Heimkehr von Onlyknow3 ================================================================================ Kapitel 22: Irrsinn ------------------- Irrsinn "Wie konnte das geschehen?", fragte Koharu entsetzt das Mitglied der ANBU Ne, das vor ihr kniete und ihr gerade die unschöne Nachricht überbracht hatte, dass man die vermisste ANBU gefunden hatte. Zerfleischt. Wie von einer wilden Bestie. "Der Jinchuriki.", meinte sie schließlich. "Ganz sicher hat er die Kontrolle über den Kyuubi verloren und hat unsere ANBU in Raserei getötet. Genau das werden wir den Angehörigen der Gefallenen sage." "Ehrenwerte Älteste, die Spuren an den Körper der Toten haben keinerlei Ähnlichkeiten mit denen, die der Jinchuriki hinterlässt, wenn er sich auch nur ansatzweise verwandelt. Viel mehr ähneln die Verletzungen denen einer Raubka...", weiter kam der ANBU nicht, als Koharu ihm ungehalten das Wort abschnitt. "Wer hat dich gefragt?", fuhr sie ihn an. "Wir werden den Familien der Toten sagen, dass ihre Lieben gefallen sind, als sie den wildgewordenen Jinchuriki einfangen und zurück nach Konohagakure bringen wollten. Also tu, was ich dir auftrage." Der ANBU Ne neigte den Kopf, um zu bestätigen, dass er seinen Auftrag verstanden hatte und bereit war, ihn so umzusetzen, wie man es ihm aufgetragen hatte. Egal, was er selbst darüber denken mochte oder ob er es falsch finden würde. Er war nur das Werkzeug jener Männer und Frauen, die einen weiteren Blick auf die Geschehnisse warfen und daher besser beurteilen konnten, welche Informationen heraus gegeben wurden. Und so lange Danzou nicht zurückkehrte hatte er sich den Befehlen der alten Hexe zu beugen oder wegen Hochverrat hingerichtet zu werden. Er wandte sich um und ging. Koharu seufzte und ließ sich auf dem Stuhl der Hokage nieder. War sie nur von Stümpern und Trotteln umgeben? Wie konnte Danzou bislang mit solch aufmüpfigen Werkzeugen nur so viel Erfolg für sich verbuchen? Warum brauchte er überhaupt so lange, um Itachi abzufangen und aufzuhalten? War er vielleicht verletzt worden? Nun ja, sie hatte bereits einen Dreiertrupp losgeschickt, um nach ihm zu suchen. "Diese Aufmüpfigkeit...", kam es auf einmal aus einer dunklen Ecke von Homura. "Vielleicht sollten wir ihn - wie nennt er sich innerhalb der ANBU... Yoshuke? - beiseite räumen lassen und diese Aufgabe jemand anderem übertragen." "Hm... dein Vorschlag hat durchaus etwas für sich.", merkte Koharu an. "Aber... können wir noch mehr Verluste hinnehmen?" "Besser als jemand, der seinem Gewissen folgt und die Wahrheit ausplaudert.", wandte der Goikenban ein. Koharu überlegte und nickte dann. Sie schickte dann nach einem anderen ANBU Ne, den sie entsprechend instruierte. "Du weißt wenigstens, wann man Bauern opfern muss und hängst nicht sentimental an ihnen... diese Uchiha-Brüder... wir hätten nie erlauben dürfen, dass er seinen Bruder verschont und hätten ihn, nachdem er Meldung machte, ebenfalls töten sollen. Dann wäre uns jetzt diese Intervention erspart geblieben.", meinte der Alte kalt. "Ja, aber der Sandaime hätte das nicht zugelassen.", wandte Koharu nachdenklich ein. "Und Danzou hatte sich erhofft, dass er Sasuke in seinem Sinne heran ziehen, ausbilden und einsetzen könnte." "Ein Irrglauben... der Sandaime hielt sich an sein Wort, dass er dem Bengel gegeben hatte. Er hat Sasuke vor dem Zugriff Danzou geschützt. Genau wie den Jinchuriki. Hiruzen war einfach zu weich... Deswegen hatten wir ihn damals gedrängt sein Amt niederzulegen. Und was machten diese verblendeten Shinobi? Sie wählten Namikaze Minato zum Hokage anstatt Danzou. Danzou hätte uns stark gemacht und uns eine absolute Vormachtstellung in der Welt gesichert.", sinnierte Homura nachdenklich. Koharu nickte nur zustimmend, auch wenn sie gerade gar keine Lust hatte diese alte Tirade des anderen zu hören. Auf einmal klopfte es aufgeregt an ihrer Bürotür und sie begrüßte diese Unterbrechung. Homura trat zurück in den Schatten, während Koharu wen auch immer vor der Tür herein bat. "Ehrenwerte Goikenban.", meinte der ANBU Ne, der ihr Büro eilig betrat und hinter sich die Tür schloss. Er neigte den Kopf unterwürfig. "Wir haben Meister Danzou gefunden." "Wo ist er?", fragte sie und als der ANBU mit der Antwort zögerte schwante ihr böses. "Sprich!" "An der Kibō no Hashi - der Brücke der Hoffnung - im Grenzland zu Ta no Kuni - dem Reisfeld-Reich - wurden mehrere frische Gräber auf unserer Seite der Brücke gefunden. In einem dieser Gräber lag der Körper des Meisters.", kam es schwer von dem ANBU Ne. Hätte Koharu nicht schon gesessen, sie hätte sich hinsetzen müssen. Wie war das nur möglich gewesen, dass Danzou diesem Bengel unterlegen gewesen war? Hatte er nicht diese ultimative Technik, die selbst einen tödlichen Angriff nichtig machen konnte? "Ehrenwerte Goikenban?", hörte sie wie aus weiter Ferne das namenlose Werkzeug besorgt nach ihr rufen. Besorgt? Oder eher dürstend nach Instruktionen? Egal. Danzou war also tot! Das konnte bedeuten, dass die Gesuchten bereits im Dorf waren. Das durfte nicht sein. Das würde alles nur noch verkomplizieren. "Ehrenwerte Goikenban?", wiederholte der ANBU Ne. "Höchste Alarmstufe. Bergt den Körper von Meister Danzou, damit er seinem Rang entsprechend eingeäschert und beigesetzt werden kann. Ruft alle ANBU und Ne zurück. Wenn ihr die Burschen bis jetzt nicht da draußen gefunden habt, dann werden sie sicherlich schon hier sein. Wir müssen das gesamte Dorf durchsuchen. Befragt auch die 'Freunde' dieses Ungeheuers.", kam es tonlos, fast automatisch von ihr. "Findet sie endlich und wagt es nicht, mich noch einmal zu enttäuschen." Der ANBU Ne nickte und verließ eilig ihr Büro. Noch einmal wollte er vor ihr keinen Bericht mit leeren Händen abliefern. Wer wusste schon, ob sie ihn dann nicht auch als 'Verräter' deklarieren und einen seiner Kollegen auf ihn ansetzen würde, wie auf den guten Yoshuke. Für ihn war es ausgeschlossen, dass eben jener ANBU Ne ein Verräter war. Aber er wusste auch, dass er nur ein Werkzeug jener war, die ein größeres Gesamtbild vor Augen hatte. Als der ANBU Ne das Büro verlassen hatte stand Koharu mit wackeligen Beinen auf und wandte sich zum Fenster zu, dass es ihr erlaubte über das gesamte Dorf zu blicken. Irgendwo da unten waren der Jinchuriki und der Uchiha-Bengel. Da war sie sich sicher. "Das alles ist eine große Misere. Schon in dem Moment als Danzou uns sagte, dass diese kurzsichtige und naive Schneckenprinzessin Itachi begnadigt hatte, wusste ich, dass wir auf das Ende zusteuern.", meinte er anklagend. "Noch ist nicht alles verloren. Wir verbreiten die Kunde, dass Naruto - dieses Fuchsmonster - unsere ANBU zerfetzt hat, dann das Uchiha Itachi Danzou auf dem Weg zum Fürsten überfallen und getötet hat. Die beiden kriegen keinen Fuß auf den Boden.", meinte sie gewinnend. "Wenn du dich mal nicht verkalkulierst. Mach nicht den gleichen Fehler wie Danzou.", warnte Homura eindringlich. "Das Fuchsmonster hat trotz seines schlechten Rufes Menschen für sich gewinnen können. Die werden das nicht glauben, obwohl sie bei Pains Angriff gesehen haben, zu was er werden kann. Dennoch wollten sie ihn als 'Held' feiern. Wir hätten den Jinchuriki damals direkt in den untersten Etagen des Hokageturms wegsperren und in unserem Sinne zu einem Werkzeug machen sollen. Aber auch da war der Sandaime zu weich und sentimental." "Ja... diese Fehler haben selbst jetzt, 21 Jahre später, noch gravierende Auswirkungen auf uns und das Dorf. Wir werden den Kyuubi aus ihm extrahieren und dann ein geeigneteres Gefäß für ihn finden. Ein Gefäß, welches sich von uns zu jedem beliebigen Werkzeug formen lassen wird. Aber erst einmal werden wir im neuen Jahr die Schneckenprinzessin hinrichten und dann werde ich offiziell diesen Platz einnehmen und mit dir gemeinsam die Fehler der Vergangenheit mit eiserner Hand ausbügeln.", sinnierte Koharu gedankenverloren, in der sich das Gefühl des Verlustes in Hass wandelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)