Es ist (nicht) nur ein Spiel!? von Feuchen ================================================================================ Kapitel 33: ------------ Nachdem sie die Zeit bis zum besagten Zeitpunkt genutzt hatten, um zurückzukommen, blickte Shouyou schließlich mit den anderen zu dem großen Gebiet, welches in einen dichten Nebel gehüllt war, auf, während sie nur erahnen konnten, dass sich in diesem ein riesiges Schloss befand. Es fühlte sich unheimlich an, aber gleichzeitig auch vertraut. Vertraut, als wenn er diesen Ort bereits einmal gesehen hatte. Lag es an der Vision? Kam es ihm deswegen bekannt vor? „Oh, wen haben wir denn hier?“, drang eine erheiternde Stimme an seine Ohren, so dass er aufblickte und zu jemandem in dem Nebel sah, den er allerdings kaum erkennen konnte. „Du traust dich also wirklich hierher, kleiner Held der Sonne.“ „Wer–“, fing Shouyou an und umklammerte seinen Stab etwas mehr, bemerkte, wie Atsumu sich vor ihm in seine Fuchsgestalt verwandelte und lauter knurrte. „Du konntest es wohl doch nicht, was, Tobio-chan“, hörten sie erneut diese Stimme, wobei Shouyou etwas zurückzuckte und seinen Blick zur Seite zu Kageyama richtete, der seinen Bogen festhielt. „Was?“, fragte Shouyou mehr in die Richtung seines Kameraden nach. „Ich habe mir geschworen, dich zu besiegen, Oikawa-san“, sagte Kageyama und verfinsterte seinen Blick, griff nun doch nach einem Pfeil und spannte seinen Bogen etwas, „ich würde nicht–“, „Na schön“, erwiderte Oikawa ruhig daraufhin, „... ich erwarte dich bereits, Held der Sonne.“ Shouyou starrte weiterhin auf die Gestalt in dem Nebel, bevor er bemerkte, wie ein Pfeil geradewegs durch den Nebel schoss und kurz darauf alles still war. „Was ...?“ „Das war nur eine Illusion“, murmelte Kageyama und sah weiterhin vor sich. „Was meinte er damit?“, fing Atsumu kurz darauf an, richtete sich in seiner menschlichen Gestalt neben Shouyou auf und legte ihm einen Arm über die Schultern, „dass du irgendwas für ihn tun solltest? Solltest du Shouyou doch vernichten?“ „Ich lasse mich nicht mehr von ihm kontrollieren“, entgegnete Kageyama mit schneidender Stimme, bevor er sich weiterbewegte, „glaubt mir oder lasst es. Aber wir sollten weiter.“ „Gehen wir“, flüsterte Atsumu nach einem Moment der Stille zu ihm, bevor er langsam weiterging. „Ja“, nickte Shouyou ein wenig langsamer, folgte Atsumu daraufhin, sah ein wenig zur Seite. „Du solltest aufpassen, Shouyou“, murmelte Lev neben ihm, „wer weiß, was uns hier erwartet, wenn Oikawa dich erwartet.“ „Ich weiß“, sagte Shouyou ein wenig deutlicher, umfasste seinen Stab und sah die Umgebung vor sich genauer an, auch, wenn das aufgrund des Nebels gar nicht so einfach war, „ich bin bereit, was auch immer uns hier erwarten wird.“ „Wir schaffen das, Shouyou“, hörte er Kenmas Stimme kurz darauf und er blickte zu ihm, nickte lächelnd, bevor er sich wieder auf den Weg vor ihnen konzentrierte. Was, wie Shouyou daraufhin merkte, eine eigene Aufgabe war, da sie durch den Nebel kaum etwas erkennen konnten. Das Einzige, was er erkannte, war der Fuchsschweif von Atsumu, der vor ihm durch die Luft schwang. Was zumindest dafür sorgte, dass er den anderen im Blickfeld behielt. „Wie lange hält das hier an?“ „Bis wir im Schloss sind“, antwortete Kageyama ihm kurz darauf, auch, wenn Shouyou nicht wirklich wusste, wo der andere war, aber vermutlich so in der Nähe, dass er ihn hören konnte. „Hm“, nickte Shouyou mehr vor sich hin, „wir sollten aufpassen, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren.“ „Keine Sorge, Shouyou“, erwiderte Atsumu, „versuch einfach direkt hinter mir zu bleiben. Ich verliere die anderen nicht so einfach.“ Kurz nachdem er das gesagt hatte, bemerkte Shouyou, wie sich Atsumu wieder in seine Fuchsgestalt vor ihm verwandelte und seinen Schweif etwas aufrichtete. Ohne etwas zu erwidern, folgte Shouyou ihm einfach. Wenn Atsumu meinte, dass er sie nicht verlieren würde, dann glaubte er ihm auch. Vermutlich hatte es mit den Fuchsinstinkten des anderen zu tun. Kurz nachdem der Nebel weniger wurde und sie langsam das Schloss erkennen konnten, welches sich vor ihnen in die Höhe erstreckte, stoppte Shouyou überrascht und blickte zu Atsumu, der stehengeblieben war und seinen Fuchsschweif nur in die Höhe gestreckt hatte. „Du hast dich wirklich gegen uns gestellt?“, hörte er eine viel zu ruhige Stimme, während er zu einer Person vor dem Tor des Schlosses sah, die komplett in einen schwarzen Umhang eingehüllt war. „Du solltest mir aus dem Weg gehen“, entgegnete Kageyama mit einem bedrohlichen Unterton. „Wenn ich einen Feind durchlasse, kann ich mich auch gleich selbst töten“, entgegnete diese Person weiterhin, „das solltest du am besten wissen, Kageyama. Oikawa-san kennt keine Gnade mit Verrätern. Der einzige Grund, wieso du noch lebst, ist doch ...“ „Du willst also kämpfen?“, erwiderte Kageyama daraufhin, hielt seinen Bogen fest, „ganz egal, was passiert?“ „Hey ... Shouyou?“ Überrascht drehte Shouyou seinen Kopf zur Seite und lenkte seine Aufmerksamkeit zu Lev, der etwas mehr in eine andere Richtung blickte. „Was?“ „Vielleicht sollten wir uns reinschleichen, solange sie abgelenkt sind?“, fragte Lev leiser nach, „dein einziges Ziel ist es, zurückzukommen, oder?“ Shouyou schluckte, nickte ein wenig, senkte dann aber seinen Kopf. War es wirklich so einfach für ihn? Konnte er zurück, ohne wirklich gewonnen zu haben? Oder was genau war überhaupt das, was er tun musste? Wem konnte er glauben, dass er überhaupt wusste, was er tun musste? „Nicht kämpfen ist gar nicht so schlecht“, murmelte Atsumu neben ihm, während er sich wieder verwandelt hatte, „außerdem können wir so Kageyama davon abhalten, uns zu begleiten.“ „Ich kenne einen weiteren Weg, folgt mir“, sagte Lev leise zurück, drehte seinen Kopf kurz zur Seite, bevor er ein paar Schritte an der Schlossmauer entlangging, „er ist ein bisschen magisch versiegelt, aber du solltest in der Lage sein, ihn zu öffnen, Shouyou.“ Kurz stoppte Shouyou und hielt seinen Stab vor sich, nickte dann aber und folgte Lev, während er darüber nachdachte. Er hatte genug trainiert, um genau das zu können, oder? Er drehte seinen Kopf zurück und blickte noch einmal zu Kageyama, auch, wenn der Nebel zwischen ihnen wieder dichter war. Er wusste wirklich nicht, ob er ihm trauen konnte, aber gleichzeitig fühlte es sich auch nicht gut an, sich mit den anderen davonzuschleichen. „Shouyou?“, holte Levs Stimme ihn aus seinen Gedanken, worauf er zu einer kleinen Tür sah, vor der sie gestoppt hatten, „was ist los?“ „Vergiss Kageyama“, knurrte Atsumu etwas mehr, „es ist besser für dich, wenn er nicht bei uns ist.“ Shouyou nickte ein wenig und ging an den anderen vorbei, blickte zu der Tür vor ihnen, bevor er wieder zu Lev blickte. „Uh, was ...“ „Yaku-san hat es versiegelt, aber du solltest dafür sorgen können, dass wir durchkönnen“, sagte Lev weiterhin leise, „konzentrier dich, dann wird die Magie dir antworten und zeigen, was du machen musst.“ Shouyou blickte ihn überrascht an, sah dann zu seinem Stab und fixierte den Eingang vor ihnen. „Ist das–“, „Beruhig dich, Shouyou“, hörte er Kenmas Stimme in seinem Kopf, „Lev hat recht. Ich habe das Gefühl, dass es wirklich funktionieren kann. Lass es uns gemeinsam tun.“ Er atmete tief durch, nickte knapp und sorgte dann dafür, dass er sich auf seine Magie konzentrierte, während er gleichzeitig spürte, wie Kenma das Gleiche tat und neben ihm in seiner Geistergestalt ebenfalls seinen Stab festhielt. Es dauerte nur wenige Minuten, bevor er spürte, wie ein Teil der Magie auftauchte und kurz darauf die Tür vor ihnen einen Spalt aufsprang. „Es ... hat funktioniert?“ „Scheinbar“, drang Kenmas Stimme an seine Ohren. „Lasst uns gehen, das hält nicht lange“, sagte Lev und schlüpfte durch den kleinen Gang, gefolgt von Atsumu und Shouyou. „Lev?“, fragte Shouyou nach, als sie in dem Gang ein Stück geschlichen und schließlich wieder normal weitergehen konnten, „du wusstest, dass die Magie mir zeigt, wie es geht ...“ Lev stoppte kurz und senkte seinen Blick auf den Boden. „Yaku-san ist ein guter Lehrmeister, aber meine Magie ist zu schwach, als das es irgendetwas bringt“, sagte er schließlich daraufhin, „... deswegen dachte ich, du solltest es damit hinbekommen.“ „Wir sollten vorsichtig sein“, murmelte Atsumu und schwenkte seinen Schweif zur Seite, „hier drinnen kann an jeder Ecke irgendwas lauern, was uns angreift.“ Shouyou nickte still vor sich hin. Immerhin waren sie jetzt innerhalb des Schlosses. Natürlich mussten sie jetzt darauf gefasst sein, angegriffen zu werden, von wem auch immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)