One More von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 7: Die Rettung ---------------------- Trotz der Ausweglosen Situation denkt Kim Possible gar nicht daran, aufzugeben. Sie wäre niemals so weit gekommen, wenn sie irgendwann einfach aufgegeben hätte und die Flinte ins Korn geschmissen. Sie wusste von Anfang an, dass sie einen gefährlichen Weg einschlägt, und trotzdem hat sie das sehr überrascht. Sie hat nicht damit gerechnet, dass diese Männer bei Frauen, die sie nicht kennen so vulgär sein können. Während sie nun Tritte austeilt, als würde es um ihr eigenes Leben gehen – was es auch tut, jedenfalls um ihre psychische Verfassung – will Dementor mit seinem gesuchten Objekt in den Schatten verschwinden. Doch ein grüner Ball fliegt direkt vor seine Füße. Lodernd bleiben Flammen in dem Stein stecken. Verwundert hebt der Doktor seinen Blick von dem Feuer nach oben. Aus dem Schatten kommt Shego auf den Mann zu gerannt. Ihre grünen Augen lodern, wie das Plasma in ihrer Hand. Mit einem gezielten Tritt hat sie Dementor zu Boden gestoßen, ihm das Objekt beim Flug aus der Hand genommen und läuft weiter auf seine Schläger zu. Während einige noch versuchen, zu verstehen, was hier gerade passiert, probieren sich andere auf Shego zu stürzen. Doch die schwarzhaarige Frau bewegt sich so geschmeidigt, wie eine Katze. Sie rutscht unter den Schlägen runter, versetzt dem ersten einen Schlag in den Magen. Ihr grünes Plasma tut das übrige, damit die Männer liegen bleiben. Kims Augen weiten sich etwas, als sie sieht, wie wild die Schwarzhaarige kämpft. Ihr Herz schlägt schneller in ihrer Brust und unwillkürlich fragt sie sich, ob Shego wegen ihr so wütend ist. Ein paar Strähnen lösen sich bei dem Kampf von ihrem Kopf. Es erinnert an die Mähne eines Löwen. Der erste Mann ist schnell ausgeschaltet. Da wollen sich zwei gleichzeitig die Schurkin überfallen, doch Shego kann beiden Hieben elegant ausweichen und die schwerfälligen Herren schlagen sich gegenseitig k o. Die letzten drei wollen es zusammen mit Shego aufnehmen. Wobei der eine Kim dafür loslassen muss. Doch weil die Schwarzhaarige seine Kompanien fertig gemacht hat, möchte er nun Rache. Kim dagegen ist froh, dass sie nun frei ist. Statt den Mann ebenfalls zu Shego gehen zu lassen, die die übrigen beiden schon den Hintern versohlt, gibt Kim ihren Festhalter ein paar kräftige Hiebe. Es dauert nicht lange da liegen Dementors Männer schlafend auf den Boden. Mit schweren Schritten stapft Shego nun auf den Anführer zu. Es wundert Kim. Sie hat die Schwarzhaarige noch nie so wütend gesehen. Statt ihrer katzenhaften Bewegungen sind ihre Schritte nun auf den Boden zu hören. Zwar ist sie immer noch relativ leise, aber anschleichen kann sie sich im Moment nicht. Dementors Gesicht wird kreide bleich und seine Augen stechen nach vorne. „Du ... du bist Shego. Arbeitest du nicht normalerweise für Drakken?“, fragt er stotternd „Ja“, knurrt die Schwarzhaarige, sichtlich genervt, dass er ihren Boss erwähnt. „Ich wurde gebeten, zu helfen, und hätte nicht gedacht, dass sowas passiert, nur weil ich zu spät gekommen bin.“ Trotz der Wut und dem Knurren, wie bei einem wilden Tier, kann Kim einen bedauerenden Unterton in ihrer Stimme raushören. Die Rothaarige spürt, wie ihr Herz schneller schlägt und die Röte sich in ihrem Gesicht widerspiegelt. Das Shego sich Sorgen um sie gemacht hat, findet sie wirklich rührend. Trotz der Gefahr, die Dementor droht, schaut er an Shego vorbei und begutachtet die Rothaarige intensiv. Natürlich bekommt die Schurkin dies mit und stellt sich vor Dementors Sichtfeld. „Hier spielt die Musik“, meint sie und hebt den kleinen Mann mit einem Arm hoch. In der anderen Hand lässt sie das grüne Plasma erscheinen. „Ich sollte dich verletzen für das was du meiner Pr ...“, mit einem Mal stockt Shego und auch Kim bleibt für einen Moment die Luft weg. „Partnerin angestellt hast“, beendet die Schurkin schließlich den Satz. Sie würde ihn so gerne verletzen, doch weiß Shego auch, dass dies Kim nicht gefallen würde. Trotz dass sie nun auf der bösen Seite sein soll, ist die Rothaarige immer noch zu freundlich. Also wirft die Schwarzhaarige den kleinen Mann so von sich weg, dass er mit seinem Körper über den Boden rutscht. „Wir haben, was wir wollten. Wenn du uns nochmal in die Quere kommst wirst du das bereuen“ Eine eindeutige Drohung. Die Schwarzhaarige dreht ihm den Rücken zu, um zu ihrer Prinzessin zu gehen. „Tut mir leid, dass ich zu spät bin. Drakken hatte heute zu viele Aufgaben.“ So viele Gedanken und Gefühle machen sich in Kim breit. Sie ist froh, dass Shego hier ist, dass diese sie nicht in Stich gelassen hat. Doch das Gefühl, die Angst vor Männern und was die mit ihr anstellen wollten, ist immer noch präsent. Wenn Shego nicht gekommen wäre, um sie zu retten, hätten diese sie gebrochen. Dann hätte sie ihre Eltern vielleicht nie wieder gesehen, weil sie Tod in einer Gosse liegt oder ihre Eltern hätten sie nicht wieder erkannt, weil sie so gebrochen wurde. Einzig allein, weil sie sich auf Shego verlassen hat, und wegen ihrer Unfähigkeit ist sie in so einer Situation geraten und diese hat ihr die negativen Seiten von dem Schurkentum gezeigt. Wie gefährlich das alles ist. Ja, Kim ist froh, dass Shego wie ein Ritter in silberner – oder eher grün-schwarzer - Rüstung angekommen ist, um sie zu retten. Das die Mission beinahe fehlgeschlagen ist hat ihr auch gezeigt, wie wichtig das ist, einen Partner zu haben. Mit Ron an ihrer Seite ist sowas nie passiert. Gut ohne ihn hat sie jetzt erst bemerkt, wie erwachsen die Menschen sind. „Lass uns gehen“, kommentiert die Rothaarige streng und geht schon vor. Sie spürt noch immer diese unsittlichen Berührungen, die sie Schaudern lassen. Der Gedanke daran, was hätte passieren können, empfindet Kim als schrecklich. Es dauert ein bisschen, bis sie in ihr Versteck gekommen sind. Den ganzen Weg haben die beide Frauen kein Wort miteinander gesprochen. Shego ist der Rothaarigen, wie ein treuer Hund hinterhergelaufen. Als sie die Lagerhalle betreten, streckt Kim ihre Hand nach dem geklauten Objekt aus, welches Shego ihr überreicht. Die Rothaarige bringt dieses in eine Ecke und geht dann mit Shego im Schlepptau, die Treppe zu ihrem Versteck runter. Erst jetzt, wo die Türen geschlossen sind und die beiden Frauen alleine, erlaubt sich Kim, ihren Emotionen freien Lauf zu lassen. „Wie konntest du nur zu spät kommen? Und mich alleine lassen? Ich habe darauf gebaut, dass du zu deinem Wort hältst und du hast es gebrochen.“ Tränen fließen ihr über die Wange. Sie will Shego für ihre Versprechen schlagen. Doch hält diese ihre Hände fest, als wäre Kim ein kleines Kind, das einen Wutanfall hat. Die Rothaarige fühlt sich zu erschöpft und müde, als das sie ihre ganze Kraft aufbringen könnte. Schluchzend schaut sie die Schwarzhaarige an. „Weißt du was sie mit mir anstellen wollten? Kannst du es dir vorstellen? Diese Schweine.“ Mit einem Mal wird Kim ganz ruhig. Ihre Tränen versiegen und ihr Blick geht ins Leere. „Wenn du nicht gekommen wärst hätte ich wahrscheinlich meine Eltern nie wieder gesehen.“ Ein weiteres Mal kommen die Tränen in ihr hoch. „Und sie ... und sie hätten mich vielleicht...“ Sie kann das Wort „Tod“ nicht aussprechen. Die ganze Zeit hat Shego still zugesehen und ihre Prinzessin beobachtet. Gesehen, wie gebrochen die Rothaarige ist und das sie wirklich Angst hatte. Eine Sache wo Shego dachte, dass sie furchtlos ist. Es tut ihr leid, dass sie sowas durchgemacht haben muss. Sie konnte nur nicht eher los, da Drakken immer neue Ideen hatte und diese mit ihr teilen musste. Sie wollte ihm aber auch nicht sagen, wo sie hinmuss, also musste sie diese über sich ergehen lassen und hoffen, dass er sich bald schlafen legte. Sie hatte ihm sogar extra etwas ins Getränk gekippt, damit er endlich schlief und sie abhauen konnte. Im Nachhinein betrachtet hätte sie einfach gehen sollen. „Es tut mir Leid, Prinzessin“, meint Shego und umarmt die Rothaarige sanft. Die Wärme, die von der Schurkin ausgeht, beruhigt die Rothaarige etwas. Tief atmet sie ein und wieder aus. Es ist ein schönes Gefühl, in Shegos Armen zu liegen, dass sie sich sorgen gemacht hat. Trotzdem wird dieses Ereignis für immer in ihrem Gedächtnis eingebrannt sein. In ihren Augen glitzern noch immer Tränen, als sie sich etwas von der Schwarzhaarigen löst, um ihr in die Augen zu sehen. „Shego. Ich werde damit aufhören“, bestimmt sie entschlossen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)