Firefly von MoonAndMist ================================================================================ Kapitel 14: Dreizehn -------------------- Sasuke: Es war nicht einfach gewesen, Naruto so zu sehen. Es war, als hätte er einen Blick auf den richtigen Naruto werfen können, der sich unter diese lachende Version, die er täglich sah, versteckte. Für ein Moment hatte er selbst die Sorge gehabt, es könnte ihn abschrecken, seine Gefühle verblassen lassen. Aber so war es nicht, sie veränderten sich. Es fühlte sich an, als wären sie aufrichtiger und tiefer geworden. Fast schon zögerlich sah er zu Naruto herüber, der neben ihn saß. Die Ereignisse waren bereits zwei Wochen her. Naruto schwieg darüber, was ihn so aus dem Konzept gebracht hatte, ihn so in Panik versetzte. Sasuke würde nicht nachfragen, Naruto würde reden, wenn er soweit war. Nicht nur seine Gefühle waren anders, sie waren anders zueinander. In der Schule war Naruto wieder so, wie auch Sasuke ihn kennen gelernt hatte. Nur wenn sie alleine waren, kehrte Naruto zurück zur stilleren Version seiner Selbst. Er selbst hatte dies akzeptiert und fragte sich, wie viel der guten Laune wohl gespielt gewesen war. Wie viel von dem, was er glaubte zu wissen, war der echte Naruto? Oder war dies immer der echte Naruto und das, was er nun erlebte, war nicht der Echte? Aber wenn es so war, wieso würde Naruto sich verstellen, wenn sie nun fast jeden Nachmittag miteinander verbrachten? Naruto spürte wohl, dass er ihn ansah und drehte sein Gesicht ihm zu. Die blauen Augen waren noch immer wie ein offenes Buch für ihn. Zumindest konnte er die Gefühle in den Augen lesen, die Gedanken, die dahinter steckten weniger. „Was ist?“ fragte der Blonde ihn nun, weil er ihn so anstarrte. Er ließ Naruto Zeit, ja, dass hatte er sich vorgenommen und hielt sich auch größtenteils daran. Und Naruto würde ihn sagen, deutlich zeigen, dass es der falsche Moment war, darüber zu reden. „Du bist so unterschiedlich, in der Schule und hier. Spielst du die Fröhlichkeit in der Schule vor?“ Naruto sah ihn irritiert an. „Hm, nein, so würde ich es nicht sagen.“ Sasuke hob die Augenbrauen, er wollte das Naruto weiter sprach. „Mein Kopf ist immer so voll in der Schule. Mit positiven und negativen, wenn ich mich nicht ständig mit den Anderen beschäftige und jeden positiven Gedanken äußere und diesen Gefühl nachkomme, verschwinden sie und eher das Negative bleibt. Es ist irgendwie schwer zu erklären.“ Naruto runzelte die Stirn, schien zu überlegen, ob er die richtigen Worte genutzt hatten. „Okay, und hier? Sind da nur noch die negativen über?“ War Narutos Kopf voll mit negativen Gedanken, wenn sie alleine waren? „Nein, gar nicht. Ich fühle mich ruhig. Klar, habe ich weiterhin Gedanken. Aber alles ist langsamer und einfacher. Und ich muss nicht so gegen schlechte Gedanken kämpfen.“ Nun war Sasuke doch überrascht von dieser Erklärung, die so viel preisgab. Was er bei Naruto auslöste. „Und früher? Also vorher?“ Naruto war ja eigentlich auch in seiner Gegenwart immer überdreht gewesen. „Das kannst du nicht vergleichen.“ er schüttelte den Kopf dabei. „Da wurde ich nicht so vom negativen beherrscht. Da war ich einfach ich selbst. Jetzt ist es eben etwas anderes.“ Es war interessant, wie sich Naruto ausdrückte. Er sprach nicht von Depressionen, wie es Jiraya tat. Naruto wusste natürlich, wie weit Sasuke im Bilde war und war wirklich sauer auf Jiraya gewesen. Inzwischen hatte Naruto aber zugegeben, dass es ihn gut tat, Sasuke einen Einblick geben zu können. Es fiel ihn nur leichter seine Gefühlswelt und Gedanken zu beschreiben mit diesen Worten, anstatt zu sagen, dass er eine depressive Phase hatte. Sasuke hatte auch keine Ahnung, wie sich so etwas anfühlte und konnte es sich nicht vorstellen, daher war er ganz dankbar über Narutos Wortwahl. „Verstehe.“ nickte er Naruto zu, der ihn schwach anlächelte. „Dachtest du, ich hätte nur so getan? Die ganze Zeit?“ „Mir kam zumindest der Gedanke.“ gab er zu. Naruto nahm ihn das nicht übel, er wusste es. Es war merkwürdig, wie sorglos und einfach ihre Kommunikation war und obwohl sie weniger sprachen als zuvor, fühlte sich Sasuke ihm näher als je zuvor. Wenn er ihn nur körperlich mal näher kommen könnte, Sasuke ärgerte sich etwas über seine Gedanken. Bis auf ihren Kuss am Lagerfeuer, waren sie sich nicht mehr näher gekommen, was natürlich den Umständen zugrunde lag. Aber in solchen Momenten wie jetzt, wenn sie nebeneinander auf dem Sofa saßen, wäre es ja normal Körperkontakt zu haben. Die Hand zu halten, sich berühren, vielleicht sogar sich zu küssen. Es war einfacher über Narutos Gefühlswelt zu reden aber über den Kuss hatten sie kein Wort verloren. Ob sie nun eine Beziehung führen oder nicht, Sasuke tappte im Dunkeln. Fast hätte er aufgeseufzt, weil ihn Kiba und Hinata in den Sinn kam. Da die Beiden endlich mal eine Beziehung führten, schienen sie sich kaum noch zu trennen. Ständig hielten sie Händchen, berührten sich und warfen sich verliebte Blicke zu. Sasuke freute sich natürlich, aber es war unerträglich zuzusehen, wenn er nicht weiter kam. Aber anderseits, hatte er es auch nicht versucht. Es kam ihm teilweise unpassend vor, er wusste ja nicht einmal, was das jetzt war. Er kam sich albern vor, wenn er so intensiv darüber nachdachte, was nun okay war oder nicht. Naruto blockte ja auch ab, wenn er gerade ein Thema nicht besprechen wollte. Würde er nicht genauso ihn abweisen, wenn er nicht wollte, dass Sasuke ihn berührte? Es wäre so viel einfacher, wenn sie darüber reden würden. Wäre da nicht die Tatsache, dass sich Sasuke noch alberner vorkommen würde, wenn er das fragen würde! Warum tat Naruto das nicht? Warum versuchte Naruto nicht ihn zu küssen? Und da waren diese blauen Augen, direkt und so nah vor ihn. Unwillkürlich zuckte er zurück und starrte Naruto an, der ihm so nah gekommen war. Naruto fing an zu grinsen: „Und so fühlt sich mein Kopf den halben Tag an.“ „Häh?“ Er verstand nicht, dachte Naruto den halben Tag daran ihn zu küssen? Doch, da fiel ihn ein, worüber sie sich eben unterhalten hatten. „So, da du mir wieder zuhörst, ich habe Hunger, sollen wir etwas bestellen?“ „Äh, ja. Ja klar.“ Naruto grinste immer noch, stand dann auf um sein Handy zu holen. „Worüber hast du nachgedacht?“ fragte Naruto nachdem er sich wieder auf das Sofa fallen ließ. „Nichts wichtiges.“ „Dafür hast du aber ganz schön oft geseufzt. Also?“ er klang neugierig. Kurz dachte er daran es zu erzählen, wenn da nicht sein Stolz im Wege wäre. Es war idiotisch, dass war Sasuke durchaus klar, aber er war nicht gut darin. „Was bestellen wir?“ fragte er stattdessen und schaute auf das Handy in Narutos Hand. Naruto beließ es dabei, so wie Sasuke es auch immer tat, wenn der Blonde einfach das Thema wechselte. Sie einigten sich darauf Pizza zu bestellen, dass auch rasch geschehen war. „Wann kommt eigentlich Jiraya wieder?“ fragte er nun Naruto, der das Handy auf den Tisch eher warf anstatt zu legen. „Morgen Abend.“ Es war Samstagnachmittag, Jiraya war auf einer Hochzeit eingeladen. Er war unsicher gewesen, ob er wirklich fahren sollte, aber Naruto hatte ihn mehrfach versichert, dass es okay wäre. Sasuke war kurz davor gewesen vorzuschlagen, ob er nicht hier übernachten sollte, hat es dann aber sein gelassen. Obwohl er schon sehr oft hier übernachtet hatte, war es diesmal vielleicht etwas anderes. „Okay, jetzt spuck es aus.“ Naruto drehte sich nun ganz zu ihn um und schaltete den Fernseher aus, den Sasuke eh kaum mitbekomme hatte. „Was?“ „Du hast schon wieder geseufzt. Also raus damit.“ „Nein, ehrlich, es ist nichts.“ „Du kannst mich nicht belügen, Sasuke. Und das scheint dich ja nicht loszulassen. Also, ich warte.“ Naruto würde keine Ruhe geben, dass war Sasuke klar. Wie konnte er bitte all das, was er dachte, möglichst so sagen, dass es nicht peinlich wurde? Wobei er sich nicht mal sicher war, wieso es ihn peinlich war. Was war schon dabei? „Ich dachte an Hinata und Kiba.“ fing er an und wich Narutos Blick aus. „Und das sie, na ja...zusammen sind und zusammen auf Dates gehen, all dieses Pärchenzeug machen.“ Es war schlimmer als er dachte, viel schlimmer, er spürte so deutlich, dass sein Gesicht heiß wurde. Und der Blick, den er kurz Naruto zuwarf, machte es nicht besser. Der schien zu ahnen, auf was Sasuke hinaus wollte aber statt etwas zu sagen, sah er belustigt aus. „Hör auf zu lachen.“ fuhr er ihn an, dass dazu führte das Naruto nun anfing zu lachen. Frustriert seufzte Sasuke auf, ließ sich zurückfallen gegen die Rückenlehne und schloss die Augen. „Also habe ich das richtig verstanden?“ Er riss die Augen auf und sah Naruto an, der ihn nun ernst ansah. „Du möchtest gerne...auch...so Pärchenzeug machen mit Hinata oder Kiba?“ Sasuke stöhnte auf vor Scham, als Naruto wieder lachte. „Idiot...“ murmelte er. Narutos Lachen wurde leiser, als er Narutos Hand an seiner eigenen spürte, sie sich langsam mit seiner verschränkte. Seine Haut schien zu brennen, als er die Wärme wahrnahm. Er schluckte schwer, sah herunter auf ihre Hände, die zwischen ihnen lagen, ehe er in die blauen Augen schaute. Sie schienen vor Freude zu sprühen. „Du bist der größere Idiot, sonst hättest du nicht darüber die letzten Tage ständig nachgedacht.“ Naruto hatte es gemerkt! Naruto hatte gewusst, was ihn da durch den Kopf ging. Sprachlos starrte er den Blonden an. Er hatte ihn schmoren lassen mit seinen Gedanken und wohl gewartet, dass er endlich mal einen Schritt auf ihn zu machte. „Idiot.“ murmelte er wieder. „Ja, dein Idiot“ Naruto errötete leicht bei den Worten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)