Firefly von MoonAndMist ================================================================================ Kapitel 8: Acht --------------- Naruto: „Was hat Kakashi zur dir gesagt?“ fragte Kiba, kaum hatten sie den Heimweg angetreten. Er hatte gehofft dieser Frage aus dem Weg gehen können, aber er wusste nicht wie und hatte auch keine Energie dazu. Er war müde, so extrem müde! Diese ständigen Alpträume laugten ihn aus. „Er meinte, dass das ein zu hohes Ziel ist wegen meinen Noten. Er hat mir nahe gelegt, mir einen anderen Berufsweg zu überlegen“, log er, ohne mit der Wimper zu zucken. So gelogen war es nicht mal, nur die halbe Wahrheit. „Du hast fast den ganzen Sportunterricht verpasst.“ „Das war die Kurzform.“ seufzte Naruto und sah Kiba nicht mal an dabei. Er blendete die Anderen ebenfalls aus und versank in seine Gedanken. ~Rückblick~ Kakashi stand auf und schloss die Tür, nachdem der letzte Schüler raus war. Naruto hörte ihn laut seufzen, ehe er sich umdrehte. „Naruto, ich hoffe, dass das nicht dein Ernst war.“ „Doch war es.“ Kakashi sah ihn an. „Du könntest doch so viel tun Naruto. Warum willst du gerade das? Ich verstehe es ja irgendwie, du willst wie dein Vater sein. Aber du musst doch deine eigenen Träume haben.“ In ihm kochte die Wut hoch. „Reden Sie nicht über Dinge, die Sie nicht verstehen, Sensei!“ seine Stimme wurde lauter. „Ich verstehe sehr gut, Naruto. Du willst Rache.“ „Nein, ich will Gerechtigkeit!“ „Dein Vater hätte sicher nicht gewoll-“ „Sie wissen nicht, was er wollte!“ seine Wut ließ ihn schreien. „Ich weiß es, ich weiß, was er wollte! Ich werde seine Träume wahr machen!“ „Und was ist mit deinen Träumen?“ Kakashi blieb ruhig, ermahnte ihn nicht, dass er so herum schrie. „Es ist mein eigener Traum.“ seine Stimme wurde ruhiger, während er auf den Boden starrte. Sein Kopf schmerzte vom Schlafmangel. „Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht, Naruto. Das ist nicht der richtige Weg.“ „Was sie denken, interessiert mich nicht, Sensei. Es ist mir egal, ob sie das denken oder nicht. Ich brauche nicht ihre Erlaubnis.“ Naruto fragte nicht, ob er gehen durfte. Er riss die Tür auf und lief den Gang herunter. „Naruto!“ rief Kakashi hinter ihm her. Er konnte noch nicht zurück zu den Anderen. Setzte sich auf eine Bank und schloss die Augen für einen Moment, während die Herbstsonne auf ihn schien. Warum musste gerade heute Kakashi danach fragen? ~Rückblick Ende~ Naruto schreckte zusammen, als eine Hand ihn festhielt. Sie war sanft und warm, wie sie seine Hand drückte. „Huh?“ er sah sich um. Sasuke hielt ihn fest, nun aber da Naruto wieder seine Aufmerksamkeit hatte, ließ er los. Kurz, für einen kurzen Moment, wollte er seine Hand festhalten. „Falsche Richtung Naruto.“ Sasuke sah ihn besorgt an, er wollte nicht so angesehen werden. „Hm? Wo sind die Anderen?“ fragte nun Naruto, der sich genauer umsah. Sie waren nur zu zweit. „In die andere Richtung, wie jeden Tag.“ „Oh...“ Naruto hatte es nicht mal bemerkt. Erst jetzt wurde ihm klar, dass sie an der Straßenecke waren, an der er sich auch von Sasuke jeden Tag verabschiedete. „Naruto, was ist mit dir? Irgendetwas belastet dich doch.“ Naruto schluckte schwer und mied seinen Blick, unfähig etwas zu sagen. „Okay, ich verstehe gut, wenn man nicht alles erzählen will. Aber wir...ich bin für dich da und ich will dir helfen.“ Naruto nickte leicht. Er ahnte irgendwie, wie sich seine Freunde...wie sich Sasuke, fühlte. Das er so auf Abstand ging, nichts mehr sagte. „Kommst du heute Abend vorbei? Jiraya könnte uns dann morgen zum Zelten fahren.“ Sasuke zögerte, nickte dann aber mit einem kleinen Lächeln, die Naruto so gerne an ihm sah. Er lächelte viel zu selten... Ein paar Stunden später stand Sasuke schon vor der Tür. Naruto wusste nicht mehr, wie er heim gekommen war und was er in den Stunden gemacht hatte. Sasuke lächelte ihn wieder an und vor ein paar Wochen, vielleicht auch vor ein paar Tagen, hätte es Naruto den Atem geraubt. Es war keine kleine Schwärmerei mehr, dass wusste Naruto schon eine Weile. Es machte es nicht einfacher, ganz im Gegenteil. Es sorgte dafür, dass er Stundenlang nachts in seinen Bett lag und darüber nachdachte, was sein könnte, wenn alles anders wäre. Wenn er dann endlich schlief, kamen die Alpträume. „Sasuke! Schön dich mal wieder zu sehen!“ begrüßte Jiraya den Ankömmling freudig. „Zelten, ja? Ist es nicht schon ein bisschen zu kalt dafür?“ „Ist ja nur für eine Nacht, es wird schon keiner erfrieren. Es ist ja noch recht mild.“ Naruto wusste, dass Jiraya es mochte, wenn er mit Sasuke viel Zeit verbrachte. Sein Patenonkel hofft wohl, dass Sasuke ihm helfen könnte. Und manchmal haben sie Stunden damit verbracht über Sasuke zu reden und ihre Freundschaft. Bis Jiraya irgendwann ihn wissend angesehen hatte, der Ältere dann darüber sprach, dass Sasuke ihn sicher genauso mögen würde und Naruto dies durch viele Beispiele versuchte zu widerlegen. Ja, Jiraya wusste Bescheid wie Naruto fühlte. Das war in Ordnung für Naruto, wenn er jemanden alles sagen konnte, dann Jiraya. Sasuke: „Nett von Jiraya uns immer wieder das Wohnzimmer zu überlassen“ sagte Sasuke, nachdem sie sich auf das Sofa begeben haben und die Konsole das Spiel lädt. Es war so ungewohnt, dass Naruto selbst jetzt so still war. „Heute macht er das auch nur, weil er nach dem Abendessen mit seinen Kumpel um die Häuser zieht und so tut als wäre er kein alter perverser Mann. Dann versucht er wieder irgendwelche Frauen zu beeindrucken, die ihn nicht mal beachten.“ „Ich kann dich hören, Naruto!“ rief der Weißhaarige aus der Küche. Beide zuckten zusammen, als Naruto anfing zu lachen. Nicht so herzlich oder laut wie er es sonst tat aber Sasuke beruhigte es ein wenig. Er selbst grinste nur, er war oft genug hier und kannte diese Witze schon. Die ersten Male war er über Narutos freche und nun ja, respektloses Verhalten, ein wenig erschrocken gewesen. Dann stellte er fest, es war einfach die Art und Weiße, wie die Beiden miteinander umgehen. Jiraya kochte noch für sie alle, ehe er dann aufbrechen wollte. „Bleibt nicht zu lange wach.“ grinste Jiraya und wuschelte durch die Haare von Naruto. Es machte keinen Unterschied zu vorher. „Trink nicht zu viel, sonst hast du morgen wieder ein Kater.“ erwiderte Naruto. Jiraya verließ das Wohnzimmer und Sasuke hörte, wie er sich die Schuhe anzog und die Jacke nahm. „Jiraya!“ rief Naruto aus dem Nichts und lief seinen Patenonkel nach. Was war das den jetzt? Sasuke lauschte angestrengt, leise hörte er ihre Stimmen. „Pass bitte auf dich auf, okay?“ „Mach dir keine Sorgen, Naruto.“ „Versprich es!“ Naruto klang energisch und zugleich ernsthaft besorgt. Hatte er etwas nicht mitbekommen? Jiraya seufzte laut, gab sich wohl geschlagen: „Ich verspreche es dir.“ Dann ging die Tür auf und schloss sich rasch danach. Sasuke sah rasch zum Fernseher, tat so als hätte er nichts gehört. Er war häufig hier, übernachtete auch mal hier und bekam auch mit, dass Jiraya mal abends um die Häuser zog. Aber nie hatte er mitbekommen, dass Naruto sich Sorgen um ihn machte? Wieso auch? Jiraya sah man an, dass er kein schwacher Mann war. Naruto hatte ihn sogar erzählt, dass sie zusammen vor ein paar Jahren Kampfsport gemacht hatten. Woher kam die Sorge von Naruto, dass Jiraya etwas passieren konnte? Still setzte sich Naruto wieder hin und nahm seinen Controller auf. Sasuke wollte fragen, aber ahnte irgendwie, dass er keine Antwort kriegen würde. Den restlichen Abend verbrachten sie hauptsächlich im Schweigen, wenn sie sprachen, dann ging es um das Spiel. War eigentlich ganz angenehm, wenn Sasuke nicht wüsste, dass es nicht Narutos Art war. Sonst konnte er sich kaum auf das Spiel konzentrieren weil Naruto so viel erzählte. Ein stumpfer Schrei weckte ihn, riss ihn aus einen schönen Traum. Wo war er? Wer hatte geschrien? Verwirrt sah er sich im dunklen Zimmer um, natürlich. Er war bei Naruto und lag auf der Matratze auf dem Boden. Durch die Dunkelheit versuchte er herauszufinden, was ihn geweckt hatte. Hat er den Schrei nur geträumt? Vage kann er erkennen, dass Naruto sich in sein Bett hin und her wälzte. Sein Atem war laut, als ein Wimmern über seine Lippen kam, gefolgt von einen Schrei. Sasuke war wie erstarrt, bis Naruto erneut wimmerte. Er schreckte aus seiner Starre, rappelte sich auf und machte die Nachttischlampe an. Er hockte sich vor Narutos Bett „Naruto. Hey Naruto, du träumst.“ sagte er laut und rüttelte vorsichtig an seine Schulter. „Naruto!“ er riss seine blauen Augen auf und sah sich hektisch um. „Hey, alles in Ordnung. Du hast nur geträumt.“ sagte er nun sanfter. Er zitterte, seine Augen waren voller Angst. Was machte ihn solche Angst? Sasuke schluckte schwer, als er sah wie sich Naruto zusammenrollte und sich mit seinen Armen selbst umklammerte, um sich wohl zu beruhigen. Überfordert mit der Situation, hockte dort Sasuke vor seinen Bett. Er kannte sich nicht damit aus, aber er erinnerte sich, was Itachi gemacht hatte, wenn er als Kind schlecht geträumt hatte. Also setzte sich Sasuke auf Narutos Bett, zog ihn näher, dass der Blonde Schopf auf seinen Schoss lag und strich vorsichtig durch die Haare. Naruto versteifte sich für einen Moment, entspannte sich aber wieder rasch. Sasuke gab ihn Zeit, bis er aufhörte zu zittern und sein Atem wieder normal war. „Willst du mir davon erzählen?“ fragte er leise. Naruto schüttelte leicht mit dem Kopf. „Okay, aber denk daran, was ich gesagt habe. Ich bin da für dich. Ich weiß nicht, was in dir vorgeht aber ich möchte dir helfen.“ Naruto schwieg und gerade als Sasuke dachte, er wäre eingeschlafen wieder, sprach dieser. „Ich kann nicht mehr schlafen ohne Alpträume zu haben. Ich dachte, wenn du hier wärst, würde ich vielleicht ruhiger schlafen. 'tschuldige, dass ich dich geweckt habe.“ „Red keinen Unsinn, als ob mich das stören würde, dass ich nun wach bin. Es stört mich eher, dass mein bester Freund nicht mit mir redet und sagt was los ist.“ „Ich bin dein bester Freund?“ Sasuke lächelte und sah herunter, wie Narutos Kopf auf seinen Schoss lag. Er konnte nur sein Profil sehen in dem schwachen Licht, sah aber deutlich wie Naruto ihn ansah mit seinen tiefblauen Augen. „Ja, irgendwie schon.“ Mein bester Freund, in den ich heimlich verliebt bin. Naruto lächelte leicht und schloss die Augen. „Du erzählst mir aber auch nicht alles.“ sprach Naruto leise. „Was meinst du?“ „Damals...hast du gesagt, es wäre von deiner Mutter...Itachi hatte es mir erzählt, als ich das erste Mal bei dir war.“ Leise seufzte Sasuke auf. Er hatte geahnt, dass irgendwann die Unterhaltung kommen würde. „Wir kannten uns kaum und ich wollte nett sein zu dir, ohne dass du es weißt. Niemand aus der Klasse weiß es, also habe ich einfach gelogen. Ich hätte es dir längst sagen sollen, aber irgendwann war der richtige Moment vorbei.“ Naruto schien nachzudenken, während Sasuke weiter durch das blonde Haar streichelte. „Meine Eltern sind damals an meinen Geburtstag gestorben. Sobald der Oktober anbricht, kann ich nicht mehr schlafen.“ Zum ersten Mal hörte Sasuke ihn über seine Eltern sprechen. Sasuke hatte sich gedacht, dass sie verstorben waren, sonst würde Naruto wohl kaum bei Jiraya leben. Es war trotzdem etwas anderes, dass Naruto es aussprach und sich ihn anvertraute. „Und deswegen hasst du deinen Geburtstag.“ er fragte nicht, er verstand. Naruto nickte wieder leicht. „Und deswegen bist du auch damals aus Konoha weggezogen.“ fiel nun Sasuke ein, spürte wie sich Naruto versteifte. Er wusste nun, dass es so war. Wieso Naruto so empfindlich zur Zeit war. Er hatte diesen Verlust vielleicht auch nie richtig verarbeitet. Allein die Tatsache, dass es auf seinen Geburtstag fiel und Naruto vielleicht jedes Jahr immer wieder erklären musste, wieso er nicht feiern möchte, ließ ihn nicht los. „Versuch zu schlafen“ flüsterte er den Blonden nun zu. „Ich kann nicht.“ seine Stimme zitterte wieder. „Rutsch rüber.“ lächelte Sasuke ihn an. „Was?“ Naruto drehte den Kopf zu ihn und starrte ihn an. „Los jetzt, mir ist kalt.“ Er schob ihn etwas und kroch dann mit unter die Decke. Sasuke wusste nicht, ob das so eine gute Idee wäre, sein Herz wollte schon wieder aus seiner Brust springen. Naruto hat nie den Körperkontakt gemieden zu ihn, aber es war etwas anderes, mit ihm in Bett zu liegen. Es war intimer. „Aber wehe du befummelst mich.“ scherzte Sasuke und seit Tagen lachte Naruto das erste Mal, wie er es immer tat. „Danke Sasuke“ murmelte Naruto noch leise, ehe Beide einschliefen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)