Erste Male von Alaiya ================================================================================ Kapitel 1: Erstes Treffen ------------------------- Nadja kam sich deplatziert vor. Das Restaurant war viel zu fein, gegenüber allen, die sie bisher besucht hatte. Ja, es war an sich nur ein besserer Italiener – aber eben ein wirklich besserer. Hier trugen ein paar Leute sogar Anzug zum Essen. Himmel, sie hätte widersprechen sollen. Sie hätte was anderes vorschlagen sollen. Natürlich verstand sie irgendwie, dass die beiden wahrscheinlich angeben wollten, aber … Sie presste ihre Handtasche fest an sich und wartete darauf, dass einer der Kellner zu ihr kam. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er. „Ich … Ähm, ich sollte mich mit Freunden hier treffen. Ähm, der Tisch sollte auf den Namen Heller reserviert sein.“ Der Kellner ging zu einem Tisch, auf dem eine Liste lag. „Ah, ja. Kommen Sie mit.“ Da ihr kaum eine andere Wahl blieb, folgte Nadja dem Kellner. Ihre Eingeweide fühlten sich nicht an, als könnte sie aktuell etwas essen. Ihr war übel vor Nervosität. Ein Teil von ihr konnte nicht glauben, dass sie das gerade wirklich durchzog. Es war eigentlich so eine Geschichte, vor der ihre Eltern sie gewarnt hätten. Sich mit Fremden aus dem Internet treffen, um Sex zu haben. Das klang nach einer Idee, bei der viel schief gehen konnte. Aber wie sollte sie den Sex sonst bekommen, wenn die meisten Kerle, die sie normal traf, es nicht auf die Reihe bekamen, sie zufrieden zu stellen. Ihr Gesicht brannte vor Scharm, als der Kellner stehen blieb und auf einen Tisch zeigte, an dem bereits zwei Leute saßen. „Das ist Ihr Tisch. Soll ich Ihnen schon einmal eine Karte bringen?“ Nadja biss sich auf die Unterlippe. „Ja. Ähm. Gerne. Danke.“ Dann atmete sie tief durch und ging zu den beiden hinüber. Natürlich hatte sie schon Fotos von ihnen gesehen. Irene hatte schwarzes Haar, dass sie zu einem Zopf zurückgebunden hatte. Sie war groß, kräftig für eine Frau und wirkte auf den ersten Blick etwas streng. Andre war ebenfalls gut gebaut. Er hatte kurzes, rotbrauens Haar und wirkte gegenüber seiner Frau deutlich entspannter. Die beiden hatten sie entdeckt und allem Anschein nach ebenfalls erkannt. Verflucht. Jetzt gab es wohl kein zurück. Sie blieb an dem Tisch stehen. Was sollte sie sagen? Sie zögerte. „Hi.“ Großartiger erster Eindruck. Wirklich. Beide sahen sie an. Es war Irene, die lächelte. „Hallo.“ Sie stand auf. „Du bist Nadja, richtig?“ Am liebsten wäre Nadja auf der Stelle in Grund und Boden versunken. Sie hasste gerade alles hierdran. Sie kam sich so deplatziert vor. Dennoch sagte sie: „Genau.“ Wenigstens wirkte auch das Lächeln auf Irenes Zügen etwas angespannt. „Ähm.“ Und auch sie schien Probleme zu haben, die richtigen Worte zu finden. „Magst du dich setzen?“ „Ja, gerne.“ Was sollte sie auch sonst sagen? So setzte sie sich den anderen beiden gegenüber an den Tisch. Für einen Moment musterte sie erst Andre, dann Irene, wandte dann aber den Blick ab. Ihr Gehirn drohte, seine Dienste komplett zu verweigern, jedenfalls was die Sprachbearbeitung anging. Sie wollte es ja. Sie wollte die Chance, die die beiden ihr boten. Aber es war einfach so komisch sich mit fremden Menschen deswegen zu treffen. „Hast du gut hergefunden?“, fragte Irene. „Ja. War kein Problem.“ „Gut.“ Wieder war da dieses zurückhaltende und etwas steife Lächeln. Der Kellner erlöste sie damit die Karte zu bringen. Karten, um genauer zu sein. Offenbar hatten Andre und Irene auf sie gewartet. So konnte Nadja sich für einen Moment hinter der Karte verstecken. Ach, zur Hölle noch mal, sie hatte sich hierauf eigentlich irgendwie gefreut. Immerhin klang, was die beiden online geschrieben haben, fast zu gut um wahr zu sein. Aber sie wusste einfach nicht, wie sie mit ihnen sprechen sollten. Technisch gesehen waren die beiden nicht mal wesentlich älter als sie und im selben Alter wie einige ihrer Freundinnen und Freunde. Andre war fünf Jahre älter als sie, Irene vier. Nur waren sie deutlich schon in einem anderen Abschnitt in ihrem Leben angekommen. Andre arbeitete als Arzt in einem der Krankenhäuser. Irene war Bankangestellte und offenbar in einer höheren Position. „Weißt du schon, was du nimmst?“, fragte Irene. Nadja warf Andre einen Blick zu, der bisher noch gar nichts gesagt hatte. Tatsächlich wirkte er, als wäre er auch gerade lieber woanders. „Ähm, erst einmal nur eine Cola“, antwortete sie. „Du kannst dir zu Essen bestellen, was du willst“, meinte Irene. „Wir bezahlen.“ Darauf nickte Nadja nur stumm. Warum war es nur so schwer, gerade einfach zu sprechen? Sie legte die Karte erst einmal weg. Sie musste ja irgendwie anfangen. „Ähm.“ Kein besonders guter Anfang. „Schön euch auch mal so kennen zu lernen.“ „Ja, ganz unsererseits“, erwiderte Irene. „Hattet ihr eine angenehme Woche?“ Das klang nach einer angemessenen Frage, nicht? „Ach ja, das übliche.“ Irene zuckte mit den Schultern. Auch ihr stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben. „Es gibt immer wieder Stress mit bestimmten Kunden. Aber nichts besonders Dramatisches.“ Sie stupste Andre mit dem Ellenbogen an. Er schluckte. „Ähm, ja. Das Übliche.“ Nadja versuchte ihm ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. „Nicht der große Redner, oder?“ Das brachte Irene zu einem richtigen Grinsen. „Er ist nur nervös. Er ist nicht gut mit Reden, wenn er Nervös ist.“ Haha. Ja. Das konnte Nadja gerade nachvollziehen. „Du studierst Chemie, nicht?“, fragte Irene offenbar um das Gespräch am Laufen zu halten. „Ja. Genau. Aktuell noch im Bachelor. Nächstes Semester ist die Bachlorarbeit dran.“ „Und, hörst du danach auf?“ Nadja schüttelte den Kopf. „Ich wollte den Master eigentlich noch dranhängen.“ „Ah, schön.“ Nun war es Irene, die sie musterte. „Und schon konkrete Pläne, was du mit einem fertigen Abschluss machst?“ Wenn es möglich war, wurde Nadja noch röter. Natürlich hatte sie eine genaue Vorstellung was sie plante, aber es war albern und vielleicht auch unrealistisch. Deswegen schüttelte sie den Kopf. „Noch nicht wirklich.“ „Nun, muss ja auch noch nicht.“ Dann folgte wieder eine peinliche Stille, bis kurz darauf der Kellner zu ihnen kam. „Möchten Sie schon etwas bestellen?“ Kurz sah Irene zu Nadja, nickte dann aber dem Kellner zu. „Ja. Zu Trinken erst einmal nur.“ „Sehr gern.“ Und so nahm der Kellner die Bestellungen entgegen. Der Tatsache, dass Irene Wein bestellte, entnahm Nadja, dass Andre für die beiden wohl fahren durfte. Dabei konnte wahrscheinlich gerade erst etwas Alkohol gebrauchen. Doch zumindest das Schicksal teilten sie. Zumindest schien Irene darauf bedacht zuwarten, dass sie alle etwas lockerer wurden, um auf den eigentlichen Punkt des Gespräches zu kommen. Daher versuchte sie es weiter mit Smalltalk. „Arbeitest du neben der Uni?“ „Na ja, ein wenig. Ich jobbe an manchen Wochenenden in einem Café. Aber im Chemiestudium hat man nicht so viel Zeit. Daher mach ich das meiste eher in den Semesterferien.“ „Ja, ich habe so Gerüchte über das Chemiestudium gehört“, erwiderte Irene. „Hohe Ausdünnquote, nicht?“ „Ja. Genau das. Teilweise 60 Stunden Wochen.“ „Klingt nach einer Menge Stress.“ Nadja nickte wehmütig. Es war einer der Gründe, warum sie ohnehin keine Zeit für eine richtige Beziehung hatte. Also abgesehen davon, dass ihre letzten zwei Beziehungen eher ein Reinfall gewesen waren. „Was machst du so in deiner Freizeit?“ Um eine Antwort heraus zu zögern, zuckte Nadja vage mit den Schultern. „Ähm.“ Kam drauf an, wie viel Freizeit sie hatte. „Wenn ich Zeit habe, zocke ich recht viel. Na ja, und sonst schaue ich Filme oder Serien und so.“ „Was für Filme und Serien?“ „Alles mögliche.“ Sie kam sich langsam vor, wie bei einem Verhör. Doch wenigstens war es leichter über diese Sachen zu reden. „Ich schaue ganz gern alles mögliche in Sachen Comedy. Kennt ihr Community?“ Irene schmunzelte. „Kann man das hier überhaupt irgendwo legal schauen?“ Nadja fixierte die Tischdecke. „Auf Amazon zum Kaufen. Glaub ich.“ Das entlockte Irene ein leises Glucksen. „Glaubst du, hmm?“ Nadja war versucht eine zynische Antwort zu geben, zuckte aber nur mit den Schultern. „Und ihr? Was macht ihr so?“ „Ach, ich bin meistens auch mit Filmen oder Büchern zufrieden. Andre hier“, sie warf ihrem Ehemann einen Seitenblick zu, „ist derweil unter den Nerds zu finden.“ „So nerdig ist es nun auch nicht“, erwiderte er. „Was ist nicht so nerdig?“, fragte Nadja. „Rollenspiel“, antwortete er. „Wenn du weißt, was das ist.“ Das brachte Nadja tatsächlich dazu, zu grinsen. „Noch einer!“, seufzte sie. „Noch einer?“ „Mein Mitbewohner ist auch so einer“, erwiderte sie. „Die ganze Zeit geht es nur um irgendwelche Orks, Goblins und Trolle, die irgendwelche Schätze finden.“ Sie bemühte sich an ihrem Tonfall deutlich zu machen, dass sie vornehmlich scherzte. Nicht, dass Chris nicht wirklich ein furchtbarer Nerd war, der einem Herr der Ringe aus dem Kopf zitierten konnte. Andre schaute sie nun mit einer Spur von Neugierde an. „Und du?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe mal versucht bei DSA mitzuspielen, aber das war nicht meins. Deutlich zu viel Excel involviert, um es in der Freizeit zu machen.“ „Nun, vielleicht ist DSA dann einfach nicht das richtige Spiel für dich“, gab Andre zu bedenken. Irene grinste. „Oh je, jetzt hast du was angefangen.“ Das hatte sie tatsächlich. Was sie aus dem folgenden Schwall an Informationen entnahm, war vornehmlich eins: Irene hatte Recht. Ihr Mann war ein absoluter Nerd. Und irgendwie passte es nicht zu Nadjas Bild von einem Krankenhausarzt, dass diese Rollenspiele spielten. War das nicht eher ein Hobby für Informatiker? Dennoch half es mit einer Sache. Sie wurde lockerer. Denn wie man mit Nerds redete, das wusste sie. Damit hatte sie dank Chris immerhin die beste Erfahrung. Und außerdem war sie ja vielleicht auch ein wenig ein Nerd. Immerhin zockte sie eine ganze Menge Videospiele und tat dies auch schon seit über zehn Jahren. Also redete sie darüber, nachdem der Kellner das Trinken gebracht und sie zu essen bestellt hatten. Ja, über diese Dinge zu reden war deutlich einfacher. „Ich kenne tatsächlich wenig Frauen, die sowas spielen“, kommentierte Irene. „Ach, ich kenne da schon welche“, erwiderte Nadja. „Aber man darf sich ständig was von den Kerlen anhören.“ Sie verdrehte die Augen und nippte an ihrer Cola. „Nun, in seiner Rollenspielrunde gibt es auch keine Frauen.“ Irene sah zu ihrem Mann herüber. Dieser zuckte mit den Schultern. „Hat sich halt nicht so ergeben. Und du könntest jeder Zeit mitspielen.“ „Nein, danke, Schatz.“ Das brachte Nadja zum Grinsen. Ja, eigentlich schienen die beiden okay. Sie erinnerten sie ein wenig an ihren Mitbewohner und seine Freundin. Nur dass von den beiden Chris derjenige war, der sich leichter damit tat, Gespräche anzufangen, während seine Freundin eher zurückhaltend war. „Was für Bücher liest du denn?“, fragte Nadja schließlich an Irene gewandt. „Ach, dies und das. Gerne historische Romane und Romanzen. Halt eher der übliche Frauenkram.“ „Ist doch auch okay“, erwiderte Nadja. Kurz darauf kam das Essen und es wurde wieder etwas stiller am Tisch. Nadja hatte sich eine Lasagne bestellt. Denn gute Pizza konnte sie selbst. Aber gute Lasagne? Das war erstaunlich schwer. Also aß sie genüsslich. Immerhin könnte sie sich das Essen hier normal nicht leisten. Und ja, die Lasagne war deutlich besser, als bei ihrem Standard-Italiener in der Nachbarschaft. Als das Essen zu großen Teilen verspeist war, wechselte das Gespräch dann zu Filmen, die vor kurzem ins Kino gekommen waren. Das Thema hielt aus, bis die Teller komplett geleert waren. Danach bestellten sie noch etwas zu trinken und dann kam, womit Nadja schon fast gerechnet hatte. Die nächste unsichere Stille. „Nadja“, begann Irene schließlich. „Hättest du denn prinzipiell wirklich Interesse, dich mit uns … auch anders zu treffen.“ Nadja merkte, wie sie prompt wieder rot wurde. Es war halt einfach etwas, was man normal nicht machte: Leute einfach nach Sex fragen. Dennoch nickte sie. „Ja. Prinzipiell schon.“ „Wir würden es dir auch nicht übel nehmen, wenn nicht.“ „Nein. Wirklich.“ Nadja winkte ab und zwang sich ihren Blick zu erwidern. „Ihr wirkt nett und ich … Nun …“ Die Wahrheit war, dass sie vollkommen untervögelt war, aber sie tat sich schwer, es genau so zu sagen. Offenbar konnte Irene sich aber ihren Teil denken. „Ich verstehe schon.“ Sie zwinkerte. Nadja trank einen Schluck Cola, um sich ein wenig Zeit zu verschaffen. Dann aber kam sie nicht umher, die andere Frage zu stellen, die ihr auf der Seele brannte: „Und der Kram auf den Bildern … Das habt ihr wirklich alles?“ Die beiden tauschten einen langen Blick. Sie wirkten beide etwas verlegen. „Nun. Man könnte es als ein Hobby bezeichnen“, antwortete Andre. „Nur dass es mit uns beiden … Sagen wir es so, von uns ist keiner devot oder masochistisch.“ „Verstehe schon.“ Ihr Problem war bisher immer gewesen, dass keiner ihrer Freunde sadistisch gewesen war. Und damit war es auf Dauer für sie nicht besonders spannend im Bett gewesen. Das belastete auf Dauer. „Vielleicht magst du dann mal zu uns rüber kommen?“, schlug Irene vor. Das war immer noch die eine Sache, bei der alles, was ihr in ihrer Jugend die Erwachsenen erzählt hatten, „Nein“ schrie. Aber das waren nur Vorurteile von Leuten, die keine Ahnung vom Internet hatten. Immerhin kannte Chris auch die Hälfte seines Freundeskreises von online. Auch wenn er zugegebenermaßen mit keinem dieser Freunde Sex hatte – jedenfalls von allem, was Nadja wusste. Sie senkte den Blick. „Ja. Gerne.“ „Da wäre es auch leichter ein wenig mehr über Details zu sprechen“, meinte Andre. „Hier ist es … vielleicht doch etwas zu öffentlich.“ Nadja nickte. „Ja.“ „Wann hättest du prinzipiell Zeit?“, fragte Irene. Oh Gott, sie tat es wirklich. „Übernächtes Wochenende?“, erwiderte sie vorsichtig. Prompt holten beide ihre Handys heraus, offenbar um in Kalendern nachzuschauen. „Ja. Das ginge bei mir.“ Irene spähte auf das Handy ihres Mannes. „Ich habe da bisher auch keine Schicht“, antwortete Andre. „Solange sich daran nichts ändert, ginge es bei mir auch.“ Nadja biss sich verlegen auf die Unterlippe. „Dann klingt das ja nach einem Plan.“ „Ja.“ Schweigen senkte sich wieder über sie, ehe es Irene war, die das Thema wechselte. „Hast du eigentlich ein Netflix-Abo?“ Damit würde sich das Gespräch wohl wieder in mildere Gefilde bewegen. Kapitel 2: Erste Besprechung ---------------------------- Nadja stellte den Motor ab, blieb aber noch einen Moment vor dem Steuer sitzen. Oh Gott, sie tat es wirklich. Sie war wirklich hierher gekommen. Was würde hier heute jetzt passieren? Würden sie schon Sex haben oder erst einmal nicht? Das schlimmste war, dass sie niemanden gesagt hatte, wo sie war. Sie hatte es einfach nicht über sich gebracht, es Chris einzugestehen. Was sollte sie ihm auch sagen? „Ja, Chris, was du übrigens über mich wissen solltest: Ich mag es geschlagen und hart durchgenommen zu werden und deswegen fahre ich jetzt zu Leuten, die ich aus dem Internet kenne, die genau das machen wollen„? Ja, nein, das würde so nicht funktionieren. Auch wenn es vielleicht dumm war, nichts gesagt zu haben. Sie atmete tief durch. Nein, sie würde das jetzt durchziehen. Die beiden schienen ja okay zu sein. Bekannte letzte Gedanken, murrte eine Stimme in ihrem Kopf. Guter Einwand, gestand sie der Stimme zu, stieg dann aber aus. Sie musterte das Haus. Es hatte zwei Stockwerke, war ein Neubau mit weißer Fassade und blauem Dach. Es sah recht modern aus. Gleichzeitig spürte sie auch so etwas wie Neid. Immerhin hatte sie ein einzelnes Zimmer in einer WG, weil sie sich mehr nicht leisten konnte. Und diese zwei, die nicht so viel Älter als sie waren, hatten ein ganzes, großes Haus. Sie ging zur Tür, zögerte einen Moment, klingelte dann aber. Schritte erklangen. Durch das Glas, das in die Tür eingelassen war, konnte sie eine verschwommene Gestalt sehen. Dann wurde die Tür geöffnet. Irene hielt sie ihr auf. „Ah. Guten Abend, Nadja.“ Anders als bei ihrem letzten Treffen, trug sie verhältnismäßig normale Kleidung. Ein T-Shirt und eine recht ausgeleiert wirkende Jeans. „Guten Abend.“ Nadja wartete, dass Irene ihr bedeutete reinzukommen. Es war noch immer alles ein wenig beängstigend. „Komm rein.“ Damit trat Irene zur Seite. Nadja betrat das Haus. Da war wieder diese enorme Anspannung, aber auch eine gewisse Neugierde. „Komm mit ins Wohnzimmer“, meinte Irene und bedeutete ihr, zu folgen. Nadja tat es. Sie stand in einer einfachen Diele, von der eine hölzerne Treppe in den zweiten Stock hinauf führte. Hinter der Treppe, so stellte sich heraus, war eine Glastür, die in ein recht geräumiges Wohnzimmer führte. Hier saß Andre bereits auf dem Sofa und wartete offenbar auf sie. Auch dieses Mal trank er keinen Alkohol, was in Anbetracht der Umstände vielleicht keine schlechte Idee war. Noch einmal zwang sich Nadja tief durchzuatmen und folgte Irene dann, um sich auf dem zweiten Sofa, das über Eck von dem, auf dem Andre saß, gestellt war. „Magst du etwas trinken?“, fragte Irene. „Ja. Gerne.“ „Was?“ Das war immer so eine komische frage, wenn man nicht wusste, was da war. „Ähm. Saft?“ „Apfelsaft? Orangensaft?“ „Apfel.“ „Moment. Ich hole dir etwas.“ Nadja nickte und sah dann zu Andre hinüber, der sie bereits die ganze Zeit musterte. „Hi“, meinte sie unsicher. Er lächelte matt. „Hi.“ „Und du hast jetzt auch Wochenende?“ „Ja. Genau. Schon seit heute Morgen.“ Als sie ihn fragend ansah erklärte er: „Ich hatte Nachtschicht.“ „Ah. Verstehe.“ Dann kam Irene mit einem Glas gefüllt mit offenbar Apfelschorle zurück und stellte es vor Nadja ab. „Hier.“ Schweigen machte sich breit, während Irene sich setzte. Sie räusperte sich. „Und, wie war deine Woche?“ „Stressig“, erwiderte Nadja. „Wie so oft an der Uni.“ Ein Verständnisvolles Lächeln war die Antwort. Irene trank von ihrem eigenen Glas, das offenbar nur mit Wasser gefüllt war. Dann tauschte sie einen Blick mit Andre und räusperte sich. „Wollen wir direkt zur Sache kommen oder magst du noch ein wenig so reden?“ Nadja lachte verlegen. Das war eine gute Frage. Das letzte Mal hatte sie sich zwar entspannt, während sie so geredet hatten, aber sobald das eigentliche Thema wieder aufgekommen war, war sie doch wieder nervös geworden. „Vielleicht …“ Sie hielt inne. „Kommen wir besser direkt zur Sache.“ Ihre Wangen brannten schon wieder. „Okay.“ Wieder räusperte sich Irene nervös. „Also, die Sache … Was mir noch nicht ganz klar ist … Du hast schon Erfahrung?“ Nadja schürzte die Lippen. Sie war nicht sicher, wie sie es ausdrücken sollte. „Na ja. Ja und nein. Ich habe mit meinem Exfreund ein wenig rumexperimentiert. Aber nicht wirklich. Er … war nicht sadistisch und fand das ganze nicht wirklich ansprechend. Ansonsten habe ich ein wenig an mir selbst experimentiert.“ Es war so komisch mit Menschen darüber zu sprechen, die sie quasi nicht kannte. „Aber im Moment hast du keinen Freund?“ Nadja schüttelte den Kopf. „Nein. Keine Zeit und …“ Sie pausierte wieder. „Nach der letzten Beziehung brauche ich das auch erst mal nicht.“ „Verstehe“, erwiderte Irene. Sie schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Schon wieder. „Und ihr?“, fragte Nadja, weil es ihr nur als angemessen erschien selbst zu fragen. „Wir haben bisher miteinander gespielt“, antwortete Irene. „Aber, wie gesagt … Von uns beiden ist keiner wirklich devot und schon gar nicht masochistisch. Was das ganze ein wenig … Nun, nur einer hat immer wirklich Spaß.“ Und deswegen hatten sie beschlossen, die Ehe ein wenig mit einem Dreier anzuheizen. Doch Nadja konnte es ihnen nicht wirklich verübeln. Warum auch? Sie wäre dankbar gewesen, hätte einer ihrer Exfreunde die Offenheit dafür gehabt, sie mit jemanden, der tatsächlich sadistisch war, schlafen zu lassen. Immerhin war es nur Sex. „Verstehe“, sagte sie daher nur. Wieder tauschten die beiden einen Blick miteinander. Stumm schien Irene ihren Mann zu bitten, sich auch am Gespräch zu beteiligen. Etwas, das ihn dazu brachte seinerseits zu erröten. Dennoch räusperte er sich. „Weißt du denn, was du magst?“ Nadja hatte sich vor dieser Frage ein wenig gefürchtet. Es kam ihr so komisch vor darüber zu reden. Immerhin tat sie das normalerweise nicht. „Na ja. Also ich weiß, dass ich Schmerzen mag. Dass ich Schmerzen auch schon immer mochte.“ Sie senkte den Blick, um die beiden dabei nicht ansehen zu müssen. „Ich habe mir schon als ich viel jünger war Wäscheklammern auf die … auf die Nippel geklemmt zum Masturbieren.“ Kurz wagte sie es, die beiden anzusehen. „Ich weiß auf jeden Fall, dass ich es mag, geschlagen zu werden. Speziell auch auf die Brüste.“ Ihre Wangen brannten ganz furchtbar dabei bei diesen Worten. „Viel mehr konnte ich noch nicht ausprobieren.“ Sie räusperte sich. „Ich möchte auch auf jeden Fall gefesselt werden und …“ Sie brach ab. Sie schaffte es nicht „durchgefickt werden“ zu sagen. Am liebsten wäre sie in das Sofa versunken. Doch die beiden hörten nur aufmerksam zu. „Okay.“ Was sollte sie aus dieser Antwort machen? „Stimmt das so mit dem überein, was ihr so mögt?“ Irene grinste verschmitzt. „Ja. So in etwa.“ Sie räusperte sich wieder. „Von uns beiden … Nun, ich mag Kontrollspielchen. Das ist mehr mein Fetisch. Fesseln auch. So etwas.“ Nadja nickte und sah ganz unbewusst zu Andre, der demonstrativ aus dem Fenster schaute. Dennoch schien er zu bemerken, dass eine Aussage von ihm erwartet wurde. „Ich bin vor allem sadistisch“, kam es dann kleinlaut von ihm. „Ähm, ja …“ Da war wieder diese peinliche Stille, die Nadja dazu nutze, etwas zu trinken. Wieder war es Irene, die sprach. „Es ist bei so etwas wichtig, vorher Grenzen abzustecken“, erklärte sie. „Ich dachte … Hättest du etwas dagegen, wenn wir gemeinsam durch eine Liste durchgehen und darüber sprechen, was dich anspricht, was du versuchen würdest und was absolut nicht okay wäre?“ Nadja nickte betreten. Oh Gott, das ganze war so seltsam. Sie hatte bisher real noch nie so richtig mit jemandem darüber gesprochen. Sicher, sie hatte es halt mit ihren Exfreunden versucht, aber eben sonst nicht wirklich. Irene stand auf und ging zu einer Kommode, die am Rand des Wohnzimmers stand hinüber. Sie holte aus der obersten Schublade einen Schreibblock hervor. Dann zögerte sie. „Nur um sicher zu gehen. Du bist bi, ja?“ Wieder nickte Nadja erst einmal nur. „Soweit ich weiß, schon. Ich habe nur noch nie mit einer Frau … Also nicht mehr als küssen.“ Erneut war da dieses aufmunternde Lächeln auf Irenes Lippen. „Das können wir ja ändern.“ Auch wenn sie nicht gedacht hätte, dass dies möglich war, wurde Nadja noch röter. Sie spürte, wie ihre Ohren brannten. Oh Gott, es war so ungewohnt so offen darüber zu sprechen. Sie sparte sich die Gegenfrage, ob Irene auch bi war. Das schien ja bereits impliziert zu sein. „Okay. Dann sprechen wir darüber, was okay ist und was nicht“, meinte Irene. Wieder stieß sie ihren Mann an. „Es wäre schön, wenn ich dieses Gespräch nicht allein mit Nadja führen muss.“ „Ja“, murmelte er. „Tut mir leid.“ Das schien Irene zu amüsieren. Wahrscheinlich kannte sie so etwas schon von ihm. Sie zog ihr Handy aus der Hosentasche und schaute darauf. „Ich habe hier eine Liste. Wollen wir die eventuell durchgehen?“ „In Ordnung“, erwiderte Nadja und trank noch einen Schluck. Ihre Kehle fühlte sich unglaublich trocken an.“ „Okay. Die Liste ist Alphabetisch. Also wunder dich nicht. Das sind nicht irgendwie Prioritäten oder so.“ Nadja nickte bloß. „Okay. Ähm. Age Play.“ „Nein“, erwiderte Nadja sofort. Das war etwas, das sie immer als etwas befremdlich empfunden hatte. „Nein“, sagte auch Andre zurückhaltend. „Für mich wäre es ein vielleicht“, meinte Irene. Sie schrieb etwas auf den Block. „Aber gut.“ Dann schaute sie auf ihr Handy. „Analsex?“ „Ich weiß nicht.“ Nadja schaute unsicher auf ihre Knie. „Vielleicht. Ich müsste es probieren.“ „Ja“, kam es zurückhaltend von Andre. „Für mich Spielzeuge ja, alles andere nein.“ Wieder schrieb Irene. „Ähm. Atemspiele.“ „Was ist damit gemeint?“ „Na ja, alles von wegen Luft anhalten, würgen und dergleichen.“ Nadja schaute sie weiter nicht an. „Eher nicht.“ „Ja.“ „Für mich auch nein“, meinte Irene. Wieder schrieb sie und ging zum nächsten Punkt. „Bondage?“ „Ja.“ „Ja.“ „Dann sind wir uns einig.“ Wieder ging es zum nächsten Punkt. „Augenbinden?“ Offenbar war ihre Liste auf Englisch. „Ja.“ „Ja.“ „Noch ein Punkt.“ Und weiter. „Blow Jobs?“ „Vielleicht“, murmelte Nadja. Sie hatte bisher auch damit noch nicht viel Erfahrung gesammelt, auch wenn sie die Vorstellung mochte, auf diese Art benutzt zu werden. So ging es für eine ganze Weile weiter. Vieles auf der Liste waren Sachen, die sie erwartet hatte, einige waren allerdings auch komplett neu für sie. Sie wusste, dass sie Impact Play auf jeden Fall mochte und wollte auch auf jeden Fall Wax Play einmal probieren. Was Rollenspiele anging, war sie eher zurückhaltend. Sie mochte den Gedanken an Slave Play, aber andere Sachen wie Pet Play oder Lehrer-Schüler-Kram fand sie eher befremdlich. Auch wenn sie den Gedanken mochte, wirklich dominiert zu werden. Soweit war sie nicht sicher, ob sie sich auf Knebel einlassen würde. Immerhin nahmen die ihr auch die Möglichkeit zu sagen, wenn etwas nicht stimmte. Da war auch noch der Punkt mit der Pussy-Folter. Die Vorstellung reizte sie, doch sie war sich nicht sicher, ob es real so reizvoll sein würde, wie sie es sich vorstellte. Ebenso der Punkt mit dem „Exhibitionismus„. Es fiel ihr so unglaublich schwer zuzugeben, dass sie die Idee mochte, nackt herumzulaufen. Nicht wirklich, weil sie sich zeigen wollte, sondern weil sie glaubte, dass es ihr ein gewisses Gefühl von Hilflosigkeit geben würde. Vor allem war sie irgendwie erleichtert, dass sie sich alle einig waren, dass Natursekt und Kaviar ausgeschlossen waren. Das war ein Punkt über den sie nervös gewesen war. Als Irene ihre Liste abgearbeitet hatte, fühlte sie sich, als wäre sie bereits halb geschmolzen. Sie hatte echt nicht geglaubt, so ausführlich über solche Dinge zu sprechen. Das schlimme war, dass es sie gleichzeitig auch geil gemacht hatte. Sie hatte so lange keinen Sex und vor allem keinen erfüllenden Sex gehabt. „Gibt es noch irgendetwas, das irgendwie mit auf die Liste sollte?“ Nadja zögerte. Sie war sich noch immer nicht sicher, ob sie frei sprechen konnte. Offenbar schien Irene genau das zu merken. „Es ist okay. Du kannst hier frei sprechen. Wir werden es auch garantiert nicht weitererzählen oder so.“ „Okay“, flüsterte Nadja. „Ich … es gibt etwas, worüber ich lange schon fantasiere, auch wenn ich nicht weiß, ob ich es wirklich mögen würde.“ Gespanntes Schweigen auf der anderen Seite. Nadja räusperte sich. „Needle Play.“ Kurz herrschte Stille. Dann meinte Andre: „Wäre für mich ein vielleicht.“ „Also ich würde keine Nadeln setzen wollen“, meinte Irene. „Aber ansonsten ist es für mich okay.“ Auch das schrieb sie sich auf. „Noch etwas?“ Ja, da war noch eine Sache, die sie hatte ansprechen wollen. „Ähm. Es gibt eine Sache, die für mich nicht okay wäre.“ Als nur erwartungsvolles Schweigen ihre Antwort war, fügte sie hinzu: „Küssen. Ich … das würde ich nicht wollen. Weil … Das ist für mich eine Beziehungssache.“ „Ist in Ordnung“, meinte Irene. Sie musterte Nadja. „Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte sie dann. Nadja nickte, was Irene dazu brachte aufzustehen und um den Wohnzimmertisch herum zu ihr zu kommen. Sie setzte sich neben sie und legte sehr vorsichtig ihre Hand auf Nadjas Schulter. „Hör zu“, meinte sie dann. „Ich weiß, das ist gerade alles etwas viel, aber … wenn wir was gemeinsam machen, dann soll es vor allem auch dir Spaß machen, hörst du?“ Unsicher sah Nadja sie an. Natürlich verstand sie, dass das eigentlich Teil des ganzen war. Dennoch fühlte es sich seltsam an, es so zu hören. „Ja, ich weiß.“ „Du wirst nur sehr unsicher.“ Na ja, Andre tat das ja auch. „Ich bin nicht gewohnt über diese Dinge offen zu reden“, gab sie zu. „Und … Na ja …“ Sie wurde leiser. „Ich habe auch noch immer ein wenig Angst.“ „Wovor?“, fragte Irene. „Ich weiß es nicht mal genau“, murmelte Nadja. „Ich meine, da ist immer noch diese Angst von wegen 'Fremde aus dem Internet' und so. Und … dass ich am Ende doch weniger mag, als ich glaube und ihr dann enttäuscht seid.“ „Dann ist das so“, erwiderte Irene. Sie zögerte, strich ihr aber dann durchs Haar. „Wichtig ist, dass du immer sagst, wenn etwas nicht in Ordnung ist, ja?“ Nadja nickte. „Okay.“ „Wir benutzen als Safe Word eigentlich immer ein Ampelsystem. Also vor allem 'Gelb' und 'Rot'. 'Gelb' für 'vorsichtiger sein' und 'Rot' für 'sofort aufhören'.“ Wieder nickte Nadja bloß. „Es ist wichtig, dass die Safe Words auch benutzt, hörst du?“ „Okay“, erwiderte Nadja. „Ich versuche es.“ „Das ist mir auch sehr wichtig“, warf Andre ein. „Also dass du die Safe Words benutzt.“ Er druckste etwas rum, ehe er fortfuhr. „Ich weiß, dass ich manchmal ein wenig übertreibe und es dabei nicht merke.“ Er warf Irene einen langen Blick zu. „Dann … werde ich das machen. Ich habe damit nur keine Erfahrung.“ „Wir würden auch immer wieder nachfragen, ob etwas in Ordnung ist“, meinte Irene. „Okay.“ Nadja kam sich langsam sehr monoton in ihren Antworten vor. Das war alles doch etwas viel auf einmal. Wieder tauschten Irene und Andre Blicke. Dann stand Andre auf. Er räusperte sich. „Magst du dir vielleicht mal das Spielzimmer ansehen?“ Überrascht sah Nadja zu ihm auf. Sie wusste, dass man auf ihrem Gesicht wahrscheinlich beinahe Eier braten konnte. Dennoch nickte sie. „Okay.“ Kapitel 3: Erste Session ------------------------ Da war wieder die Nervosität, als sie vor dem weißen Haus vorfuhr. Sie konnte nicht glauben, dass sie sich direkt für heute verabredet hatten. Es war ihr gestern wie eine gute Idee vorgekommen, da sie zum einen horny war, zum anderen aber auch glaubte, einen Rückzieher zu machen, wenn sie noch eine Woche wartete. Eigentlich glaubte sie, dass es okay sein würde. Die ganzen Besprechungen gestern hatten ihr gezeigt, dass die beiden sehr verantwortungsvoll damit umgingen. Dennoch blieb da ein gewisses Grundmisstrauen – und natürlich die Angst, dass sie ihre eigenen Gelüste doch nicht richtig einschätzte. Sie seufzte. Wieder atmete sie tief durch, ehe sie aus dem Wagen ausstieg. Dann ging sie zur Tür und klingelte. Es war wieder Irene, die ihr öffnete. Dieses Mal war auch ihr Gesicht leicht gerötet. Sie hatte sich heute fertig gemacht, trug ein Korsett und einen sehr knappen Rock. Ihre Haare waren zu einem strengen Knoten gebunden. „Hallo“, meinte sie und trat zur Seite. Nadja trat ein. Sie sah sich um, versuchte noch einmal tief durchzuatmen. „Alles okay bei dir?“, fragte Irene. „Ja“, erwiderte Nadja. „Ich bin nur nervös.“ „Ich verrate dir was“, meinte Irene und legte wieder eine Hand auf ihre Schulter. „Wir auch.“ Nadja lächelte verlegen. Sie stand hier nur rum und wusste nicht, was sie machen sollte. Immerhin war sie hier aus einem bestimmten Grund, aber … würden sie direkt anfangen oder erst noch reden? Irene nahm ihr die Frage ab. „Andre ist schon unten und hat alles vorbereitet. Willst du dich vielleicht noch duschen?“ „Ich habe zuhause geduscht, bevor ich losgefahren bin“, erwiderte Nadja. Sie hatte nicht gewusst, dass hier duschen eine Möglichkeit war. „Willst du dann mit herunterkommen?“ Nadja schluckte, nickte dann aber. Ihr Gehirn raste. Sie war sich noch immer nicht sicher, ob sie das durchziehen konnte. Dennoch folgte sie Irene zur Kellertür und hinab in den Keller. Anders als in vielen Häusern, war der Keller hier ordentlich aufbereitet. Die Wände waren tapeziert, der Boden mit Laminat belegt. Sie hatte gestern den „Spielkeller“ schon gesehen. Es war einer der drei Kellerräume und gefüllt, nun, mit einer ganzen Ansammlung von Spielzeugen. Sie mochte gar nicht darüber nachdenken, wie viel Geld in diesem Keller steckte. „Jeder hat seine Hobbys“, hatte Andre verlegen gesagt. Und das stimmte natürlich. Immerhin wollte sie sich auch nicht ausmahlen, wie viel Geld Chris schon in seine ganze LARP-Ausrüstung gesteckt hatte. Tatsächlich wartete Andre hier unten auf sie. Er musterte sie, als sie reinkam, brachte ein zurückhaltendes Lächeln zustande. „Hi.“ Im Vergleich zu Irene war er noch recht normal gekleidet, trug eine Jeans und ein T-Shirt. Allerdings war es deutlich angenehmer, als wenn er nackt gewesen wäre. „Hi“, erwiderte Nadja und senkte den Blick. Der Kellerraum war mehr oder minder in Abschnitte unterteilt. Da war ein Himmelbett, das an der einen Wand stand. Wobei es kein ganz normales Himmelbett war, denn an den metallenen Streben an den jeweiligen Ecken waren einige Ringe befestigt. Nadja nahm an, dass es Marke Eigenbau war. An einer Wand war ein Andreaskreuz befestigt. Wahrscheinlich eine der teuersten Sachen, die hier standen. Immerhin waren spezifische BDSM-Möbel nicht billig. Dann war da die weiße Kommode, auf der nun ein paar Dinge lagen. Schlagwerkzeuge, Seil, Lederbänder und Dildos. Das war fraglos was Isabella mit „vorbereitet“ meinte. Wieder schluckte Nadja. Hinter der Kommode hinten noch weitere Schlagwerkzeuge an der Wand. Was ein wenig im Kontrast zum Rest des Zimmers stand, war der einfache Tisch mit vier Stühlen, der in einer Ecke stand. Was der hier machte, wusste sie nicht so ganz, selbst wenn man ihn fraglos auch für Dinge einsetzen konnte. Da war wieder diese unangenehme Stille, die sich zwischen ihnen ausbreitete. Irene trat hinter sie und legte nun beide Hände auf ihre Schultern. „Bist du dir sicher, dass du das hier willst?“, fragte sie. Ein weiteres Schlucken. „Ja“, erwiderte Nadja. Ihr Kopf fühlte sich komisch leicht an, beinahe, als wäre sie betrunken. Das Schlimme war, dass sie bereits wieder erregt war. „Dann zieh dich aus“, wies Irene sie an. „In Ordnung“, hauchte Nadja. „In Ordnung, Herrin“, korrigierte Irene sie, schenkte ihr aber wieder so ein aufmunterndes Lächeln. Noch ein tiefer Atemzug, dann begann Nadja ihre Bluse aufzuknöpfen. Sie hatte eine Bluse angezogen, weil es anständiger wirkte, als einfach nur ein T-Shirt. Nun bereute sie es, weil das aufknöpfen mit zittrigen Fingern schwer war. Dennoch schaffte sie es sich schließlich aus der Bluse zu befreien, sich dabei nur zu deutlich der Blicke bewusst, die auf ihr ruhten. Sie zog als nächstes ihre Schuhe und Socken aus, dann ihre Hose. Nun war sie nur noch in Unterwäsche gekleidet. Sie zögerte, sah hilfesuchend zu Irene. Diese lächelte, nun scheinbar etwas amüsiert. „Brauchst du etwa Hilfe?“ Nadja schaute zu Boden, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein, Herrin“, erwiderte sie und öffnete ihren BH, um ihn aufzuziehen. Ihr Instinkt war es, ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. Dennoch zog sie erst ihre Unterhose aus, die ohnehin bereits förmlich an ihrem feuchten Schritt klebte. Dann erst hob sie einen Arm vor ihre Brüste. „Na na na“, meinte Irene und ging zu ihr hinüber. „Wir wollen dich sehen.“ Sanft, aber bestimmt, drückte sie Nadjas Arm herunter. So stand Nadja da. Nackt vor zwei Menschen, die sie kaum kannte. „Hübsch siehst du aus“, kommentierte Irene. Andre stand auf und ging zu der Kommode. „Wir haben noch etwas zum Anziehen für dich“, meinte er, wenngleich seine Stimme belegt war. Er nahm die Lederbänder von der Kommode und brachte sie zu ihr hinüber. Er gab einen Teil Irene zum Halten, sah dann aber Nadja an. „Gib mir deine Hände.“ Sie senkte den Blick, ob aber die Arme, so dass er die Bänder – weiche Lederfesseln, an denen metallene Ringe befestigt waren – an ihren Handgelenken befestigen konnte. Dann nahm er die nächsten zwei, ging in die Knie und machte sie an ihren Füßen fest. Es blieb nur noch deutlich längeres Band. Ein Halsband. Er legte es ihr um und für einen Blick trafen sich dabei ihre Blicke. Es war irgendwie beruhigend, dass er genau so unsicher wirkte, wie sie sich fühlte. „Wir werden heute ein wenig deine Grenzen austesten“, erklärte Irene und nun ihrerseits zur Kommode hinüber. Als sie sich umdrehte, hatte sie zwei mit einem dünnen Kettchen verbundene Klemmen in der Hand. Nadja keuchte leise auf, als Irene zu ihr kam und ihre rechte Brust berührte. Sie massierte die Brust erst sanft, dann etwas gröber, kniff schließlich leicht in Nadjas Brustwarze und zog etwas daran. Als sie die Hand wegnahm, war der Nippel steinhart. Offenbar genau, was sie hatte erreichen wollen. Sie nahm eine der Klemmen, spannte sie auf und klemmte sie dann auf die Brustwarze, entlockte Nadja damit ein weiteres Keuchen. „Ist das in Ordnung so?“, fragte Irene. Nadja nickte stummt. „Du musst mit mir sprechen, Mädchen“, meinte Irene und schob einen Finger unter Nadjas Kinn, um sie dazu zu bringen, sie anzusehen. „Ja, Herrin“, flüsterte Nadja, „das ist so in Ordnung.“ „Gut“, erwiderte Irene. Dann wiederholte sie dasselbe noch einmal mit ihrer linken Brust. Noch immer war da der Instinkt, die eigene Blöße zu bedecken, aber Nadja hielt sich davon ab. Sie griff mit der linken Hand nach der Rechten hinter ihrem Rücken, so dass sie sich selbst festhalten konnte. „Na, was meinst du?“, sagte Irene zu Andre. „Sie ist hübsch, oder?“ Er schluckte. „Ja. Durchaus.“ „Komm mal mit“, meinte Irene und hakte ihren Finger in dem Ring an Nadjas Halsband ein. Sie zog sie zum Andreaskreuz hinüber. „Ich werde dich jetzt fesseln“, erklärte sie. „Bist du damit einverstanden?“ „Ja, Herrin“, hauchte Nadja. „Gut.“ Irene nahm etwas Seil von der Kommode. „Gib mir deine linke Hand.“ Als Nadja gehorchte, führte sie Seil durch den Ring an der Handfessel, führte es dann weiter hoch an den oberen linken Ring des Kreuzes. Ihre Größe war dabei ein Vorteil, so dass es ihr leichter fiel, Nadja so festzubinden. „Jetzt die rechte.“ Sie ging um Nadja herum und machte auch ihre andere Hand fest. Dann strich sie mit einer Hand zwischen Nadjas Beine. „Auseinander“, flüsterte sie. „Ja, Herrin.“ Da waren so viele widersprüchliche Gefühle in Nadja. Zum einen diese unglaubliche Erregung, zum anderen aber auch noch immer diese Unsicherheit. Ihre Hände waren festgebunden. Was auch immer jetzt kam, sie konnte nichts dagegen machen. Dennoch machte sie die Beine breit, so dass Irene ihre Fußgelenke ebenfalls an das Kreuz fesseln konnte. Irene fuhr mit einer Hand über ihren Hintern. „So ist es brav“, lobte sie, trat dann aber von ihr fort. Nadja sah sich nicht um, versuchte es nicht einmal. Dennoch wusste sie, dass es Andre war, der vortrat. „Ich werde dich jetzt schlagen“, erklärte er. „Du musst mir sagen, ob ich fester oder weniger fest zuschlagen soll.“ Nadja atmete noch einmal tief ein und aus. „Ja, Herr.“ Sie hörte, wie etwas von der Kommode genommen wurde. „Bereit?“, fragte Andre. „Ja“, erwiderte sie mit zittriger Stimme. „In Ordnung.“ Dann traf etwas weiches auf ihre Schultern. Es musste ein Flogger sein, erkannte sie. Der Schlag war recht sanft gewesen, hatte nicht wirklich weh getan. „War das okay?“, fragte er. „Ja“, antwortete sie. und zögerte. „Du kannst mich ruhig fester schlagen.“ „Okay.“ Er schlug noch einmal zu. Diesmal etwas fester, aber noch immer nicht schmerzhaft. „So?“ „Fester“, erwiderte sie leise. Noch einmal schlug er zu. Dieses mal spürte sie schon etwas mehr. Ein Zittern lief durch ihren Körper. „Es geht noch etwas fester.“ Beim nächsten Schlaf spürte sie tatsächlich leichte Schmerzen. „So?“, fragte Andre. „Ja.“ Ihre Stimme war heiser. Also schlug er wieder zu und dann wieder. Die Lederriemen trafen auf ihre Haut, tanzten darüber. Ihr Atem war etwas hektisch. Sie schloss die Augen. Sie hatte so oft davon fantasiert, geschlagen zu werden. Es war unreal, dass es wirklich passierte. Nach ein paar Schlägen – sie hatte nicht mitgezählt – hörte er auf. Erst diese Pause erlaubte es, dass ein Brennen sich über ihre Haut ausbreitete. „Wie fühlt sich das an?“, fragte Irene. „Es brennt etwas“, erwiderte Nadja. „Ist das okay?“ „Ja.“ Immerhin war sie hergekommen, um Schmerzen zu haben. „Gut.“ Wieder hörte sie Bewegung hinter sich. Dann trat Andre wieder zu dir. „Ich werde dir jetzt den Hintern versohlen“, erklärte er. „Mit einem Paddel.“ „Okay“, flüsterte sie. „Wieder dasselbe.“ Seine Stimme klang nun etwas fester. „Du sagst, wenn es fester soll oder zu fest ist.“ „Ja, Herr.“ Sie schloss die Augen. Der erste Schlag traf ihre linke Arschbacke. Sie zuckte etwas zusammen, auch wenn es nicht wirklich weh tat. „Fester“, verlangte sie leise. Andre leistete ihrer Anweisung Folge. Das Paddel traf mit etwas mehr Wucht auf ihre andere Backe. Es brannte schon etwas, aber noch nicht genug. „Fester“, flüsterte sie daher. Der nächste Schlag entlockte ihr ein leises Quietschen und sie zog unwillkürlich die Arschbacken etwas zusammen. Er hatte dieses Mal die Intensität deutlich mehr gesteigert. „Zu fest?“, fragte Andre. „Nein. Das geht so“, erwiderte sie. Er schlug noch einmal zu. „Sicher?“ „Ja.“ „Okay.“ Dann begann er mit dem, was er gesagt hatte. Er versohlte ihren Hintern. Mal rechts, mal weiter links. Das Paddel traf sicher über zwanzig Mal ihre Haut und mehr als einmal lies sie ein leises Keuchen hören. Als er aufhörte, schmerzte ihr Hintern. „Wie war das?“, fragte er und strich über ihren Po. „Gut“, hauchte sie. „In Ordnung“, erwiderte er. „Darf ich auf deinen Oberschenkeln weitermachen?“ „Ja.“ Also tat er genau das. Hier schlug er von Anfang an fester zu, so dass ihre Oberschenkel nach kurzer Zeit schmerzen. Immer wieder gab sie leise laute von sich, die sie sich nicht verkneifen konnte. Die Anspannung sorgte dafür, dass ihr ganz schwummerig wurde. Gleichzeitig wurde ihre Erregung aber noch stärker. Sie spürte, wie sich ihr Unterleib unwillkürlich anspannte. Es war Irene, die als nächstes hinter sie trat. Sie beugte sich über ihre Schulter und flüsterte in ihr Ohr. „Du tropfst, Kleines.“ Dieser Satz trieb ihr mehr noch als zuvor die Röte ins Gesicht. „Darf ich dich anfassen?“, fragte Irene. „Ja“, flüsterte Nadja. Sie glaubte zu verstehen, was Irene meinte. Tatsächlich glitten die Finger der anderen Frau über ihren Wunden Hintern und dann in ihren Schritt. Mit zwei Fingern drückte sie dagegen, ließ die Finger dann in sie hineingleiten und entlockte Nadja damit ein leises Stöhnen. Irene bewegte ihre Finger etwas, schaffte es damit ihr einen weiteren Laut zu entlocken. Dann aber zog sie ihre Finger zurück. „Du musst noch ein wenig warten“, meinte sie sanft. Nadja schloss die Augen. Hätte jetzt einer von den beiden Sex verlangt, sie wäre willig gewesen. Stattdessen aber löste Irene die Fessel an ihren Füßen, dann an ihren Händen. „Umdrehen“, wies sie Nadja an und Nadja gehorchte. Sie ließ sich wieder festbinden. Sie ahnte, was jetzt kommen würde. Immerhin hatte sie es sich gestern noch selbst gewünscht. Dennoch presste sie die Lippen zusammen, als Irene nun über ihre Brüste strich. Es war mittlerweile recht klar, dass Irene und Andre offenbar genau durchgesprochen hatten, was sie heute mit ihr machten. Irenes Finger fanden das Kettchen, das die beiden Klemmen miteinander verband und zogen leicht daran. Dabei war ihr Blick die ganze Zeit auf Nadjas Gesicht gerichtet. Sie verstärkte den Zug noch ein wenig, brachte Nadja damit zum Keuchen. „Darf ich?“, fragte sie dann leise. Nadja schluckte, nickte dann aber. Sie schloss die Augen und bereitete sich darauf vor. Dennoch kam ein leiser Schrei über ihre Lippen, als Irene die Klemmen plötzlich fortriss. „Alles okay?“, fragte Irene sofort. „Ja“, erwiderte Nadja und erwiderte ihren Blick. Irene strich über ihre Wange und musterte sie für einen Moment, dann aber nickte sie. „Okay.“ Damit trat sie zurück und ließ Andre den Vortritt, der sich nun eine Gerte genommen hatte. Er musterte sie. Da war noch immer Unsicherheit in seinem Blick, die sie vorher seiner Stimme nicht entnommen hatte. „Ich werde jetzt deine Brüste schlagen.“ „In Ordnung“, erwiderte sie. „Du sagst wieder, wenn etwas nicht okay ist.“ Sie nickte nur. Dieses Mal war der erste Schlag, der ihre linke Brust traf, wieder sehr zurückhaltend. „Fester“, flüsterte sie daher wieder. Er kam ihrer Aufforderung nach, dieses mal auf der rechten Brust. „Noch etwas fester.“ Er schlug zu. Es tat weh, aber war noch erträglich. Sie wollte ja die Schmerzen. Also schluckte sie, presste ihre Lippen zusammen und sah ihn dann an. „Fester.“ Er wirkte verunsichert, nickte dann aber. Der nächste Schlag entlockte ihr ein leichtes Keuchen. „So ist es gut“, flüsterte sie dann. „Dann werde ich dich jetzt weiter schlagen.“ Sie nickte. Dennoch zögerte er noch. „Ich möchte, das du mitzählst. Zwanzig Schläge. Zehn auf jede Brust.“ Wieder nickte sie. „In Ordnung“, flüsterte sie dann. Also schlug er zu und sie zählte. „Eins.“ Er schlug wieder zu. „Zwei.“ Die andere Brust. „Drei.“ So ging es weiter, bis sie bei achtzehn war. Dann machte er eine Pause. Er sah sie kurz prüfend an. „Die letzten zwei gehen auf die Brustwarzen.“ Sie nickte und er schlug zu. Auf ihrer ohnehin schon harten Brustwarze, tat das Leder der Gerte umso mehr weh. Es ließ sie zusammenzucken und entlockte ihr einen kleinen Aufschrei. „Alles okay?“, fragte er sofort. Sie nickte. „Ja.“ Dann erinnerte sie sich an das Zählen. „Neunzehn.“ Ihr entging nicht, dass die beiden wieder einen Blick tauschten. Dann folgte der letzte Schlag auf den anderen Nippel, entlockte ihr wieder einen leisen Schrei. Doch sie zählte. „Zwanzig.“ Dabei spürte sie, wie sich ein weiterer Tropfen von ihren Schamlippen löste und langsam gen Boden fiel. Sie zitterte leicht. Andre kam zu ihr hinüber und strich ihr durchs Haar. „Das hast du sehr gut gemacht“, lobte er sie. Nadja nickte nur. „Danke, Herr.“ Nun kam auch Irene zu ihr. „Ich mach dich los und dann gehen wir zum Bett, ja?“ Wieder zog ihr Unterleib sich zusammen. Sie war im Moment einfach nur geil. Langsam lernte sie auch sich zu entspannen. Ihr wurde klar, dass hier nichts passieren würde, dem sie nicht ausdrücklich zugestimmt hatte. So wartete sie, bis Irene sie losgebunden hatte, und ließ es dann zu, dass sie sie wieder am Halsband mit sich zog. Sie bugsierte Nadja zum Bett. „Leg dich hin“, wies sie sie dann an. „Beine breit.“ Nadja gehorchte. „Ich werde dich hier wieder festbinden“, erklärte Irene dann. „Okay“, erwiderte Nadja und erlaubte es, dass Irene ihre Beine anhob, um die Fußfesseln an einem der Ringe der Stange am unteren Bettende festzubinden. Irene wiederholte dasselbe mit dem anderen Fuß. Andre kam zu ihr hinüber. Er hielt noch immer die Gerte in der Hand. „Ich werde jetzt deine Pussy schlagen“, erklärte er, aber Nadja schüttelte den Kopf. „Bitte nicht“, flüsterte sie. Die Aussicht machte ihr Angst, vor allem da ihre Schamlippen auch so bereits schmerzhaft pochten. Dann fiel ihr ein, was sie am letzten Tag gesagt hatten. „ich meine, rot.“ Tatsächlich wirkte Andre fast erleichtert. Weil sie zu etwas 'nein' gesagt hatte? „In Ordnung“, sagte er und legte die Gerte weg. Er verharrte an der Kommode, kam dann mit einem Vibrator in der Hand zu ihr zurück. „Ist es okay, wenn ich den benutze?“, fragte er. Sie nickte. „Ja.“ Irene setzte sich auf das Bett neben ihrer Brust und beobachtete, wie Andre sich hinkniete und den Vibrator in sie hineinsteckte. Nadja stöhnte leise auf. Dabei war sie so feucht, dass sie den Vibrator kaum noch spürte. „Du bist wirklich ganz erregt, hmm?“, flüsterte Irene. „Ja“, hauchte Nadja und stöhnte gleich noch einmal, als Andre den Vibrator anschaltete. Ganz unwillkürlich bewegte sie ihre Hüfte. Dabei fühlte sich das alles beinahe unwirklich an. Dass sie hier so lag zwischen diesen beiden. Nun rückte Irene weiter auf das Bett drauf, so dass sie schließlich zu Nadjas Kopf kniete. „Ich spiele ein bisschen mit deinen Brüsten“, erklärte sie. „Okay“, flüsterte Nadja. Sie seufzte, als Irenes Hände über ihre Brüste wanderten und Irenes Finger recht schnell begannen, ihre Brustwarzen zu umspielen. Es fühlte sich gut an. Auch als Irene in die Brustwarzen kniff und daran zog. Sie stöhnte leise. Normalerweise taten Vibratoren nicht viel für sie, doch gerade, da sie ohnehin so erregt war, fühlte es sich gut an. Umso mehr, als Andre begann den Vibrator etwas zu bewegen. Dann stand er auf, kam mit etwas zurück. „Ich werde noch etwas dazu tun“, erklärte er leise. Sie nickte nur. „Ja“, flüsterte sie mit heiserer Stimme und stöhnte wieder. Einen Moment später spürte sie, wie er etwas anderes vibrierendes – wahrscheinlich ein Vibroei – gegen ihre Klit drückte. Es fühlte sich unglaublich gut an. Sie merkte, wie die Spannung in ihrem Unterleib anstieg. Wieder stöhnte sie. „Du musst mir sagen, wenn du kommst“, sagte Andre. „Ja, Herr“, flüsterte sie. Wieder bewegte sich ihre Hüfte ganz unfreiwillig. Sie stöhnte immer wieder, als Irene in ihren Bewegungen innehielt. Sie ließ ihre Brüste los. „Mach deinen Mund auf, Kleines“, flüsterte sie. Nadja sah sie fragend an, hörte aber, woraufhin Irene ihr zwei Finger ein Stück in den Mund steckte. „Ist das okay?“ Zu ihrer eigenen Überraschung fühlte es sich seltsam erregend an. „Ja“, hauchte sie daher. „Okay.“ Damit drückte Irene etwas gegen ihre Zunge und Nadja verstand ganz intuitiv, was sie wollte. Sie begann an den Fingern zu saugen, was irgendwie ihre Erregung nur noch ansteigen ließ. „Gleich“, nuschelte sie gegen die Finger. „Was ist gleich?“, fragte Irene, auch wenn ihr Grinsen zeigte, dass sie sehr wohl verstand. „Ich komme gleich“, keuchte Nadja. Wieder drang ein Stöhnen ihre Kehle hinauf. Ganz unwillkürlich bog sie ihren Rücken durch. „Ich komme“, flüsterte sie, einen Moment bevor sich die Anspannung in ihrem Unterleib in einer Welle der Ekstase entlud. Für einen Moment verschwamm die Welt, als ihr Hirn sich weigerte, länger zu kooperieren. Dann kamen langsam ihre Sinne zurück. Sie atmete schwer. Irene hatte die Finger aus ihrem Mund genommen. Sie lächelte. „War das gut?“ Nadja nickte matt. „Ja“, hauchte sie. Andre zog den Vibrator aus ihr heraus und legte ihn dann auf das Bett neben ihrem Hintern. Das Gerät tropfte nur so von ihren Säften. Er musterte sie, während er ihre Beine losmachte. „Ich möchte dich ficken“, sagte er dann. „Ist das in Ordnung?“ Sie sah ihn an. Nun glühten ihre Wangen doch wieder. Dennoch nickte sie. „Ja.“ „Dann dreh dich um.“ Sie verstand was er meinte. Irene machte ihr Platz, als sie weiter auf das Bett draufrückte und sich bäuchlings drehte, Sie brachte ihre Knie unter sich und wartete, beobachtete aus den Augenwinkeln Andre. Er zog sich die Hose aus. Wahrscheinlich war es nicht überraschend, dass sein Glied bereits steinhart war. Er ging zum Nachttisch, der neben dem Bett stand, und nahm eine Packung Kondome heraus, was sie sehr erleichterte. Er zog sich eins über und kniete sich dann hinter sie aufs Bett. „Bereit?“, fragte er. „Ja“, flüsterte sie. Dann drang er in sie ein. Er stöhnte was direkt, während er schnell und fest in sie vorstieß, hielt sich an ihrer Hüfte fest. Auch sie stöhnte noch einmal unwillkürlich auf und krallte sich in dem Bettlaken fest. Sie war sich nicht sicher gewesen, ob sie auch hier mitmachen würde, aber jetzt fühlte es sich irgendwie wie ein natürlicher Abschluss an. Wieder stöhnte sie, jedoch nicht so laut wie er. Sie war sich ziemlich sicher, dass er fast soweit war. Tatsächlich wurden seine Bewegungen noch fester, bis er noch einmal laut aufstöhnte und dann seine Bewegungen langsamer werden ließ. Er strich über ihren Hintern. „Das war sehr brav“, flüsterte er mit rauer Stimme und ging dann auf etwas Abstand. Noch einmal strich er über ihren Po. „Ich denke, das reicht für heute“, flüsterte er dann. Es war in diesem Moment, dass das letzte bisschen Anspannung von Nadja abfiel. Ihr Kopf schwirrte noch immer. Auf einmal fühlten sich ihre Knie wie Pudding an. Sie fiel zur Seite. Noch immer ging ihr Atem schwer. So blieb sie da liegen. Kapitel 4: Erstes Aftercare --------------------------- Nadjas Beine zitterten. Es war ein seltsames Gefühl. Sie fühlte sich wohl, ja, aber auch unglaublich leicht. Irgendwie seltsam. Irene strich durch ihr Haar. „Das hast du gut gemacht“, lobte sie. Nadja genoss die Berührung. Sie fühlte sich gerade besonders gut an. Umso mehr, als Irene sie vorsichtig griff und Nadjas Kopf auf ihren Schoss bugsierte. Wäre sie eine Katze gewesen, hätte Nadja geschnurrt. Andres Schritte kamen wieder zum Bett. Wann war er überhaupt aufgestanden? Nadja fehlten eindeutig ein paar Momente. Er setzte sich an das untere Bettende. „Ich mach dich etwas sauber, ja?“, sagte er. „In Ordnung“, säuselte Nadja. Sie hielt ihre Augen geschlossen. Das tat gerade gut. Andre begann offenbar mit einem feuchten Handtuch ihr über die Innenseiten ihrer Beine zu wischen und dann, vorsichtig, auch ihren Strich. Sie sagte nichts. Es störte sie nicht. Ja, gerade war sie erstaunlich okay mit seinen Berührungen dort, die aktuell nicht einmal wirklich etwas Anzügliches an sich hatten. Als er fertig war, stand er noch einmal auf und kam mit einer Wolldecke zurück, die er über sie legte. „Wie fühlst du dich?“, fragte Irene. „Komisch“, erwiderte Nadja. „Ein wenig wie betrunken.“ Als wollte ihr Mund diese Worte untermauern, lallte sie etwas. Wieder strich Irene über ihre Wange. „Das ist ein Drop.“ „Hmm?“, machte Nadja. Sie hatte davon mal gehört, es selbst aber noch nie wirklich erlebt. Dafür war sie mit ihrem Exfreund nie weit genug gegangen. „Das passiert“, meinte Irene. Ihre Bewegung war sanft und konstant und Nadja genoss es einfach. Das war nichts, worüber sie gestern gesprochen hatten, aber es tat gerade sehr gut. Sie fühlte sich, als würde sie komplett zerschmelzen. Dabei war das ganze alles in allem noch recht harmlos gewesen. Sie hatte … ja, was? Schlimmeres befürchtet? Schritte erklangen auf der Treppe. Das musste Andre sein, da Irene noch immer bei ihr saß. Wann hatte er das Zimmer verlassen. Sie blinzelte, als die Tür sich öffnete. Er hatte ein Tablett dabei. Darauf ein Teller und ein Glas. Mehr konnte sie nicht erkennen. Nun wanderte Irenes Hand zu ihrer Schulter. „Kannst du dich aufrichten?“ Nadja versuchte es. Ganz instinktiv hielt sie sich weiter bei Irene. Die Wärme ihres Körpers tat unglaublich gut. Sie sah auf auf das Tablett. Das Glas war offenbar wieder mit Apfelschorle gefüllt. Auf dem Teller lag, was nach einem Stück Brownie oder so etwas aussah. Andre setzte sich auf den Rand des Bettes und reichte ihr das Glas. „Du solltest ein bisschen was trinken.“ „Danke“, nuschelte sie und nahm es entgegen. Auch ihre Finger waren noch ganz zittrig, aber sie schaffte es ohne zu kleckern das Glas zu ihren Lippen zu führen und etwas zu trinken. Tatsächlich tat es sehr gut. Es vertrieb ein wenig die komische Leichtigkeit aus ihrem Kopf, machte es ein wenig leichter, wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Das musste der Zucker sein. Vor allem der Zucker tat gut. Noch immer lehnte sie halb gegen Irene, die nun einen Arm halb um sie herumlegte. „Wenn du magst, kannst du auch noch ein wenig was essen.“ Sie zögerte. „Du bist nicht Vegan oder so?“ „Nö“, erwiderte Nadja. Sie kam sich ein wenig komisch vor, so umsorgt zu werden. Natürlich hatte sie davon online gelesen. Aftercare und solche Sachen. Aber da die meisten Pornos so etwas ausließen, war es doch seltsam überraschend. „Hast du den gebacken?“, fragte sie an Irene gewandt. „Ja, habe ich tatsächlich“, erwiderte Irene. „Irene kocht und backt gerne“, erklärte Andre. Es schien ihm nun ein wenig leichter zu fallen, ihren Blick zu treffen. Er gab ihr den Teller. „Danke“, murmelte Nadja. Unterbewusst registrierte sie, dass sie ihre Brüste wieder entblößt hatte, beschloss aber dann, dass es sie gerade wirklich nicht störte. Immerhin hatten die beiden nun sowieso alles gesehen. Sie aß und merkte, wie sich ihr Körper langsam wieder normalisierte. Ihre Gedanken wurden noch klarer. Als sie den Brownie gegessen hatte, atmete sie tief durch. Sie fühlte sich seltsam gut, auch wenn die Stellen, an denen Andre sie geschlagen hatte, noch immer etwas schmerzten. Irene schien das zu bemerken. „Wie fühlst du dich jetzt?“, fragte sie. „Gut. Besser zumindest.“ Nadja kam nicht umher etwas zu lächeln. „Sehr gut.“ Wieder strich Irene über ihre Schulter. Solange Nadja nichts sagte, würde sie damit vielleicht auch einfach nicht aufhören. „Magst du vielleicht ein wenig darüber reden?“ Natürlich verstand Nadja. Sie merkte, wie sie wieder etwas rot wurde. „In Ordnung“, sagte sie, wusste aber nicht, was sie wirklich sagen sollte. „War wirklich alles okay?“, fragte Andre. „War nichts zu fest oder zu viel?“ „Nein. Das war alles okay. Sonst hätte ich es nicht gesagt.“ „Weil du so wenig widersprochen hast, bin ich nur etwas unsicher.“ Nadja schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht widersprochen, weil halt alles soweit okay war. Wirklich. Es war okay.“ „Gut.“ Er wirkte erleichtert. „Auch der Sex am Ende?“ Wieder brannten Nadjas Wangen. Im Rahmen der Szene hatte es sich so natürlich angefühlt, aber aktuell war es etwas seltsam darüber zu sprechen. Allerdings schien es ihm Gedanken zu machen, also nickte sie rasch. „Ja. Ich habe damit gerechnet. Das war vollkommen okay.“ Er atmete auf. Es schien, als würde eine Menge Anspannung von ihm abfallen. „Sehr gut.“ Nadja zögerte wieder. Es gab eine Sache, die sie ansprechen wollte. Es war nur noch sehr schwer, wirklich laut darüber zu sprechen. „Mich hat es nur gewundert, dass du so wenig gemacht hast, Irene.“ Irene lächelte. „Wie gesagt, ich bin vor allem dominant. Und ich dachte, es wäre für den Anfang vielleicht besser das sein zu lassen, weil ich wollte, dass du dich in Kontrolle fühlst. Wenn wir das hier wiederholen wollen, werde ich schon auch noch etwas machen.“ Das erschien Nadja wirklich sehr umsichtig. Aber vielleicht sollte es sie nicht überraschen. Es war recht klar, dass die beiden sich ziemlich viele Gedanken über diese Sache gemacht hatten. Vielleicht mehr, als sie selbst. Doch zumindest war auch deutlich, dass die beiden wirklich wussten, was sie taten. „Okay.“ „Magst du das ganze denn irgendwann noch mal wiederholen?“, fragte Andre zurückhaltend. „Sehr gerne.“ Sie zögerte. „Es war wirklich sehr gut. Wirklich.“ „Das beruhigt mich“, erwiderte Andre. Dann zögerte er. „Ich würde dich gerne noch einmal eincremen, wenn das für dich okay ist.“ Als sie ihn fragend ansah, erklärte er: „Das wirkt etwas beruhigend für die Haut nach den Schlägen. Es kann helfen, dass es im Nachhinein nicht zu schmerzhaft wird.“ Das machte irgendwie Sinn. Sie kam sich etwas ungebildet vor, weil sie sich so genau über die Dinge nie informiert hatte. „In Ordnung“, sagte sie dann. Sie beobachtete ihn, wie er noch einmal in die Schublade des Nachtischs griff und eine Flasche Babyöl hervorholte. Dann zögerte sie, legte sich dann aber wieder hin und drehte sich auf den Bauch, damit er ihren Hintern und die Oberschenkel eincremen konnte. Wieder wirkten seine Berührungen auf seltsame Art nicht sexuell, sondern vorrangig professionell. Es fiel ihr auf einmal ganz nicht so schwer, sich vorzustellen, dass er ein Arzt war. Dennoch hielt sie etwas inne, ehe sie sich umdrehte, damit er auch an ihre Brüste kam. An diesen sah sie jetzt tatsächlich einzelne Striemen. „Ist es dir lieber, wenn Irene sich um die Brüste kümmert?“, fragte er. Sie schüttelte den Kopf. „Mir ist beides Recht.“ Dennoch gab Andre das Öl an Irene weiter. „Richte dich etwas auf, ja?“, meinte diese und Nadja gehorchte. Irene griff von hinten um sie herum. Dieses Mal waren auch ihre Berührungen eher neutral, bis sie am Ende mit den Händen auf Nadjas Brüsten inne hielt. „Ich mag deine Brüste“, meinte sie. Auch dabei merkte Nadja, wie sie errötete. „Na ja, sie sind etwas klein, oder?“, murmelte sie verlegen. „Ich finde, sie sind genau groß genug“, erwiderte Irene. „Genau eine Handvoll. Glaub mir, mehr wird schnell unangenehm.“ Bei diesen Worten wurde sich Nadja nur zu deutlich Irenes größerer Brüste bewusst, die aktuell ihren Rücken berührten. „Danke“, stammelte sie. Irene lachte leise. „Ich hoffe, das war nicht schlimm.“ „Nein. Aber …“ Nadja sah auf ihre eigenen Brüste hinab. „Ich bin nur nicht gewohnt, sowas zu hören.“ „Dann hattest du bisher nicht die richtigen Freunde“, erwiderte Irene. Sie rückte etwas von ihr fort. „Magst du dich wieder anziehen?“ Das schien als ernsthafte Frage gemeint. Nadja zögerte. „Eigentlich würde ich gerne noch einen Moment hier liegen bleiben und dann … könnte ich mich gleich noch mal hier duschen?“ „Natürlich kannst du das“, meinte Andre. Er ging um das Bett herum, neben dem noch eine weitere Tür war. „Hier ist noch ein kleines Bad.“ Er öffnete die Tür um es ihr zu zeigen. Das brachte Nadja zum Schmunzeln. „Ihr seid auf alles vorbereitet, oder?“ „Na ja, dass hier war mal als ein Gästezimmer geplant“, murmelte Andre verlegen. „Es ist schon okay. Ich … finde es gut, dass ihr so gut vorbereitet seid.“ „Das ist gut.“ Er wirkte verlegen. „Wenn du magst kannst du nachher noch etwas bleiben“, bot Irene ihr an. „Ich könnte Abendessen für dich mit kochen.“ Das war noch etwas, das Nadja überraschte. Sie senkte den Blick. „Wirklich?“ „Ja“, meinte Irene. „Aber nur wenn du willst.“ Das war eine gute Frage. Wollte sie? Aber zumindest im Moment fühlte sie sich hier sehr wohl. Sie legte sich wieder hin und zog die Decke über sich. „Ja. Vielleicht. Danke.“ Kapitel 5: Erste Dominanzspiele (1) ----------------------------------- Irene war nett und vor allem sehr fürsorglich. Am Montag nach ihrer ersten Session, rief sie Nadja noch einmal an. Sie wollte sicher gehen, dass alles in Ordnung war. Immerhin, so sagte sie, konnte ein Drop auch längere Auswirkungen haben oder ein richtiger Drop erst noch kommen, doch davon spürte Nadja wenig. Im Gegenteil. Sie fühlte sich motivierter, als üblich, was sie als eine positive Entwicklung verbuchte. Auch danach schrieb Irene ihr ab und zu Nachrichten und sei es nur einen „Gute Morgen„ Wunsch. Ab und an auch mit Grüßen von Andre, auch wenn Nadja nicht sicher sagen konnte, ob das so stimmte. Aber wahrscheinlich war ihr erster Eindruck von ihm korrekt und er war einfach etwas schüchtern. Jedenfalls was diese Dinge anging. Sie selbst tat sie allerdings etwas leichter, als sie das nächste Mal, zwei Wochen später zu ihnen kam. Es war noch immer seltsam, nackt vor diesen Menschen, die sie kaum kannte, zu sein. Aber sie hatte weniger Angst. Zumindest war sie sich mittlerweile relativ sicher, dass keiner von beiden ihr böswillig etwas antun würde, das sie nicht wollte. Auch die zweite Session lief ähnlich ab, wie die erste. Andre konzentrierte sich vornehmlich auf die Schläge, experimentierte aber ein wenig mehr damit, womit er wohin schlug. Jedenfalls tat ihr Hintern nach dieser zweiten Session deutlich mehr weh, als beim letzten Mal. Bei ihrer dritten Session spielten sie ein wenig mehr mit verschiedenen Dildos. Das war zumindest auch etwas, woran auch Irene sich mehr beteiligte. Nadja wurde das Gefühl nicht los, dass die beiden immer wieder darauf warteten, dass sie zu mehr Dingen „Nein„ sagte. Aber soweit war sie einfach froh zu experimentieren und die beiden waren kein einziges Mal zu weit gegangen für sie, wie sie auch immer wieder danach beteuerte. Das seltsame an der dritten Session war, dass auf sie kein Drop folgte. Nicht mal ein leichter. Nicht, dass es Irene und Andre davon abhielt, sie etwas zu verwöhnen. Eigentlich wusste Nadja, dass auch auf verschiedenen Webseiten genau dazu geraten wurde, aber ein wenig fühlte es sich doch an, als hätten sie ein schlechtes Gewissen. Nun war es das vierte Mal, dass sie zu ihnen kam. Sie stand vor der Haustür. Ein wenig Nervosität war da noch immer, aber eher eine positive Art der Nervosität, so wie vor einer Achterbahnfahrt. Wie so oft wurde sie von Irene an der Tür empfangen, auch wenn sie dieses Mal noch normale Kleidung trug. „Da bist du ja“, meinte sie mit ihrem üblichen Lächeln. Nadja grinste verlegen. „Ja. Da bin ich.“ „Kommst du noch einmal mit ins Wohnzimmer. Wir wollten über etwas reden.“ Nadja schob ihre Augenbrauen zusammen. „Okay.“ Sie hoffte nur, sie hatte nichts falsch gemacht. Mit einem unwohlen Gefühl im Bauch folgte sie Irene, die ihren Gesichtsausdruck bemerkte. „Entspann dich“, meinte sie. „Es ist nichts schlimmes. Wir wollten heute nur etwas Neues ausprobieren und mit dir vorher darüber sprechen.“ Nadja atmete auf. „Okay.“ Wie sie erwartet hatte, saß Andre bereits im Wohnzimmer auf der Couch. Auch wenn er sich bei der letzten Session nicht mehr ganz so sehr zurückgehalten hatte, war er noch immer nervös so mit ihr zu reden. Nach einer Session fiel es ihm leichter. „Hi“, grüßte sie ihm und versuchte ihrerseits ihm ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Er wirkte verlegen. „Hi.“ Seine Ohren glühten rot. Sie setzte sich wie immer auf das kleinere der beiden Sofas, während Irene neben ihrem Mann Platz nahm. Nadja sah unsicher zu den beiden hinüber. „Okay. Worum geht's?“ Ausnahmsweise wich Irene ihrem Blick zuerst aus, zwang sich dann aber, sie anzusehen. Sie räusperte sich. „Ich hatte mir gedacht, dass ich heute gerne versuchen würde, dich zu dominieren.“ Eigentlich hatte Nadja darauf gewartet. Immerhin hatte Irene sich die letzten Male noch immer zurückgehalten. „Okay“, sagte sie nur. „Okay, wie: Dass ist für dich in Ordnung?“, fragte Irene. „Ja“, erwiderte Nadja. „Das ist okay.“ „Gut.“ Irene lächelte wieder. „Dann wäre da die nächste Sache. Ich würde gerne ein wenig Rollenspiel einbringen.“ Sie hatte schon vorher durchblicken lassen, dass sie das unbedingt wollte. Nur war sich Nadja noch nicht sicher gewesen - das war sie sich immer noch nicht. Sie wusste nicht genau, wie es sich anfühlen würde. Entsprechend war die nächste Frage nicht verwunderlich: „Würdest du das versuchen wollen?“ Nadja zögerte für einen Moment, nickte aber dann. „Versuchen können wir es, ja.“ „Wenn es für dich nicht geht, können wir jederzeit abbrechen“, versprach Irene. „Ich weiß.“ „Dann wäre die Frage, was für ein Rollenspiel für dich okay wäre. Du sagtest, Age Play ist für dich komplett ausgeschlossen.“ „Genau.“ Dabei käme sie sich einfach nur albern vor. Sie fand nichts an der Vorstellung als 'kleines Mädchen' von Daddy den Po vollzubekommen. In dem Kontext fühlte sich Sex für sie einfach falsch an - und etwaige Schläge auch. „Dann könnte ich mir Pet Play oder Slave Play vorstellen“, meinte Irene. Beides waren Sachen, die Nadja bei ihrer ersten Besprechung auf „Vielleicht„ genannt hatte. Sie überlegte. Zwar hatte sie Pet Play Videos gesehen, die ganz süß gewesen waren, aber gehörte auch fast immer mit zum Spiel, dass so ein Tier ein wenig widerspenstiger war. Sie war sich nicht sicher, ob sie das konnte. Als devote Sklavin konnte sie sich dagegen viel eher vorstellen. „Slave Play“, sagte sie daher. „Okay“, erwiderte Irene. „Das kriegen wir hin.“ Nadja lächelte unsicher. Sie war sich noch immer nicht sicher, wie das werden würde. „Da ist noch eine Sache“, sagte Irene. „Ja?“ „Mir ist es wichtig, dass du auch im Spiel sagst, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Genau dafür sind die Safe Words da.“ „Ich weiß“, versicherte Nadja. „Ich weiß, dass ich bisher habe mir viel gefallen lassen, aber es war bisher auch alles okay. Wirklich.“ „Ich mache mir nur Sorgen deswegen.“ Wieder musterte Irene sie. „Ich könnte mir vorstellen, dass du beim Spiel komplett unterwürfig wirst und alles mitmachst.“ Dazu konnte Nadja nicht viel sagen. Sie hatte noch nie ein solches Rollenspiel gemacht. Insofern war es schwer abzuschätzen, wie sie darauf reagieren würde. „Ich versuche es zu vermeiden.“ Dies schien Irene zumindest etwas zu beruhigen, auch wenn ihre Hände noch immer leicht verkrampft auf ihrer Hose lagen. „Gut.“ Sie seufzte und wischte sich eine Strähne ihrer Haare aus dem Gesicht. „Und da ist noch eins.“ Nun zeigte sich auf ihren Wangen ebenfalls ein rötlicher Schimmer. Neugierig erwiderte Nadja ihren Blick. „Und das wäre?“ „Wärst du bereit mich zu lecken?“ Kapitel 6: Erste Dominanzspiele (2) ----------------------------------- Wie auch schon beim letzten Mal, hatte Nadja sich noch einmal unten herum abgeduscht und bereits selbst die Lederbänder angelegt. So wartete sie unten im Spielzimmer auf ihre beiden Doms, etwas nervös, da sie nicht wusste, was sie von dem Rollenspiel nun erwarten sollte. Als Irene reinkam, trug sie dasselbe Outfit wie immer. Lederkorsett und einen kurzen Rock. Sie wirkte etwas verlegen, als sie zu ihr herüberkam, fing jedoch gleich mit dem Spiel an. „Na. Wartest du schon lang?“ Nadja bemühte sich um einen unterwürfigen Blick. „Noch nicht lang, Herrin.“ Zumindest an der Anrede musste sie wohl nichts ändern. Technisch gesehen war das wohl die ganze Zeit schon eine Form des Rollenspiels gewesen. Nur eine Form, die sich irgendwie sehr natürlich anfühlte. „Komm zu mir“, sagte Irene, während sich Andre förmlich in den Raum schlich. Nadja gehorchte, stand vom Bett auf und ging zu Irene hinüber. So blieb sie vor ihr stehen und wartete. Irene streckte ihre Hand nach ihr aus. Das hatte sie wohl gemeint damit, dass sie vorsichtig war. Anders als die letzten Male fragte sie nicht mehr explizit. Sie ließ ihre Finger über Nadjas linke Brust gleiten, wobei sie leicht über die Haut kratzte. Dann kniff sie ihr wieder in die Brustwarze, dieses Mal ziemlich fest, und zog daran, bis Nadja nicht umher kam, das Gesicht leicht zu verziehen. Dies brachte Irene zum Lächeln. Sie ließ sie los und ihre Hand wanderte tiefer, bis in Nadjas Schritt. Nadjas Atem ging schneller, als Irene begann ihre Klit zu reiben, auch diese leicht zwischen ihre Finger zu klemmen und daran zu ziehen. Es war nicht fest, reichte aber, um Nadja ein Keuchen zu entlocken. Irene ließ erneut von ihr ab. „Knie dich hin“, forderte sie. Nadja gehorchte stumm, ging in die Knie und sah zu Irene hinauf. „Mach deinen Mund auf.“ Auch darauf gehorchte Nadja. Sie hatte schon mitbekommen, dass Irene offenbar einen kleinen Fetisch dafür hatte, sie ihre Finger ablecken zu lassen. So war sie nicht verwundert, als Irene ihr die noch salzigen Finger in den Mund legte. „Mach sauber.“ Also tat Nadja genau, was Irene ihr gesagt hatte. Sie leckte ihre Finger ab, bis etwas Spucke auf ihr Kinn hinablief. Instinktiv hob sie die Hand, um es sich abzuwischen, doch Irene hielt die Hand fest. „Na na na“, meinte sie, „wer hat dir das denn erlaubt?“ „Niemand, Herrin“, gestand Nadja ein. Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus. Sie war noch nicht sicher, ob es ein gutes oder schlechtes Gefühl war. Es war seltsam so zu Irene aufzusehen. „Genau“, erwiderte Irene. „Gib mir deine Hände. Beide.“ Auch hier tat Nadja, wie ihr geheißen. Sie hielt ihre Hände hoch und Irene nahm sie, fuhr mit dem Daumen über Nadjas Handrücken. „Halt die Hände so.“ Sie wandte sich ab und ging zur Kommode herüber, um etwas heraus zu holen. Nadja hörte das Klirren einer Kette und genau damit kam Irene zurück zu ihr. An der Kette waren drei kleine Karabinerhaken befestigt. Davon befestigte sie einen an Nadjas linker Hand, den anderen an der rechten und den letzten an ihrem Halsband, so dass ihre Hände mit wenig Bewegungsfreiraum in der Position festgebunden waren. Langsam schien Irene das ganze leichter zu fallen. Offenbar tat sie sich weit weniger schwer in den richtigen Headspace zu kommen. „Du darfst aufstehen“, sagte sie dann. Also stand Nadja auf. Sie sah Irene unsicher an. „Komm mit hinüber zum Tisch“, sagte Irene und griff die Kette in der Mitte, um sie mit sich zu ziehen. „Beug dich vor.“ Sie wartete, bis Nadja ihr Folge geleistet hatte. Das war gar nicht so leicht, da es mit den Armen in dieser Position nicht ganz leicht war, das Gleichgewicht zu halten. „Jetzt mach die Beine breit.“ Auch darauf gehorchte Nadja. Das ganze brachte ihren Oberkörper etwa auf die Höhe der Tischplatte. Sie versuchte eine Möglichkeit zu finden, sich mit ihren Ellenbogen halbwegs abzustützen. Dann griff Irene in ihren Schritt und entlockte Nadja damit einen Japser. Irenes Finger wanderten ihre Scharmlippen hinauf und hinab, ehe sie sich in sie hineindrückten. Dann bewegte sie ihre Finger, eindeutig im Versuch sie zu reizen. Und natürlich schaffte sie es. Ein Schauer lief durch Nadjas Körper und ließ sie zittern. Sie stöhnte leise, dann lauter, als Irene ihre Bewegung noch verstärkte. Mit der freien Hand griff Irene nach ihrem Halsband, zog leicht daran, bewegte ihre andere Hand dabei aber immer weiter. Als Nadjas Stöhnen noch lauter wurde, hörte sie jedoch auf. Sie zog ihre Finger zurück. „Weißt du, was ich nicht mag, meine Kleine?“, fragte sie. „Nein, Herrin“, erwiderte Nadja und war überrascht, dass ihre Stimme leicht zitterte. Irene ging wieder zur Kommode, öffnete eine Schublade und holte etwas heraus. „Ich mag es nicht, wenn meine Sklavinnen so laut sind. Sei etwas leiser. Man könnte ja meinen, du hättest hier Spaß.“ Als Nadja den Kopf zur Seite legte, um Irene ansehen zu können, erkannte sie ein ziemlich fieses Grinsen auf ihren Lippen. Sie hatte einen Bunny-Vibrator in der Hand. „Wir üben das ganze einmal, ja?“ „Ja, Herrin.“ Irene ließ ihre feuchten Finger über Nadjas Rücken wandern, jagte ihr erneut einen Schauer über den Rücken. Dann ertönte das Summen des Vibrators. Irene drückte ihn in sie hinein. Wieder kam ein unfreiwilliger Laut über Nadjas Lippen. „Entschuldigung, Herrin.“ „Das müssen wir noch ein wenig üben, hmm?“, meinte Irene und bewegte den Vibrator ein wenig vor und zurück, drückte ihn dann aber so, dass die zweite Spitze auf Nadjas Klit saß. Die Erregung brauchte nicht lang, um sich in ihren Unterkörper auszubreiten. Wieder stieg ein Stöhnen in Nadjas Kehle empor, aber sie atmete tief ein, um es zu unterdrücken. Irgendwie machte das es nur noch schwerer, sich zu kontrollieren. „Für jeden Laut, den du jetzt machst, wir dein Meister dich nachher bestrafen. Verstanden?“ „Ja, Herrin“, brachte Nadja mühsam hervor. Wieder wollte sie stöhnen, was ihr nur als natürlich erschien, kämpfte aber dagegen an. Ihr Unterleib zog sich zusammen. Sie drückte ihre Stirn gegen den Tisch, in der Hoffnung so etwas mehr Kontrolle zu bekommen. Dennoch kam einen Moment später ein Keuchen über ihre Lippen. Irene begann den Vibrator wieder etwas zu bewegen, brachte sie damit wieder zum Stöhnen. Es war so schwer, das unter Kontrolle zu halten. „Du sagst mir Bescheid, bevor du einen Orgasmus hast, Kleine“, verlangte Irene. „Ja, Herrin“, flüsterte Nadja. Sie spürte Tränen in ihren Augen brennen, während sie weiter versuchte, gegen das Stöhnen anzukämpfen und doch versagte. Da war wieder diese enorme Anspannung und Erregung. Es war unglaublich, wie schnell es dieses Mal ging. „Ich komme gleich, Herrin“, brachte sie mit brüchiger Stimme hervor. „Ich komme.“ Dann zog Irene den Vibrator aus ihr heraus und stellte ihn aus. „Erst einmal nicht“, meinte sie. „Das hast du dir nicht verdient.“ Nadjas Pussy zog sich zusammen, als würde sie den Vibrator vermissen. Verdammt, dieses Gefühl war frustrierend. Sie wollte kommen. Jetzt. Aber ohne weitere Stimulation funktionierte das nicht. „Ich denke es ist Zeit für eine Strafe“, meinte Irene und ließ ihre Finger wieder über Nadjas Wirbelsäule wandern. „Ich denke fünfundzwanzig Schläge auf den Hintern klingt nach einem angemessenen Anfang.“ „Ja, Herrin“, erwiderte Nadja leise. Sie spürte den Willen irgendetwas anderes zu erwidern schwinden. Andre, der das ganze bisher beobachtet hatte, stand auf. Er nahm etwas von der Wand. Ein verschwommener Blickt sagte Nadja, dass es ein Paddel war. Sie atmete tief durch. „Eine Sache noch“, meinte Irene und ging um den Tisch herum. „Wenn du einen Laut dabei machst, gibt es einen extra Schlag.“ „Ja, Herrin.“ Mittlerweile war Nadjas Stimme kaum mehr als ein Wimmern. Irene hockte sich vor sie, schob ihre Finger unter ihr Kinn, um ihr ins Gesicht zu sehen. Sie wischte ihr eine Träne weg und bedeutete Andre mit einem Handzeichen zu warten. „Alles okay?“, fragte sie leise. „Ja“, erwiderte Nadja kläglich und räusperte sich, im Versuch eine festere Stimme zu bekommen. „Ja.“ Irenes Blick war prüfend, dann aber nickte sie Andre zu. Mittlerweile wusste er halbwegs, wie fest er sie schlagen konnte, und so traf das Paddel ihren Hintern mit entsprechender Wucht. Sie wollte keuchen, schaffte es aber irgendwie, sich zu beherrschen. Er schlug wieder zu. Dann wieder. Beim vierten Schlag kam doch ein Laut über ihre Lippen. „Das sind sechsundzwanzig“, säuselte Irene. Als Andre das nächste Mal zu schlug, zählte sie mit. „Fünf.“ So ging es weiter. „Sechs. Sieben. Acht. Neun.“ Dabei kam ein leises Wimmern über Nadjas Lippen. Andre wechselte die Stelle, auf die er schlug ständig, so dass ihr Hintern keine Chance hatte taub zwischen den Schlägen zu werden. „Siebenundzwanzig gesagt“, meinte Irene, wobei ihr Blick jedoch noch immer prüfend auf ihr ruhte. Sie wartete darauf, dass sie abbrach, wischte nun eine Träne von Nadjas Wange. Doch genau das - Abbrechen - wollte Nadja nicht. Es fühlte sich gerade irgendwie gut an. Ihr Kopf war angenehm leer. Sie wollte weiter geschlagen, wollte gefickt werden und wollte beweisen, dass sie leise sein konnte. Dennoch kam bei Zwölf das nächste Keuchen über ihre Lippen. Bei Sechszehn sogar ein kurzer Schrei, als Andre besonders gut traf. Sie verfluchte ihren Körper dafür, dass sie ihn nicht besser kontrollieren konnten. Ihre Beine begannen ob der unnatürlichen Haltung zu zittern, doch sie traute sich nicht, sie zusammen zu bringen. Immerhin hatte man es ihr nicht erlaubt. Sie stöhnte wieder bei einem Schlag und war sich nicht einmal sicher, ob es ein erregtes Stöhnen oder ein Schmerzensstöhnen war. Am Ende waren es zweiundreißig Schläge, ehe Andre aufhörte. Noch einmal schob Irene ihre Hand unter Nadjas Kinn und betrachtete sie für einen langen Moment. Nadja erwiderte ihren Blick, was Irene offenbar zufrieden stellte. „Du darfst dich aufrichten.“ Dankbar streckte Nadja ihre Beine durch und richtete sich auf. Andres Hand war da, als sie ins Schwanke geriet. Die Berührung schickte ein seltsames Kribbeln über ihre Haut. Erneut nahm Irene sie beim Halsband. Dieses Mal führte sie sie zum Bett, blieb jedoch davor sitzen. „Du gehst wieder in die Knie.“ Nadjas Knie gaben nach, noch bevor sie den Befehl ganz verarbeitet hatte. Sie kniete vor ihrer Herrin und sah sie erwartungsvoll an. Noch immer schmerzte ihr Hintern, aber es war ein guter Schmerz. Sie wollte mehr davon. Irene befreite ihre Hände, ehe sie sich vor Nadja aufs Bett setzte und den eigenen Rock hochschob. Sie machte die Beine breit und lehnte sich dann zurück. „Du weißt, was du zu tun hast, oder?“, fragte sie. Und natürlich wusste Nadja es. Sie rutschte auf den Knie vor und fasste Irenes Oberschenkel. Eine kleine Stimme in ihrem Unterbewusstsein zweifelte an, dass sie das hier überhaupt konnte. Immerhin hatte sie es noch nie gemacht. Aber im Moment erschien es einfach als das natürlichste, es einfach zu tun. Sie lehnte sich vor. Mit einer Hand spreizte sie Irenes Scharmlippen und begann dann einfach sie zu lecken. Auch Irene war schon feucht. Sehr, sehr feucht. Doch Nadja leckte es auf. Sie nahm Irenes Klit zwischen ihre Lippen, presste etwas zu und fuhr mit der Zunge darüber. Es war etwas, dass ihr irgendwie als natürlich erschien. Als Irene ein tiefes Stöhnen hören ließ und mit einer Hand durch ihr Haar fuhr, war es nur eine Bestätigung. Irene ließ die Hand da, während Nadja weitermachte, begierig darauf wartend, ein weiteres Stöhnen ihrer Herrin zu hören. Weiter und weiter machte sie, bis sie ein leichtes Zucken in Irenes Oberschenkeln bemerkte. Es brachte sie dazu noch gieriger zu lecken, ehe Irenes Stöhnen lauter wurde. „Das hast du brav gemacht“, meinte sie dann und ließ eine Hand auf Nadjas Wange gleiten, um sie etwas von sich fortzuschieben. Nadja sah sie an und wartete. „Vielleicht hast du dir eine Belohnung verdient“, meinte Irene. Noch einmal streichelte sie Nadjas Hinterkopf und musterte sie für einen Augenblick. „Komm mit aufs Bett.“ Sie rückte zur Seite und stand ganz auf, als Nadja sich auf das Bett setzte. Sie ging wieder zum Tisch hinüber, kam mit dem Vibrator zurück. Nadja spürte, wie allein der Anblick ein leichtes Zucken durch ihren Unterleib jagte. Sie wollte das. So gerne. „Jetzt sei leise“, sagte Irene in einem warnenden Ton. „Oder wir müssen dich wieder schlagen.“ Ein Instinkt wollte Nadja dazu bringen, sich den Mund zuzuhalten, doch sie beherrschte sich. Sie legte sich auf den Rücken und machte die Beine breit. Mittlerweile war der Vibrator etwas kalt, dank der Flüssigkeit, die ihn benetzte. Dennoch tat es so gut, als er in sie hineinrutschte und Irene ihn wieder anstellte. Sie wollte Schreien vor Erregung, schaffte es aber sich zu beherrschen. Dennoch kam nur einen Moment später ein Stöhnen über ihre Lippen. „Was war das?“, fragte Irene. „Entschuldigung, Herrin“, hauchte Nadja und sah sie an. „Es tut mir leid.“ „Du musst wirklich leinen, dich besser unter Kontrolle zu haben. Sonst überlege ich mir das mit der Belohnung wirklich noch einmal.“ Sie zog den Vibrator aus ihr heraus. „Nein. Bitte, Herrin.“ Nadja bemerkte selbst, welch einen flehenden Ton ihre Stimme hatte. „Bitte.“ „Mit Betteln kommst du bei mir nicht weit“, erwiderte Irene. „Im Gegenteil.“ „Es tut mir leid“, flüsterte Nadja. „Leg deine Hände unter den Rücken“, wies Irene sie an. Nadja gehorchte. Sie schob die Hände unter ihren Rücken und wartete gespannt. Sie wollte nur wieder den Vibrator in sich fühlen. Irene nickte Andre zu, der zur Wand ging und den Flogger herunterholte. Nadja schluckte, ahnte sie doch, was kam. „Ich gebe dir deine Belohnung wieder“, meinte Irene und schob den Vibrator langsam wieder in sie hinein. „Aber für jeden Laut gibt es einen Schlag auf die Brust.“ „Ja, Herrin“, flüsterte Nadja und stöhnte fast einen Moment später wieder. Vielleicht auch, weil ein Teil von ihr die Schmerzen fühlen wollte. Es war ein so gutes Gefühl, als die Lederstriemen auf ihre Brust hagelten. Schweiß bildete sich auf ihrer Haut und sie bewegte unwillkürlich die Hüfte, um den Vibrator noch intensiver spüren zu können. Sie stöhnte laut, erntete dafür einen weiteren Schlag. Ein unglaubliches Gefühl erfüllte ihren Körper. „Vergiss nicht mir zu sagen, bevor du kommst“, meinte Irene. Nadja einzige Antwort war ein langgezogenes „Ja“, das in einem Stöhnen endete und ihr einen weiteren Schlag einbrachte. Aber mittlerweile spürte sie die Schläge nicht einmal mehr als Schmerzen. Ein Schauer lief über ihren Körper. Die Anspannung in ihrem Unterkörper begann wieder größer zu werden. Sie zitterte, stöhnte, streckte sich dem Schlag entgegen. „Ich komme gleich“, hauchte sie dann und verfluchte sich selbst deswegen, denn Irene nahm wieder den Vibrator aus ihr heraus. Nadja wollte protestieren, wollte betteln, beherrschte sich aber. Stattdessen fragte sie: „Was soll ich tun, Herrin?“ „Nun, ich denke, es ist an der Zeit, dass du auch deinem Meister ein wenig Aufmerksamkeit zukommen lässt“, erwiderte Irene. Nadja sah zu Andre, der wieder etwas verlegen wirkte. „Mach ihm ein wenig Platz“, wies Irene an. Nadja gehorchte und ging zur Seite, während Andre seine Hose auszog. Er setzte sich aufs Bett und beobachtete sie. „Kriegst du es hin, mich zu befriedigen?“, fragte er mit belegter Stimme. „Ja, Meister“, flüsterte sie. Er griff in den Nachttisch und holte ein Kondom heraus. „Zieh mir das über.“ Auch darauf hörte Nadja. Mit zitternden Fingern, aber so vorsichtig wie möglich zog sie das Kondom heraus und rollte es dann über seinen Penis. Es war komisch, irgendwie, immerhin hatte sie ihn bisher noch nicht so berührt. Nadja wusste genau, was von ihr erwartet wurde. Sie ging auf ihn, führte dann mit einer Hand seinen Glied zu ihrer Pussy. Dann stöhnte sie, als er in sie eindrang. Es war so gut etwas in ihrer Pussy zu fühlen. Irene kniete sich hinter sie und griff um sie herum an ihre Brüste. „Du kommst genau dann, wenn ich es dir sage“, flüsterte sie in ihr Ohr. „Ja, Herrin“, erwiderte Nadja matt und begann ihre Hüfte zu bewegen. Ihr Körper handelte förmlich von selbst. Andre stöhnte und griff nach ihren Oberschenkeln, um ihren Rhythmus etwas zu kontrollieren. Es fühlte sich alles so gut an. Die Bewegung, sein Penis in ihr, Irenes Hände, die mit ihren Brüsten spielten. Nadja keuchte leise und lehnte sich etwas mehr gegen Irene, was diese einfach geschehen ließ. Sie genoss es Andre stöhnen zu hören, verstärkte ihre eigenen Bewegungen. Andres Griff wurde fester, sein Stöhnen lauter, als Irene in ihr Ohr flüsterte. „Jetzt.“ Als hätte ihr Körper die ganze Zeit nur darauf gewartet, entlud sich die Anspannung in ihr, während auch Andre noch einmal stöhnte. Nadjas Kopf schwirrte, stärker noch als bisher. Noch immer bewegte sie ihre Hüfte, bis Irene sie festhielt. „Das reicht für heute“, flüsterte sie in ihr Ohr. „Das hast du gut gemacht.“ Dann hielt sie sie fest, während Nadja nur einen Moment später realisierte, dass sie fast umgekippt wäre. Kapitel 7: Erste Dominanzspiele (3) ----------------------------------- Irene ließ Nadja vorsichtig aufs Bett gleiten. Nadja hatte gar nicht bemerkt, wie zittrig sie war. Nicht dass sie es im Moment klar bemerkte. Ihre Gedanken waren zu verschwommen. Vorrangig war ihr Gehirn noch immer von dieser seltsamen Euphorie erfüllt. Ganz instinktiv rückte sie an Irene heran, als diese sich hinter sie legte und einen Arm um sie herumlegte. Es fühlte sich gerade gut an. Andre saß nur da auf dem Rand des Bettes und sah sie an. Er war verunsichert und schaute fragend zu seiner Frau. Diese musterte ihn für einen Moment. „Du holst jetzt etwas für unsere Kleine und dann legst du dich zu mir.“ Ihre Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Er stand auf und zog sich seine Hose wieder an, brachte das gebrauchte Kondom in das kleine Bad neben dem Zimmer, ehe er nach oben ging. Derweil strich Irene durch Nadjas Haare. „Nicht einschlafen, Nadja, hörst du mich?“ Nadja murmelte etwas im Halbschlaf. Ihr war so seltsam müde und schwummerig. Noch immer zitterte sie etwas. Vor allem ihre Beine. Sie wollte einfach nur etwas schlafen. Nur ein bisschen. „Nadja“, flüsterte Irene und strich weiter durch ihr Haar. „Du musst etwas trinken, bevor du einschlafen kannst, okay?“ Nadja blinzelte sie an. „Okay“, hauchte sie dann. „Gut.“ Irene strich über ihre Wange. Da glänzten immer noch ein paar Tränen. Irgendwie blieb Nadja wach, bis Andre herunterkam. Dieses Mal hatte er neben dem Trinken ein paar Pralinen mitgebracht. Es gab immer Schokolade nach den Sessions. Irene sagte immer, dass es half. „Komm, setz dich etwas auf“, meinte Irene und half Nadja dabei. „Trink etwas.“ Nadja gehorchte, ohne darüber nachzudenken. Sie nahm das Glas entgegen und trank einen langen Schluck. Wie immer stellte sie fest, dass es erstaunlich gut tat. Auch nahm sie die Praline, die Andre ihr reichte. Nougatfüllung, stellte sie fest, als sie reinbiss und verschlang dann die zweite Hälfte. Sie nahm noch eine. Dann eine dritte. Dann trank sie noch einen Schluck, ehe sie wieder auf dem Bett zusammensackte. „Schatz?“, sagte Irene. Andre sah sie an. „Bring die Decke und leg dich zu mir.“ „Okay“, erwiderte er. Er nahm die Decke von einem der Stühle und deckte die beiden Frauen damit zu, ehe er sich hinter seine Frau legte. „Das war gruselig“, flüsterte er. Irene nickte nur und streichelte weiter Nadja, die mittlerweile in einen seligen Halbschlaf verfallen war. „Sie ist ein extremer Sub“, flüsterte sie dann zurück. Andre nickte nur und kuschelte sich dann an sie. So lagen sie da für eine ganze Weile, sicher eine halbe Stunde, bis Nadja sich wieder zu regen begann. Sie war noch immer zittrig, aber zumindest wurden ihre Gedanken langsam klarer. Sie war halb überrascht, dass Irene noch immer neben ihr lag. Noch überraschter, dass auch Andre hier lag, selbst wenn es dadurch in dem Bett beinahe etwas eng war. Noch immer strich Irene ab und an über ihren Arm. Nadja drehte sich halb zu ihr um und sah sie an. Sie wollte etwas sagen, wusste aber nicht wirklich was. Daher beließ sie es bei einem leisen: „Irene?“ Irene öffnete die Augen und musterte sie. „Bist du wieder halbwegs wach?“ „Ja.“ Nadja starrte sie weiter an. Ihre Gedanken waren noch immer seltsam verzerrt. Sie war sich nicht ganz sicher, was eben geschehen war. Nur, dass es sich verdammt gut angefühlt hatte, das wusste sie. „Wie fühlst du dich?“, fragte Irene. „Ich weiß es nicht“, erwiderte Nadja. Ein Gefühl sagte ihr, dass etwas Seltsames passiert war. Sie konnte nur nicht sagen, was genau. „Ich habe Hunger“, fügte sie dann hinzu. Denn tatsächlich knurrte ihr Magen förmlich. Sie fühlte sich, als hätte sie den ganzen Tag noch nichts gegessen. „Dann sollst du was zu Essen bekommen“, erwiderte Irene. „Kannst du dich aufsetzen?“ Nadja versuchte es und tatsächlich funktionierte es, auch wenn ihr noch immer etwas schwindelig war. „Tu mir einen Gefallen, und iss noch ein paar Pralinen, ja?“, meinte Irene und strich Nadjas Haare etwas zurück. „Okay.“ Nadja merkte sehr wohl, dass Irene etwas bedrückte. Aber ihr Gehirn war einfach nicht wach genug, um sich zusammen zu reimen, was. Deshalb begnügte sie sich damit, drei weitere Pralinen zu essen und etwas zu trinken, in der Hoffnung, dass es Irene wenigstens etwas beruhigen würde. Nun sah auch Andre sie an. „Alles okay?“, fragte er vorsichtig. Sie nickte. „Ja. Irgendwie schon.“ „Kannst du ihr ein Brot schmieren gehen?“ Irene sah sich zu ihm um. „Sicher“, erwiderte er. Während er ging, stand auch Irene auf. „Ich hole kurz etwas, um dich sauber zu machen“, erklärte sie, ehe sie in das Badezimmer verschwand. Wie Andre bei den letzten Malen, kam sie mit einem halb feuchten Handtuch zurück. Sie setzte sich neben Nadja und begann ihre Beine vorsichtig zu waschen, machte dann mit dem Hintern und ihrem Rücken weiter. Schließlich nahm sie eine Spitze des Handtuchs und wischte vorsichtig über Nadjas Wangen. „Was ist los?“, fragte Nadja unsicher. „Habe ich etwas falsch gemacht?“ Ein sanftes Lächeln zeigte sich auf Irenes Zügen. Sie strich ihr über die Wange. „Nein. Du hast gar nichts falsch gemacht. Mit dir ist alles okay.“ „Du wirkst bedrückt“, erwiderte Nadja. „Wir reden gleich in Ruhe darüber, wenn du gegessen hast.“ Noch immer nicht wirklich überzeugt nickte Nadja. Sie schlang die Arme um sich. Auf einmal war sie sich sehr ihrer Nacktheit bewusst. „Ich bringe dir eben einen Bademantel“, meinte Irene und stand erneut auf. Nadja hinterfragte das nicht. Sie fühlte sich gerade nicht in Verfassung sich selbst etwas richtig anzuziehen. Tatsächlich kehrte Andre vor Irene mit dem geschmierten Brot zurück. Wieder musterte er Nadja vorsichtig. „Es ist alles okay“, erwiderte sie, auch wenn sie die Decke ein Stück höher zog. „Ich bin nur etwas KO.“ „Das habe ich bemerkt“, meinte er. Er setzte sich auf die Kante des Bettes und reichte ihr den Teller. „Hier.“ „Danke.“ Sie nahm das Brot, dass offenbar mit Nutella oder zumindest etwas ähnlichem beschmiert war, und biss herzhaft rein. Sie hatte wirklich furchtbaren Hunger. So sehr, dass sie das Brot in kürzester Zeit heruntergeschlungen hatte. Zumindest half es ein wenig. Dann kam auch Irene zu ihr herunter. Sie hatte einen weißen Bademantel dabei und reichte ihn Nadja. „Kriegst du den übergezogen?“ Das war relativ. Sie schaffte es zumindest ihn sich über die Arme zu ziehen und vor dem Bauch zuzubinden. Noch immer hatte sie irgendwie den Instinkt näher an Irene zu rücken. Diese wirkte noch immer sehr besorgt. „Magst du einmal schauen, ob du stehen kannst?“ Unsicher rückte Nadja zu Irenes Seite des Bettes und versuchte aufzustehen. Sie schwankte, aber Irene stützte sie. „Weißt du, was wir jetzt machen?“, fragte Irene. „Was?“ „Wir gehen jetzt hoch und lassen uns ein Bad ein.“ Nadja schaute sie an. Sie war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Natürlich klang ein Bad gut, aber sie verstand den Zusammenhang gerade nicht. „Okay“, sagte sie dennoch. „Kannst du mit dem Abendessen anfangen?“, fragte Irene an Andre gewandt, während sie Nadja weiter stützte. „Ja. Sicher“, antwortete er. Dann bugsierte Irene Nadja zur Zimmertür. Nadja stellte fest, dass es gar nicht so leicht war, mit ihren zittrigen Beinen die Treppe hochzukommen. Doch mit Irenes Hilfe und dadurch, sich an das Treppengeländer zu klammern, schaffte sie es irgendwie. Oben schob Irene sie nach links und in einen Raum, der sich als das Hauptbadezimmer herausstellte. In diesem war eine große und ziemlich luxuriös wirkende Badewanne. „Wow“, murmelte Nadja. „Setz dich erst einmal auf die Toilette.“ Irene hielt inne. „Entschuldige. Ich meine ...“ Nadja sah sie verwirrt an. „Ist schon okay.“ Sie war ohnehin froh sich setzen zu können. Verwirrt beobachtete sie Irene dabei, wie sie die Wanne ausspülte und dann den Abfluss zudrehte, ehe sie Wasser einlaufen ließ. Von einem Regalbrett an der Wand neben der Wanne, nahm sie eine Flasche mit Badezusatz und kippte davon eine großzügige Menge ins Wasser. Dann wandte sie sich Nadja zu. „Zeig mir deine Hände.“ Bereitwillig ob Nadja die Arme und beobachtete dann, wie Irene die Fesseln abnahm. Dann machte sie mit den Füßen weiter und nahm ihr dann das Lederhalsband ab, an dem noch immer die Ketten hingen. „Was ist los?“, fragte Nadja. Sie wusste gerade nicht, wie sie sich fühlen sollte. Vornehmlich war sie mit der Situation überfordert. Irene drehte sich zu ihr um. „Ich hätte vorhin unterbrechen sollen und habe es nicht getan. Das ist los.“ „Aber ...“ Nadja zögerte. „Es war doch gut, oder?“ Irene ging vor ihr in die Hocke, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. „Du bist vorhin sehr, sehr schnell und sehr, sehr tief ins Sub Space. Und das macht mir ein wenig Sorgen.“ „Aber warum?“ Wieder hob Irene die Hand, um ihr über die Wange zu streichen. „Weil ich dir eben hätte fast alles sagen können und du es wahrscheinlich gemacht hättest. Du konntest kein richtiges Einverständnis mehr geben.“ Nadja runzelte die Stirn. Das seltsame war, dass je mehr sie darüber nachdachte, desto schwerer fiel es ihr ihre Erinnerung an die Session wirklich zu ordnen. Alles, was sie definitiv sagen konnte war, dass sie sich sehr, sehr wohl dabei gefühlt hatte. „Es hat sich aber gut angefühlt“, meinte sie kleinlaut. „Das hat es sich fraglos“, erwiderte Irene sanft. „Du warst effektiv high.“ „Okay“, sagte Nadja, obwohl sie nicht ganz verstand. Wieder überlegte sie einen Moment. „Wie hast du das gemacht?“ Das brachte Irene doch zum Lächeln. „Ich habe nur die Hälfte gemacht. Du hast dich recht bereitwillig fallen lassen.“ „Habe ich das?“ „Ja. Du hast nicht viel Anstoß gebraucht, um richtig drin zu sein. Ich glaube, du bist devoter, als du es bisher geglaubt hast.“ Auch auf Nadjas Zügen breitete sich ein verlegendes Lächeln aus. „Komm“, meinte Irene. „Du setzt dich jetzt erst einmal in die Badewanne.“ Sie streckte ihr einen Arm entgegen, um ihr aufzuhelfen. Nadja nickte und schaffte es mit zwei zitternden Schritten, sich dann auf den Rand der Badewanne zu setzen und sich von da aus ins Wasser gleiten zu lassen. Die Wärme fühlte sich gut an. Irene blieb am Rand der Badewanne sitzen. „Ist es für dich okay, wenn ich mich dazu geselle?“ Nadja zögerte. War es für sie okay? Aktuell hatte sie noch immer ein enormes Bedürfnis nach Nähe. Wohl eine Folge von der Session. Und zumindest Online hatte sie gelesen, dass man auf diese Bedürfnisse besser hören sollte. „Ja“, sagte sie daher. „Gut.“ Irene lächelte und begann dann hinter ihrem Rücken nach den Schnüren des Korsetts zu tasten. Irgendwie schaffte sie es tatsächlich das Korsett allein zu öffnen und zog es sich aus. Dann folgte auch der Rock. Sie ließ Nadja etwas Zeit, damit diese zur Seite rücken konnte, ehe sie sich selbst ins Wasser gleiten ließ. Sie seufzte entspannt. „Das ist angenehm, oder?“ „Ja“, hauchte Nadja. Irene musterte sie über ihre Beine hinweg. „Du musst dir wirklich wegen nichts Vorwürfe machen, ja?“ Sie lehnte sich vor, um Nadjas Knie zu berühren. „Du warst meine Verantwortung und was schief gegangen ist, war meine Schuld.“ Sie wartete, bis Nadja ihren Blick erwiderte. „Aber du fühlst dich schlecht.“ „Ja, aber nur weil ich einen Fehler gemacht habe. Ich habe eigentlich recht früh gewusst, dass es besser wäre, abzubrechen. Andre hat es auch gewusst, aber es war meine Szene. Er hat sich ziemliche Sorgen um dich gemacht dabei.“ „Das ...“ „Psst“, machte Irene. „Es muss dir nicht leid tun, sondern nur mir. Es war meine Verantwortung abzubrechen.“ „Aber ich verstehe noch immer nicht ganz, wieso.“ „Wie gesagt. Du warst nicht mehr bei klarem Verstand. Du warst extrem beeinflussbar. Das ... es gibt Leute, die auf so etwas hinarbeiten, aber weil wir uns noch nicht solange kennen ist es ein wenig schwerer einzuschätzen, wenn wir damit doch zu weit gehen. Was ist, wenn wir etwas gemacht hätten, was du nicht gemocht hättest? Die Gefahr bei sowas ist, dass du dich entweder nachher richtig mies fühlst oder es auf einmal super schnell umschlägt.“ Irene seufzte. „Dass du dich jetzt so verantwortlich fühlst, ist wahrscheinlich auch eine Folge davon, dass du eben einen sehr heftigen Adrenalincrash hattest.“ Nadjas Mund hing offen. Sie brauchte einen Moment, um diese ganzen Informationen zu verarbeiten. Immerhin war ihr Gehirn noch immer nicht gänzlich kooperationsbereit. „Okay“, murmelte sie schließlich. Für eine kurze Weile herrschte Schweigen. Dann sah Nadja auf. „Irene?“ „Ja?“ Nadja zögerte. „Kannst du dich zu mir herübersetzen?“ Sie hatte noch immer dieses Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Offenbar verstand Irene das. „Ja. Natürlich.“ Sie rückte am Rand der halbrunden Badewanne entlang und legte dann einen Arm um Nadja. „Komm.“ Und auch wenn es sich seltsam anfühlte, legte Nadja den Kopf gegen Irenes Schulter. Gerade war es irgendwie das richtige. Dennoch konnte sie eine Frage nicht ganz aus ihrem Kopf verdrängen. Auch wenn sie sich komisch vorkam, diese Frage zu stellen. „Irene?“, fragte sie daher noch einmal kleinlaut. „Was ist?“ „Aber ... Ich ... War ich gut?“ Ein leises, unfreiwilliges Lachen kam über Irenes Lippen. „Du warst wunderbar. Genau deshalb habe ich es überhaupt soweit getrieben. Es war unglaublich wie gut du warst.“ Sie tätschelte Nadjas Schulter. „Wirklich. Du warst super. Dein Blick dabei war unglaublich sexy.“ „Okay. Gut.“ „Du warst wunderbar“, wiederholte Irene nur. „Wirklich wunderbar.“ Zumindest diese Worte lösten ein wenig den Knoten, der sich in Nadjas Magengegend gebildet zu haben schien. Sie entspannte sich ein wenig mehr, genoss das warme Wasser und den Geruch nach Orangenblüten, der wohl vom Badezusatz kam. Es war angenehm so neben Irene zu sitzen. Ihre nächsten Worte purzelten einfach so von ihren Lippen. „Du hast das schon mal so gemacht, oder?“ „Was?“ „Einen richtigen Sub dominiert.“ Irene lachte leise. „Ja. Habe ich. Früher einmal. Bevor ich Andre kannte.“ „Es muss echt anstrengend sein“, murmelte Nadja. „Was?“ „In einer Beziehung mit jemand zu sein, den man wirklich mag und dann seid ihr beide Doms.“ „Ja“, flüsterte Irene. „Das ist wirklich anstrengend. Und frustrierend. Aber dafür haben wir jetzt ja dich.“ „Okay ...“, murmelte Nadja. Sie mochte den Klang davon. „Und noch eine Sache“, meinte Irene, während sie wieder anfing Nadjas Schulter zu streicheln. Mit einem Brummen gab Nadja zu verstehen, dass sie zuhörte. „Tu mir einen Gefallen und bleib heute über Nacht hier. Ich mag dich in deinem Zustand gerade nicht ins Auto steigen lassen.“ Was sollte Nadja dazu sagen. Sie seufzte leise. „Ist in Ordnung.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)