Der Preis des Erfolgs von Chai-Cherry-Tea ================================================================================ Prolog: -------- Der Preis des Erfolgs Die Sonne verabschiedete sich mit satten Farben von Orange bis Pink und einer leichten Brise die die Hitze des Asphalts in den leuchtenden Abendhimmel trug. So hatte Joey es sich ganz gewissen nicht vorgestellt. Der Blonde saß auf einer Kinderschaukel in seinem Lieblingsspielplatz um die Ecke. Er war früher oft dorthin gegangen um nachzudenken oder wenn es Daheim Probleme gab. Das war lange bevor er Tristan oder Yugi getroffen hatte. Dennoch war es der erste Platz der ihm eingefallen war, nachdem er die Meisterschaftshalle verlassen hatte. ER stand im FINALE. Morgen würde die letzte Runde zeigen, wer der beste Duellmonsters Spieler des Jahres war. Und alle Augen waren gerichtet auf den EINEN! Yugi! Mit einem genervten Seufzten kickte Joey einen losen Stein zur Seite. Er stand seinem besten Freund gegenüber, aber absolut keiner nahm IHN wahr. Nicht mal seine Clique. Sicher sollten Freunde in so einem Fall zumindest neutral sein…aber was war schon fair? Looser, kam ihm in den Sinn. Kaibas Stimme war so wahrhaftig, als würde er neben Joey stehen. Vielleicht war es so. Klar, Yugi hatte den Titel nicht ohne Grund so lange behalten, aber ihn schon zu feiern bevor ihr letzter Kampf überhaupt angefangen hatte? Eine einsame Träne schlich sich aus Joeys Augenwinkel. Sollte er sich einfach geschlagen geben? Er hatte sein Bestes gegeben, hatte sich mit mehr Glück als Verstand durch die Runden gehangelt. Vermutlich hatte keiner daran geglaubt, dass er es soweit schaffen konnte. Bestimmt standen die Schlagzeilen der Zeitungen schon fest und warteten nur noch darauf in den Druck zu gehen. Würde man seinen Namen überhaupt erwähnen? Joey hatte einen bitteren Geschmack im Mund und vor allem hatte er es satt ständig der ewige Zweite zu sein. Diesmal wollte er Gewinnen. Sieg! Nur dieses eine Mal. Aber dafür musste ein Wunder geschehen – und was für eines! Yugi hatte mittler Weile wieder die komplette Exodia in seinem Deck verein. Zudem hatte er seinen schwarzen Magier und eine Menge anderer starker Monsterkarten die Joey in Nullkommanichts vom Feld pusten konnten. Aber das fatalste war, dass Yugi Joeys Deck kannte! Sie hatten schon so viele Abenteuer Seite an Seite gemeistert, dass Yugi jede seiner Karten kannte. Und er kannte Joey und wusste wie dieser seine Karten einsetzte. Es war eine überaus verzwickte Angelegenheit. >Gibt’s du etwas schon vorher auf Wheeler?< Joey riss wutschnaubend den Kopf nach hinten. Jedoch starrte er in Leere, sein Gedankenkarussell hatte ihm einen bösen Streich gespielt. Naja, wenn es einen gab der Yugi ebenso gerne besiegen wollte wie Joey, dann war es Seto Kaiba – sein Wunder…vielleicht. Das Anwesen der Kaibas war gar nicht soweit entfernt und es war bestimmt noch nicht zu spät für einen überraschenden (wirklich, WIRKLICH) ungeplanten besuch dort. Joey grinste und wischte sich das Gesicht trocken. Selbst wenn der reiche Pinkel ihn vor verschlossen Türen stehen lassen würde, wäre es nicht schlimmer als wenn er nicht nach seinem letzten Strohhalm gegriffen hätte. Lieber mit wehenden Fahnen untergehen, als nie gekämpfte zu haben. Etwas unsicher war Joey dann doch als er vor dem Haupteingang zu dem gigantischen Anwesen und der Prachtvilla stand. „Mann was muss der nur Kompensieren?“, murmelte er und rieb sich verlegen den Nacken. Seit ihrem Schulabschluss vor zwei Jahren hatte er Kaiba höchstens in der Zeitung gesehen. Aber zumindest hatte er jeden einzelnen Artikel über den Jungunternehmer verfolgt. Mit zittrigen Fingern betätigte Joey die Klingel und ein überaus melodischer Klang kündigte den Störenfried an. Was, wenn keiner vom Personal mehr da war? Schoss es dem Blonden durch den Kopf. Doch ein knacksendes Geräusch an der Fernsprechanlage zeugte vom Gegenteil. Er stellte sich schnell vor und bat darum mit Seto Kaiba sprechen zu dürfen. „Termin?“, fragte die höfliche Stimme. „Ähm, nein, ich habe keinen. Aber Kaiba – hm, ja, also…“ Was hatte er denn für einen Grund ihn zu stören? Joey kam sich nun völlig bescheuert und bloßgestellt vor. „‘Tschuldigung, war 'ne blöde Idee herzukommen. Sorry für die Störung.“, sagte er geschlagen in die Sprechanlage und wandte sich ab. „Wheeler, wenn du keinen Arsch in der Hose hast, solltest du nicht klingeln!“ Wie angewurzelt blieb Joey stehen, ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken, er fühlte sich jetzt eindeutig beobachtet. Oh Gott! Worauf hatte er sich da nur eingelassen?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)