Ein Geständnis und seine Folgen... von Kazuki_Honjou ================================================================================ Kapitel 2: Quälende Ungewissheit -------------------------------- Die Funkstille der beiden hielt an, auch als Aoko aus dem Krankenhaus entlassen wurde.   Was Kaito lächerlich fand, da seine Freundin im Nachbarhaus wohnte. Dennoch respektierte er ihren Wunsch nach einer Auszeit. Es quälte ihn jedoch und machte ihn fast wahnsinnig, dass Aoko nicht mit ihm redete. Wir sind zusammen und gehen sogar in eine Klasse, verdammt! Und sie tut, als würde sie mich nicht kennen.., dachte er wieder einmal frustriert, als die junge Frau ohne ein Wort zu sagen an ihm vorbeiging.   Er zog extra langsam seine Straßenschuhe an, als die Schule vorbei war, um ihr einen Vorsprung zu geben. „Langsam halte ich das nicht mehr aus...“, murmelte er leise.   „Du hältst was nicht aus?“, fragte Akako Koizumi, die wie aus dem Nichts neben ihm auftauchte. Auch das noch… Kaito stöhnte innerlich. Das sie von Aokos süßem Geheimnis erfuhr, wollte Kaito nun wirklich nicht. „Ach nichts“, sagte er nur. „Du scheinst Stress mit deiner Aoko zu haben, wenn ich das richtig sehe? Ihr redet kein Wort mehr miteinander“. „Das ist halb so wild, wirklich“, gab Kaito barsch von sich. „Hat sie etwa von deinem Geheimnis erfahren?“, flüsterte Akako in sein Ohr. Kaito bekam eine Gänsehaut, jedoch von der unangenehmen Art. „Es geht dich nichts an!“, rief er nun, etwas lauter werdend. Wütend band er seine Schnürsenkel zu, und machte sich auf den Heimweg. „Oh man, die kann vielleicht nerven...“ Kaito hoffte, nicht auch noch seinem Klassenkameraden Saguru Hakuba über den Weg zu laufen. Dann würde sein Geduldsfaden endgültig reißen, und er konnte für nichts mehr garantieren.   Der junge Dieb war fertig mit den Nerven.   Zuhause setzte er sich auf sein Bett, und stützte sein Gesicht auf seinen Handballen ab. Er wollte nichts lieber, als sich mit Aoko aussprechen. Doch wie es schien, sah es nicht gut für ihn aus. „Versteh einer die Frauen...“, murmelte er, als er sein Handy hervorholte, und eine Nachricht an einen alten Bekannten schrieb.   »Hallo mein liebster Feind, können wir uns nachher treffen? Ich muss dir unbedingt etwas erzählen…   Grüße, dein K.«   Nun hieß es wieder zu warten. Doch glücklicherweise trudelte schnell eine Antwort ein, welche sein Handy mit einem Brummen kundtat.   »Hallo du Nervensäge… ich bin heute noch mit Ran verabredet. Aber morgen hätte ich Zeit. Worum geht es?   S.«   „Das war ja klar. Aber schön, dass es zwischen den beiden nun endlich zu laufen scheint“, sagte Kaito zu seinem Handy.   Er beschloss etwas für die Schule zu lernen, und setzte sich danach vor den Fernseher. Kaito musste sich ablenken, um nicht ständig an seine geliebte Freundin denken zu müssen, und das Kind, welches sie in sich trug.   Sein Kind.   Ich habe ein Recht mitzuentscheiden, verdammt nochmal…! Ich bin schließlich der Vater… Kaito schlug mit der Faust auf den Tisch. Soviel zum Thema Ablenkung, dachte er bitter.     Der nächste Tag brach an, und Kaito erwachte schlecht gelaunt nach einer Nacht, in der er lange keinen Schlaf gefunden hatte.   Der Dieb brachte den Schultag irgendwie hinter sich. Immer wieder hatte er seine Freundin aus den Augenwinkeln beobachtet, und nach Anzeichen für eine Veränderung gesucht. Doch sie wirkte wie immer, mal abgesehen davon, dass sie ihn immer noch ignorierte.   Kaito fieberte dem Treffen mit seinem alten Bekannten entgegen. Nach Schulschluss beeilte er sich diesmal, nach draußen zu kommen. Er ging nicht wie gewohnt nach Hause, sondern fuhr zu dem Treffpunkt, wo er sich mit Shinichi treffen würde.   Das Café Poirot lag unweit der Detektei Mori, wie er feststellte, als er davor wartete. „Da hat er es nicht weit, bis zu Ran...“, dachte Kaito laut. „Richtig. Nun komm mit, ich will nicht den ganzen Tag hier draußen verbringen“. Der Dieb erschrak. Er hatte Shinichi nicht kommen hören, weil er in Gedanken versunken gewesen war. Sie setzten sich gegenüber an einen Tisch, und bestellten je einen Kaffee.   „Also schieß los, was beschäftigt dich so, dass du mich nicht mal bemerkst?“, fragte Shinichi forsch. „Ich… Ach, es ist kompliziert...“, seufzte Kaito. „Nun rede schon. Fang am besten mit dem Anfang an“, brummte der Detektiv. „Ich habe Aoko gesagt, wer ich bin“. „Bist du des Wahnsinns?!“ Shinichi sah ihn fassungslos an. „Du hast es ihr wirklich gesagt?“ „Ja, man. Versteh mich doch, sie ist meine Traumfrau, und hat die Wahrheit verdient. Soll ich sie jahrelang belügen? Außerdem ist es mir lieber, wenn sie es von mir erfährt, als wenn sie es selbst herausfindet, oder von anderen hört“, sprudelte es aus dem Dieb heraus. „Du hast schon Recht… Wie hat sie es aufgefasst?“ Shinichi nahm einen Schluck aus seiner Tasse, nachdem er vorsichtig daran gepustet hatte. „Sie wollte eine Beziehungspause, und es herrscht immer noch Funkstille. Ich ertrage das bald nicht mehr...“, seufzte Kaito. Elend lag in seinem Blick. „Da bist du selbst dran Schuld, so leid es mir tut“, sagte der Detektiv ungerührt. „Ich weiß… Und da ist noch etwas...“ „Hmm?“ „Kann ich dir vertrauen, dass du es wirklich niemanden erzählst? Auch nicht Ran?“ Kaito blickte sein Gegenüber ernst an. „Wenn es ein Verbrechen ist, dann muss ich...“ Der Dieb unterbrach ihn. „Nein, so ein Quatsch“. Er kam mit dem Gesicht näher an Shinichis, als er sich verschwörerisch nach vorne beugte. „Aoko… Sie ist schwanger“. Shinichi verschluckte sich an seinem Kaffee und hustete. „Sie ist was?!“ „Ja, so ähnlich habe ich auch reagiert… Sie hatte einen Unfall wegen mir, und dabei haben sie es herausgefunden“. „...“ „Hallo? Erde an Shinichi?“ „Oh, ja tut mir leid. Ich finde die Vorstellung, dass es noch einen wie dich gibt… Seltsam“, schloss er. „Na danke auch. Ich dachte, du könntest mir vielleicht einen Tipp geben, was ich tun soll? Damit sie mit mir redet? Schließlich ist es unsicher, ob sie das Kind behält, oder nicht. Ich bin der Vater, da habe ich doch ein Wörtchen mitzureden“ In Kaitos Augen sammelten sich Tränen der Verzweiflung. Hastig wischte er mit seinem Hemdärmel weg. „Nun ja, noch nicht wirklich. Es ist ihr Körper, in dem das Kind wohnt. Sie allein darf darüber entscheiden, soviel ich weiß. Tut mir leid… Ich würde aber wohl ähnlich wie du denken, wenn ich an deiner Stelle wäre, und Ran schwanger von mir...“ Shinichi sah seinen Freund mitleidig an. Dieser hatte das Bedürfnis, seinen Kopf auf die Tischkante zu schlagen.   Das Gespräch hatte ihm gar nichts gebracht.   „Ich muss nun leider auch los, Ran will noch mit mir in die Innenstadt. Halt mich auf dem Laufenden, okay?“, sagte Shinichi noch, als er etwas Geld auf den Tisch legte.   „Mach ich.. Wenn ich nicht vorher durchdrehe...“   Shinichi klopfte dem Dieb mitfühlend auf die Schulter, bevor er den Laden verließ und zur Detektei ging, um seine Freundin abzuholen.     Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)