Es ist (nicht) nur ein Spiel!? von Feuchen ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Als sie am späteren Abend inmitten des Waldes ein Lager aufschlugen, blinzelte Shouyou ein wenig irritiert, da er nicht gemerkt hatte, wie viel Zeit wirklich vergangen war. Andererseits musste er länger mit Nekomata in diesem magischen Raum, oder was auch immer das war, gewesen sein. Mit einem tiefen Seufzen ließ er sich an dem kleinen Lagerfeuer nieder, was sie angezündet hatten und sah zu seinen neuen Kameraden. „Uh ... wer oder was ist ... Yachi?“ Immerhin war sie so anders, als sie es in seiner Welt war. „Immerhin wart ihr froh, dass es nur sie war?“ „Sie ist eine junge Hexe und wie du gesehen hast eine Spiritvernichterin“, sagte Iwaizumi und seufzte leicht, „und ja, sie gehört zu Oikawas Gefolge.“ „Aber sie hat noch keine vollen Kräfte darüber“, ergänzte Kageyama und stützte sich nach hinten, sah über sie in die Baumkronen, „sie kann ein Spirit nicht komplett vernichten. Aber er stirbt dennoch, wenn ein Magier ihn nicht selbst zurückholen kann.“ Shouyou schluckte heftig. Also wäre Kenma gestorben, wenn er es nicht irgendwie hinbekommen hätte und Nekomata ihm nicht geholfen hätte? „Die Frage ist, wieso wusste sie, dass wir nach Fukuroudani reisen? Wieso wusste sie, dass du ein unerfahrener Magier mit einem Spirit bist?“, fragte Iwaizumi etwas nachdenklicher nach, „wenn sie von Oikawa geschickt wurde, könnte ich es verstehen, aber das klang nicht so.“ „Vielleicht hat dieser Magier aus Nekoma uns verraten“, brummte Kageyama, ohne sich erneut aufzusetzen, „ich hab dir gesagt, dass wir ihm nicht trauen dürfen.“ „Du meinst Yaku“, murmelte Iwaizumi und schüttelte kurz den Kopf, „du vertraust ihm die ganze Zeit nicht, Tobio.“ „Ich denke nicht, dass er uns verraten will“, murmelte Shouyou etwas leiser und sah auf seinen Stab, dachte daran, was Nekomata ihm gesagt hatte. „Woher nimmst du diesen Glauben, ohne ihn wirklich zu kennen, Chibi?“, fragte Kageyama nach und setzte sich wieder auf, fixierte ihn mit seinem Blick, „nur weil er dir irgendetwas mitgegeben hat?“ „Nein, ich–“, erwiderte Shouyou leise, schluckte dann aber und sah nur vor sich. Nekomata hatte doch auch gesagt, dass er niemandem von Nekoma wirklich einfach trauen durfte. Aber gleichzeitig hatte er gewirkt, als wenn da noch etwas anderes war. „Was ist in der Zeit passiert, als du deinen Spirit zurückgeholt hast und von hier verschwunden warst, Hinata?“, fragte Iwaizumi nun etwas eindringlicher nach, „du scheinst mehr zu wissen, als du uns erzählen willst.“ Überrascht sah Shouyou auf und weitete ein wenig seine Augen. Konnte er ihnen das erzählen? „Ich ...“, andererseits waren sie seine Kameraden in dieser Welt und sie hatten das gleiche Ziel, oder? „Ich habe ... das Magieroberhaupt oder so von Nekoma getroffen“, murmelte er mit einem leicht fragenden Unterton, da er nur vermutete, dass Nekomata so etwas in der Art war. „Was?“, entgegneten Iwaizumi und Kageyama fast gleichzeitig. Shouyou nickte nur zur Bestätigung. „Er hat mir mit Kenma geholfen. Er meinte auch, dass Nekoma sich nicht auf Oikawas Seite stellt.“ „Vielleicht will er nur, dass du das denkst, schon mal daran gedacht?“, brummte Kageyama und verdrehte die Augen, „niemand weiß, wo Nekoma liegt oder wem sie loyal sind.“ „Niemandem“, murmelte Shouyou teilweise zur Antwort, „das ist das, was Nekomata gesagt hat. Sie sind niemandem loyal, außer jemandem von ihnen.“ „Na ja, wenn er dir mit Kenma geholfen hat“, seufzte Iwaizumi und atmete etwas tiefer durch, „allerdings muss es etwas geben, was dafür gesorgt hat, dass Yachi uns besucht hat.“ Shouyou schluckte und sah einfach nur zur Seite neben sich zu Kenmas Geistererscheinung. Er wusste gerade sowieso nicht, was er von diesen Informationen halten sollte. Wenn er genauer darüber nachdachte, hatte Nekomata so gewirkt, als wenn er durchaus wusste, dass irgendwas mit Yaku war. Aber hieß das, dass es Yaku war, der sie verraten hatte? „Egal, wer es war, wir sollten besser aufpassen“, sagte Iwaizumi schließlich entschlossen, „ihr solltet euch ausruhen, ich werde die ersten Stunden Wache halten.“ „Na schön“, murmelte Kageyama und nickte daraufhin, „uns bleibt wohl nichts anderes übrig.“ „Ja, sollten wir wohl“, sagte Shouyou ein wenig leiser. Er wünschte sich wirklich, dass er ihnen irgendwie helfen konnte, aber bis jetzt wusste er halt auch wirklich nicht, wie.   –*–   Als Shouyou wieder wach wurde, blickte er geradewegs in zwei hellbraune Augen, während jemand über ihn gebeugt war. Die Haare des anderen hingen etwas zur Seite, während zwei große, spitze, helle Ohren in die Luft standen. „Du riechst komisch“, erwiderte derjenige und zuckte mit seinen Ohren. Shouyou schluckte und wich ein wenig von ihm weg, drehte seinen Kopf zur Seite. Seine Augen weiteten sich, als er sah, dass Iwaizumi und Kageyama von zwei anderen Gestalten, die allerdings in einen dunklen Umhang und eine Kapuze gehüllt waren, festgehalten wurden und sich scheinbar nicht bewegen konnten. „Wa– was wollt ihr? Wer seid ihr?“ Er umklammerte mit einem schnellen Griff seinen Stab und hielt ihn vor sich. Er musste doch irgendwas tun können, oder? „Shouyou, konzentrier dich“, hörte er Kenmas Stimme hinter sich. „Du bist also ein kleiner Magier, ja?“, kicherte der Fremde vor ihm, während Shouyou nun sah, wie neben ihm ein buschiger, heller Schweif umher schwenkte. „Verzieh dich, Fuchs“, hörte Shouyou eine weitere Stimme, noch bevor er irgendwas sagen konnte, und bemerkte nur, wie zwei Kreaturen auf die beiden Gestalten zuflogen, die Iwaizumi und Kageyama festhielten. „Was? Habt ihr etwa Hilfe?“, brummte der Fuchs vor ihm und schwenkte seinen Schweif in die Höhe, „nervig ...“ „Wie wäre es, wenn ihr euch verzieht?“, entgegnete Iwaizumi und umklammerte den Griff seines Schwertes, nachdem er seinen Angreifer komplett abgewehrt hatte und nun in Shouyous Richtung sah. „Tze“, machte der Fuchs und richtete sich auf, „ihr habt echt Glück ... Rückzug!“ Noch bevor Shouyou reagieren konnte, sah er, wie der andere sich in einen beigefarbenen Fuchs verwandelte und in den Wald hinein verschwand. „Was ... wer waren die?“, murmelte er und blinzelte, als er sah, wie zwei Eulen über das Lager hinweg und schließlich auf jeweils einem Arm einer Person landeten. „Einfache Diebe“, brummte der Fremde, während er nun näher zu ihnen kam, „gehören zu einem Clan, der hier häufig umherstreift.“ „Du bist ein Bestienbändiger, oder?“, fragte Iwaizumi nach, während er sich etwas mehr aufrichtete und sein Schwert wegsteckte, „danke für deine Hilfe.“ „Du solltest langsam wirklich lernen, dich zu verteidigen, Kleiner“, murrte Kageyama und richtete seinen Bogen wieder etwas. „Bin ich“, erwiderte der Fremde und seufzte, „was macht ihr hier? Vor allem mit einem unerfahrenen Magier.“ Die beiden Eulen ließen sich nun eher auf den Schultern des Fremden nieder. „Hinata ist der Grund, wieso wir hier unterwegs sind“, erwiderte Iwaizumi und sah ihn ernster an, „wir sind auf dem Weg nach Fukuroudani, um jemanden zu finden, der ihn in Magie unterrichtet.“ Shouyou nickte etwas vor sich hin. „Uh, ja, ich ...“ „Ihr seid doch Krieger aus Seijoh“, murmelte der Fremde und legte den Kopf schief, „unterstützt ihr Oikawa?“ „Wir bereiten uns auf einen Kampf gegen ihn vor“, sagte Iwaizumi und schüttelte kurz den Kopf, „aber wir kommen aus Seijoh. Du hast von uns gehört?“ Der Fremde nickte und drehte einen unförmigen Stab in seiner rechten Hand. „Ich habe von euch gehört. Fukuroudani ist eine gute Stadt, um Informationen von überall zu bekommen. Iwaizumi Hajime und Kageyama Tobio, nicht?“ Er stoppte und berührte den Kopf einer seiner Eulen mit seiner freien Hand. „Warum stellt sich Oikawas stärkster Krieger gegen ihn, obwohl er ihn jahrelang unterstützt hat?“ „Es sind einige Dinge passiert“, entgegnete Iwaizumi und verengte seine Augen, „aber wenn du uns kennst, wäre es interessant zu wissen, wer du bist.“ Shouyou sah nur still zwischen den anderen hin und her, während er absolut nicht wusste, was er gerade dazu sagen sollte. Was war in Iwaizumis und Kageyamas Vergangenheit passiert? „Mein Name ist Akaashi Keiji“, sagte der Fremde und sah sie mit einem eindringlichen Blick an, „und diese beiden ...“, er deutete zu den beiden Eulen auf seinen Schultern, „sind meine treusten Begleiter im Kampf gegen Oikawa. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)