Eisprinz - Ich bringe dein Herz zum schmelzen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Leider musste Yuri fürs Erste Abschied von seinem Liebsten nehmen. Am liebsten wäre er sofort wieder aufs Motorrad gesprungen, als Otabek wieder aufstieg. „Soll ich nicht mitkommen?“ „Nein, das muss ich alleine machen. Bist du später zu Hause?“ „Ja, ich gehe heute nicht mehr aus.“ „Ich ruf dich an, wenn ich hier fertig bin.“ Yuri schlang seine Arme noch einmal um seinen Hals, küsste ihn und atmete noch einmal tief seinen vertrauten Duft ein, ehe er losließ. Er sah dem knatternden Motorrad hinterher, bis es verschwunden war. Yuri ging hinein, wo Coach und Trainerin schon auf ihn warteten. Lilia Baranovskaya, sonst immer sehr streng, kam auf Yuri zu und nahm ihn bei den Schultern. Besorgt musterte sie ihn. „Yuri! Wie kannst du einfach so in die Nacht hinauslaufen! Wir haben uns Sorgen gemacht!“ „Ihr habt selber Schuld! Wie könnt ihr mir das Eislaufen verbieten.“ „Keine hat es dir verboten! Du sollst nur langsam anfangen. Außerdem sollst du wissen, dass ich dagegen war, dass du bei diesem Jungen über Nacht warst.“ Yakov, der bis jetzt in der Ecke gesessen hatte, kam zu den beiden. „Dieser Junge hat auch einen Namen, er heißt Otabek. Außerdem ist er nicht Irgendjemand, sondern mein Freund.“ „Wie alt ist er denn? Weiß er, dass du erst sechzehn bist?“ „Er ist achtzehn, macht eine Ausbildung im Krankenhaus und er hat mich beruhigt, als ich gestern vor seiner Tür stand. Ich kann auf mich alleine aufpassen.“ „Schluss jetzt, streitet euch nicht. Über diesen Otabek können wir später reden. Jetzt haben wir Wichtigeres zu tun!“, sprach Lilia ein Machtwort. In solchen Augenblicken sehnte sich Yuri nach der Gegenwart seines Großvaters. Der alte Mann strahlte immer eine Ruhe aus, bei der er sich geborgen und sicher fühlte. Manchmal war es schon schwer, alles alleine entscheiden zu müssen. Aber nun gab es erst einmal was zu essen. Jetzt erst merkte Yuri, dass sein Magen knurrte. Trotzdem mampfte er mit grimmiger Miene sein Essen, denn er wusste ganz genau was die Zwei vorhatten, ihn zu besänftigen. Klappte mit Essen bei einem Teenager eigentlich immer. Kaum hatte er den letzten Bissen runtergeschluckt, legte Lilia auch schon los. „Yuri, wir müssen besprechen, wie es weitergeht“ „Ich höre.“ „Du kennst unseren Standpunkt, Yakov und ich sind uns da einig. Glaube mir, wir haben uns die Entscheidung nicht leichtgemacht. Darüber haben wir auch schon mit dir gesprochen. Natürlich werden wir nicht über deinen Kopf hinweg entscheiden aber wir sind für dich verantwortlich. Dein Großvater wird uns teeren und federn, wenn dir wieder etwas passiert.“ Lilia zwinkerte und ließ kurz einen gewissen Schalk in ihren Augen aufblitzen. Yuri wusste, dass nicht viele Menschen in den Genuss der wahren ehemaligen Primaballerina kamen. In manchen Augenblicken brachen ihre nie ausgelebten Mutterinstinkte aus ihr heraus, wenn auch selten. „Ich soll mich also erst einmal auf das Ballettraining konzentrieren statt Eislaufen?“ „Ja. Deinen Trainingsplan habe ich schon fertig, wir könnten morgen gleich beginnen. Du bekommst ein straffes Einzeltraining von mir, zu der Musik von Agape, Eros und anderen Musikstücken, von denen ich dir noch die Liste gebe. Du weißt ja selber, dass Ballett und Eiskunstlauf sehr ähnlich sind. Einmal die Woche werden wir dann auch auf die Eisbahn gehen und paar leichte Übungen machen, damit du das Gefühl nicht verlierst. Okay?“ „Okay! Aber unter einer Bedingung, ich darf Otabek treffen, wann ich möchte.“ Lilia und Yakov wechselten einen vielsagenden Blick und etwas widerwillig nickte er. „Aber nur, wenn du das Training und auch die Schule nicht vernachlässigst.“ „Nein, tu ich nicht.“ „Wunderbar, dann sind wir uns ja einig.“, rief Lilia und sah ziemlich erleichtert aus. Otabek war den ganzen Tag zu Hause gewesen und lernte für seine Ausbildung aber richtig konzentrieren konnte er sich nicht. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu Yuri hinüber. Alle zehn Minuten schaute er auf sein Handy, um zu sehen ob eine Nachricht gekommen war. Am späten Nachmittag klingelte es plötzlich Sturm an seiner Haustür, Yuri stand davor und war guter Laune. „Hey, da bist du ja wieder. Und anscheinend nicht gerade unglücklich. Komm rein.“ „Ja, es war gar nicht so schlecht. Ich habe nun Balletttraining und einmal in der Woche geht’s in die Eishalle. Und was das Beste ist, ich darf dich treffen so oft ich will.“ Otabek lachte. „Das ist ja auch die Hauptsache. Und zuerst warst du davon gar nicht begeistert.“ „Ach, ich war ziemlich dumm. Bin ja froh, dass es überhaupt weitergeht. Darf ich hier schlafen?“ „Sicher darfst du.“ Auf dem Tisch lagen überall Unterlagen verstreut. „Hausaufgaben?“, fragte Yuri. Otabek nickte. „Ja, ich habe bald Zwischenprüfung, da will ich fit sein. Du hast doch sicher auch Schulaufgaben auf, oder?“ Yuri rümpfte das Näschen. „Soll ich jetzt etwa lernen?“ „Wieso nicht? Oder bist du so eine Leuchte in der Schule, dass du nichts tun musst?“ „…Nee.“ „Profisport ist nicht alles, Yuri, Bildung gehört auch zum Leben dazu. Mit einem dummen Eiskunstläufer will ich nicht zusammen sein!“ Yuri´s missbilligender Blick über die Strenge seines Freundes sagte alles aber er wagte auch nicht zu wiedersprechen. Stöhnend holte er seine Schulsachen raus. Doch der Fleiß Otabeks spornte auch Yuri an und schon bald waren beide in ihre Bücher vertieft. Erst als sich Yuri´s knurrender Magen zwei Stunden später meldete, gab es eine Pause. „Geht das jetzt immer so, dass wir abends hier sitzen und Lernstoff durchgehen?“ „Ich lerne auch nur länger, wenn ich frei habe. Wenn ich einen harten Arbeitstag hinter mir habe, bin ich auch zu müde. Nur habe ich ab morgen wieder Blockunterricht und muss acht Wochen zur Schule, da muss ich schon etwas vorbereitet sein. Aber jetzt ist Schluss.“ „Ich muss unter die Dusche.“ „Du weißt ja, wo das Bad ist. Handtücher sind auch da.“ Yuri schloss die Tür und zog sich aus. Er drehte das warme Wasser an und stellte sich unter den Strahl. Langsam machte er die Augen zu und ließ es auf sich einprasseln. Daher merkte er zuerst nicht, dass die Badezimmertür leise geöffnet wurde. Erst als der nackte Otabek in der Duschkabine auftauchte, zuckte er zusammen. „Darf ich reinkommen? Ich fühle mich ganz furchtbar schmutzig.“, grinste er schelmisch. „K…klar.“ Er kam Yuri immer näher und dieser wich so lange zurück, bis sein nackter Rücken gegen die kalte Wand drückte. Als Otabeks Gesicht seinem schließlich so nah war, dass er ihn küsste, machte Yuri die Augen zu. Geküsst hatte sich die beiden schon öfter, doch dieses Mal war es anders. Nach einem neckischen Kuss auf die Lippen, öffnete Otabek Yuri´s Lippen und seine Zunge forderte Einlass. Yuri erlaubte es und kurz darauf waren sie in einem innigen Zungenkuss verbunden. Yuri warf seine Arme um seinen Hals und drückte ihn so fest an seinen Körper, dass kein einziger Zentimeter mehr Platz war. Seine Finger glitten über Otabeks kräftige Rückenmuskeln bis zu seinem festen Hintern. Als er seine Hände in den Po krallte, entfuhr Otabek ein unterdrücktes Stöhnen und Yuri spürte, dass sein Freund hart wurde. Otabek merkte, dass er dabei war, die Kontrolle zu verlieren. Die Nähe von Yuri und seine verlangenden Lippen ließen seine Lenden brennen und der unterdrückte Wunsch, ihn hier und jetzt wild und gierig zu vögeln, musste er unbedingt zügeln. Es war noch zu früh, zu früh für Yuri. Er löste sich von ihm und ging in die Knie. Yuri atmete schwer und als er Otabeks Mund und Zunge zwischen seinen Beinen spürte, hielt er sich nicht mehr zurück. „Verdammt, ist das gut…nimm ihn fester…bitte!“ Otabek erfüllte ihm gerne den Wunsch und es durchfuhr Yuri wie ein Stromschlag. Er versenkte seine Finger in seinen schwarzen Haaren und zerwühlte sie und die kalten Fliesen der Duschwand in seinem Rücken, verhinderte, dass er vollkommen in Flammen aufging. So lange es ging, hielt er sich zurück. Als Otabek ihn dann zum Orgasmus trieb, brach es mit einem langgezogenen Schrei aus ihm heraus. Yuri´s Beine fühlten sich wie Pudding an und während er versuchte, seine Fassung wiederzubekommen, schaltete Otabek das Wasser aus. Danach strich er das tropfende Haar seines Freundes zur Seite. „Du bist verdammt süß, wenn du verlegen bist.“, flüsterte Otabek und küsste ihn in den Nacken. Doch er spürte, dass Yuri zitterte. Jetzt, wo das Wasser aus war, wurde es kalt. „Komm, wir brauchen jetzt was Warmes.“ Sie verließen die Duschkabine und Otabek wickelte Yuri in seinen Bademantel, während er sich ein Handtuch um die Hüften band. „Ich fühle mich jetzt komischerweise schmutziger, als vor der Dusche.“, grinste Otabek. „Ich auch.“, kicherte Yuri. Von wohliger Ruhe übermannt, gingen die beiden ins Bett und nach ein paar innigen Küssen, schliefen beide nebeneinander schließlich ein. Am nächsten Morgen wachte Yuri alleine auf, die andere Seite des Bettes war leer. In der Wohnung war es völlig leise. Klar, Otabek musste heute zur Schule. Die Zeiger des Weckers zeigten sieben Uhr, Zeit auch für ihn sich fertig zu machen. Doch er entdeckte ein Kästchen neben sich, mit einem Zettel. >Guten Morgen, kleine Schlafmütze. Ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich musste leider schon los. Essen ist im Kühlschrank, bedien dich ruhig. Ach ja, das Kästchen ist für dich. Wir sehen uns heute Abend, dein Otabek ❤< Neugierig machte Yuri es auf, ein Schlüssel lag darin. Ein Anhänger hing daran, mit einem Foto von Otabek. >Nicht nur der Schlüssel zu meinem Herzen, es ist auch dein eigener Wohnungsschlüssel< Yuri´s Herz machte einen Sprung, dieser Vertrauensbeweis machte ihm zum glücklichsten Jungen der ganzen Welt. Hosted by Animexx e.V. 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