Le grand Lis von LittleCrow90 ================================================================================ Kapitel 16: Ein Streit mit Folgen --------------------------------- Mika rutschte das Herz bis in die Zehenspitzen. Das war das Schlimmste, was ihr hätte passieren können. Schnell löste sie sich von Gaara, warf ihm noch einen Verzeih-mir-bitte-Blick zu und verschwand vom Dach des Hotels. Gaara blieb etwas irritiert allein zurück. Mit einem gezielten Sprung landete er auf einem Ast, ganz in der Nähe des Eingangs. Er blieb trotzdem im Verborgenen. Von hier aus konnte er Mikas Großvater gut erkennen. Dieser schien gerade wütend auf und ab zu gehen und auf seine Enkeltochter zu warten. Der Rothaarige wollte sicherheitshalber das Gespräch verfolgen, um im Notfall eingreifen zu können. Immerhin wirkte ihr Großvater nicht wie ein sanfter Opa der nur ab und zu mal den Zeigefinger hob. Nein. Er wirkte eher wie ein König, der rasend vor Wut darauf wartete, seine Untergebene zu bestrafen. Gaara schluckte bei diesem Anblick und hoffte, dass er nicht eingreifen musste. Mika rannte indes so schnell wie nur möglich zu ihrem Großvater. Sie wusste, dass jetzt ein riesiges Donnerwetter auf sie warten würde, aber sie hatte keine Wahl. Sie kam vor ihrem Opa zum Stehen. „Hier bin ich Großvater“ sprach sie vorsichtig und verbeugte sich höflichst. Wie ein wild gewordener Stier sah der Angesprochene sie an. „DU ELENDES MISTSTÜCK! Nicht nur, dass ich so gnädig war dich hier aufzunehmen und dich durchzufüttern, NEIN, ich habe dich sogar auf den Ernst des Lebens vorbereitet und dir Arbeit gegeben! UND WIE DANKST DU ES MIR? Triffst dich HEIMLICH mit diesem MONSTER!!!! UNFASSBAR!!!! Wie kommst du dazu MICH so dermaßen zu hintergehen? Du hast hier deine Arbeit zu erledigen und damit Basta! Wenn du das nicht tust dann….!!! Du weißt wo ich dich dann wieder hin schicke! Ich habe nicht die Pflicht dich hier wohnen zu lassen! Eigentlich geht es mir auch überaus gegen den Strich, ausgerechnet DICH, das Kind das niemals hätte sein dürfen, hier aufgenommen zu haben!!! Aber mein gutes Herz und mein bescheuerter Sohn…Ach hätte er doch deine Schlampe von Mutter nie kennen gelernt! Sie ist an allem schuld! Wie gut dass sie tot ist!“ wetterte er. Gaaras Hände krallten sich so sehr in die Rinde des Baumes, dass ein Teil absplitterte. Mit jedem Wort, das dieser arrogante, unzumutbare Mensch Mika zuwarf stieg seine Wut. Er hätte platzen können. Am liebsten würde er sofort zu ihr eilen und diesem Idioten ordentlich die Meinung geigen. SIE, Mika, war das Beste an diesem Hotel! Nicht die gute Küche oder die adretten Zimmer. Nur sie! Die Gäste liebten Mika für ihre offene, fröhliche und hilfsbereite Art. Sie war jederzeit da, wenn es irgendwo ein Problem gab und versuchte mit ihrer ganzen Kraft sich für das Wohl des Hotels und aller Gäste einzusetzen. Und er butterte sie so runter. Gaara biss seine Zähne zusammen bis sein Kiefer schmerzte. Er konnte es nicht ertragen, dass sie so mies behandelt wurde und das auch noch wegen ihm. Mika stand vor ihrem Großvater und ertrug all seine Schimpftriaden auch wenn es ihr zunehmend schwerer fiel. Ihre Mutter war eine herzensgute Frau, die den Vater ihres einzigen Kindes, Mika, sehr geliebt hatte. Das ihr Großvater so über ihre Mutter sprach brachte sie an den Rand der Verzweiflung. Aber dass er Gaara, den er noch weniger kannte so in den Dreck zog brachte das Fass zum überlaufen. „Ich erledige meine Arbeit jeden Tag gewissenhaft! Ich bin immer sofort und ausnahmslos zur Stelle, wenn es irgendwo ein Problem gibt oder ich gebraucht werde! Ich schrubbe mir die Finger wund, Putze, spüle Geschirr, wasche die Wäsche, schleppe Vorräte, erledige alle Einkäufe allein und kümmere mich ganz nebenbei um alle Hotelgäste!“ Mika war stinksauer. „WAS SOLL ICH DENN NOCH ALLES TUN UM DIR GERECHT ZU WERDEN?“ schrie sie verzweifelt. „Es war heute das erste Mal seit 3 ½ Jahren, dass ich jemanden innerhalb meiner Arbeitszeit „getroffen“ habe. Und dieser Jemand ist nicht nur rein zufällig auch ein Gast des Hotels, sondern mir auch SEHR wichtig!“ Sie holte kurz Luft „Auch ich bin nur ein Mensch der Bedürfnisse hat!“ sprach sie laut weiter und sah ihren Großvater dabei fest in die Augen. WATSCH…. Mikas Großvater hatte nach den letzten Worten seiner Enkelin blitzschnell ausgeholt und ihr eine saftige Ohrfeige verpasst. Sich die Wange haltend taumelte Mika zurück. „WAS FÄLLT DIR EIN MICH ANZUBRÜLLEN?? WENN HIER EINER SCHREIT, DANN BIN ICH DAS!!! DEINE BEDÜRFNISSE INTERESSIEREN MICH NICHT! WENN ES DIR HIER NICHT PASST DANN GEH ZURÜCK ZU DEINEM ONKEL! DIESES MONSTER TRIFFST DU JEDENFALLS NICHT NOCHMAL!“ schrie ihr Opa noch wütender als zuvor. Er duldete keine Widerworte. Mika stand mit Tränen in den Augen vor ihm und presste ein „Er ist kein Monster“ heraus. Nun sah ihr Großvater endgültig rot. Mit erhobener Faust trat er auf Mika zu und holte zum Schlag aus. Kurz vor ihrem Gesicht wurde sein Schlag jedoch von etwas, besser gesagt Jemanden abgefangen.. Gaara hatte sich zwischen Mika und ihren Großvater gestellt und sah diesen zornig an. „WAGE ES NICHT AUCH NUR EINMAL WIEDER DIE HAND GEGENÜBER MIKA ZU ERHEBEN!“ sagte der Rothaarige bedrohlich. In seiner Stimme lag Mordlust. Erschrocken wich der Alte zurück. „DU!!!! Warum mischst du dich ein?!“ wollte er wütend wissen. Gaara sah dem Hotelbesitzer noch immer zornig an. „Weil Sie es gewagt haben die Hand gegen ihre eigene Enkelin zu erheben! Schämen sie sich denn gar nicht?“ „Nicht im Geringsten“ antwortete dieser. Ehe Gaara los stürmen konnte, um den Großvater an die Wand zu befördern, wurde er von vier starken Armen aufgehalten und weggezerrt. Temari und Kankuro waren gerade auf dem Weg nach draußen, als sie das Gebrüll in der Eingangshalle hörten. Schnell liefen sie zum Ort des Geschehens. Sie kamen an, als Gaara gerade seinen letzten Satz gesprochen hatte. Blitzschnell waren die zwei bei ihm und zogen ihn aus der Situation heraus, ehe er etwas Unüberlegtes machen konnte. Mika stand wieder allein vor ihrem Großvater und sah ihn traurig an. Sie wusste, dass Gaaras Auftauchen ihr zwar Schläge erspart hatte, aber auch die Situation schlimmer machte. Sie sank auf die Knie und bettelte ihren Großvater an „Bitte Großvater, lass ihn und mich bleiben. Ich mache auch alles was du willst. Ich verspreche es dir!“ Ihr Großvater war noch immer wütend. In seinen Augen hatte er schon mehr als genug für dieses Gör getan, aber sei es drum. „Du wirst dich nie wieder mit Jemanden treffen solange du hier wohnst! VERSTANDEN?“ sagte er zornig. Mika nickte. „Und schon gar nicht mit diesem grauenhaften MONSTER!“ Mika schwieg. Alles was sie hätte sagen wollen, blieb ihr im Hals stecken. Wieder nickte sie unter Tränen. „Wenn ich euch zwei auch nur ein einziges Mal zusammen irgendwo sehe, dann fliegt ihr hochkant raus! DU und ER! Inklusive seiner Geschwister!“ fügte er grimmig hinzu. Das hatte gesessen. Der Hausherr drehte sich um und stapfte zurück zu seinem Büro. Mika kauerte noch immer auf dem Boden und weinte bitterlich. „LASST MICH LOS!!“ brüllte Gaara jetzt bereits zum gefühlt 100sten Mal. Er wollte zu Mika und diesen asozialen Mistkerl kräftig vermöbeln. Seine Geschwister hielten ihn mit aller Kraft zurück. Sie hatten ihn einige Meter weit bis zur nächsten Kreuzung gezerrt und versuchten ihn zu beruhigen. „Gaara hör auf! Das bringt nichts!! Du machst die Sache nur noch schlimmer für sie!!“ der Rothaarige dachte nicht daran aufzuhören und versuchte die zwei Älteren mit aller Macht loszuwerden. „GAARA! Wenn du jetzt austickst müssen wir das Hotel sofort verlassen, willst du das? Denk doch an Mika!“ sprach nun Temari auf ihn ein. Langsam wurde seine Gegenwehr weniger. Sie hatten Recht. Wenn er den Hotelbesitzer jetzt angriff, bedeutete das den sofortigen Rausschmiss. Gaara schaute bitter. „Er hat sie geschlagen.. und ich kann nichts für sie tun?“ fragte er verzweifelt. Seine Geschwister sahen sich ratlos an. „Ich fürchte nein.“ sagte schließlich Kankuro. Wie konnte ein Tag der so schön begonnen hatte nur so extrem schlecht verlaufen.. verzweifelt schrie Gaara auf. Er fühlte sich so machtlos. Mika war in die Küche gegangen und hielt die Hände unter kaltes Wasser. Sie ließ den Kopf schwer hängen und weinte noch immer. Es war einfach ungerecht.. Jeder in diesem Hotel konnte sein Leben selbst bestimmen, nur sie musste wie eine Sklavin arbeiten, ohne auch nur die Chance auf ein bisschen Zuneigung zu haben. Ihre Knie zitterten. „Was ist denn mit dir los?“ wurde sie von einer bekannten Stimme angesprochen. Hanah stand in der Küche und brachte dreckiges Geschirr zur Spüle. Mika sah verheult auf. Ihre Wange war rot und pochte schmerzlich. Hanah blieb stehen. „Wer hat dich denn so zugerichtet?“ fragte sie die Jüngere. „Mein…Großvater“ brachte Mika zwischen mehreren Schluchzern hervor. „Ohje..was hast du denn angestellt, das er so ausgerastet ist?“ wollte nun die Schwarzhaarige wissen. „Ich habe einen Gast begrüßt, da er vier Tage nicht hier war..“ sagte Mika und wischte sich einige Tränen aus dem Gesicht. Hanah sah sie schockiert an „Doch nicht etwa diese Monster.. diesen Gaara?“ sagte sie fassungslos. Mika nickte.. “Doch..“ „Mika, der Typ ist gefährlich! Ich sag dir das als Freundin, klar? Halt dich fern von diesem Monster! Er wird nicht umsonst als Sunas größte Waffe bezeichnet! Denk daran was…!“ „Ich weiß!“ unterbrach Mika ihre Freundin. Sie wollte den Satz den Hanah sagen wollte nicht zu Ende hören. Sie wusste es ja! Sie war dabei! Und doch war jetzt alles anders! „Ich werde ihn sowieso nicht mehr treffen…Großvater hat es mir verboten. Er schickt mich sonst zurück zu meinem Onkel..“ wieder sackte Mika in sich zusammen. Die Tränen bahnten sich erneut einen Weg über ihr Gesicht. Schluchzend saß sie auf dem kalten Boden der Küche und zog die Beine an ihren Körper. Hanah kam zu ihr und legte ihr tröstend einen Arm um die Schulter. „Es ist besser so… glaub mir… das wäre niemals gut gegangen. Sei froh dass dein Opa es jetzt beendet hat. Er erspart dir damit viel Leid.“ sagte sie *Tut er nicht!* dachte Mika und weinte stumm weiter… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)