Einsamkeit von BlackTora ================================================================================ Kapitel 8: Schicksal -------------------- Am frühen Morgen wachte ich noch vor den anderen auf. Leise schlich ich mich aus dem Wohnwagen und trat nach draußen. Die Sonne ging grade am Horizont auf und ihre warmen Strahlen verkündeten einen weiteren heißen Tag, Gähnend sah ich mich um und sah dann, dass scheinbar auch andere Menschen schon unterwegs waren. „Na wenn haben wir denn da?“, sagte eine Stimme, worauf ich mich umdrehte und Lawrence entgegenblickte, der auf mich zukam. „Guten Morgen“, begrüßte ich ihn, ging zu ihm und es folgte die gleiche Begrüßung wie am Vortrag, doch dieses Mal drückte ich ihn auch kurz. „Wie geht es dir heute?“, fragte er mich und musterte mich dabei eingehend. „Ein wenig besser, die Schmerzmittel wirken“, antwortete ich ihm. Es war nicht einmal gelogen, da ich kurz bevor ich den Wohnwagen verlassen hatte, mir noch eine der Tabletten genommen hatte. „Aber übertreib es nicht“, mahnte er mich ernst, mit erhobenem Finger. „Keine Sorge“, grinste ich ihn an und setzte mich dann vor dem Wohnwagen auf einen Stuhl. Er tat es mir gleich. „Wo geht es eigentlich hin? So wie die Jungs wirken, sind sie aus der Stadt“, meinte er. „Wir wollen einfach nur ein wenig durch das Land reisen“, entgegnete ich stupide und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Ist es wirklich so offensichtlich das die vier aus der Stadt sind?“ „Ja, besonders bei den beiden jüngeren“, lachte er. „Na ja, sie sind nicht viel aus der Stadt gekommen“, verteidigte ich die beiden. „Aber du solltest dich nicht täuschen, die beiden wissen sich zu wehren und würden hier auch ohne mich gut zurechtkommen.“ „Woher kennst du Sie eigentlich?“ „Ich bin mit Ignis und Gladio in dieselbe Klasse gegangen! Damals war ich zusammen mit Ignis Klassenbeste.“ „Ich wusste ja, dass du nicht auf den Kopf gefallen bist, aber das grade du ein Streber warst…!“, lachte er laut. „Ich war kein Streber, ich war einfach gerne für mich“, meinte ich eingeschnappt. „Jetzt will ich aber mehr hören“, sagte er neugierig. „Da gibt es eigentlich nicht wirklich viel zu erzählen. Ich war eben gut in der Schule, habe hin und wieder mit einigen Glaiven rumgehangen, mein Vater war meisten auf der Arbeit und ich war eine Zeit lang nach der Schule arbeiten. Von dem Geld habe ich mir mein erstes Auto gekauft“, meinte ich. „Und ich dachte du wärst eine richtige Draufgängerin gewesen und wärst nach einem Streit mein deinen Eltern abgehauen!“ „Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen“, meinte ich gespielt beleidigt. „Wie kommt es eigentlich, dass du plötzlich anfängst über deine Vergangenheit zu reden?“, fragte er mich etwas ernster. „Mhm, ich glaube diese Tabletten sind einfach guter Stoff“, meinte ich gespielt ernst, fing aber bei seinem entsetzten Gesicht an schallend zu lachen. Dabei schmiss ich mich aber so in den Stuhl das ich sofort aufhörte zu lachen und mir die Tränen in die Augen kamen. „Übertreib es doch nicht immer so“, tadelte er mich besorgt. Im nächsten Moment ging die Tür auf und vier verschlafene Jungs traten nach draußen. „Oh, tut und Leid, haben wir euch geweckt?“, fragte ich sie schuldbewusst. „Ihr scheint ja euren Spaß zu haben“, kam er säuerlich von Notcis. „Und du bist wohl immer noch der alte Morgenmuffel, wie früher“, grinste ich ihn an, erreichte aber nur das er mich mit einem vernichtenden Blick ansah. „Ich denke, ich mach erst einmal Frühstück“, kam es von Ignis, der wohl die angespannte Situation auflockern wollte. „Brauchst du Hilfe?“, fragte ich ihn sofort. „Habe ich nicht gesagt du sollst dich schonen?“, mischte sich Lawrence sofort ein. „Ich will ich beim Frühstück machen helfen und nicht in einen Kampfeinsatz ziehen“, beschwerte ich mich. „Ich kenne dich inzwischen gut genug, um zu wissen, dass du es bei allem übertreibst.“ „Du bist ja nur sauer weil ich dir damals entwischen konnte!“ „Du hattest eine zwanzig Zentimeter lange Schnittwunde an der Hüfte und bist trotzdem damit durch die Gegend gefahren!“, wurde er nun laut, was mir zeigte das er sauer war. „Und wo war da bitte das Problem? Ich bin nach Hause und habe mir eine zweiwöchige Auszeit genommen!“, wurde ich nun zickig. „Ich hatte dir gesagt, du sollst so lange bei mir bleiben!“ „Und ich hatte gesagt, dass ich das nicht tun werde!“ „Mädchen, du hast ein echtes Problem. Du solltest aufhören den einsamen Wolf zu spielen oder du endest wie dein Freund Phil!“ Im nächsten Moment tat ich etwas das ich seit Jahren nicht mehr getan hatte. Ich ließ einen Dolch erscheinen. Es war ein Dolch wie ihn die Glaiven benutzten. Ich machte einen schnellen Satz auf ihn zu, packte ihn am Kragen, funkelte ihn wütend an und hielt ihm das Messer an den Hals. „Wag es dich nie wieder so über Phil zu reden! Er war verdammt gut und trotzdem wird sein Kind ihn nie richtig kennen lernen! Und seine Frau muss zu sehen, wie sie alleine zurechtkommst“, zischte ich ihn an. „Ich kann dich gut leiden, aber genau diese Seite an dir hasse ich.“ Plötzlich packte mich jemand von hinten und zog mich von Lawrence weg. Es war Gladio, der mich außer Sichtweite von ihn zog und mich erst dann wieder los ließ. Ich fing an auf und abzulaufen um mich zu beruhigen. „Celina“, sprach ich Gladio besorgt an. „Wie konnte er nur Phil mit da rein ziehen. Er war gut… er war sehr gut… doch trotzdem war er so entsetzlich entstellt, als ich ihn fand“, sagte ich blieb stehen. Ich spürte wie die Tränen kamen und konnte rein gar nichts dagegen tun. „Ich habe ihn noch getroffen bevor er los ging und zu ihn gemeint er solle sich nicht beißen lassen“, sagte ich leise und fing nun endgültig an zu weinen. Im nächsten Moment nahm mich Gladio vorsichtig in den Arm und strich mir beruhigend über den Rücken. Nur langsam beruhigte ich mich wieder. Ich sah ihn an, worauf er mich ansah und kurz darauf ließ er mich langsam los. Ohne dass einer ein Wort sagte. Die anderen saßen vor dem Wohnwagen und auf dem Tisch zwischen ihnen stand das Frühstück. Lawrence war immer noch da, kaum dass er uns sah, sprang er auf und kam auf uns zu. Doch bevor er etwas sagen konnte, stellte Gladio ihn in den Weg. „Hattest du eigentlich eine Ahnung davon, dass sie es war die ihn gefunden hat?“, fragte Gladio in einem Ton, den ich nicht von ihm kannte. Lawrence entsetzter Gesichtsausdruck sagte mir, dass er nichts davon gewusst hatte. „Cel, es tut mir leid, dass wusste ich nicht“, meinte Lawrences. „Was tut dir bitte Leid!? Du warst ziemlich deutlich“, entgegnete ich wütend und musste mit mir kämpfen um nicht wieder in Tränen auszubrechen. „Cel, es tut mir wirklich leid, ich habe dir Unrecht getan“, meinte Lawrence. Er sah mich noch einmal betroffen an und ging dann ohne noch ein Wort zu sagen. Als ich mich nicht bewegte, nahm Gladio meine Hand und zog mich zu den anderen. Etwas zögerlich setzte ich mich zu ihnen und bedankte mich, als Ignis mir eine Tasse Kaffee reichte. Etwas zögerlich fingen sie dann an zu Frühstücken. Sie unterhielten sich dabei und benahmen sich ganz normal, womit sie mir sehr halfen. Es gab mir Zeit mich zu sammeln. Eine Stunde später saßen wir dann im Regalia und machten uns auf den Weg zum Galdin-Kai. Ich schlief irgendwann neben Gladio ein und genau diese Tatsache war mir ein wenig unangenehm. Ich hatte mich beim Schlafen an ihn gelehnt und ich glaubte er einen nassen Fleck. Augenblicklich wurde ich rot und es wurde nicht grade besser, als mein Kissen mir grinsend zu zwinkerte. „Das behalten wir für uns“, flüsterte mir Gladio zu. Ich sah mich um und sah das Ignis auf die Straße sah. Die anderen beiden schliefen ebenfalls. „Wie lange brauchen wir noch“, fragte ich laut. „Gegen Nachmittag sollten wir ankommen“, antwortete Ignis und sah nun in den Rückspiegel. „Wenn ihr wollt, können wir dann bei mir übernachten und morgen mit der Fähre weiter“, meinte ich. „Du wohnst dort?“, fragte mich nun Ignis überrascht. „Ja, ich mag das Meer und dort war ein verlassenes Häuschen, das ich gekauft und hergerichtet habe“, antwortete ich schulterzuckend. „Ihr hättet früher einmal dorthin gesollt. Dort kann man sehr gut angeln.“ „Geht es dir inzwischen besser?“, fragte mich Ignis. „Irgendwie schon“, antwortete ich ihm unsicher und wusste, dass er damit die Sache von heute Morgen meinte. „Dieser Lawrence scheint dich ziemlich gut zu kennen“, meinte Gladio. „Mhm, ich bin ihm ziemlich oft begegnet und er ist sogar ein paar Mal bei mir zu Hause aufgetaucht und meinte er wäre zufällig in der Nähe gewesen“, erklärte ich ihn. „Ich fand es zwar immer ein wenig seltsam, aber ich mag ihn irgendwie. Aber wir streiten auch ziemlich oft, da er nicht verstehen kann dass ich als Jäger arbeite. Er findet es zu gefährlich.“ „Weiß er wer du wirklich bist?“, fragte mich Ignis interessiert. „Nein, das weiß niemand außerhalb der Stadt. Für sie war ich immer ein Mädchen, das von zu Hause abgehauen ist und sich allein durchgeschlagen hat“, erwiderte ich. „Ich wollte nicht, dass sie mich anders behandeln.“ „Wie meinst du das?“, fragte mich Gladio. „Ist das nicht klar? In Moment bin ich nach Noctis die nächste in der Thronfolge, auch wenn ich den Königsring sehr wahrscheinlich nicht richtig nutzen könnte“, antwortete ich tonlos. „Wie meinst du das? Ich dachte ihr seid nur mütterlicherseits Verwandt“, meinte Ignis fassungslos. „Sind wir ja auch, aber unsere Urururgroßmutter war die Tochter des damaligen Königs“, antwortete ich ihm. „Aber ich beneide Noctis wirklich nicht um sein Schicksal, denn im Gegensatz zu ihm kam ich mein Leben selber bestimmen.“ „Ich hatte keine Ahnung“, meinte Ignis und sah irgendwie nachdenklich aus. „Ich tauche ja auch offiziell nicht in den Chroniken auf oder hast du den Namen meiner Mutter irgendwo gefunden?“, fragte ich ihn. „Nein das habe ich wirklich nicht“, antwortete er nachdenklich. „Siehste und ich bitte euch, es auch niemanden zu sagen“, meinte ich. „Weiß Noctis davon?“, fragte Gladio. „Nein und ich möchte auch nicht das er es weiß, den es ist unwichtig. Er ist der nächste König und ich bin mir sicher dass er ein sehr guter König sein wird“, antwortete ich mit einem Lächeln. „Wenn er es zulässt würde ich sehr gerne an seiner Seite sein und ihn so gut ich eben kann unterstützen, denn auf seinen Schultern liegt eine schwere Last.“ „Jetzt hörst du dich an wie der König“, lachte Gladio erheitert. „Vielleicht liegt das daran, dass ich als kleines Kind ziemlich an ihm geklammert habe“, lachte ich nun selber. „Einmal, mit fünf, habe ich meinen Vater gebissen, als er mich vom Arm meines Onkels nehmen wollte. Ich hatte ziemliche Narrenfreiheit bei ihm und er hat mich wirklich verwöhnt. Er hat mich immer seine kleine Prinzessin genannt und ist einer der wenigen Menschen, der mich Ina nennt.“ „Wieso hat er damit aufgehört?“, fragte Gladio. „Ich wollte nicht mehr zu ihn“, antwortete ich und sah in die Ferne. „Mit acht besuchte ich ihn wieder und Noctis war auch da. Ihn hat man viel strenger behandelt als mich und ich habe seinen Blick gesehen, als man mich herzlich in den Arm nahm und ihn nicht. Ich fand es ungerecht. Ich wollte nicht, dass Noctis wegen mir leidet.“ „Hat er eine Ahnung davon was du in Wirklichkeit alles für ihn tust?“, fragte Ignis nachdenklich. „Nein, denn seien wir mal ehrlich… Wir sind uns ziemlich ähnlich. Wir haben einen verdammten Dickschädel, ein wenig zu viel Stolz und sind gelegentlich leichte Diven“, lachte ich leise. „Damit hast du recht“, meinte nun Gladio grinsend und damit war das Thema vergessen. Wir unterhielten uns nun über belanglose Dinge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)