Ein Herz aus Glas von Sharry ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Kapitel 8   „Guten Morgen!“ Mit weit ausgestreckten, winkenden Armen wartete Hinata am Tor der Sporthalle. Neben ihm stand auch Kageyama - nicht ansatzweise so aufgekratzt jedoch - und nickte Sugawara zu. Die beiden machten ihn wahnsinnig. Es war Montagmorgen, noch nicht mal zwanzig vor sieben und Sugawara war extra früher gekommen, um die Umkleide noch mal aufzuräumen – mit einem Dutzend mehr oder weniger ordentlicher Kerle ging immer irgendetwas verschütt oder kaputt – und diese beiden schrägen Vögel warteten schon auf ihn, beide einen Volleyball in der Hand. Der Drittklässler hob eine Hand zum Gruß als er näher kam. Er war wirklich froh gerade, dass sie zurzeit nicht jeden Tag trainierten, sonst käme er mit seinem Lernstoff gar nicht mehr hinterher. Trainer Ukai war der Ansicht, dass ein Ruhetag mit leichten Aktivitäten – wie Joggen oder Schwimmen gehen – sinnvoller war als sich jeden Tag vollends zu strapazieren, zumindest so lange das nächste Turnier noch nicht anstand. Manchmal zweifelte Sugawara jedoch daran, dass alle Teammitglieder sich daran hielten, aber da wollte er jetzt auch nicht drüber nachdenken. Während er aufschloss unterhielten sie sich über das Wochenende und kaum ging die Türe auf jagte Hinata an den beiden Zuspielern vorbei und hinein in die Umkleide. „Sag mal, Sugawara.“ Kageyama war nicht hineingestürmt, sondern hatte die Arme verschränkt und begutachtete ihn ernst. „Hast du irgendetwas von Azumane gehört? Oder Nishinoya?“ Überrascht betrachtete er den anderen. „Du denkst wirklich viel darüber nach.“ Schulterzuckend folgte der Jüngere ihm hinein. „Asahi ist ein gutes Ass und unser Team wird es ohne ihn schwer haben. Von Nishinoya will ich gar nicht erst anfangen. Aber falls sie den Club verlassen müssen wir das hinnehmen und uns neu strukturieren. Bei nicht nur einem, sondern zwei Stammspielern, für die es teilweise noch nicht mal Ersatz gibt, könnte jeder Tag zählen.“ Kageyama hatte Recht, trotzdem war es Sugawara unangenehm es in Worte gefasst zu hören. So weit war es allerdings noch lange nicht. Er hatte noch längst nicht aufgegeben. Nachdem er Samstag vor Trainingsbeginn den Libero zu ihrem Ass geschickt hatte, hatte er nichts mehr von dessen Einsatz gehört.  Danach hatte er jedoch entschieden sich aufs Training zu konzentrieren. Ihm war bewusst gewesen, dass sie an dem Tag keine Antwort auf ihr Problem kriegen würden. Während die meisten vom Team laufen gegangen waren, hatte er sich mit Daichi, Shimizu und Herrn Ukai zusammengesetzt und ihrem Trainer erklärt was passiert war. Sugawara hatte erklärt, dass sie bis zum Montag warten sollten, bevor sie an nächste Schritte denken sollten und die anderen hatten ihm zugestimmt. Ihr Trainer war von ihrer Situation alles andere als begeistert gewesen – er hatte mehrfach betont, dass er mit so einem Drama einfach nichts anfangen konnte – aber trotzdem war er ernsthaft und konzentriert geblieben. Als die anderen zurück gekommen waren hatten sie trainiert wie immer. Die Stimmung war nicht mehr so gedrückt gewesen und Trainer Ukai hatte den Jüngeren erklärt, dass sie sich keine Sorgen mehr um ihr Ass machen brauchten. Manche von den naiveren Geistern hatten sich damit zufrieden gegeben, die etwas klügeren eher nicht. „Warten wir ab ob Asahi heute zur Schule kommt“, entgegnete Sugawara mit einem halben Lächeln und klopfte Kageyama auf die Schulter. Doch er war nicht annähernd so entspannt über die gesamte Situation wie er vorgab zu sein. Noch am Samstag hatte Daichi mit ihm gesprochen, dass der Teamgeist gerade am seidenen Faden hing und so schwer es ihnen fiel, wenn sie jetzt vor den anderen einknicken würden, dann wären sie bereits verloren. Also gab Sugawara sich ruhig und selbstsicher, tat so als ob sich alles regeln ließ. Dabei wusste er gar nicht ob sein Plan überhaupt aufgegangen war und hatte sich schon beinahe damit abgefunden, dass er wohl selbst Asahi mit bloßen Händen aus seinem Zimmer hieven musste. Es wurmte ihn, dass er noch überhaupt nichts von Nishinoya gehört hatte – oder von Asahi. Tief seufzte er auf und wollte Kageyama schon zu den Umkleiden folgen, als er lautes Lachen von draußen hörte. Fassungslos drehte er sich herum und eilte zur Türe. Im Licht der aufgehenden Sonne kamen zwei Gestalten auf ihn zu. Einer war klein und hüpfte die Hälfte der Zeit hin und her, in einer Hand eine einfache Einkaufstüte in der sich unverkennbar eine Bentobox abzeichnete. Nishinoya trug seine Sportkleidung und zeigte sein breites Grinsen während er dem anderen spielerisch in die Seite boxte. Es war Asahi. Sugawara spürte wie seine Augen zu brennen begannen. Asahi hatte seine Tasche wie immer über die Schulter geworfen, die langen Haare zurückgebunden und schollt Nishinoya mit einem sanften Lächeln darüber nicht so laut zu sein. Doch der Libero ignorierte ihn gekonnt als er Sugawara erblickte und ihm laut rufend zuwinkte. Für eine Sekunde konnte er sehen wie Asahi sich auf die Unterlippe biss und wegsah, aber dann schaute das Ass auf und grinste Sugawara verschmitzt an, rieb sich mit einer Hand den Nacken. Im nächsten Moment fegte der Libero Sugawara bereits von den Füßen, der ihn so begrüßte als hätten sie sich mehrere Monate nicht gesehen. Er stolperte gegen die geschlossene Hälfte der Sporthallentür und flog beinahe zu Boden. „Hey, du bist ja gut gelaunt, Nishinoya.“ „Ja total, ich will unbedingt trainieren, ich hab ja den ganzen Samstag geschwänzt.“ Sie rappelten sich wieder auf, doch der Libero verschenkte keine weitere Sekunde an den Zuspieler, sondern sprang in die Sporthalle, um Hinata mit einem doppelten Highfive zu begrüßen. Ein paar Schritte vor Sugawara blieb Asahi stehen und senkte leicht den Kopf, immer noch dieses entschuldigende Schmunzeln im Gesicht. Der Zuspieler wollte etwas sagen, irgendetwas Herzliches, etwas Warmes, aber auch etwas Lustiges und Aufheiterndes, aber ihm fiel nicht das richtige ein. Er wollte diesen seltsamen Moment verhindern in dem sich alle schräg gegenüberstanden, er wusste, dass sie Asahi ziemliches Unbehagen bereiteten, aber gerade war er einfach… „Na ihr zwei!“ Aus dem völligen Nichts tauchte plötzlich der Kapitän ihres Teams auf und schlang einen starken Arm um die Schultern ihres Asses. „Warum steht ihr denn hier draußen? Hat Tanaka die Sporthalle wieder unter Wasser gesetzt?“ Am liebsten würde er Daichi gerade um den Hals fallen. Während Sugawara gerade mit den Tränen zu kämpfen hatte, weil er sich so Sorgen um Asahi gemacht hatte, benahm sich Daichi so als wäre überhaupt nichts geschehen. Bis auf ein Funkeln in seinen Augen verriet überhaupt nichts, dass irgendetwas ungewöhnliches vorgefallen war. „Nein, diesmal nicht“, antwortete Sugawara eine Spur zu hektisch, aber das bemerkte niemand, als Daichi den Drittklässler in seinem Arm kurz musterte. „Was ist denn mit deinem Auge passiert? Sieht ja furchtbar aus“, kommentierte er in seiner üblichen schroffen Manier, die er seinem Ass gegenüber gerne an den Tag legte. „Cool, oder?“, brüllte Nishinoya aus dem Halleninneren entgegen während die Drittklässler hinein gingen und Asahi murmelte, dass es nur ein geplatztes Äderchen sei. „Damit sieht Asahi aus wie ein richtiger Bösewicht aus einem Film, oder?“ Erneut begutachtete Daichi den anderen mit einem zweifelnden Blick. „Der Bösewicht? Wohl eher die Jungfrau in Nöten.“ „Was?“ Asahi sah ihn fassungslos an während Sugawara ein Kichern nicht unterdrücken konnte. „Oh wie cool!“, kam es von Hinata. „Darf ich dann der Held sein? So mit Superkräften und coolen Sprüchen?“ „Du bist, wenn überhaupt der Dorftrottel“, kommentierte Kageyama und fing den Ball auf den der andere nach ihm warf. „Besser als der Mond, oder Kageyama?“ Laut räusperte sich Nishinoya und schritt dazwischen. „Also ich bitte euch, es ist ja wohl ganz offensichtlich, dass ich der Held bin. Nicht wahr, Asahi?“ Diese eher nicht so tiefsinnige Unterhaltung wurde dadurch unterbrochen, dass Tanaka und Kinoshita hereinkamen und der Glatzkopf sich mit einem lauten Angriffsschrei auf Asahi werfen wollte, aber Daichi wehrte ihn mit einem perfekten Block ab. „Azumane?“ Sofort meldeten sich sämtliche Alarmglocken bei Sugawara als Kageyama den Moment nutzte, um von Hinata abzulassen und mit dem Ball in den Händen zu ihnen kam. Sie hatten es gerade geschafft, dass die Stimmung nicht schräg wurde, aber ihr jüngstes Mitglied hatte ein Talent darin so etwas schnell wieder zu ändern. „Äh, Kage...“ „Wir hatten am Mittwoch ja über diese Idee von dir gesprochen.“ Kageyama schien gar nicht mitzubekommen, dass Sugawara ihn unterbrechen wollte. „Und ich hab versucht was du vorgeschlagen hattest mit Tanaka zu üben, aber dein Timing ist einfach anders als seines, daher hat es nicht funktioniert, also könnten wir…?“ „Ja, ich habe da auch noch mal drüber nachgedacht wie wir es umsetzen können, damit es auch wirklich klappt.“ Wie selbstverständlich ging der Außenangreifer an Sugawara vorbei und nahm Kageyama den Ball ab. „Und da sind noch ein paar andere Dinge, die ich ausprobieren will. Hast du was dagegen, wenn wir direkt loslegen?“ „Nein! Ich meine ja! Wir können…“ „Einen Moment!“ Daichi schritt dazwischen und klaute den Ball aus Asahis Händen. „Ihr fangt nicht an mit irgendwelchen Sprüngen und Angriffen, bevor ihr euch nicht ordentlich aufgewärmt habt und du Asahi machst erst mal überhaupt nichts, bevor du dich nicht umgezogen hast.“ Unter Daichis einschüchternden Blick eilte das Ass des Teams zügig zu den Umkleiden. „Alles Kleinkinder hier“, murrte der Kapitän nicht überzeugend ernst und schnaubte leise auf, „und wo sind denn die anderen alle?“ „Daichi, es ist noch nicht mal sieben Uhr.“ Sugawara trat hinter seinen Kapitän, der jetzt zum ersten Mal tief Luft holte. „Also Asahi ist wieder da?“, murmelte er und wandte sich langsam Sugawara zu. Obwohl Daichi es nicht sagte, immer noch diesen erzieherischen ernsten Blick aufgesetzt hatte, so wusste Sugawara doch genau was er dachte. „Alles ist gut“, meinte Sugawara mit einem Lächeln und Daichi nickte nur, klopfte seinem Zuspieler etwas zu fest auf die Schulter und eilte dann ebenfalls zur Umkleide. Der verbliebene Drittklässler nahm sich den Moment, während die verbliebenen Clubmitglieder eintrafen, um sich kurz mit Nishinoya zu unterhalten, der bereits Feuer und Flamme war und sich mit den anderen Erst- und Zweitklässlern dehnte. „Sag mal“, sprach er leise genug, dass ihn nicht jeder hören würde, „bist du das ganze Wochenende bei Asahi gewesen?“ Viel zu unschuldig sah der Libero ihn an. „Ja klar. Meine Sachen waren doch hier, so konnte ich nicht nach Hause.“ „Okay, und was habt ihr das ganze Wochenende über gemacht?“ „Gelernt, was sonst?“ Der Rest des Morgentrainings verlief in erschreckender Gewohnheit. Niemand sprach darüber, dass Asahi wieder da war und niemand sprach darüber was Herr Ukai ihnen am Donnerstag gesagt hatte. Tatsächlich war es eigentlich so wie immer, das übliche Chaos halt und Daichis Stimme hallte immer wieder über sie alle hinweg, damit sie mit dem Aufräumen anfingen. Nur eine Sache fiel Sugawara auf; Nishinoya war so oder so nie weit, wenn man nach Asahi suchte und nun war es noch deutlicher. Selbst abseits vom Spielfeld verbrachten die beiden viel Zeit miteinander, nun jedoch schien es als wäre der Libero durch eine unsichtbare Schnur mit dem Ass verbunden. Aber es wirkte nicht wie eine aufgebrachte Glucke, die ein frischgeschlüpftes Küken überwachte. Auch nicht wie ein Fohlen, dass seiner Mutter hinterherjagte. Sugawara konnte es nicht genau beschreiben, aber er hatte das Gefühl, dass da noch etwas war, das vorher nicht gewesen war. Hier passierte etwas, vielleicht noch eine chemische Reaktion, ähnlich wie zwischen Hinata und Kageyama? Er wusste es nicht, es war eindeutig nicht so offensichtlich wie bei ihren beiden Erstklässlern, aber er war gespannt was da noch draus werden würde. Nachdenklich beobachtete er wie Ass und Libero gingen. „Und heute Nachmittag mach ich die Vorlagen für dich und zwar über hundert Stück.“ „So viele wie du willst, aber ich will auch noch ein paar Aufschläge üben. Ich kann mich doch nicht von einem Erstklässler beim Sprungaufschlag schlagen lassen.“ „Das ist der Kampfgeist, Asahi, genau das will ich von dir hören.“ „Ach so, also eigentlich war das nur ein Scherz...“   „Asahi!“ Er riss die Türe auf und eilte in das Klassenzimmer. „Los komm, ab zum Training.“ „Nishinoya! Was machst du denn hier? Es ist noch Unterricht!“ Für einen Moment war es mucksmäuschenstill als der Zweitklässler im Türrahmen stand und ganz langsam zur Uhr hinüber sah. „Oh, tschuldigung.“ Schnell machte Nishinoya einen Schritt zurück und zog die Türe wieder zu während alle Augen der Drittklässler auf den Volleyballspieler in der letzten Reihe glitten, welcher mit hochrotem Kopf versuchte hinter seinem Pult zu verschwinden. Der Lehrer beäugte ihn ebenfalls und fuhr dann jedoch damit fort Zahlen an die Tafel zu schreiben, ehe er ihnen ihre Hausaufgaben vorgab. Pünktlich zur Klingel schlug die Tür wieder auf und Nishinoya kam herein. „Asahi!“ Er stand genauso breitbeinig da wie vor zwei Minuten. „Los komm, ab zum Training.“ Der Lehrer vorne an der Tafel rieb sich entnervt durchs Gesicht. „Nishinoya, den Unterricht beende immer noch ich.“ Dann seufzte er. „Ach egal, okay er ist vorbei. Denkt an die Aufgaben auf Seite 165-167, bis zum nächsten Mal. Azumane, verschwinde zum Training ehe ich dich und Nishinoya für dieses Fehlverhalten belehren muss.“ Unter lautem Lachen seiner Mitschüler eilte Asahi zur Türe. „Nishinoya, du kannst so etwas doch nicht bringen. Wenn der Konrektor davon Wind bekommt.“ „Ist doch egal, Hauptsache wir kommen pünktlich zum Training.“ „Und wieso warst du eigentlich vor Unterrichtsende da? Hast du etwa...“ „Ach, Asahi, mach dir doch nicht so einen Kopf und jetzt komm schon.“ „Wer macht sich hier einen Kopf“, murmelte der Ältere, folgte seinem Libero dennoch den Flur entlang, „schließlich bist du bei mir im Klassenzimmer aufgetaucht.“ „Azumane!“ Bevor Nishinoya etwas entgegnen konnte wurde ihr Ass gerufen. Synchron wandten sich die beiden Volleyballspieler um und sahen wie Herr Ukai gefolgt von Herrn Takeda auf sie zueilte. Ihr Trainer beäugte den Schulflur dabei als würde er sich in einem ganz unangenehmen Albtraum befinden. „Herr Takeda, Herr Ukai?“ Überrascht tauschten die beiden Schüler einen Blick aus. „Was machen Sie denn hier?“ Ihr Clubleiter winkte lächelnd ab während der Trainer Asahi eine Hand auf die Schulter legte und sich Nishinoya zuwandte. „Wir müssen gerade ein paar Worte mit Azumane besprechen. Geh du doch schon mal vor, Nishinoya. Wir kommen gleich nach.“ Unsicher sah das Ass des Teams zum Libero hinab, der genauso ahnungslos dabei zusah wie Asahi von ihrem Trainer fortgeführt wurde. „Herr Takeda“, wandte sich Nishinoya dem Lehrer zu, der zwei Schritte hinter den anderen beiden ging, „ist denn etwas nicht in Ordnung?“ Verlegen rieb Herr Takeda sich den Hinterkopf. „Mach dir keine Sorgen, Nishinoya. Wir müssen nur mit Azumane sprechen, weil er die letzten Tage gefehlt hatte und seine Mutter mich heute Morgen angerufen hat. Es wird mit Sicherheit alles gut werden.“ Dann eilte der Lehrer den anderen beiden hinterher. Mit Sicherheit? Das gefiel dem Libero so mal überhaupt nicht. Missmutig stapfte er zur Sporthalle. Konnte es sein, dass Asahi Ärger bekam? „Aber das ist doch total unfair!“ Er schlug mit einer Hand gegen die Außenwand des Schulgebäudes. Na gut, Asahi hatte sich keinen Virus eingefangen oder so, aber er war doch trotzdem krank gewesen, oder nicht? So wie er ausgesehen hatte, hätte er auf keinen Fall zur Schule gehen können. Es wäre doch total unfair, wenn er Ärger bekam, nur weil sein Leiden in erster Linie keine körperlichen Ursachen hatte. „Was ist unfair?“ Er schaute überrascht auf. Vor ihm standen Hinata und Kageyama, jeweils mit einem Volleyball in der Armbeuge. „Ach nichts“, murrte er und winkte ab. Nein, Asahi bekam mit Sicherheit keinen Ärger, nicht von Herrn Ukai und Herrn Takeda, die waren mit Sicherheit genauso froh, dass er wieder da war wie der Rest des Teams. Vielleicht hatte es etwas mit dem Anruf von seiner Mutter zu tun, aber was konnte es schon Ernstes sein? Langsam folgte er den anderen in die Sporthalle und begann sich umzuziehen. Gestern waren Asahis Eltern am frühen Abend von ihrer Fortbildung zurückgekehrt, aber nichts hatte beim fröhlichen Abendessen davon gesprochen, dass irgendetwas nicht in Ordnung sein könnte. Gemeinsam mit den anderen begann er alles fürs Training vorzubereiten. „Hey, Nishinoya, weißt du wo Asahi ist?“, fragte Sugawara ihn als er mit Tsukishima das Netz aufhing. „Oh, er ist im Lehrerzimmer.“ Shimizu kam gerade mit einer vollen Tasche hereinspaziert und wich Tanaka elegant aus. „Ich war dort, um noch die zweite Uniform von Herrn Takeda zu holen. Herr Ukai und Frau Azumane waren auch dort.“ „Was? Was ist denn los?“ „Was ist denn passiert?“ „Hat Asahi was ausgefressen?“ Sämtliche anwesende Clubmitglieder kamen hinzu und stellten Fragen in die Runde, die niemand beantworten konnte. „Okay, okay, okay!“ Daichi klatschte laut in die Hände und baute sich vor ihnen auf. „Wir haben doch gerade überhaupt keine Ahnung was los ist. Aber wir wissen, dass Asahi wieder da ist und mit uns trainiert, also lasst uns jetzt nicht zu falschen Schlüssen springen, sondern das tun was wir sonst auch machen: Trainieren.“ Lautes und leises Zustimmen begegnete dem Kapitän. „Gut, dann fangt an euch aufzuwärmen damit wir sofort loslegen können, wenn Herr Ukai kommt.“ Nishinoya fand das alles gar nicht so lustig, aber auch er nickte, klatschte sich einmal feste mit beiden Händen auf die Wangen und lief dann zu Tanaka hinüber, um dem Befehl des Kapitäns Folge zu leisten, ignorierte die noch ausgestreckte Hand Sugawaras. Irgendwann tauchten dann auch Asahi und die beiden Trainer auf, Ukai hatte wieder einen Arm um die Schultern des Drittklässlers gelegt und redete unablässig auf ihn ein, gestikulierte mit der freien Hand, während das Ass beflissen nickte. Nishinoya hatte eigentlich das Bedürfnis sofort hinzurennen und zu fragen was los war, aber Asahis ernster Blick hielt ihn davon ab. Den Drittklässler umgab eine seltsame Aura und Nishinoya hatte das seltsame Gefühl sich nicht einmischen zu dürfen. Als der Neuankömmling in der Umkleide verschwunden war wandte sich Ukai an sie und das Training begann, wenige Minuten später tauchte Asahi wieder auf und begann sich auf Anordnung des Trainers erst einmal warm zu machen. Seit dem Trainingsspiel gegen Ohgi Minami war es das erste richtige Training was sie vollzählig absolvierten und als wäre die reine Anwesenheit ihres Asses genug, um ihren Kampfgeist wieder anzukurbeln war das Training verdammt gut. Nishinoya konnte selbst Kageyama überreden ihm noch mal bei den Vorlagen zu helfen und zu seiner großen Freude erklärten sich auch Asahi und Daichi bereit mitzumachen. Es wäre falsch gewesen zu sagen, dass das Training wie immer war und das obwohl sich kaum etwas verändert hatte. Trotzdem konnte es jeder spüren, eine Kleinigkeit war anders, auch wenn sie nicht wussten was genau es war und doch gab jeder noch mehr als je zuvor.   Als die Uhr halb acht anzeigte forderte Herr Ukai sie auf doch endlich aufzuhören – er hatte schon drei Mal angekündigt, dass es Zeit fürs Dehnen wäre, aber bis dahin hatte er sich nicht daran gestört, dass sie alle weiter trainiert hatten – nun jedoch war es ein Befehl. Asahi stand neben Sugawara und folgte wie alle anderen Daichis Ansagen. „Sag mal, Suga“, murmelte er als sie ihre Hüfte dehnten, „kann ich dich um etwas bitten?“ Der Zuspieler sah ihn mit großen Augen an und nickte sachte, während Nishinoya und Tanaka laut lachend Daichis Ansagen nachahmten. „Du hattest mir ja vor ein paar Wochen angeboten in diese Lerngruppe einzusteigen. Meinst du da ist noch ein Platz frei?“ Nun begannen sie sich nach vorne zu lehnen und Asahi konnte den anderen Drittklässler nicht mehr beobachten. Tanaka und Nishinoya lehnten sich besonders weit vor, als würden sie versuchen einem wütenden Blick zu entgehen. Asahi rechnete schon mit einer Absage als der andere nach mehreren Sekunden immer noch nicht antwortete. „Asahi.“ Suga flüsterte so leise, dass ihn wohl niemand anderes hören konnte. „Hast du vor dich für ein Sportstipendium zu bewerben?“ Geschockt verlor Asahi für eine Sekunde das Gleichgewicht. Im selben Moment wunderte er sich warum er direkt peinlich berührt errötete. Schließlich brauchte er doch kein Geheimnis draus zu machen, oder? Es war doch nichts dabei, sich für ein Stipendium zu bewerben, nichts wofür er sich schämen brauchte und in dem Gespräch nach dem Unterricht hatte Herr Takeda seiner Mutter, Herrn Ukai und ihm auch vorgerechnet, dass es sogar nicht unmöglich wäre. Es würde nicht leicht werden, sie würden im Frühlingsturnier es weit bringen müssen und er würde in jedem Spiel sein Bestes geben müssen, von seinen Noten wollte er gar nicht erst anfangen, aber es war nicht unmöglich, gar nicht unmöglich. Trotzdem war es ein riesiger Schritt es hier und jetzt offen zuzugeben und er wollte nicht, dass Nishinoya noch Sugawara noch irgendwer sonst daraus eine große Sache machen würde. Aber wenn er die Vermutung des Zuspielers hier und jetzt bestätigen würde hätte er keinen Einfluss darauf, wie der andere reagieren würde. Natürlich war Sugawara nicht einer ihrer lautstarken Wirbelwinde, aber das hieß nicht, dass er nicht gerne auch mal seinen Emotionen – gerade, wenn es die guten waren – nachgab. „Tun mir‘n Gefallen und werd jetzt bloß nicht laut“, murmelte Asahi so leise, dass er sich selbst kaum verstehen konnte. Doch er konnte schon hören, wie sich aus Sugawaras Brustkorb ein Schrei anbahnte. Im letzten Moment unterbrach der Zuspieler sich in dem er mit zusammengekniffenen Lippen sich ungewöhnlich laut räusperte und sich dann verschluckte. Einige der anderen beäugten Sugawara beunruhigt, welcher jedoch immer noch hustend abwinkte ehe er sich wieder zur Seite beugte und weiter dehnte. „Warn mich doch beim nächsten Mal vor“, belehrte er Asahi mit ernstem Blick und roten Wangen. „Sorry.“ Asahi wandte den Blick ab. Sugawara wirkte überhaupt nicht glücklich. Natürlich nicht. Es war ja auch ziemlich anmaßend von Asahi. Schließlich hatte er immer erzählt, dass er nicht vorhatte studieren zu gehen und daher nicht einer Lerngruppe beitreten müsse. Jetzt einen anderen Drittklässler – der seinen Stammplatz an einen Erstklässler verloren hatte – um Hilfe zu bitten, da er vorhatte sich für ein Sportstipendium zu bewerben, kam schon ziemlich… „Du bist ja so gemein“, murrte Sugawara von der Seite und bestätigte Asahis schlimmste Befürchtung. „Ich meine, erst lässt du dich hier tagelang nicht blicken und dann lässt du so eine Bombe platzen, mitten im Training und ich soll jetzt hier einfach die Klappe halten als wäre das nichts Besonderes!“ „Wie bitte?“ Verwirrt drehte er sich zum Zuspieler um während sie begannen die Oberarme zu dehnen. Sugawara zwinkerte ihm zu und ein breites Grinsen glitt ihm übers Gesicht. „Ein Sportstipendium“, flüsterte er als wäre es eine magische Formel, „ich bin ja so stolz auf dich. Hätte dir Angsthase nie zugetraut, dass du es wirklich versuchen würdest.“ „Okay, das war‘s! Ab ans Aufräumen und dann zieht euch um!“ Nun hatte Daichi das Training offiziell beendet und die Clubmitglieder stoben auseinander, um die letzten Zeichen davon zu beseitigen. Daichi selbst gesellte sich zu Asahi und Sugawara, seinem Blick nach war es deutlich, dass er zumindest den groben Verlauf ihres Gesprächs mitbekommen hatte. Doch bevor er etwas sagen konnte legte Sugawara bereits eine Hand auf Asahis Schulter. „Keine Sorge, ich krieg dich schon irgendwie in die Lerngruppe. Meine Mutter kennt da Mittel und Wege und ich helfe dir auch das Verpasste nachzuholen. So viel ist es ja noch gar nicht.“ Nun klopfte auch Daichi ihm kräftig auf den Rücken. „Hab ich‘s mir doch gedacht“, lachte er erleichtert. „Es kam mir schon sehr komisch vor, dass deine Mutter extra zur Schule gekommen ist, und dass du wegen eines Fehlverhaltens von Herrn Ukai und Herrn Takeda gemaßregelt werden würdest passt ja auch nicht zu einem Feigling wie dir. Auf der anderen Seite dachte ich immer du hättest viel zu viel Schiss, um dich für ein Stipendium zu bewerben.“ Das Ass des Teams wollte etwas zu diesen lobenden Beleidigungen sagen, kam jedoch noch nicht mal zu Wort als Daichi sich dem Zuspieler zuwandte. „Sag mal, Suga, was hatte Herr Takeda damals gesagt? Wie weit müssen wir bei der Meisterschaft kommen?“ „Ah, lass mal überlegen.“ Der Zuspieler fasste sich mit Daumen und Zeigefinger ans Kinn und rieb sich mit der anderen Hand den Nacken. „Also es hängt natürlich von der individuellen Leistung eines jeden Spielers ab. Ein schlechter Spieler wird nie ein Stipendium kriegen, selbst wenn sein Team die Meisterschaft gewinnt, aber Herr Takeda sagte doch damals, dass es für einen aus unserem Team eigentlich unmöglich ist ein Stipendium zu kriegen, wenn wir noch nicht mal die Qualifikation schaffen.“ Erneut lachte Daichi laut auf: „Aber das haben wir ja schon hinter uns und sogar Shiratori...“ „Die dritte Runde“, murmelte Asahi nun während die zwei anderen das Thema ihm viel zu locker angingen. Er hatte schon fast das Gefühl als würden sie sich über ihn lustig machen. „Herr Takeda hat eben ausgerechnet, dass wir es in die dritte Runde schaffen müssen, damit ich überhaupt eine Chance auf ein Stipendium habe. Er sagte, für ein Stipendium ist es egal, dass ich nicht in einer der Klassen bin, die spezifisch auf die Uni vorbereiten, solange meine Noten gut sind. Aber egal wie gut meine Noten sind, realistisch gesehen müssen wir es mindestens ins Viertelfinale schaffen, wenn wir es bis dahin schaffen würden, dann… dann...“ Allein die Vorstellung jagte ihm wieder Tränen in die Augen, gleichzeitig war der Weg bis dahin noch unglaublich weit und um noch einiges härter. Noch nie zuvor hatten sie es zu den Meisterschaften geschafft, das hier war ihr erstes Jahr und jetzt sollten sie es direkt bis so weit nach oben schaffen? Wie wahrscheinlich war so etwas bitte? Und war es nicht unglaublich unfair von ihm, dass er die Entscheidung über seine Gesamte Zukunft auf die Schultern seiner Teammitglieder… „Dann werden wir das auch schaffen!“ Überrascht schaute er auf und sah wie Daichi seinem Blick nickend begegnete. „Wir werden jedes einzelne Spiel gewinnen und so weit gehen wie nur möglich. Das ist unsere letzte Chance mit diesem Team zu gewinnen, also werden wir das so oft wie möglich tun und du wirst dein Sportstipendium erhalten, verstanden?“ Asahi wusste gar nicht was er sagen sollte. „Aber Daichi“, brachte sich Sugawara mit einem Lächeln ein, „selbst wenn wir Nationalmeister werden...“ Es klang fast so als würde der Zuspieler das gar nicht für so abwegig halten. „...Asahi kriegt nur dann ein Stipendium, wenn er verdammt gute Leistungen auf dem Spielfeld zeigt.“ „Ach ja, stimmt“, nickte der Kapitän dann ernst. Im nächsten Moment boxte er Asahi so kräftig gegen die Schulter, dass er seinen Knochen knacken hören konnte. „Au!“ „Wir zählen auf dich, Ass! Durchbreche so viele Blocks wie möglich und hol dir die Punkte für unser Team, verstanden?!“ „Genau!“ Sugawara schlug gegen Asahis andere Schulter. „Lass uns alle unser Bestes geben, okay?“ „Okay!“ Er verkniff sich die Tränen und nickte, klatschte mit den anderen beiden ein – holte sich auch noch mehrere Klopfer auf Schulter und Hinterkopf ab – und dann begannen sie den anderen beim Aufräumen zu helfen, wobei nicht mehr wirklich viel zu tun war. Ob die anderen von ihrem Gespräch etwas mitbekommen hatten konnte Asahi nicht sagen, aber da niemand ihn darauf ansprach hielt er es für unwahrscheinlich und das war auch ganz gut so. Er musste seine Entscheidung erst einmal selbst verarbeiten und sich bewusst werden was das bedeutete; außerdem wusste er nicht wie er das den anderen mitteilen sollte, ohne dass die anderen etwas Großes draus machen würden. Vielleicht war es besser so, so würde er die anderen nicht unnötig belasten, gerade die Erstklässler nahmen sich ja so oder so immer viel vor, da brauchten sie nicht auch noch an seine Zukunft denken. Mit dieser Entscheidung zufrieden trottete er Sugawara hinterher in die Umkleide, die schon zum Bersten gefüllt war mit verschwitzten Oberschülern. Die Stimmung war gut trotz der späten Stunde und niemand beeilte sich wirklich schnell fertig zu werden. Asahi ließ sich auf einen der paar Klappstühle nieder und begann schwerfällig seine Schuhe auszuziehen. Trotz oder vielleicht gerade wegen des fehlenden Trainings waren die letzten vier Tage unglaublich kräftezehrend gewesen. Aber er wollte sich nichts anmerken lassen, sonst würde Nishinoya ihm wieder vorhalten, dass er einfach das Training geschwänzt hatte. „Asahi!“ Erschrocken riss er den Kopf hoch, wenn man vom Teufel sprach. Nishinoya hatte sich, nur noch mit seiner Volleyballshorts bekleidet, vor ihm aufgebaut und hielt ihm verschiedene Flyer hin. „Also“, erklärte der Libero, dem mittlerweile sämtliche Anwesende zuhörten, „ich hab mich mal umgeguckt und die hier kommen meiner Meinung nach in Frage.“ Es waren Prospekte verschiedener Universitäten. „Die von Yamagata ist ganz gut, aber mega weit weg, da müssten wir auf dem Campus wohnen und ich weiß nicht, ob Stipendien so etwas übernehmen. Daher dachte ich auch an Tohoku oder Sendai, die haben beide auch Stipendiatenprogramme, aber am besten ist meiner Meinung nach die MYU, die liegt auch mit Abstand am nächsten, man könnte also gut pendeln.“ „Nishi...“ „Außerdem ist deren Volleyballmannschaft verdammt gut – weil der Trainer wohl ein richtiges Monster sein soll – und tatsächlich gibt es einige die von dort aus in den Profisport gehen.“ „Nishinoya.“ „Deswegen sind deren Anforderungen auch extrem hoch. Die haben auch ein eigenes Vollstipendium, aber ich versteh noch nicht mal die Hälfte von den Voraussetzungen, die dafür auf deren Internetseite standen, also keine Ahnung, ob du dafür überhaupt in Frage kommst. Auch mit einem normalen Sportstipendium wird‘s wohl happig werden, da die sich sozusagen aussuchen können wen die ins Team nehmen, aber...“ „Nishinoya!“ Fassungslos stand Asahi auf, vergaß beinahe zu atmen. Wann hatte der andere Zeit gehabt Nachforschungen über Universitäten anzustellen? Und warum posaunte der das hier so herum? Was zur Hölle sollte er jetzt tun? Asahis Herz pochte unglaublich laut als er bemerkte, dass sämtliche Augen auf ihn gerichtet waren. „So ist das also.“ Tanaka verschränkte die Arme vor seinem ebenfalls nackten Oberkörper und sah Asahi anerkennend nickend an. „Du hast dich für ein Stipendium beworben.“ Dann machte er einen Schritt auf ihn zu und klatschte ihm einmal kräftig gegen die Schulter, genau dahin wo auch Daichi hingeschlagen hatte. „Find ich ja so was von klasse. Hab ja auch schon überlegt ob ich mich nächstes Jahr bewerben soll, aber...“ „Bei deinen Noten müsstest du schon Weltmeister im Volleyball sein, um überhaupt eine Chance zu haben auf irgendeiner Uni angenommen zu werden“, bemerkte Ennoshita trocken. „Aber Nishinoya“, brachte sich nun Sugawara mit seiner leicht tadelnden Stimme ein obwohl er breit grinste, „man sucht sich die Uni doch nicht nach dem Club aus, sondern nach den beruflichen Aussichten. Du musst doch das studieren was du später auch als Beruf ausüben möchtest.“ „Sagt der, der überlegt sich in Basel für ein Physikstipendium zu bewerben, nur weil er die Schweizer Schokolade so sehr mag“, murmelte der Kapitän hinter vorgehaltener Hand und zwinkerte seinem Zuspieler zu, der ihm verlegen die Zunge rausstreckte. „Aber warum denn nicht?“, fragte Kageyama während er den Kopf durch sein T-Shirt steckte und sah zu Sugawara hinüber. „Wenn ich vorhabe Volleyball auf professioneller Ebene zu spielen, sollte ich dann nicht die Universität aussuchen, die mich auf diesen Beruf am besten vorbereitet?“ Es war keine Arroganz oder Eitelkeit in seiner Stimme, er fragte ganz ehrlich, als wollte er sich von dem älteren Zuspieler wichtige Tipps für die Zukunft erfragen. „Aber Kageyama“, lachte Sugawara ungläubig, „so einfach ist das ganze doch...“ „Boah Asahi“, kam es erstaunt von Hinata, „hast du etwa auch vor Nationalspieler zu werden?“ „Auch?“ Tsukishima verschluckte sich an seinem eigenen Kichern. Erneut spürte Asahi alle Augen auf sich gerichtet. „Warte mal“, sprach nun Tanaka wieder dazwischen, „wollt ihr mir also weiß machen, erst unsere beiden Erstklässlerfreaks, dann Noya und jetzt willst auch noch du Asahi professionell Volleyball spielen?“ „Natürlich!“, antworteten der Libero und der Zuspieler einstimmig, wobei der Zweitklässler in die Luft sprang. „A...aber sowas von!“, kam es auch etwas zögerlich von Hinata, der jedoch mit jedem Wort lauter geworden war. „Und was ist mit dir?“ Alle wurden betreten ruhig als Asahi noch immer nichts gesagt hatte und Daichi ihn ziemlich ernst ansah und irgendetwas an seinem Blick ließ Asahi genau wissen, was er nun sagen sollte. „Also hört mal.“ Er hob ergebend die Hände. „Das liegt doch noch alles ziemlich weit in der Zukunft, oder? Wer weiß schon was nächstes Jahr ist oder was nach diesem Schuljahr passiert. Ich finde wir sollten nicht zu weit schauen. Trainer Ukai hat es doch gesagt, immer erst auf den nächsten Gegner konzentrieren.“ Nun grinste Daichi breit und Asahi wusste, dass der Kapitän des Teams sich Sorgen gemacht hatte, dass der Teamgeist unter dem Ego einzelner leiden würde. Mit neuem Selbstbewusstsein sprach das Ass weiter. „Also was haltet ihr davon, wenn wir Diskussionen über die beste Uni auf nächstes Jahr verschieben und uns jetzt darauf konzentrieren die erste Runde des Frühlingsturniers zu bestehen und dann kämpfen wir weiter bis wir die Meisterschaft gewonnen haben!“ Zustimmendes Gegröle antwortete ihm. „Okay Leute!“ Daichi klatschte in die Hände. „Wenn das nicht mal eine richtige Ansage unseres Asses ist! Kommt mal alle zusammen!“ Das komplette Team kam in einem ungleichmäßigen Kreis zusammen, je eine Faust in die Mitte gestreckt. „Karasuno…!“ „Kämpft!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)