All these Feelings von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 13: Beneidung --------------------- Die Suche nach einem Club hatte gar nicht lange gedauert, Anzu hatte in ihren Vorbereitungen wirklich an alles gedacht und sogar alternative Unterhaltungsmöglichkeiten für laue Abende parat. Auch war er nicht besonders weit weg vom Hotel und so war es auch keine Überraschung, dass sich hier Leute aus aller Welt befanden. Vorrangig Touristen. Jonouchi bestellte in seiner Überschwänglichkeit eine Flasche starken Alkohol mit einer passenden Auswahl an Mischgetränken. Honda hob die Augenbrauen. „Hast du so viel Kohle dafür?“, fragte er den großzügigen einladenden. „Heute ja, ab morgen müsst ihr Geld auslegen“, sagte der Blonde. Hatte sich der Brünette wirklich etwas Anderes erwartet? „Für mich aber bitte nicht so stark“, sagten Yugi und Bakura fast schon gleichzeitig und mussten dann direkt lachen. Erst recht als Jonouchi keine Wiederrede erlaubte. „Angestoßen wird mit ‘nem harten Drink, danach könnt ihr nachlassen“, war alles, was er als Überredung in den Ring schmiss, nun gut, zusätzlich natürlich noch die Füllung der Gläser. Bakura fühlte sich nach einem ordentlichen Nickerchen schon viel besser. Auch die sanfte Art aufgeweckt zu werden war ein Grund dafür. Normalerweise machte diesen Job ein unsanfter lauter Wecker. Otogis ruhige Stimme, die leise seinen Namen sagte und der Finger, der immer wieder an seine Schulter stupste war da erträglicher. Er hatte auch wieder ein Lächeln auf dem Gesicht und ließ sich gerne von Jonouchi zu einem harten Drink überreden. Danach konnte er ja an einer Cola oder einem anderen Soda nuckeln, bis er den Alkohol wieder abgebaut hat. Die Freunde stießen mit ihren bunten Mischungen an und plauderten angeregt über die Pläne der nächsten Tage. Die Erwähnung des Tempels ließ auch Yugi voll aufblühen, oder war es doch schon der Alkohol? Auf jeden Fall war er sehr aufgeregt, die Hoffnung, den Pharao vielleicht wiedersehen zu können war eindeutig zu groß, das dachte auch Bakura, ihm war klar, dass sie die alten Geister der Vergangenheit nicht einfach wiedersehen würden, geschweige denn, sich mit ihnen unterhalten oder verbinden konnten. Auch wenn sich ein Teil in ihm doch genau das wünschte. „Ich würde auch total gerne auf den Markt gehen, den Isis erwähnt hatte“, sagte Anzu und handelte sich von der Mehrzahl der Jungs rollende Augen. „Das ist Mädchenkram“, sagte Honda, überlegte aber, ob er dort ein Souvenir für Shizuka ergattern könnte. „Ich gehe gerne mit“, sagte Yugi, ihm war egal ob es Mädchenkram war und auch Bakura nickte. Otogi strich sich über die Stirn. Wahrscheinlich war es ganz nett. Dennoch hatte er jetzt eine andere Idee. „Dafür ist in den nächsten Tagen bestimmt genug Zeit, wie wär‘s mit einem Tanz?“, sagte er, stand auf und hielt Anzu seine Hand hin. „Du wirst uns nächstes Jahr für eine Tanzschule in New York verlassen, ich muss das jetzt erst mal prüfen“, ergänzte er und die Brünette nahm lachend an. „Ich hoffe, ich überfordere dich nicht“, sagte sie frech und die beiden begaben sich auf die Tanzfläche. Gentlemanlike verneigte sich der Schwarzhaarige vor seiner Tanzpartnerin und zog sie sogleich in einen innigen körperbetonten Tanz zu den basslastigen Tönen, die die Anlage hier so hergab. Nicht selten landete eine seine Hände an Anzus Hüfte, schlich die Seite hoch und schnappte sich dann ihre Hand für eine Drehung, mal drehte er sich mit, mal drehte er nur sie. Seite Augen hafteten stets auf der Brünetten, die kurz etwas errötete, auch wenn ihr klar war, dass dies genau seine Masche war auf die sie niemals hereinfallen würde. Dennoch musste sie gestehen, es machte unheimlich Spaß mit einem so charismatischen Partner zu tanzen, der auch noch wusste, was er tat. Gerade legte er wieder beide Arme um Anzu, setzte zu einem Ausfallschritt an und bettete sie für einen kurzen Augenblick auf einem Bein nur um direkt danach wieder mit ihr hochzufahren und sie zu drehen. „Es ist zum neidisch werden“, murmelte Yugi, der die Situation genau beobachtete. „Auf den Gockel brauchst du nicht eifersüchtig sein, Mazaki-san ist nicht dumm“, sagte Jonouchi, dennoch munterte er den kleineren damit nicht auf. „Ich würde gerne so mit ihr tanzen können, aber ich habe zwei linke Füße“, sagte er und entschied sich nun auch für einen etwas größeren Schluck, der ihm nicht gerade zusagte. Auch Bakura war überraschend fixiert auf das Tanzpaar. „Und? Du auch eifersüchtig auf Otogi?“, fragte Honda, doch der Weißhaarige schüttelte den Kopf. „Eher auf Mazaki-san“, murmelte er und zauberte entgleiste Züge in die Gesichter seiner Freunde. „Ich würde auch gerne so von jemanden angesehen werden, so fixiert, voller Leidenschaft“, erklärte er seinen wohl etwas missverständlichen Punkt zuvor. Auch wenn er alleine nie auf die Idee kam, sich jemanden an seine Seite zu wünschen, so live beobachtet, machte es schon neidisch. „Bevor mich Otogi so ansieht, bleib ich lieber für immer alleine“, sagte Jonouchi bewusst, doch Bakura zuckte mit den Schultern. Er musste sich eingestehen, es würde ihm rein gar nichts ausmachen, wenn der Schwarzhaarige ihn jemals so ansehen würde. Doch ihm war auch klar, dass allein der Gedanke absurd war, dass jemand wie Otogi solch ein Interesse an ihm hätte, abgesehen davon, dass sie den Jungunternehmer alle sehr gut kannten, er war nicht der Typ für Beziehungen und Bakura wollte, wenn überhaupt, etwas für die Zukunft, alles mit Otogi hätte bestimmt keine Zukunft. *** Nach einem sehr amüsanten Abend im Club, wurde der Vernunft wegen doch das Hotel recht bald wieder aufgesucht. Der Nachmittagsschlaf war hilfreich, aber sie hatte am nächsten Tag einen langen Trip geplant und da wollten sie alle ausgeschlafen sein und so saß Bakura nun mit einem Übergroßen T-Shirt und Shorts in seinem Bett und band sein Haar zu einem lockeren Zopf zusammen während Otogi im Bad gerade aus der Dusche stieg. „Hast du hier einen Föhn gesehen?“, fragte Otogi und trat suchend aus dem Badezimmer. Bakura fiel der nun absolut schlampig gebundene Zopf in den Nacken, die Hände blieben regungslos in der Luft und beinahe klappte ihm der Mund auf. Der Schwarzhaarige stand mit seinem makellosen Körper, der nur mit einem Handtuch um die Hüfte bedeckt wurde, direkt vor Bakura. Das Haar hing ihm dabei nass über seine Schultern und teilweise in sein Gesicht. Sogar das schwarze Make up war weg, nahm seinem Gesicht aber nichts an Scharm, ganz im Gegenteil, so natürlich mit den offenen Haaren machte es ihn es ihn wohl fast noch unwiderstehlicher für die Frauenwelt. Sogar zarte Züge von Muskeln zeichneten sich auf Otogis Bauch ab. Sanfte Wassertropfen liefen von seinen Haaren über den ansehnlichen Oberkörper hinab über den strammen Bauch weiter hinunter bis sie vom Stoff aufgesaugt wurden. Bakura zwang sich wieder wegzusehen, er wollte nicht, dass Otogi ihn beim Gaffen ertappte, doch dieser war mit seiner Aufmerksamkeit wo ganz anders, er besah das Zimmer, in einer Schreibtischlade fand er schonmal nichts. Er richtete sich wieder auf und sah zu Bakura, der vollkommen neben der Spur war. Dafür, dass er romantisches Interesse vor wenigen Stunden ausgeschlossen hatte, zog es ihm gerade zu intensiv in den Lenden und die Situation machte ihn zu nervös. „Ich hab‘ keine Ahnung“, sagte er schnell, legte sich ruckartig hin, drehte sich in seinem Bett sofort mit dem Gesicht zur Wand und zog die Decke fast bis über seinen Kopf. Sein Herz schlug schneller, der Atem wurde unregelmäßiger, aber er versuchte alles zu unterdrücken. Diese Blöße wollte er sich nicht geben, schon gar nicht wollte er zu den Menschen gehören, die beim reinen Anblick eines Menschen die Kontrolle verloren. „O…kay“, sagte Otogi leise, fand aber im noch ungefüllten Kleiderschrank endilch, was er suchte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)