Where we have gone after all those years von HD-san (Gokusen IV 2019) ================================================================================ Kapitel 7: Ein Countdown oder ein Höhepunkt? -------------------------------------------- "Hi, altes Haus," grüßte mich eine weitere bekannte Stimme. Kazama entließ mich aus meiner Blindheit und ich stand Takasugi, Muto, Igarashi und den anderen aus dem 2010-Jahrgang gegenüber. "Ihr?", denn es waren wirklich die letzten mit denen ich gerechnet hatte. Zumal ich Takasugi fest zu den Absagen gerechnet hatte. Er war inzwischen Modell und Sänger geworden, daher nahm ich an, er habe einen vollen Terminkalender. Ich muss schon sagen, bis jetzt war jede einzelne Überraschung gelungen. Falls ihr mich jetzt fragen solltet, hast Du ihn nicht vor Deinem Haus gesehen, so muss ich ehrlich gestehen, es war einfach zu viel für mich gewesen, um allen die gleiche Beachtung zu schenken. "Juhuuu~, uuuooohhh... ich FREUE mich ja soooo!", ich könnte platzen vor Freude, deshalb sprang ich auf der Stelle und streckte Otento-sama fröhlich die Arme entgegen. "Du bist immernoch die kindischste Lehrerin, die ich kenne," rief Takasugi und er und fünfzehn andere erwachsene Jungen und ein sechsjähriges Kind begannen zustimmend zu lachen. Doch es lag kein Hohn darin, im Gegenteil sie teilten meine Freude oder vielmehr erfüllte meine Freude über ihr Werk ihren Herzen mit Fröhlichkeit. Ja, ich war kindisch, aber bei soviel Freude fiel es schwer nicht wie ein sechsjähriges Kind umher zu hüpfen und wie hysterisch zu schreien. "Sorry, Jungs. Es ist nur zu viel für mich," seufzte ich vor Erleichterung (erleichtert von der explosiven Ladung an Fröhlichkeiten). "Manchmal bin ich mir wirklich nicht sicher, ob Du heute wirklich schon vierzig wirst," lächelte das Idol so, dass es viele junge Mädchen zum Kreischen gebracht hätte oder vor Neid zum Platzen, weil es für mich gedacht war. Igarashi und Ogata warfen gleichzeitig ein, wir sollen uns beeilen, schließlich warteten ja alle auf uns. Plaudernd, lachend und unaufhörlich in einem Fluss redend durchschritten wir einen Wald und passiereten schließlich einen See, der an seinem gegenüberliegenden Ufer in Reisfeldern mündete. Schließlich kamen wir an eine Brücke und alle umzingelten mich. Schüler, die ich in meinen ersten sieben Jahren kennengelernt habe. Das Gefühl des Stolzes überrollte mich unwillkürlich, ganz geblendet davon, was ich wahrnahm, so war ich unfähig von den Veränderungen um mich herum Notiz zu nehmen. "Verzeih mir, Yankumi," war das letzte, was ich hörte, bevor ich wieder in Schwärze versank. Wer war das? Odagiri? Kazama? Yabuki? Takasugi konnte es sich nicht leisten als Person der Öffentlichkeit. Vielleicht war es Muto, er ist inzwischen Kampflehrer und wüsste wie man eine Frau, vor allen Dingen seine Lehrerin, fachmännig schachmatt setzt. Als ich geweckt wurde, befand ich mich auf einer Art Podest, über welches sich ein hölzernes Dach spannte. War es ein Pavillion oder ein Tempel? Nein, wieder noch. Wir waren in der "Sommerresidenz" meines Clans, einer rießigen, traditionellen Immobilien mit umliegenden Ländereien, deren Verpachtung (inkl. der Zahlung von Schutzgeldern) ein Vermögen einbrachte, was die Instandhaltung allerdings, um weit mehr als die Hälfte wieder vernichtete. Die gesamte Anlage war vielleicht einen Hektar groß und diente als "Sommerresidenz" Clanangehörigen, die in die politische Ruhe untertauchen mussten. Mich erstaunte wirklich, dass mein Opa dem zugestimmt hat. Ich richtet mich auf und realisierte lauter wuselnde Herren und junge Männer in festlichen Kleidern, die um verschiedene Stände mit Essen, Tische und Stühle hin- und herbringend, Girlanden und Lichterketten begutachtend und reparierend herumliegen. Auch eine Gruppe von Kindern fiel mir auf, die japanisches Tennis spielten. Lachen, Musik und Gespräche erfüllten die Luft. "Na, Kumiko," mein Opa hielt seinen Rollstuhl, den er ausschließlich im Außenbereich nutze, neben mir an mir an," manchmal denke ich, Du hast Deine eigene Art von Clan gefunden. Und das fernab der Yakuza, es macht mich stolz dich so glücklich zu sehen, deinen Weg voll und ganz gefunden zu haben. Wenn ich gehe, löse unseren Clan auf, ich bin mir sicher, jeder von ihnen wird seinen Weg finden." Ich nickte langsam, obwohl ich ihm im innersten nicht Recht geben konnte. Was sollte aus dem werden, was ich Familie nannte? Was aus meinen Ziehbrüdern? "Und Du, find Dir endlich einen Mann." "Das Thema ist wohl vorbei. Wer will schon eine vierzig Jahre alte Jungfrau?" Er lachte nur, so als würde er sagen, wenn Du wüsstest. "Schön, dass Du wach bist, Yankumi. Komm wir wollen beginnen!", rief Sawada prompt. Ich rappelte mich auf und nickte nocheinmal dem ehrwürdigen Mann zu. Dann folgte ich Sawada um das Hauptgebäude, wo sich nun die meisten eingefunden hatten. "Darf ich um den ersten Tanz bitten?", fragte Sawada höflich. "Oh, wir tanzen? Darauf bin ich nicht vorbereitet! es ist Ewigkeiten her seit meinem letzten Mal. Entschuldige, wenn ich Dir auf die Füße trete." Musik begann leise und schwoll langsam an, es war eine rockige Spielart eines Walzers, kaum haben Sawada und ich uns eingefunden und knapp zwei Durchläufe geschafft, da ließ er in einer Drehung plötzlich los und ich tanzte mit Kamiya weiter. ringsum alle anderen Paare auch zu tanzen. Ohne Frauen versteht sich. Zum Beispiel Ogata mit Kazama, Kuma mit Takeda, selbst Nakatori tanzte auch wenn das, was er tat wenig an Walzen erinnerte, aber seinen Tanzpartner schien das nicht zu stören. Warte mal, war das etwa Kuroda? Doch mir blieb keine Zeit, das heraus zu finden, denn wieder löste sich mein Tanzpartner ab. (Inzwischen habe ich mit einem aus dem 2013er-Jahrgang getanzt, dann mit einem aus Takasugis Klasse und einem aus meiner Shirokin-Zeit, jetzt mit Yabuki) und ich tanzte nun mit Kuma, was sich als äußerst unmöglich erwies, denn wir lachten mehr über unserer beider Unbeholfenheit, als dass wir tanzten. Das Lied war echt lang, aber ziemlich gut durch komponiert, sodass immer neue Klänge und Farben annahm. So langsam schwirrte mir der Kopf und ich genoss nur noch die Musik, das berauschende Gefühl des Tanzes und die vielen fröhlichen und glücklichen Gesichter. Im Moment eines Wechsels endete das Lied und ich sah überrascht in Odagiris Gesicht. "Pose! Pose!", rief die Menge, damit der Tanz nicht in dieser konfusen Situation endete. Da mir nichts Stilvolles einfiel, bewegte ich Odagiri dazu mit mir eine nun ja sehr merkwürdige Pose einzunehmen, die auch für allgemeine Erheiterung sorgte. Inzwischen war es komplett dunkel geworden und da wir Januar haben, war es auch sehr schnell abgekühlt, sodass wir im Inneren des Hauptgebäudes aßen bzw. draußen heiße Speisen genossen. Das gesamte Gebäude war vom warmen Schein der bunten Lichterketten erfüllt, was die Kälte erträglich machte. Gegen zwei Uhr erloschen alle Lichter jedoch, bedrückt über das nahe Ende meines wunderbaren Geburtstages, wunderte ich mich nicht darüber, wie sich alle im Vorhof versammelten und die Köpfe gen Ausgang wanderte, vergoß stattdessen einige Tränen der Wehmut. Urplötzlich brach ein Feuerwerk los. Wunder- wunderschön....in solch lebendigen Farben... zur Musik meiner Lieblingsfilme erklangen Pfeif- und Knalllaute, sodass ich mich nicht zwischen Sehen und Hören wirklich nicht entscheiden konnte. So sickerte alles wie in Trance in meine Erinnerungen. Um ehrlich zu sein, war ein Ende gar nicht in Sicht, es war nur ein Höhepunkt. Ein gutes Viertel von allen blieb über Nacht, der Rest fuhr in Autos wieder nach Hause und in Richtung Familie, welche die Straßenränder vollparkten. Wer blieb, waren die Leader von Shirokin, Kurogin und meinen ersten beiden Akadou-Klassen sowie Nakatori mit ihren jeweiligen Banden. Natürlich übernachtete auch Keiko hier, aber sie war schon gegen elf Uhr ins Bett gebracht worden. "Und Yankumi, wie hat es Dir gefallen?", wollte Takeda unbedingt wissen, als es fünf Uhr morgens war. "Mir fehlen die Worte... Es war einfach ... das beste, was je in meinem Leben passiert ist und es ist vieles wunderbares geschehen. Ich weiß nicht, wie ich das Gefühl nennen soll, das in meiner Brust pulsiert." "Munehatte ka?(ist es Stolz?)", sprachen viele wie aus einem Mund. Unwillkürlich lächelte ich: "Ha, munehatte. Ein gutes Wort." Bis auf Wakamatsu, der meinen Opa in der frühen Nacht nach Hause hatte bringen müssen, schliefen auch die Angehörigen meiner Familie mit hier. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)