a destructive power von Feuchen ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Aus einer sicheren Entfernung beobachtete sie die Explosion, die sich ein paar Meter weiter, in der Nähe des Hafens von Yokohama, ereignete. Sie wusste ganz genau, was es war, immerhin hatte sie die Informationen bekommen, auch wenn es ihr ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend verabreichte. Langsam legte sie ihre Hand auf den Griff ihres Schwertes und ging weiter, als die Explosion verflogen war. Die Stille breitete sich in der Gegend aus, als wenn alles im näheren Umkreis ausgelöscht wurde. „Was genau haben sie vor ...“, murmelte sie und sprang über ein paar Trümmer, sah sich um, ob jemand diese Explosion überlebt hatte, während sie nebenbei konzentriert genug war, um zu kämpfen, falls sie musste. Falls sie ihn fand. Das leise Husten und Röcheln sorgte dafür, dass sie ihren Kopf in eine Richtung drehte, während sie langsam ihre Augen weitete. Vor ihr saß ein Kind mit zerfetzter Kleidung zwischen den Trümmern. Rotbraune Haare umrandeten das Gesicht dieses Kindes, kurz bevor sich klare, blaue Augen auf sie richteten. Sephiria wusste ganz genau, wer dieses Kind war, dazu hatte sie sich das Foto, was ihr von der Regierung zugespielt wurde, zu gut eingeprägt, aber sie fühlte sich zu erstarrt, um etwas zu tun. Die Augen dieses Kindes richteten sich auf sie, allerdings fühlte es sich an, als wenn keinerlei Emotion in diesen lag. „Wo bin ich?“, flüsterte das Kind. Sie schluckte, während sie diesen Jungen ansah, der so still zu ihr blickte. Wie konnte dieses Kind, dieser Junge, die Person sein, die sie suchten? Was, wenn sie ihn zu ihnen brachte? Sie wusste, dass sie sich nie gegen einen Befehl von oben widersetzt hatte, aber sie fühlte sich in diesem Moment nicht wohl dabei. Warum fühlte sie sich gerade an diesen kalten, emotionslosen Blick erinnert, den er hatte, nachdem er zu ihnen gekommen war? Was würde passieren, wenn die Regierung diesen Jungen bei sich hatte? Würde das Gleiche passieren, wie das, was Kronos mit ihr und jedem anderen dort gemacht hatte? „Bist du verletzt, Kleiner?“, fragte sie nach, entspannte ihre Haltung und beugte sich zu dem Jungen, „warst du in dieser Explosion?“ Der Blick dieses Jungen wirkte verwirrt, als er sie ansah, während er kurz darauf den Kopf schief legte. „Was? Ich habe keine Ahnung, was passiert ist?“ Überrascht hob Sephiria eine Augenbraue, seufzte dann allerdings etwas erleichterter. Vielleicht war es ganz gut, dass er nicht mitbekommen hatte, wie um ihn herum alles zerstört wurde. Lag es wirklich daran, dass das, was es war, direkt von ihm ausging? Was hatten sie ihr erzählt? Dass es eine Möglichkeit gab, dass jemand mit einer besonderen Fähigkeit geboren wurde? Hatte dieser Junge eine Fähigkeit, von der er selbst nicht wirklich wusste? Sie hatte bereits gemerkt, dass er nicht einmal einen Kratzer abbekommen hatte. Seine Kleidung war zwar zerfetzt worden, aber ansonsten schien er selbst nichts abgekriegt zu haben. Was die Theorie bestätigte, dass diese Sache von ihm ausging. Aber sollte sie ihre Mission wirklich weiterführen, wenn es hieß, dass sie ihn zur Regierung bringen sollte? Was wäre damals gewesen, wenn sie sich gegen Kronos‘ Befehl gestellt und Train davon ferngehalten hätte? Wenn er nicht in die Fänge der Organisation gekommen wäre? Sie hatte ihn die ganze Zeit zu genau beobachtet, sie hatte ihn ja sogar selbst trainiert. Jeden Schritt mitverfolgt, wie er zu dem Killer wurde, der später in der ganzen Unterwelt gefürchtet war. Konnte sie diesen Jungen wirklich der Regierung übergeben, wenn sie nicht wusste, was mit ihm passieren sollte oder was dieser Junge wirklich für eine Macht hatte? „Wer bist du?“, fragte dieser Junge nach einer Weile leise nach, sah sie weiterhin ruhig an. „Ich habe die Gegend nach dieser Explosion abgesucht, ob es jemand überlebt hat. Dir geht es gut, oder?“, fragte Sephiria nach und schenkte ihm ein ruhiges Lächeln, hielt ihm ihre Hand hin, „mein Name ist Sephiria Arks.“ Die Augen des Jungen sahen ihr einen weiteren, längeren Moment entgegen, bevor er langsam nach ihrer Hand griff und sich aufrichtete. „Mein Name ist Chuuya Nakahara. Aber ... das ist alles, was ich noch von mir weiß.“ Ich weiß, wer du bist, dachte sie ein wenig betrübter darüber nach, auch, wenn sie es nicht laut aussprach, sondern einfach nur weiterhin lächelte. „Wir sollten nicht länger hierbleiben, Chuuya.“ Schon allein, weil sie wusste, dass die Regierung hinter ihm her war. Nur war sie sich ziemlich sicher, dass sie alles dafür tun würde, ihn davor zu schützen. Sie würde nicht erneut dafür sorgen, dass jemand wegen ihr in etwas reingezogen wurde, was man in dem Alter gar nicht entscheiden konnte. Ganz egal, ob es darum ging, zu einem Killer ausgebildet zu werden oder was auch immer genau die Regierung mit Chuuyas besonderer Fähigkeit vorhatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)