Missverständnis von Tasha88 (Elsa x Mario) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Elsa konnte es kaum erwarten, endlich in der Schule zu sein. Gregor hatte ihr erzählt, dass Mario heute wieder kommen würde. Der Torwart hatte tatsächlich eine ganze Woche gefehlt. In dieser Zeit hatte sie nicht mit ihm sprechen können. Gerne hätte sie ihm einfach eine Nachricht auf sein Handy geschickt, aber sie hatte sich nicht getraut, Gregor doch noch zu fragen, ob er ihr die Nummer doch besorgen könnte. Und einfach bei Mario anzurufen, hatte sie sich auch nicht getraut. Doch heute, heute wäre er wieder da. Nachher würde sie mit ihm sprechen! Ihm sagen, dass sie mit ihm zum Schulball gehen wollte und endlich ihren Satz beenden, dass sie ehrlich gesagt die ganze Zeit darauf gehofft hatte, dass er sie endlich fragen würde! Die Tasche mit Marios Kleidung, die er ihr geliehen hatte, hatte sie heute wieder dabei. Letzte Woche hatte sie sie unverrichteter Dinge wieder mit nach Hause genommen. Heute würde sie sie ihm endlich geben, sich nochmal für seine Hilfe bedanken und ihm sagen, wie sehr sie sich freute, mit ihm zum Schulball zu gehen. Heute, endlich! Sie kam auf ihren Krücken an Thomas und Marios Fanclub vorbei. Die drei Mädchen hatten die letzte Woche sehr viel gejammert und geheult, dass “ihr” Mario nicht da war, dass der Arme schwer krank sei und dass sie alle drei am liebsten gleich zu ihm nach Hause gestürmt wären, um ihn gesund zu pflegen. Das hatten alle an der Schule mitbekommen, besonders leise waren Ann, Wane und Ellen nicht gewesen. Elsa wollte auf ihren Krücken einfach an ihnen vorbei humpeln, als sie einen Satz von Thomas hörte, der dafür sorgte, dass sie sofort stehen blieb. “Doch, glaubt es mir ruhig! Mario hat eine Freundin!” “Was heißt hier eine Freundin!”, schrie Wane regelrecht. “Das kann nicht sein! Das kann einfach nicht sein!”, gab auch Ellen hysterisch von sich. “Das glauben wir dir erst Thomas, wenn wir einen Beweis dafür sehen!” Ann verschränkte ihre Arme vor ihrem Oberkörper. “Glaubt mir doch! Hier, seht ihr? Es gibt sogar ein Foto!” Thomas hielt dem Trio sein Handy entgegen. Ein kollektives Aufstöhnen folgte sowie laute Schluchzer der drei Mädchen. “Das ist doch der Beweis! Mario würde sicherlich nicht einfach so einem Mädchen sein Fußballtrikot geben! Ihr wisst, was ihm Fußball bedeutet. Also muss das aus Liebe geschehen sein! Das hier ist eindeutig Marios Trikot. Und es ist eindeutig ein Mädchen, das es anhat!” Elsa versuchte vorsichtig näher zu kommen, um ebenfalls einen Blick auf das Bild werfen zu können. Von ihrem jetzigen Standort ging das sogar recht gut, da Thomas sein Handy immer noch hoch und mit dem Bildschirm nach vorne hielt. Ihre Wangen wurden rot. Das war sie in Marios Trikot. Dass es Marios Trikot war, war eindeutig zu erkennen. Seine Nummer, die 1, war darauf aufgedruckt, darüber stand Hongo, sein Familienname und unter der 1 stand Kickers. Sie selbst konnte man nicht erkennen, es war nur ihr Hinterkopf zu erkennen und die Haare, die sie sonst als Zopf trug, hatte sie, aufgrund der Nässe, zu einem Knoten auf ihrem Kopf zusammengefasst. Und da sie sonst immer den Zopf hatte, die Haare durch die Nässe dunkler wirken, schloss man anscheinend nicht auf sie. Sie hatte keine Ahnung, wann und wo das Bild aufgenommen worden war. Und auch nicht, von wem. Wobei, wann konnte sie sagen. Mario hatte ihr das Trikot schließlich höchstpersönlich gegeben, dass sie es gegen ihre eigene, nasse Sportkleidung austauschen konnte. Was hatte Thomas gesagt? Dass Mario dies nur aus Liebe tun würde? Ihr Herz schlug einen Moment schneller und ihr Gesicht wurde rot, so dass sie ihren Blick auf den Boden senkte. Ach quatsch, von Liebe konnte man da doch gar nicht reden. Er hatte es ihr gegeben, dass sie nicht in den nassen Sachen bleiben musste und sich erkältet … wobei es ja schlussendlich ihn erwischt hatte. “Wenn ich die Tussi erwische! Die kann sich auf etwas gefasst machen!”, zischte Wane und brachte Elsa ins Hier und Jetzt zurück. “Oh ja!”, stimmte Ann ihrer Freundin zu. “Aber wie wollt ihr herausfinden, welches Mädchen es ist?”, fragte Ellen. “Ganz einfach”, erklärte Ann siegessicher, “wir beobachten Mario. Irgendwann wird das Mädchen ja bei ihm auftauchen. Und dann nehmen wir sie uns zur Brust! Die wird nichts mehr zu lachen haben! Mario gehört mir!” “Nein, mir!”, rief Ellen laut. “Keinem von euch beiden. Mario ist mein Schatz!”, meldete auch Wane ihre Besitzansprüche an. Elsa machte einen Schritt zurück. Ihr Herz schlug heftig. Auch wenn sie wusste, dass die drei Mädchen wirklich übertrieben und dass es sie überhaupt nichts anging, mit wem Mario ausging, so machten sie ihr doch ein wenig Angst. ~~~🌧️~~~ “Schön dass du wieder da bist, Mario!” “Wir haben dich wirklich vermisst, Käpt´n.” Mario lächelte, über die Begrüßung seiner Freunde, als er das Clubhaus der Kickers betrat. Er stellte seine Sporttasche auf eine der beiden Bänke ab. “Jungs, ich freue mich auch, wieder da zu sein. Ich wäre ja auch letzte Woche schon gekommen, aber meine Mutter hat da widersprochen. Ihrer Meinung nach war ich zu krank um in die Schule zu gehen und erst recht zu krank, um Fußball zu spielen.” “Das ist doch auch verständlich!”, erklärte Philipp und rückte seine Brille zurecht. “Einen grippalen Infekt zu verschleppen kann schwer reichende Folgen haben.” “Was für Folgen?”, fragte Daniel neugierig nach. “Naja, sowas kann zum Beispiel aufs Herz gehen, damit darf man nicht spaßen”, beantwortete Philipp die Frage altklug. “Womit du natürlich recht hast”, richtete Mario an den Kicker, “trotzdem ging es mir nicht so schlecht. Naja, jetzt ist es eben so, ändern kann ich daran auch nichts mehr.” “Ich verstehe ja immer noch nicht, warum du krank geworden bist. Du solltest doch ein Immunsystem wie ein Elefant haben”, meinte Christoph nachdenklich. Der Verteidiger saß auf der Bank und sah zu seinem Kapitän auf. Der zuckte mit seinen Schultern. “Keine Ahnung. Ich war schon wirklich lange nicht mehr krank. Und das war jetzt hoffentlich auch das letzte Mal für lange Zeit. Aber nun würde ich sagen, richten wir uns und gehen dann draußen trainieren.” “Jaaaa!” “Wo ist eigentlich Gregor”, fragte Mario, als ihm auffiel, dass sein bester Freund noch gar nicht da war. “Keine Ahnung, aber in der Schule war er heute”, beantwortete Kevin die Frage des Torwarts. Noch ehe jemand etwas weiteres sagte, krachte bereits die Türe des Clubhauses auf. “Hey, da bin ich! Gut, dass ihr noch da seid!” Schon stand Gregor vor ihnen. “Wo warst du denn?”, fragte Mario ihn. “Ich habe noch mit Elsa geredet. Aber jetzt bin ich voll da! Ich zieh mich noch schnell um, dann können wir loslegen!” ~~~🌧️~~~ “Hey Käpt´n.” Gregor trat zu seinem besten Freund. Alle anderen Kickers waren nach dem Training bereits gegangen. Nur noch sie beide waren im Clubhaus. “Gregor, was kann ich für dich tun?” Mario sah ihn fragend an. “Ich soll dir das hier von Elsa geben.” Mario nahm verwundert die Tasche aus Gregors Händen, die dieser ihm entgegen hielt. Sein Herz hatte einen Satz gemacht, als Gregor gesagt hatte, dass sie von Elsa war. Als er hinein sah, überkam ihn jedoch Enttäuschung. “Oh, okay. Danke”, murmelte er, als er seine Kleidung erkannte. “Elsa hat mir die Tasche vorher noch in die Hand gedrückt, deswegen war ich auch zu spät dran”, erklärte der Jüngere. Mario nickte nur, ohne etwas zu sagen. Was sollte er auch sagen? Seit Gregor bestätigt hatte, dass Elsa mit einem anderen zum Schulball gehen würde, war er sowieso ständig niedergeschlagen. Und dann kam noch die Erkältung dazu. Hätte er wenigstens in die Schule gehen und trainieren können, dann hätte er sich mit anderen Dingen ablenken können, aber eine Woche alleine zuhause hatte ihm genug Zeit gegeben, an Elsa zu denken. “Aber irgendwie verwundert es mich”, murmelte Gregor in dem Moment. “Was meinst du?”, Mario sah seinen besten Freund fragend an. Der hob seine Schultern. “Letzten Montag hat Elsa die Tasche bereits in die Schule geschleppt und als sie erfahren hat, dass du krank warst, hat sie sie wieder mit nach Hause genommen. Dabei hatte ich ihr angeboten, dass ich die Tasche hier in deinen Spind legen kann. Aber das hat sie total verneint und gemeint, dass sie dir die Sachen persönlich geben will. Heute morgen hat sie dann total aufgeregt gewirkt und hat die Tasche wieder mitgenommen. Und dann hat sie sie mir vorher einfach nur in die Hand gedrückt und gemeint, dass doch ich sie dir geben soll. Und dann ist Elsa so schnell weg, wie sie mit ihren Krücken konnte. Ich verstehe meine Schwester wirklich nicht.” Mario verstand sie auch nicht. Er und Elsa waren den ganzen Vormittag über zusammen in der Klasse gewesen. Sie hätte ihm die Tasche auch einfach in die Hand drücken können. Wobei er verstehen konnte, wenn sie ihm seine Kleidung nicht vor ihren Klassenkameraden geben wollte, auf die Aufmerksamkeit konnte er auch verzichten. Vor allem, wenn es da einen anderen Jungen gab. Wie schon die ganze Woche wanderten seine Gedanken wieder zu Elsa und dem Jungen, der sie zum Schulball begleitete. Wer dieser wohl war? Vielleicht sogar jemand aus ihrer Klasse? Jemand, den er persönlich kannte? “Hat sie sich jetzt eigentlich mal bei dir gemeldet?”, fragte Gregor und riss seinen besten Freund aus seinen Gedanken. “Gemeldet?”, fragte dieser total verwirrt nach. “Ja. Elsa hat mich nach deiner Handynummer gefragt. Die kann ich aber nicht auswendig und ohne Handy …” Gregor zuckte mit seinen Schultern. Erneut machte Marios Herz einen Satz. “Elsa hat was? … Aber nein, sie hat sich nicht gemeldet.” Er starrte auf die Tasche in seiner Hand. “Naja, was soll es auch bringen. Sie hat jemanden, mit dem sie zum Schulball geht und der ihr Herz erobert hat. Also kann ich aufhören, mir Gedanken zu machen”, sagte er missmutig, ging zu seinem Spind und stopfte den Inhalt der Tasche einfach hinein. Die leere Tasche gab er seinem besten Freund zurück. “Danke fürs mitbringen”, murmelte er, griff nach seiner Schul- sowie der Sporttasche und ging zur Türe des Clubhauses. “Ich gehe heim.” Gregor sah dem Torwart niedergeschlagen nach. Was war denn das wieder für ein Mist? Er war sich bisher so sicher gewesen, dass Elsa etwas für Mario empfand … und dann so etwas. ~~~🌧️~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)