One More von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 6: Der Diebstahl ------------------------ Immer wieder hebt Kim ihren Blick zu dem weiten Horizont, dessen Himmel pechschwarz ist und nur von einigen Sternen beleuchtet werden. Und wieder auf die Uhr. Wieder an den Horizont. So geht es schon seit Minuten. Kim steht vor einem Fenster, dass sie gerade öffnen wollte, um in das Innere des Labors einzubrechen. Ungeduldig schaut sie sich immer wieder um und wippt langsam mit dem Fuß. Shego kommt zu spät oder gar nicht. Enttäuschung macht sich bei Kim breit, wie Reis, der im Magen aufgeht. Sie hat gehofft, dass die Schwarzhaarige zu ihrem Wort steht. Jetzt wünscht sie sich, dass sie sich lieber keine Erwartung gemacht hat, anstatt so frustriert zu werden. Energisch schüttelt sie den Kopf, um den Gedanken loszuwerden. Was hat sie überhaupt erwartet? Es ist Shego, natürlich kann sie nicht auf die Schwarzhaarige bauen. Alleine ist sie besser dran und sie wird diesen Überfall genauso gut meistern, wie die davor. Mit einem Laserstrahl schneidet sie ein Loch in das Glas, um sich eine Tür zu bilden. Sie ist auf dem Dach und weiter unten befindet sich die gesuchte Dimensionspistole. Kim wird das Gerät klauen und sich damit selbst als Zielscheibe machen, wie mit der Sandwich Maschine. Wenn alle Stricke reißen, muss die Waffe vielleicht vernichtet werden. Nachdem sie den Eingang frei gemacht hat, setzt sie eine Brille auf, die die Sicherheitslaser ihr erkenntlich machen. Das Gestell ist dick und überhaupt nicht modisch, doch diesen Gedanken hat die ehemalige Heldin seit ein paar Schurken Einsätze abgelegt. In dem Raum blickend überlegt sie, wie sie am besten ihr Ziel erreicht. Sie kann sich an den Wänden abspringen. Fein verzierte Torbogen bilden eine gute Möglichkeit, um sich festhalten zu können. Je weiter sie nach unten fällt, desto kniffeliger wird es. Sie hat keine Möglichkeit, sich mit einem Seil herunter zu lassen. Dadurch, dass sie fallen muss, hat sie nicht das Feingefühl über die Landung. Gerade hat sie den Gedanken beendet und noch eine Möglichkeit überlegt sich am leichtesten fallen zu lassen, als die Tür zu dem Raum geöffnet wird und die Rothaarige etwas in Deckung geht. Durch die Röntgenbrille erkennt sie nur Wärmebilder. 7 Personen haben insgesamt den Raum betreten, wobei der vorderster Kleiner ist als der Rest. Wahrscheinlich Dementor. Mit einem Mal verschwinden auch die Laserstrahlen und beruhigt kann Kim die Brille abnehmen. Als sie dann auch Dementors Stimme hört, besteht keinen Zweifel, das er es ist. „Wir haben es geschafft, Männer. Die Portalmaschine ist unser und damit können wir allerlei fremde Welten besuchen.“ Eine Sache, die Kim Possible zu verhindern weiß. Sie stellt sich auf und zieht einen Enterhaken gekleidet als Föhn heraus. Anstatt dem bekannten roten Ton, hat sie diesen komplett schwarz lackiert. Ja, nicht besonders kreativ. Aber wenigstens zweckmäßig, damit sie nicht sofort erkannt wird. Bereit abzufeuern wartet sie darauf, dass Dementor die Kuppel unter dem die kleine Maschine liegt, hochhebt. Also dies geschieht, schießt sie ab und bekommt das Zielobjekt zu fassen. Schnell zieht das Seil wieder ein und Kim hält die Maschine in der Hand. Anstatt etwas Ruhmreiches zu sagen, dreht die Rothaarige sich um, packt ihre Sachen und will abhauen. Sie hat bei Drakken und all den anderen Schurken mitbekommen, dass es schnell nach hinten losgehen kann, wenn man zu lange an einem Punkt verharrt. Nachdem sie eine kleine Tasche geschultert hat, läuft sie los. Mithilfe ihres Trainings kann sie leicht das Dach runterklettern, wie sie es zuvorgetan hat. Jedoch warten schon Dementor und seine Arbeiter unten auf sie. Kim rutscht gerade eine Regenrinne runter, als sie die Männer schon wartend auf dem Boden sieht. Kaum ist sie in Reichweite wollen sich zwei schon auf sie stürzen. Den Vordersten tritt sie mit Schwung ins Gesicht, sodass er nach hinten auf den Boden fällt. Sie nutzt den Schwung, um von seinen Schultern einen Handstand auf seinen Kumpel zu machen und diesen beim Rückfall in den Rücken zu treten. Durch die Wucht kippt der eine auf den anderen und Kim schwebt etwas über den Boden. Bevor sie sich umdrehen kann, um auf allen vieren zu laden, fängt ein stämmiger Mann sie auf. Ihr Rücken landet gegen seinen Bauch und ehe sie reagieren kann, hat er schon seine Arme um die Rothaarige geschlungen. Wie ein Teddybär umarmt er die Diebin, welche unter ihm zappelt, wie ein Fisch auf den Trockenen. Verzweifelt probiert sich Kim aus seinen Fängen zu befreien, doch ist er zu stark und sie zu einquetscht, als dass sie sich viel bewegen kann. Dabei braucht sie nur eine Hand frei zu bekommen. Egal wie sehr sich die ehemalige Heldin unter seinem Griff windet, sie kann ihm nicht entkommen. Mit einem selbstzufriedenen Lächeln kommt Dementor auf sie zu. „Da haben wir unsere kleine Diebin. Er stockt kurz, als er ihr näher kommt. Seine Augenbrauen krümmen sich und legen seine Stirn in Falten. Offensichtlich Ratern die Zahnräder in seinem Gehirn. Eine Weile herrscht stille zwischen ihnen, bis Dementor schnippt und derjenige, der Kim festhält sie nach der Pistole durchsucht, um diese seinen Boss zu geben. Die Rothaarige probiert sich zu wehren, doch ist sie nicht stark genug. „Wer bist du überhaupt?“, fragt Dementor, immer noch angestrengt darüber nachdenken. „Warum wolltest du das stehlen? Was hast du davon?“ Leicht verdreht Kim die Augen bei seinen vielen Fragen. Sie muss sich auf die Zunge beißen, um nicht einen sarkastischen – Kim typischen – Kommentar abzulassen. Stattdessen starrt sie ihn grimmig an. „Bist wohl nicht sonderlich gesprächig. Na egal.“ Er dreht sich schulterzuckend um. „Mir ist egal, was ihr mit ihr macht“, meint er beiläufig zu seinen Mitarbeitern. Damit gibt er diesen den Freifahrtschein mit der Gefangenen alles zu machen, was sie möchten. Ein Gedanke, der Kim einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Mit einem Mal ist ledigliche Farbe aus ihrem Gesicht verschwunden. Vor Schock sind ihre Augen weit aufgerissen und zum ersten Mal hinterfragt sie sich, ob die Idee Bösewichte zu bestehlen wirklich so gut war. Sie als junge, hübsche Frau umgeben von groben Männern. Schurken, die einen Scheiß auf das Gesetz geben. Der Gedanke, dass diese Männer sie misshandeln könnten oder umbringen oder beides lässt Kim aufkreischen und sie probiert sich in den Armen des Mannes zu winden. Doch dieser verstärkt nur den Griff um Kim und grinst sie dreckig an. Mit einem Mal kommen die sechs Arbeiter von Dementor Kim, wie wilde Bestien vor, die keine Hemmungen besitzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)