Der Weltraumpirat und das Geheimnis der Lillith von Minako (Harlock/OC, Kei/OC, evtl OC/OC) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3: In der Höhle des Löwen -------------------------------------------- [Minako's POV – 2 Monate später] Es hatte sich viel getan, in den letzten 60 Tagen. Meinen Bruder konnte ich bisher nicht zur Rede stellen, da er nicht mehr auffindbar war. Vermutlich hatte er sich nun endgültig bei den Rebellen in ihrem Versteck gemütlich gemacht. Trotz meiner Verantwortung der Earth Defense Force gegenüber, verschwieg ich ihnen die Identität des 'Eindringlings'. Ich wusste nicht warum, aber irgendwas sagte mir, dass es das Richtige war. Um mehr über diese geheimen Monsterforschungen in Erfahrung zu bringen, kämpfte ich mich an die untere Rangspitze meines Regimentes. Und zwar bekleidete ich einen Posten in den unteren Offiziersrängen dank meiner taktischen und flexiblen Eigenschaften. Mitsuru empfahl mich daher zum Feldwebel. Das war vor einem Monat, da mein Vorgänger bei einer Mission ums Leben gekommen war und kein richtiger Nachfolger in den Startlöchern stand. Eine große Ehre, die auch mit viel Verantwortung verbunden war. Nun war ich auch befugt, Einzelheiten über den Behemoth zu erfahren. Was ich allerdings von Takako erfuhr, wunderte mich. Die Kreaturen waren lediglich Trainingshilfen für das Militär. Gezüchtet, um immer stärker und widerstandsfähiger zu werden und unseren Soldaten daher vor immer größere und schwerere Aufgaben zu stellen, um diese zu meistern. Und dieses Training irgendwann für den realen Kampf sinnvoll einzusetzen. Das erklärte allerdings noch lange nicht, warum man ein so großes Geheimnis um diese Züchtungen machte. Offenbar wusste nicht einmal die Regierung davon Bescheid, geschweige denn die Bevölkerung. Eine weitere Frage, die sich stellte, war, weshalb uns das Tier dann im Regierungsgebäude angriff. Auch darauf hatte die kühle Generälin eine Antwort. Der Behemoth geriet außer Kontrolle und entkam aus seinem Käfiggehege, als es gerade in einem riesigen Transporter zu einem Trainingsgelände gebracht werden sollte. Es war durch Beruhigungsmittel ruhig gestellt, aber offenbar hatte es nicht mehr geatmet und unerfahrene Soldaten hatten ihm deswegen ein Gegenmittel verabreicht. Dummerweise dosierten sie das Mittel falsch, was auf das Tier wirkte, als hätte es Aufputschmittel zu sich genommen. Es war danach wie im Rausch und sammelte Kraft, um die verstärkten Metallgitter zu zerstören. Diese Erklärung war etwas dürftig, aber es machte so viel Sinn, dass ich nicht weiter fragte. Dennoch hatte ich immer ein Gefühl der Beklemmtheit, wenn ich an diese Frau dachte... Ich konnte es nicht erklären, aber immer, wenn ich ihr in die Augen sah, fühlte ich mich benommen und bekam leichte Kopfschmerzen... Um mich von allem abzulenken, flüchtete ich mich in Arbeit. Operieren von Missionen, auf der Erde und in seiner unmittelbaren Umlaufbahn (Die unschöne Tatsache, wie hysterisch und verstört ich bei meinem ersten Flug ins All war, verdrängten Mitsuru, Takako und ich an dieser Stelle..) Außerdem winkte eine Beförderung zum Leutnant, wenn ich Mitsuru dabei half, diesen Weltraumpiraten Harlock zu fangen Er hatte meinem Bruder und mir zwar das Leben gerettet, aber das änderte ja nichts an der Tatsache, dass er ein gesuchter Verbrecher war, der uns den Rücken kehrte und nun unsere Transportraumschiffe angreift und überfällt... [Kein POV] Es war ein angenehmer Sommertag und Takako hatte Mitsuru und seine Leute damit beauftragt, Harlock in eine Falle zu locken. Minako sah dadurch ihre Chance auf Beförderung und schloss sich mit der Gruppe Gefreiten, die unter ihrem Kommando standen, an. Diese Gelegenheit durfte sie nicht verstreichen lassen, dachte sie sich und so stand sie mit Mitsuru und einigen Soldaten.. vor einer katholischen Schule mit einem Wohnhaus? Auf dem Schild stand 'Saint Giovanna Academy'... „Was wollen wir hier?“, wollte die Blonde wissen. Ungefähr zur selben Zeit... In der Nähe eines Forschungslabors von Saionji Industries, Takakos Firma, die mit außerirdischen Lebensformen und Substanzen experimentierte.. lauerten drei Personen und ein schneeweißer Wolf im Verborgenen. Einer der Männer war Mamoru, der sich mittlerweile dank der Heilkräuter seiner rechten Hand (neuen rechten Hand durch Hiroshis Tod) Aki, wieder erholt hatte. Aki, eine junge Frau mit kurzen, abstehenden orangeroten Haaren war ebenfalls dabei. Die dritte Person war Cid. Sie beobachteten den Eingang. Zwei bewaffnete Elite-Soldaten, die rein mechanisch aussahen, bewachten die riesige Metalltür. Sie gehörten zu Takakos eigener Truppe und gehorchten nur ihr. „Mhm. Die Sicherheitsvorkehrungen sind auf einem weitaus höheren Level, als im Regierungsgebäude. Da will wohl jemand mit allen Mitteln verhindern, dass unerwünschte Besucher vorbei kommen.“, überlegte Aki und zoomte mit einer fortschrittlichen Sonnenbrille nah heran. Dieses kleine technische Wunderwerk fungierte wie ein Fernglas und lief mit der rechnerischen Hochleistung eines ganzen Observatoriums vom Jahre 2050. „Weil niemand wissen darf, was für Experimente dieses durchtriebene Weib da wirklich macht.“, murmelte Mamoru. Für ihn bestand kein Zweifel, dass die Kreatur, die ihn, Kaito und seine Schwester attackiert hatte, bewusst von Takako auf sie losgelassen wurde. Allein ihre Worte und dass sie sie 'laufen' ließ, bestätigten den Blonden in seiner Annahme. „Wir könnten über die Kanalisation hinein. Sie müssen durch den ganzen intergalaktischen Giftmüll eine interne Kläranlage besitzen. Durch die labyrinthartigen Schächte, sollte es uns möglich sein, unbemerkt hinein zu gelangen. Du kennst dich hier schließlich aus, Boss.“, sprach Cid. Mamoru schloss kurz die Augen und sah dann zu Ruuk. Dieser starrte das Labor verächtlich an und knurrte hin und wieder. „Ruuk und ich haben keine guten Erinnerungen an dieses Labor. Lasst uns Cid's Ratschlag beherzigen und unterirdisch hinein schleichen.“, nickte er schließlich. Durch einen nahegelegenen Gullydeckel ging es durch die Abwasserkanäle, wie schon zu Kaitos Rettung. Die Kanäle waren dunkel und glitschig. Nur Ruuks leuchtendes Fell spendete ein wenig Licht. Die drei Rebellen fanden einen unterirdischen See, als sie nach der Luke, die unter das Labor führte, suchten. Es war ruhig. Fast schon zu ruhig, doch Ruuks permanentes Versteifen und Zusammenzucken, gab ihnen stetig das Gefühl von drohender Gefahr. Aki blieb stehen, um sich das schmutzige Wasser des Sees anzusehen. „Seht mal. Wie die Farben sich ändern. Das sind keine irdischen Flüssigkeiten... Hm, chemische Reaktionen verursachen diese regenbogenfarbenen Bläschen da..“, stellte die junge Frau, und Tochter von Cid, fest. „Wartet..hat sich da etwas bewegt?“, fragte Cid und zeigte auf einen Schatten im Wasser. Mamoru zog beide vom Wasser weg. „Und ich hatte mich schon gewundert, warum es hier unten keine Wachen gibt..“, murmelte der Blonde und erblickte zwei unheimlich aussehende Augen im Wasser, bevor etwas riesiges an die Oberfläche brach. „Sieht aus wie unser Empfangskomitee..“, zischte Mamoru und ging mit seinen Kameraden in Kampfstellung. Derweil war Minako zusammen mit Kiruta und ihren Gefreiten im Gebäude der katholischen Schule und standen vor der Direktorin und einem etwa 7jährigen Mädchen mit kurzen blauen Haaren. Sie schien den Kommandanten schon zu kennen und blickte schweigend zu Boden. Die Direktorin legte ihre Hand auf den Kopf des Kindes. „Sei ein braves Mädchen, Mayu und geh mit den Soldaten mit. Sie werden dir nichts tun.“, versicherte ihr die mollige, ältere Dame. „Ich weiß.. Aber sie wollen Harlock umbringen..“, antwortete die Kleine besorgt. „Genug davon, komm einfach mit!“, fuhr einer von Kirutas Männern das Kind an und zog sie etwas grob an der Hand hinter sich her, bis Mayu vor Schmerz wimmerte. „Mitsuru, ich verlange eine Erklärung. Was hast du mit dem Mädchen vor?“, fragte Minako den Blauhaarigen und verschränkte die Arme. Seit sie in den Offiziersrängen war, erlaubte es ihre Position, Kiruta zu duzen, egal was die Soldaten dachten. Nur Takako bestand darauf, selbst vom Minister und allen Militärrängen gesiezt zu werden. Sie empfand das Du, als respektlosen Umgang. Die junge Blonde sah Kiruta erwartungsvoll an. Kinder hatten ihres Erachtens nach nichts mit den Belangen des Militärs zu tun. „Sie ist der einzige Trumpf, den wir gegen Harlock haben.“, erklärte der Kommandant. „Ist dieses Mädchen etwa seine Tochter?“ „Nein, die Tochter seines besten Freundes. Harlock liebt dieses Kind allerdings, als wäre es sein eigenes. Wohin wir sie auch bringen.. er wird kommen.“, fügte er hinzu. Die junge Blonde traute ihren Ohren nicht. „Das kann nicht dein Ernst sein.“, begann sie ungläubig. „Du benutzt ernsthaft ein unschuldiges Kind, um Harlock anzulocken? Wie alt ist sie? Sechs? Acht? Das ist richtig feige.“, fügte sie hinzu. Kiruta sah sie verständnislos an. „Ich habe keine Wahl, Minako. Diese Generälin sitzt mir im Nacken und wenn ich ihr nicht bald Harlocks Kopf bringe.. ersetzt sie mich und ich darf bis an mein Lebensende Latrinen schrubben.“, antwortete er. „Kiruta.. Ich schwöre dir, wenn diesem Kind auch nur ein einziges Haar gekrümmt wird..“, drohte Minako. Der Kommandant nickte und ein leichtes Lächeln spiegelte sich auf seinen gebräunten Lippen. „Du bist stark geworden.“, kommentierte er. „Am Anfang hättest du dich niemals getraut, so mit mir zu reden.“, führte er an. Minako zuckte leicht mit den Schultern. „In meiner Position muss ich Durchsetzungsvermögen zeigen. Und ich hatte einen guten Lehrer.“, grinste sie. Kiruta nickte, bis ein Soldat die Unterhaltung störte. „Verzeihung, dass ich störe.. Kommandant Kiruta. Der Premierminister wünscht Sie umgehend zu sprechen.“, sprach der junge Soldat, während er salutierte. „Ich bin auf einer Mission zur Ergreifung von Captain Harlock. Ich habe keine Zeit für seine unwichtigen Probleme.“, winkte der Blauhaarige ab. „A-Aber Kommandant, es ist eine äußerste Dringlichkeit.. Generälin Saionji möchte.. nein, verlangt ausdrücklich Ihre Anwesenheit.“, stotterte der Jungspund leicht eingeschüchtert. Kiruta seufzte kaum hörbar. „Dann ist wohl wieder eines ihrer Laborexperimente entkommen und diesmal hat es jemand mitbekommen. Und ich darf die Suppe auslöffeln. Warum sonst, sollte sie mich plötzlich hier abziehen. Nun, es hilft wohl nichts. Minako.“, sprach er resigniert. „Ja?“ „Ich übertrage dir das Kommando über den Einsatz.“ Die Blonde blinzelte verdattert. „Bist du dir sicher?“, hakte sie nach. „Ich habe keinen Zweifel an deiner Kompetenz. Hör zu. Flieg mit Mayu nach China. Zur chinesischen Mauer. Rund um die Mauer haben wir Raketenwerfer und Fangnetze positioniert. Wartet dort auf Harlock und.. versucht ihn lebend zu fangen. Denn seinen Tod will ich nicht verpassen.“, grinste Kiruta. Minako nickte und salutierte, denn er war immer noch höher als sie gestellt. „Ich werde dich nicht enttäuschen, Mitsuru.“, sagte die junge Frau und verließ das Gebäude, um in das Flugshuttle zu steigen, in dem Mayu bereits untergebracht war. Nun ging es also nach China.. Mamoru, Aki und Cid sahen sich indessen einer riesigen, schlangenartigen Kreatur gegenüber. Sie öffnete ihren Schlund und zeigte ihre ca 60 cm langen Fangzähne. Ihr schuppiger Körper glänzte in ähnlichen Farben wie die unbekannte Flüssigkeit und es besaß ein Segel von Kopf bis zum Rücken hinunter, zumindest erkennbar davon, wieviel aus dem Wasser ragte. „Vorsicht.. Vermutlich kann es Gift spucken.“, warnte der Blonde, der von seiner eigenen Vergangenheit als Forscher dieser Einrichtung schon wusste, unter welchen Bedingungen die Kreaturen erschaffen wurden. Die Kreatur, ein Leviathan, spuckte eine transparente Flüssigkeit zu den Eindringlingen. Sie wichen aus und sahen, wie dieses Sekret ein Metallgitter verätzte. Mamoru nahm seine Pistole und schoss auf das Maul der Schlange. Leviathan brüllte wütend und benutzte seine Schwanzflosse, um aus dem Wasser über die Fläche vor sich zu jäten. Cid und Aki schossen unisono Waffen mit Seilen an Enterhaken ab, die sich in das Gestein an der Decke verhakten, um sich dann hochziehen zu können. Mamoru schnappte sich Ruuk und der Wolf verwandelte sich in seine drei Meter große Gestalt. Der Blonde sprang auf den Rücken des Tieres und Ruuk sprintete an den Kanalwänden entlang, als könne er an ihnen hinauf klettern. Die Seeschlange folgte den Bewegungen des Wolfes und neigte den Kopf, ein Zeichen für Achtsamkeit. Dadurch vernachlässigte es die Präsenz der anderen Beiden. Aki und Cid sahen einander an, während sie in der Luft am Seil hingen und ließen zeitgleich los. Dabei zückten beide ihre Waffen: Cid ein hochtechnisiertes Schwert und Aki Shuriken und Senbons, Wurfsterne und Wurfnadeln, die an beiden Seiten spitz zulaufend waren. Aki warf die Nadeln an den Hals der Kreatur, da der Schuppenpanzer dort schwächer war. Cid rammte das Schwert in den Bauch, was den Leviathan schmerzend aufschreien ließ. Das Tier holte mit der Schwanzflosse erneut aus und traf Aki, die von der Kraft zu irgendwelchen Röhren geschleudert wurde. „Aki!! … Ahh!“, der Ruf von Cid wurde unterbrochen, als die Schlange Cid mit seinem Schlund packte und in die Höhe riss. „PAPA!“, rief Aki vom Boden aus und hob ihre Hand, um die Wurfsterne zu werfen. Aufgrund hoher Schmerzen durch den Aufprall, ließ sie die Shuriken wieder fallen und hustete. Cid knurrte, sein Körper hing zwischen den Fangzähnen. Er stach mit dem Schwert in das Zahnfleisch der Schlange, wodurch viel Blut ins Wasser spritzte. „CID!“ Mamoru sprang von Ruuk und auf den Kopf des Monsters. Dabei haute er mit den Fäusten immer wieder auf die Augen des Leviathans. „Boss, nimm meine Tochter und Ruuk und verschwindet von hier!“, meinte Cid, der seine Zähne zusammen presste, weil die Zähne um seinen Torso bereits in sein Fleisch gebohrt waren. „Niemals! Ich lasse niemals einen Freund zurück!“, knurrte Mamoru und trat der Kreatur in seine Nasenlöcher. Der Leviathan röchelte und schüttelte sich. „Lass ihn los!“, befahl der Blonde wütend und boxte der Kreatur zwischen die Augen. Das schien das Wesen in einen wütenden Rausch zu versetzen, denn es begann rötlich zu leuchten. Ruuk sprang nun an die Kehle der Schlange und biss hinein, was die Schlange dazu brachte, noch stärker zu schütteln, bis sich Mamoru nicht mehr halten konnte und drohte, in die unbekannten Chemikalien zu fallen. Dadurch ließ das Tier auch von Cid ab und beide Männer fielen nun. Cid wurde auf den kalten Boden geschleudert, wo sich schnell eine Blutlache unter ihm bildete. Ruuk löste sich von Leviathan und erwischte Mamorus Umhang mit seinem Maul, kurz bevor dieser in die Berührung mit der Flüssigkeit gekommen wäre. Der Wolf riss ihn mit aller Kraft zur Seite, sodass der Blonde neben Cid landete. Dafür hörte der Forscher unmittelbar nach seiner Rettung ein lautes Platschen.. „RUUK!!“ Wieder zurück bei der Earth Defense Force.. Minako flog mit den beiden Einheiten nach China, zur chinesischen Mauer, die in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach restauriert wurde, damit sie noch wie im Urzustand aussah über die Jahrtausende hinweg. Mayu, die im Shuttle hinter ihr saß, schwieg die ganze Zeit, während die Blonde eine Akte zu allen Daten des Mädchens durchlas. Offenbar benutzte das Militär sie nicht zum ersten Mal.. scheinbar war sie auch schon in Ägypten und anderen Orten, die an sich nichts für ein kleines Mädchen waren... 'Mir ist gar nicht wohl bei der Sache..', dachte sich die junge Frau besorgt. Sie hatte sich in Gegenwart von Soldaten und im Kampf eine dickere Haut zugelegt, doch tief in ihrem Herzen war sie noch unverändert. Und da gab es noch diese kleine Stimme in ihrem Kopf, die ihr zur Vorsicht riet, wenn es um die Generälin Takako Saionji ging. „Wir sind da, Frau Feldwebel.“, sprach ein junger Soldat, der Minako aus ihren Gedanken riss. „Oh. Ja. Alle Mann in Gefechtsbereitschaft. Überprüft, ob die Arcadia bereits in der Erdumlaufbahn ist.“, befahl sie, woraufhin der Soldat salutierte. „Jawohl, Ma'am.“ Die junge Frau stieg aus der Beifahrerseite des Shuttles und ging zu den hinteren Türen. Sie öffnete diese und hielt der Kleinen die ausgestreckte Hand entgegen. „Hab keine Angst. Ich will dir nichts böses.“, sprach die Blonde sanft. Mayu blickte sie an. „...Warum wollt ihr Harlock fangen?“, fragte sie nur. Kiruta hatte sie diese Frage in der Form noch nie gestellt. „Harlock ist ein Verbrecher, der unsere irdischen Stützpunkte bedroht. Wir versuchen nur, die Erde und das Universum, sicherer zu machen. Das ist alles.“, erklärte Minako ihr. Mayu schüttelte direkt ihren kleinen Kopf. „Harlock beschützt auch das Universum.. Er ist kein Verbrecher..“ „..geht das schon wieder los. Hören Sie nicht auf das Gefasel dieser Göre. Harlock hat ihr eine Gehirnwäsche gegeben.“, unterbrach einer der Soldaten von Kirutas Einheit das Mädchen und gab ihr eine Ohrfeige. „Das ist für dein loses Mundwerk, Kleine. Und glotz mich nicht so blöd an, sonst gibt es noch eine Schelle oben drauf.“, drohte der Soldat und wollte erneut seine Hand heben, da packte Minako sein Handgelenk und drückte sie zurück zu Boden, bevor sie den Soldaten mit einer beiläufigen Bewegung von dem Mädchen weg stieß. Mayu, die sich von der ersten Ohrfeige ihre Wange hielt und weinte, sah nun geschockt und erstaunt auf. „Schluss jetzt. Auf deinen Posten. Und sollte ich dich noch einmal dabei erwischen, wie du Gewalt gegen ein Kind – oder Wehrlosen, einsetzt, ist eine Verwarnung noch das Harmloseste, mit dem du zu rechnen hast. Haben wir uns richtig verstanden?“, knurrte sie ihn an. „Pff. Sie haben mir gar nichts zu sagen. Kommandant Kiruta ist der Einzige, von dem ich Befehle annehme. Wenn es Ihnen bei uns zu 'hart' zugeht, empfehle ich, dass Sie wieder einem passenden Beruf nachgehen. Zum Beispiel Kochen.“, grinste der Soldat hämisch und stupste mit der Handfläche provokativ die Wange von ihr, als wollte er sie herablassend betrachten. Einige seiner Kumpels, die in der Nähe waren, begannen ebenfalls zu lachen. Ein kurzer mystischer Glanz war in Minakos linkem Augen zu sehen, bevor sie eiskalt erneut das Handgelenk packte, von sich wegdrückte und den Griff so eisern festigte, bis der Mann vor Schmerz zischte. „Solange Kommandant Kiruta nicht da ist, habe ICH hier das Sagen. Das gilt für beide Einheiten. Ich sage es nicht noch einmal. Beweg deinen Hintern auf deinen Posten. Und wenn du noch einmal das Kind anfasst, sorge ich persönlich dafür, dass du nie Kinder bekommen wirst. War das deutlich?“ [Mina's POV] Mein Herz raste vor Anspannung und Nervosität. Normalerweise redete ich so nicht mit anderen, aber es war die einzige Sprache, die diese Vollidioten verstanden.. und bei Gewalt gegen Kindern und wehrlosen Zivilisten verstand ich erst Recht keinen Spaß. Wieso duldete Mitsuru so ein Verhalten bei seinen Leuten? Zugegeben, ich trat dem Militär anfangs nur bei, um Hiroshis Mörder zu finden. Aber auch, um die Menschen zu beschützen. Und SO sah definitiv kein Schutz aus. Ich ließ das Handgelenk los und der Soldat schluckte schwer, als er mich sauer musterte. „Zu Befehl.“, nuschelte er kleinlaut, bevor er sich umdrehte. Bei seinen Freunden begann ein reges Tuscheln, vermutlich über mich. Takako war neben mir die einzige Frau im Militär und selbst ihre Beliebtheit war recht gering. Mit Sicherheit büßte ich mir mit diesem Auftreten auch viele Sympathiepunkte ein. Was soll's. Ich bin ja nicht hier, um Freunde zu finden. Ehrlich gesagt, wollte ich solche selbstgefälligen Menschen, die andere so scheiße behandelten, auch nicht als Freunde. „Frau Feldwebel..“, hörte ich einen meiner Soldaten schließlich. Ein Seufzen verließ meine Lippen, damit ich mich wieder etwas sammeln konnte. „Was gibt es? Schon ein Zeichen von der Arcadia oder Harlock?“, fragte ich. Der junge Soldat, vielleicht 16 oder 17 Jahre und auf seiner ersten Mission, kratzte sich am Nacken, als ob er etwas schlimmes beichten wollte. „Nein.. aber.. das Mädchen, welches wir als Köder mitgenommen haben.. ist verschwunden..“ Meine Augen weiteten sich und ich blickte zurück ins offene Fahrzeug... Die Rücksitze waren leer. Verdammt! Mayu musste den Moment, als wir abgelenkt waren, zur Flucht genutzt haben. Was für ein intelligentes Kind...aber auch leichtsinnig. Diese Gegend war seit rund 500 Jahren verlassen, nachdem ein langer Krieg zwischen China und Korea weite Teile des Landes mit Giftgas unbewohnbar gemacht hatten. Das hier ist alles zu einem Dschungel zwischen den Ruinen alter Großstädte geworden, wo die Tiere Immunität gegen das Gift erlangten über Generationen. Sie weisen hohe Aggressivität auf und als wäre das für ein kleines Mädchen nicht schon gefährlich genug, wimmelt es hier auch von bröckeligen Steinklippen mit engen Pfaden und Banditen lauern hier auf arglose Touristen, die die Ruinen von Peking oder Hong Kong sehen wollen.. „Wie konnte das passieren? Wie lange ist sie fort?“, fragte ich den Knaben. „I-Ich habe leider nicht aufgepasst.. Tut mir leid.. Fräulein Feldwebel..“ Ich atmete tief durch, doch noch bevor ich etwas sagen konnte, unterbrach er mich. „Ich schicke umgehend einen Suchtrupp nach ihr.“ Ich nickte, aber ein Suchtrupp genügte mir nicht. Schließlich war es auch mein Fehler. „Tu das. Ich werde mich der Suche mit einem Ground Runner (eine Art Jetski, nur für alle Arten von unebenen Landstrecken) anschließen. Kontaktiert die stationierten Soldaten auf der Mauer. Egal, was passiert, sie sollen NICHTS unternehmen, bevor ich wieder da bin.“, befahl ich. „Verstanden!“ „Gut. Wegtreten.“ Mit diesen Worten machte ich mich zu dem Transporter, der die Ground Runner beherbergte. Ich MUSSTE Mayu finden, bevor es jemand.. oder etwas anderes tat... Inzwischen wieder im Abwasserkanal.. Um Mamoru zu retten, fiel Ruuk in diese unbekannte Flüssigkeit. Es überraschte den Blonden daher nicht, als sein Wolf Sekunden später in seiner Kampfgröße, um die fünf Meter, wieder auftauchte. Aber irgendwas an ihm war anders als vorher.. Er attackierte sofort den Hals der Schlange und zerfleischte das Gewebe mit ungewohnt hoher Aggressivität. „Ruuk..“, flüsterte Mamoru besorgt, als sein treuer Begleiter den Leviathan durch diesen Biss tötete. Blutmassen spritzen überall hin, inklusive auf die beiden Männer, da Mamoru den verletzten Cid nun stützte. Trotz der Bisswunde, war der ältere Mann noch im Stande zu stehen. Ruuk wandte sich zu ihnen, dabei spuckte er einen großen Fleischklumpen, den er der anderen Kreatur mit reiner Kraft herausgerissen hatte, aus und begann zu schnüffeln.. Dann knurrte er bedrohlich. „Was hast du, alter Junge? Wir sind es..“, fragte Cid und löste sich von der Schulter des Jüngeren. Ruuk war wie ausgewechselt. Seine roten Augen leuchteten unheilvoll in verschiedenen Farbtönen auf und es kam Schaum aus seinem Maul. „Er scheint uns nicht mehr zu erkennen... Liegt das an dieser Flüssigkeit?“, murmelte der Ältere fragend. „Schau..“, begann Mamoru und deutete auf Ruuks Halskrause. Der eingebettete Edelstein war halb weggeätzt und leuchtete nicht mehr. „Die Schutzfassung, die Hiro für ihn hergestellt hat, um seine Morphkräfte im Zaun zu halten... Ohne den Limiter kann er bis ins Unendliche wachsen..“, fügte er leise hinzu. Ruuk roch das Blut an den jungen Männern und seine Ohren waren angelegt, wie bei einem wilden Raubtier, welches gerade seine Beute im Visier hatte. Es bereitete einen Sprungangriff auf die beiden Männer vor.. „NEIN! RUUK! Erkennst du uns denn nicht?“, Cids Ruf wurde von Mamoru unterbrochen, der ihn zu Boden riss und der Wolf dadurch an Präzision einbüßen musste und daneben sprang. Die Männer rollten sich ab und der Wolf bellte feindselig. Cid stellte sich daraufhin vor Mamoru mit ausgestreckten Armen. „Was ist nur in dich gefahren?“ „Cid, er hört dich grad nicht.. geh zu Aki in Deckung.“, flehte der Blonde seinen Mentor an. Cid lächelte. „Egal, was das Zeug aus ihm gemacht hat. Ruuk ist das intelligenteste Wesen auf diesem Planeten. Er wird uns nichts tun.. Komm her.. Junge.. Du kennst mich doch. Ich habe dich an dem Tag, als dich Mamo und Hiro aus diesem Labor befreit haben, wieder aufgepäppelt. Seitdem habe ich dich jeden Tag gefüttert.“, erzählte Cid und lief sehr langsam auf Ruuk zu, um ihn mit einer schnellen Bewegung nicht zu erschrecken. Cid war früher ein Tierpfleger, daher wusste er genau, wie er mit Tieren umzugehen hatte, selbst wenn sie in einen Blutrausch gerieten. Ruuk blieb wie angewurzelt stehen, knurrte aber bedrohlich. Daraufhin blieb Cid stehen. „Shh... ganz ruhig, mein Junge.. Es wird alles gut..“, lächelte Cid und hatte Ruuk erreicht. Er berührte die große Nase des Tieres und streichelte sie. Dann drehte er sich zu Mamoru. „Siehst du? Er erkennt uns. Alles gut.“ … Kurz nachdem er diese Worte sagte, riss Ruuk ihm den Kopf ab und der leblose Torso fiel zu Boden. „PAPA!“ „CID!“, schrien Mamoru und Aki unter Tränen, als Ruuk nun langsam auf den Blonden zulief und dabei achtlos auf Cids toten Körper trampelte. Der Wolf stoppte dann, weil plötzlich ein Schuss ertönte und um seinen Hals auf einmal eine metallische Kette gelegt war. Es gab starke elektrische Stöße von sich, was Ruuk in seine Miniaturversion zurück verwandelte und er bewusstlos zu Boden ging. Mamoru blickte schockiert und unter Tränen zu Aki. Drei Kämpfer, einer davon Kommandant Kiruta, mit Pistolen, die auf die junge Frau gerichtet waren, hinderten sie an der Flucht. Vor ihnen stand Takako mit einem großen Schussgerät, mit dem sie die Metallkette abgeschossen hatte. „Da ist uns ja ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Vielen Dank, dass du uns Projekt V zurück gebracht hast. Ihr seid verhaftet. Bringt sie in Sicherungsverwahrung. Ihre Hinrichtung findet morgen statt.“ Mamoru hob beide Arme und verschränkte sie hinter seinem Kopf, um widerstandslos von den Soldaten abgeführt zu werden. 'Verflucht..' Minako suchte derweil nach Mayu. Sie fuhr auf dem Ground Runner und scannte die Umgebung nach Wärmesignaturen ab, die Lebewesen von sich gaben. Damit konnte sie Mayu recht schnell orten. Sie war am Rande eines Dschungels nahe von hohen Steilklippen. Die Blonde entschied sich, bei den Klippen zu Fuß weiter zu gehen. Sie nahm ihre Waffen zwecks Verteidigung gegen Wildtiere und Banditen und machte sich auf den Weg zum schmalen Pfad. Sie orientierte sich an den Spuren, die Mayu verrieten. Fußabdrücke, die sich von Tieren unterschieden, umgeknickte Zweige, gepflückte Beeren von Sträuchern.. Sie hatte wirklich viel von Hiroshi gelernt. Schließlich leitete er in den Sommern immer leidenschaftlich gerne Pfadfindercamps. Es dauerte nicht lange, bis die Blonde Mayu fand. Sie wurde gerade von 3 Tigern umzingelt. Die hungrigen Raubkatzen hatten das Kind vor einen Abgrund gedrängt. Mayu zitterte vor Angst und drückte eine weiße Ocarina dicht an ihren Körper. Einer der Tiger, vermutlich das Alphatier, brüllte und sprang zu der kleinen Mayu. Minako zog ihre Laserpistole und erschoss das Tier. Der Tiger fiel leblos vor das Kind und die anderen Tiger griffen zusammen die Blonde an. Mit einem weiteren Schuss versetzte sie dem zweiten Tiger den Gnadenstoß, allerdings griff der Dritte sie genau in dem Moment an und stieß die junge Frau zur Seite. Der Tiger rannte zu ihr, Minako konnte im letzten Moment ausweichen und wollte auf das Tier schießen. Sie raunte vor Schmerz auf, denn der Tiger war schneller und biss in ihre Hand. Sie ließ die Waffe fallen und trat dem Tiger ins Gesicht, damit er ihre Hand losließ. Nun war Minako in die Enge getrieben. Sie hielt sich die stark blutende Hand und sah zähneknirschend zu dem Raubtier, als es sich ihr langsam näherte. Auf ein mal flogen Steine, die den Tiger trafen. „Hau bloß ab und lass uns in Ruhe!“, rief Mayu, während sie weiter Steine auf den Tiger warf. Der Tiger fauchte böse und lief nun wieder auf die Blauhaarige zu. Der Moment, in dem sich der Tiger von Minako abwandte, zog die Blonde eins ihrer Tessen mit der unversehrten Hand und murmelte einen Modifikationsbefehl. „CK-T..“ Das Tessen verwandelte sich in ein Chakram, eine runde Wurfwaffe mit sehr spitzen Metallenden. Sie warf das Chakram und durch die eingebaute Technik, rammte sich das Metall mit brachialer Schlagkraft in den Bauch des Tieres, bis auch der dritte und letzte Tiger tot zusammen brach. Mayu schien vergessen zu haben, weswegen sie weglief und rannte zu Minako, deren rechte Hand stark blutete. „.. Alles in Ordnung..? Das sieht böse aus..“, murmelte Mayu leise und holte aus ihrer kleinen Umhängetasche, die sie von der Direktorin zum letzten Geburtstag bekam, ein großes Stofftaschentuch. Bevor Minako Einwände erheben konnte, band Mayu ihr die Fleischwunde damit ab, dadurch bekam sie auch etwas Blut ab. Aber das schien die Kleine überhaupt nicht zu stören. „Zumindest ist noch alles dran. Danke für die Aktion mit den Steinen. Das war sehr mutig.“ Mayu lächelte erleichtert auf diese Antwort. „Tut mir Leid.. Wenn ich nicht weggelaufen wäre, wäre das nicht passiert..“, seufzte die Blauhaarige dann leise. „Es war leichtsinnig. Hätte ich dich nicht so früh gefunden, hättest du als Futter für diese Großkatzen geendet.“, scholt die Blonde sie. Mayu sah daraufhin zu Boden. „Vielleicht wäre das sogar besser gewesen..“, begann sie traurig. „Nur wegen mir begibt sich Harlock ständig in Gefahr.. Ohne mich..“ Das Mädchen blickte auf, als sie eine warme Hand auf ihrer Schulter spürte. Minako sah sie etwas ernst, aber sanft an. „So etwas darfst du nicht einmal denken. Wirf dein junges Leben nicht weg. Nach dieser Sache werde ich mit der Generälin reden. Damit dich das Militär nicht mehr als Köder benutzt.“, versprach sie ihr. Mayus Augen weiteten sich ungläubig. „..Aber.. warum? Warum tun Sie das für mich..?“, wollte sie wissen. Minako hob ihre Hand von der Schulter der Kleinen und klopfte ihr dafür sanft auf den Kopf. „Weil es total feige ist, ein kleines Mädchen zu benutzen. Du scheinst ein sehr starkes Kind zu sein.. Denn trotz deiner vermutlich schon zahlreichen Entführungen, bist du immer noch positiv gegen alles eingestellt und wirkst glücklich mit einem Lächeln auf den Lippen.“, begann die Blonde. Diese Informationen hatte sie aus der Akte und einem persönlichen Gespräch mit der Heimleiterin. „Darum.. verliere nie dieses Lächeln, hörst du?“, lächelte die Blonde. Mayu begann auch fröhlich zu lächeln. „Sie sind viel netter als Kommandant Kiruta und diese gruselige Frau mit den vielen Medaillen..“, meinte sie. Mit dieser Frau war eindeutig Takako gemeint. „Danke. Und für eine von Harlocks involvierten Menschen, bist du eine ganz Süße.“ Die beiden teilten ein Lächeln und Minako hob Mayu dann auf die Arme, so gut es ihre Verletzung zuließ zumindest. „Verschwinden wir von hier, bevor uns noch andere Raubtiere oder etwas schlimmeres erwischen..“, meinte sie und Mayu nickte lächelnd. Als Minako mit ihr einige Schritte lief, schoss ein Laser und streifte ihre Schulter. Davon musste sie Mayu loslassen. Geschockt sah das Mädchen, wo der Schuss her kam. Harlock stand vor ihnen, seine Laserpistole noch auf die Blonde gerichtet. Er sah zu Mayu, die von Minakos Blut befleckt war. Sein Blick verfinsterte sich unheimlich, er hielt es logischerweise für Mayus Blut. „Nenn mir auch nur einen Grund, warum ich dich am Leben lassen soll.“, sprach er in einer sehr tiefen und wütenden Stimme. Mayu war ihm das wichtigste und obwohl er sonst kein Menschenmörder war, würde er sofort jeden umbringen, der Mayu etwas antat.. Minako schluckte leicht, sie war nicht Imstande gegen ihn zu kämpfen. Nicht mit dieser Verletzung. Sie sah Harlock tief in sein Auge und grinste. „Dann drück ab...“ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)