie eine Art Hotel sein muss, wieder ihre üblichen Sachen angezogen. Damit fühlt sie sich deutlich wohler, als mit dem Kimono. »Meisterin Liza«, hört sie, wie sie vorsichtig angesprochen wird. Sie blickt hinter sich und sieht die Zwillingsmädchen. »Es ist schon gut. Nennt mich einfach Liza«, erinnert sie die Mädchen traurig und schaut wieder vor sich. Ling und Lilli schauen sich selbst einander an, bevor sie zur jungen Frau gehen. »Ihr solltet nicht so streng mit Euch selbst sein. Dämonen haben von Natur aus einen viel besseren Instinkt, als Menschen«, versucht Lilli die Schwarzhaarige aufzumuntern. »Mir hat es einfach nur gezeigt, dass ich alles andere als stark bin«, bleibt sie betrübt. »Das ganze Leben ist eine Schule. Menschen sind lernfähig, das macht sie aus«, kommt es dann von Ling. »Und das macht das Menschsein auch so schön. Lernen und daran zu wachsen. Schließlich haben sie andere Fähigkeiten, die den Dämonen vorenthalten sind.« Die Worte lösen was aus in der Menschenfrau und sie blickt neugierig zu den Mädchen, die sich links und rechts neben sie hingesetzt haben. »Und was wäre das?« Lilli, die ihr vorhin die Feder ins Haar gesteckt hat, nimmt sie einfach wieder aus dem Haar. Vor den blauen Augen Lizas verwandelt sich die schlichte, einfache, weiße Feder in eine Brennende. Von der Größe her könnte sie glatt mit der Schwanzfeder eines Pfaus mithalten. Da staunt die Menschenfrau. »Ihr könnt durch Emotionen stärker werden.« Nun ist es auch Ling, die ihr vorhin den roten Fächer gegeben hat und ihn sich wieder einfach nimmt, da Liza ihn neben sich hingelegt hat. In den Händen des Zwillings verwandelt sich der Gegenstand in einen menschengroßen Fächer, auf dem lodernde Flammen auf blauen Untergrund zu sehen sind. »Und eure Gefühle sind mit das Stärkste, was ihr als Menschen habt.« Synchron stehen die Mädchen auf, stellen sich vor Liza und halten ihr die Gegenstände hin. »Du bist der erste Tōunamento-Teilnehmer, den wir sympathisch finden und deshalb wollen wir dir die Phönixfeder und den Feuerfächer schenken«, sprechen die Zwillingsmädchen wieder synchron und lächeln Liza an. Diese steht nun selbst auch auf und nimmt die Gegenstände entgegen. »Ich danke euch wirklich sehr für die Geschenke«, bedankt sie sich bescheiden lächelnd. »Aber Sesshomaru und ich sind nicht verlobt, geschweige denn zusammen.« Ling und Lilli behalten ihr freundliches Grinsen, während ihre Körper sich beginnen aufzulösen. »Das wissen wir, dennoch wärt ihr beiden ein schönes Paar«, antworten sie gleichzeitig. »Als Sternzeichen Zwilling haben wir hiermit unsere Mission erfüllt und gehen zurück zu unserem Heimatpunkt, aber lass dich nicht unterkriegen. Menschlich zu sein ist eine Stärke.« Damit verschwinden die Mädchen in einem Meer aus Sternen gen Himmel. Die Mundwinkel der Menschenfrau bleiben oben, während sie sich die Feder selbst ins Haar steckt und den Fächer vor sich hält. »Ihr habt Recht und ich werde euch nicht enttäuschen.« Ihre blauen Augen zeigen ihre felsenfeste Entschlossenheit. »Und dir werde ich es zeigen, dass du mich nicht unterschätzen solltest, Meister!« Der Hundedämon selbst befindet sich im Kampf gegen das Sternzeichen Tiger. Der Kampf fällt bisher unentschieden aus. Elektrizität ist auf Sesshomaru komplett wirkungslos, da er über vollständig über die Erde herrscht. Andersrum hat materielle Magie, wie die von Sesshomaru, auf instabile Magie, wie die des Tigers keine Möglichkeit Treffer zu erlangen. »Hahaha! Was ist los, Erde? Ich dachte, du bist stärker und jetzt spüre ich von dir keinerlei rütteln«, provoziert er den Dämon. Der lässt sich davon nicht beeindrucken und geht in die Offensive, in dem er gewohnt kühl antwortet. »Für ein Sternzeichen deines Ranges, mit dem Element der zweiten Generation, bist du dagegen ziemlich handzahm.« »Was!? Na warte!«, fühlt sich das elektrisierende Zeichen gereizt und greift an. Wie im Zick Zack stürmt er auf Sesshomaru zu, der selbst den geraden Weg folgt. Beide knallen aufeinander, was einen gigantischen Luftdruck erzeugt. Auf diese Weise haben sich schon viele Ausbuchtungen auf der Erde gebildet, die den Kratern auf dem Mond gleichen. »Du kannst mich nicht mit deinen Fähigkeiten besiegen!«, erwähnt es der Tiger erneut. Unbeeindruckt davon lässt Sesshomaru einfach stumm seine Giftpeitsche zum Gegner sausen. Dieser weicht der Tiger selbstverständlich aus. »Zu billig«, grinst der Tiger voller Hochmut. »Zu blind«, zeigt sich Sesshomaru dagegen nur kühl und legt seine Hand auf das Gesicht des menschlich gewordenen Tieres. »Dokkasō!« Augenblicklich dringt säureähnliches Gift aus der Handfläche des Hundedämons und verätzt sofort das Gesicht des Tigers. Laut schreit er unter Schmerzen auf und versucht sich vom Gegner zu lösen, doch Sesshomarus Griff ist hart und unnachgiebig. Er hält den Tiger so lange fest, bis er durch das ätzende Gift förmlich schmilzt. Allerdings ist der Hundedämon erfahren genug, um zu wissen, dass es noch nicht das Ende gewesen ist. Sternzeichen sind Gegner, die man keinesfalls unterschätzen sollte. Breit grinsend und in einem Wirbel aus schier endlosen Blitzen bildet sich erneut der menschliche Körper. »Hehe … War das schon alles, Erde?«, hört der Dämon das Sternenbild fragen, während es sich über die Lippen leckt. Sesshomaru selbst bleibt stumm und startet einen weiteren Angriff. Dieses Mal mit der Klinge Seinaru. Auch wenn sie bei weitem nicht vollständig ist, ist sie im Kampf sehr gut zu gebrauchen. Der Tiger kontert einfach jeden Hieb mit seinen scharfen Diamant-Krallen, bis er sich dazu entschließt die Klinge mit beiden Händen abzufangen. Augenblicklich lässt er Blitze über das Schwert zu Sesshomaru übergehen, doch das stört ihn nicht einmal im Ansatz. »Na? Willst du mir immer noch nichts von dir zeigen, Erde?«, fragt das Sternenbild erneut siegessicher. »Ich erlaube nur wirklich starken Gegnern einen Teil meiner Kraft zu sehen«, knurrt Sesshomaru nur. »Aber ich hab dir was zu zeigen!«, hören beide Männer plötzlich eine Frauenstimme und trennen sich voneinander, da sie sonst der gewaltige Feuerwirbel getroffen hätte. »Ich sagte, du sollst fern bleiben«, herrscht der Hundedämon sie sofort an. Dennoch ist er überrascht, als er beide Gegenstände an ihr sieht. Sowie auch ihre gewohnten Sachen. »Mir egal was du sagst. Ich bin deine Schülerin, aber deshalb noch lange nicht dein Diener, der alles tut, was du befiehlst«, antwortet sie nur selbstsicher. »Ich bin hier um stärker zu werden und das werde ich hier und jetzt.« Sie hält den übergroßen Fächer voll ausgebreitet vor sich. »Und dabei lasse ich mir nichts von dir befehlen!« Scheinbar mühelos schwingt sie den Fächer und schickt einen weiteren Feuersturm auf ihren Gegner. »Hehe … Zu langsam!«, lacht der Tiger nur und stürmt auf sie zu. Liza reagiert schnell und springt in die Luft, doch im gleichen Moment, befindet sich der Gegner bereits hinter ihr und will sie angreifen. Die Menschenfrau wendet sich schnell um und fängt den Schlag mit dem Fächer ab. Wie schon bei Sesshomaru entsteht dabei ein überaus starker Luftdruck. Die Elektrizität des Tigers geht dabei auf ihr Handgelenk über und sie muss sich gezwungen sehen den Fächer loszulassen. Er ist erstaunt. Offenbar ist sie schneller geworden, als er vermutet hat. »Deine Schülerin ist beeindruckend. Ich werde meinen Spaß mit ihr haben«, grinst der Tiger über seine Zähne leckend und stößt letztlich seine Klauenhand in ihre Bauchgegend. Statt dem echten Körper erwischt er allerdings nur ein Abbild von ihr. Die Flammen teilen sich auf und bilden viele kleine Feuervögel, die das Sternenbild alle auf einmal angreifen. »Was? Feuer!?«, ist er zutiefst überrascht. Die echte Liza steht etwas weiter fernab, greift aber jetzt direkt an, in dem sie auf ihren Feind hinzugestürmt kommt. Sie weiß das die Feder ihre Feuermagie verstärken kann und der Fächer ihre Reichweite erhöht. Mit ihrer, zur Faust geballten, lodernden Hand schlägt sie dem Tiger direkt ins Gesicht. »Was? Aber wie? Das kann doch nicht wahr sein! Sie ist doch nur ein Mensch!«, hört sie ihn brüllen. »Und genau das ist meine Stärke!«, kontert sie einfach nur darauf. »Die Stärke eines Dämons ist begrenzt, doch die eines Menschen kann unerschöpflich sein, wenn es etwas gibt, wofür er kämpft.« Sicher ist ihr Grund sehr banal, doch er ist voller Emotionen. Sie will stärker werden, um diejenigen beschützen zu können, die sie liebt. »Unsinniges Gelaber!«, ruft ihr Gegner voller Wut. Sein Körper beginnt sich zu verändern, sodass er sich tatsächlich in einen übergroßen, weißen Tiger mit blitzenden Streifen verwandelt. »Dann zeig mir doch, wie stark ihr Menschen seid!«, knurrt er und rast brüllend auf sie zu. »Ein Mensch wie du will mich aufhalten? Dann versuch es doch mal!«, lacht das Tier. Mit seiner Elektrizität sprintet er auf seinen weiblichen Gegner zu. Anfangs schafft sie es gut seinen Angriffen auszuweichen, doch bei seiner Schnelligkeit kommt sie selbst nicht zum Angriff. Sie muss dafür sorgen dass er entweder langsamer wird oder bestenfalls stehen bleibt – sei es auch nur für wenige Sekunden. Ein Moment der Unachtsamkeit und der Tiger schafft es sie mit seinem Körper zu rammen. Der Strom der dabei durch ihren Körper rast, ist so stark, dass er bei Liza für unbeschreibliche Schmerzen sorgt. Die Spannung der Blitze verbrennen förmlich ihre Haut. Ihr komplettes Nervensystem gerät durcheinander. Überspannt oder lockert sich zu sehr. Die Menschenfrau hat sich selbst nicht mehr unter Kontrolle. Wie mit einem Ball spielt er mit ihr. Wirft sie stetig hin und her, während er sie von allen Seiten immer wieder mit seinem riesigen Körper anrempelt. Gequält blickt sie zu Sesshomaru, dessen Blick voller Gleichgültigkeit und Kälte auf ihr ruht. Sie weiß, dass sie von ihm keine Hilfe erwarten kann, aber das will sie auch nicht. Sie ist nicht hierher kommen, um vor seinen Augen zu sterben. Regungslos bleibt sie letztlich am Boden liegen, da die Elektrizität des Sternenzeichen viel zu mächtig für ihren menschlichen Körper gewesen ist, was sie erneut ihre eigene Existent als Mensch einfach nur hassen lässt. Sie will immer viel zu viel – oft mehr, als es ihr eigener Körper zu lassen will. »Wenn du doch so gerne mit dem Feuer spielst, wie wäre es, wenn ich dir mein Feuer zeige«, knurrt der Tiger sie belustigt an und bleibt einfach stehen. Sein Körper ist umgeben von blauen Blitzen, die unablässig um ihn herum auf die Erde donnern. »Elmsfeuer!«, ruft er den Namen seiner Technik aus. Der Körper der Menschenfrau rührt sich immer noch nicht und bleibt einfach liegen. Was er nicht sehen kann, ist ihr siegessicheres Lächeln. »Gewonnen«, flüstert sie zu sich selbst. Der feuerrote Blitz schlägt mit geballter Kraft auf die am Boden liegende Frau ein. Das Licht das dabei entsteht, blendet die Teilnehmer des Kampfes dabei so sehr, dass niemand fürs erste etwas zu sehen vermag. »Hehe … Da hab ich wohl gewonnen«, freut sich der Tiger und blickt bereits zum Hundedämon. »Aber deine Schülerin hat mich amüsiert. Ich hatte noch nie eine so feurige Kandidatin.« »Ich wäre an deiner Stelle nicht so voreilig«, antwortet Sesshomaru kühl. »Ist das ein Witz? Kein normaler Mensch kann meinen Blitzen standhalten!«, spricht das Sternenbild aggressiv und will auf seinen eigentlich ernannten Gegner zustürmen, doch seine Beine bewegen sich keinen Millimeter. Er schaut an sich herunter und sieht schwarze Haare um seine Pfoten. Er folgt ihrem Verlauf und sieht, wie die Menschenfrau wieder aufrecht steht. »Was!? Wie!?«, ist er vollkommen geschockt. »Du sagst es. Ein normaler Mensch wäre jetzt tot«, antwortet Liza nur siegessicher. »Aber wie du auch so schön sagtest … Ich spiele gerne mit dem Feuer und deine Blitze sind so heiß, dass ich ihre Temperatur in mich absorbieren konnte.« Die Menschenfrau hat also einfach seine Elektrizität in Wärme umgewandelt. »Ich musste dich nur zu fassen kriegen«, grinst sie breit. »A-A-Aber wie? Du lagst am Boden! Du warst so gut wie Tod!«, zeigt sich das Sternzeichen dagegen schockiert. »Gewusst? Menschliche Haare sind keine guten Stromleiter, wenn sie trocken sind«, erklärt sie sogar noch hochmütig. Sie hat nur dafür sorgen müssen, dass ihre Haare dicht genug auf ihrem Körper beieinander liegen. Danach ist es für sie ein Kinderspiel gewesen einen Ball aus Haaren um sich zu bilden, der sie vor dem tödlichen Angriff geschützt hat. Die Hitze seines Blitzes ist sogar heiß genug gewesen, um sie zu heilen. In dem Moment, wo er still stand, hat Liza die Gelegenheit genutzt und ihre immer länger werdenden Haare um seine Pfoten geschlungen. Selbst für sie ist das eine Aktion auf Messers Schneide gewesen. Danach lodern ihre Haare auf und das Feuer überträgt sich auf die volle Länge, bis sie die Beine ihres Gegners erreichen. Das zu Fleisch gewordene Sternenbild erleidet unbändige Qualen. Durch die Phönixfeder in ihren Haaren verstärkt sich die Macht ihres Feuers um ein vielfaches und sie kann den Tiger mit ihrem eigenen Element besiegen. Ihre Haare lassen ihn nicht los, egal, wie sehr er sich als Tier zu wehren vermag. Sie lässt ihre Haare auf der Stelle liegen, wo das Sternzeichen durch ihre Hitze zu Asche verbrannt ist. Immer wieder versucht er hervorzukommen, doch ihr Feuer ist durch die Feder selbst für ihn zu heiß. Zu ihrem Glück ist der Tiger einfach viel zu ungeduldig und gibt schnell auf. »Ich werde mir dein Gesicht merken, Menschenweib und dann werde ich dich eines Tages fressen!« Wie schon bei den anderen Sternzeichen löst sich sein Körper in einem Meer aus Sternen auf und verschwindet gen Himmel. Nun kann Liza ihre Haare wieder auf ihre gewohnte Länge zurück ziehen. Die große Überraschung kommt für sie allerdings noch, als sie plötzlich den groben Griff von Sesshomaru um ihren Hals spürt, er sie hochzieht und wirklich erwürgen will. Seine kalten Augen starren sie so voller Hass und Verachtung an, sodass es sogar ihr durch Mark und Bein geht. Seine bedrohliche Aura schießt so stark und stechend durch ihren Körper, als zerreißt er sie von innen heraus in tausend kleine Stücke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)