Le grand Lis von LittleCrow90 ================================================================================ Kapitel 17: Stille ------------------ Nach über zwei Stunden schafften es die Geschwister endlich Gaara davon zu überzeugen wieder ins Hotel zu gehen. Hatte er doch aus lauter Verzweiflung beschlossen das Hotel zu verlassen und nicht wieder dorthin zurück zu gehen. Doch das war die falsche Lösung. Er brauchte sie, dessen waren sich Temari und Kankuro mittlerweile mehr als bewusst. Er hatte noch nie so starke Gefühle für eine andere Person. Eine bedrückte Stimmung breitete sich aus. Keiner der drei sagte noch ein Wort. Stumm gingen sie zum Hotel zurück. Jeder von ihnen hing seinen eigenen Gedanken nach. Gaara ging am Hoteleingang vorbei Richtung Rettungstreppe. Langsam ging er hinauf. Auf Höhe der 4. Etage blieb er kurz stehen. Nichts war mehr so wie noch vor einigen Stunden. Seufzend ging er weiter und kam auf dem Dach an. Heute Morgen noch konnte er sein Glück kaum fassen und nun war er am Boden zerstört. Er setzte sich in die Mitte des Hoteldaches und blickte ausdruckslos in die Ferne. Alles war so trostlos. Weder das sonnige Wetter, der angenehm warme Wind noch das fröhliche Gezwitscher der Vögel konnte ihn aufheitern. Es fühlte sich an, als wäre etwas in ihm gestorben. Trübsinnig ging Mika ihrer Arbeit nach. Zu einem Lächeln war ihr nicht zu mute. In jeder freien Minute verkroch sie sich und weinte stumme Tränen. Sie hatte etwas verloren…etwas wichtiges. Als sie am Abend die Gäste bewirtete, erblickte sie auch die älteren Sabakunogeschwister. Auch sie wirkten seltsam nachdenklich. Mit ausdrucksloser Mine trat Mika an den Tisch heran. Zitternd nahm sie Zettel und Stift in die Hände „Was kann ich ihnen bringen?“ fragte sie mit rauer, trauriger Stimme. Temari und Kankuro sahen sie voller Mitleid an. Sie konnten nur erahnen was in dem Mädchen gerade vor sich ging. „Mika…“begann Kankuro „wir wissen, dass es dir alles andere als gut geht gerade. Glaub uns bitte wenn wir dir sagen, dass es Gaara auch nicht besser geht.“ Mika nickte stumm und kämpfte mit den aufkommenden Tränen. Nun richtete auch Temari das Wort an sie. „Gib bitte nicht auf Süße. Gib vor allem ihn nicht auf! Es gibt immer einen Weg!“ Langsam ließ die Jüngere Zettel und Stift sinken. Ihr Körper schrie. Sie wollte zu ihm, doch sie durfte nicht. Traurig schüttelte sie den Kopf, ehe ein paar bittere Tränen den Weg über ihre Wangen nahmen. „Dieses Mal nicht.“ sagte sie mit tränenerstickter Stimme „Ich darf ihn nicht mehr sehen. Wenn ich ihm zu nahe komme, schmeißt mein Großvater mich raus..“ Die Sabakunos waren geschockt das junge, sonst so fröhliche Mädchen so fertig zu sehen. Sie verstanden ihr Dilemma und wollten ihr so gut sie nur konnten helfen. Temari sprang auf. Ihr war egal, dass sie inmitten der anderen Hotelgäste stand und das Mädchen tröstend in den Arm nahm. Das arme Ding war mit den Nerven völlig am Ende und musste trotzdem weiter ihre Arbeit tun, als wäre nichts vorgefallen. Dieser Großvater war wirklich ein absolutes Ekel. Mika hatte ihr verweintes Gesicht in die Schulter der Älteren gedrückt. Sie wollte los schreien, doch ihre Kehle blieb stumm. Erst nach einigen Momenten fand sie wieder zur Sprache zurück. „Bitte…sagt ihm, dass ich ihn niemals meiden würde, wenn es nur irgendwie anders ginge.. mein Herz tut so weh…“ Temari drückte die Jüngere noch ein bisschen fester an sich. „Mach dir keine Sorgen…alles wird gut.“ Sprach sie aufbauend, konnte aber ihren eigenen Worten nicht glauben. Selbst sie wusste keinen Weg, die zwei wieder zusammen zu bringen, ohne dass es Ärger gab. Ihr lief eine Träne über die Wange als sie Mika langsam wieder los ließ. Die Jüngere sah betreten zu Boden. „Bringt ihm bitte das Essen.. ich stelle es euch auf den Tresen..“ sagte sie noch ehe sie davon schlurfte. Nach einer Weile stand Kankuro auf und ging zum Tresen. Er bezweifelte, dass sein Bruder etwas essen würde, aber er würde es ihm trotz allem anbieten. Immerhin hatte er auch noch eine Botschaft von Mika für ihn. Die würde er sich anhören müssen. Gaara saß auf dem Stuhl vor dem Tisch und tat nichts. Alles fühlte sich taub an. Er hörte das monotone Ticken der Wanduhr, welche ihn auszulachen schien. Mit jeder Sekunde die verstrich, mit jedem weiteren Ticken stach es in seinem Herz. Ein Klopfen an der Tür unterbrach diesen Rhythmus. Gaara zuckte. Sollte er wirklich auf machen? „Gaara? Ich bin es Kankuro! Mach auf ich bringe dir dein Abendessen!“ sprach es von vor der Tür. „Ich hab keinen Hunger.“ rief der Rothaarige zurück. Er hörte Kankuro seufzen. „Ich hab auch eine Nachricht von Mika für dich“ sprach nun der Ältere. Das ließ Gaara aufhorchen. Ein klitzekleiner Funke der Hoffnung machte sich in ihm breit. Schnell öffnete er die Tür und ließ seinen Bruder eintreten. „Wie geht es ihr?“ fragte Gaara, kaum dass der Ältere im Raum war. „Nicht so gut…sie ist am Boden zerstört, genau wie du“ begann der Marionettenninja. Gaara blicke ihn traurig an „Aber das ist es nicht was ich dir sagen soll.“ sprach der Ältere nun. „Gaara, sie will dich nicht meiden, aber sie hat Angst, dass ihr Großvater sie raus wirft. Er hat ihr verboten sich auch nur in deine Nähe zu begeben! Sie ist total verzweifelt…“ Der Rothaarige erstarrte. „Sie darf nicht mal mehr in meine Nähe?“ Seine Augen weiteten sich. Kankuro schüttelte den Kopf. „Nein, zumindest nicht hier.“ Begann er ruhig. „Gaara, es ist nicht das Ende. Ich weiß du magst sie sehr, also gib sie nicht einfach auf. Wir finden schon eine Lösung!“ sagte er nun streng. Sein kleiner Bruder sah bitter zur Seite. Er wollte sie nicht aufgeben, unter gar keinen Umständen, aber wie sollte er es anstellen? Gaara setzte sich auf sein Bett und ließ sich die Worte noch einmal durch den Kopf gehen. „Danke Kankuro.“ Sagte er schließlich. „Iss was! Wenn du hungerst ist damit niemandem geholfen!“ sagte der Ältere noch ehe er wieder verschwand. „Später..“ antwortete Gaara, doch das hörte Kankuro schon nicht mehr. Der 19jährige grübelte lange und intensiv. Schließlich fasste er einen Entschluss. Er würde nicht aufgeben. Irgendwie würde er es schon schaffen, sie wieder bei sich zu haben. Mit neuem Mut stand Gaara auf. Das taube Gefühl wurde weniger. Er würde darum kämpfen und er hoffte sie würde das selbe tun. Die nächsten vier ein halb Tage verliefen schleppend. Sie sahen sich nicht und wenn doch, dann wich sie ihm schnell aus. Sie wollte ihn nicht verletzen, aber sie hatte viel zu große Angst vor dem Rausschmiss. Gaara hielt es kaum noch aus. Diese Stille und die Distanz machten ihn wahnsinnig. Immer wenn er sie erspäht hatte, lief sie auch schon davon wie ein scheues Reh. Es war zum verzweifeln. Frustriert setzte sich Gaara zur Mittagsstunde des fünften Tages an den Rand des Hoteldaches. Er wusste nicht weiter. Die Eingangstür des Hotels ging auf und das Mädchen, das ihn anscheinend nicht mehr um sich haben wollte lief heraus. Sie sah ihn nicht. Beladen mit Einkaufstaschen verschwand sie um die nächste Straßenecke. Gaara stand auf. Er durfte ihr im Hotel nicht zu nahe kommen, aber niemand hatte gesagt, dass sie sich nicht außerhalb des Hotels treffen durften. Ein Blitz fuhr durch seinen Körper. Mehr als motiviert sprang er vom Dach. Darauf bedacht, dass ihn niemand sah, folgte er ihr. Mika tat es im Herzen weh ihn nicht sehen oder gar sprechen zu können. Sie versuchte sich so gut wie möglich abzulenken, arbeitete von früh 5 Uhr bis in den späten Abend hinein, ohne Pause. Langsam aber sicher war sie ziemlich erschöpft. Heute musste sie zu einem Spezialladen. Einer der neuen Hotelgäste bestand darauf, am Morgen und am Abend je eine kleine Schale voll Lachskaviar zu bekommen. Diesen gab es jedoch nicht im normalen Geschäft zu kaufen. Sie besorgte den Kaviar und noch einige andere Gourmetspeisen für den anspruchsvollen Gast und ging im Anschluss zum Wochenmarkt. Die Leute drängelte sich dicht an dicht, denn heute war der zweite Mittwoch im Monat. Die Marktschreier waren mit tollen Angeboten da. Mika stand zwischen den Massen und versuchte eine Tüte voll bestem Gemüse zu erhaschen. Dass sie dabei von 6 lüsternen Augen beobachtet wurde merkte sie jedoch nicht. Geschafft drängte sie sich durch die Massen durch zurück zum Weg. Mika hatte eine große Tüte Gemüse, eine Tüte Obst, ein Beutel voll Fleisch und einen voll frischem Fisch ergattern können. Schwer beladen entzog sie sich dem Trubel. Einige Straßen weiter sah es ganz anders aus. Die Straßen waren leer und ruhig. Mika genoss die Ruhe und die leichten Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Ihr schlichtes weinrotes Kleid schwang bei jedem ihrer Schritte ein wenig hin und her. Plötzlich waren hinter ihr Schritte zu hören. Die Schritte kamen schnell näher und es schienen mehrere Personen zu sein. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit. So schwer beladen konnte sie jedoch kaum schneller laufen. Schließlich waren sie da. Drei junge Männer hatten sich um das Mädchen herum positioniert. „Hey Puppe! Lust auf ein bisschen Spaß?“ grinste einer der Kerle sie ekelhaft an. „Pardon kein Interesse“ sagte Mika und wollte an den Männern vorbei laufen. „Na na na.. nicht so eilig meine Hübsche! Wir wollen uns doch nur ein bisschen unterhalten“ sprach nun der nächste und hielt sie stark am Handgelenk fest. „Lassen Sie mich los, ich hab es eilig“ sprach die Blonde und zog so fest sie konnte. Es nützte nichts. Die drei Männer waren größer und stärker als sie. „Werd nicht frech du kleine Göre!“ schimpfte der dritte im Bunde. Mikas Einkaufstaschen fielen zu Boden. Die Männer hatten sie gepackt und in eine kleine Seitengasse gezerrt. Einer von ihnen presste seine Hand auf ihren Mund. Schreien war also zwecklos. Niemand würde sie hören. Mika wurde an eine Wand gedrückt. Sie schlug mit dem Kopf hart gegen die Mauer eines Hauses. Tränen traten in ihre Augen. Sie wollte das nicht! zappelnd versuchte sie um sich zu schlagen oder zu treten. Vergebens. Einer der Kerle zog schließlich ein Klappmesser aus seiner Tasche und hielt es der 17 jährigen an die Kehle. „Schön still halten Püppchen, dann tut es auch gar nicht weh…“ lachte der Kerl dreckig. Mit einem Ruck wurde ihr das Kleid vom Körper gerissen. Mika hielt den Atem an. Sie wusste worauf diese Kerle hinaus wollten. Das war schließlich nicht die erste Erfahrung dieser Art.. Gaara schlenderte durch die Straßen. Er hatte Mika noch nicht entdeckt. Kurz dachte er, sie zwischen den Massen am Marktplatz erkannt zu haben, doch dann war der Haarschopf auch schon wieder verschwunden. Es waren einfach zu viele Menschen. Frustriert schlich er zurück. Er hatte sie wohl verpasst. Seufzend lief er die menschenleeren Straßen entlang. Kurz vor einer Seitengasse blieb er stehen. Auf dem Boden lagen verteilt mehrere Tüten. Äpfel, Orangen und andere frische Lebensmittel kullerten auf der Straße herum und ließen nichts Gutes erahnen. Gaara erkannte die Beutel sofort. Ein dunkler Stoff mit dem Emblem einer großen weißen Lilie darauf…Mikas Einkaufstaschen! Sein Blick wanderte schockiert zu dem Seitengässchen. Schon war er hinein gelaufen. Was er dort sah, ließ sein Hirn für einen Moment ausschalten. Dort war Mika. Halb nackt wurde sie von drei Gestalten gegen eine Häuserfassade gedrückt und befummelt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)