Anders ist schön von winterspross (Shounen-Ai Original) ================================================================================ Kapitel 11: 11: Fund -------------------- Danke für eure vielen lieben Kommentare zum letzten Teil. Ich freu mich jedes Mal soooo~, wenn ich eines bekomme und bei ,Anders ist schön' hätte ich mir nie gedacht, dass es so beliebt wird. An alle, die neu dazugekommen sind: Schön, dass euch meine Geschichte gefällt. Und noch mal Sorry, dass ich so eine Schnecke beim Schreiben bin... So, und jetzt viel Spaß bei ,Anders ist schön'. (Beta-Dank geht diesmal übrigens an die Khana-Katze. +wuschl+) Was zuletzt passierte: Ren und Ayama geraten wegen Taki aneinander. Ren kann sich nicht erklären, wie Taki in die Wohnung des Goth gelangt ist. Dann mischt sich der Kleine selbst ein und klärt das Rätsel auf. Nachdem er eingeschlafen ist, sprechen sich die beiden anderen aus und Ayama gibt Ren das Versprechen, Taki ab jetzt in Ruhe zu lassen. _______ Fund Here I swim in Circles Touching all the Glass Fish are buzzing round My Tears are mixed with Water But then you come and the Glass is breaking But then you come and the Glass is breaking But then you come and the Glass is breaking Yeah. by Traumkint (1) Es geschah ganz plötzlich. Ayama hatte gerade im Wohnzimmer am Fenster gestanden und geraucht, als er plötzlich im Nachbarhaus etwas Grünes in einem der Stiegenhausfenster hatte aufblitzen sehen. Er hatte das ,Etwas' mit den Augen die Stiegen hinauf verfolgt und bei genauerem Hinsehen hatte es sich als Mensch mit grünen Haaren entpuppt, der da langsam die Treppe jedenfalls hinauf schlich. Natürlich hatte der Goth bei Grün als allererstes an Yosuke gedacht. Wer sonst würde sich die Haare in einer derartige Knallfarbe färben, wenn nicht sein hyperaktiver kleiner Freund? Dass er sich irrte, war also ausgeschlossen. Schell drückte Ayama seine Zigarette aus, zog sich die schwarzen Docs an und flitzte die Stiegen hinunter, um seinen besten Freund noch zu erwischen, bevor er in einer der Wohnungen verschwand. Die Chance, ihn dann noch wieder zu finden, war wegen der Größe des Gebäudes äußerst gering. ~~ "Yosuke!!" Das ganze Haus erbebte unter Ayamas Schrei und Yosuke zuckte zusammen. Er ging schneller, wollte seinem Freund nicht begegnen. Zu viele Sachen gäbe es da zu bereden und auf Smalltalk war er nach fast... Wie viele Wochen hatte er den Schwarzhaarigen schon nicht mehr gesehen? Er wusste es gar nicht mehr. Es konnten genauso gut Monate gewesen sein. Der Grünhaarige strich sich leicht über die Brandnarben an seinen Armen und seufzte leise. Ob es wirklich eine so gute Idee gewesen war, bei Cinderella Unterschlupf zu suchen? Eigentlich ja. Sie wohnte im Nachbarhaus von Ayama und dort hatte er natürlich nicht nach Yosuke gesucht. Außerdem wusste keiner außer ihm, wo sie wohnte, da sie nur locker mit den anderen befreundet war. Wie hatte Ayama also herausgefunden, wo er sich versteckte? Er musste ihn gesehen haben, als er in der Nacht kurz draußen gewesen war. Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten... Dieser enge Raum, in den sie mich gesteckt hat... Ich musste einfach raus. Und jetzt kann ich mir seine Vorwürfe anhören. Er blieb stehen und lehnte sich kraftlos an die Wand. Seine Beine knickten ein und er rutschte auf den kalten Linoleumboden. Trostlosigkeit breitete sich in ihm aus. Gerade eben war er noch... Naja, gefasst gewesen. Und jetzt war sie wieder da, die Traurigkeit, die ihm in letzter Zeit so zu schaffen machte. Er musste weinen und vergrub das Gesicht in den Händen. Da umfing ihn Wärme und ein leichter Geruch nach NIL. Ayama. Er war gekommen. "Geh weg!", schluchzte Yosuke und drängte Ayama weg, doch der andere umarmte ihn nur noch fester. "Geh... Bleib..." Ein leises Aufstöhnen. "Ja, bleib bei mir... Bitte..." Türen öffneten sich und einige Hausbewohner streckten ob der seltsamen Geräusche den Kopf zur Tür heraus. Es bot sich ihnen ein seltsames Bild: Zwei ineinander verschlungene Männer; der eine weinte und der andere sah aus, als würde er jedem, der seinem Freund zu nahe käme, den Kopf abreißen... ~~ Ayama hatte Yosuke hinüber in seine Wohnung getragen. Jetzt lag der Kleine auf dem Sofa und schlief ruhig. Der Schwarzhaarige ließ einen liebevollen Blick über ihn schweifen, prägte sich den Anblick des friedlich schlafenden Jungen genau ein. Das halblange grüne Haar hatte sich sanft seinen Kopf verteilt und er atmete leise. Erst jetzt wurde dem Goth bewusst, wie sehr der andere ihm gefehlt hatte. Er erhob sich lächelnd von dem Stuhl, auf dem er gesessen war und durchsuchte Yosukes Hello Kitty-Tasche, die er dabeigehabt hatte, als er ihn vorhin aufgelesen hatte. Er war auf der Suche nach dem Handy des Kleinen. Sicher hatte er Cindys Nummer eingespeichert und genau diese wollte Ayama jetzt anrufen. Auch wenn sie sozusagen Yosukes Komplizin gewesen war, als er sich versteckt hatte, musste er ihr doch danken. Wer konnte wissen, was er sich sonst angetan hätte... Den genauen Grund für das seltsame Verhalten seines Freundes wusste er zwar noch nicht, aber er hoffte, ihn durch ein Telefongespräch mit ihr herauszufinden. Schnell tippte er die Nummer aus Yosukes Telefonbuch in sein Handy ein und rief sie an. ~~ "Ja?", hauchte eine Frauenstimme. Ayama musste sich zurückhalten, um nicht sofort loszusabbern. Die Stimme erinnerte ihn sofort an die schlanke Schönheit, die ihm vor einigen Monaten beim Einräumen seiner Wohnung geholfen hatte und die, leider, auf Frauen stand... Damals hätte er einiges dafür gegeben, sie in seinem Bett zu haben und auch jetzt ließ sie ihn nicht kalt. "Wer ist da?" Cinderellas Stimme klang leicht genervt. Es schien fast, als wäre sie solche Anrufer gewöhnt. "Wenn du nicht antwortest, dann nehme ich meine Trillerpfeife und werde dir die Ohren wegblasen!" Ayama zuckte zusammen. Darauf konnte er wirklich verzichten. Er räusperte sich. "Welch rabiate Methoden, holde Maid", witzelte er ins Telefon und vom anderen Ende drang leises Kichern an sein Ohr. "Ayama? Woher hast du meine Nummer?", lachte sie. "Von Yosuke." Gespannt wartete der Goth auf die Reaktion des Mädchens. Es war still am anderen Ende der Leitung, man konnte Cinderella leise, aber abgehackt atmen hören. Sie räusperte sich. "Wo... ist er?", flüsterte sie schließlich heiser. Ihre Stimme klang entsetzt. "Er ist hier bei mir, mach dir keine Sorgen, Cindy. Ich wollte mich eigentlich nur bedanken, dass du auf ihn aufgepasst hast. Gut, dass du da warst, wer weiß, was er sich sonst angetan hätte. Als ich ihn vorhin gefunden habe, hat er mir nicht gerade ruhig und gefasst ausgesehen..." "Aber, warum? Ich verstehe-" "Ich verstehe es doch auch nicht. Was ist mit ihm los?", fragte der Schwarzhaarige langsam, doch sie antwortete nicht. "Hey, bist du tot?" "Ich... kann es dir nicht sagen, ich hab es ihm versprochen. Tut mir leid." Klick. Sie hatte aufgelegt. Verwirrt starrte Ayama auf das Display seines Mobiltelefons, das jetzt ,Anruf beendet' anzeigte. Was war denn das? ~~ Er bringt mich um, er bringt mich um, ER BRINGT MICH UM!!! Ich habe Ayama schon viel zu viel erzählt... Was hat ihn nur geritten, sich aus der Wohnung zu schleichen und das in seinem Zustand... Gott. Und dann musste ihn auch noch Ayama sehen. Hoffentlich tut er sich nichts an... Yo-chan... Mach keinen Scheiß, ja? Das schwarzhaarige Mädchen vergrub das Gesicht in einem blaugeblümten Kopfkissen und seufzte. ~~ Mit einem Ruck wachte Yosuke auf und öffnete langsam die Augen. Ihm war kalt, eiskalt, er konnte seine Finger kaum bewegen. Wie war er überhaupt in Ayamas Wohnung gekommen? "Au..." Sein Kopf dröhnte. Wo war Ayama? Schon rauschte er heran wie der Tod persönlich, der unvermeidliche Zigarettengeruch lag um ihn wie ein Parfum. Liebevoll sahen ihn blaue Augen an. "Wie geht es dir, Kleiner?", fragte der Goth und strich sanft über das zerzauste Haar des Liegenden. Unbewusst schmiegte sich Yosuke an die streichelnde Hand. Wie hatte er diese kleinen Zärtlichkeiten vermisst. Cinderella hatte sich gut um ihn gekümmert, ihn mit Essen versorgt und mit ihm darüber geredet. Doch Körperkontakt hatten sie nie gehabt, aber genau das hatte er gebraucht. "Ayama...", flüsterte er und breitete die Arme aus. Der Angesprochene kniete sich nieder und ließ sich umarmen, freute sich innerlich sehr über diesen kleinen Beweis der Zuneigung. Yosukes Lippen waren neben seinem Ohr, der Goth konnte den heißen Atem spüren. "Schlaf mit mir... Bitte..." Der Goth erschrak und schob den Grünhaarigen von sich. "Was verlangst du von mir?" Vorwurfsvoll sah er seinen Freund an. Der Kleine musste Fieber haben oder... Niemals, nicht in den ganzen Jahren, in denen sie sich kannten, hatten sie miteinander geschlafen. Sie hatten sich geküsst, sich umarmt, miteinander in einem Bett geschlafen, miteinander gebadet. Aber das hatte sie niemals getan, nie. In Yosukes Augen sammelten sich Tränen. Hatte er dem Kleinen jemals einen Wunsch abschlagen können? "Bitte... Ich brauche das jetzt..." Das Verlangen war plötzlich da, hatte sich eingeschlichen wie ein hungriger Tiger. Ayama fühlte sich schlecht. Er wollte seinen Freund, obwohl dieser Probleme hatte, über die er nicht mit ihm sprechen wollte. Was war er nur für ein sexbesessenes Monster? Yosuke verschluckte sich an seinen Tränen und musste husten. Sein Anblick war so jämmerlich, dass Ayama die letzten Zweifel über Bord warf, sich wieder zu ihm hinunterbeugte und ihm die Tränen wegwischte. "Ssssh..." Er zuckte nur leicht zusammen, als Yosukes Lippen sich verlangend, aber doch liebevoll auf die seinen pressten. ~~ Das Mondlicht zeichnete sanfte Muster auf die helle Haut des Grünhaarigen. Ayama fuhr sie mit seinen Fingern nach und seufzte. Auf was hatte er sich da nur wieder eingelassen? Er musste husten, als er plötzlich von einem Paar brauner Augen angestarrt wurde. "Du... bist wach?" "Ja." "Wie lange schon?" "Seit du begonnen hast, mich zu kitzeln." Yosuke kicherte und schloss dann zufrieden die Augen. Endlich hatte er bekommen, was er gewollt hatte. "Danke", murmelte er leise, Ayamas Augenbrauen zuckten nach oben. "Für was?" "Dafür, dass du da bist. Und dafür, dass du mich gehalten hast." Mit diesen Worten zeigte ihm Yosuke seine Unterarme, die er bis dahin unter der Bettdecke verborgen hatte. Ayama war so perplex, dass er nichts sagen konnte. Was ist das?! Die Haut war bedeckt von rötlichen, kreisrunden Narben, teilweise auch von Brandblasen. Er berührte sie verwundert, war fast darauf gefasst, dass sie sich auflösen würden, wenn er es tat. Doch sie blieben auf Yosukes Arm, klein, knotig, hässlich. "Warum tust du das?" Ayamas Stimme war nicht mehr als ein Hauchen. Er konnte es nicht fassen. Seit wann verstümmelte sich sein Kleiner selbst? War er daran schuld? Das konnte doch nicht wahr sein... _______ Chap ist zu kurz, ich weiß... Naja... Kommentare sind sehr erwünscht. (1) Taken from Traumkint's 1st Album Jesus gives you Cereals -> Rechtschraipunk passt so XD~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)