New Beginning von Schmetterling1 (Wie das Leben so spielt) ================================================================================ Kapitel 3: Tell me ------------------ Nachdenklich mache ich mich auf den Weg Richtung Bad und merke dabei gar nicht, wie mein Handy aufgrund eines eingehenden Anrufes erneut vibriert… In ein großes Badetuch gewickelt, meine Haare trocknend, gehe ich zurück in mein Zimmer und schalte die Soundbox ein - etwas gute Musik wird mir definitiv beim Entspannen helfen. Als ich mir mein Handy schnappe um Spotify zu starten, sehe ich, dass Sora zwei Mal versuchte mich zu erreichen. „Was möchte sie denn von mir?“ denke ich verwundert, bevor ich mit den Schultern zucke und sie zurückrufe. Bereits nach dem zweiten Klingeln hebt sie ab: „Hi Mimi, danke dass du mich zurückgerufen hast. Ich wollte dich vorhin nicht stören, aber ich wollte unbedingt hören, wie dein erster Unitag war und ob du alles gefunden hast bzw. nette Kommilitonen hast.“ „Hey Sora. Ja, es war anstrengender als gedacht, was nicht nur an den drei angesetzten Vorlesungen lag, sondern auch daran, dass ich gleich in meiner ersten Vorlesung auf einen gewissen Blondschopf namens Yamato Ishida traf.“ „Oh Man…das tut mir leid zu hören. Wie wars denn und worüber habt ihr gesprochen? Hat er sich gefreut dich zu sehen?“ fragt mich Sora ganz unbekümmert. „Sag mal Sora, willst du mich auf den Arm nehmen? Er war komplett verwundert mich zu sehen und hat so gar nicht damit gerechnet. Um ehrlich zu sein, hat er mich so angesehen, als wäre ich ein Gespenst, das es eigentlich gemäß den Gesetzen der Natur gar nicht geben sollte. Wieso hast du nicht erzählt, dass ich wieder zurück nach Tokio komme? Ich dachte du freust dich?“ kommt es im Gegenzug direkt von mir, wobei ich den Ärger in meiner Stimme schwer unterdrücken kann. Das Letzte das ich heute Abend möchte ist einen Streit mit Sora von Zaun zu brechen, aber seit heute Vormittag lässt mich dieses Thema nicht los, zumal ich Sora’s Beweggründe einfach nicht verstehen kann! „Mimi, ich…ich weiß auch nicht, wieso ich nichts gesagt habe. Vor sieben Jahren, als dass mit dir und Matt war und du dann in die USA gegangen bist, war er so geknickt und hat uns alle eine Zeit lang gemieden, weil wir ihn wohl zu sehr an dich erinnert haben. Wahrscheinlich habe ich einfach nicht gewusst, wie ich es ihm sagen soll.“ „Wieso reitet ihr alle darauf herum, was vor sieben Jahren war? Tai hatte heute auch schon davon gesprochen. Ob du es glauben kannst oder nicht, er hat mich heute nach der Vorlesung stehen lassen, weil er mit seiner Freundin verabredet war. Und oh Wunder, ich lebe noch, ich habe nicht geweint und mein Herz ist nicht in tausend Stücke zerbrochen!“ antworte ich ihr aufgebracht und bin kurz davor das Gespräch zu beenden indem ich einfach auflege. Wieso fassen mich bei dem Thema Yamato alle mit Samthandschuhen an? Ja klar, braucht man mir nicht von all seinen Bettgeschichten erzählen, aber ich bin doch nicht zehn Jahre mit ihm zusammen gewesen oder etwas dergleichen. Zudem habe ich Sora erzählt, dass ich in den USA mit David liiert war und das sogar für lange Zeit. Wie hätte ich dazu im Stande sein können, wenn mein Herz noch Yamato Ishida gehört hätte? „Es tut mir leid Mimi. Ich wollte nicht, dass es so kommt und in dieser Weise eskaliert, dass du nun sauer auf mich bist. Es war ein Fehler, dass ich nichts erzählt habe.“ Ich höre die Ehrlichkeit und Traurigkeit in Sora’s Stimme, wodurch ich augenblicklich wieder ruhiger werde und mir mein Ausbruch etwas leidtut. „Sora – es ist doch alles in Ordnung, bitte sei nicht traurig. Mich hat dieses Thema den ganzen Tag nicht losgelassen und deswegen musste ich es einfach ansprechen. Lass es uns einfach vergessen, ok? Ich weiß, du meintest es nicht böse und jetzt wissen die Jungs ja immerhin, dass ich da bin.“ Versuche ich versöhnlich auf Sora zuzugehen. Wie früher als wir noch Kinder waren, kann ich nicht lange sauer auf sie sein. „Danke. Wollen wir uns denn morgen nach den Vorlesungen treffen und gemeinsam Abendessen? Vielleicht bei dem neuen Laden hier am Campus? Ich lade dich auch ein um meinen Fehler wieder gut zu machen.“ „Klar gerne. Lass mich nur mal eben in meinen Kalender sehen…würde es bei dir um sieben passen?“ „Perfekt – dann sehen wir uns morgen Mimi und wie gesagt, es tut mir wahnsinnig leid.“ „Schon gut, bis morgen Abend.“ Mit diesen Worten beende ich das Gespräch und werfe mich mit einem Seufzen erneut auf die Couch. So turbulent hätte ich mir meinen Start wirklich nicht vorgestellt… ~ drei Tage später ~ Spontan habe ich mich entschieden nach meinen Vorlesungen zum Sportplatz zu sehen, da ich ohnehin nichts vorhabe und den Stoff der letzten Tage vor dem Wochenende nicht unbedingt wiederholen möchte. Wir haben Donnerstag, 17:15 und wenn Taichi’s Information richtig war, findet heute wieder sein Fußballtraining statt. In einen dunkelblauen Trenchcoat gehüllt, meine Haare zu einem hohen Zopf gebunden betrete ich die Tribüne und lasse mich in der linken Ecke nieder. Kaum habe ich mir meinen Schal umgelegt, erkenne ich im Augenwinkel wie Tai mich sieht, er zu grinsen beginnt und mir fröhlich zuwinkt. Ein leichtes Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen und ich winke ihm ebenfalls zu. Während die Jungs mit ihrem Training beschäftigt sind, gehen mir die letzten Tage und insbesondere das Treffen mit Sora durch den Kopf: Am Dienstag haben wir uns wie vereinbart zum Sushi essen getroffen und dabei über Gott und die Welt geredet. Ein Thema vermied Sora jedoch besonders: Männer. Es war egal, ob ich sie fragte, ob es da jemanden gibt, ihr jemand gefällt oder sie sich in letzter Zeit mit jemandem getroffen hat, ständig kam sie mit ausweichenden Kommentaren oder sie entschuldigte sich, weil sie eine rauchen wollte. Bei den übrigen Themen, war sie jedoch ganz die Alte und wir unterhielten uns stundenlang, lachten und hatten Spaß, wie wenn die letzten sieben Jahre nie passiert wären und ich immer hier in Japan geblieben wäre. Aber in Punkto Männern oder Liebschaften war aus ihr kein Wort herauszukommen – ob sie wohl niemanden hat und ihr das unangenehm ist? Ob sie eine Affäre mit einem Professor hat und deswegen nichts sagen konnte bzw. wollte? Hundert verschiedene Möglichkeiten gehen mir seither immer und immer wieder durch den Kopf, wobei manche Szenarien zugegebenen Maßen als unwahrscheinlich einzustufen sind. Als ich erneut über dieses Thema nachdenke, fangen auch meine Finger wieder an nervös auf der Bank herum zu trommeln. Ich verstehe es einfach nicht, wieso sie mir nichts erzählt. Kann sie mir vielleicht noch nicht vertrauen, weil ich so lange in den USA war? Mit einem tiefen Seufzen versuche ich das Thema aus meinen Gedanken zu verdrängen, da ich ja doch nicht weiterkomme und alleine das Geheimnis wohl kaum lösen werde. Sora wird es mir schon irgendwann erzählen, wenn sie es selbst für richtig hält oder sie soweit ist. Heute hatte ich zudem wieder eine Vorlesung mit Yamato und was soll ich sagen? Irgendwie war das Ganze seltsam und er selbst wie ausgewechselt. Ich war vor ihm da und er hat sich dieses Mal ohne auch nur ein Wort zu sagen, neben mich gesetzt und ganz normalen Smalltalk begonnen. Fragte mich, ob ich mich schon etwas eingelebt hätte, ob wir vielleicht gemeinsam lernen soll, wenn ich Hilfe brauche, etc. Diesen anfänglichen Smalltalk folgte noch eine Entschuldigung, da er sich bei unserer ersten Begegnung vor den Kopf gestoßen fühlte. In einer der Vorlesungspausen holte er uns beiden zur Krönung einen Kaffee und erzählt ein wenig von seiner Band und den Studienplänen für dieses Semester. Schlau werde ich aus seinem Verhalten im Rückblick nicht, eines wurde mir jedoch während der Zeit mit ihm mehr als klar: es sind definitiv keine Gefühle mehr für den Jungen, in den ich mit 13 Jahren zum ersten Mal verliebt war, vorhanden. Wir haben zwar gelacht und nach einer gewissen Zeit habe ich auch angefangen mich in seiner Gegenwart zu entspannen, das wohl mehr daran lag, dass wir gemeinsam so viel erlebt hatten und bereits als Kinder befreundet waren und weniger daran, dass ich ihn vor sieben Jahren auf eine andere Weise mochte. Wenigstens bin ich mir dessen nun zu 100% sicher, auch wenn mir das Verhalten von Yamato und Sora ansonst Kopfschmerzen bereitet. So in Gedanken versunken, bin ich dem Training der Jungs kaum gefolgt und erschrecke daher erneut über den Pfiff des Trainers, der das Ende der heutigen Trainingseinheit verkündet. Mit einem leichten Kopfschütteln schaue ich zum Spielfeld und sehe dabei wie mir Taichi deutet auf ihn zu warten, woraufhin ich nur nicke. Keine 15 Minuten später läuft der Braunhaarige mit geschulterter Sporttasche die Treppe zur Tribüne hoch und bleibt mit einem Grinsen vor mir stehen. „Hätte nicht gedacht, dass du heute wirklich kommst Prinzessin!“ grinst er mich weiterhin an und zieht mich dabei in eine herzliche, stürmische Umarmung die mir ein fröhliches Kichern entlockt. Es tut gut seine alten Freunde wiederzusehen und Tai gibt mir das Gefühl mich ehrlich vermisst zu haben. Die Freude darüber breitet sich wie ein warmes, wohliges Gefühl in meinem Innern aus und ich weiß endlich, wieso ich wieder zurück nach Hause gekommen bin: um hier zu studieren und den Menschen nahe sein zu können, die mir in der Vergangenheit die Welt bedeutet haben – meine alten Freunde, wie Tai einer ist. „Hi – jaaaah, ich dachte mir, dass ihr sonst wieder so ganze ohne Publikum trainieren müsstest und das hätte mir doch leid getan.“ antworte ich ihm leicht necken, wobei ich meine Sachen zusammenpacke, damit wir den Sportplatz verlassen können. „Sehr lustig Mimi, ich krieg mich kaum ein vor Lachen. Aber ehrlich – schön, dass du es geschafft hast und hier bist. Hast du vielleicht Lust auf ein Bier?“ „Gerne, wobei ich bei dem Bier passe. Wein wäre mir lieber.“ „Was auch immer Sie wünschen Mademoiselle.“ Mit diesen Worten setzt sich Tai in Bewegung und fährt sich dabei locker durch seine dichten, braunen Haare, die nach all den Jahren noch immer in sämtliche Richtung stehen. Während ich mich auf mach ihm die Treppe nach unten zu folgen, mustere ich unauffällig seine Rückseite. Wahnsinn wie Taichi in all den Jahren gewachsen ist! Er überragt mich um fast eineinhalb Köpfe und muss somit ca. 1,90 groß sein, wodurch er größer ist als der Durchschnittsjapaner. Seine Gesichtszüge sind markanter, männlicher geworden und man kann durch seinen dünnen Pullover seinen gut trainierten Körper erahnen. Als mir bewusst wird was ich da eigentlich denke, werde ich rot und versuche peinliche berührt schnell in eine andere Richtung zu sehen. „Mimi, was denkst du dir da eigentlich? Und über wen denkst du dir das?!“ und genau bei diesem Gedanken – wie soll es anders sein – gerate ich ins Stolpern und falle mit einem lauten Schrei nach vorne direkt in Tai’s Richtung. Es kommt aber nicht zu dem von mir gefürchteten Sturz, da sich der Braunhaarige blitzschnell umdreht, um mich aufzufangen, wodurch ich mich in seinen Armen wiederfinde und mir sein atemberaubendes Parfum in die Nase steigt. An seine Arme geklammert blicke ich mit roten Wangen zu ihm nach oben und sehe wie er erleichtert ausatmet. „Puh Mimi…jag mir doch nicht so einen Schrecken ein und pass besser auf wo du hintrittst! Wie soll ich das sonst jemanden erklären, wenn du dir gleich in der ersten Woche am Campus sämtliche Knochen brichst?!“ – „Wie bitte, ich soll besser aufpassen? Sag mal, hast du sie noch alle? Du hast mich doch hierher eingeladen!“ antworte ich ihm aufgebracht, wobei ich mich so schnell es mir möglich ist aus seinen Armen befreie, meinen Trenchcoat glatt streiche und mit leicht erhobenem Kinn an ihm vorbei Richtung Ausgang marschiere. Hinter mir vernehme ich nur ein Lachen von Herrn Yagami und höre, wie auch er sich wieder in Bewegung setzt. „Weißt du eigentlich, dass du dich in all den Jahren kein Stück verändert hast? Du bist noch genauso tollpatschig und streitlustig wie damals als kleines Kind.“ fragt mich Taichi noch immer lachend, als er mich eingeholt hat und lässig neben mir entlang geht. Böse funkle ich ihn an, wobei ich aber auch etwas zu Schmunzeln beginne, als ich in sein freundliches Gesicht sehe. „Ach halt doch die Klappe Yagami!“ beende ich vorläufig das Gespräch, wodurch wir angenehm schweigend nebeneinander herlaufen. Als wir kurze Zeit später das von ihm ausgesuchte Pub betreten, entdeckt Taichi einen Tisch in einer etwas ruhigeren Ecke zu dem er uns beide durchschleust, da bereits einiges los ist. Langsam ziehe ich meinen Trenchcoat aus und blicke mich dabei in dem Pub um, ob mir vielleicht das ein oder andere Gesicht bekannt vorkommt. Heute Früh habe ich mich für einen kurzen Jeansmini entschieden, den ich einem langärmeligen schwarzen Top kombiniert habe, welches meinen blassen Teint unterstreicht. Mit einem leichten Pfiff mustert mich Tai auffällig „Nicht schlecht Tachikawa, du hast dich ja zu einer ziemlich hübschen Frau entwickelt.“ Auf diesen Kommentar werde ich etwas rot und setze mich. „Vor allem sehe ich kein einziges rosa Teil. Das ist ja tatsächlich das Beeindruckendste des heutigen Tages!“ legt Tai nach, wobei er mir keine Zeit für eine Antwort lässt, da er sich mit einem frechen Grinsen aufmacht, um uns unsere Getränke zu besorgen. „Er ist doch so ein Idiot! Warum kann er nach dem Kompliment nicht einfach den Mund halten, wie es jeder andere Mann getan hätte?“ denke ich verärgert, als ich meine Füße übereinanderschlage und ihm nachsehe. Nachdem wir bereits einige Stunden hier sind und jeder von uns mehr als nur genug getrunken hat, setzt sich Taichi zu mir auf die kleine Couch und lehnt sich leicht gegen mich. „Sag mal Tachikawa, wieso bist du wirklich wieder in Japan?“ lallt er leicht, wobei er einen kräftigen Schluck von seinem Bier nimmt. „Das hab ich dir doch jetzt schon drei Mal erzählt: Ich bin hier um Jura zu studieren, damit ich nach meinem Abschluss benachteiligten Frauen und Kindern helfen kann, die einfach keine Kohle für einen Anwalt haben und deswegen auf wohltätige Institutionen angewiesen sind.“ „Hm…also hat das alles hier nichts mit Matt zu tun?“ „Nein Taichi – das hat nichts mit Matt zu tun! Wie ich auch bereits Sora gesagt habe: Ich war zwar mal in ihn verliebt, aber das ist Jahre her und auch jetzt wo ich ihn wiedersehe, kommen diese Gefühle nicht mehr. Wieso sollte ich auch ausgerechnet wegen ihm hier sein?“ antworte ich ihm wild gestikulierend und suche dabei intensiv seinen Blick. „Nur so. Wollte lediglich fragen. Nichts weiter“ mit diesen Worten lehnt er sich zurück und schließt für einen Moment die Augen, um der Rockmusik zu lauschen, die gerade gespielt wird. Auch wenn vielleicht der Alkohol aus mir spricht, so könnte ich schwören, dass sich ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen des Braunhaarigen stiehlt – ob das etwas mit meiner Antwort zu tun hat oder doch einfach mit dem entspannten Abend, dem kühlen Bier und der guten Musik? Mit einem Schulterzucken lasse ich mich ebenfalls leicht zurückfallen und lege dabei den Kopf auf Tai’s Schulter. „Man Tai…ich bin sowas von betrunken.“ bringe ich kichern hervor, bevor ich abermals nach meinem Glas greife und einen Schluck von meinem Bier nehme. „Ich merks Prinzessin. Ich merks! Wer hätte denn je gedacht, dass Mimi Tachikawa Bier trinkt?“ murmelt Tai leise zurück, wobei er seine Wange an meinen Kopf lehnt. „Mimi?“ – „Hm?“ – „Ich bin ehrlich froh, dass du wieder da bist. Und das sag ich nicht, weil du scharf bist oder deine Haare trotz verrauchter Publuft wie frisch vom Friseur riechen. Auch wenn wir immer wieder gestritten haben oder wir uns gegenseitig aufgezogen haben, wusste ich, dass ich mich auf dich verlassen kann und du einer jener Menschen bist, die immer einen Platz in meinem Herzen haben wird. Tut gut dich wieder hier am richtigen Kontinent zu haben.“ Taichi’s ehrliche Worte überrumpeln mich und ich blicke blinzeln zu ihm nach oben. Wie viel hatte er bitte getrunken? Ja, da waren auch etliche Whisky Cola dabei, aber dass ihn die so aus dem Konzept bringen? Dennoch muss ich schmunzeln und schlage ihm gespielt auf die Oberschenkel „Danke für deine Worte Yagami, ich fürchte nur da spricht der Alkohol aus dir. Lass uns also lieber nach Hause gehen, damit du deine morgige Praxiseinheit halbwegs nüchtern erledigen kannst!“. Mit diesen Worten richte ich mich auf und reiche ihm die Hand, welche er ergreift, um sich von mir hochziehen zu lassen. Gemeinsam schlendern wir über das Campusgelände, als ich Taichi anblicke und leise frage: „Du sag mal Tai…du bist doch nach wie vor so gut mit Sora befreundet, oder? Weißt du vielleicht, wieso sie mir bei dem Thema Männer so beharrlich ausweicht und keine Antwort geben möchte? Nimmt sie es mir vielleicht noch übel, dass ich damals nach Amerika ging und ist das der Grund, wieso sie mir nicht mehr vertraut?“. Betrübt sehe ich zu Boden und seufze, ehe ich eine sanfte Berührung an meiner Schulter spüre. „Ach Mimi, was soll ich dir sagen?“ antwortet mir Tai sichtlich betroffen und sieht mir dabei tief in die Augen, ehe er mit einem Seufzen weitergeht. „Tai bitte…Sind vielleicht Sora und du ein Paar, weswegen sie nie darüber redet oder steht sie auf dich? Ist es ihr vielleicht vor mir unangenehm, weil ihr doch immer beste Freunde wart?“. Als Antwort bekam ich nur ein lautes Lachen zu hören und ein amüsiertes Kopfschütteln. „Wo denkst du hin Mimi? Sora und ich waren nie ein Paar und werden es definitiv nie sein. Vergiss das mal, da Sora so gar nicht mein Typ ist. Eher bleibe ich die nächsten 100 Jahre alleine, bevor ich beginne Sora zu daten“ – „Sehr nett von dir Tai, wirklich, so schlimm ist Sora nun auch nicht! Aber was ist es dann? Weißt du etwas?“ versuche ich es nochmal, während ich nach seiner Hand greife und ihn so zum Stehen bleiben zwinge. Taichi verhakt seine Finger leicht mit meinen als er mir in die Augen sieht. „Mimi bitte – zwing mich nicht, ich mag nicht derjenige sein der dir das erzählt.“ – „Tai bitte!“ – „Sora ist jetzt seit fast drei Jahren mit Matt liiert…“ Mehr höre ich in dieser Sekunde nicht mehr, da sich diese Neuigkeit wie ein Fausthieb in meine Magengegend anfühlt, auf den mir augenblicklich schlecht wird und ehe ich noch weiter darüber nachdenken kann, drehe ich mich zur Seite um mir die Seele aus dem Leib zu kotzen…Wie kann Sora nur? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)