Schneegestöber von Kura-sama ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Heute war der erste Tag seit langem in New York, an dem es schneite und der Schnee auch liegen blieb. Von jetzt auf gleich hatte es angefangen und in kürzester Zeit war alles in einem weißen Teppich gehüllt. Überall war es weiß und es hörte auch nicht auf. Im Gegenteil. Es schneite immer weiter und die Schneedecke wuchs und wuchs, bis sie schon eine beachtliche Höhe erreicht hatte. Im Hauptquartier der Avengers saßen Bruce und Natasha zusammen auf dem Sofa und sahen durch die große Glasfront nach draußen, in den großen Innenhof des Grundstückes. Eingemummelt in einer flauschigen Decke und mit jeweils einer Tasse heißen Tee in der Hand, konnte man dieses kalte Wetter doch schon gut aushalten. “Merkwürdig, dass es so friedlich und ruhig ist. Normal ist doch immer etwas Action hier”, fing Bruce an. “Nicht, dass ich mich beschweren möchte, im Gegenteil, das ist auch mal etwas Schönes. Keine Hektik, kein Stress”, erklärte er weiter und Natasha neben ihm nickte ihm nur zustimmend zu. “Man kann auch mal etwas zur Ruhe kommen und steht nicht immer unter Strom”, sagte sie. Natasha selbst hatte nichts gegen diese Betriebsamkeit, die hier normal immer zu finden war, doch ab und an mal etwas herunterzukommen, und die Stille genießen, das war auch nichts Verkehrtes. Doch lange hielt diese Ruhe allerdings nicht an, denn es dauerte nicht lange und Clint hatte es auch mitbekommen, dass draußen sich der Schnee schon etwas anhäufte. Ohne lange zu warten, hatte dieser sich seine Jacke und eine handvoll von dem Schnee geschnappt, hatte kurz zu den Zwei auf dem Sofa sitzenden herüber gewunken und ist damit auch schon los gerannt. Den ersten, den er begegnete, hatte er den Schneeball, den er zwischenzeitlich geformt hatte, mitten ins Gesicht geworfen. Zu seinem Leidwesen war derjenige jedoch Barnes gewesen und dieser ließ es sich natürlich nicht nehmen dafür Rache zu üben. Was zur Folge hatte, dass dieser Clint nachjagte, der wieder auf dem Weg nach draußen war und versuchte ihn zu schnappen. Natasha konnte nur lächelnd den Kopf schütteln, als die zwei an ihnen vorbeigerannt waren und sich raus in die Kälte stürzten. Clint hatte die Beiden auf dem Sofa absichtlich außen vor gelassen. Zum einen hatte er in der jahrelangen Freundschaft zu Natasha gelernt, dass man diese besser nicht ärgern sollte, wenn einem sein Leben lieb war, und zum anderen wollte er Bruce nicht reizen. Das eine Mal, an dem er es geschafft hatte, durch einen Streich den großen Grünen aus Versehen herauszukitzeln, hatte ihm voll und ganz gereicht. Seit dem machte er bei so etwas lieber einen Bogen um sie, mit der Ausnahme, einer von ihnen machte von sich selbst aus mit, das war dann etwas völlig anderes. Dann würde er natürlich sich auch nicht mehr zurückhalten. Doch jetzt musste sich Clint erst einmal vor Barnes in acht nehmen, denn die Geschosse, die dieser Schneebälle nannte, hatten es echt in sich und taten verdammt weh, wenn er von einem von ihnen getroffen wurde. Kurze Zeit später entbrannte zwischen ihnen eine erbarmungslose Schneeballschlacht, in der niemand nachgeben wollte. “Was ist los?”, fragte Tony, nachdem er aus dem Fahrstuhl gestiegen war. Jarvis hatte ihn hoch geschickt, da er der Meinung gewesen war, seine Anwesenheit wäre erwünscht. “Nichts, was sollte los sein?”, wollte Bruce wissen, und hatte sich etwas zu dem Genie herumgedreht, welches langsam auf sie zugelaufen kam. “Jarvis meinte, ich solle hochkommen, weil jemand etwas von mir will”, sagte Tony verwundert und blickte die beiden fragend an, stand aber zu seinem Pech mit dem Rücken zur Glasfront. Dass dort draußen eine kleine Schlacht zu Gange war, bekam er erst dann mit, als er auch schon einen Schneeball mitten in den Rücken bekam. Schnell drehte er sich um, ignorierte dabei das leise Kichern von Natasha und den amüsierten Gesichtsausdruck von Bruce, welcher dieser jedoch hinter seiner Tasse zu verstecken versuchte. Clint derweil machte eine kleine Siegerpose und freute sich, dass er Tony durch die kleine Lücke der Glastür getroffen hatte. Es machte eben keinen Unterschied, ob Pfeil oder Schneeball, treffen tat er immer. “Barton, ich hoffe du weißt, dass das Krieg bedeutet”, sagte Tony leise, während er sich langsam zu eben diesen umdrehte und sich ebenfalls nach draußen begab. Doch anders als Clint es gedacht hatte, startete keine Schlacht, die jeder für sich schlug. Stattdessen ging Tony zu Barnes hinüber und bildete mit diesem ein Team, damit sie zusammen auf Clint losgehen konnten. Denn verdient hatte er es ihrer Meinung nach allemal. Es dauerte nicht lange und der Rest des Teams hatte sich ebenfalls mit eingefunden. Wanda hatte sich gleich herausgestürzt, als sie die Schneeballschlacht zwischen Clint, Barnes und Tony gesehen hatte. Ohne groß zu überlegen, hatte sie sich auf die Seite von Clint gestellt und diesen unterstützt, sodass es wieder ein etwas ausgeglicheneres Kräfteverhältnis war. Doch allzu lange blieb es jedoch nicht bei diesen einfachen hin und her der Bälle. Schnell war Wanda darin übergegangen ihre Kräfte zu Hilfe zu nehmen, sodass sich Tony und Barnes einem Schnellfeuer aus Schnee gegenüber sahen. “Ey, das ist nicht fair!”, rief Tony auch gleich aus, nachdem er mit einem großen Sprung hinter einem nahe stehenden Baum Deckung gesucht hatte, um nicht davon überrannt zu werden. “Niemand hat gesagt, dass ich sie nicht einsetzen darf. Und ein bisschen Vorteil kann man sich ruhig mal gönnen”, konterte Wanda nur grinsend und machte mit ihrem Beschuss weiter. Clint, welcher neben ihr stand hielt sich schon vor Lachen den Bauch. “Dieser Hechtsprung! Das war zu gut!”, japste er und schnappte nach Luft. Damit würde er Tony sicher noch eine Weile mit aufziehen können. Zu schade, dass er das nicht auf Video hatte. Barnes derweil versuchte nur den Geschossen Wandas auszuweichen und selber gezielt welche zurückzuwerfen. Was ihm auch relativ gut gelang und kurze Zeit später beteiligten sich auch wieder Clint und Tony an der Schlacht. Keiner der Vier wollte jedoch in irgendeiner Weise nachgeben oder aufhören, egal wie durchgeweicht oder nass sie schon waren. Nicht solange es nicht in irgendeine weise eine Gewinnerseite gab. Steve hatte den Vieren schon eine Weile zugesehen und freute sich, sie einmal so ausgelassen herumtollen zu sehen, statt immer nur ernst zu sein. So eine kleine Auszeit, wie sie sie gerade machten, brauchte schließlich auch mal jeder. Sich so auszupowern war etwas anderes, als das strikte Training und machte immerhin auch noch Spaß. Steve hatte sich jedoch dazu entschlossen, zusammen mit Sam und Rhodey eine kleine Schneemannarmee zu bauen. Denn zwischen die Fronten dieses Kleinkriegsszenario wollte er nicht unbedingt geraten. Bei seinem Glück würden sich die Vier noch gegen ihn verbünden und ordentlich mit Schnee einseifen. Darauf hatte weder er, noch Rhodey, noch Sam Lust. Und kleine Schneemänner zu bauen hatte auch etwas. Immerhin reihten sich schon ein paar von diesen kleinen, maximal 30 cm großen Schneemännern der Veranda entlang auf. Sam hatte die Idee gehabt, die ganze Veranda damit zu füllen und wenn es weiterhin so schneite, dann könnten sie das auch fertigbringen. Dass sie dann durch eine andere Tür allerdings gehen mussten, um wieder reinzukommen, war ihnen egal. Hauptsache da stand eine kleine Armee. Im Inneren des Gebäudes saßen Natasha und Bruce immer noch gemütlich auf dem Sofa. Die rothaarige Russin hatte mittlerweile ihre Beine hochgelegt und lehnte sich so auch etwas an Bruce an. “Wie die Kinder”, sagte sie und nippte an ihrem Tee, beobachtete die Anderen weiter. “Lass sie doch etwas Spaß haben und sich austoben. Können sie ja nicht oft”, meinte Bruce nur dazu. Er fand das Ganze sehr unterhaltsam, auch wenn er selbst nicht mitmachen würde. Aber den Anderen dabei zuzusehen, wie diese im Schnee herumtollten, oder einfach nur diese kleine Armee aus Schneemännern weiter ausbauten, hatte für ihn auch etwas Beruhigendes und Entspannendes. Und solange seine Freunde Spaß hatte, war für ihn auch alles in Ordnung, vor allem mit der Frau, die sich gerade an ihn lehnte. So könnte für ihn der Tag gerne noch länger weitergehen und am Besten gar nicht mehr enden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)