Es ist (nicht) nur ein Spiel!? von Feuchen ================================================================================ Kapitel 9: ----------- „Beruhig dich mal, junger Magier.“ Shouyou schluckte, als er die Stimme mit einem leicht erheiternden Tonfall hörte. „Was ist– Kenma! Was ist mit Kenma?“ Seine eigene Stimme überschlug sich, während er spürte, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten, während er den anderen ansah. Kenma lag immer noch in den Armen dieses Mannes, der ihn so ruhig ansah. „Keine Sorge“, erwiderte er schließlich und strich mit einer Hand über Kenmas Stirn, „du hast wirklich alles getan, um Kenma zu retten, obwohl du nicht wusstest, was du überhaupt tun musst, Shouyou.“ „Wa– was–“, entgegnete Shouyou ein wenig perplex, als er den anderen hörte, „woher, wieso ... wer bist du überhaupt?“ „Woher ich deinen Namen weiß? Die Magie hat ihn mir verraten“, sagte er und lächelte ihn ruhig an, „wer ich bin? Mein Name ist Nekomata Yasufumi. Du hast doch bereits meinen besten Schüler getroffen, oder?“ Shouyou blinzelte und erinnerte sich daran, dass Yaku ihn mal erwähnt hatte. „Du– du redest von Yaku-san?“ Nekomata seufzte und bewegte seine Hand über Kenmas Stirn, strich ihm die Haarsträhnen zur Seite. „Wäre Morisuke nicht so verletzt, er wäre derjenige, der demnächst meinen Platz bei Nekoma einnehmen würde“, sagte er leise. „Was meinst du– kannst du mir helfen?“, fragte Shouyou nach und sah ihn mit großen Augen an, „ich will stärker werden. Ich will nicht, dass Kenma noch einmal so leidet! Ich–!“ Nekomata stoppte ihn, in dem er nur seinen Arm ausstreckte, mit dem er vorher Kenma an der Stirn berührt hatte. „Deine magischen Kräfte sind tief in dir. Du musst nur herausfinden, wie du sie freisetzen kannst. Ich habe dir geholfen, Kenma zu retten, aber mehr kann ich nicht für dich tun, Shouyou.“ Er schluckte und senkte seinen Blick. Also war er kein Stück weiter als vorher, bevor Yachi sie angegriffen hatte. „Du hast Fragen, oder, Shouyou? Zu dieser Welt“, sagte Nekomata ruhig, worauf Shouyou aufsah und bemerkte, wie sich Nekomata auf dem Boden niederließ und Kenma vor sich bettete. „Setz dich.“ Shouyou schluckte, nickte schließlich und rutschte dann ebenfalls ins Sitzen, sah ein wenig nachdenklicher zu Kenmas schlafender Gestalt. „Ich habe gehört, dass niemand weiß, wem Nekoma loyal ist.“ „Nekoma ist niemandem verpflichtet und niemandem loyal, außer jemandem von uns“, antwortete Nekomata mit einer ziemlichen Gelassenheit, „nein, wir unterstützen Oikawa nicht, falls du das jetzt denkst.“ Dennoch bemerkte Shouyou, wie Nekomata seinen Blick senkte und wieder über Kenmas Gesicht strich. „Ich kann allerdings nicht für die sprechen, die nicht mehr zu uns gehören.“ „Was?“, fragte Shouyou verwirrt nach, „wer– wie–“, er stoppte und schluckte. Was genau wollte er überhaupt wissen? „Ist dieser Stab von Morisuke?“, fragte Nekomata nach und verengte seine Augen, sah zu dem Stab, den Shouyou immer noch unbewusst umklammert hielt. Shouyou blinzelte, nickte dann etwas schwach. „Was–?“ „Damit solltest du in der Lage sein, deine Kräfte freizusetzen, wenn du es brauchst“, sagte Nekomata ruhig, „Magie ist einfach, wenn man sie nutzen kann.“ Er schmunzelte etwas. „... Also will Morisuke dir helfen ...“ „Aber ... wie? Was?“, erwiderte Shouyou etwas verwirrter. „Kenma wird dich leiten“, sagte Nekomata ruhig und richtete seinen Blick wieder auf seinen Freund, legte ihm eine Hand auf den Kopf, „vermutlich war es seine Idee.“ „Aber Kenma ... er hat auch keine Ahnung von dem hier“, entgegnete Shouyou und schluckte etwas, „wir kennen uns hier beide nicht aus.“ „Kenma ist ein Magier aus Nekoma, es war seine Entscheidung, dass du einen Spirit bekamst“, sagte Nekomata ruhig, „vielleicht, damit er dir helfen kann, obwohl ...“ Shouyou sah verwundert zu dem Älteren, als er merkte, dass Nekomatas Stimme etwas abbrach. Warum wirkte er in dem Moment so traurig? „Was ... wäre es nicht einfacher, wenn dieser Magier bei uns wäre?“ „Mein Kenma ist tot“, entgegnete Nekomata zur Antwort und sorgte dafür, dass Shouyou ihn einfach nur mit geweiteten Augen ansah, „er hat vermutlich herausgefunden, dass jemand dich hierhin holt und Kenma als Spirit ausgewählt, um so bei dir sein zu können.“ „Hinata!“ – „Wo steckst du, Idiot?!“ Shouyou schluckte, blinzelte dann, als er laut und deutlich Iwaizumis und Kageyamas Stimmen hörte. „Deine Kameraden suchen dich scheinbar“, sagte Nekomata und seufzte, „es ist besser, wenn du zurückkehrst.“ „Was ist mit Kenma?“, fragte Shouyou nach und sah auf seinen Freund, „wie komme ich überhaupt zurück?“ „Er wird dir folgen und du musst einfach nur deine Magie einsetzen, um zurückzukommen“, sagte Nekomata ruhig und lächelte ihn an, streckte seinen Arm in seine Richtung aus. „Warum– warum kannst du mir nicht mehr helfen?“, entgegnete Shouyou, während er sich langsam erhob und seinen Stab umklammerte. Er drehte seinen Kopf zur Seite und erkannte einen Lichtschein, der wie ein kleines Tor aussah. „Ich befinde mich in Nekoma, diese Verbindung ist nur durch unsere magische Kraft möglich, aber hier kann ich dir nichts beibringen“, sagte Nekomata ruhig, während er sich kurz zu Kenma beugte, „aber ich denke, es wird noch jemanden geben, der dir helfen kann.“ Shouyou schluckte und nickte dann, drehte sich ab und konzentrierte sich darauf, dass er zurückkommen konnte. „Noch etwas, Shouyou“, sagte Nekomata, als er bereits bemerkte, wie dieses Licht vor ihm größer wurde und er ein verschwommenes Bild des Waldes sah, in dem er vorher gewesen war, „auch wenn Morisuke dir diesen Stab gegeben hat. Es wäre besser, wenn du meinen Schülern nicht so einfach vertraust.“ „Ich werde dich nicht noch einmal enttäuschen, Nekomata-san“, drang Kenmas Stimme zu ihm, worauf Shouyou überrascht zur Seite sah und bemerkte, wie Kenma sich neben ihn bewegt hatte, „danke ... für alles.“ „Kenma?“, flüsterte Shouyou kurz, nickte dann allerdings. Er wusste, dass er es ohne Nekomata auch nicht geschafft hätte, Kenma zu retten. „Lass uns gehen, Shouyou“, sagte Kenma ruhig neben ihm. Shouyou nickte erneut und bewegte sich dann auf das Tor zu, was vor ihnen aufgetaucht war. Er würde ab jetzt besser aufpassen und seine Kräfte verbessern. Er würde nicht noch einmal zulassen, dass so etwas wie vorher passierte und er Kenma nicht alleine retten konnte. „... Also hofft Morisuke ebenso darauf, dass jemand kommt, der das alles beendet, obwohl ...?“, hörte er noch Nekomatas leise Stimme hinter sich, bevor diese in dem Licht vor ihm verblasste und Shouyou einfach nur seine Augen zukneifen musste, um nicht zu sehr geblendet zu sein. Auch, wenn er darüber nachdachte, was den Älteren beschäftigte, so war es vermutlich etwas, was er mit der Zeit noch rausfinden würde.   Ein wenig stolperte er vor sich und blinzelte, als er die Bäume vor sich erkannte, bevor er langsam seinen Kopf wieder hob. „Was ...?“ „Was ist passiert, Hinata?“, drang Iwaizumis Stimme zu ihm, worauf er ihn verwirrter anblickte. „Was ... ich war ...“, fing er an, sah kurz zur Seite und bemerkte, wie Kenma neben ihm war und ihn ruhig anblickte, „uh, ich denke, ich habe es geschafft?“ „Hat ja ziemlich lang gedauert, Chibi“, brummte Kageyama und verschränkte die Arme neben ihm. „Ist doch jetzt egal, lasst uns weiter“, sagte Iwaizumi und seufzte leicht, „das Wichtigere ist, dass wir ab jetzt noch besser aufpassen müssen. Wir können froh sein, dass es nur Yachi war.“ „Sie wollte uns eh nur aufhalten, weil dieser Idiot noch nicht weiß, wie er seine Kräfte richtig einsetzt“, sagte Kageyama und schüttelte den Kopf, ging dann neben Iwaizumi weiter. Shouyou brummte, folgte ihnen aber nur schweigend. Er war nur froh, dass er es irgendwie mit Nekomatas Hilfe hinbekommen hatte. Auch, wenn er nicht wusste, ob er Iwaizumi und Kageyama davon erzählen sollte. Immerhin hatten sie keine besondere Meinung zu Nekoma und ob diejenigen von dort wirklich loyal waren. Außerdem hatte Nekomata gesagt, dass sie niemandem loyal waren, außer ihnen selbst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)