Der Weihnachtskaktus von aceri (Ein Happy End mit Augenzwinkern) ================================================================================ Kapitel 4: Part 4 (Felix) - der Geist der...Gegenwärtigen und Zukünftigen Weihnacht und...das Ende -------------------------------------------------------------------------------------------------- Es ist nicht der sechzehnte sondern der vierzehnte an dem wir noch einmal nur sechs Wochen vor meinem geplanten Umzug als ehemalige Besetzung der Band zusammen kommen; kein Johnny, nur Felix. Nicht als Gitarrist und Sänger sondern als Mitglied von so etwas wie einer kleinen Abschiedsfeier die wir in einem Café mit Blick auf die Passage feiern auf der in einer Woche der Weihnachtsmarkt stattfinden wird. Diesmal ohne mich. Denke ich. Und ich weiß nicht ob die Tatsache dass Nino und ich uns im Guten getrennt haben die Sache einfacher macht denn für mich ist es alles andere als leicht so zu tun als FIELE mir unser Getrenntsein leicht. Ihm tut das offenbar schon. Aber er ist ja auch nicht mehr getrennt sondern vergeben. Da die Zeitspanne in der unser Beisammensein irgendwie komisch war längst vorbei ist (sie dauerte etwa zwei Wochen ab dem Zeitpunkt an dem Nino und ich uns IM GUTEN! getrennt hatten) gibt es zwischen Kari und Oliver und meinem Ex (oh Gott) und mir weder betretenes Schweigen noch unsicheres Gekicher während wir an unseren Cappuccinos und Kakaos mit Minz-Aroma nippen; und als wir nach fast zwei Stunden raus auf die winterkalte windige bereits durch hübsche LED-Girlanden erhellte spätnachmittagliche Straße treten hält Nino mich plötzlich zurück. Irgendwie wirkt er jetzt so betreten und unsicher wie Oliver und Kari in diesen zwei ätzenden ewigen Wochen in denen wir den Übergang von festem Freund zu wieder bestem Freund vollzogen haben und dann…lässt Nino seinen abgeschabten durchgewetzten Rucksack zu Boden gleiten und wühlt mit gesenktem Kopf darin herum und dann… „Hier. Das Buch wollte ich dir doch Mal ausleihen und ich habs immer vergessen und naja, heute hab ich dran gedacht. Hier.“ Er reicht mir mit einem unsicheren betretenen Lächeln ein schmales Taschenbuch. Ich nehme es mit klammen Fingern entgegen. Ich würde ihn gern küssen. Aber stattdessen bedanke ich mich artig und umarme ihn rein freundschaftlich und trage das Buch bis nach Hause in der Hand obwohl ich das Gefühl habe die Kälte würde mir die Finger abfressen. Vielleicht werde ich es tatsächlich lesen. Irgendwann. Wenn sein Anblick mich nicht mehr an Nino erinnert und an die Tatsache dass wir als ich nach dem Buch fragte noch zusammen gewesen sind und an eine gemeinsame Zukunft geglaubt haben. In meinem Zimmer lege ich es oben auf die anderen Bücher in meinem Bücherschrank. So mache ich es mit jeder noch nicht gelesenen Lektüre. Und da liegt es heute noch. Ein weiteres Jahr später. Ein Jahr das Nino mit Johnny und ich…zur Hälfte mit Oliver verbracht habe der mir kurz nach meinem Aus- und Umzug vollkommen überraschend und unromantisch bei einem Besuch in dem WG-Zimmer in dem ich jetzt wohne seine Liebe gestanden hat und der jetzt nur eine Stadt weiter seine Ausbildung macht und…vielleicht werden wir zusammen ziehen. Ein weiteres Jahr später. Und dann stehen auf unserem gemeinsamen Fensterbrett nicht mehr nur ein verstaubter und trotz chronischer Vernachlässigung blühender Weihnachtskaktus sondern: zwei. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)