Le grand Lis von LittleCrow90 ================================================================================ Kapitel 6: Das blaue Shuriken ----------------------------- Gaara stürmte von seinem Zimmer aus den Gang entlang zur Rettungstreppe. Er war sauer, stocksauer um genau zu sein. Warum genau, das wusste er nicht einmal. Als Kankuro ihn mit seinem Gefühlschaos konfrontierte und aufzog war das sehr unangenehm. Er hätte ihm am liebsten sofort drei Köpfe kürzer gemacht. Doch dass seine Schwester so gerade heraus enthüllte, was er sich noch gar nicht eingestehen vermochte, machte ihn wütend. Warum schien es für alle anderen so leicht zu sein Gefühle zu erkennen und zu äußern und er hatte damit solche Probleme. Er stapfte die Rettungstreppe hinauf zum Dach. Gaara handelte aus dem Bauch heraus als er zielstrebig zur Mitte des Daches marschierte. Als er den kleinen Kaktus erblickte, verflog sein Zorn augenblicklich. Warum war er gerade hier her gelaufen? Verdutzt blieb er stehen. Gaara sah sich verlegen um und setzte sich dann direkt neben das kleine Pflänzchen. Er atmete tief ein und aus, fuhr sich durch das rote, strubbelige Haar und sah dann auf den Kaktus nieder. „Na du kleiner Stachler. Selbst du hast jemanden, der für dich sorgt, nicht wahr?“ vorsichtig nahm er den kleinen Topf der Kaktee in die Hände und betrachtete ihn von allen Seiten. „Du bist groß genug für deine erste Blüte kleiner Kerl“ sprach er. Gaara legte sich aufs Gras und sah in den klaren sonnigen Himmel. Langsam wurde es heißer. „Was soll ich denn jetzt machen…“ sprach er zu sich selbst und atmete schwer ein und aus. Sonst war er immer gefasst und eisern, doch jetzt hatte er das Gefühl, dass seine langjährig aufgebaute Fassade bröckelte. Gaara schloss die Augen für einen Augenblick und legte einen Arm über sie. Plötzlich hörte er eine tiefe männliche Stimme, die Jemanden anzubrüllen schien. Er setzte sich auf und lauschte, bekam jedoch nur einzelne Wortfetzen mit „….. erhört…..Monster…..meinem Hotel…… ..Scheusal… eine Gefahr …wird …umbringen!“ Er wurde das Gefühl nicht los, dass er das Thema dieses Gespräches war. Gaara stand auf und lief zur Eingangsseite des Hotels. Dort blickte er hinab. Einige Augenblicke später kam Mika aus dem Hoteleingang. Ob sie es war, die angebrüllt wurde? Hatte sie etwa seinetwegen Ärger bekommen? Gaara blickte ihr hinterher, als sie Richtung Dorfmitte lief. Er würde später versuchen sie nach diesem Streit zu befragen. Jetzt musste er erst einmal zurück zu seinen Geschwistern, denn auch die drei Sunaninja wollten gleich aufbrechen. Temari und Kankuro aßen ihr Frühstück weiter. Sie kannten ihren kleinen Bruder gut genug um zu wissen, dass er von allein wieder zu ihnen zurückkommen würde. „ich hätte nie damit gerechnet, dass Gaara mal aus seinem Schneckenhaus heraus kommt und Gefühle zulässt.“ sagte Temari fröhlich. „Er hat sich eben doch sehr verändert. Vielleicht ist es auch einfach an der Zeit, dass er sich öffnet.“ Antwortete Kankuro. Temari nickte. Ihr jüngster Bruder schien endlich erwachsen zu werden und sich für das andere Geschlecht zu interessieren. Nicht dass es sie gestört hätte, wenn er schwul gewesen wäre, aber so bestand für sie die Chance, auch von ihm zur Tante befördert zu werden. Außerdem wollten weder Kankuro noch sie, dass ihr kleiner Bruder einsam leben musste. Er hatte in seinem jungen Leben bereits mehr als genug Leid und Missgunst erfahren. Die Kunoichi aus Sunagakure lächelte bitter, als sie an die vergangenen Jahre dachte. Auch sie und Kankuro hatten unter der strengen Hand ihres Vaters gelitten, doch bei weitem nicht so sehr wie Gaara. Sie waren nie dazu verdammt allein zu sein oder ein Bijuugeist in sich zu tragen. Temari verstand bis heute nicht, warum es ausgerechnet Gaara sein musste, der diese große Bürde aufgezwungen bekam. Temari ließ die Stäbchen sinken. „Was ist los?“ fragte Kankuro. „Ich hab keinen Appetit mehr.“ Sagte sie und lehnte sich zurück. War ihr doch durch ihre trüben Gedanken der Hunger vergangen. „Also doch eine Diät, hä?“ grinste Kankuro frech. Temari blickte ihn genervt an. „Idiot“. Die Zimmertür schwang auf und Gaara trat wortlos ein. „Können wir los?“ fragte schließlich sein Bruder, der auch fertig war und die Stille zwischen ihnen unterbrechen wollte. Die anderen beiden nickten. Temari schnappte sich ihren Fächer, Kankuro seine Marionetten und Gaara band seine kleine Kürbisflasche um. Um nicht so viel aufsehen zu erregen hatten sich die drei hellbraune Baumwollkutten übergezogen. Während der Befragung der Bevölkerung würde Gaara mit de Jutsu der Verwandlung als zweiter Kankuro herum gehen. Die Sunaninja verließen das Hotel in Richtung Westen. Dort sollten laut ihren Informationen die meisten Vorkommnisse aufgetreten sein. Als die drei ein Haus erreichten, welches danach aussah als wäre es eben erst zerstört wurden, stoppten sie. Sie sahen sich an, nickten sich kurz zu und teilten sich anschließend in drei verschiedene Richtungen auf. Sie suchten nach Hinweisen, Spuren von einem Kampf oder anderen Auffälligkeiten. Zwischendurch befragten sie immer wieder einige der Dorfbewohner und erhielten so viele nützliche und weniger brauchbare Informationen. Als es langsam dämmerte, trafen sie sich wieder an dem Punkt, an dem sie sich aufgeteilt hatten. Gaara verwandelte sich zurück. Seine Chakrareserven waren nach dem langen Gebrauch des Jutsus der Verwandlung arg angekratzt. „Und? Irgendwelche nützlichen Informationen oder Spuren?“ wollte Temari von ihren Brüdern wissen. „Im Süden stehen noch einige mehr zerstörte Häuser wie dieses. In den Trümmern habe ich das hier gefunden…“ begann Kanukuro und hielt seinen Geschwistern ein Shuriken unter die Nase, das aus einem schweren, bläulichen Metall gearbeitet war. „So eins habe ich noch nie gesehen“ grübelte Temari und blickte ihre ebenfalls ratlos drein schauenden Brüder an. „Ein älterer Mann hat mir erzählt, dass die Angriffe meist in den Abend-, beziehungsweise Nachtstunden stattfinden. Die Angreifer sind schnell und verschwinden meist auch wieder nachdem sie ein Haus zerstört haben“ redete der Marionettenninja „außerdem scheinen die Angreifer willkürlich festzulegen welches Haus das nächste ist.“ Gaara nickte. „Etwas Ähnliches hat mir ein Bauer von den Feldern im Osten auch erzählt. Sie kommen, zerstören willkürlich ein Haus und verschwinden wieder. Die Angreifer scheinen aber nichts mitzunehmen.“ Endete er seinen Satz. Die drei Ninja sahen sich ratlos an. Noch wussten sie mit den Informationen nicht viel anzufangen. Klar war nur, dass die Angreifer definitiv Ninja waren und es sich um mehr als einen Angreifer handelte. Wo, warum und wann diese angriffen war jedoch noch nicht klar. Für heute waren die drei fertig mit ihrer Informationsbeschaffung und gingen zurück zum Hotel. Mika war gerade mit den Einkaufstaschen in die Küche herein gekommen, als sie von einer zornigen Person angesprochen wurde. „Er ist immer noch hier!!!“ Hanah war es, die vor ihr stand. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah grimmig auf Mika herab. Diese räumte ruhig die Einkaufstaschen aus und sortierte die frischen Lebensmittel in den großen Kühlschrank ein. „Hanah…mein Großvater ist auch der Meinung, dass er bleiben kann, wenn er keinen Ärger macht“ erwiderte Mika. Hanah sah entsetzt auf die Jüngere. „Das ist nicht dein Ernst?“ sagte sie. „Doch Hanah. Und ich werde dir beweisen, dass er keine Gefahr ist.“ Sagte die Blonde mit fester Stimme. Die Ältere schaute sie skeptisch an. „Das schaffst du nie.“ „Das wirst du nur herausfinden wenn du bleibst und nicht kündigst…“ antwortete Mika und hoffte, dass Hanah nachgab. „Aber wehe dieses …Monster kommt mir zu nahe…du bist für ihn verantwortlich, verstanden?“ gab die Schwarzhaarige schließlich klein bei. Mika streckte ihren Daumen in die Höhe und verschwand mit den restlichen Lebensmitteln und Produkten aus der Küche. Im Lagerraum schloss sie die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Erleichtert atmete sie aus. „Ich schaffe das!“ sprach sie sich selbst Mut zu. Sie räumte alle trocken zu lagernden Lebensmittel in die Regale und verstaute auch die restlichen Gebrauchs- und Putzutensilien an ihren Platz. Sie musste unbedingt mit den Geschwistern aus Sunagakure reden, immerhin hatte sich der Preis für ihre Unterkunft und auch die Bedingungen geändert. Am frühen Abend kehrten die drei Ninja ins Hotel zurück. Gaara nahm den Weg über den Baum, um in sein Zimmer zu gelangen. Wollte er schließlich eine Panik unter den Hotelgästen vermeiden. Seine Geschwister dagegen spazierten seelenruhig durch das Foyer und zu ihrem Zimmer. Nachdem sie ihre Ausrüstungen abgelegt und sich umgezogen hatten, gingen die zwei älteren Sunaninja in den Esssalon. Sie hatten seit den frühen Morgenstunden nichts mehr gegessen und waren nun sehr hungrig. Als Mika die zwei erblickte nutzte sie sogleich die Chance und sprach sie an. „Guten Abend. Was darf ich ihnen und ihrem Bruder bringen?“ „Ich hätte gern ein paar Oktopusspieße mit Reis und Sojasprossen bitte. Dazu ein Glas Wasser“ sprach Temari. „Und ich nehme wieder ein Gingerale. Zu essen hätte ich gern ein Kotelett mit Spätzlen.“ Gab nun auch Kankuro seine Bestellung auf. „In Ordnung. Und für ihren Bruder?“ fragte Mika während sie sich die Wünsche der zwei noch notierte. „Irgendwas mit Huhn. Das isst er eigentlich gern. Mit Tee“ Mika nickte verstehend und notierte auch das auf ihrem Block. „Ich hätte noch ein Anliegen“ sagte sie und sah die zwei Geschwister an. „Mein Großvater, der Besitzer dieses Hotels möchte, dass ich mit ihnen die Vertragsbedingungen und den Preis für die Nutzung der Zimmer ändere. Wäre es ihnen recht, wenn ich sie drei um 20 Uhr zu einen Gespräch bitte? Es ist sehr wichtig..“ Kankuro und Temari sahen einander an und nickten. „Geht klar“ antworteten sie wie aus einem Mund. Erleichtert schenkte sie den zwei Sunaninjas ein Lächeln. „Gut. Ich bringe ihnen gleich ihre Bestellungen.“ Höflich verbeugte sie sich und eilte in die Küche. Mika servierte erst Temari und Kankuro ihr Essen und eilte dann mit dem gefüllten Tablett für Gaara zum Lift. Sie betätigte den Knopf der sie in die 4. Etage bringen würde. Mit jeder Etage wurde Mika unruhiger. Gleich würde sie wieder an seiner Tür stehen und in diese Augen schauen. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen. *Reiß dich zusammen Mika!* ermahnte sie sich. Vor seiner Zimmertür blieb sie stehen. Sie wollte gerade anklopfen, als sie bemerkte, dass Sand sich unter der Tür hervorschlängelte. Verblüfft und Fasziniert schaute sie zu ihren Füßen. Der Sand berührte sie nicht, aber er schien ein Eigenleben zu haben, da er sich vom Boden erhob und wie ein Katzenschwanz hin und her tänzelte. “WOW“ war alles was sie in diesem Moment sagen konnte. Plötzlich zog sich der Sand rasant zurück und Schritte waren von drinnen zu hören, die auf die Tür zukamen. Auch Gaara legte seine Ausrüstung ab als er in seinem Zimmer ankam. Er wusch sich die Hände und das Gesicht und ging anschließend auf sein Bett zu. Das Shuriken, welches Kankuro gefunden hatte, nahm er wieder in die Hand und betrachtete es von allen Seiten genau. Diese merkwürdige Farbe und dieses schwere Material machten ihn stutzig. Er öffnete seine kleine Kürbisflasche und ließ eine Wand aus Sand entstehen. Anschließend nahm er das seltsame Shuriken in die Hand und zielte auf einen Punkt auf der Sandwand. Wie er bereits erahnt hatte, nahm dieses Shuriken eine andere Flugbahn als seine eigenen. Es landete weiter unten als geplant. Der Sand beförderte das Shuriken zurück in Gaaras Hände. Nach etwa 5 Würfen hatte Gaara erkannt, dass er das außergewöhnliche Ninjawerkzeug mit mehr Kraft und einer wesentlich höheren Geschwindigkeit werfen musste um das gleiche Ergebnis wie mit seinen Eigenen zu erzielen. Und noch etwas war ihm aufgefallen, das Shuriken summte wenn das Ziel weiter entfernt war. Er setzte sich schließlich auf sein Bett und ließ das Werkzeug mit Hilfe seines Sandes schweben. Er warf es mit seinem Sand hin und her. Dazu formte er mehrere Sandtentakel. Ein „Wow“ riss ihn aus seinen Gedanken und er bemerkte, dass sein Sand auch unter der Tür hindurch geschlüpft war und sich dort bewegte. Schnell zog er den Sand zurück in sein Zimmer und sprang auf. Gaara öffnete die Tür und sah in zwei erstaunte und fragende Augen. Innerlich erstarrte er, da er befürchtete, dass sie schreiend weglaufen würde, aber das Gegenteil war der Fall. Mika drückte ihm das Tablett in die Hand und trat ein. Sie schien total fasziniert von seinem Sand zu sein. „Wie machen sie das?“ fragte sie begeistert. Gaara stand stocksteif an der Tür und konnte nicht antworten. Erst als Mika den Sand hauchzart berührte fand er wieder zu sich. „Ich ..ehm.. Der Sand formt alles was ich denke und möchte. Er beschützt mich“ Mika sah ihn noch immer erstaunt an. „Wow…kannst du auch Sachen formen?“ fragte sie interessiert. „Natürlich“ antwortete er, „Alles was ich will“. Ihm war nicht entgangen, dass sie ihn zum ersten Mal geduzt hatte. „Echt? Wirklich Alles?“ sagte sie begeistert. Gaara nickte und ließ genau vor ihr eine wunderschöne Rose erscheinen. „Alles!“ antwortete er leise. Mikas Augen weiteten sich, als sie die Rose erblickte, die vor ihr schwebte. „Das ist wunderschön“ sagte sie und strahlte ihn an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)