All these Feelings von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 5: Hoffnung ------------------- Seit dem Aufeinandertreffen vor einigen Tagen wurde Bakura von seinen vermeidlichen Angreifern gemieden. Er wusste nur nicht, ob es ein Dauerzustand war, oder ob sie auf einen geeigneten Moment warteten, indem sie auf ihn losgehen konnten, er wusste auch nicht, ob er aus einem richtigen Schlaggefecht heil herauskommen könnte. „Bakura wirkt in den letzten Tagen noch zurückgezogener als sonst“, murmelte Otogi eines Tages als sie in der Mittagspause alle beisammensaßen und Bakura gerade an ihnen vorbei ging und mit seinem Sandwich die Mensa verließ um im leeren Klassenraum alleine zu essen. Dies war keine Besonderheit, das tat er manchmal, doch seit dem Vorfall tat er es jeden Tag. „Vielleicht ist was vorgefallen? Oder er will einfach nur seine Ruhe, ich glaube, der Autounfall war zu dieser Jahreszeit“, schlussfolgerte Anzu. Den Jungs schien das plausibel genug, bis auf einen. Otogi stand auf, packte sein Brötchen ein und sagte: „Ich schau einfach mal nach ihm.“ Die anderen nickten ihm zu. Falls Anzu Recht hatte, würden sie alle wohl nur Unruhe reinbringen, einer genügte wahrscheinlich schon. „Ist der Platz noch frei?“, fragte Otogi als er nach dem Eintreten in den bis auf Bakura leeren Raum direkt zu diesem Schritt und den Stuhl des Tisches vor ihm umdrehte und sich so direkt vis a vis von ihm hinsetzte, natürlich ohne auf eine Antwort zu warten. Bakura schüttelte nur den Kopf, nein, der Platz war tatsächlich noch nicht vergeben. „Und? Bist du immer noch komisch?“, fragte der Schwarzhaarige einfach drauf los, packte sein Brötchen wieder aus und begann zu essen. Der Angesprochene nickte einfach. „Ja, meistens“, murmelte er und sein Mundwinkel zuckte kurz um ein Lächeln anzudeuten. Ein paar Minuten schwiegen sich die beiden an. Bakura könnte das stundenlang tun, Otogi allerdings wurde es rasch zu intensiv, die Stille musste gebrochen werden. „Ist irgendwas vorgefallen?“, fragte er schließlich als sein Brötchen aufgegessen war und er das Papier in dem es verpackt war zusammenknüllte um es gekonnt in den Papierkorb zu werfen, der nicht zu weit weg stand. „Hmm… Naja, ja, ein bisschen“, murmelte Bakura und Otogi wurde hellhörig. Er dachte, er würde sich hier Anzus Vermutung bestätigen lassen. Rasch sah er sich um. „Aber es hat dir niemand was getan oder?“, fragte etwas schneller. Bakura hob den Kopf, sah dem Schwarzhaarigen in die Augen und deutete ‘Nein‘ Otogi zog die Augenbrauen hoch, Bakuras Augen sagten etwas anderes. „Du musst mit mir nicht darüber reden, aber wenn dir jemand etwas angetan hat und ich bekomm das raus, bekommt er es mit mir zu tun“, sagte er ernst. Er war zwar nicht gerade ein Muskelprotz, aber er würde es nicht zulassen, wenn jemand einem seiner Freunde etwas antun würde, auch wenn Bakura nicht sein engster Freund war. Sanft zogen sich die Mundwinkel des Weißhaarigen hoch. „Ach… Takada-san und Koda-san haben mich auf der Straße getroffen und Prinzessin genannt, sie haben mich aufgezogen“, dabei zuckte Bakura mit den Schultern „sie wurden zwar etwas handgreiflich, aber ich hab‘ mich gewehrt, sie haben mehr kassiert als ich“, erklärte er ruhig. Otogi atmete tief ein. Bakura sah ihm an, dass er am liebsten rausgelaufen wäre und den Jungs was erzählt hätte, aber er bat ihn, das sein zu lassen "Würde es nur schlimmer machen", war seine Begründung und auch wenn das Otogi sichtlich beunruhigte war dieser zumindest froh, dass Bakura sich gewehrt hatte, auch wenn er ihm das so eher nicht zugetraut hätte, er hatte ihn eindeutig unterschätzt. „Nur weil du süß bist und ein hübsches Gesicht hast, müssen sie dich nicht gleich Prinzessin nennen“, knurrte der Spieleentwickler zu Bakuras Verwundern. Hatte ihn der begehrteste Mitschüler gerade süß und hübsch genannt? Die blasse Haut um seine Wangen wurde augenblicklich rot, nicht rosa, rot. „Hat dir noch nie jemand ein ernst gemeintes Kompliment gemacht? Das muss dir doch nicht unangenehm sein“, sagte Otogi sanft, dem die Röte natürlich nicht entging. Kurz schwiegen sie einander an, bis es wieder der Junge mit den stechend grünen Augen war, der die Stille brach. „So können wir nicht weiter machen“, sagte er und Bakura sah ihn verdutzt an. „Was meinst du?“, fragte er sichtlich verwirrt. „Dieses Schweigen, das macht mich nervös“, gab Otogi zu. „Dich macht etwas nervös? Etwas, das ich mache?“, fragte der Weißhaarige ungläubig und deutete dabei auf sich selbst, da er es nicht glauben wollte. „Na wie das wieder klingt“, wank der Größere das Thema ab. „Rede einfach mit mir, wie geht’s dir mit… deiner Einsamkeit?“, fragte er um vom Thema abzukommen. „Seit dem Vorfall ist es wieder stärker, ich… vermisse ihn wohl wirklich echt… es war nicht nur so von Jonochi-san dahergeredet, glaube ich“, sprach Bakura ehrlich. Er hatte nie ein Problem damit, einfach zu sagen, was er dachte, vielleicht machte ihn das in den Augen vieler anderen so komisch, wie auch Otogi ihn bereits nannte. „Der hätte die zwei Idiotien richtig fertig gemacht, was?“, traf der Schwarzhaarige den Nagel auf den Kopf. Bakura nickte. „Weißt du was? Da war doch dieser Marik, der hatte doch auch so ein… Dings“, plauderte Otogi drauf los und hoffte, dass Bakura ihm der Bezeichnung wegen nicht böse wäre. „Wie wäre es, wenn du mit dem Kontakt aufnimmst, vielleicht geht es ihm ähnlich, oder… naja, der Kerl, also der Böse hat schon ziemlich krasse Dinge gemacht, da war dein… naja… gar nicht so schlimm, also hoffe ich, er vermisst ihn nicht, aber er kennt vielleicht das Gefühl. Yugi ist da wohl ‘ne schlechte Hilfe, der hatte ja den guten Kumpel“, sprach er einfach weiter. Beim Erwähnen Mariks war Bakura allerdings bereits ausgestiegen. Er fragte sich wirklich, wie es dem Ägypter in dieser Situation ging. Außerdem hatte Marik auch mit dem Ringgeist zusammengearbeitet. „Du hast vollkommen recht… aber… er ist doch mit seiner Familie wieder nach Ägypten, ich habe keine Ahnung, wie ich mit ihm in Kontakt treten könnte“, dachte Bakura laut nach. „Ich hab‘ ‘ne Idee“, sagte plötzlich eine Stimme bei der Tür. Als sich die beiden Jungs nach ihr umsahen, entdeckten sie dort Mazaki Anzu. „Oh, Mazaki-san, schieß los“, bat Otogi und die Schülerin trat an die beiden heran. „Wir haben bald Winterferien, das heißt, die erste Hälfte des Schuljahres ist nicht mehr so lang, wie wäre es, wenn wir für Spring Break nach Ägypten fliegen und das in den Ferien planen?“, schlug sie vor. „Klasse Idee, wir fliegen alle auf Urlaub“, posaunte Jonouchi sofort laut herum als er in den Klassenraum kam „Als könntest du dir das leisten“, kam es gleich von Honda, der darauf aus war, Jonouchi aufzuziehen. „Hey, ich verdiene mehr mit meinem Nebenjob als du“, prahlte der Blonde leise, mit Bedacht darauf, dass Nebenjobs strengstens verboten waren. Auch Yugi kam hinzu und war begeistert von der Idee. „Ich bin froh, dass der Schiurlaub nun ausfällt“, sagte der Kleine und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Hey, ich dachte, du wärst an Bord gewesen“, tadelte die Dame in der Runde. Yugi fühlte sich sofort ertappt und drückte die nächsten Worte eher schlecht als recht heraus: „Naja… du hast dich so gefreut, das wollte ich dir nicht verderben“ Anzu seufzte. „Ach Yugi, du kannst doch sagen, wenn dir ein Vorschlag nicht gefällt“, sagte sie und schon hatte Bakura die Möglichkeit in Gedanken abzudriften. Er erinnerte sich nicht an Vieles von Battle City und noch viel weniger an die finalen Duelle, er war ja erst wieder nach dem Sieg über Mariks böse Seite aufgewacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)