Yáthak von Tales_ (Freunde fürs Leben) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Leises Jammern, Schreie und weinerliches Flehen drang an sein Gehör. Seit Stunden, Tagen oder gar Wochen… Wie lange war er nun hier? Er wusste es nicht mehr… Seine Augen hingen unablässig an dem kleinen vergitterten Fenster zu seiner linken. Das einzige was ihn an die Welt dort draußen erinnerte, in dieser Hölle und seine einzige Lichtquelle. Sonst gab es nichts, nur die Dunkelheit. Schritte hallten durch das Gemäuer, wurden langsam lauter. Gequält schloss er die Augen, als ihm bewusstwurde, dass sie ihm näherkamen. Innerlich hoffe er, dass der Saiyajin eine andere Zelle wählte, als die seine. Wann immer jemand durch diese Tür schritt und es war nicht zur Abenddämmerung, bedeutete das viele neue Schmerzen. Verkrampft wickelte sich seine blutige Rute fester um seine Hüfte. Sein Blick senkte sich gen Boden, während er sich auf die Unterlippe biss. Unruhig bewegte er sich und keuchte, als sein schmerzender Körper rebellierte. Seine Arme, die mit eiserenen Ketten unangenehm nach oben gestreckt wurden, waren beinahe taub. Ein scharfer, stechender Schmerz schoss bei der kleinsten Bewegung durch seine überstrapazierten Gelenke. Er befand sich auf Knien und zwei weitere eiserne Fesseln hielten seine Beine an Ort und Stelle. Unendlich lange verharrte er schon so in dieser Hölle, alleine mit den Stimmen. Einzig das mickrige Essen, dass man ihm jeden Abend gab, hielt ihn am Leben. Doch so langsam fragte er sich, ob er das überhaupt noch wollte. Leben. Aber egal wie oft er sich diese Frage stellte, so war die Antwort immer dieselbe. Sein Kampfgeist hielt ihn aufrecht. Der Wunsch nach einer besseren Zukunft, ließ ihn weitermachen und all die Qualen ertragen. Die Erinnerung an das Gesicht seines Vaters… Ja, er wollte leben! Die Schritte näherten sich und wurden lauter. Direkt vor seiner kleinen Zelle verstummten sie. Die Tür ging auf und helles Licht drang ins Innere. Gequält schloss er die Augen und wimmerte leise, als der Eindringling immer näherkam. „Broly…“, leise und brüchig hörte sich die Stimme an, die seinen Namen flüsterte. Ganz langsam öffnete er die Augen und sah den Saiyajin an. Seine Rüstung war die eines Unterklassekriegers und er war um einiges kleiner, als er selbst. Dieses Gesicht… es kam ihm so bekannt vor. Doch er konnte es nicht ganz zuordnen. Die Augen, sie wirkten sanft und mitfühlend. Nicht voller Abscheu und Hass, wie die der anderen Wachen. Der Saiyajin streckte die Hand nach ihm aus und er zuckte zusammen. „N… nicht…“, wisperte Broly und lehnte sich soweit es die Ketten zuließen, nach hinten. Er wollte nicht noch mehr leiden müssen. Sein ganzer Körper schmerzte und er hatte die Grenze der Belastbarkeit weit überschritten. Dieses Mal hatte ihn der König ziemlich schlimm zurichten lassen. „Yáthak…“, wisperte der Saiyajin, benutzte dabei die saiyanische Bezeichnung für Freund und sank vor ihm auf die Knie. Tränen traten in seine Augen, während er das gesamte Ausmaß von Brolys Verletzungen vor sich sah. „Erkennst du mich den nicht? Ich bin es, Kakarott!“ Bilder blitzten vor Brolys Augen auf. Sie handelten von einer Zeit in der noch alles in Ordnung war. Zufrieden summte Broly vor sich hin, während er mit den Fingern über die Blätter einer Blume strich. Er liebte die Natur und die Schönheit ihres Planeten. Am liebsten verbrachte er seine Zeit hier draußen. Training war ihm wichtig, so wie jedem Saiyajin. Doch es gab auch noch andere Dinge für ihn. „Broly?“. Fragend hob der junge Legendäre den Kopf und sah zu seinem Vater auf, der in der Tür ihres Hauses stand. Direkt neben ihm war ein kleiner Saiyajin, der ihn mit neugierigen Blicken ansah. Strubbeliges Haar, ein aufgeweckter Blick und ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Unterklassekrieger. „Broly, das ist Kakarott“, sagte Paragus und legte eine Hand auf die Schulter des Jungen, der lächelnd zu ihm aufsah. Langsam näherte Kakarott sich und hielt ihm eine Hand hin. „Hallo Broly, schön dich kennenzulernen!“, sagte Kakarott fröhlich. „Ka… Kaka… rott“, hauchte Broly fassungslos. Der Saiyajin vor ihm lächelte und nickte. Seine Augen leuchteten freudig, obwohl immer noch Tränen über die rosigen Wangen liefen. Ein merkwürdiges Bild. Vorsichtig legte Kakarott eine Hand an seine Wange und dieses Mal zuckte er nicht zurück. Broly schloss die Augen, als er die sanfte Berührung spürte und lehnte sich etwas gegen die warme Hand. „Was… tust du hier?“, fragte Broly leise. „Ich hole dich hier raus!“, antwortete Kakarott und hielt einen Schlüssel hoch. „Kakarott… du darfst dich nicht für mich in… Gefahr begeben“, wisperte der Legendäre erschrocken. „Das tue ich nicht“, antwortete Kakarott. Vorsichtig, um Broly nicht zu verschrecken, stand er auf und löste die erste Fessel. Der Legendäre keuchte, als seine linke Hand nicht mehr oben gehalten wurde. Er konnte sie nicht halten und so sank sie ruckartig nach unten. Ein stechender Schmerz schoss durch seine Schulter und ließ ihn auf keuchen. „Tut mir leid“, murmelte Kakarott bedrückt, ehe er mit der rechten Hand weitermachte. Dieses Mal hielt er seine Hand sanft fest und nahm sie ganz vorsichtig runter, um Broly nicht noch mehr wehzutun. Langsam kniete Kakarott sich wieder hin und nahm beide Hände in die seinen. Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen, während er in die schönen Augen seines Freundes blickte. „Du bist frei, Broly“, sprach Kakarott mit belegter Stimme und blinzelte, als neue Tränen sich einen Weg über seine Wangen bahnten. „Du… wirst hart bestraft… wenn König Vegeta davon… erfährt“, antwortete Broly stockend. Doch fassungslos sah er auf seine freien Hände herab. Freiheit… Wie oft er sich gewünscht frei zu sein, doch war er das wirklich? König Vegeta würde ihn niemals gehen lassen und ein Leben als Flüchtiger… Es war sicherlich besser, als das hier. Aber wollte er Kakarott und auch seinen Vater da hineinziehen? Doch andererseits war er dieses Mal schon sehr lange in hier gefangen. Er vermochte gar nicht zu sagen, wie viel Zeit seines Lebens, er in einer Zelle verbracht hatte. Als Diener des Königs wurde er häufig bestraft. Sei es noch so eine Kleinigkeit, die er falsch gemacht hatte… Der König wollte ihn hier drinnen leiden lassen und dabei hatte er ihm nie etwas getan. „Nein, Broly. Das werde ich nicht!“, antwortete Kakarott ernst und schüttelte den Kopf. Etwas zögernd nahm Broly die Hand an und ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Es war das erste Mal, dass ein junger Saiyajin ihm so freundlich begegnete. Die meisten hatten Angst vor seiner Kraft und andere wiederrum, verachteten oder verhöhnten ihn deswegen. „Hallo Kakarott“, antwortete Broly lächelnd und blickte etwas unsicher zu seinem Vater. „Unterhaltet euch ein bisschen. Ich hole euch, wenn das Essen fertig ist“, sagte Paragus lächelnd und ließ die beiden alleine. Kakarott setzte sich neben Broly ins Gras und sah sich neugierig das Blumenbeet an. Seine Augen leuchteten voll kindlicher Freude. „Wie schön! Ich mag Blumen“, sagte Kakarott kichernd. „Sie sind so farbenfroh!“ „Ich bin gerne draußen und genieße die Natur. Manchmal gönne ich mir nach einem Training, ein langes Bad in einem großen See im Wald“, sagte der Legendäre noch etwas zögerlich. „Das klingt sehr schön! Zeigst du mir den See einmal?“, fragte Kakarott begeistert. Doch dann wurde er etwas traurig, da er selbst noch nicht so gut fliegen konnte. „Vielleicht wenn ich das Fliegen besser kann“, murmelte er bedrückt. Überrascht sah Broly zu ihm rüber und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er mochte diesen traurigen Ausdruck gar nicht und wollte lieber wieder dieses fröhliche Lächeln sehen. „Wenn du willst, helfe ich dir, es zu lernen“, schlug Broly vor und lächelte leicht. Die anfängliche Scheu verflog recht schnell und er fühlte sich in Kakarotts Gegenwart wohl. „Außerdem kannst du gerne auf meinem Rücken mitfliegen“. Sofort erhellte sich Kakarotts Gesicht und beinahe staunend sah er zu dem Größeren. „Wirklich?“, fragte er nach. Broly nickte nur und grinste. Glücklich sah sich Kakarott in dem kleinen Garten um und war froh, dass seine Brüder im Haus geblieben waren. Radditz war wirklich lieb, doch Tales ärgerte ihn gerne. Manchmal benahm er sich unmöglich und er wollte von Anfang an nicht mitkommen. Seine Eltern wollten Paragus besuchen, da er und sein Vater Jugendfreunde waren. Er selbst kannte den Mittelklassekrieger auch, aber bisher war er Broly nie begegnet. Sein Vater meinte, er wäre nicht gerne unter Artgenossen. Doch so empfand Kakarott das nicht. Er mochte Broly vom ersten Augenblick an. Seine Augen blieben am anderen Ende des Gartens hängen, wo viele bunte Blumen ihren Platz gefunden hatten. „Die sind sehr schön“, meinte der Unterklassekrieger begeistert und trat langsam näher. „Das sind meine Lieblingsblumen“, meinte Broly schmunzelnd. „Wirklich? Was sind das für welche?“ „Gébra“, antwortete Broly. „Ich glaube sie stehen für Freundschaft. Aber ich mag sie, weil sie so schöne Farben hat“ Aufmerksam nickte Kakarott und betrachtete die Blumen eine Weile, ehe er sich langsam mit dem Rücken ins Gras sinken ließ. Verträumt blickte er in den Himmel. „Ich habe keine Freunde“, murmelte der Unterklassekrieger plötzlich und sein Blick wurde wieder traurig. „Die meisten lachen mich aus, weil meine Kampfkraft so gering ist. Ich trainiere richtig viel, aber es bringt leider nichts“ „Kampfkraft ist nicht alles“, meinte Broly und schnaubte. „Ich bin viel stärker, als alle Kinder. Sogar stärker als mein Vater…“ „Ehrlich?“, fragte Kakarott überrascht. Er wusste zwar von seiner Mutter, dass Broly der Legendäre Supersaiyajin sein sollte, aber es war schwer sich vorzustellen, dass ein Saiyajin seines Alters, schon so stark war. „Ja, die meisten haben deswegen Angst vor mir oder verspotten mich“, sagte der Legendäre traurig. „Deswegen habe ich auch keine Freunde“ „Dann bin ich dein Freund!“, meinte Kakarott sofort und nahm seine Hand in die Seine. Seine Augen leuchteten und angespannt blickte er zu Broly auf, der ihn einen Moment überrascht ansah. Sein Herz schlug aufgeregt in seiner Brust und er hatte ein bisschen Angst davor, dass Broly nicht sein Freund sein wollte. Er mochte ihn schon jetzt und war sicher, dass er und Broly viel Spaß zusammen haben konnten. Broly war so anders, als die meisten Sayajins in seinem Alter. „Hast du keine Angst vor mir?“, fragte Broly leise. „Nein, wieso auch? Du bist nett! Ich habe keine Angst vor dir“, sagte Kakarott unschuldig und lächelte leicht. Vorsichtig löste Kakarott die Fesseln an Brolys Beinen und schloss einen Moment die Augen. „Kannst du aufstehen, Broly?“, fragte Kakarott leise und strich ihm über die Wange. Verwirrt sah Broly ihn an und wusste nicht wie er reagieren sollte. Schließlich nickte er langsam und versuchte sich zu erheben. Er fühlte sich sehr schwach, was nicht nur an der wenigen Nahrung lag, die er in der Zeit hier bekommen hatte. Auch die vielen Wunden schwächten ihn und zu allem Übel trug er diese Kette, die sein Ki sehr niedrig hielt. Obwohl seine Beine schmerzten, sich taub anfühlten und zitterten vor Anstrengung, versuchte er sich zu erheben. Kakarott blieb an seiner Seite und hielt seine Hände jede Sekunde fest in den seinen. Doch etwa bei der Hälfte, sackte Broly wieder zusammen. „Dann trage ich dich, Yáthak“, murmelte der Unterklassekrieger und ein sanfter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. Überfordert betrachtete Broly das tränenüberströmte Gesicht. So sanft wurde er schon sehr lange nicht mehr angesehen und es ließ sein Herz schneller schlagen. Immer noch konnte er nicht glauben, dass Freund wirklich hier war, um ihn aus dieser Hölle zu befreien. Sacht und behutsam wurde Broly auf die Arme des Unterklassekriegers genommen und aus der mickrigen Zelle herausgetragen. „Kakarott… du bekommst Ärger“, murmelte Broly besorgt. Er wollte Kakarott nicht an seinem Vorhaben hindern, nicht zurück in den Raum, wo man ihn folterte. Doch er wollte auch nicht, dass er seinetwegen so viel riskierte. Der König würde toben, wenn er davon erfuhr. „Keine Angst, Broly. Du bist frei, keiner wird uns aufhalten“, antwortete Kakarott ernst und lächelte ihn milde an. „Das kann nicht sein…“, wisperte Broly und lehnte seinen Kopf an den Brustpanzer seines Freundes. Erschöpft schloss er die Augen und hörte dem kräftigen Herzschlag zu. „Yáthak“, wisperte Broly leise und sofort nickte Kakarott erfreut. Er nahm die Hände des Größeren in die seinen. „Ich habe nur meine Brüder. Radditz ist total lieb, aber viel Älter als ich. Er geht oft trainieren und hat seine eigenen Freunde. Tales, mein Zwilling ärgert mich gerne… er ist stärker wie ich… ich habe nur die die Zwei und würde mich freuen, wenn du…“, stotterte Kakarott etwas verlegen. Seine Rute zuckte leicht und zeugte von seiner Nervosität. „Ich wäre sehr gerne dein Freund, Kakarott“, sagte Broly fröhlich. Kakarott strahlte über das ganze Gesicht, als er das hörte und auch Broly musste grinsen. „Zeigst du mir dann den See?“, fragte Kakarott nochmal neugierig. Er war wirklich gespannt auf diesen Ort. Es gab einfach noch so viel für ihn zu entdecken. Broly nickte und nahm seinen neuen Freund an die Hand. Sanft führte er ihn durch die Tür ins Haus und ging sofort in die Küche. Dort saß sein Vater mit Bardock und Gine, Kakarotts Eltern. Tales und Radditz hatten sich nach draußen geschlichen und sahen sich ein wenig um. „Bókra, ich möchte Kakarott gerne etwas zeigen. Wir wären in einer Rédak zurück“, sagte Broly und sah bittend zu seinem Vater auf. Er verwendete dabei das saiyanische Wort für Vater. Rédak war eine volle Stunde auf Vegeta-Sei, auf der Erde jedoch nur gute dreißig Minuten. Überrascht sah Paragus zu seinem Sohn herab, ehe er einen kurzen Blick mit Gine und Bardock tauschte. „Hallo Broly“, sagte Gine lächelnd und erhob sich. Mit seinen acht Jahren, reichte er ihr schon bis zur Brust. Liebevoll strich sie ihm durch die Haare. „Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du noch ein Baby“, meinte sie freundlich. Nachdem Paragus seine Gefährtin verloren hatte, zog er sich ziemlich zurück. Meist traf sich nur Bardock mit ihm. „Hallo Gine“, sagte Broly lächelnd. Es war ihm etwas unangenehm, so liebevoll begrüßt zu werden. Doch er mochte Gine vom ersten Moment an. „Dürfen wir, Takrá?“, fragte Kakarott bittend und benutzte die saiyanische Bezeichnung für Mutter. Mit großen unschuldigen Augen, blickte er zu ihr auf. „Geht ruhig, aber passt aufeinander auf“, meinte Gine lächelnd und strich den beiden durch die Haare. „Danke, Takrá“, antwortete Kakarott fröhlich und umarmte sie kurz, ehe er mit Broly an der Hand nach draußen lief. Broly ging vor ihm in die Knie und glücklich sprang Kakarott auf seinen Rücken. „Halt dich gut fest“, lachte der junge Legendäre, ehe er losflog. Immer wieder öffnete Broly die Augen und bemerkte einige Wachen, die sie jedoch wortlos vorbeiließen. „Was ist hier los, Kakarott?“, fragte Broly leise. Sollte der König ihn jetzt wirklich freigelassen haben?! Aber wieso? Und wieso jetzt?! „Das erkläre ich dir später, Yáthak. Jetzt bringen wir dich erst einmal in einen Medi-Tank“, antwortete Kakarott ausweichend und strich ihm mit der Rute über die Wange. Die Verließe hatten sie schon längst hinter sich gelassen und liefen jetzt durch die verstrickten Gänge des Palastes. „Kakarott…“ Der Unterklassekrieger schüttelte den Kopf mit einem kleinen Lächeln und schwieg beharrlich. Schnell überwand er die letzten Meter zur Krankenstation und öffnete die Tür mit seinem Schweif. Toma sprang von seinem Stuhl auf und kam ihnen sofort entgegen. „Leg hin hierhin“, befahl der Krieger und deutete auf eine Liege. „Ich habe alles vorbereitet“ Vorsichtig legte Kakarott seinen Freund dort ab und nahm seine Hand in die seine. Toma half Broly, sich aufzurichten und begutachtete ihn kritisch. Blaue Flecke, Kratzer und viele Schnittwunden zierten Brolys gesamten Körper. Nichts, was der Medi-Tank nicht heilen konnte. „Du kannst gleich in den Medi-Tank“, meinte Toma schließlich. „Kakarott hilf mir, ihm bei den Shorts auszuziehen“. Mit einem Nicken tat der Jüngere, worum er gebeten wurde. Broly ließ das ganze wortlos über sich ergehen. Er war froh, wenn er endlich in diesen Heiltank saß. Vorsichtig halfen ihm die beiden, in den Tank zu steigen. Dann platzierte Toma noch einige Elektroden auf seinem Körper und setzte ihm die Maske auf. Bevor sich der Tank schloss, kam Kakarott nochmals zu ihm. „Erhol dich gut, Broly. Wenn du wieder wach bist, reden wir“, sagte der Unterklassekrieger mit einem kleinen Lächeln. Dann trat er zurück und der Tank schloss sich. Die grüne Flüssigkeit wurde hineingepumpt und umhüllte seinen schmerzenden Körper. Es bescherte ihm ein sanftes Prickeln und er fühlte sich wohl. Die heilende Wirkung war sofort spürbar und müde schloss er die Augen. Schon nach kurzer Zeit sank er in einem erholsamen Schlaf. Kakarott lachte vergnügt, als Broly abermals beschleunigte. Fest schlangen sich seine Arme um den Hals des Legendären, der spielerisch einige Loopings flog. „Das ist toll!“, rief Kakarott laut, um durch den Gegenwind gehört zu werden. Broly wandte den Kopf zu ihm um und nickte. Er beschleunigte noch ein wenig mehr und innerhalb weniger Kátez, kam er bei dem großen See an. Kurz blieb er direkt über ihm stehen und warf einen Blick zu Kakarott, der sich begeistert umsah. Schließlich landete Broly am Rand des Sees und ließ seinen Freund runter. Das Wasser war umringt von Bäumen, Büschen und vielen verschiedenen Blumen. Sie waren tief im Wald. Alles wirkte so unberührt und zeigte deutlich die schöne Flora ihres Planteten. Es war ruhig, idyllisch und perfekt, wenn man seine Ruhe haben wollte. Das blaue Nass glitzerte im Sonnenlicht und verträumt lief Kakarott darauf zu. Direkt am Ufer kniete er sich nieder und strich mit den Fingern seiner rechten Hand durch die Wasseroberfläche. „Es ist schön kühl“, kicherte der Unterklassekrieger verzückt. Es war gerade Sanáp, die Jahreszeit, die man auf der Erde Sommer nannte und die Tage waren sehr heiß. Da war ein Bad im See sicherlich eine Abkühlung. Vielleicht konnten Broly und er in nächsten Tagen nochmal hierherkommen. Wenn sie etwas mehr Zeit hatten, als nur ein paar Kátez. „Gefällt es dir?“, fragte Broly neugierig. „Ja, es ist richtig schön hier. Wir sollten öfters herkommen“, schlug Kakarott vor und erhob sich. Er schloss seine Augen und konzentrierte sich. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und seine Rute zuckte nervös. Fragend sah Broly zu ihm rüber, als Kakarott langsam abhob und ein paar Meter in der Luft schwebte. Begeistert folgte Broly seinem Beispiel und flog zu ihm auf Augenhöhe. „Das machst du sehr gut, Kakarott. Es klappt doch“, sprach der Legendäre ihm zu. Freudig öffnete Kakarott seine Augen und quietschte erschrocken, als er für einen Moment die Konzentration verlor und etwas an Höhe verlor. Doch er fing sich und schwebte mit Broly in die Mitte des Sees. Broly blieb in seiner Nähe für den Fall, dass sein neugewonnener Freund Hilfe brauchte. „Ich glaube, wenn wir das noch ein wenig üben, kannst du bald genauso gut Fliegen wie ich“, meinte Broly ehrlich. Für ihn wirkte Kakarott noch etwas unsicher, aber er würde ihm gerne dabei helfen. „Das wäre schön! Die meisten Kinder in meinem Alter können schon lange fliegen“, meinte Kakarott geknickt. Die Sayajinkinder lernten es üblicher Weise während ihres fünften Lebensjahrs. Manche brauchten etwas länger, so wie Kakarott der mit seinen fast sieben Jahren, immer noch nicht richtig fliegen konnte. „Denk nicht daran, was andere können. Du hast andere stärken“, meinte Broly ernst und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Kakarott seufzte schwer und schloss die Augen. „Es ist schwer, wenn alle so viel von einem erwarten. Mein Zwillingsbruder ist viel stärker als ich und Radditz auch. Keiner in meiner Familie hat eine so geringe Kampfkraft wie ich…“, nuschelte der Unterklassekrieger betrübt. „Wenn du willst, trainieren wir zusammen“, schlug Broly vor. „Sehr gern!“, meinte Kakarott dankbar. „Ich möchte unbedingt stärker werden!“ „Wenn du das wirklich willst, dann willst dann wirst du es auch schaffen! Das hat Bókra immer gesagt, als ich lernen musste, meine Kräfte zu kontrollieren. Und er hat Recht! Wir trainieren gemeinsam und dann wirst du es allen zeigen“, sagte der Legendäre ernst. Glücklich sah Kakarott zu ihm auf und warf sich ihm in die Arme. Für einen Moment vergaß er das Fliegen und Broly kam ins Straucheln. Doch er legte seine Arme um seinen kleinen Freund und drückte ihn an sich. „Danke“, nuschelte Kakarott. Radditz versuchte ihn zwar auch immer zu motivieren, aber so etwas von jemand anderen zu hören, machte ihn wirklich glücklich. Broly war der erste außerhalb seiner Familie, der an ihn glaubte. „Nichts zu danken… Kaksi“, wisperte Broly und benutzte den Spitznamen eher unterbewusst. Kichernd hob der Jüngere den Kopf. „Kaksi?“ „Gefällt er dir nicht?“, fragte Broly unsicher. „Nein, er klingt schön“, lächelte Kakarott und kuschelte sich noch etwas an seinen großen Freund. Broly erwiderte die Geste und schloss einen Moment die Augen. Sein erster Freund… dass fühlte sich wirklich schön an. Er hatte sich schon lange jemanden in seinem Alter gewünscht, mit dem er etwas Zeit verbringen konnte. Warum hatten sie sich nicht schon früher kennengelernt? „Lass uns zurückfliegen, das Essen ist bestimmt bald fertig“, sagte Broly nach einer Weile und nahm Kakarotts Hand in die seine. Langsam flog er los und Kakarott tat es ihm gleich. Ein unzufriedenes Brummen verließ seine Kehle, als ein lautes Piepsen seinen Schlaf störte. Müde öffnete er die Augen und sah sich desorientiert um. Es dauerte einen Moment, bis er wieder wusste wo er war. Der Tank öffnete sich und Kakarott stand davor. Ein glückliches Lächeln lag auf seinen Lippen, während er ihm ein Handtuch hinhielt. Nur langsam stand Broly auf und trat heraus. Probehalber ballte er seine Fäuste und bewegte seine Arme ein wenig. Seine Rute schwang freudig durch die Luft und er spürte keine Schmerzen mehr. All seine Wunden waren verheilt. „Danke“, sagte Broly und nahm das Handtuch entgegen. Langsam begann er sich damit abzutrocknen. „Ich habe dir was zum Essen geholt, wenn du willst“, mischte sich Toma von seinem Stammplatz aus ein und grinste. Überrascht blickte Broly zu ihm und nickte, als sein Blick auf den reichlich gefüllten Teller fiel. Doch gleichzeitig bemerkte er zwei weitere, ihm noch unbekannte Sayajins. Der eine war fast so groß, wie er selbst und hatte lange Haare. Der andere sah genauso aus, wie Kakarott. Nur dass seine Hautfarbe um einige Nuancen dunkler war. Und er hatte einen Bart am Kinn. „Oh, ihr kennt euch ja noch gar nicht“, sagte Kakarott und fasste sich an den Kopf. „Das ist mein großer Bruder Radditz und mein Zwilling, Tales“ „Hallo Broly, schön dich endlich kennen zu lernen“, meinte Radditz mit einem breiten Grinsen, trat auf ihn zu und legte eine Hand auf Kakarotts Schulter ab. „Du hast unserem kleinen Bruder mächtig gefehlt. Er hat sehr von dir geschwärmt“ „Wirklich?“, fragte Broly verlegen und warf einen kurzen Blick zu seinem Freund, der verlegen zur Seite sah. „Du hast keine Ahnung, was Kakarott alles auf sich genommen hat, um dich zu befreien. Auch wenn ihr euch nicht so lange kanntet, wollte er dich zurückholen“, sagte Radditz schmunzelnd und zog seinen kleinen Bruder etwas zu sich. Broly landete im Garten seines Heims und ließ Kakarott runter. Gut die Hälfte der Strecke, war er selbst geflogen. Doch dann wurde es etwas anstrengend und Broly hatte ihn wieder auf seinem Rücken mitgenommen. Laute Stimmen drangen aus dem Inneren des Hauses. Erschrocken sahen sich die beiden Kinder an, ehe sie unschlüssig nach drinnen gingen. Sie folgten der lautstarken Auseinandersetzung in die Küche. „Bókra?“, fragte Broly verwirrt. Sein Vater stand zwei fremden Saiyajins gegenüber. Ihren Rüstungen nach zu urteilen, waren sie Elitekrieger. Bardock hatte eine Hand auf Paragus‘ Schulter liegen und wollte ihn beruhigen. Gine hielt sich etwas im Hintergrund und verfolgte das Geschehen besorgt. Paragus‘ Kopf ruckte ihn seine Richtung und seine Augen weiteten sich. „Broly…“ „Da bist du ja, Kleiner“, sprach der Elitekrieger, der ihm nächsten stand. Broly trat instinktiv einen Schritt zurück. Paragus knurrte laut und sprang vor seinen Sohn. Beschützend schlang sich seine Rute um den Oberkörper seines Sohnes. „Lasst die Finger von ihm!“, rief Paragus mit gefletschten Zähnen. „Wir sind auf Befehl des Königs hier, Paragus!“, sagte Olve laut und schob sich an seinen Kumpanen vorbei. Langsam trat er auf den Mittelklassekrieger zu und beugte sich ganz nah an sein Gesicht. „Denkst du der König, wird dir und dieser kleinen Made besser gesinnt sein, wenn er erfährt, was du gerade im Begriff bist zu tun?“, fragte er mit einem bösen Grinsen. „Bókra, was ist hier los?“, fragte Broly besorgt und blickte zwischen ihm und Olve hin und her. „Wir nehmen dich mit, Kleiner“, sagte Olve kalt. „W…was?“, hauchte Broly und weitete entsetzt die Augen. Kakarott keuchte erschrocken und hielt die Hand seines Freundes fester in der seinen. „Er bleibt hier!“, grollte Paragus und warf einen verzweifelten Blick zu Bardock, der neben ihn trat. „Weswegen will der König Broly zu sich holen?“, wollte Bardock wissen und betrachtete den Elitekrieger mit einem abschätzenden Blick. „Wie viele Warnungen hast du erhalten, Paragus?“, fragte Radis zynisch und trat neben Olve. „Broly hatte seit Monaten keinen Ausrutscher mehr. Er hat seine Kraft unter Kontrolle und er trägt diesen verdammten Stirnreif! Es gibt keinen Grund für den König…“, konterte Paragus finster. Sanft zog er seinen Sohn an seine Seite und legte die Hand auf sein Haar. „Keine Ausrutscher?“, lachte Olve. „Es gibt ständig Beschwerden wegen Broly. Zahlreiche Eltern melden uns, dass ihre Kinder verprügelt wurden. Erst vorgestern in der Kaserne, hat er zwei Kinder verprügelt“, entgegnete Radis kopfschüttelnd. „Das stimmt nicht! Wir haben nur trainiert und die beiden haben verloren! Ich habe sie nicht absichtlich verletzt oder meine ganze Kraft eingesetzt“, verteidigte sich Broly und lehnte sich eng an seinen Vater. Sein Herz schlug aufgeregt in seiner Brust. Er hatte Angst davor, dass diese Saiyajins ihn wirklich mitnahmen. Er wollte bei seinem Vater bleiben! „Da hörst du es! Ich werde mit dem König reden und es ihm erklären. Es gibt keinen Grund dafür“, meinte Paragus bestimmend. „Tu das, aber wir nehmen den Kleinen jetzt mit. Befehl ist Befehl“, sagte Olve lachend und trat einen Schritt auf Broly zu. Paragus reagierte jedoch blitzschnell und holte mit der Rechten aus. Olve fing den Schlag ab und hielt seine Faust eisern fest. „Vorsicht mein Lieber! Der König erfährt von allem und dann hast du erst Recht keine Chance darauf, deinen Jungen zurückzuholen“, sprach Radis kalt und ging auf Broly zu, der sofort einen Schritt zurücktrat. Er könnte sich wehren, doch dann würde es noch mehr Ärger geben. Dass wusste er. Kakarott trat vor seinem Freund und sah entschlossen zu Radis auf. „Broly bleibt hier!“, rief Kakarott laut und ballte die Hände zu Fäusten. Radis und Olve brachen in schallendes Gelächter aus. Grob packte Radis Kakarott an den Haaren und hob ihn hoch. „Lass ihn los!“, schrie Broly und war kurz davor, auf den Elitären loszugehen. Im gleichen Moment riss sich Paragus los und Bardock wollte seinen Sohn befreien, als dieser einen heftigen Schlag ins Gesicht abbekam und schließlich in seine Hände geworfen wurde. Gine schrie wütend auf und trat Radis mit aller Kraft in den Rücken, sodass er gegen die Wand flog. Olve knurrte, drehte sich um, um Gine anzugreifen. Doch Bardock reagierte schnell und teleportierte sich, mit seinem Sohn auf den Armen vor seine Gefährtin. Drohend hob er seinen rechten Arm und bündelte etwas Energie. Kakarott hielt sich sein schmerzendes Gesicht und blieb ganz ruhig. Besorgt sah er zu seinem Vater auf, dessen Blick eiskalt war. Olve fixierte den Krieger einen Moment, ehe seinen Angriff sein ließ und Radis mit der Hand Einhalt gebot. „Wir nehmen den Jungen jetzt mit und der König wird hiervon erfahren. Deine Entscheidung ob du die Sache noch schlimmer machst oder selbst zum Palast fliegst“, sprach Olve kalt und warf dem Mittelklassekrieger einen finsteren Blick zu. Paragus ballte die Hände zu Fäusten und schloss einen Moment die Augen. Langsam beugte er sich zu Broly hinab und nahm ihn fest in die Arme. Es zerriss ihm das Herz ihn mit diesen Schweinen mitgehen zu lassen. Aber er hatte keine andere Wahl. Er würde sofort zum König fliegen und ihn davon überzeugen, dass er seinen Sohn wieder freilassen sollte. Broly würde nicht der Diener des Königs werden! „Sei brav mein Kleiner…“, sprach Paragus und seine Stimme zitterte ein wenig. „Ich werde sofort mit König Vegeta sprechen und dafür sorgen, dass du wieder nach Hause darfst. Aber jetzt musst du erst einmal mit ihnen gehen“ „Bókra…“, wisperte Broly und Tränen traten in seine Augen. Verzweifelt klammerte er sich an seinem Vater und fing an zu zittern. Er hatte keine Angst vor diesen Kriegern, doch vor einem Leben ohne seinen Vater… „Nein!“, schrie Kakarott verzweifelt und begann sich in dem Griff seines Vaters zu winden. „Schnauze Kleiner, sonst bekommst du noch eine!“, fauchte Radis und wurde finster von Bardock angesehen, der leise knurrte. Sofort verstummte er. Auch wenn Bardock nur ein Unterklassekrieger war, so hatte er sich durch seine hohe Kampfkraft einen Namen gemacht. „Ruhig, Kakarott. Wir müssen Broly jetzt gehen lassen. Aber wir werden ihn später zurückholen“, sprach Bardock sanft in das Ohr seines Jüngsten und wickelte seine Rute, fest um seinen Oberkörper. Augenblicklich hielt Kakarott inne und sah traurig zu Broly rüber. Er vertraute seinem Vater, auch wenn es ihm schwerfiel, dabei zuzusehen, wie sein einziger Freund mit diesen Kriegern mitgehen musste. Paragus ließ Broly los und stand auf. Broly senkte den Blick und atmete tief durch. Traurig blickte er in die Runde und blieb bei Kakarott hängen. „Bis später, Kakarott“, murmelte er bedrückt. Er hoffte wirklich, dass es ein später geben würde. Grob packte Olve ihn an der rechten Schulter und schob ihn zur Tür hinaus. Einen letzten Blick warf Broly noch zurück, ehe er mit den Kriegern abhob. Verwirrt sah Broly von Radditz zu Kakarott, der ihn anlächelte. „Broly hier liegen ein paar Sachen zum Anziehen. Dann musst du nicht die ganze Zeit nackt herumlaufen“, meinte Toma und deutete auf die Liege vor seiner Nase. Überfordert nickte Broly und sah sich die Rüstungen kritisch an. Am Ende entschied er sich für eine lange schwarze Hose. Die Rüstung ließ er jedoch weg, er mochte sie nicht. Sie engten ihn nur ein. „Erzählt ihr mir jetzt, was hier los ist? König Vegeta hat mich sicherlich nicht freigelassen. Dass hat er die letzten zehn Jahren nicht getan, also…“, sagte Broly ernst und sah zu den dreien rüber. „König Vegeta hat nichts mehr zu melden“, meinte Tales mit einem frechen Grinsen und setzte sich auf eine der freien Liegen. Er angelte sich aus dem Säckchen, was er an der Hüfte trug, eine rote Frucht und leckte über die Schale. „Was? Ich verstehe nicht“, murmelte Broly verwirrt. „Wir haben ihn gestürzt“, sagte Radditz mit einem breiten Grinsen. Der Legendäre starrte ihn an und schüttelte den Kopf. Das sollte er ihm glauben? Das… war das überhaupt möglich? „Es ist wahr, Broly“, sagte Kakarott und trat auf seinen großen Freund zu. Sanft legte er ihm eine Hand auf die Schulter. „Wir haben den König herausgefordert und besiegt“ „Das ist…“ „Hey, warst du es nicht, der Kaki damals sagte, dass man alles erreichen kann, wenn man es will?“, fragte Tales und legte den Kopf schief. Broly sah verdattert zu dem Dunkelhäutigen und anschließend zu seinem Freund. „Du hattest Recht, ich habe trainiert. Wir drei haben Jahrelang intensiv trainiert und das Ergebnis spricht für sich“, lächelte Kakarott und schwebte etwas nach oben, damit er mit Broly auf Augenhöhe war. Sanft legte er seine Hand auf das kühle Metall der Kette, die Broly seit seiner Ankunft im Palast trug. „Es tut mir leid, dass wir so lange gebraucht haben, Yáthak“, wisperte Kakarott und holte etwas aus seiner Rüstung hervor. Broly sah ihn fassungslos an, nicht wissend wie er darauf reagieren sollte. Hatte Kakarott das alles für ihn getan?! Das war… unglaublich! Ein kleines Klicken durschnitt die Stille und die Kette fiel zu Boden. Erschrocken schnappte Broly nach Luft, als seine Kraft langsam zu ihm zurückkehrte. Genießend schloss er die Augen und ließ ein wenig von seinem Ki in Fingerspitzen fließen. Es kribbelte angenehm und das Gefühl war überwältigend. Seine Kampfkraft stieg immer weiter an, bis der Stirnreif, sie regulierte. Er trug ihn immer noch, da der alte König es so wollte. Aber das war auch gut so. Lächelnd öffnete Broly die Augen und nahm Kakarotts Gesicht in seine Hände. Er lehnte seine Stirn an die seines Freundes. „Ich danke dir“, hauchte er leise. Seine Stimme zitterte, konnte er sein Glück kaum fassen. Freiheit! Dies war etwas was ihm so lange verwehrt geblieben war. Endlos viele Jahre musste er dem König dienen, eingesperrt in diesen dicken Mauern. Abgeschnitten von seinem Vater und Kakarott. „Also eigentlich, war Kaki das nicht alleine“, rief Tales dazwischen. „Tales!“, mahnte Radditz ihn leise und rollte mit den Augen. Doch auch er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Broly löste sich von seinem Freund warf den beiden einen Blick zu. „Ich danke euch beiden“, sagte Broly aufrichtig. Das alles war so surreal! Kaum zu glauben, dass die drei es geschafft hatten, König Vegeta zu stürzen. Broly glaubte immer noch an die Worte seines Vaters und er hatte nie daran gezweifelt, dass sein Freund stärker werden würde. Aber das hier, übertraf all seine Erwartungen. Kakarott und seine Brüder hatten den König gestürzt… für ihn! Stundenlang saß Kakarott da und starrte auf die Tür. Er reagierte kaum, wenn man ihn ansprach und er wollte keine Ablenkung. Egal was seine Mutter oder seine Brüder sagten. Er saß immer noch auf der Couch in seinem Heim und starrte auf die Tür, aus der sein Vater vorhin gegangen war. „Kaki, willst du nicht wenigstens etwas trinken?“, fragte Radditz besorgt und setzte sich neben ihn. Geistesabwesend schüttelte Kakarott den Kopf. „Komm, wenigstens ein bisschen. Es ist so warm und ich will nicht, dass dir schwindelig wird“, versuchte es Radditz weiter und hielt ihm ein Glas Yusasaft hin. Yusa war eine Frucht, ähnlich der Orange auf der Erde. Doch Kakarott schob es einfach beiseite. Verzweifelt schüttelte Radditz den Kopf und sah zu seiner Mutter, die ihren Jüngsten sanft durch die Haare strich. Sie machte sich große Sorgen um ihn. Seit Broly weg war, war Kakarott so anders. Ihr kleiner Wirbelwind hatte sich komplett verändert. Broly war ihm in der kurzen Zeit, so sehr ans Herz gewachsen. Die Tür sprang auf und Bardock kam herein. Kakarott erhob sich und rannte auf seinen Vater zu. Mit großen Augen sah er ihm ins Gesicht. Bardock kniete sich hin und strich ihm leicht über den Kopf. „Tut mir leid, mein Kleiner. Der König lässt nicht mit sich reden“, meinte Bardock bedauernd. Kakarott schüttelte den Kopf und rannte an seinem Vater vorbei nach draußen. „Wir sehen nach ihm, Bókra“, sagte Radditz und gab Tales einen kleinen Klaps. Der Dunkelhäutige stand mit einem tiefen Seufzen auf und folgte seinem großen Bruder nach draußen. „Ich danke euch beiden“, rief Gine ihnen nach. Auch sie erhob sich und trat auf ihren Gefährten zu. Bardock nahm sie in die Arme und sein Blick wurde ernst. „Das ist schrecklich“, flüsterte sie erstickt und lehnte sich an seine breite Brust. Der Krieger legte seine Rute fest um ihren zierlichen Körper und nickte. „Ich muss dann wieder zu ihm, Gine. Paragus ist am Boden zerstört… ich wollte euch nur Bescheid geben“, murmelte Bardock bedrückt. „Natürlich, Bardock. Er braucht jetzt einen Freund“, murmelte Gine mit Tränen in den Augen. Paragus hatte alles verloren... „Kaki!“, rief Radditz nach seinem Bruder, ehe er ihn im Gras sitzen sah. Kakarott hob den Kopf und blickte aus verweinten Augen zu seinem Bruder auf. „Es tut mir leid, Kaki“, sagte Radditz ehrlich und setzte sich neben ihm. Tales blieb hinter ihm stehen und hielt sich zurück. „Broly ist mein Freund, Radditz! Er ist wirklich lieb, ich mag ihn sehr… wir müssen ihn zurückholen“, sagte Kakarott und schluchzte leise. Sanft legte der Langhaarige einen Arm um seinen kleinen Bruder und zog ihn zu sich. „Bókra hat es schon versucht“, meinte Tales und ließ sich ebenfalls in Gras plumpsen. „Dann trainiere ich eben hart! Wenn ich stärker bin…“, fing Kakarott wütend an und warf seinem Zwilling einen bösen Blick zu. „Bókra ist sehr stark und der König hört auch nicht auf ihn. Warum sollte das bei dir anders sein? Broly ist weg…“, brummte Tales und fing sich einen mahnenden Blick von Radditz ein. „Wenn er mir nicht zuhören will, dann… dann trainieren wir gemeinsam und irgendwann besiegen wir König Vegeta! Dann hat er nichts mehr zu sagen“, antwortete Kakarott trotzig. „Kakarott das…“, fing Radditz an. „Broly sagte, wenn man etwas wirklich will, dann schafft man das auch!“, behaarte Kakarott. „Wir drei sollen den König stürzen?“, fragte Tales kichernd. „Ja, ich weiß wir können das! Wir fangen sofort mit dem Training an“, meinte der Jüngste und stand entschlossen auf. Verblüfft sah Radditz ihn an und überlegte einen Augenblick. Es hörte sich verrückt an, doch Kakarott hatte Recht. Wenn sie wirklich sehr viel trainierten, vielleicht konnten sie es schaffen. Sie mussten ihrer Sache nur sicher sein, bevor sie König Vegeta herausforderten. „In Ordnung, Kaki. Lass uns trainieren“, stimmte Radditz zu. „Dein Ernst?“, fragte Tales verwundert. „Training? Wieso nicht“, meinte der Langhaarige und erhob sich. Tales überlegte einen Augenblick, ehe er mit den Schultern zuckte. „Wenn wir es schaffen, können wir in den Palast ziehen, werden von vorne bis hinten bedient. Klingt gar nicht so schlecht, also gut… lasst uns Trainieren“, stimmte der Dunkelhäutige mit einem frechen Grinsen zu. Die Tür öffnete sich und neugierig drehte Broly sich um. Ihm stockte der Atem, als er den Saiyajin vor sich wiedererkannte. „Bókra“, wisperte Broly beinahe ehrfürchtig und schritt auf seinen Vater zu. Sanft strich er mit seinen Fingern über das vernarbte Auge und ein trauriger Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. Paragus lächelte nur, nahm die Hand weg und hielt sie fest in der seinen. „Broly… endlich habe ich dich wieder“, hauchte der Mittelklassekrieger mit brüchiger Stimme, ehe er seinen Sohn fest in die Arme nahm. Broly lächelte glücklich und erwiderte die liebevolle Umarmung. „Bókra“, hauchte der Legendäre erstickt. Tränen traten in seine Augen, während er seinen Vater festhielt. Es dauerte nicht ein paar Stunden, sondern zehn Jahre, bis er ihn wiedersah. Doch all die Schmerzen, waren diesen Moment wert, den er gerade erleben durfte. Die Freiheit hatte ihn wieder und er war nicht mehr allein! Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)