Es ist (nicht) nur ein Spiel!? von Feuchen ================================================================================ Kapitel 26: ------------ Als er am nächsten Tag wach wurde, spürte Shouyou, dass er sich schon besser fühlte. Oder zumindest hatte er das Gefühl, dass er sich wieder normaler bewegen konnte. Nachdem Suna noch einmal nach ihm gesehen hatte, richtete er sich auf, um sich ein wenig zu bewegen und sich umzusehen. Auch, wenn er um das Lager herum nichts außer Sand und ein paar Palmen sah. Sowie ein kleines Wasserloch in der Nähe. Aber er hatte ja erfahren, dass diese Füchse nur Nomaden waren. Zwischendurch sah er etwas zur Seite zu Kenma, merkte aber, wie sein Freund nur vor sich hinblickte und keinerlei Anzeichen machte, ihn anzusehen oder mit ihm reden zu wollen. Es sorgte dafür, dass sich etwas in Shouyou verkrampfte. Er wollte nicht, dass irgendeine Spannung zwischen ihm und Kenma war, aber er wusste auch nicht, was er tun oder sagen sollte, um es zu verbessern. Er dachte darüber nach, was Kenma gemeint hatte, aber jedes Mal, wenn er an Yaku dachte, und das er ihm vielleicht doch zuhören hätte sollen, fühlte er sich schlecht. Er konnte sich nicht vorstellen, dass er ihm glauben konnte, nach allem, was passiert war. „Bleib sofort stehen!“ Shouyou zuckte heftig zusammen, als er die Stimme hörte, bewegte sich kein Stück und sah kurz darauf zu einem kräftig gebauten, braungebrannten, Mann mit dunkelroten Fuchsohren und einem ebenso dunkelroten Schweif. Er hielt einen Speer mit einer Pfeilspitze in der Hand. Seine Augen waren an Shouyou vorbeigerichtet, was schließlich dafür sorgte, dass er seinen Blick wieder vor sich richtete und zu demjenigen sah, der vor ihm stand. Sein Gesicht zierte eine große Narbe, die über seine komplette Wange und über sein rechtes Auge ging. Sein Schweif war mehr als zerzaust und seine Ohren zuckten etwas. „Warte ... ich ... ich will euch nichts ...“, fing er an, hob seine Arme und lächelte schief. „Bist du nicht Yakus Kätzchen?“, fragte der Fuchs hinter ihm und hielt seinen Speer in die Richtung des anderen. „Ich–“, fing derjenige an, zuckte zusammen, „... sorry.“ Shouyou schluckte, als er den Blick des anderen bemerkte. Sah, wie diese Kreatur vor ihm seinen Kopf langsam senkte. „Ich glaube nicht, dass er uns etwas tun will“, murmelte er schließlich und bemerkte, wie der Kopf des anderen in die Höhe fuhr und er ihn überrascht anblickte. Er hatte ihn längst als Lev erkannt, auch, wenn er nicht wusste, ob er etwas sagen sollte. Waren sie momentan Feinde oder nicht? „Du weißt nicht, wie gefährlich er dir sein könnte, Magier“, brummte der Fuchs, seufzte etwas, „er gehört zu Yaku.“ „Ich habe keine Ahnung, wo Yaku-san ist ... oder irgendjemand von ihnen“, sagte Lev und senkte seinen Blick wieder, „aber ich verstehe ... wenn ihr mir nicht vertraut. Ich dachte nur ... ihr seid Nomaden ...“ Der Fuchs hielt seinen Speer weiter in Levs Richtung, bevor er langsam tiefer durchatmete: „... Komm mit zu unserem Anführer. Er soll entscheiden.“ Shouyou sah ihn an und lächelte ein wenig, als er sich mit Lev auf den Weg zurückmachte. Dennoch seufzte Shouyou wieder mehr. Was genau war eigentlich in der letzten Zeit passiert? Was war in dem Schloss passiert, nachdem er geflüchtet war? Er wusste nur, dass Atsumu ihn hierhin gebracht hatte, aber sonst hatte er keine Ahnung, was passiert war. Er blickte sich ein wenig um. Wo genau war der Fuchs eigentlich? Er hätte gedacht, dass er Atsumu hier irgendwo finden würde, sobald er sich bewegen könnte. Eigentlich hatte er gedacht, dass der andere sowieso bei ihm war, so anhänglich, wie er vorher gewesen war. Seine Augen richteten sich auf ein paar Fuchsmenschen, bevor er zu einem der aufgeschlagenen Zelte trat. „Uh, entschuldigt? Könnt ihr mir sagen, wo ... Atsumu ist?“ „Atsumu-kun?“, wiederholte einer der Füchse etwas fragender, zuckte mit seinen Ohren, „vermutlich streift er wieder irgendwo umher, wenn er nicht im Lager ist.“ Shouyou lächelte schief. Das war nicht sonderlich hilfreich, aber er nickte dennoch und machte sich dann daran, weiterzugehen. „Hey, Hinata?“ Er zuckte zusammen, als er von der Stimme überrascht wurde, blickte zu dem Eingang eines größeren Zeltes, wo er bemerkte, wie dieser Fuchs von vorher ihn anblickte. „Ja?“, erwiderte er ein wenig fragender, darauf wartend, dass der andere weitersprach. „Komm her, Kita will dich sprechen“, entgegnete er und drehte sich wieder um, um ins Innere des Zeltes zurückzugehen. Shouyou sah ihm verwirrt nach, folgte ihm dann aber nach innen und sah überrascht zu Kita, während er auch bemerkte, dass Lev auf einem kleinen Teppich vor dem Anführer des Stammes kniete und seinen Kopf gesenkt hatte. „Du kennst ihn, oder?“, fragte Kita nach und deutete ein Kopfnicken in Levs Richtung an. „Uh, ein wenig ...?“, murmelte Shouyou nachdenklich. Konnte er das so nennen, wenn sie sich nur mal in dem Kampf begegnet waren? Selbst als er in Karasuno war, hatte er so gut wie nichts mit dem anderen zu tun gehabt. „Du willst dich doch wieder auf den Weg machen, oder? Kannst du ihn mitnehmen?“, fragte Kita nach, wobei Shouyou merkte, wie diese katzenhaften Ohren bei Lev sich aufrichteten. Er drehte seinen Kopf zu ihm und sah ihm entgegen. „Wir sind nicht gerade ... Kameraden“, murmelte Shouyou mit einem ernsten Blick, „außerdem ... gehört er doch Yaku, oder?“ „Ich denke nicht, dass ich ... noch einmal zurück zu ihm will“, sagte Lev mit einem viel zu leisen Ton, dass Shouyou das Gefühl hatte, ihn kaum wiederzuerkennen, „du kämpfst gegen Oikawa, oder?“ Shouyou nickte ein wenig stiller, strich sich durch die Haare. „Wir würden aber vermutlich auch gehen Yaku kämpfen, wenn wir–“, „Das ist mir egal“, entgegnete Lev und blickte ihm so ernst entgegen, dass Shouyou etwas zurückwich, „Yaku-san ... ist irgendwie anders als früher.“ Shouyou schluckte, nickte allerdings, als er dem anderen so direkt entgegensah. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er ihm vertrauen konnte. „Okay.“ „Dann soll Suna sich um ihn kümmern, damit ihr beide wieder komplett bei Kräften seid“, nickte Kita ruhig, „Aran, kannst du ihnen ein paar Vorräte zusammenpacken lassen?“ „Natürlich“, nickte Aran ruhig in Kitas Richtung, bevor er sich abdrehte, um das Zelt zu verlassen. Shouyou sah wieder zu dem Anführer des Stammes, schluckte ein wenig, bevor er daran dachte, dass er Atsumu suchte und das sie zusammen unterwegs gewesen waren. „Uh, ist Atsumu hier irgendwo? Ich meine, er hat mich hierhin gebracht, oder? Und ... wir haben zusammen gekämpft.“ „Keine Sorge, du wirst mit ihm weiterreisen können, aber er ist noch einen guten Tag unterwegs“, sagte Kita und ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen, „ich habe ihn dazu beauftragt ein paar Erledigungen zu machen, wenn er schon so frei ist und einfach abhaut.“ Shouyou bemerkte, wie der andere langsam etwas mehr grinste, bevor er seine Arme vor sich verschränkte. „Ihr solltet euch noch etwas ausruhen. Ich lasse euch wissen, wenn ich höre, wo sich deine anderen Kameraden befinden, Hinata.“ Er nickte ein wenig, bevor er ein kurzes „danke“, murmelte, sich schließlich aber daran machte, wieder zu gehen, während er nur lauschte, wie Lev ihm folgte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)