Tag und Nacht von Summerrains ================================================================================ Kapitel 1: Leben und Tod ------------------------ Snape hatte das Gesicht verzerrt, offensichtlich war der Schmerz, den Naginis Gift verbreitete, so stark, dass selbst Snape seine Maske nicht weiter tragen konnte, doch seine Augen blickten Harry direkt an. Harry erschauderte. Was würden all die Leute denken, die ihn noch immer für einen Verräter hielten, wenn er plötzlich mit ihm im Schloss auftauchen würde? Doch eigentlich war es ja auch egal. Er würde ihn schon schützen können. Also trat er zu Snape und kniete sich neben ihn. Der Professor folgte jeder seiner Bewegungen und versteifte sich, als Harry ihm eine Hand auf den Rücken legte und seinen Körper leicht drehte, damit er nicht mehr so seltsam verrenkt dalag. ,,Hallo, Professor“, wandte sich Harry nun direkt an ihn, ,,Wie haben Sie das denn bitte geschafft?“ Harry blickte Snape fragend an. Wie genau hatte der Mann es geschafft zu überleben? War Snape wirklich durch das Gift der Schlange so geschwächt, dass er rein gar nichts tat, um Harry loszuwerden? Harry sah in die schwarzen Augen, die ihn ein wenig fragend und beunruhigt beobachteten. Als sie sich dann erschöpft schlossen und Snapes Körper ein wenig erschlaffte, begriff Harry, dass Snape vermutlich dachte, er würde ihn hier liegen lassen und dem Tod überlassen. Ein wenig ungläubig war Harry schon, schließlich hasste er Snape,....nein, eigentlich nicht mehr, eigentlich verstand er diesen dunklen Mann sogar ziemlich gut,.... da konnte man schon denken, dass der Hass so tief ging, aber eigentlich müsste Snape doch wissen, dass Harry nicht tötete, außer er war dazu gezwungen! Doch Snape verdiente ein ruhiges Leben, einen Neuanfang, eine weitere Chance.... ,,Professor Snape?“,fragte Harry skeptisch, ,,ich werde Sie jetzt heilen, in Ordnung? Ich möchte nicht, dass noch mehr Menschen um mich herum sterben als nötig und ich denke, sie sollten noch nicht sterben. Mir hat es wirklich gereicht, den Dunklen Lord zu töten!“ ,Auch wenn ich nicht weiß, wie!' Einer Eingebung folgend, konzentrierte er sich auf seine gesamte Magie, seine innere Energie und konzentrierte sie zu einer Art großem Ball, den er in seinen Magiekern einschloss. Es war als wäre ein neu gefundener Instinkt in ihm erwacht, der ihm half, zauberstablose Magie zu wirken und damit zu heilen! Er konnte sich den Kern genau vorstellen; seine Magie schimmerte grün, in allen möglichen Grüntönen und als er die Augen schloss und sich erneut auf die kleine Kugel konzentrierte, konnte er feine Fäden und Stränge ausmachen, die sich um die Kugel flochten, schwarz und weiß, wie schwarze und weiße Magie.... Harry öffnete die Augen wieder und blickte auf Snape hinab. Er streckte eine Hand nach der schwarzen Silhouette aus und legte sie dem Mann auf die bebende Schulter. Er wusste, was er zu tun hatte und so ließ er ein wenig seiner Magie los und lenkte sie auf Snape zu. Er ließ sie durch Snapes Körper fließen und schickte seinen Geist auf die Suche nach der Verletzung. Plötzlich spürte er selbst die Schmerzen an der Stelle, wo Naginis Fänge sich in Snapes Haut gebohrt hatten, und keuchte kurz auf. Harry überlegte kurz und kam dann zu dem Schluss, dass er sich auf das Gift im Blut konzentrieren musste, um herauszufinden, wie weit es sich schon verbreitet hatte und wie viel davon bereits im Körper des anderen Mannes war. Erneut ließ er seine Magie wandern und versuchte einen Unterschied festzustellen. Er konzentrierte seine Ernergie erneut auf die Wunde an Snapes Hals und spürte einen Unterschied zum restlichen Blut. Es fühlte sich schwer an und als er versuchte, es mit seiner Magie zu fassen, spürte er ein Ziehen. Das Gift erschien ihm düster, es schien schwarz im Gegensatz zu einem dunklen Türkis, das ihn anleuchtete wenn er sich auf Snapes Magie konzentrierte. Es ergab Sinn, Nagini war eine magische Schlange; natürlich würde auch ihr Gift mit Magie versetzt sein! Doch in diesem Moment half ihm das weiter, da es Harry so einfacher fiel, zwischen Gift und gesundem Blut zu unterscheiden. Langsam streckte er seine Magie wieder aus und suchte nach dem Gift, er teilte das Blut auf, separierte das vergiftete vom gesunden und sandte es zurück in Richtung der Bisswunde. Er spürte kurz, wie Snape zusammenzuckte, als die Wunde an seinem Hals wieder aufriss und das Gift heraustrat, war jedoch zufrieden, dass es offenbar funktionierte. Ungefähr eine halbe Stunde lang tastete Harry sich Zentimeter für Zentimeter in Snapes Blut vor. Snape war schon längst wieder in die Bewusstlosigkeit abgetaucht und Harry musste sehr viel Kraft aufbringen, um die Schmerzen, die das Gift auch ihm bereitete, zu verdrängen. Als er auf Höhe von Snapes Herzen und Magiekern fast seine ganze Energie verbraucht hatte, ertönten Schritte vor der Tür und er konnte im Augenwinkel sehen, wie sie geöffnet wurde. Kurz lächelte er Ron und Hermine an, dann setzte er seine Arbeit fort und spürte, wie er sich nun komplett darauf konzentrieren konnte, ohne sich über seine Umgebung Sorgen machen zu müssen. Die ständige Flucht vor den Todessern im letzten Jahr schien ihn wohl doch etwas paranoid gemacht zu haben. Als er letztendlich keine dunkle Magie mehr in Snapes Körper finden konnte, säuberte er noch die Ränder der leicht ausgefransten Wunde mit einem leisen „Aguamenti“. Ron und Hermine hatten sich die ganze Zeit nicht bewegt und starrten auf Snape während sie Harry beobachteten, wie er versuchte zu retten, was noch zu retten war. Als Harry dann schließlich vor Erschöpfung zu Boden sank, hatte er es geschafft, fast alles Gift, das im Blut gewesen war, hinauszuleiten, sodass es sich zwischen ihm und Snape gesammelt hatte. Mit einer letzten Bewegung seiner Hand ließ Harry das Gift verschwinden und sackte anschließend zu Boden. Die Erschöpfung überwältigte ihn innerhalb von Sekunden und er sank in eine tief dunkle, schwarze Ohnmacht, um seine Kräfte wieder zu sammeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)