Haikyuu OS von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Ushijima Wakatoshi Teil 1 ------------------------------------ Und schon wieder hatte er es vergessen zu unterschreiben, seit Tagen legte ich ihm dieses verdammte schreiben auf den Tisch, aber er hatte ja nichts anderes im Kopf als Volleyball. Nur weil er der Trainer der Shiratorizawa war konnte er seine Pflichten als Erziehungsberechtigter nicht vernachlässigen. Ich ging wütend den Gang entlang und jeder Schüler der mir entgegen kam, wich ängstlich zur Seite. Ich nahm es ihnen nicht übel, wenn man den Ruf als Draufgängerin und Schlägerbraut hatte, mieden dich die anderen. Auch wenn mich die meisten eigentlich gar nicht kannten. Als ich die Sporthalle des Volleyballclubs der Shiratorizawa erreicht hatte riss ich die Tür mit Schwung auf wodurch alle Blicke auf mich gerichtet waren. Ich schaute mich um und entdeckte meinen Großvater. Schnell ging ich auf ihn zu, doch er beachtete mich gar nicht, was mich noch wütender machte. „Alter Sack, bist du mittlerweile blind oder warum unterschreibst du das Anmeldeformular nicht?", nach diesem Satz war es mucksmäuschenstill und keiner traute sich etwas zusagen. Nun drehte sich mein Großvater zu mir um und sah mich ungerührt an. „Das ist reine Zeitverschwendung. Deswegen sehe ich keinen Grund darin, dich dort hinzuschicken. Du bist hier bestens aufgehoben,deswegen kannst du es eigentlich auch in den Müll werfen." Ich knüllte das Papier in meinen Händen zusammen und versuche meine Wut herunter zu schlucken, doch bei seiner Art konnte ich nicht anders. Und mir war auch gerade egal, dass sein ganzes Team diese Szene mitbekam. „Weißt du was alter Mann, du bist reine Zeitverschwendung. Genau wie dieses Team hier.", damit zeigte ich auf die Spieler vor mir und ich sah wie manche ihre Augen weit aufrissen. „Und weißt du was, es ist sinnlos sie noch weiter zu trainieren.Irgendwann wird eine Mannschaft kommen und sie werden haushoch verlieren. Dann seit ihr nicht mehr die Beste Mannschaft Tokyos. Und dich wird man ganz schnell vergessen. Und dann hast du niemanden mehr." Nachdem ich geendet hatte versuchte ich wieder runter zu kommen, doch bevor meine Wut ganz verschwinden konnte trat ein Spieler nach vorne den ich nur zu gut als Wakatoshi Ushijima identifizieren konnte. Wenn man mich etwas über ihn fragen würde, ich könnte euch alles über ihn erzählen und das obwohl ich ihn gar nicht kannte und nichts mit ihm zu tun hatte. Aber mein Großvater sprach gerne über das Ausnahmetalent. Und das ging mir so auf den Sack. Es hieß immer, nimm dir ein Beispiel an ihm. Schau wie hart er arbeitet und bla bla bla. Es kotzte mich einfach nur noch an. Ich blickte zu ihm, doch sein Blick war nur auf meinen Opa gerichtet, so als würde ich gar nicht existieren. „Coach,wer ist dieses Mädchen was so dreist mit ihnen redet?Soll ich sie raus begleiten?", belustigt schnaubte ich auf wodurch ich die Aufmerksamkeit von Ushijima bekam. Aber da fing mein Opa an zu sprechen und ich war echt gespannt was jetzt kam. „Mach dir keine Umstände, dass ist nur meine Enkelin, die nicht weiß wie man sich zu benehmen hat. Aber dieses Verhalten hat sie wohl von ihrem Vater." Inder Halle wurde sofort gemurmelt warum niemand wusste, dass der Coach der Shiratorizawa eine Enkelin hatte, die auf der selben Schule war. Doch bei mir brannten alle Sicherungen durch. Wie konnte er es wagen den Namen meines Vaters in den Mund zu nehmen? Ich blickte nach links wo ein Ballwagen stand. Sofort nahm ich mir einen Ball und warf ihn so fest ich konnte in die Richtung meines Großvaters, aber ehe der Ball ihn erreichen konnte wurde er vom Kapitän des Clubs aufgehalten. Wütend starrte ich ihn an, doch der Blick den er mir zu warf ließ mein Blut gefrieren. Und wenn ich ehrlich war ist mir so etwas noch nie passiert, schließlich hatten eigentlich alle Angst vor mir. Bei ihm sah das aber anders aus. So ein Scheißkerl. „Wie kannst du nur so Respektlos zu deinem Großvater sein? Eigentlich müsstest du für so ein Verhalten von der Schule verwiesen werden.", bei seiner Aussage zog ich meine linke Augenbraue nach oben und blickte ihn nur spöttisch an. „Ach und das willst du entscheiden? Denkst du, ich lasse mir etwas von dir sagen? Bilde dir bloß nichts ein, nur weil dich hier anscheinend jeder bewundert. Trotzdem bist du nichts besond..." Bevor ich überhaupt dazu in der Lage war weiter zu sprechen, wurden wir durch die laute Stimme meines Opas unterbrochen. „DAS REICHT JETZT!!!" Heftig zuckte ich erschrocken zusammen, denn diese Lautstärke war ich von ihm nicht gewohnt. „Dein freches Verhalten bin ich mittlerweile leid, ich werde mit deinem Lehrer sprechen und du wirst ein Clubverbot erhalten. Währenddessen wirst du hier im Club aushelfen, damit ich dich im Auge behalten kann. Hast du das verstanden?" Fassungslos sah ich ihn an und wollte ihm wieder Beleidigungen an den Kopf werfen, aber da er unterbrach er mich wieder. „Ob du mich verstanden hast, habe ich gefragt?" Stur blickte ich ihn an, nickte dann aber nur bloß. Auch wenn mir vieles egal war, waren mir die Blicke der anderen doch mittlerweile unangenehm. Aber mussten die auch so starren? Da mir das alles dann doch zu blöd wurde und ich keine Lust mehr hatte mich mit ihnen auseinander zu setzen, verließ ich die Halle mit schnellen Schritten. Hier würde ich ja wohl noch genug Zeit verbringen, also musste ich nicht noch länger hier bleiben. Auch wenn mir das alles überhaupt nicht gefiel. Ich könnte mich zwar auch dagegen wehren, aber ich kannte meinen Großvater und da wusste ich, dass ich keine große Chance hatte. 3 Tage später: Erschöpft stand ich vor der Sporthalle und füllte alle Trinkflaschen auf. Wie mich das hier alles ankotzte. Tatsächlich hatte er es geschafft, ich durfte 2 Monate keine Club Aktivitäten nachgehen. Innerlich hatte ich gehofft, dass er es wieder vergessen würde, so wie auch alles andere. Aber er würde ja alles machen um mir mein Leben zu ruinieren. Und Bogenschießen war das einzige was mich wirklich entspannt hatte. Aber irgendwie musste ich jetzt damit klar kommen. Auch wenn ich es nur widerwillig hingenommen hatte. Ich befüllte die letzte Flasche und stellte sie in den Korb, bevor ich mich einmal ausgiebig streckte. Gott, ich war so kaputt wie noch nie und das schon nach 3 Tagen. Ich wusste nicht wie ich die restlichen Wochen überstehen sollte. Plötzlich spürte ich einen Blick auf mir und wurde so aus meinen Gedanken gerissen. Ich drehte mich um und erblickte einen Kerl mit Topfhaarschnitt. War sein Name nicht Goshiki? Schon seit Tagen blickte er mich immer wieder böse an, ich glaubte ihm gefiel es nicht, dass ich so frech zu Ushijima war. Konnte es vielleicht sein, dass er in ihn verliebt war? Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Die beiden wären aber auch zu süß zusammen. Den Gedanken beiseite schiebend winkte ich ihm nur lächelnd zu, doch er schaute mich nur weiterhin böse an und schwirrte wieder ab. Was ein komischer Kerl, doch ich zuckte bloß mit den Schultern und schnappte mir die Flaschen. Als ich wieder in der Halle war,stellte ich sie auf die Bank und sofort kamen alle Spieler angerannt und nahmen sich eine. Die meisten schauten mich nur kurz an und wendeten direkt ihre Blicke ab,aber das lag wohl eher daran, dass ich sie mit meinem Killerblick anschaute. Doch einer ließ sich nicht davon stören. Aber wenn man selber so einen komischen Blick drauf hatte war das wohl kein Wunder. Tendo sah teilweise noch verstörender aus als ich. Und wenn ich das schon sagte, musste es auch stimmen. Doch jedes mal wenn ich ihn darauf ansprach drehte er sich grinsend um und verschwand singend. Na ja und was Ushijima anging, der blickte mich immer so an als würde er mich töten wollen. Aber das störte mich nicht wirklich, denn von mir bekam er nur ein grinsen zurück. Ob ich ihn damit ärgern konnte? Keine Ahnung, bei dem Typ wurde man aber auch nicht schlau. Mein Großvater sprach auch so gut wie kein Wort mehr mit mir, aber dass war mir total egal. Zuhause gingen wir uns auch aus dem Weg. Aber länger wollte ich da nicht darüber nachdenken. Ich versuchte hier nur die Zeit so schnell wie möglich um zu bekommen, weswegen ich auch nach dem Training schnell alles zusammen räumte und verschwand. Dabei war ich so in Gedanken versunken, sodass ich nicht merkte wie mich jemand die ganze Zeit anstarrte, war aber auch besser so. 2 Tage später: Wieder waren 2 Tage vergangen und ich war immer noch in meiner persönlichen Hölle gefangen. Das Verhältnis zwischen dem Team und mir hatte sich immer noch nicht verändert, was mir persönlich auch nichts ausmachte. Ich brauchte keine Freunde, ich war froh wenn ich meine Ruhe hatte. Zielstrebig ging ich durch die Gänge Richtung Cafeteria, natürlich musste einer aus dem Team sein Geschichtsbuch mit seinen Hausaufgaben in der Halle vergessen. Und da ich mitbekommen hatte, dass er gleich Geschichte hatte brachte ich es ihm netterweise. Obwohl mir das eigentlich scheiß egal sein sollte, war ich trotzdem nicht so ein Arsch und wollte, dass er schlechte Noten deswegen bekam. Ich betrat die Cafeteria und musste mich erst mal umschauen, bis ich den ganzen Haufen vom Team entdeckte. Zielsicher ging ich auf sie zu und Goshiki erblickte mich als erstes und fing direkt an zu nuscheln, weswegen alle in meine Richtung blickten. Alle bis auf Ushijima. Als ich am Tisch ankam wurde ich direkt vom gut gelaunten Tendo begrüßt „Ah, die hübsche (Y/LN), was können wir für dich tun?" Schief sah ich ihn an, ich verstand diesen Typ einfach immer noch nicht. Anstelle zu antworten nahm ich das Buch aus meiner Tasche und reichte es Semi ,der mich erstaunt anblickte. „Du hast es in der Halle vergessen und ich habe gesehen, dass deine Hausaufgaben drin waren. Und ich wollte nicht, dass du deswegen Ärger vom Lehrer bekommst." Unfähig etwas dazu zu sagen, nahm er es einfach entgegen. Mit einem Dankeschön hatte ich eh nicht gerechnet. Da Semi seine Sprache immer noch nicht wiedergefunden hatte, wollte Tendo für ihn antworten, aber er wurde gekonnt von Goshiki unterbrochen. „Ach und das sollen wir dir glauben? Ich wette, das du ihm das Buch aus der Tasche gestohlen hast damit du jetzt gut dar stehst. Du interessierst dich doch überhaupt nicht für das Team, also warum sollte es dich interessieren ob er Ärger bekommt?“ Oh man, war das eine kleine Zicke, doch ehe ich antworten konnte sprach Semi für mich der anscheinend seine Stimme wiedergefunden hatte. „Mensch Goshiki lass sie doch mal in Ruhe. Wir wissen das du sie nicht leiden kannst, aber deswegen musst du nicht so gemein zu ihr sein." Damit drehte er sich zu mir und bedankte sich mit einem Grinsen bei mir. Ich konnte nur zurück grinsen und wollte dann die Cafeteria so schnell wie möglich verlassen, als ich mich dann aber umdrehte wurde ich angerempelt und wurde mit einem Milchshake überschüttet. Überrascht schnappte ich nach Luft und blickte mich nach dem Verursacher um. Vor mir standen drei grinsende Blondinen und lächelten mich schadenfroh an. Augenblicklich wurde es in der Cafeteria totenstill. „Ups, dass tut mir aber leid. Aber ich habe dich nicht gesehen. Mach dir aber nichts draus, der Shake steht dir sehr gut. Der macht dich nicht so hässlich." Ich schlucke einmal kräftig, aber nicht weil es mir unangenehm war, ich tat es weil ich meine Wut unterdrückte. Die drei grinsten immer noch breit, doch das ich augenblicklich auf die drei losging, damit hatte wohl niemand gerechnet. Ich warf mich auf die erste, die beim Sturz laut aufschrie. Sofort setze ich mich auf sie drauf und holte mit meiner Faust aus. Bevor ich aber ihr Gesicht treffen konnte, wurde ich mit einem Ruck von ihr herunter gezogen. Ich versuche mich natürlich sofort aus dem Griff zu befreien, doch ich war zu schwach um mich zu wehren. Leider konnte ich nicht sehen wer mich da raus zog, da mein Blick an Ushijima klebte der mit den Weibern redete. Erst als wir fast bei der Turnhalle angekommen waren wurde ich los gelassen und sofort drehe ich mich wütend zu dem Übeltäter um. Tendo grinste mich breit an, was mich aber wütend werden ließ. „Sag mal spinnst du? Was bildest du dir ein, mich einfach weg zu ziehen? Ich hatte sie fest im Griff, die Nase hätte eine neue Form bekommen." Dies beeindruckte ihn aber nicht weswegen er mich ernst an anschaute. „Und was wäre dann passiert? Wärst du dann endgültig von der Schule geflogen? Denkst du, gewisse Leute warten da nicht schon drauf?" „Du meinst meinen Großvater nicht wahr? Ich weiß, dass er nur darauf wartet das ich von der Schule fliege, deswegen verstehe ich auch nicht warum er mich nicht auf eine andere Schule lässt... Er hat großen Spaß daran mich zu demütigen." Frustriert seufzte er auf und fuhr sich einmal durchs Haar „Was ist das eigentlich mit deinem Opa und dir? Und was hat er da damals mit deinem Vater gemeint?" Dies war ein Thema was mich eher traurig als wütend machte. Schwer schlucke ich und schaute nach unten. „Nun ja, er gibt ihm die Schuld daran, dass meine Mutter gestorben ist." Nun sah er mich etwas geschockt an und war für einen Moment still, doch ich sah ihm nur zu deutlich an, dass er gerne wissen wollte was ich damit meinte. Ich setzte mich auf die Bank die neben mir stand und blickte die ganze Zeit auf meine Finger. „Sie hatten einen Autounfall und mein Vater war am Steuer. Aber der andere Fahrer hatte Schuld. Mein Vater hatte laut Polizei gar keine Möglichkeit auszuweichen und trotzdem gibt der alte Sack ihm die Schuld. Ich verstehe es einfach nicht. Aber er konnte ihn wohl schon von Anfang an nicht leiden. Und nun ist er nicht mehr da und jetzt bin ich der Störenfried". Natürlich merkte ich, wie er was sagen wollte, aber durch irgendwas wurde er unterbrochen und wechselte das Thema. „Ich würde dir ja raten dich zu duschen, sonst bekommst du dieses klebrige Zeug niemals ab. Jetzt ist ja grade kein Training und du kannst ja die Mädchen Dusche benutzen." Verstehend nickte nur zustimmend und stand von der Bank auf und holte mir frische Klamotten aus meinem Spind und ging duschen. Nach einer ausgiebigen Dusche fühlte ich mich auch direkt besser, ich zog mir meine Sport Klamotten an, da ich das klebrige Zeug ohne Waschmaschine nicht herausbekommen würde. Zuerst überlegte ich noch ob es sich lohnen würde in den Unterricht zu gehen, da eh schon ziemlich viel Zeit vergangen war, hatte ich mich dagegen entscheiden. Ich hatte eh schon zu viel verpasst. Weswegen ich beschloss einen kurzen Abstecher in die Turnhalle zu machen. Als ich dann in der Halle ankam, sah ich, dass das Netz vom Morgentraining noch hing, eigentlich wurde es aus Sicherheitsgründen abgehangen. Okay, fragt mich nicht warum es mir momentan wichtig war, mich an Regeln zuhalten, sonst hatte es mich ja auch nie interessiert. Ich nahm mir eine Leiter und stellte sie so auf, sodass ich an das Netz kam und versuchte das Netz abzumachen, währenddessen kamen mir die letzten Tage wieder in den Sinn. Eigentlich war ich vorher immer in Streitereien und Prügeleien verwickelt, doch jetzt wurden es immer weniger und irgendwie fehlte es mir nicht. Vorher waren es mindestens 2 Stück am Tag und jetzt? Ob das hier an dem Club lag? Oder... Weiter kam ich nämlich nicht, da verlor ich mein Gleichgewicht und fiel von der Leiter. Ich versuche mich noch irgendwie am Netz fest zu halten, schaffe es aber nicht mehr danach zu greifen. Ich kniff schon die Augen zusammen, aber der Aufprall ließ auf sich warten. Langsam öffnete ich meine Augen und blickte in die Olivgrünen von Wakatoshi Ushijima. Zuerst war ich erst sprachlos, ich hatte gar nicht mitbekommen wie er die Halle betreten hatte. War ich etwa so in meinen Gedanken versunken? Augenblicklich verspürte ich Scham, da er seinen Blick einfach nicht von mir abwand. Schüchtern blickte ich zur Seite und nuschelte nur „Könntest du mich bitte runter lassen?" Zuerst passierte nichts, dann ließ er mich endlich runter und ich spürte wieder den Boden unter meinen Füßen. Weiterhin schaute auf den Boden, da mir die Situation total peinlich war. Erstens fiel ich wie eine bescheuerte von einer Leiter und dann landete ich wie eine Prinzessin in die Arme von Ushijima. Noch peinlicher ging es wohl nicht . Und dann stand er einfach da und sagte nichts, wartete wohl darauf, dass ich was sagte. Dieser Kerl brachte mich mit seiner Arroganz echt noch zur Weißglut. „Also, ja. Danke das du mich aufgefangen hast, hätte bestimmt echt weh getan. Also, na ja. Soll sich ein anderer um das Netz kümmern." Ich wollte mich gerade abwenden, da wurde ich durch seine Stimme zurückgehalten. „Ich habe dein Gespräch mit Tendo mitbekommen." Kräftig musste ich schlucken, aber jetzt wusste ich ja warum Tendo vorhin so schnell das Thema gewechselt hatte. Mit einem überheblichen Grinsen sah ich ihn an „Super, dann kannst du es ja überall herumerzählen, dann werde ich hier ja noch beliebter." Daraufhin sah er mich skeptisch an „Warum sollte ich das tun?" Nun muss ich lachen, tat er nur auf blöd oder war er es wirklich? „Die Frage ist doch eher, warum solltest du es nicht tun? Du hast doch gesehen wie die anderen auf mich reagieren. Und wenn die jetzt wissen das ich ein armes Mädchen bin, dann haben sie doch eine perfekte Vorlagen um mich zu ärgern und ich habe wieder Gründe mich zu prügeln. Also haben wir doch beide was davon." Zuerst kam nichts mehr von ihm, dementsprechend dachte ich, dass das Gespräch für ihn zu Ende war, weswegen ich nun endgültig die Sporthalle verlassen wollte. Aber so wie immer machte er mir wieder einen Strich durch die Rechnung. „Ich verstehe dich nicht." Wegen meiner Neugierde blieb ich stehen und drehte mich wieder zu ihm um. „Warum versuchst du Gewalt zu provozieren? So werden dich die Leute nie akzeptieren." Jetzt musste ich leicht lächeln. Er war wirklich noch so naiv, obwohl er so auf erwachsen tat. „Du musst mich auch nicht verstehen. Außerdem brauche ich keine Freunde. Ich bin auch so glücklich." Daraufhin fasste er sich ans Kinn und sah mich grübelnd an „Ich glaube du willst keine weil du Angst hast verletzt zu werden." Langsam wurde ich nervös, mit so etwas hatte ich nicht gerechnet, dass er sich darüber so Gedanken machte. Ich hatte eigentlich gedacht, dass er mich überhaupt nicht beachtete. Anscheinend hatte er sich sehr viele Gedanken über mich gemacht. Da er anscheinend nicht locker ließ, war ich ihm wohl eine Antwort schuldig.„Vielleicht hast du recht, aber was interessiert dich das, in deiner Welt gibt es doch anscheinend nichts anderes als Volleyball. Also warum machst du dir um so etwas unwichtiges Gedanken?" „Denkst du, es ist unwichtig weil es um dich geht? Ich habe dich oft beobachtet und da habe ich dich oft traurig gesehen. Deswegen habe ich darüber nachgedacht." Wieder war ich sprachlos, Ushijima war ja doch ganz anders als ich gedacht hatte. Aber warum, machte er sich so viele Gedanken über mich? Ich war niemals nett zu ihm. Und das was ich von andere gehört hatte, dass er arrogant war, konnte ich auch nicht mehr nachvollziehen. Ich biss mir auf die Lippe und schaute ihm direkt in die Augen. Sein Blick war ernst und eindringlich, so als wolle er alles über mich wissen. Daraufhin gab ich mich geschlagen, ich ging auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Auch wenn ich recht groß war musste ich nach oben schauen. „Okay, ja du hast recht. Vielleicht bin ich ja einsam oder so. Aber es ist besser keine Freunde zu haben, als welche die dich nur ausnutzen. Und nun habe ich auch dank meines Großvaters auch noch mein letztes Hobby verloren.Also habe ich nichts mehr. Bist du nun zufrieden?" Ich atme tief durch und starrte ihm dabei ununterbrochen in die Augen, in denen ich erkannte, dass er wirklich daran interessiert war was ich ihm zu sagen hatte. Plötzlich sagte er einen Satz, der mich jetzt endgültig aus der Bahn warf. „Dann würde ich dir raten im Volleyball Club zu bleiben." Mit großen Augen sah ich ihn an, aber antworten konnte ich ihm nicht, da ging er plötzlich an mir vorbei. „Ich dachte du kannst mich nicht leiden?" Als er mir antwortete drehte er sich nicht mehr um „Überleg es dir. Tendo geht mir schon die ganze Zeit auf die Nerven, er will nämlich nicht, dass du gehst.“ Mit diesen Worten verließ er die Halle und ließ mich alleine. Sprachlos blickte ich ihm hinterher, aber dann kam doch noch ein Wort über meine Lippen. „Danke.", in der Hoffnung, dass er es doch noch gehört hatte. Vielleicht hatte ich mich ja doch in ihm geirrt. Seit langer Zeit drehte ich mich glücklich um und beschloss das Netz doch noch abzubauen. Ich stieg wieder auf diese beschissene Leiter, in der Hoffnung nochmal in seine Arme zu fallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)