Tag und Nacht von Summerrains ================================================================================ Kapitel 5: Tot oder lebendig? ----------------------------- Harry grinste und drückte Dracos Hand fest in seiner. ,,Geht es dir wieder gut?“, fragte er dann zögernd. ,,Ganz ehrlich, mir ging es noch nie besser. Du hast dich selbst ausgelaugt, hatte Madam Pomfrey erzählt und bist trotzdem nach kurzer Zeit wieder erholt gewesen….und mir hast du nebenbei mein Leben zurückgegeben!“, versuchte Draco zu erklären, während er sich wieder aufs Bett sinken ließ. Harry blickte ihn kurz zweifelnd an, dann nickte er und stand auf. Er hatte noch genug Energie für mehrere Patienten, die er auch gern verwenden würde, wenn es sich lohnte. Harry nickte Draco nochmals zu und wandte sich dann an Madam Pomfrey:,,Könnte ich bitte noch einen Stärkungstrank bekommen? Ich muss mich konzentrieren, wenn ich sowas mache…“ Die Heilerin blickte ihn für einen Moment von oben bis unten an, dann schüttelte sie den Kopf und unterbrach ihn sofort, als er wiedersprechen wollte. ,,Ich möchte nicht, dass du die Magie, die in dir steckt, wieder verbrauchst….du hast noch andere Dinge, um die du dich kümmern musst, anderes, was jetzt wichtiger ist.“,erklärte sie leise. ,,Die Patienten, die jetzt noch hier liegen, werden auch noch ein paar Stunden länger aushalten.“ Harry schluckte und blickte auf die Vorhänge, die die anderen Patienten vor den Blicken neugieriger Besucher schützten, dann nickte er einmal kurz und warf einen Blick in Malfoys Richtung. ,,Au“, stöhnte Malfoy plötzlich und griff sich an den Kopf. Harry legte den Kopf schief und blickte ihn fragend an. ,,Kopfschmerzen“, murmelte Draco, ,,muss von deinem Rumgespiele in meinem Kopf kommen.“ Harry grinste ihn an. ,,Tja, so gefällst du mir viel besser…..ohne die tausend Begriffe, die eh nur deine Eltern und du kennen….der einfache Wortschatz, den du jetzt hast ist alles, was man braucht und...einfach“, grinste Harry ihn an. Draco verdrehte die Augen. ,,Ja schon gut, ich weiß, dass ich ein Idiot war und du weißt, dass meine Eltern da nicht wenig Schuld dran haben…“ ,,Naja, vielleicht sollte ich dich Madam Pomfrey überlassen. Ich gehe mich ausruhen, bis ich wieder genug Magie beisammen habe, dass ich die anderen Patienten retten kann….und du ruhst dich aus, Draco!“, entschied Harry und nickte ihm noch einmal zu, bevor er sich umdrehte und den Krankenflügel verließ, um in sein abgegrenztes Zimmer zu gehen. Madam Pomfrey nickte ihm nochmal zu und ließ ihn dann allein. Als Harry das Zimmer betrat, schloss er kurz die Augen und ließ sich rücklings auf sein Bett fallen. Er wusste nicht mehr weiter. Auch wenn Madam Pomfrey gesagt hatte, dass alle der Verletzten noch eine Weile aushalten würden, war er sich sicher, dass er nicht mehr genug Zeit haben würde, um alle zu retten. Es war so viel zu tun….er musste ins Ministerium, die Sache mit Snape klären….den Verletzten helfen….das Schloss musste wieder aufgebaut werden….der Frieden musste in der Zaubererwelt seinen Platz finden….es musste Ruhe einkehren….und er wusste nicht wo er anfangen sollte…. Harry schloss die Augen und während er nachdachte wurde es um ihn herum immer dunkler bis es tiefschwarz war und er in einer erholsamen Dunkelheit versank. Als er das nächste Mal die Augen öffnete war es stockdunkel. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter, die ihn leicht durchrüttelte. ,,Harry? Bitte! Wach auf!“ ,,Madam Pomfrey?“, fragte er müde…. ,,Ja, komm schon, du musst Fred Weasley helfen! Er wird sonst sterben…..seine Magie frisst ihn auf!“ Harry war sofort hellwach. ,,Was? Was hat er? Was hat er für Verletzungen?“ Er stand auf und warf sich einen Umhang über. Während sie gemeinsam zu Fred eilten,erklärte die Krankenschwester Harry, was den Weasleyzwilling passiert war. ,,Fred und George waren gemeinsam dabei gegen Dolohow zu kämpfen, als Macnair Fred von hinten angegriffen hat und irgendeinen Fluch verwendet hat, der dafür gesorgt hat, dass Fred die Kontrolle über seine Magie nicht mehr hat. Die Magie, die er hat ist aber zu stark, da sie mit der seines Zwillingsbruders verbunden ist und kämpft gegen seinen Körper...er wird den Kampf verlieren, wenn du ihn nicht unterstützt“, erklärte sie in einem hoffnungsvollen Ton und Harry nickte ihr zu. Als sie den Krankenflügel erreichten, erhaschte Harry einen Blick auf George, der sich zu ihnen gesellte und ihnen an das Bett seines Bruders folgte. Harry nickte ihm zu und schenkte ihm ein kurzes Lächeln, dann beugte er sich zu Fred hinab und ließ sich auf dessen Krankenbett nieder. Er legte eine Hand auf dessen Brust, um nach dem Energiekern in ihm zu suchen. Die andere Hand suchte nach der von George, der neben ihm stand. Als er dessen Hand in seiner hielt, führte er sie langsam zu seiner eigenen Hand, sodass seine und Georges Hand aufeinander lagen. Während Harry nach der Quelle der Magie suchte, blieb George still sitzen und sah ihm zu, bis er die Magie seines Bruders plötzlich in seiner Hand spüren konnte. ,,Was….“, begann George, doch er wurde von Harry unterbrochen. ,,Warte! Nimm ihm bitte etwas von seiner Energie ab, dann hat er eine Chance gegen seine Magie anzukämpfen und die Kontrolle wiederzugewinnen. Du wirst damit klarkommen, dir geht es gut und kannst mit ein wenig mehr Energie in dir leben….“, erklärte Harry ruhig und George nickte nach kurzem Zögern und schloss die Augen, um nach der Magie seines Bruders zu suchen. Harry führte George vorsichtig zur Magie seines Bruders, um sie ihm abzunehmen. Als sie eine starke Energiewelle verspürten, verband Harry die Magie von Fred und George und trennte sie, als er sich sicher war, dass es genug war. Während Harry sich keuchend zurückzog, sackte George ohnmächtig auf der Brust seines Bruders zusammen. Harry blickte auf und versuchte Madam Pomfrey zu beruhigen. ,,Es ist nichts, es ist alles in Ordnung! Fred wird sich erholen und mit der Zeit können wir ihm seine Magie zurückgeben, das wird George aber instinktiv machen. Momentan muss sich Georges Körper an die Magie von Fred gewöhnen.“ Madam Pomfrey nickte kurz und sprach einen Diagnosezauber über die beiden, dann ließ sie George in ein weiteres Bett schweben und wandte sich an Harry. ,,Möchtest du dich gleich noch um die anderen kümmern? Ich glaube, ich habe deine Magiereserven unterschätzt….du erholst dich schneller als du es eigentlich können solltest….“ Harry blickte sie an und erwiderte: ,,Ja, ich denke schon. Ich glaube, ich kann ihnen allen helfen, ich fühle mich nämlich ziemlich erholt.“ Nachdenklich warf er einen Blick auf die restlichen Betten im Krankenflügel. ,,Wissen Sie, vielleicht kann ich die, die dem Tod so nah sind retten, weil ich….“, er fing sich noch schnell genug, um seine Macht nicht auszusprechen ,der Meister der Heiligtümer des Todes bin.’ Nein, das hätte er gar nicht erst laut denken sollen. Vielleicht lag es wirklich daran, dass er die Macht hatte, über den Tod zu bestimmen. Das hieße dann aber auch, dass seine Fähigkeiten nur bei denen funktionierten, die bald sterben würden und er bei normal verletzten die gängigen Methoden nutzen würde…. Harry drehte sich von Fred weg und ging zum nächsten Bett. Cho… Er stellte sich neben sie, ließ seine Magie sie untersuchen und spürte ihren viel zu langsamen, viel zu gequälten Atem….sie hatte eine n Fluch in die Brust abbekommen, der nahe ihrem Herz alles zerstört hatte und sich immer weiter ausbreitete. Wenn er eher gekommen wäre, hätte er den Fluch vielleicht aufhalten, doch er hatte bereits da Herz angefallen….es wäre besser, wenn er sie erlösen würde…. Harry seufzte und drehte sich zu Madam Pomfrey um, suchte ihren Blick und schüttelte langsam den Kopf, dann wandte er sich wieder zu Cho um. Er schloss die Augen und verwendete Legilimentik, um vorsichtig in ihren Geist einzudringen. Er musste sie fragen, ob er sie erlösen sollte oder, ob er sie sterben lassen sollte…. ,,Cho?...... Cho? Hörst du mich?“ ,,Harry?“, erklang eine leise Stimme. ,,Ja, ich bin’s….wir haben den Krieg gewonnen, Cho.“, erklärte er ihr. ,,Wirklich?...hast du ihn getötet? Hast du es beendet?“, fragte sie leise und klang erleichtert. ,,Ja, habe ich. “ ,,Harry?...ich werde sterben, oder?“, fragte sie und Harry schluckte kurz. ,,Es tut mir leid, Cho…ich glaube, ich kann dich nicht retten….deine Verletzungen sind zu schwer….“, erzählte er leise. ,,Mach dir keine Vorwürfe, Harry….du kannst nun mal nicht die ganze Welt retten….gib dir nicht die Schuld, okay? Du bist nicht schuld, wenn du es versucht hast, dann ist das alles, was du tun kannst…Aber...Harry….kannst du mich töten? Meinst du schaffst das? Kannst du meine Magie verwenden, um jemand anderem zu helfen?....Verwende meine Energie, um anderen das Leben zu retten, okay“, fragte sie erschöpft. ,,Ja, Cho. Das werde ich….es tut mir so leid, dass wir uns nie näher gekommen sind, aber ich habe dich damals wirklich sehr geliebt…“ ,,Ich weiß, Harry….aber ich habe es dir nicht leicht gemacht und du wärst halt auch nur eine zweite Wahl gewesen, da ich noch um Cedric getrauert habe und das konnte ich dir einfach nicht antun….“, erklärte sie niedergeschlagen und Harry spürte, wie sie eine Verbindung zu seiner Magie aufnahm. ,,Leb wohl, Cho…ich verspreche dir, ich werde deine Energie verwenden, um andere zu retten…“ ,,Leb wohl, Harry! Danke!“ Harry griff nach ihrer Lebenskraft und zog vorsichtig daran, bis sie sich mit seiner verband und er alle Magie und Kraft in sich aufgenommen hatte. Dann zog er sich zurück und blickte auf sie herunter. Sie atmete nicht mehr, aber ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen….hinter sich hörte er Madam Pomfrey leise schluchzen. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und als er sie ansah, nickte sie ihm beruhigend zu. Er schenkte ihr ein kleines Lächeln und drehte sich dann zu den anderen Patienten um. Er hatte noch etwas zu tun…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)