Der Wächter von Drachenlords ================================================================================ Kapitel 98: Einkaufsbummel -------------------------- Kamden Mürrisch folgte Kamden seinem Kleinen in den Speisesaal. Die halbe Nacht hatte er kein Auge zubekommen. Wann immer er versucht hatte zu schlafen, sah er fliegende Menschen vor seinem inneren Auge. Seiner Meinung nach hatte es Isaak eindeutig übertrieben mit seiner Showeinlage am vorigen Tag. Das war gruseliger als jeder Horrorfilm. Noch nicht ganz wach pflanzte er sich auf einen der Stühle am nächstgelegenen Tisch und quengelte: “Kaffee.” “Faultier”, beschwerte sich sein Kleiner, brachte ihm aber das Gewünschte. Brav sagte Kamden “Danke”, dann machte er sich über seiner dampfenden Tasse her. Wenig später starrte er miesepetrig auf den Teller mit dem Frühstück vor ihm. Diese verdammten Wächter hatten echt einen Schuss in der Birne so etwas als Essen zu bezeichnen. “Sei dankbar, dass du überhaupt etwas bekommst”, tadelte Embry ihn sogleich. Leise fügte er hinzu. “Aber ich bin auch froh, wenn unser Haus fertig ist und ich wieder das Essen meiner Mutter genießen kann.” “Ja”, pflichtete Kamden seinem Kleinen begeistert bei. “Tiffany kann echt gut kochen. Vielleicht bin ich etwas voreingenommen, aber ich glaube nur meine Mutter kann noch besser kochen als deine.” Sogleich erklang das obligatorische: “Pfau.” Er und sein Kleiner verstanden sich, das war sicher. In diesem Augenblick hörte er Stimmen, die vom Korridor in den Raum drangen. “Bist du sicher, dass es dem Mann gut geht? Der sah nicht sonderlich gesund aus.” “Keine Sorge. Für seine Verhältnisse ist er kerngesund.” “Dein Wort in Gottes, ähm, ich meine, in deinem Gehörgang.” “Echt jetzt, na warte.” Wie von der wilden Tarantel gestochen, kam Jake in den Speisesaal gestürmt. Dicht auf folgte ihm ein wütender Wächter. Wie ein kleines Schulmädchen vor sich hin gigelnd schlug Jake einen Ausweichhaken nach dem Nächsten, um seinem Verfolger zu entkommen. Kamden, dem dieses Verhalten auf den Zeiger ging, immerhin hatter er erst eine Tasse Kaffee intus, sagte laut und mit Nachdruck: “Guten Morgen.” Die beiden Bekloppten fuhren herum. Nach Jakes Gesichtsausdruck zu urteilen, hatte er sie gar nicht bemerkt. Bei Isaak sah die Sache anders aus. Dieser grinste verschmitzt, während Jake leicht rot anlief. “Guten Morgen”, brummte der ach so mächtige wahre Alpha kleinlaut. Kamden rollte mit den Augen. So ein Tumult am Morgen. “Moin. Um wen ging es da gerade? Sagt mir bitte nicht, Isaak veranstaltet hier Menschenexperimente”, fragte Embry, der neben ihm saß. Eine Schande, dass Kamden es nicht geschafft hatte, ihn auf seinen Schoß zu bekommen. Seine Zeit würde kommen. Er musste sich nur noch ein wenig in Geduld üben. Bei seinen Gedanken warf ihm Embry einen vernichtenden Seitenblick zu. Bemüht unschuldig vergriff sich Kamden rasch an seiner Tasse. Er sollte besser den Ball flach halten, für den Anfang jedenfalls. Isaak setzte sich ihm gegenüber. “Es ging um den Werwolf, der zu einem unfreiwilligen Gast geworden war.” “Wassen für ein Werwolf?”, stammelte Kamden in seine Tasse hinein. Dann riss er die Augen auf. “Du meinst doch wohl nicht so eine irre Tötungsmaschine, oder?” Isaak runzelte die Stirn. “Ich glaube schon. Du hast wohl nicht mitbekommen, dass ich einen der Werwölfe gerettet habe. Er war hier zu Gast. Heute morgen habe ich ihn geheilt, sein Gedächtnis angepasst und nach Hause geschickt.” Erbost donnerte Kamden seine Tasse auf den Tisch. “Du kannst doch so etwas hier nicht frei rumlaufen lassen. Was wenn dieses Ding einen von uns angefallen hätte?” Was wenn das Biest Embry angefallen hätte? Mit großen Augen sah er sich um. Dieser Ort war ihm bisher sicher vorgekommen. Aber bei diesem verrückten Wächter musste er wohl mit allem rechnen. Ein deftiger Ellenbogenstoß seines Kleinen sorgte dafür, dass sich seine Gedanken beruhigten. Mental wurde ihm zugezischt: “Ich bin keine hilflose Frau. Merk dir das, du Esel.” Bewaffnet mit seiner eigenen dampfenden Tasse Kaffee fläzte sich Jake neben Isaak auf einen der Stühle. “Der Werwolf war sicher untergebracht. Da brauchst du dir echt keine Gedanken zu machen. Mein Freund hat ihm einen schönen Zwinger mit Auslauf verschafft. Es bestand nie eine Gefahr für euch oder einen der anderen.” “Selbstverständlich”, bestätigte Isaak. “Weder von dem Werwolf noch von Morgana ging eine Gefahr aus. Keine Sorge der Schatten ist natürlich ebenfalls sicher untergebracht.” Kamden, der gerade einen Schluck genommen hatte, prustete in seine Tasse. “Diese irre Magiern ist hier? Und einer dieser Schatten? Bist du vollkommen von der Rolle?” Jake seufzte und erklärte: “Morgana ist tot.” “Tot”, echote Embry. “Meines Wissens nach ist sie euch entkommen. Da habt ihr uns aber so einiges verschwiegen.” “Wir wollten euch nicht aufregen. Die KI hat Morgana gefangen genommen. Heute morgen ist sie dann gestorben. Selbstmord, wenn man so will.” Nachdenklich sah Jake zu Isaak. “Was den Schatten betrifft, der ist, wie soll ich das sagen, ein nettes Untersuchungsobjekt für meinen Freund.” Brummend warf Kamden ein: “Ich hoffe mal, dieses Ding kann nicht ausbrechen.” Isaak warf sich in die Brust. “Ich habe sein Gefängnis selbst konzipiert. Es ist absolut sicher. Sollte dieses Wesen es wider Erwarten schaffen zu entkommen, wird die KI ihn augenblicklich mit Hochleistungslampen verdampfen lassen.” “Dein Wort in …”, weiter kam Jake nicht. Unter Isaaks wütendem Seitenblick verstummte er rasch. “Mit euch wird es wohl nie langweilig werden”, brummte Kamden. Er warf einen Blick auf seine Tasse und holte sich eine Neue. Mental hörte er Jakes Stimme durch die Verbindung aller Wölfe: “Guten Morgen Leute. Nach dem ganzen Stress der letzten Tage haben Isaak und ich entschieden, heute mal frei zu machen. Macht euch alle einen schönen Tag. Ab morgen aber müssen wir wieder selbst unsere Grenzen sichern. Also nutzt die freie Zeit zur Entspannung.” “Na das hört man doch gerne”, schnatterte Embry aufgeregt. Auch Kamden gefiel dieser Umstand. So konnte er einen ganzen Tag an seinem Freund kleben. Nichts und niemand würde sie stören. Vielleicht konnte er seinen Kleinen überreden mit ihm einen Ausflug zu machen. Sie mussten dringend mal ein paar Dinge einkaufen gehen. “Unter einem freien Tag stelle ich mir aber etwas anderes vor als zu shoppen”, beschwerte sich Embry sogleich. “Apropos shoppen. Wenn ihr wollt, könnt ihr bei Alexei vorbeigehen. Dann könnt ihr auch gleich unsere Bestellungen abholen”, warf Isaak in die Runde. “Alexeis Geschäft ist in New York”, mischte sich plötzlich Edwards liebliche Trällerstimme ein. Er und Bella standen auf einmal im Eingang. “Das ist doch kein Problem”, meinte John, der hinter den beiden hervortrat. Dicht gefolgt von Vincent. “Wenn der Boss das wünscht, buche ich gleich die Tickets.” “Nicht nötig”, winkte Isaak gelassen ab. “Einer der Zugänge zur Zitadelle befindet sich in New York. Es steht euch frei diesen jederzeit zu benutzen. Die KI wird euch zu der Tür bringen.” “Die Zitadelle der Wächter ist in New York?” Skeptisch hob Edward eine Augenbraue. “Ich hatte erwartet, sie befände sich auf dem Mond oder so.” Tadelnd hob Isaak einen Finger. “Ich sagte, einer der Zugänge, Mehrzahl, ist in New York. Der genaue Aufenthaltsort der Zitadelle ist natürlich geheim. Um aber schnell von einem zum anderen Ort zu kommen, haben meine Vorgänger in einigen großen Städten einen Zugangspunkt eingerichtet.” Bevor Kamden nachfragen konnte, kam ihm Edward zuvor: “Welche Städte sind noch verbunden?” Auf einmal mischte sich die KI in das Gespräch ein. “Mann Alter, mach den Kopf zu. Das is geheim, Bro.” Erschrocken starrten alle Isaak an. Dieser blinzelte und meinte: “Eine interessante Weiterentwicklung der Spachsubrotienen.” “Am Arsch”, brauste Jake auf. “So einen Müll höre ich mir nicht tagtäglich an. Schatz, bitte, sorg dafür, dass die KI ordentlich spricht.” “Verstanden, Digger. Vorherige Spachsubrotien werden wiederhergestellt. Vorgang abgeschlossen. Verzeihen Sie, Wächter Jacob. Es war nicht meine Absicht Sie zu erzürnen.” Während Jake leise vor sich hin moserte, überging Isaak diesen belanglosen Zwischenfall und sagte, “Die KI hat Recht. Dieses Wissen ist als geheim eingestuft. Nehmt es bitte so hin. Dass ich euch den Zugang nach New York gestatte, ist bereits ein gewaltiger Zuspruch von mir. Mehr kommt nicht über meine Lippen.” Isaak deutete auf John. “Deinetwegen habe ich diese Sperre aufgehoben. So kannst du tagsüber auf der Baustelle sein und nachts zu Hause. Oder zwischen Büro und der Baustelle pendeln. Das sollte deine Arbeit deutlich erleichtern und Vincents Nerven schonen.” “Danke”, seufzte John erleichtert. “Das wird mir sehr helfen.” Kamden klatschte in die Hände. “Klasse. Dann können Embry und ich in New York einkaufen gehen. Dort finden wir bestimmt ein paar ordentliche Sachen. Danke, Schwager.” “Nichts zu danken”, meinte Isaak, der sich an Edward wandte: “Die Gefahr ist gebannt. Du und Bella könnt gerne wieder nach Forks ziehen.” Edward nickte bestätigend. “Ich habe die Unterhaltung vorhin mitbekommen. Solange hier einer dieser Schatten ist, halte ich es eh für besser, wenn Bella nicht mehr hier schläft.” Er wandte sich zum Gehen, blieb aber in der Tür stehen. “Eine Frage noch, der Transport nach New York gilt das auch für meine Familie?” “Ihr wolltet bei Alexei vorbeischauen”, schlussfolgerte Isaak. Langsam nickte er. “Na gut. In diesem Fall mache ich eine Ausnahme. Immerhin bin ich dir und deiner Familie noch etwas schuldig. Alexei wird für Bella sicher ein wunderschönes Kleid und für alle anderen elegante Festtagskleidung zaubern. Vorausgesetzt er überlebt deine Schwester.” Minimal zuckten die Mundwinkel des Untoten. Dann schnappte er sich Bella und war verschwunden. “Isaak?”, fragte Embry vorsichtig. “Darf ich meine Mutter mitnehmen?” Gespannt warteten alle auf das Urteil des Hausherren. “Ich erteile Tiffany eine Sondergenehmigung für heute. Seht es als Dankeschön, weil ihr mir bei der Evakuierung geholfen habt.” Isaak hob warnend einen Finger: “Das ist aber eine einmalige Angelegenheit. Ich kann nicht andauernd die Regeln für jedermann verbiegen. Außerdem habt ihr ab morgen eh besseres zu tun.” “Geht es um die Patrouillen? Die schaffen wir doch mit links”, sagte Embry und grinste dabei übermütig. “Nein.” Auf einmal wurde Isaak ungewöhnlich ernst. “Ich habe mir die Schulnoten aller Wölfe angesehen. Die haben seit den jeweiligen Verwandlungen sehr gelitten. Am Ende gibt man mir noch die Schuld, dass die momentane Generation Gestaltwandler aus Analphabeten und Schulabbrechern besteht. Darauf kann ich gut verzichten. Daher werde ich euch Rabauken ab Morgen in eine Sommerschule stecken.” Ein leichtes Schmunzeln legte sich bei diesen Worten über seine Lippen. Ungläubig riss Embry den Mund auf. “Aber wir haben doch Sommerferien!” “Kein aber”, mischte sich Jake ein. “Isaak hat Recht. Schule ist wichtig. Als euer Alpha kann ich das nicht zulassen.” Wie aus der Pistole geschossen sagte Isaak: “Das gilt besonders für dich, Schatz. Du hast es gerade so geschafft versetzt zu werden.” Betreten ließ Jake den Kopf hängen. “Menno.” * Ein Glück, dass Kamden schon fertig mit der Schule war. Ob er sich wohl zu Embry ins Klassenzimmer schleichen konnte? Für seinen Kleinen würde er die paar Stunden gerne opfern. “Ich halte das für keine gute Idee. Immerhin muss ich lernen. Du würdest mich nur ablenken”, schmetterte Embry ihm herzlos entgegen. Schmollend ließ Kamden den Kopf hängen. Dann musste er sich eben eine andere Beschäftigung für diesen Zeitraum suchen. Er und sein Kleiner waren auf dem Weg zum Holoraum, um Tiffany einzusammeln. Da John und Vincent nicht wussten, wie sie mit der KI umgehen sollten, liefen sie ihnen einfach hinterher. Siedendheiß fiel Kamden etwas ein. Er drehte ich zu John um. “Du bist doch so etwas wie ein Angestellter meines Bruders, oder? Jake hat vergessen uns Geld mitzugeben. Kannst du uns Zugriff auf sein Konto gewähren?” John verengte die Augen misstrauisch. “Nein, nicht ohne eine direkte Anweisung von Isaak oder Jake. Ich werde mich hüten etwas hinter ihrem Rücken zu machen.” “Sag mal, hatte Jake nicht ein Konto für uns eingerichtet”, fragte Kamden an Embry gewandt. Sein Kleiner runzelte die Stirn. “Meinst du das Konto für bedürftige Familien?” Aufgeregt nickte Kamden. “Ja, genau das. Das war doch für die Rudel bestimmt oder? Also auch für uns.” “Dieses Konto unterliegt gewissen Beschränkungen”, offenbarte John. “Nur das Lebensnotwendigste und keine Luxusartikel.” “Aber Jake hat mir versprochen, dass ich mir drei Paar Schuhe kaufen darf. Außerdem hatte er doch etwas von einem eintausend Dollar Gutschein für unsere Mütter gesprochen. Stimmt doch, oder, Embry.” “Ja, das stimmt. Aber wenn Jake es John nicht gesagt hat, dann wird daraus nichts.” Auf einmal meldete sich die KI zu Wort. “Laut den internen Aufzeichnungen dieses Außenpostens wurde eine solche Absprache getätigt. Einen Moment, bitte.” Mit bahnbrechender Geschwindigkeit raste eine kleine Drohne auf sie zu. Direkt vor Kamden, der bereits schützend die Arme vor Embry hochgerissen hatte, hielt sie an. In der Mitte der silbernen Kugel öffnete sich ein Schlitz. Etwas drängte nach außen. Zum Vorschein kam eine Kreditkarte. “Dieses Zahlungsmittel wurde mit dem Betrag von eintausend Dollar versehen. Bitte erwerben Sie mit dieser Karte die autorisierte Menge an Fußbekleidung. Nach Vorlage des Beleges werde ich den Betrag erstatten.” Kamden nahm seine bläuliche Mastercard entgegen. “Danke.” “Es handelt sich hierbei um eine von Wächter Isaak bewilligte Transaktion. Ihr Dank ist daher unnötig.” Die Drohne schwebte zu Embry, wo sie eine zweite Karte auspuckte. “Bitte nehmen auch Sie ihr Zahlungsmittel für Tiffany Call entgegen.” Während Embry nach der Karte griff, mischte sich John ein. “Moment mal. Das ist nicht rechtens. So etwas muss von Isaaks Bank bewilligt werden.” “Ich bin die KI der Wächter. Der ehrenwerte Wächter Isaak hat diese Transaktionen bewilligt. Ich agiere in seinem Auftrag.” John sah das offenbar anders. Seine Augen funkelten wütend und sein Mund öffnete sich. Plötzlich zuckte er zusammen. “Ja?” Hastig sah John sich um. “Wo bist du?” … “Wie in meinem Kopf? Ich verstehe nicht.” … “Ach, so ist das.” John sah auf einmal sehr zerwühlt aus. Kamden konnte mit ihm fühlen. Mentale Stimmen zu hören war sehr beängstigend, wenn man es nicht gewohnt war. “Ich verstehe. Wenn das dein Wunsch ist, dann bitte, du bist der Boss.” Seines Charakters folgend salutiert John. Er sah sich um und ließ bedröppelt die Hand sinken. Isaak war ja gar nicht da und konnte diese Geste nicht sehen. Daran würde sich der Broker wohl gewöhnen müssen. John schien kurz vor einem Nervenzusammenbruch, hielt sich aber wacker auf den Beinen. Seine Augen fixierten Kamden. “Isaak hat es mir erklärt und eine Zustimmung erteilt.” Leise fügte er hinzu: “Nach all dem hier brauche ich dringend Urlaub.” Nachdem diese Angelegenheit geklärt war setzen sie ihren Weg fort. Fröhlich pfeifend bestaunte Kamden seine neue Mastercard. Eintausend Dollar. Das war eine Menge Knete. Kamden sah das als eine Art Entschädigung. Immerhin kostete ihn Isaak, wie auch seine Familie, den letzten Nerv. Sie hatten keine Probleme Tiffany zu finden. Sie saß vor ihrem Haus, in einem Schaukelstuhl und sonnte sich. Ob man von dieser künstlichen Sonne überhaupt braun werden konnte? Kamden zuckte mit den Schultern. Das war nicht seine Angelegenheit. “Mom”, rief Embry und sprang ihr entgegen. Tiffany öffnete die Augen und sah zu ihnen. “Ist es soweit? Bin ich nun an der Reihe?” “An der Reihe?”, wiederholte sein Kleiner. “Mit umziehen, Schatz.” Tiffany schüttelte den Kopf. “Die KI sagte, es sei bald soweit.” “Achso, ähm, nein. Darum geht es nicht.” Kurz war Embry etwas neben der Spur, fing sich aber schnell wieder. “Mom, Isaak hat uns einen Tag frei gegeben und wir wollten fragen, ob du mit uns einkaufen gehen willst.” “Einkaufen? In Forks? Das schafft ihr sicher auch ohne mich.” Desinteressiert machte Tiffany es sich wieder gemütlich. “Nein, nicht in Forks. In New York.” “New York?” Ihr Interesse schien geweckt zu sein. “Aber wie kommen wir da hin?” Sie sackte etwas in sich zusammen. “Ich habe kein Geld für Flugtickets.” “Die brachen wir auch nicht, Tiffany”, nahm Kamden den Faden auf. “Komm schon, gib dir einen Ruck. Embry wird sich freuen, wenn du mitkommst.” “Aber wie?” “Das ist ein Geheimnis.” Kamden grinste sie verschmitzt an. “Bitte, bitte”, quengelte Embry, wie ein Kleinkind. Bevor Kamden sich wieder einen Rippenstoß für seine Gedanken einfing, brachte er schnell etwas Abstand zu seinem Kleinen. Diese Sorge war jedoch unbegründet. Embry achtete gar nicht auf ihn. Na wenn das so war, dann konnte Kamden seinen Gedanken freien Lauf lassen. “Übertreib es nicht, du notgeiler Bock”, zischte eine mentale Stimme in seinem Kopf. “Ok, ok. Ich verstehe es zwar nicht, aber ich werde euch begleiten”, entschied Tiffany. “Bestens”, plapperte Kamden drauf los. “New York, wir kommen.” * Kaum waren seine Worte verklungen baute sich um sie herum ein bläuliches Kraftfeld auf. Die KI hatte offenbar mitgehört, denn sie wurden direkt zur Aussichtsplattform befördert. Während Embry damit beschäftigt war, seine Mutter zu beruhigen, klammerte sich Vincent an John, der etwas Grün um die Nase schien. “Bitte betreten sie die Aufstiegsplattform”, wies die KI sie an. Ein Teleport also. Das ergab Sinn. Freudig sprang Kamden auf die silberne Scheibe. Ungeduldig wartete er auf die anderen. Konnten die sich nicht mal beeilen? Kurze Zeit später baute sich das bekannte blaue Kraftfeld um sie herum auf. Dieses Mal jedoch war die Barriere undurchsichtig. Ohne dass etwas passierte, so kam es Kamden jedenfalls vor, verkündete die KI: “E 62nd St., 2-4, Manhattan, New York. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt.” Das Kraftfeld erlosch und sie standen in einem winzigen Raum. Gerade so passte die silberne Aufstiegsplattform in diesen hinein. Außer einer schäbig aussehenden Tür gab es nichts weiter zu sehen als schmucklose Betonwände. “Ist das nicht nahe des Central Parks?”, fragte Vincent aufgedreht. “Nun mach schon einer die Tür auf.” Kamden konnte es ihm nicht verdenken, dass alles war wohl etwas viel auf einmal. Beherzt griff er nach der Klinge. Kaum dass die Tür einen Spalt breit geöffnet war, dröhnte ihm der Straßenlärm mit voller Wucht in den Ohren. Hupende Autos. Das Quietschen von Bremsen und das monotone Geräusch vieler Stimmen. Für seine empfindlichen Wolfssinne etwas viel auf einmal. Seinem Kleinen erging es nicht besser. Eher noch schlimmer. Embry war noch nie in einer Großstadt gewesen. Er kannte diesen Lärm nicht. Bevor er es bereuen konnte seinem Freund diesem Lärm auszusetzen, drängte sich Vincent an Kamden vorbei. Er riss die Tür auf und rannte quasi nach draußen. John dicht auf den Fersen. Sie hörten Vincent erleichtert aufstöhnen. “Endlich Zuhause.” Neugierig geworden wagte nun auch Kamden einen Schritt über die Schwelle. Eine gewöhnliche Straße, voller Passanten und Autos. Nach Zuhause sah es für ihn nicht aus. Darunter stellte er sich etwas anderes vor. Solange er aber bei Embry sein konnte, würde er selbst einen Besenschrank sein Zuhause nennen. “Ein wenig größer darfs dann doch sein”, meldete sich sein Kleiner mental zu Wort. Zu seiner Linken sah Kamden eine dunkelblau, abgerundete Stoffmarkise. Auf dieser prangte eine weiße Zwei. Auf der anderen Seite, befand sich eine grüne, quaderförmige Stoffmarkise, beziffert mit der Nummer vier. Ganz so wie die KI es gesagt hatte. Diese Adresse speicherte er zur Sicherheit in sein Handy ein. Immerhin war das ihr Weg nach Hause. Von außen sah die braune Holztür nicht besser aus. Sie befand sich genau zwischen den Gebäuden zwei und vier. Ohne sein Wissen, dass dies einer der Zugangspunkte zur Zitadelle war, würde er diese Tür als einen Weg hinter die Gebäude ansehen. Alles im allem ein sehr unscheinbarer Ort. Embry stützte seine Mutter, die offensichtlich nicht verstand, was los war. “Wo sind wir?” “In New York”, meinte Vincent, strahlend vor Freude. “Das da ist die 5th Ave und dahinter befindet sich der Central Park.” Er deutete die Straße hoch. Tatsächlich konnten sie auf der anderen Seite der Querstraße einige Bäume sehen. Ganz der Geschäftsmann hatte John schon sein Handy am Ohr und telefonierte. Kamden bekam nur mit, dass er mit einem Charles sprach. Klang wie der Name eines Buttlers. Sein Hauptaugenmerk lag aber auf seinem Kleinen. Schnell trat er vor und nahm Tiffanys anderen Arm. Sie schwankte ein wenig. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, sie mitzubringen. Keinesfalls wollte er sie überfordern. John kam auf sie zugelaufen. Er sah nun wesentlich besser aus. Hatte wieder Farbe im Gesicht und schien vollkommen in seinem Element. “Das hier ist die Nummer von Charles.” Mit diesen Worten zog er eine Visitenkarte aus seinem Jackett. “Er ist unser Chauffeur. Ruft ihn einfach an und er wird euch überall hinbringen, wo auch immer ihr hinwollt. Er steht den ganzen Tag nur für euch zur Verfügung.” Vincent verdrehte die Augen. “Gut, dann nehme ich eben ein Taxi.” “Warte, Darling. Ich habe Mr. Bischob hierher bestellt. Er wird dich nach Hause fahren, wenn du willst.” Fassungslos starrte Vincent John an. “Du kommst nicht mit?” “Ich muss noch ein paar Dinge im Büro erledigen. Aber keine Sorge, ich bin vor dem Abendessen Zuhause.” “Wehe, wenn nicht.” Drohend hob Vincent den Zeigefinger. “Und morgen nimmst du dir frei!” “Ja, Darling. Alles was du willst”, versicherte John hastig und gab seinem Liebsten einen unterwürfigen Kuss. Na da stand mal einer unter dem Pantoffel. Dennoch war es schön mit anzusehen, wie gut die beiden harmonierten. So etwas wünschte sich Kamden auch zwischen ihm und Embry. Sein Kleiner räusperte sich: “Wenn du drauf stehst, herumkommandiert zu werden, kein Problem. Das bekomme ich hin.” Da Embry laut gesprochen hatte, blieb ihm nun nichts anderes übrig als mitzuspielen. “Alles was du willst, mein Kleiner.” Er sah genau, wie sein Freund leicht rot um die Ohren wurde. Tja, wer mit dem Feuer spielte und so weiter … Vincent baute sich vor ihnen auf. “Ihr Landeier seht ein wenig grün um die Nasen aus. Kommt, dort drüben gibt es sehr gute Hot Dogs. Ich lade euch ein.” Was zu essen? Etwas Richtiges zu essen. Gleich vier hungrige Augen fixierten Vincent. Aufgeregt sagte Tiffany: “Eine Kleinigkeit im Magen würde mir sicher gut tun.” John zog seinen Verlobten zur Seite und tadelte ihn leise: “Das war sehr unhöflich.” “Was denn, ich habe sie eingeladen”, konterte Vincent ohne eine Miene zu verziehen. “Ich meine, das mit den Landeiern.” “Den Spruch wollte ich schon immer mal bringen.” Ein süffisantes Grinsen schlich sich in Vincents Gesicht. * Nach einer kleinen Stärkung, Embry und Kamden futterten jeweils zehn Hot Dogs, begann ihr Einkaufsbummel. Alles in allem machten sie sich einen schönen Tag mit Tiffany. Nachdem sie ihren Schreck überwunden hatte freute sie sich ausgelassen. Eine Stadt wie New York bekam man eben nicht jeden Tag zu sehen. Sie schlenderten die Straßen entlang. Schauten mal hier mal dort in eine Boutique und freuten sich riesig. Nur Embry war nicht ganz so ausgelassen wie seine Mitreisenden. Shoppen war nun mal nicht seine Lieblingsbeschäftigung. Dem Central-Park schenkten die drei keine Beachtung. Wer wollte sich solch eine künstlich angelegte Natur ansehen, wenn man einen echten Wald, mit echter Natur direkt vor der Haustür hatte. Tiffany machte große Augen als Embry ihr von der Mastercard erzählte und wie viel Geld ihnen zur Verfügung stand. Energisch lehnte sie erst alles ab, bis Kamden ihr steckte, dass dieses Geld dazu gedacht war, sich mit ihr einen schönen Tag zu machen. Anschließend begann das große Shoppen. Einige Stunden später und etliche Tragetaschen schwerer, betraten sie ein großes Schuhgeschäft. Adidas, Nike, Puma, Reebok, hier gab es alles. Vor allem auch noch die neusten Modelle. Kamden war im Himmel gelandet. Mit seinem Freund an der Hand schlenderte er ausgelassen die Regale entlang. “Boar, schau mal, die sind doch heiß.” “Wenn du meinst.” Embry zuckte gelangweilt mit den Schultern. “Seht ihr euch ruhig ein wenig um. Ich bin in der Damenabteilung”, verabschiedete sich Tiffany und entschwand. Ehrfürchtig strich er über ein paar neue Puma. Allein schon der Geruch nach fabrikneuen Schuhen ließ Kamdens Herz höher schlagen. “Das war also kein Scherz”, murmelte Embry neben ihm. “Dir geht echt einer ab beim Schuhkauf.” “Kommt drauf an.” Mit einem vernichtenden Blick bedachte er ein paar hässliche No-name-Schuhe. Giftgrün, mit rosa Schnürsenkeln. So etwas gehörte doch verboten. “Es müssen schon die Richtigen sein.” Aus heiterem Himmel fiel sein Blick auf ein paar schwarze Sneaker von Adidas. Wie hypnotisiert strich er mit angehaltenem Atem die Konturen nach. “Einfach göttlich. Die muss ich haben.” So schnell er konnte riss er die Schachtel mit der richtigen Größe aus dem Stapel. Damit hatte er schon mal sein erstes Paar in der Tasche. “Willst du sie nicht anprobieren?”, fragte Embry hinter ihm. “Nein, das geht nicht”, antwortete Kamden kleinlaut. Innerlich hoffte er, dass sein Freund nicht nachbohren würde. Natürlich war dies nur Wunschdenken. “Warum nicht?” “Weil, weil … das würde nicht gut ausgehen.” Er konnte ja schlecht seinem schüchternen Freund sagen, dass er einen Megaständer bekommen würde. So aufgegeilt würde er unmöglich in der Öffentlichkeit rumrennen können. “Aha!” Verdammt, Kamden hatte es gedacht. Dabei hatte er sich fest vorgenommen seinen Fetisch zu verstecken bis sein Freund etwas offener war. Von unten her blinzelte er Embry an. Wie würde sein Freund reagieren? Ihn beschimpfen? Ihn einfach stehen lassen? “Wie sind aufeinander geprägt. So einfach wirst du mich nicht los.” Erleichtert entließ er die Luft aus seinen Lungen. Damit war ihm ein fetter Stein vom Herzen gefallen. “Dennoch. Schuhe muss man anprobieren. Das weiß doch jedes Kind”, belehrte ihn sein Kleiner. “Das geht nicht”, beteuerte Kamden wehleidig. “Papperlapapp, wird schon schief gehen.” Mit diesen Worten zog Embry ihn zu den Umkleiden. “Das ist lieb gemeint, aber -” “Kein aber.” Unsanft wurde er in eine Kabine geschubst. “Kleiner, echt jetzt. Ich kann die hier nicht anziehen.” “Doch, das kannst du. Rück mal ein Stück.” Bevor Kamden wusste wie ihm geschah, standen sie zu zweit in der winzigen Umkleidekabine. Hinter sich zog Embry den Vorhang zu. Mit einem auffordernden Blick in den Augen wurde er angesehen. “Hop hop. Anziehen.” “Embry, bitte”, flehte Kamden. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Was sein Kleiner da verlangte, würde nie und nimmer gut ausgehen. “Ist schon ok. Ich laufe schon nicht schreiend davon. Denk dran, ich habe dich schon nackt und erregt gesehen. Jetzt stell dich nicht so an.” Mit zitternden Fingern begann Kamden die Schuhe auszupacken. “So wird das nichts”, seufzte Embry und nahm ihm den Schuhkarton ab. Anschließend ging er vor Kamden in die Hocke. Er zuckte an seinen rechten Bein. “Hoch damit. Ich will hier keine Wurzeln schlagen.” Kamden schluckte und hob den Fuß. Verdammt, das war ja noch schlimmer als er erwartet hatte. Allein die Vorstellung, dass Embry ihm DIESE Schuhe über die Füße streifte, ließ seine Hose schon enger werden. Vollkommen verkrampft krallte er sich an den Seitenwänden fest. Denk an was Ekliges. Denk an was Ekliges. Frauenschuhe. Rote glänzende Frauenschuhe. Ein Schauder lief ihm über den Rücken. Es funktionierte, seine Erregung legte sich. “Das ist dein Abturner? Frauenschuhe?” Embry schüttelte den Kopf. “Na du bist mir einer.” Kamden spürte, wie sein Freund ihm den Schuh auszog. Giftgrüne Schuhe mit rosa Schnürsenkeln. Seine Zehen zuckten als sie etwas Weiches berührten. Das mussten diese sündhaften schwarzen Sneaker von Adidas sein. Verdammt. Sein Mantra war durchbrochen. Er schluckte und sah wie in Trance nach unten. Innerlich begann er zu beten: “Oh Herr, steh mir bei.” Embry zog ihm tatsächlich eine dieser Schönheiten über den Fuß. Sein Blut begann zu kochen. Das war zu viel. Langsam aber unaufhaltsam flutete die Lust durch seine Adern und erweckte sein Glied Stück für Stück zum Leben. “So, das war der Erste”, verkündete Embry. “War doch gar nicht so schlimm, oder?” “Das ist Folter. Nur dass du es weißt”, wimmerte Kamden. “Ach jetzt hab dich mal nicht so.” Embry beugte sich vor und gab der Beule in Kamdens Hose einen Kuss. “Wie gesagt, das kenne ich doch schon. Und nun das andere Bein.” Nicht ganz Herr seiner Sinne verlagerte Kamden das Gewicht um dieser Aufforderung nachzukommen. So weich. Der neue Schuh schmiegte sich an seinen Fuß. Liebkoste ihn mit sanfter Zärtlichkeit. Das half kein Stück, um ihn zu beruhigen. Als sich der zweite Schuh seinem linken Fuß näherte, stöhnte er mitleiderregend auf. Warum nur tat sein Freund ihm das an? Was bezweckte er damit? “Schuhe muss man anprobiern und jezte halt still.” Zuzusehen wie sein Fuß in diese schwarzen Sneaker eintaucht, machte ihn fast wahnsinnig. Sein Glied pochte schmerzhaft. In der engen Hose war nicht genug Platz. “Du hast es geschafft. Siehst du, war doch gar nicht so schlimm.” Von unten her strahlte Embry ihn an. “Und jetzt?”, quiekte Kamden. Wie nur sollte das hier enden? “Na, wir warten bis deine Erregung nachlässt und dann läufst du eine Runde. Was hast du denn erwartet.” “Das wird nichts”, murmelte Kamden beschämt. “Was meinst du?” Musste Embry ihn so verrucht ansehen? Machte er das mit Absicht? Wollte er ihn in den Wahnsinn treiben? “So schnell wird sich meine Lust nicht legen. Glaub mir, dass habe ich auch schon ausprobiert.” Irritiert legte Embry den Kopf leicht schief. Kamdens Hände zuckten. Nein, er durfte jetzt keinen Fehler machen und seinen Freund zu etwas drängen, zu dem dieser noch nicht bereit war. “Wie lange hast du denn gewartet?” “Über eine halbe Stunde.” “Und das passiert immer, wenn du neue Schuhe anziehst?” “Bei den ersten paar Malen schon, ja.” Embry schüttelte den Kopf. “Das kann ich echt nicht nachvollziehen. Aber ist ja auch nicht mein Fetisch. Was machst du normalerweise, um diesen Zustand zu beenden.” Kamden biss sich auf die Unterlippe. Wenn er jetzt seinem Freund gestand, dass er sich dann immer einen von der Palme wedelte, war es vorbei. Dann würde sein Freund ihn sicher auslachen. Schnaubend rollte Embry mit den Augen. “Das hilft? Wenn du gekommen bist, ist es vorbei?” “Eine Zeit lange, ja.” Die Katze war aus dem Sack, dann konnte er auch die Wahrheit sagen. “Na dann mach mal”, grinste Embry ihn frech von unten her an. “Tu dir keinen Zwang an.” “Hier? Mitten im Einkaufszentrum. Bist wahnsinnig? So pervers bin ich nicht.” Empört verschränkte er die Arme vor der Brust. “Dein Körper sagt etwas anderes”, hauchte sein Kleiner ihm in den Schritt. “Dann muss ich das wohl selbst in die Hand nehmen.” Das war ein Scherz oder? Sein Glied pochte wie wild. Sein Kleiner wollt ihm hier und jetzt einen runter holen? Er war doch im falschen Film gelandet. Das konnte nicht die Realität sein. Embry legte ihm einen Hand auf seine Beule und massierte sein Glied darunter. Schmerzhaft zuckte Kamden zusammen und verzog das Gesicht. Warum nur hatte er eine so enge Hose angezogen. Klar, sein Hintern kam darin gut zur Geltung, aber jetzt hasste er dieses Kleidungsstück nur noch. “Dann lassen wir den Kleinen mal frei, bevor noch ein Unglück passiert.” Bei diesen Worten öffnete Embry ihm den Knopf und zog den Reißverschluss hinunter. Erleichtert seufzte Kamden auf. Das war schon viel besser. “Sei leise, ja?”, maßregelte Embry ihn, während er Kamdens Glied aus der Unterhose befreite. Mächtig erregt zuckte seine Latte Embry entgegen. Ein letzter, verzweifelter Funken Widerstand regte sich in Kamden. “Wir haben keine Taschentücher. Bitte, tu das nicht. Du weißt doch, dass ich die Sauerei danach nicht mag.” Entweder hatte sein Freund ihn nicht gehört oder er überhörte ihn absichtlich. Embry beugte sich vor und gab der prallen Eichel einen Kuss auf die Spitze. “Wer hat denn behauptet, ich würde dir einen runter holen. Sei unbesorgt, es wird keine Sauerei geben.” Bevor Kamden sich einen Reim auf diese Worte machen konnte, stülpten sich die Lippen seines Kleinen über seine Eichel. Dabei entwich ihm ein leises Stöhnen. Dafür wurde er mental zurechtgewiesen: “Sei leise!” Wie stellte sich Embry das vor? Wie sollte Kamden leise sein, bei dem was sein Freund da mit ihm anstellte. Aus lauter Verzweiflung biss er sich auf die Faust, um seine Geräusche zu unterdrücken. Kamden trug ein nigelnagelneues Paar Schuhe, und was für welche. Schwarze Sneakers von Adidas. Gleichsam saugte sein Embry wie ein Weltmeister an seinem Glied. Das war eindeutig ein Overkill. Lange würde er wohl nicht durchhalten. “Beschleunigen wir das ein wenig”, hörte er die Stimme seines Kleinen in seinem Kopf. Bevor Kamden auch nur irgendetwas tun konnte, wanderte eine Hand zu seinem Hosenbund. Freche Finger zuckten an seinem Hemd und streichelten die Haut darunter. Kamden konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Ein Glück hatte er eine Wand in seinem Rücken. Sonst läge er schon auf dem Boden. Unaufhaltsam wanderten Embrys Finger seinen Bauch aufwärts. Natürlich wusste Kamden, was sein Freund vorhatte, aber das machte es nur noch schlimmer. Die Finger erreichten seinen Bauchnabel und einer versenkte sich darin. Mit sanften Drehbewegungen reizte Embry diese empfindliche Region. Game Over. Das war zu viel des Guten. Krampfhaft biss er sich auf die eigene Faust, während er ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte. Er spürte seinen Höhepunkt herannahen. Wurde von seiner Lust überrollt. Es war ihm nicht möglich Embry zu warnen. Seine Muskeln spannten sich an, dann kam er. Er hatte das Gefühl zu explodieren. Sein vor Lust vernebelter Verstand wollte nur noch eines, jedes noch so winzige Tröpfchen Sperma in den Mund seines Freundes pumpen. Schub um Schub vergoß er seinen Samen. Hinein in Embrys willigen Mund. Nach wenigen Augenblicken war es vorbei. Seine Eier waren leer und er vollkommen am Ende. Seine Muskeln zuckten, dann gaben sie nach. Zwei starke Hände packten ihn an den Hüften und hielten ihn aufrecht. Ohne Embrys Hilfe hätte Kamden das aus eigener Kraft nicht geschafft. Schwer atmend lehnte Kamden mit dem Kopf an der Wand hinter sich. Die Augen fielen ihm zu. So heftig war er noch nie gekommen. “Danke fürs Kompliment”, meinte Embry. Einige Sekunden verharrten sie in dieser Position, bis Kamden seine Muskeln wieder unter Kontrolle gebracht hatte. “Du bist einmalig”, stammelte er, während er sich von der Wand wegdrückte. Ja, seinen Beine taten ihren Dienst. Als wäre nichts gewesen, packte Embry Kamdens Glied zurück in die Unterhose. Dann zog er den Reißverschluss hoch und schloss den Knopf. Erst dann stand er auf. Ihre Augen trafen sich. Das Gesicht seinen Kleinen war erhitzt, bestimmt war er erregt, wollte es aber nicht zeigen. Kamden beugte sich vor und gab seinem Freund einen Kuss. Er öffnete die Lippen und bat leckend um Einlass. Dieser Wunsch wurde ihm gewährt. Sogleich trafen sich ihre Zungen. Sein Kleiner schmeckte nach seinem Sperma. Aber das war Kamden mal sowas von egal. In dem Augenblick, in dem Kamden eine Hand nach der Hose seines Kleinen austreckte, zog Embry sich zurück. Mit einem dämonischen Grinsen im Gesicht sagte er: “Was, hier? Ich bin doch nicht pervers, Eselchen.” Vollkommen verdattert starrte Kamden seinen Freund an. Was wurde denn hier gespielt? “Gespielt habe ich, und zwar mit dir”, erklärte Embry feixend. “Das alles hier habe ich so geplant. Da staunste, was?” Kamden klappte vor Überraschung der Mund auf. “Wie bitte?” “Ach, jetzt tu nicht so, als ob dir das nicht gefallen hätte.” Embry packte Kamden am Arm und schob ihn aus der Kabine. “Lauf eine Runde und teste die Schuhe. Ich glaube, ein Paar reicht für heute. Dann hast du etwas, auf das du dich das nächste Mal freuen kannst.” Mit den Händen wedelnd scheuchte er Kamden davon. “Husch, husch.” Mechanisch setzte er einen Fuß vor den anderen. Seine Gedanken rasten. Das würde er so nicht auf sich sitzen lassen. Sein Freund war ja ein richtig verdorbenes Früchtchen. Na dieses Spiel konnte man zu zweit spielen. Kamden beschloss bei nächster Gelegenheit einen gut ausgestatteten Sexshop zu besuchen. Wenn er mit seinem Freund fertig war, würde Embry kein einziges Wort mehr herausbringen. Und wenn es das letzte war, das er tat. Kamden schwor bittere und zuckersüße Rache. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)