Let a song tell our story von Daelis (Overwatch-OneShots) ================================================================================ Kapitel 4: Touch myself ----------------------- Ein einzelner Tropfen Wasser rann ihm aus dem blonden Schopf und über den Rücken hinab, als Jack die kleine Wohnung betrat, die er innerhalb des Overwatch-Hauptquartiers in Zürich sein eigen nannte. Jacks Blick wanderte nur kurz zu dem Funkwecker, dessen rote Zahlen im Dunkeln der Wohnung unübersehbar leuchteten, weil er sich nicht die Mühe gemacht hatte, das Licht einzuschalten. Hier fand er sich wie auch im Rest des Gebäudes praktisch blind zurecht. Kurz vor drei Uhr morgens. Viel zu spät, um endlich ins Bett zu gehen und zu früh, um einfach wach zu bleiben. Mit einem kaum hörbaren Seufzen warf er sein Handtuch einfach in den Wäschekorb. Sein weißes Shirt folgte nur Sekunden später. Die Dusche hatte unendlich gut getan, doch ihn zugleich auch aufgewühlt. Eigentlich hatte Jack erwartet, zu dieser Stunde niemanden mehr in den Gemeinschaftsduschen anzutreffen. Tatsächlich aber war er in genau die eine Person hineingelaufen, die ihm seit einigen Wochen schon Kopfzerbrechen bereitete - in mehr als einer Hinsicht. Gabriel Reyes. Sein engster Freund, ein Kollege, auf den er sich verlassen konnte und dem er jeden Tag unter jeden Umständen ohne zu Zögern sein Leben anvertrauen würde. Zugleich allerdings auch der Mann, dessen Aktionen bei Blackwatch ihm graue Haare bescherten, weil ihm UNO-Beauftragte, Gerichte und Politiker deswegen im Nacken saßen. Ganz zu schweigen von Journalisten.   ♫ I love myself, I want you to love me When I feel down, I want you above me I search myself, I want you to find me I forget myself, I want you to remind me ♫   Gabriels Grinsen stand ihm jetzt noch vor Augen. Wütend hatte er seinen Freund zur Rede gestellt und der hatte einfach nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, es sei eben nötig gewesen. Dass Jack sich deshalb mit Klagen über die Verletzung von Menschenrechten herumpflagen musste, interessierte den Blackwatch Commander offensichtlich nicht im geringsten. Verbissen hatten sie einander angestarrt bis Jack in einem Tonfall, den er extra für diese Momente, in denen er den Chef raushängen lassen musste, aufsparte, ein Machtwort gesprochen hatte. Gabriel war einfach gegangen, doch der lückenhafte, schludrige Bericht, den Jack am Abend auf dem Schreibtisch gehabt hatte, sprach Bände. Das war gestern gewesen. Seitdem hatten sie kein Wort miteinander gewechselt. Erst gerade eben, unter der Dusche wieder. Wenn Jack ehrlich war, war er heilfroh darüber. Dieses Schweigen zwischen ihnen lastete stets schwer auf ihm und er hasste es. Auch wenn er es nie ausgesprochen hatte und niemals würde, Gabriel bedeutete ihm verdammt viel. Mehr, als Gabriel ahnte und je erfahren würde. Jack hatte sich diese Gefühle schon vor Jahren verboten, als sie beide noch beim Super Soldier Enhancement Program gewesen waren. Die Freundschaft, die sie verband, war ihm viel zu kostbar, um sie durch ein unangemessenes “Ich steh auf dich” zu belasten, auch wenn Gabe das sicher mit einem lässigen Grinsen und einer Bemerkung wie “Ich weiß. Wer nicht, Cielito?” kommentieren würde. So nannte Gabe ihn manchmal im Spaß und dank Athena wusste Jack zumindest auch, was es bedeutete. “Schätzchen”. Zumindest ging er davon aus, denn das Volkslied war sicher nicht gemeint, denn auch das hatte ihm die kluge A.I. von Overwatch vorgeschlagen. Typisch Gabe! Was hatte sich Jack darüber geärgert. Solange sich Gabe an ihn mit einem Lächeln erinnerte, wenn er einmal nicht mehr war - und dank der Einsätze konnte das durchaus schneller gehen, als ihm lieb war - würde sich Jack wohl nicht beklagen.   ♫ I don't want anybody else When I think about you, I touch myself Ooh, I don't want anybody else Oh no, oh no, oh no ♫   Leise knarrten die Bettlatten, als sich der Strike Commander von Overwatch einfach auf die Matratze fallen ließ, die Augen bereits geschlossen und die Hose abstreifend, die mit einem Tritt aus dem Bett befördert wurde und achtlos auf dem Boden landete. Mit einem leisen Murren griff Jack nach der Decke, um diese über sich zu ziehen und hoffentlich bald im Reich der Träume zu enden.   ♫ You're the one who makes me come runnin' You're the sun who makes me shine When you're around, I'm always laughin' I want to make you mine ♫   Fehlanzeige.   Vier Uhr. Jack lag noch immer wach und hatte sich inzwischen mindestens vier dutzend Mal herum gerollt in dem Versuch, sich zu entspannen. Vergeblich, denn durch seine Gedanken wanderte Gabriel. Immer und immer und immer wieder Gabriel. Blöderweise Gabriel, wie er unter der Dusche stand und sich den Schaum aus den dunklen Haaren wusch. Sie waren lang geworden und lockten sich ein wenig. Jack war das direkt aufgefallen und es gefiel ihm. Gabe gefiel ihm. Dieser verdammte Mistkerl hatte ihn schon zu so vielen Dingen überredet und über einige von ihnen schwiegen sie beide bis heute. Besonders über diese Sauferei zu Halloween vor 4 Jahren. Gott, wenn Jack nur daran dachte, wurde er schon rot, auch wenn er an diesem Abend viel Spaß gehabt hatte. Gabe und er waren schlussendlich beide derart besoffen gewesen von irgendeinem wirren Mix, den Gabriel mit den Worten “Ich weiß, was ich tue” zusammengemischt hatte, dass sie die Nacht im gleichen Bett verbracht hatten, splitterfasernackt und aneinander gekuschelt. Verdammt. Ächzend rollte sich Jack noch einmal herum. Was musste er auch ausgerechnet daran denken? Dass das Folgen hätte, hätte ihm doch klar sein müssen! Stumm verfluchte sich der blonde Mann, während seine Hand doch längst ihren Weg seine Hüfte entlang abwärts suchte, als wisse sie besser als sein Verstand, was Jack Erleichterung bescheren würde.   ♫ I close my eyes and see you before me Think I would die if you were to ignore me A fool could see just how much I adore you I'd get down on my knees, I'd do anything for you ♫   Jack hatte die Augen geschlossen und doch sah er. Allerdings weniger die Realität um sich herum, die eher ernüchternd gewesen, als vielmehr Gabriel, wie er eben unter der Dusche gestanden hatte. Wie von selbst gestaltete an diesem Punkt jedoch sein Hirn das Szenario um. Anstatt dass Gabe einen lockeren Scherz machte und die Dusche dann verließ, trat er näher an ihn heran, lächelte - nein, grinste! Jack wusste, ab hier würde sein Gedankenszenario keiner Realitätsprüfung mehr standhalten, doch das stoppte weder seine Vorstellung noch seine Hand, die seine wachsende Erektion gefunden hatte und diese umfasste. Er seufzte auf. Sein Traum-Gabriel flüsterte etwas auf Spanisch, das Jack nicht verstand, griff dann nach seinem Kopf und im nächsten Moment schon berührten sich ihrer beider Lippen. Der Kuss war hart, fest und doch unendlich süß, doch Jacks Fantasie ging noch viel weiter. Das tat sie allerdings nicht besonders koordiniert in ihrem zeitlichen Ablauf, denn von einem Augenblick zum nächsten saß er auf der hölzernen Bank vor dem Duschraum, Gabriel vor sich und ihrer beider Handtücher vergessen auf dem Boden. Warum die überhaupt vorkamen, fragte sich Jack nicht einmal mehr. Er nahm nur noch Gabriel wahr, dessen Hände über seine Schultern wanderten und dann abwärts, während der Latino auf die Knie ging. Als sich schließlich - zumindest in seinem Traum - Gabriels Hand um sein Glied legte und langsam pumpende Bewegungen machte, war Jack längst nicht mehr in der Lage zu bemerken, was in der Realität um ihn herum geschah.   ♫ I don't want anybody else When I think about you, I touch myself Ooh, I don't want anybody else Oh no, oh no, oh no ♫   Ein leises, kaum hörbares Keuchen kam über Jacks Lippen. Seine Lider flatterten und vor seinem inneren Auge zog sich die Szenerie fort. Gabriels warmer Atem an seiner Haut, raue Lippen auf seinen, die Hand zwischen seinen Beinen, während seine eigenen Finger über den muskulösen Körper des Blackwatch Commanders strichen. In seinem Traum hielt Jack an jeder Narbe inne, fuhr sacht darüber und erinnerte sich, woher sie stammte. Jede hatte eine Geschichte und Jack kannte sie alle. Hitze durchfuhr den blonden Mann. Sein Atem ging nun stoßweise, während seine eigenen Bewegungen fahriger wurden, um ihn dem Höhepunkt näher zu bringen. Natürlich war es seine eigene Hand, nicht Gabriels, doch sein Kopfkino vertrieb dieses Wissen erfolgreich.   ♫ I love myself, I want you to love me When I feel down, I want you above me I search myself, I want you to find me I forget myself, I want you to remind me ♫   Er stöhnte auf, spürte wie sich all seine Muskeln anspannten. Lange würde es nicht mehr dauern, doch bis dahin genoss er jede Sekunde. Die Scham darüber, so von seinem besten Freund zu träumen, konnte warten. Jetzt siegte die Lust und ließ Jacks Gedankenbilder verschwimmen und sich erneut schärfen. Gabriel und er waren nicht länger in der Duschkabine, sondern in Gabriels Zimmer. Es war unordentlich, wie immer und beinahe wären sie über einen Schuh gestolpert, ehe sie beide ins Bett fielen, die Hände stets auf dem Körper des anderen. Dann sah er nur noch Gabe. Gabe über sich, ein selbstgefälliges Grinsen auf den Zügen, ein spanisches Kosewort auf den Lippen, dessen Bedeutung Jack auch im Traum nicht verstand. Die Bedeutung jedoch war für Traum-Jack absolut eindeutig: Gabriel dachte dauernd an ihn, so wie er selbst an Gabriel. Sie beide wollten einander, waren nur zu blind gewesen, es zu erkennen. Ein Traum, dem sich Jack nur zu gerne hingab, wenn auch nur für einige Minuten, ehe die Realität ihn zurückriefe. “Gabriel”, kam es leise über seine Lippen. Ein Flüstern wie ein Gebet.   ♫ I don't want anybody else When I think about you, I touch myself Ooh, I don't want anybody else Oh no, oh no, oh no ♫   Gabriel stutzte und beinahe hätte er vor Schreck Jacks Visor in der Hand zerdrückt. Den hatte der Strike Commander nämlich im Duschraum liegen lassen, den Gabriel erst nach einer zweiten Dusche verlassen hatte. Gefühlt hatte er immer noch überall Sand, doch das war nach dem letzten Einsatz auch nicht weiter verwunderlich. Als er Jacks Tür unverschlossen und obendrein einen Spalt weit offen stehend vorgefunden hatte, hätte Gabriel am liebsten direkt den Kopf geschüttelt. Natürlich würde niemand hier Jack etwas tun - die Leute beteten Posterboy Morrison förmlich an - aber es war dennoch unfassbar, dass ein so gewissenhafter Mensch einfach andauernd seine Wohnungstür nicht richtig schloss. Allerdings zeugte es wohl von dem tiefen Vertrauen, das Jack gegenüber den Leuten hier hatte. Eigentlich hatte Gabe das verhasste Gerät, das Jack faktisch immer vor dem Auge trug, einfach nur im Wohnzimmer auf dem Tisch liegen lassen wollen, doch dann hatte er seinen Namen aus dem Schlafzimmer gehört. Leise nur, doch laut genug, dass der Latino geglaubt hatte, sein Freund wäre wach und wolle zumindest “Hallo” und “Danke” sagen   Fehlanzeige.   ♫ I want you I don't want anybody else When I think about you, I touch myself Ooh ooh ooh ooh ah ah ah ah oh ah ♫   Eine Welle Scham folgte dem ersten Moment der Überraschung. Gabriel verstand sofort, welchem Missverständnis er auferlegen war, als er in das Schlafzimmer trat und Jacks Stimme nun besser hören konnte, die seinen Namen mit rauer, heiser anmutender Stimme keuchte. Gabriel hatte seinen Namen schon häufiger in diesem Tonfall gehört, doch bisher nur ein einziges Mal von einem Mann - und das war verdammt lang her. Damals war er jung und experimentierfreudig gewesen. Heute war er älter, aber nicht weniger experimentierfreudig. Dafür allerdings obendrein mit Erfahrung gesegnet, die seinen Blick im Dunkel des Raumes sofort von Jacks Gesicht zu dessen Schritt leitete. Durch den Türspalt, in dem er stand, drang Licht ins Schlafzimmer, doch das schien Jack noch nicht bemerkt zu haben. Entweder, weil er wirklich schlief und lediglich träumte oder aber, weil er zu sehr in seinen Gedanken war, als dass das matte Licht ihn hätte herausreißen können. Vielleicht, wenn es auf sein Gesicht gefallen wäre, aber so bemerkte der Strike Commander nichts. Auch nicht, wie Gabriel die Tür lautlos wieder ein Stückchen hinter sich zuschob, sodass kaum noch Licht hinein drang.   ♫ I don't want anybody else When I think about you, I touch myself Ooh, I don't want anybody else When I think about you, I touch myself ♫   Jack schauderte und ein atemloses Stöhnen drang über seine Lippen. Beinahe schien es ihm, als habe sich wirklich die warme Hand Gabriels um sein Glied gelegt und damit Jacks Hand abgelöst. Zu gerne gab sich Jack dieser Illusion hin, genoss das Gefühl und auch das Schaudern, das ihn durchzog. Wie von selbst bewegte er die Hüfte dem Pumpen entgegen, der warmen Berührung, dem festen Griff und dem Finger, der über seine Eichel glitt. Lange hielte er so nicht durch, doch das wollte er ja auch überhaupt nicht. “Brauchst du eine helfende Hand, Cielito?”, drang Gabriels Stimme an sein Ohr und stürzte Jack damit in heillose Verwirrung. Im ersten Moment dachte er noch, er bilde sich diesen Klang ein, träume lediglich, doch immer mehr sickerte die Realität durch. Schlagartig öffnete er die Augen, verwirrt und verunsichert. Jack blinzelte. Es war zu dunkel, als dass er mehr hätte erkennen können als eine schattenhafte Gestalt, die auf der Bettkante saß. “No tan tímido.” Jack konnte das Grinsen förmlich hören, das zweifellos auf Gabriels Zügen lag, während ihm hingegen brennende Hitze in die Wangen schoss, obwohl er nicht einmal verstanden hatte, was der Latino da gesagt hatte. “Gabe”, brachte er schließlich ächzend hervor. So leise, dass Jack nicht einmal sicher war, ob er überhaupt wirklich protestieren wollte, denn im nächsten Augenblick strich wieder etwas Warmes über die Spitze seiner Eichel und jagte damit einen Schauder der Lust durch seinen Körper.   ♫ I touch myself (I don't want) I touch myself (anybody else) I touch myself (when I think about you) I touch myself I touch myself (I don't want) I touch myself (anybody else) I touch myself (when I think about you) I honestly do I touch myself (I don't want) I touch myself (anybody else) I touch myself (when I think about you) I honestly do ♫   “Was… was tust du?” Jacks Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, doch genügten, um seine Verwirrung preiszugeben, welche Gabriel mit einem strahlenden Grinsen quittierte, das Jack nun, da sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten, auch sehen konnte. “Ich gehe dir zur Hand, alter Freund.” Demonstrativ verstärkte sich der Druck um sein Glied. Still verfluchte Jack Gabriel dafür und für das Stöhnen, das er ihm damit entlockte. Mehr noch verfluchte er sich selbst, weil er nicht einmal sicher sagen konnte, ob das hier Traum oder Realität war. Er wusste nur, es fühlte sich unfassbar gut an. Wie immer, wenn er beim Masturbieren an Gabriel dachte.   ♫ I touch myself I touch myself ♫ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)