Am Ende siegt die Liebe von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 1: Was war passiert --------------------------- Draußen schneite es während Shinichi in der Bibliothek am Schreibtisch saß und Hausaufgaben nachholte. Er war seit knapp vier Monaten zurück, Conan war komplett aus dem Leben verschwunden und konnte er seinen Abschluss nur noch rechtzeitig machen wenn er versäumte Arbeiten nachholte und in zwei Wochen dem Direktor vorlegte. Deshalb wendete er seinen Blick nicht vom Computer oder seinen Unterlagen ab, aus Angst sich zu schnell ablenken zu lassen und Ablenkung war das letzte das er gebrauchen konnte. Doch plötzlich klingelte es an seiner Haustüre und ein lauter Seufzer kam aus Shinichi’s Mund. Er stand genervt auf, ging zur Tür und als er sie öffnete stand da niemand anderes als Shiho. „Was willst du?“, fragte er genervt und zog die Augenbrauen zusammen. „Kein nettes ‚Hallo’ für eine Freundin?“ „Du bist nicht mehr meine Freundin.“ Der junge Kudo wendete sich ab und ging wieder zurück in die Bibliothek und hoffte einfach, wenn er sie ignorierte, würde sie schon wieder gehen. Doch da hatte er wohl vergessen welcher Dickkopf Shiho immer war. Schließlich kam sie herein und stand in der großen Eingangshalle als sie Shinichi in die Bibliothek folgte und genervt antwortete: „Jetzt passt es dir nicht mehr dass du Shinichi bist? Ich kann dich immerhin sofort wieder in Conan verwandeln, wenn dir das lieber wäre.“ „Das bringt doch nichts. Ran ist weg, weil du sie ins Zimmer gelassen hast und sie sehen musste wie Conan ‚stirbt’. Seither, als ich wieder zu mir kam, sind vier Monate vergangen und ich habe sie immer noch nicht gefunden.“ Wütend ging er eine kleine Treppen hoch zu den Bücherregalen während Shiho unten stehen blieb und ihre Arme vor der Brust verschränkte. „Sie wollte unbedingt wissen was los war. Immerhin wurde Conan angeschossen, ins Krankenzimmer gebracht und man konnte hören wie der Arzt schrie, dass er mit der Herzdruckmassage beginnt. Plötzlich lief sie hinein, ich wollte sie zurück halten aber schaffte es nicht und als ich sie eingeholt hatte, sagte der Arzt den Todeszeitpunkt. Und wenn du schon sauer auf mich bist, was ist mit Ran’s Eltern?“ „Meinst du etwa ich hab mit ihnen noch Kontakt?“ ,antwortete Shinichi. Da kam er langsam wieder herunter, mit 2 Büchern in der Hand als er stur an ihr vorbei und mit kühlem Ton sagte: „Du weißt wo die Tür ist. Ich hab‘ viel zu tun.“ Er setzte sich wieder an den Schreibtisch als Shiho einen Schritt auf ihn zu kam und genervt sagte: „Irgendwann wirst du es bereuen alle vergrault zu haben. Anstatt dass du gerade jetzt, wo Ran weg ist und du traurig bist, dich an deine Freunde hälst, schließt du dich ein und brichst jeglichen Kontakt ab. Eines Tages wirst du einsam und alleine aufwachen und es bereuen, aber wage es nicht dann angekrochen zu kommen und meine Freundschaft zu wollen.“ Wütend und mit stampfenden Schritten verließ die Rothaarige die Bibliothek und ging durch die Haustüre hinaus welche sie noch mit einem lauten Knall ins Schloss warf. Shinichi hatte ihr nachgesehen als er laut seufzte, sich im Stuhl nach hinten lehnte und leise zu sich sagte: „Über diese Entscheidung bin ich nicht sehr glücklich.“ Als er sich wieder nach vorne lehnte und weiter an den Aufgaben schrieb, konnte er sich nicht mehr gut konzentrieren als er seinen Blick aus dem Fenster wandte und sah wie der Schnee fiel. Ein sanftes Lächeln kam auf seine Lippen als er sich an die Vergangenheit erinnerte. Doch kurz darauf wurde er auch schon wieder traurig, da er nicht wusste ob diese Erinnerung für immer Vergangenheit bleiben wird. Zur selben Zeit, am Stadtrand von Tokio in einem kleinen Krankenhaus saß ein Psychiater in einem bequemen Lehnstuhl, schrieb sich kurz ein paar Stichworte in sein schwarzes Notizbuch als er seinen Blick nach vorne wandte und fragte: „Wie geht es dir heute?“ Die Angesprochene stand vor dem großen vergitterten Fenster, sah in den Garten hinaus und wie sich alles mit weißen Schnee bedeckte als sie leise antwortete: „Keine Ahnung.“ „Das wundert mich aber. Immerhin hatten wir schon mehrere Sitzungen und es ging in kleinen Schritten nach vorne. Ist denn etwas vorgefallen, dass du einen Schritt zurück gemacht hast?“ Ein Seufzer kam aus der jungen Frau als sie ihren Blick vom Fenster abwandte und zum Arzt sah. Dieser war traurig und dennoch versuchte sie stark zu wirken und antwortete mit ruhiger Stimme: „Ich hatte letzte Nacht einen Traum, der mich sehr beschäftigt.“ „Willst du mir davon erzählen?“ ,fragte der Psychiater Dr. Araide. Die Brünette ging vom Fenster weg, setzte sich dem Arzt gegenüber, als sie langsam zu sprechen begann: „Es war kalt, ich fühlte es und sah vom Boden hinauf als ich erkannte, dass ich in einem leeren weißen Raum stand. Eine Stimme rief meinen Namen und irgendwie war sie mir vertraut, also sah ich mich um. Da war eine Tür, sie war weiß und hatte keine Türschnalle. Langsam drückte ich sie auf und stand plötzlich im Krankenhaus.“ Sie versuchte weiterhin stark zu sein, seufzte kurz und schloss für ein paar Sekunden die Augen. Dr. Araide lehnte sich etwas nach vorn und sagte mit ruhiger Stimme: „Sprich weiter Ran. Du kannst das.“ Ihr Blick wanderte wieder in seine braunen Augen und sie spürte wieder die Vertrautheit, welche sie schon sehr lange nicht mehr gespürt hatte. „Da waren meine Eltern, Shiho und die Kinder, wie auch der Professor. Wieder hörte ich meinen Namen rufen als ich erkannte, dass es Conan’s Stimme war. Sofort lief ich los, auf die Stimme zu und plötzlich wurde ich am Arm gepackt und festgehalten. Ich sah zurück und sah Shiho. Sie grinste und sagte mit kalter Stimme ‚Lauf weiter und es wird dich alles kosten. Tu es endlich‘. Nachdem ich mich losgerissen hatte und wieder nach vorne sah, lag Conan vor mir auf der Trage. Blutüberströmt und seine Augen hatte er weit aufgerissen und er war eiskalt. Ich schloss meine Augen und als ich sie wieder öffnete war ich aufgewacht.“ „Was glaubst du, hatte dieser Traum zu bedeuten?“ „Es war die Erinnerung an Conan’s Tod. Aber Shiho war anders und sagte im Traum, dass es mich alles kosten wird und ich es endlich tun sollte. Als würde sie wollen, dass ich an seinem Tod zerbreche und hier lande.“ Eine Träne ran über ihre Wange als sich Ran durch die Haare und ihre Füße auf den Sessel hob. Dr. Araide erkannte ihre Haltung sofort und dass sie bestimmt einen Rückfall haben könnte, wenn er nicht etwas dagegen unternehmen würde. Aber was? In den letzten vier Monaten wollte sie niemanden von ihrer Familie oder Freunden sehen, sie lehnte jegliche Gruppentherapie ab. Schließlich stand er auf, legte sein Notizbuch beiseite und hockte sich vor sie hin als er mit ruhiger Stimme sagte: „Ran, ich möchte dir wirklich helfen und dass du wieder gesund wirst. Aber wir müssen mehr auf Shiho eingehen. Glaubst du etwa sie hatte etwas mit Conan’s Tod zu tun?“ „Nein. Shiho war zwar am Anfang etwas seltsam, aber sie hat sich geändert und mir geholfen.“ „Dir sagt doch der Ausdruck ‚Zwei Gesichter‘ etwas, oder? Vielleicht wollte dir der Traum das damit sagen.“ „Das Shiho zwei Gesichter hat? Aber das … das kann ich nicht glauben.“ „Kannst du nicht oder willst du nicht?“ Sofort stand sie auf, ebenso der Arzt als Ran wieder zum Fenster ging. Dr. Araide folgte ihr langsam und seufzte leise. Sie sah aus dem Fenster, sah dem Schnee beim fallen zu und strich sich eine Träne weg. „Als der Arzt sagte das die inneren Blutungen zu stark waren und danach gleich den Todeszeitpunkt, legte er sofort ein weißes Leintuch über seinen kleinen Körper. Trotzdem sah man auf der Bettmatratze sein Blut, seine kleine Hand, die etwas unter dem Leintuch heraus sah und jedes Mal bildete ich mir ein, dass sein Finger gezuckt hatte. Doch nichts tat sich. Ich hörte ein Schluchzen von der Krankenschwester und auch der Arzt war sehr mitgenommen und obwohl ich spürte, dass Tränen über meine Wangen rannen, kam kein Ton aus meinen Mund. Das nächste an das ich mich erinnere ist, dass ich selbst im Krankenhaus lag und ein paar Tage später hierher kam. Obwohl mir immer wieder gesagt wurde was passiert war, weiß ich es nicht mehr.“, Ran sah zum Arzt und kam einen Schritt auf ihn zu als sie weitersprach, „Warum bin ich hier?“ „Du hast versucht dich umzubringen. Die Ärzte wollten dich noch aufhalten, ebenso Shiho, aber du hattest etwas Blut verloren und nachdem die Ärzte dich verarzten konnten, hast du eine Woche im Koma gelegen. Nachdem du stabil genug warst kamst, du in die Anstalt für Suizid-Gefährdete.“ „Selbstmordversuch? Aber ich habe doch jahrelang meinem Vater bei den Mordfällen begleitet und konnte nie verstehen wie ein Mensch einen anderen umbringt, oder jemand sich selbst. Jetzt soll ich mir das angetan haben?“ „Niemand verurteilt dich. Du warst in Trauer, hattest eine Kurzschlussreaktion und jeder hat sich einfach nur Sorgen um dich gemacht. Inklusive mir.“ „Du?“, fragte Ran verwundert. „Natürlich. Als es hieß, dass du hierher kommst, habe ich sofort darauf bestanden dich zu behandeln, denn ich wusste, dass du das nicht bewusst getan hast. Allerdings hatte ich auch gehofft, dass ich dich nicht vier Monate hierbehalten muss. Allerdings muss ich auch sagen, dass wir schon sehr große Fortschritte gemacht haben und wenn du nur einmal zustimmen würdest, deine Familie zu empfangen würde dir das bestimmt gut tun.“ Ran kam auf Tomoaki zu, legte ihren Kopf gegen seine Brust und sagte leise: „Ich habe einfach Angst, dass sie mich verurteilen. Vor allem Shinichi.“ Langsam legte der Arzt seine Hände an ihre Schulter, drückte sie etwas von sich und sagte leise: „Momentan wollen dich deine Mutter und deine Freundin Shiho besuchen. Sie selbst haben nichts von Shinichi gehört in den letzten Monaten.“ „Und du glaubst es hilft?“ „Wenn du möchtest, bin ich die ganze Zeit dabei und helfe dir.“ „Danke. Könntest du denn noch etwas für mich tun?“ „Was denn?“ „Kannst du Shinichi herbitten? Ich weiß, dass er Selbstmörder verabscheut aber wenn ich ihm die Sache persönlich erklären könnte, würde er es vielleicht verstehen und wir könnten wieder Freunde sein.“ Dr. Araide atmete tief durch und ging vom Fenster weg. Die Brünette sah ihm verwundert nach und erkannte, dass er anscheinend etwas vor ihr verheimlichte. Kapitel 2: Was Shinichi wirklich weiß ------------------------------------- „Am besten sprichst du darüber mit deiner Mutter, wenn du sie endlich empfängst.“ „Tomoaki sag mir was los ist. Bitte.“ Die beiden sahen sich an und er erkannte ihren verzweifelten Blick. Auch wenn er einst zugestimmt hatte ihr nichts zu sagen, so merkte er jetzt, dass es für ihre Genesung durchaus hilfreich sein würde. „Shinichi weiß nicht wo du bist. Er erfuhr von Conan’s Tod und als er einen Tag später da war, warst du bereits weg. Ihm wurde erzählt dass du eine Auszeit brauchst und dich der Tod vom dem Jungen ziemlich mitgenommen hast und du deshalb mit niemanden Kontakt haben willst.“ „Was?“, fragte sie entsetzt und setzte sich auf die Fensterbank. „Deine Eltern und Shiho hielten es für das Beste ihm nichts zu sagen.“ „Und wo denkt er das ich seit vier Monaten bin?“ „Niemand weiß das, da du dich nicht meldest und keine Adresse hinterlassen hast.“ Ran fuhr sich wieder durch die Haare, stand von der Fensterbank auf und ging im Zimmer hin und her. „Ran...“, begann Dr. Araide, doch er wurde sofort von ihr unterbrochen. „Ich will sofort Besuch empfangen.“ „Bist du dir sicher?“ „Absolut sicher.“ Dr. Araide nickte als er zu seinem Telefon ging und Eri Kisaki anrief. Er sagte ihr, dass es Fortschritte gab und Ran so schnell wie möglich Besuch empfangen möchte und es sehr gut für ihre Heilung wäre. Die Brünette konnte ihre Mutter durch das Telefon hören wie sie vor Freude auf quietschte. Als Tomoaki wieder aufgelegt hatte, sah er Ran leicht verunsichert an und sagte: „Sie sind in einer Stunde hier. Deine Mutter kommt mit Shiho, dein Vater arbeitet leider. Aber Ran ich bitte dich nicht sofort auf Angriff zu gehen. Immerhin hat deine Mutter momentan die Vormundschaft über dich und kann dich solange hierlassen wie sie es für das richtige hält.“ „Keine Sorge. Ich werde nur ich selbst sein.“ Da verließ Ran das Zimmer und vor der Türe wartete bereits die Aufsichtsperson, um sie zurück in ihr Zimmer zu begleiten. Als sich hinter ihr die schwere Metalltür schloss, sah sich Ran in ihren 10qm2 Zimmer um. Es hatte nur ein Fenster, das vergittert war, davor stand ein Schreibtisch mit ihren Schulunterlagen und ein paar Stiften. Das Bett stand gleich rechts an der Wand und obwohl sie ihre eigene Bettwäsche hatte, fühlte es sich einfach unbequem an. Gegenüber vom Bett war ein kleiner Durchgang, welcher mit einem Tuch verdeckt wurde, denn dahinter war das Badezimmer. Es bestand aus einer Toilette, ein kleines Waschbecken und einer Dusche ohne Duschwand. Sie hatte erst seit zwei Wochen einen Spiegel ins Badezimmer bekommen, da davor die Gefahr bestand sie könnte ihn zerbrechen und sich erneut etwas antun. Das Ran allerdings nur in einer Kurzschlussreaktion gehandelt hatte und seit ihrem Aufenthalt hier nicht mehr auffällig war, wunderten sich bereits viele der Aufseher sowie Ärzte und Pfleger warum sie noch bleiben musste. Doch diese Frage wollte Ran heute ihrer Mutter stellen. Eine Stunde später: Ran hatte sich umgezogen, trug eine schwarze Leggings, ein schwarzes Trägershirt und darüber einen roten Strickpullover. Sie hatte sich ihre Haare zu einem Zopf geflochten und durfte auch endlich wieder ihre eigenen Sneakers tragen. Ihr Aufseher Kenji öffnete die Zimmertüre als Ran ihn freundlich anlächelte. Auf dem Weg zum Besucherraum sagte er: „Versuch ruhig zu bleiben und deine Stimme nicht zu erheben. Es sind nämlich andere Ärzte auch da und die stellen dann Dr. Araide‘s Behandlung in Frage. Ich weiß, dass du schon längst nicht mehr hierher gehörst, aber wenn du alles richtig machst, bist du schnell wieder draußen.“ „Danke Kenji.“ Die Tür zum Besucherraum wurde geöffnet als Ran hereinkam und sich etwas umsah. Sie betrat diesen Raum das erste Mal seit sie hier war und erkannte viele Leute, die wesentlich schlimmer dran waren als sie. Eri und Shiho lächelten als sich die Brünette zu ihnen an den Tisch setzte. Eri berührte kurz ihre Hand und sagte fröhlich: „Ich bin so froh, dass du endlich dem Besuch zugestimmt hast meine Süße. Wie geht’s dir?“ „Ging mir schon besser.“, antwortete sie kühl als sie Tomoaki neben Kenji erblickte. „Was ist denn los?“, fragte Shiho. „Ich bin in einer Anstalt für Suizidgefährdete. Wenn ich sagen würde, dass es mir gut geht, wäre ich wohl richtig hier oder Shiho?“ „Da hast du recht. Aber deine Eltern, wie auch ich wollen doch nur dein bestes.“ „Dann versucht man zuerst mit mir zu sprechen und nicht mich gleich wegzusperren.“, kam es leicht wütend aus ihr. Da hörte sie auch schon ein Räuspern von Kenji als Ran tief durchatmete und ihrer Mutter wieder in die Augen sah. „Hasst du mich?“ „Aber nein mein Schatz. Ich liebe dich über alles, aber dein Vater und ich waren komplett überfordert als du dich versucht hast umzubringen nachdem du Conan’s Leiche gesehen hast. Wir dachten einfach, es wäre das beste für dich.“ „War Conan’s Beerdigung schon?“ „Vermutlich. Seine Eltern haben seine Leiche abgeholt und nach New York gebracht wo er beerdigt wurde. Aber die Kinder, der Professor und ich haben einen kleinen Denkmalstein im Garten vom Professor aufgestellt wo jeder von uns eine Kerze anzünden konnte und ein Foto von ihm steht.“, antwortete Shiho mit trauriger Stimme. Ran strich sich eine Träne weg, atmete tief durch und spürte, dass sie die Wahrheit erfahren musste als sie wieder hochsah und traurig fragte: „Weiß Shinichi wo ich bin?“ Eri und Shiho zuckten bei dieser Frage kurz zusammen und versuchten Ran’s Blick nun auszuweichen. „Weiß er wo ich bin?“ ,fragte Ran etwas lauter und ihre Stimme wurde wütend. Die beiden Frauen seufzten kurz als Eri sich eine Träne wegstrich und sagte: „Nein. Wir haben ihm gesagt, dass du abgehauen bist, niemanden sehen willst und auch keiner weiß wo du dich aufhältst.“ „Ich glaub’s nicht.“ „Du kennst Shinichi genauso gut wie ich, dass du weißt wie sehr er Selbstmörder verabscheut. Wir hatten Angst, wenn wir ihm die Wahrheit sagen, dass er dich hassen könnte und dass er ebenso wieder verschwindet.“ „Wie konntet ihr mir das antun?“, fragte Ran, strich sich eine Träne weg und lehnte sich zurück. „Mama du wusstest genau was ich für Shinichi empfinde und wenn er mich besuchen gekommen wäre, wäre ich vielleicht schon längst hier draußen. Glaubt ihr wirklich er hätte mich sofort gehasst ohne eine Erklärung gehabt zu wollen? Da kennt ihr ihn verdammt schlecht. Und Shiho, du hast immer gesagt du wärst seine beste Freundin … aber so verhält sich eine beste Freundin nicht.“ „Ran … “, begann Shiho mit verzweifelter Stimme „es tut mir so leid. Aber du kennst Shinichi und wie er ist. Und welche Meinung er über Selbstmordversuche hat. Wir wollten nicht, dass er dich fertig macht oder ignoriert.“ „Das traut ihr ihm zu? Wirklich? Ich glaub’s nicht.“ Ran stand vom Tisch wieder auf, ging zurück zu Kenji und sprach kurz mit ihm. Er nickte nur als Eri mit Shiho ebenfalls aufgestanden war und zu Ran gelaufen kamen. „Ran. Bitte versteh doch“, begann ihre Mutter, doch Ran unterbrach sie mit trauriger Stimme: „Nein Mama. Ich habe damals einen Ausweg gesucht, weil ich in ein tiefes Loch gefallen bin als ich sah wie Conan starb. Niemand war da, um mich aufzufangen oder zu hinterfragen warum und da hatte ich eine Kurzschlussreaktion. Niemand von euch wollte mir wirklich helfen, sondern ihr habt mich sofort einliefern lassen. Außerdem wusstet ihr auch, was Shinichi mir bedeutet und doch habt ihr versucht ihn aus meinem Leben zu streichen. Verschwindet von hier, ich will euch nicht mehr sehen.“ Ran wendete sich zu Kenji und sagte mit zittriger Stimme: „Bitte bring mich hier raus.“ Dieser nickte und verließ mit ihr den Besucherraum während Eri und Shiho einfach stehen gelassen wurden. Da kam Dr. Araide auf die beiden zu und fragte: „Kann ich kurz mit Ihnen sprechen?“ Sofort stimmten sie zu und alle drei setzten sich wieder an einen Tisch als Tomoaki erklärte welche Fortschritte Ran gemacht hatte und erst heute hinterfragt hatte warum genau Shinichi nicht da war. Zuvor hatte sie kein Wort über ihn verloren, doch man erkannte, dass sie ihn brauchte. Eri und Shiho atmeten tief durch. Hatten sie vermutlich wirklich einen Fehler gemacht? Währenddessen in Tokio, im Haus der Kudo’s: Shinichi vor der großen Terrassentüre in der Bibliothek als er dem Schnee zusah wie er vom Himmel fiel und der Garten immer mehr davon bedeckt wurde. Ein sanftes Lächeln kam erneut auf seine Lippen als er an letztes Jahr zurück dachte … „Oh mann ist das kalt draußen.“, sagte der junge Kudo als er seine Jacke vom Schnee befreite und diese in der Garderobe aufhing. Seine Mutter Yukiko sah aus der Küche und sagte er solle den Kuchen sofort einkühlen und dann die Gäste zum Weihnachtsessen begrüßen. Shinichi verdrehte kurz die Augen. Er war immerhin nur für zwei Tage wieder Shinichi und dann musste ein Abend davon mit langweiligen Freunden von seinen Eltern draufgehen. Doch als er die Bibliothek betrat, erblickte er sofort seinen besten Freund Heiji, dessen Eltern sowie auch Kazuha Toyama und ihre Eltern. Eri und Kogoro standen mit Yusaku gerade vor einem großen Bücherregal als er diese auch begrüßte. „Ist das eine Überraschung?“, fragte Heiji und legte einen Arm um die Schulter seines besten Freundes. „Allerdings. Ich dachte zuerst es wären langweilige Freunde meiner Eltern, aber euch zu sehen … wow. Das ist wirklich Weihnachten.“ Er lächelte glücklich und sah sich weiter um als Kazuha zu ihm kam und grinsend sagte: „Ran ist eine Runde im Garten spazieren. Sie liebt es, wenn alles Schneebedeckt ist.“ „Danke.“, antwortete der junge Detektiv und verließ die Bibliothek über die Terrassentür. Draußen verschränkte er seine Arme etwas und ging durch den Garten als er Ran erblickte die auf der Schaukel saß und sich mit einem Fuß sachte antauchte, während sie durch den Garten sah. „Hey du.“, sagte Shinichi und lächelte sie an. „Hallo Shinichi. Dann bist du wirklich zurück.“ „Zumindest für zwei Tage. Leider reise ich dann mit meinen Eltern wieder ab.“ „Verstehe.“, antwortete sie traurig und sah zu Boden. Shinichi kam näher zu ihr, reichte ihr die Hand und sagte liebevoll: „Komm, ich möchte dir etwas zeigen.“ Ran legte ihre Hand in seine, stand auf und beide gingen um die Schaukel herum und anschließend hinter zwei große Tannenbäume als dort ein kleiner Rosengarten war. Auch hier war alles voller Schnee und doch erkannte man, wie romantisch und ruhig es hier war. „Diesen Teil hat mein Vater für meine Mutter gemacht, dass sie sich zurückziehen konnte, wann auch immer sie Zeit für sich brauchte. Ich hoffe sehr, dass ich ihn dir mal im Frühling zeigen kann, wenn alles blüht.“ „Es ist wunderschön.“, sagte sie mit ruhiger Stimme und sah sich um. Shinichi atmete tief durch, kam ein Stück näher an sie und strich ihr eine Haarsträhne zurück. Beide sahen sich an und mit einem Mal sank Shinichi zu ihr und beide gaben sich ihren ersten Kuss. Der junge Detektiv wurde durch das Klingeln des Telefons aus seinen Gedanken gerissen, als er sich zum Schreibtisch drehte um sein Handy von dort zu nehmen und erkannte nur eine fremde Nummer als er abnahm: „Kudo?“ „Hallo … Shinichi? Hier … ich bin‘s. Ran.“ Shinichi stand geschockt da. Er bekam die ersten Sekunden kein Wort raus. War sie es wirklich oder war das jetzt nur ein Traum? „Ran? Wo bist du?“, fragte er sofort besorgt. „Ich hab‘ mir solche Sorgen gemacht und versucht dich zu finden, aber es gab keinerlei Hinweise wohin du gegangen warst. Shiho rief mich an und ich erfuhr von Conan’s Tod. Sofort buchte ich den nächste Flieger und wollte dich anrufen, aber ich konnte dich einfach nicht erreichen. Deine Eltern, Shiho und sogar Sonoko konnten mir nicht sagen wo du bist. Nur dass du abgehauen bist. Ran was ist los, wieso bist du einfach abgehauen? Wo bist du? Kann ich dich treffen?“ Die junge Mori atmete tief durch und man hörte ein leises Schluchzen als sie antwortete: „Ich hab‘ nicht lange Zeit zum telefonieren, denn eigentlich dürfte ich das gar nicht. Aber ich gebe dir die Adresse wo ich mich aufhalte und wenn du hier bist, erkläre ich dir alles.“ „Okay gut.“ Shinichi schrieb sich die Adresse auf und während er das Handy noch am Ohr hatte, eilte er schon in den Vorraum und zog seine Schuhe an. „Ich mache mich sofort auf den Weg okay? Bitte … geh nicht weg.“ „Versprochen. Aber Shinichi … versprich mir, dass du nicht auch gleich wieder gehst.“ „Niemals. Bis bald.“ „Bis dann.“ Ran legte auf und strich sich die Tränen weg als Kenji sich umsah und sofort den Aufenthaltsraum der Ärzte verließ. Er hatte sich umgesehen und bemerkt, dass niemand da war und wollte Ran die Möglichkeit geben zu telefonieren. Sie hatte es verdient endlich mit Shinichi sprechen zu können. „Kommt er?“, fragte Kenji. „Ja. Er hat sich sofort auf den Weg gemacht.“ „Na siehst du? Es wird alles gut werden.“ „Danke Kenji. Ich weiß, dass du dafür deinen Job riskiert hast.“ „Mach dir darüber keine Gedanken. Aber du bist zu Unrecht, hier und sobald Kudo da ist, wird das auch Dr. Araide erkennen und deine Mutter wird nicht länger die Vormundschaft haben.“ Beide kamen wieder zu Ran’s Zimmer als Kenji sie hineinbegleitete und anschließend die Tür wieder abschloss. Sofort eilte die junge Mori ins Badezimmer und machte sich etwas frisch. Viel Möglichkeit sich umzuziehen hatte sie nicht, also behielt sie ihr Gewand an und richtete sich nur die Haare. Kapitel 3: Das Wiedersehen -------------------------- „Ran?“, fragte Dr. Araide lächelnd als er in ihr Zimmer kam. „Ja?“ „Es ist ein weiterer Besuch für dich da. Es ist Shinichi Kudo.“ Die Brünette lächelte, nickte kurz und stand von ihrem Bett auf als sie kurz durch ihre nun offenen Haare fuhr und beide ihr Zimmer verließen. „Nervös?“ „Ja.“ „Kenji und ich werden die ganze Zeit in der Nähe sein.“ „Danke.“, sagte sie leise und atmete tief durch bevor Tomoaki die Tür zum Besucherzimmer öffnete. Ran kam herein, sah sich um und erblickte Shinichi sofort. Er hatte einen besorgten Gesichtsausdruck als sie ein paar Schritte auf ihn zu kam, kam er auch schon schnell auf sie zu und beide umarmten sich sofort. Er drückte Ran fest an sich, atmete tief durch und man konnte die Erleichterung hören. „Ich bin so froh dass du mich angerufen hast.“, sagte Shinichi erleichtert als sich beide wieder ansahen. „Warum bist du hier? Wer hat dich hier einsperren lassen?“ „Setzen wir uns okay?“, antwortete sie lächelnd und doch ran eine Träne über ihre Wange. Nachdem sie sich nebeneinander an einen Tisch gesetzt hatten fragte Kenji zu Tomoaki: „Haben Sie mit so einer Reaktion gerechnet?“ „Nein.“ Der Arzt atmete tief durch und schrieb sofort in sein schwarzes Notizbuch. „Shinichi es tut mir so leid.“, begann Ran. „Hätte ich gewusst, dass meine Eltern und Shiho dir gesagt haben, dass ich abgehauen bin, hätte ich dich schon viel früher angerufen.“ „Moment mal … die haben gewusst, dass du hier bist?“ „Ja. Meine Eltern haben mich hier einweisen lassen nachdem … nachdem ich versucht habe mich umzubringen.“ „Du … du hast was?“, fragte er entsetzt. „Es war gleich nachdem Conan starb. Es gab einen Unfall, Paps wurde angerufen und wir kamen ins Krankenhaus. Conan war schon in einem Untersuchungszimmer, aber ich konnte es nicht mehr aushalten und bin reingestürmt. Da hat der Arzt schon ein Leintuch über ihn gelegt, seine kleine Hand sah heraus und war Blutverschmiert und der Herzmonitor zeigte einen Stillstand an. Plötzlich spürte ich die Tränen auf meinen Wangen, Shiho’s Stimme hinter mir und dann wurde alles schwarz. Ich wachte in einem Krankenzimmer auf mit einem Verband an meinem Handgelenk und war festgebunden. Zwei Tage später kam ich hierher.“ „Und … hier bist du seit vier Monaten?“ „Ja. Ich habe jeden Besuch meiner Eltern abgelehnt … keine Ahnung wie es den Kindern oder dem Professor geht. Ich wusste auch nicht, dass du zurück warst. Ich habe mich so geschämt, dass ich das getan habe obwohl ich bei Paps Arbeit schon soviel mitbekommen habe und es selbst nie verstehen konnte, wenn ein Mensch sich selbst etwas antut. Heute habe ich dann erfahren, dass du die Wahrheit gar nicht kennst und ein guter Freund hier drin hat mir geholfen, dass ich dich anrufen konnte. Und glaub mir … es ist wundervoll das du nicht gleich wieder gegangen bist.“ „Warum sollte ich? Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Während ich nebenbei die ganzen Hausaufgaben nachgeholt habe, habe ich versucht dich zu finden. Hattori hat mir geholfen, aber es gab keinerlei Spuren oder Hinweise wohin du gegangen warst. Es tut mir leid, dass ich dich in dieser Zeit im Stich gelassen habe. Wäre ich bei Conan’s Tod hier gewesen, hätte ich dir helfen können und du wärst niemals hier gelandet. Aber ich verspreche dir, dass ich dich so schnell wie möglich hier rausholen werden.“ Ran lächelte als sie sich eine Träne wegstrich, sofort etwas näher zu Shinichi kam und sich beide einen sanften Kuss gaben. Dieser wurde auch von Dr. Araide und Kenji bemerkt als der Aufsichtswärter sagte: „Ich glaube sie müssen sich ihre Akte noch einmal zuschicken lassen, von ihrem behandelnden Arzt und einen Bericht von den Leuten, die im Zimmer anwesend waren.“ „Worauf wollen Sie hinaus Kenji?“ „Sehen Sie sich Ran Mori an. Glauben Sie wirklich, dass sie sich versucht hat umzubringen oder dass es nur so ausgesehen hatte? Sie selbst kann sich doch an nichts erinnern. Sie haben ihre Akte von ihren Eltern bekommen und niemand hat je mit dem Arzt und der Krankenschwester gesprochen, die im Zimmer anwesend waren. Was, wenn das alles geplant wurde?“ „Nein. Das wäre zu grausam.“ „Dann seien Sie der Held, der sie hier rausholt und ihr, ihr Leben zurückgibt. Oder glauben Sie, Ran hat mit dieser Sache in ihrem Lebenslauf irgendwo eine richtige Chance?“ Dr. Araide nickte und verließ sofort das Besucherzimmer, um in sein Büro zu gehen und einige Anrufe zu tätigen. Kenji blieb dort und beobachtete Ran weiter als er immer mehr erkannte, wie glücklich sie war, wenn Shinichi Kudo an ihrer Seite war. Vermutlich würde sie wirklich bald wieder hier raus kommen. Die Zeit verging leider viel zu schnell als es schon spät wurde, kam Kenji zu den beiden und bat Shinichi zu gehen, da die Besuchszeit vorbei war. Dieser stand etwas zögernd auf, sah Ran an welche vor ihm stand, umarmte sie und sagte glücklich: „Ich komm dich jeden Tag besuchen. Bis zu deiner Entlassung und dann hol‘ ich dich ab und bring dich nach Hause.“ „Ich danke dir Shinichi. Für alles.“ Beide gaben sich einen sanften Kuss, als er sich verabschiedete und ging. Ran wurde wieder auf ihr Zimmer gebracht und kam einfach aus dem strahlen nicht mehr heraus. Kenji war froh, dass ihr dieser Besuch so gut getan hatte und wünschte ihr eine gute Nacht, als sie diese auch endlich hatte. Kapitel 4: Die Wahrheit kommt ans Licht --------------------------------------- Der nächste Morgen: Shinichi war schon aufgestanden, sprang schnell unter die Dusche als er etwas frühstückte und noch ein wenig an seinen Hausaufgaben arbeitete. Ab Mittag konnte er sich wieder auf den Weg zu Ran machen, denn dann war dort wieder Besuchszeit und er wollte jede Minute, die er konnte mit ihr verbringen. Sie mussten die letzten vier Monate nachholen, in denen sie sich nicht sehen konnten. Als er endlich die Hälfte seiner Aufgaben erledigt hatte, sah er auf die Uhr und bekam plötzlich Zeitdruck. Die Besuchszeit hatte schon begonnen, also schnappte er sich sein Handy und die Brieftasche und zog seine Schuhe und den Wintermantel an. Gerade als er die Haustüre öffnete und herauskam, stand plötzlich Shiho da. „Du gehst? Ich wollte gerade fragen ob wir gemeinsam Mittagessen.“ „Shiho, deine ‚Wir sind wieder Freunde’ Aktionen kannst du dir wirklich sparen. Ich bin immer noch sauer auf dich. Und das wird ein Mittagessen nicht ändern.“ Schnellen Schrittes ging er an ihr vorbei und auf die Hauptstraße hinaus, als er schon ein Taxi zu sich winkte. Shiho war ihm natürlich gefolgt und fragte überrascht: „Was hast du denn vor dass du so unter Zeitdruck bist?“ „Weil ich schon eine halbe Stunde zu spät dran bin. Mach’s gut Shiho.“ „Sagst du mir wo du hinfährst?“ „Nein.“ Schon war Shinichi im Taxi und fuhr los. Shiho blieb verwundert stehen und machte sich langsam Sorgen. Die letzten vier Monate hatte er sich zu Hause verkrochen und plötzlich fuhr er weg? Hatte er oder vielleicht dieser Detektiv aus Osaka etwas heraus gefunden? Ran hatte sich umgezogen und wurde von Kenji in den Speisesaal begleitet als sie lächelnd fragte: „Warum begleitest du mich immer noch?“ „Weil ich mir sicher sein will dass du Fortschritte machst.“ „Und? Mach ich diese?“ „Allerdings. Hol dein Essen und dann komm mit. Und ich gebe dir den Tipp, diesmal etwas mehr zu nehmen.“ Ran sah ihren Aufsichtswärter verwundert an als dieser nur kurz zwinkerte. Als sie schließlich ihr Tablet mit zwei Portionen gebratene Nudeln mit Gemüse und einer großen Schüssel Misosuppe hatte, kam sie wieder zu Kenji und dieser ging mit ihr hinaus. „Wo gehen wir hin?“ „Na in den Besucherraum. Du hast Besuch.“ Ein sanftes Lächeln kam auf ihre Lippen als sie den Raum betrat und Shinichi schon auf sie wartete. Sofort kam sie auf ihn zu, stellte das Tablett am Tisch ab, umarmte ihn liebevoll und sagte leise wie froh sie war, dass er wirklich wiedergekommen war. Beide setzten sich an den Tisch und aßen gemeinsam zu Mittag als sie sich erneut viel zu erzählen hatten. Kurze Zeit später kam auch Dr. Araide herein und sah zu den beiden als Kenji ihn ansah und fragte: „Haben Sie etwas herausgefunden?“ „Allerdings. Sorgen Sie dafür, dass Ran und auch ihr Begleiter in etwa einer Stunde in ihr Zimmer gehen.“ „Okay? Ist das denn zulässig?“ „Ich habe schon mit allen gesprochen und da schon öfter beobachtet wurde, dass die beiden sich küssen, gibt es dahin kein Problem. Wenn sie im Zimmer sind, werde ich zu den beiden kommen und alles erklären während Sie Kenji vor der Zimmertüre warten und kurz klopfen sollte sich jemand nähern.“ „Verstanden.“, antwortete der Aufsichtswärter und Dr. Araide verschwand wieder. Nach knapp einer Stunde als Ran und Shinichi immer noch in ein Gespräch verwickelt waren und er immer wieder ihre Hand hielt, kam Kenji zu den beiden und sagte leise: „Würden Sie mir bitte folgen?“ „Aber die Besuchszeit ist noch nicht vorbei.“, antwortete Ran sofort und wirkte verunsichert. „Ich weiß. Ich meine auch dich und deine Begleitung.“ „Okay…“, kam es aus beiden als sie aufstanden und Kenji folgten. Auf dem Weg hinaus griff Ran nach Shinichi’s Hand und drückte diese fest als Shinichi sich näher an sie drückte und einen leicht besorgten Blick hatte. Kenji kam zum Zimmer von Ran als er die Tür öffnete und sagte: „Geht rein. Ihr habt etwa eine Stunde zusammen.“ Beide kamen in ihr Zimmer als der Aufsichtswärter die Tür wieder schloss und sich die beiden verwundert ansahen. „Und … jetzt?“, fragte Shinichi verwundert. „Keine Ahnung. Ehrlich.“ „Das ist also dein Zimmer.“, kam es leicht besorgt aus Shinichi als er sich umsah. „Ja. Ich habe versucht es so gemütlich wie möglich einzurichten aber …“, da wurde die junge Mori schon unterbrochen als beide hörten wie die Zimmertüre wieder aufgeschlossen wurde. Sofort gingen beide zurück als sich Shinichi schützend vor Ran stellte und sie erneut seine Hand festhielt. Als jedoch Dr. Araide hereinkam, atmeten die beiden erleichtert aus und Ran kam hinter Shinichi hervor. „Tomoaki was ist hier los?“ „Ich muss mit euch reden. Und im Besucherraum ging das nicht, denn die Ohren sind überall.“ „Aber fällt es nicht auf, wenn Shinichi mit in mein Zimmer gekommen ist?“ „Nein. So etwas ist normal und wird gestattet, wenn … naja meistens bei Ehepaaren, dass sie Zeit zu zweit haben.“ „Oh.“, kam es aus Ran und sie wurde etwas verlegen. „Also denken die anderen … Shinichi und ich sind hier … um … zu zweit sein zu können und … miteinander zu schlafen?“ „Ja.“ Sofort stockte in beiden der Atem. Sie waren doch noch nicht einmal ein Paar und näherten sich endlich wieder an und nun dachten die meisten Angestellten sie hätten in ihrem Zimmer eine intime Stunde zu zweit. Doch zum Glück konnte der Arzt die beiden sofort aus diesen Gedanken holen als er sich an den Schreibtisch setzte und die anderen beiden sich aufs Bett setzten. „Da ist jetzt vollkommen egal. Wichtig ist, dass ich Nachforschungen eingeleitet habe bezüglich deines Selbstmordversuches.“ „Was? Warum?“ „Ich habe deine Akte nur von deinen Eltern bekommen als du hier reingebracht wurdest. Du warst ziemlich sediert und hast die ersten paar Tage nur geschlafen. Allerdings konntest du dich auch an nichts mehr erinnern, außer dass du Conan’s Tod mitbekommen hast. Normalerweise, nach ausreichender Therapie, erinnert man sich an seine Tat zurück, doch bei dir kam nichts.“ „Was hat das zu bedeuten Doktor?“, fragte Shinichi besorgt. „Ran … du hast nie versucht dich umzubringen. Der Arzt und die Krankenschwester, die bei Conan im Zimmer waren, haben nur mitbekommen wie du zusammengebrochen bist. Allerdings hattest du niemals ein Skalpell oder Messer in der Hand. Als die beiden eine Trage und eine Infusion herrichteten, kniete Shiho Miyano über dir und weinte. Plötzlich war dein linkes Handgelenk zerschnitten und blutete stark, in der anderen Hand hattest du ein kleines Messer, dass auch ein Skalpell sein hätte können. Aber beide konnten sich das nicht erklären, denn als du zusammengebrochen warst, war da nichts.“ „Aber das ergibt keinen Sinn. Vielleicht haben die beiden das nicht richtig gesehen, denn immerhin hat die Krankenschwester auch geweint als Conan starb.“, sagte Ran und wurde etwas nervös. „Glaub‘ mir Ran. Ich habe ausführlich mit ihnen gesprochen. Die beiden haben es auch so in ihrem Bericht geschrieben, aber dieser wurde dann einfach unter Verschluss gestellt. Du hast mir gestern von diesem Traum mit Shiho erzählt, erinnerst du dich?“ „Welcher Traum?“, fragte Shinichi besorgt. „Ich habe geträumt, dass ich Conan fand und davor hatte mich Shiho festgehalten und gesagt ich solle nur weiterlaufen dann würde es mich zerstören und ich soll es endlich tun.“ „Ganz genau. Was wenn dein Unterbewusstsein dir versucht hat zu sagen, dass nicht du dir etwas angetan hast, sondern Shiho.“ „Was?“, fuhr es aus beiden entsetzt heraus. „Hier ist deine wirkliche Akte. Mit dem Bericht des Arztes und auch dem der Krankenschwester. Du hattest keinerlei Verletzungen und außerdem wurden dir die Schnitte erst zugefügt als du schon bewusstlos warst, deshalb war auch die Blutgerinnung anders. Egal was da los war, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Shiho dir einen Selbstmordversuch unterschieben wollte, um dich hier einsperren zu lassen. Deine Eltern waren komplett neben sich bei dem Gespräch und Shiho war dabei und ich bin mir sicher sie hat es ihnen eingeredet, dass du dadurch ‚so sicher wie möglich‘ bist.“ „Das würde auch erklären warum sie mich angelogen hat. Wenn sie mir gesagt hätte, dass du dich versucht hast umzubringen, hätte ich sofort Nachforschungen angestellt und die Wahrheit herausgefunden.“ „Dieses … Miststück.“, kam es wütend aus Ran als sie aufstand und in ihrem Zimmer auf und ab ging. Shinichi stand ebenso auf, hielt Ran fest und umarmte sie kurz als Dr. Araide ebenso aufstand und sagte: „Ich werde versuchen es zu melden, aber sie werden Nachforschungen anstellen ob nicht ich das gefälscht habe, um dich rauszubekommen.“ „Wie lange wird das dauern?“, fragte Ran nervös. „Mindestens zwei Monate.“ „Zwei Monate noch hier drin? Verdammte Shiho.“ „Nicht, wenn ich damit zur Polizei gehe.“, kam es schließlich aus Shinichi. „Was?“, fragte Dr. Araide und sah den jungen Detektiven verwundert an. „Dr. Araide, Sie zerstören diese Originalakte und rufen den Arzt erneut an. Er muss das Gespräch für sich behalten und niemanden davon erzählen, ebenso die Krankenschwester und sagen Sie den beiden, dass heute noch die Polizei vorbeikommt und sie dazu zu befragen. Ich werde die ganze Zeit dabei sein und Inspektor Megure wird diesen Fall leiten. Deine Eltern werden schnell einknicken und mitmachen, keine Sorge. Wenn die Polizei das alles aufdeckt, kommst du sofort raus und Sie Dr. Araide werden nicht geprüft, denn immerhin haben Sie nur Ihre Arbeit gemacht und hatten eine Akte. Warum sollten Sie diese auch hinterfragen?“ „Und was ist mit Shiho?“ „Keine Sorge. Um die kümmere ich mich dann selbst.“ „Das klingt nach einem guten Plan. Ich werde sofort anrufen und die Akte vernichten, ihr beide habt noch knapp zehn Minuten dann müsst ihr zurück ins Besucherzimmer.“ „Alles klar. Danke Tomoaki.“, sagte Ran und umarmte ihren Arzt dankend. Als dieser gerade zur Tür hinauswollte, drehte er sich noch einmal um und sagte grinsend: „Und vergesst nicht, ihr müsst äußerst verliebt wirken und so als wenn ihr eben aus dem Bett gekommen wärt. Ansonsten wird es auffallen.“ Er zwinkerte kurz und verließ schnell das Zimmer als Ran und Shinichi sich etwas schüchtern ansahen und er fragte: „Das stellte er sich so leicht vor.“ Ran zuckte kurz mit den Schultern als sie ihm seine Sweaterjacke auszog, ebenso sein Shirt und durch seine Haare wuschelte. Anschließend öffnete sie ihre Haare und verwuschelte diese auch leicht und zog ihre Sweaterjacke ebenso aus und warf sie auf den Boden. Anschließend warf sie ihre Bettdecke zurück und hüpfte kurz ins Bett, um es unordentlich zu machen. Als sie wieder aufstand, sahen sich beide lächelnd an. Da wurde schon die Tür aufgeschlossen und ein anderer Aufsichtswärter kam herein als Shinichi sein Shirt aufhob und es gerade anzog. Ran und ihr Begleiter fuhren sich kurz durchs Haar als der Wärter sagte: „Die Zeit ist um.“ „Okay. Danke.“, antwortete Shinichi und beide gingen Hand in Hand wieder hinaus und zurück in den Besucherraum. Sie konnten nicht aufhören zu grinsen als sie den Raum betraten und sich seine Sweaterjacke wieder überzog. „Ich werde gleich gehen und alles erledigen okay? Du hörst so schnell wie möglich von mir.“, flüsterte Shinichi als sich beide umarmten. „Pass auf dich auf.“, antwortete sie mit ängstlicher Stimme. Als sich beide aus der Umarmung löste, wendete er sich ab und ging schon ein paar Schritte. Doch dann drehte er sich gleich wieder um, kam auf die verwunderte Ran zu und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Sie erwiderte diesen sofort und legte ihre Hände an seine Taille als sie sich wünschte der Kuss würde niemals enden. Kurz darauf sahen sich beide schwer atmend an und lächelten als er sich verabschiedete und ging. Ran wurde wieder in ihr Zimmer gebracht. Vor der Anstalt holte Shinichi schon sein Handy hervor, wählte eine bekannte Nummer und stieg ins Taxi als er sagte: „Inspektor Megure, hier ist Shinichi Kudo. Ich bin in einer Stunde bei Ihnen im Büro und brauche dringend Ihre Hilfe. Es geht um Ran Mori.“ Kapitel 5: Auflösung des Falls ------------------------------ Shinichi ging im Büro vom Inspektor Megure auf und ab, während sich dieser die Akten durchsah. Welche die auch Dr. Araide hatte und welche die er vom behandelnden Arzt von Ran zugeschickt bekommen hatte. „Ich erinnere mich noch wie Mori versucht hat einen Fehler zu finden. Er war fest der Meinung, dass seine Tochter so etwas nie tun würde.“ „Hat sie auch nicht. Ich habe mir diese Akten schicken lassen nachdem ich bei ihr war und sie mir erzählte sich an nichts erinnern zu können. Jemand der sich selbst etwas antut, kann sich daran erinnern. Zumindest nach vier Monaten auf alle Fälle. Inspektor Megure wir müssen was tun. Ran sitzt in dieser Anstalt fest und muss da so schnell wie möglich raus bevor sie wirklich verrückt wird.“ „Alles klar. Dann fahren wir mal zum Arzt und der Krankenschwester welche Conan für tot erklärt haben.“ Shinichi nickte und machte sich mit dem Inspektor sofort auf dem Weg. Während der Fahrt hatte er ein ungutes Gefühl. Er musste über Conan’s Tod sprechen der eigentlich inszeniert wurde und geplant war, dass er als Shinichi zurückkommen konnte und niemand Conan suchen würde. Der Plan war damals auch von Shiho gekommen, welche schon ein halbes Jahr zuvor wieder ihren alten Körper zurück bekam da die Organisation zerschlagen wurde und gab sich als beste Freundin von Shinichi aus und dass sie sich in New York kennengelernt hatten. Der junge Detektiv wurde aus den Gedanken gerissen als das Auto anhielt und er mit dem Inspektor ausstieg. Der Arzt und die Krankenschwester erwarteten die beiden schon in der Eingangshalle als sie zusammen ins Büro vom Arzt gingen. Dort wurde alles noch einmal genau erklärt, der Ablauf als Conan ins Krankenhaus kam, wie Ran nach ihm rief und die Krankenschwester mitbekam wie ihre Eltern einfach nur geschockt auf einen Sessel zusammensackten und wie Ran von einer Freundin zurückgehalten wurde. Von derselben Freundin, die dann auch nach ins Untersuchungszimmer kam. Der Arzt wurde traurig als er erklärte, dass er nichts mehr für den Jungen tun konnte und stellte den Tod fest. Genau zu dieser Sekunde stürmte Ran herein. Die Krankenschwester erzählte wie sie geschockt auf den leblosen, mit einem Leintuch zugedeckten Körper sah und einfach weinte, ohne jedoch einen Ton heraus zu bekommen. Anschließend kam auch diese rothaarige Freundin herein und sah erschrocken zu Ran, als diese nur die Augen schloss und zusammenbrach. Der Arzt wollte zu ihr, ebenso die Krankenschwester als die Freundin sagte sie bräuchte eine Infusion da sie heute kaum getrunken oder gegessen hatte. Für knappe fünf Minuten hatten sie die Brünette Schülerin nicht im Blick und plötzlich war ihr linker Arm Blutüberströmt und die Freundin fragte geschockt was Ran denn nur getan hatte. Die Krankenschwester war verunsichert, aber sie halfen ihr und die Rothaarige musste das Zimmer verlassen als ein weiterer Arzt hereinkam und sie in einem anderen Zimmer verarztet wurde. „Wer hat mit ihren Eltern gesprochen?“, fragte Inspektor Megure mit ernsten Blick. „Ich.“, begann der Arzt. „Sie waren so im Schock vom Tod des Jungen, dass sie mich vermutlich nicht richtig wahrnehmen konnten und als ich von Selbstmord sprach, waren sie erneut geschockt. Dann ging ich, holte Unterlagen, welche sie aufklärten, ob Ran hier oder in einer Anstalt betreut werden sollte. Als ich zurückkam waren sie schon für die Anstalt und verabschiedeten sich von ihrer Tochter.“ „Eri und Kogoro hätten niemals so schnell dafür zugestimmt. Irgendetwas muss vorgefallen sein.“, sagte Shinichi und ging im Büro etwas umher. „Sagen Sie Doktor, hat vielleicht die Rothaarige Freundin mit Ran’s Eltern gesprochen?“ „Als ich ging, um die Unterlagen zu holen, sah ich, dass sie sich zu den beiden gesetzt hatte und mit ihnen sprach. Aber was sie sprach konnte ich nicht hören, tut mir leid.“ „Wir danken Ihnen.“, sagte der Inspektor und stand auf als er dem Arzt und der Krankenschwester die Hand schüttelte. Shinichi tat das ebenso als er die Krankenschwester noch einmal kurz musterte und fragte: „Ist Ihnen bei Ran noch etwas aufgefallen?“ „Sie hielt das Skalpell nicht mehr in der Hand und es lag auf der linken Seite.“ „Und?“, fragte der Arzt. „Wenn jemand Rechtshänder ist, wie Ran und man sich versucht umzubringen, zusammenbricht, dann legt man doch die Tatwaffe nicht auf die andere Seite. Somit hätte es rechts liegen sollen und nicht links.“ „Genau.“, sagte die Krankenschwester und nickte. „Vielen Dank. Sie haben mir sehr geholfen.“, antwortete Shinichi und verließ mit Megure das Krankenhaus. Inspektor Megure leitete die Untersuchungen weiter an Dr. Araide und die Anstalt für Suizidgefährdete, dass sich im Fall von Ran Mori ein Irrtum aufgetan hatte und sie sich nicht selbst verletzt hatte. Megure wollte Shiho vorladen, als Shinichi sich ein Abhörgerät umschnallen lies und sagte er wolle das selbst klären und sie überführen. Dafür rief er sie an und bat sie für eine Aussprache zu sich nach Hause ein, dem Shiho sofort zustimmte. Inspektor Megure und Kommissar Takagi waren vor dem Haus der Kudo’s als sie das Gespräch mithören konnten. Shinichi hatte sich gerade einen Kaffee gemacht als es an der Haustüre klingelte. Er ging hin, öffnete und begrüßte Shiho als er sie hereinbat. Die Rothaarige zog ihren Mantel und die Schuhe aus als sie Shinichi ins Wohnzimmer folgte und fragte: „Woher kam der plötzliche Sinneswandel?“ „Naja du sagtest ich würde eines Tages alleine sein und das möchte ich nun doch verhindern.“ „Das freut mich sehr. Über was willst du sprechen?“ „Wo ist Ran?“, kam es zuversichtlich aus ihm als er sich auf das Sofa setzte und Shiho ihm gegenüber. Ihr Blick wurde verwundert und dennoch etwas erschrocken als sie antwortete: „Keine Ahnung. Nach Conan’s Tod ist sie zusammengebrochen und als sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, war sie weg.“ „Glaubst du sie kommt eines Tages wieder?“ „Kann ich nicht sagen. Warum?“ Da rückte Shinichi näher, strich ihr die Haare etwas zurück und sagte mit sanfter Stimme: „Weil ich daran denke sie zu vergessen. Immerhin will sie nicht gefunden werden.“ „Da … Da hast du wohl recht. Aber, kann man seine große Liebe denn einfach vergessen.“ „Naja du könntest mir dabei helfen.“ Erneut rückte er ein Stück näher, strich ihr sanft über die Wange fuhr mit seinen Lippen an ihren Hals wo sie seinen Atem spürte und eine Gänsehaut bekam. Langsam begann sie nervös zu werden und zögerte als Shinichi fragte: „Willst du es nicht auch?“ „Shinichi wir sind doch einfach nur Freunde und noch vor ein paar Stunden hast du mich abgewiesen. Außerdem … sollten wir es langsam angehen.“ Sofort stand sie auf, ging etwas auf und ab und versuchte ruhig zu bleiben. Der junge Detektiv stand ebenso auf, kam einen Schritt zu ihr und fragte: „Ich habe Ran doch verloren. Nichts kann mein gebrochenes Herz je heilen und du als meine beste Freundin könntest mich zumindest ablenken, oder?“ Shiho wurde immer nervöser und wusste nicht wie sie handeln sollte und als Shinichi erneut auf sie zukam sagte sie mit trauriger Stimme: „Ich weiß wo Ran ist.“ Sofort ging er einen Schritt zurück und sah seine beste Freundin erstaunt an als er fragte: „Was?“ „Ich habe … mitbekommen wo ihre Eltern sie hingeschickt haben.“ „Wirklich? Shiho das mit uns kann nur funktionieren, wenn du ehrlich bist.“ Die Rothaarige sah in seine blauen Augen und erkannte die Treue darin als ihr eine Träne über die Wange kam und sie traurig sagte: „Ich wollte nicht, dass es soweit kommt. Sie sollte doch nur kurz weg sein, dass du erkennst was uns beide eigentlich verbindet. Doch dann habe ich die letzten vier Monate beobachtet, wie groß der Schmerz war und dass dein Herz gebrochen war. Glaub mir, ich wollte dir die Wahrheit sagen, aber zuerst hatte ich gehofft du könntest mir verzeihen.“ „Und was genau verzeihen? Dass du nicht verhindert hast, dass Ran Conan’s toten Körper sieht oder dass du das geplant hast?“ „Ich wollte ihr niemals wehtun. Aber als sie da drinnen zusammenbrach und das Skalpell gleich neben mir am Tisch lag, hat mein Verstand abgeschaltet.“ „Du hast sie verletzt und es dann so aussehen lassen als hätte sie es selbst getan. Nur dass sie weggesperrt wird und ich eventuell etwas mit dir anfange?“ „Shinichi … ich dachte nicht daran, dass ihre Eltern sie wirklich wegschicken. Es war nur ein kleiner Hinweis von mir und dann …“, Shiho schwieg. Sie strich sich die Tränen weg, atmete tief durch und fuhr sich durchs Haar als sie ein paar Schritte umherging. Shinichi steckte seine Hände in die Hosentasche, senkte den Kopf und atmete ebenfalls durch. Langsam sah er wieder zu ihr auf, sah ihren verzweifelten Blick und auch die Tränen in ihren Augen als er ernst aber mit ruhiger Stimme sagte: „Wenn du das nicht gewollt hättest, hättest du es verhindert. Sie war deine Freundin. Aber dir war dein Leben und deine Gefühle wichtiger als alles andere.“ „Nein das stimmt nicht.“ „Nicht? Dann sag mir was dir wichtig ist außer dir selbst.“ „Du.“, kam es sofort aus ihr und sie kam einen Schritt auf ihn zu ehe sie weitersprach. „Du bist mir so wichtig, dass ich zuerst nicht begriffen habe was in mir vorgeht, bis ich mir eingestanden habe das ich dich liebe. Und das schon lange bevor du als Shinichi zurückgekommen bist.“ Der junge Detektiv schwieg. Er fuhr sich nun mit einer Hand durchs Haar und atmete tief durch. Das Shiho so empfand hatte er nie bemerkt oder geahnt. Sie war immer nur seine beste Freundin, welche er natürlich vor der Organisation beschützt hatte, weil sie ihm wichtig war. Als er noch Conan war, wusste er dass Ayumi in ihn verliebt gewesen war, aber das Shiho als Ai ebenso empfunden hatte war ihm vollkommen unklar. „Wenn ich dir so wichtig wäre und du mich wirklich lieben würdest, hättest du Ran niemals verletzt. Immerhin wusstest du was sie mir bedeutet.“ „Es tut mir leid. Ich sagte doch, mein Verstand hatte abgeschalten und ich sah nur das Skalpell und die bewusstlose Ran als ich es einfach nahm und die Schnitte machte. Shinichi ich …“ Da wurde die Rothaarige unterbrochen als die Tür aufging, Inspektor Megure und Kommissar Takagi hereinkamen. Sie sahn die junge Wissenschaftlerin an, atmeten kurz durch und als ihr Blick zu Shinichi fiel, knöpfte er sein Hemd auf und entfernte das Abhörgerät. „Du wusstest es bereits.“, sagte sie schwer atmend. „Ja. Aber ich brauchte dein Geständnis.“ „Du bist wirklich der Sherlock Holmes der Neuzeit.“ „Nur hätte ich nie gedacht, dass ich je meine beste Freundin überführen müsste.“ „Shiho Miyano, Sie sind verhaftet aufgrund der schweren Körperverletzung von Ran Mori. Sie haben das Recht zu schweigen und sich einen Anwalt zu nehmen. Sollten Sie sich keinen leisten können wird Ihnen vom Gericht einer gestellt.“, sprach Takagi als sie bereits ihre Hände an den Rücken legte und spürte wir der Kommissar ihr die Handschellen anbrachte. Ihr Blick wich niemals von Shinichi ab, als dieser sie ebenfalls weiter ansah. Gerade als Takagi sie mitnahm, drehte sie sich noch einmal um und sagte: „Wie gut das ich nicht eingestiegen bin, sonst hätte der Inspektor Sachen gehört, die nicht jugendfrei wären.“ „Soweit hätte ich es nicht kommen lassen. Ich liebe Ran.“ Shiho nickte kurz als Takagi sie schließlich mit hinaus nahm. Megure kam zu dem Detektiven und gab ihm eine Mappe als er sagte: „Das sind alle Kopien. Auch eine CD mit dem eben geführten Gespräch. Alles was hier drinnen ist, wurde bereits an Dr. Araide geschickt und er wird die sofortige Entlassung von Ran veranlassen. Ich bin froh, dass sich alles aufgeklärt hat.“ „Das bin ich auch. Danke Herr Inspektor für Ihre Hilfe.“, antwortete Shinichi, nahm die Mappe und reichte ihm die Hand. Nachdem Megure ihm diese ebenso geschüttelte hatte, verabschiedete er sich und verließ das Haus. Shinichi öffnete die Mappe und drinnen klebte auch ein Post-it dass diese Unterlagen ebenso an die Anwaltskanzlei Kisaki geschickt wurden. Sofort eilte Shinichi aus seinem Haus und lief zur Hauptstraße, um sich ein Taxi zu nehmen. Angekommen bei der Anwaltskanzlei sah er, dass noch Licht brannte, als er auch schon hineineilte. Die Sekretärin hatte gerade ihre Tasche umgehängt als sie Shinichi hereinstürmen sah. „Tut mir leid, aber Fr. Kisaki empfängt niemanden mehr.“ „Oh da bin ich anderer Meinung.“, kam es wütend aus Shinichi als er schon ins Büro stürmte. Eri saß gerade an ihrem Schreibtisch und tippte eine E-Mail als sie sich sofort zur Türe drehte als diese aufknallte. „Fr. Kisaki soll ich den Sicherheitsdienst rufen?“, fragte ihre Sekretärin besorgt. „Nein. Das ist Shinichi Kudo. Keine Sorge, gehen Sie nach Hause.“ „In Ordnung. Bis morgen.“ Die Sekretärin verschwand und schloss die Türe als sich Eri mit ihrem Bürostuhl nach vorne drehte und ruhig fragte: „Was kann ich für dich tun Kudo?“ „Mir sagen warum sie so feige waren und Ran gleich wegsperren ließen, ohne nach der Wahrheit zu suchen.“ „Shinichi … ich weiß es ist sehr schwer vorzustellen aber nach Conan’s Tod war Ran nicht mehr sie selbst.“ „Oh bitte ersparen Sie mir das.“, unterbrach der junge Detektiv die Anwältin als sie ihn erstaunt ansah. „Ran konnte nicht stillsitzen und eilte ins Zimmer als Conan für tot erklärt wurde und sie brach zusammen. Anschließend wurden Schnitte an ihrem linken Handgelenk gefunden und zack – sie wird außerhalb der Stadt in eine Anstalt verschifft nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte. Dass diese Schnitte nicht von ihr selbst hinzugefügt wurden, kam niemanden in den Sinn, oder? Obwohl der Arzt wie auch die Krankenschwester, welche im Zimmer waren, bezeugen konnten dass sie nie nach dem Skalpell griff. Aber das war Ihnen beiden egal. Stattdessen sperren Sie sie weg wie eine Schwerverbrecherin und denken nicht einmal daran was diese Situation mit ihrer Zukunft anrichten könnte.“ „Shinichi … was willst du mir jetzt eigentlich sagen?“ Doch da knallte er ihr bereits die Mappe auf den Tisch und sagte wütend: „Nachdem Sie fertig sind, zeigen Sie sie doch auch Ihrem Exmann Kogoro. Danach möchte ich sie wieder zurückhaben denn Sie bekommen in ein paar Tagen Ihr eigenes Exemplar.“ Eri hatte die Mappe bereits geöffnet und las sich den ersten Bericht durch als Shinichi sich umdrehte und zur Bürotür ging. Eri sah ihm kurz nach und sagte: „Warte! Das heißt, wir haben sie zu Unrecht einweisen lassen?“ „Allerdings. Was ist das für ein Gefühl?“ Schon verließ er das Büro und knallte die Tür laut zu. Eri zuckte kurz zusammen als sie die Berichte weiterlas und sich in ihrem Bürostuhl zurücklehnte. Schon nahm sie ihr Handy vom Schreibtisch und rief ihren Exmann an, dass dieser so schnell wie möglich bei ihr im Büro vorbeikommen müsste da es Neuigkeiten zu Ran gab. Shinichi verließ das Büro als er nur noch eine Station vor sich hatte. Sofort winkte er sich wieder ein Taxi ran als er einstieg und die Adresse des Suzuki Anwesens angab. Von Sonoko hatte er die letzten vier Monate nie etwas gehört und wenn er vorbeikam wurde er abgewiesen und wenn er sie anrief drückte sie ihn weg. Jetzt war er an der Reihe Antworten von ihr zu bekommen. Immerhin war sie Ran’s beste Freundin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)