Remember Your Heartbeat von blackNunSadako ================================================================================ Kapitel 2: Still Waters run deep... ----------------------------------- „Waaaas?! Du hast den Killer getroffen, Peng?!“ „Danke. Geht's vielleicht noch lauter?“ „DU HAST-“   Mit einem Zuckerwürfel, den ich Shachi in seinen geschockten Mund steckte, brachte ich ihn zum Schweigen. Eifrig zerkaute er die Süßigkeit, schluckte sie hörbar herunter und versuchte dann vergeblich in einer leiseren Lautstärke zu sprechen. Seine honigfarbenen Augen fingen dabei verdächtig an zu leuchten.   „Meinst du ich bekomme ein Autogramm-?“ „Nein!“   Warum habe ich Shachi noch gleich davon erzählt? Das ist eine echte Schnapsidee gewesen...   Vor zehn Minuten war ich noch im leeren Wartezimmer, wo der blonde Psychopath mich zurückließ. Selbst nachdem er und seine rothaarige Mumie unsere Klinik verlassen hatten, verharrte ich reglos dort. Wie versteinert im Raum stehend und ins Leere schauend.   `Mache ich dich... nervös?´, hörte ich Killers Worte immer und immer wieder in meinen Gedanken widerhallen. `Wenn du mich weiterhin so anblickst... weckst du meinen Killerinstinkt.´   Mein Leben zog gedanklich an mir vorbei. All die Jahre, die noch vor mir lagen, schrieb ich ab. Plötzlich tippte mich jemand an meiner Schulter an, sodass ich erschrocken zusammenzuckte. Mich in einer kampfbereiten Karate-Haltung umdrehend, schaute ich in Shachis fragendes Gesicht. Was mich seufzend meine Muskeln wieder entspannen ließ. Nun war ich ihm wohl oder Übel – eher Übel – eine Erklärung schuldig.   Shachi zog mich mit besorgtem Blick beiseite, zum Besprechungsraum, in dem wir uns gegenüber an den kleinen Tisch setzten. Abwartend faltete er seine Hände ineinander – wie Law es bei ernsten Besprechungen immer tat – und sah mich durch seine getönten Gläser aufmerksam an. Währenddessen ich mir seelenruhig eine halbe Tasse lauwarmen Kaffee aus Laws vergessenen Kanne goss.   Nach meinem ersten Schluck sprach ich schließlich: „Killer hat es auf mich abgesehen.“ Woraufhin mein bester Freund mich mit einem zusammengekniffenen Auge und einem `Hä?´-Blick anschaute, was mich deutlicher werden ließ. „Ich hab so einen blonden Kerl mit 'ner Todessense getroffen. Sein Name ist Killer.“   „Waaaas?!“   ...So verpasste mir Shachi meinen kurzweiligen Tinnitus. Das Beunruhigende dabei: Ich hatte ihm nichts von meiner Vermutung erzählt, dass es sich um den Killer aus den Nachrichten handelte. Doch auch er kam sofort zu diesem Schluss.   Mein bester Freund war schon immer ein Horror- und Thriller-Fanatiker gewesen. Er mochte die Schurken aus Comics lieber, als die Superhelden. Sein Idol war der Joker. Weswegen Shachi sofort Feuer und Flamme war, als ich von einem `Bösewicht´ sprach. Dass die Realität anders aussah, als die Fiktion blendete er dabei gekonnt aus.   „Ist Killer genauso ein super cooler Schurke?“, fragte er mich aufgeregt, dabei unruhig auf seinem Stuhl herum rutschend. Die freudige Neugier deutlich aus seiner höher werdenden Stimme hörbar. Beinahe überschlugen sich seine Worte beim Sprechen, weil seine Lippen sie nicht schnell genug bilden konnten. „Ist er auch so schlau? Sieht er ultraböse aus? Und- Und trägt er genauso viel Schminke?“   Seine letzte Frage brachte mich dazu, leise auflachend gegen den Tassenrand zu schmunzeln. „Na ja, sein rothaariger Komplize schon...“   Shachis Frohnatur nahm mir wie so oft die innere Unruhe, welche ich bis eben noch verspürte. Während er munter weiterredete – ohne Luftholen – formten meine Lippen ein ungetrübtes Grinsen. Genau so und nicht anders, liebte ich meinen Bruder.   „Oh nein, Peng! Mir fällt gerade ein, dass ich Bepo heute Morgen nicht gefüttert habe!“, wechselte er das Thema, wie seine stündliche Lieblingssüßigkeit, was mein Schmunzeln breiter werden ließ. Unser überfütterter Angora-Hamster war der Letzte, der dem Hungertod nah war. Bald konnte er durch seinen Käfig rollen. Das Besondere an ihm: Sein fiepsiges Niesen klang oftmals wie ein `Entschuldigung´.   „Bepo wird verhungern, wenn ich nicht-!“   „Shachi... Bepo schläft in seinem Futterbunker. Er braucht zum Fressen nicht mal aufstehen-“, wurde ich von der lautstark aufgestoßenen Tür neben uns unterbrochen, die mich sofort verstummen ließ.   Shachi und ich schreckten zeitgleich zusammen. Wir spürten ihn, ohne hinzusehen. Seinen Blick. Unsere Köpfe drehten sich synchron, wie in Zeitlupe zu dem silbernen Augenpaar. Es fixierte uns Skalpell-scharf. Mit einem `Ich sehe Nichtstuer´-Blick.   Law blieb völlig stumm. Doch verfinsterten sich seine Augen gefährlich. Von ihnen war sein Befehl ablesbar: `Geht zurück an die Arbeit!´   Woraufhin Shachi und ich binnen einer Sekunde aufsprangen. Ehe wir links und rechts an Law vorbei aus der Tür rannten, zurück zu unseren Arbeitsplätzen sprintend. Laws stechender Blick folgte uns, sich in unsere Rücken bohrend, sodass wir seine Warnung deutlich verstanden. Seitdem Law Bekanntschaft mit dem rothaarigen Fürst der Finsternis machen durfte, war er noch mieser gelaunt, als sonst. Aber würde ich den Teufel tun und ihm das ins Gesicht sagen. Ich bin doch nicht lebensmüde...   Schließlich hänge ich an meinem kurzen Leben... Das Wenige, was mir noch bleibt, bis der blonde Psychopath mich dran kriegt...     Acht Arbeitsstunden, inklusive drei Überstunden später befanden Shachi und ich uns im Umkleideraum. Wo wir unsere weißen Overalls auszogen, bevor wir unbekleidet nebeneinander in der Gemeinschaftsdusche standen. Wir waren miteinander aufgewachsen, saßen als Kinder zusammen in einer Badewanne. Von uns brauchte keiner Angst davor zu haben, die Seife fallen zu lassen. Wovor ich mich wirklich fürchten musste, war Shachis schiefer Walgesang unter der Dusche. Heute 'sang' er das Lied: `Yellow Submarine´ Dem Rauschen des Duschkopfs hörte ich echt lieber zu.   Nach unserer körperlichen Erfrischung rubbelte sich Shachi seine tropfenden, orangenen Haare, die nach dem Waschen noch widerspenstiger waren. Getrocknet sahen sie aus, als ob er in eine Steckdose gepackt hätte. Ich zog zeitgleich den Reißverschluss meiner dunklen Jeans nach oben, mir anschließend mein dunkelblaues Muskelshirt überziehend. Doch als ich meine Lederjacke anziehen wollte, brachte mich Shachis verdächtig leise Stimme dazu, über meine Schulter zu ihm zu schauen. Das Handtuch auf seinem Kopf tragend, blickten seine honigfarbenen Augen mich hinter dem Stoff an. Sein gedämmter Stimmton völlig fremd zu seinem sonst so frohen Gemüt klingend.   „Es tut mir leid“, flüsterte er, die Enden des Handtuchs mit beiden Händen umklammernd, sodass er das Tuch über seine Stirn zog und damit seine Augen verdeckte. Seinen kurzen Blick auf meine linke Schulter bemerkte ich sehr wohl. Was mich ebenso auf meine verblasste Schnittnarbe schauen ließ. Shachi gab sich selbst heute noch, viele Jahre danach die Schuld dafür.   Warum versteht er es nicht? Diese Narbe ist mein Schatz...   Sanft legte ich meine rechte Hand auf seinen gesenkten Kopf, meine Finger das feuchte Handtuch leicht berührend. Woraufhin Shachi im Schatten des Stoffes zu mir aufblickte. Meine Stimme einen mild brüderlichen Klang annehmend, verpasste ich ihm mit meiner lockeren Faust eine kraftlose Kopfnuss.   „Dummkopf“, schmunzelte ich ihn an, während er sich gespielt beleidigt seinen Kopf rieb. Meine dunkelgrünen Augen schweiften zu Shachis Schulter. Wo sich an der selben Seite wie der Meinen eine identische Narbe befand. Er hatte sie sich nach dem Unfall selbst mit dem Küchenmesser zugefügt. Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken.   „Dummkopf...“, wiederholte ich mit leiser werdender Stimme, mein Blick Verbundenheit widerspiegelnd. Ehe meine Augen unter dem gelben Schirm meiner aufgezogenen Kappe verschwanden. Was Shachi zum Lächeln brachte; „Ich hab dich auch gern, Peng.“   Muss er immer das aussprechen, was er denkt?, fragte ich mich seufzend, peinlich berührt von seinen direkten Worten. Kurz darauf bemerkte ich das stetige Prasseln von Draußen und nahm meinen gelben Regenschirm, den ich Shachi an seine bekleidete Brust drückte.   „Geh schon mal vor. Ich muss noch was erledigen“, erklärte ich ihm, während wir zusammen von der Umkleide zur Eingangstür der Klinik liefen. Noch bevor er protestieren konnte – weil ich ihm meinen einzigen Schirm überließ – fügte ich neckend hinzu: „Im Gegensatz zu dir, bestehe ich nicht zu neunzig Prozent aus Zucker.“   „Aber was, wenn es anfängt zu gewittern?“, fragte er mich besorgt, dabei den Regenschirm unter dem Vordach der Klinik aufspannend. „Du hast doch Angst vor Gew-“   „Sieh mal, ein Orca!“, rief ich ihm dazwischen, sodass er seinen Kopf sofort in die gezeigte Richtung drehte. Zeitgleich rannte ich los.   „Hey, Peng, da ist gar kein...“   Über meine Schulter winkend sprintete ich durch den Regen, Shachi meiner rennenden Figur beleidigt nachsehend. Doch war ich wenige Sekunden später längst außer Sichtweite.   Wer braucht schon einen Regenschirm, wenn er einen Schirm an seiner Kappe hat?, dachte ich mir und zog beim Rennen meinen gelben Kappenschirm tiefer über meine Stirn. So blieb mein Gesicht trocken und mein Sichtfeld uneingeschränkt. Meine Kopfbedeckung war in vielen Lebenslagen wirklich praktisch.   ...Wie auch in dem Augenblick, als ich plötzlich gegen jemanden stieß. Einen jemand, mit blonden Haaren und violettem Halstuch, den ich bis dahin erfolgreich aus meinen Gedanken verdrängt hatte: Killer. Mein Albtraum mit stahlharten Muskeln. Deren Robustheit man verdammt hart spürt, wenn man gegen sie knallt...   „Verfluchter Mist“, fluchte ich flüsternd, von dem Rauschen des Regens übertönt werdend. Zeitgleich war ich froh über meine tarnende Kappe, durch die er mein Gesicht nicht erkennen konnte. Gedanklich überschlug ich meine Möglichkeiten einer schnellen Flucht. Mein Blick dabei gesenkt bleibend, sodass ich den Blick des Psychopathen auf mir nicht bemerkte... Nicht bemerken wollte.   Ja, verdammt; Er macht mich nervös!   Als ich in Gedanken bei Fluchtplan Nummer Acht angekommen war, vernahm ich plötzlich seine tiefe Stimme, mit welcher er alle meine gedanklichen Entwürfe zerschlug. Ich vergaß sie allesamt sofort wieder.   „Penguin“, war es sein kristallen klarer Stimmklang, der als Einziges in meinem Kopf zurückblieb. Wie eine wohlklingende Melodie – das heimtückische Hypnotisieren einer Sirene – wirkte mein Name unter seinem melodischen Tonfall, der durch sein violettes Halstuch gedämmt wurde. Mit seiner Stimme ließ Killer selbst die Geräusche des Regens verblassen.   Meinen Kopf leicht anhebend, im Schatten meines Kappenschirms zu ihm aufschauend, reichte mein versteckter Blick gerade bis zu seiner Brust. Seine schwarz-weiß gepunktete Bluse trug er offen, ein einziger Knopf sie geschlossen haltend.   „Danke“, hörte ich nur dieses Wort aus seinen gesprochenen Silben heraus. Es klang aufrichtig. Doch konnte ich mir dessen Bedeutung nicht erklären. Warum bedankt er sich bei mir?   Weil... ich ihn nicht an die Polizei verraten habe-?   Ein entferntes Donnern ließ mich innerlich zusammenzucken. Gewitter löste stets Unbehagen in mir aus. Killers Stimme lenkte mich jedoch ab. Mich mit seiner Frage vor eine Wahl stellend, die ich nicht treffen wollte.   „Zu mir oder zu dir?“   Also überlässt er mir die Entscheidung, wo er mich killen wird? Wie freundlich von ihm...   Wie stehen meine Chancen, dass ich ihn in meiner Wohnung in eine Falle locken kann? Shachi müsste bereits dort sein... Er könnte ihn ablenken, während ich meinen Revolver hole...   Ich bewahre die ungeladene Magnum unter meinem Kissen auf, jederzeit griffbereit... Ob ich Killer dazu bringen kann, mir bis Nachhause zu folgen...?   Ich musste lediglich die unterlegene Opferrolle spielen, damit er sich überlegener fühlte. Weswegen ich selbstsicher, doch mit gespielt unsicher werdendem Ton sagte: „Ich wohne am anderen Ende der Stadt... Aber es macht mir nichts aus, bis dahin allein zu lauf-“, betonte ich das Lockwort, in der Hoffnung, er würde darauf anspringen und mich um jeden Preis begleiten wollen. Seine Reaktion war allerdings eine völlig andere.   „Also zu mir.“   ...Und damit hat sich mein Plan gerade von mir verabschiedet...   Hat er ihn etwa durchschaut? Ich glaube kaum, dass er aus reiner Höflichkeit den kürzeren Weg gewählt hat...   Das Donnern wurde mit jeder Sekunde lauter, womit auch meine innere Unruhe stieg. Es war lächerlich; Ein Einundzwanzigjähriger, der sich vor Gewitter fürchtete... Doch nicht ohne Grund. In Kindertagen war ein Blitz in Shachis und meinem Baumhaus eingeschlagen. Der Voltstoß hatte das Holzhaus in Brand gesetzt, in welchem ich saß. Nur knapp schaffte ich es dort heraus. An dem Tag war ich für mein Leben von Blitzen gezeichnet worden. Wie absurd, dass ich mehr Furcht vor dem Wetter, als vor dem blonden Killer hatte.   Seltsamerweise strahlt Killer momentan keine Gefahr aus... Oder trügt mich mein Gefühl?   So trat ich also mit ihm zusammen den Henkersweg zu seiner Wohnung an. Killers Schweigen machte den Weg noch schwerer und länger, als er mir ohnehin schon erschien. Zwischendurch kaute ich einen Pfefferminz-Kaugummi mit Schokoladen-Füllung zur Beruhigung. Was absolut nichts brachte, außer dem erfrischenden Geschmack in meinem Mund.   Den verdunkelten Abendhimmel über uns – welcher am Horizont von dünnen Blitzen erhellt wurde – blendete ich aus. Stattdessen den Schirm meiner Kappe tiefer ziehend, damit ich das Wetterspektakel nicht sehen musste. Mein Blick blieb auf meinen dunkelbraunen Stiefeln neben Killers schwarzen, spitzen Kurzabsatz-Schuhen. Ich beobachtete den nassen Bordstein und die erzeugten Tropfen der Pfützen, durch die wir liefen. Bis Killer vor einem großen Wohnhaus anhielt.   Das betonierte Gebäude war brüchig, vergilbt und sah nicht bewohnbar aus. Ein klarer Fall von einem geldgeilen Vermieter, dem das Wohl seiner Mieter egal war. Eine Haustür war nicht vorhanden, hier konnte jeder ein und ausgehen, wie er wollte. Das Treppenhaus verziert von den verschiedensten Graffitis, die Treppenstufen klebend und stark nach Alkohol riechend. Von den oberen Geschossen drang lauter Lärm zu uns, der durch das ganze Haus hallte.   Wie kann man hier freiwillig wohnen wollen...?   Killer deutete mir mit einem lockeren Handschwenken an, ihm Richtung der Kellertreppe zu folgen, die wir kurz darauf hinabgingen. Durch eine rostige Feuerschutztür hindurch, gelangten wir zu einer Art Kellerflur. Auf der einen Seite sich diverse Kellerräume befindend, auf der anderen zwei Wohnungstüren. Die Hintere zierte ein Jolly Roger mit feuerrotem Haar und Fliegerbrille, die Vordere einen mit zwei geschwungenen Sicheln und Maskenschädel. Es war nicht schwer zu erraten, zu welcher Tür Killer gehen würde.   Selbst sein Wohnungsschlüssel hatte die Form eines Messers, wie mir aus dem Augenwinkel auffiel. Ich fragte mich, wie besessen der Kerl von Klingen wirklich war.   Er ging vor, in seine überraschend geräumige Wohnung. Ich blieb kurz zögernd vor der Türschwelle stehen. Erst der laute Donnerschlag ließ mich den letzten Schritt gehen, etwas eiliger als beabsichtigt. Killer zog die Tür neben mir zu, sodass sie leise ins Schloss fiel. Dann ging er mit einem; „Warte hier“, in eines der anderen Zimmer.   Will er nun seine Mordwaffe holen?, fragte ich mich und schluckte, Ich bin noch gar nicht darauf vorbereitet-   Überraschenderweise kam er mit einem hellblauen Hemd und einem Handtuch zurück, mir beides zuwerfend. Erst dann fühlte ich meine vom Regen durchnässte Kleidung.   Was hat er davon, mich erst einzukleiden, bevor er mich abmurkst? Ist das eines seiner perversen Spiele?   Widerwillig zog ich mich um, das übergroße Zelt anziehend, welches sich Shirt nannte und deutlich nach ihm roch. Meine nasse Kappe jederzeit anbehaltend, die seinen laminierten Küchenboden mit kleinen Tropfen schmückte. Meine Tarnung würde ich um keinen Preis der Welt freiwillig aufgeben.   Aus dem Kühlschrank holte Killer eine Dose `Killer-Cherry´-Energy. Was mich meine verdeckten Augen rollen ließ. Wie selbstverliebt kann jemand sein? An Ego mangelte es dem Kerl jedenfalls nicht. Es musste wohl von seinem aufbrausenden Kumpel – das wandelnde Ego auf zwei Springerstiefeln – abgefärbt sein.   Was tue ich hier eigentlich?, seufzte ich innerlich und zweifelte an meinem Verstand, der nicht zu existieren schien. Ich muss verrückt sein-   „Es steht dir“, kommentierte er plötzlich meine Erscheinung. Wodurch ich an mir heruntersah. Das hellblaue Hemd mit dem Klingen-Jolly war mir viel zu groß. Ich sah aus wie ein Lumpenträger. Kurz: Es stand mir nicht.   Kann es jetzt noch schlimmer werden-?   „Von mir aus kannst du auch gänzlich nackt herumlaufen.“   Stille. Was wie eine beiläufige Bemerkung klang, war in Wirklichkeit wie einer der Blitze, welcher lautstark in der Nähe einschlug; intensiv und effektiv. Meinen Puls in die Höhe treibend. Meine Ohren begannen zu glühen, von dem Seitenstoff meiner Kappe verdeckt werdend, während ich ihn mit geweiteten Augen fassungslos ansah.   Ich stand noch immer vor der geschlossenen Wohnungstür. Er am anderen Raumende an der Küchenzeile gelehnt. Seelenruhig schlürfte er seine Getränkedose, als ob er nie was gesagt hätte. Als ob er mir nicht gerade ein sehr deutliches Angebot gemacht hätte... Seine Aufmerksamkeit widmete Killer stattdessen seinem Handy.   Wenigstens hat er mich nicht erkannt..., versuchte ich mich an den letzten Halm zu klammern, der meine Nervosität minder beruhigte. Zumindest weiß er nicht, dass-   Ein erschütternder Blitzeinschlag. Das Gefrieren meines Blutes. Und die Dunkelheit. ...Folgend von dem lauten Klingeln meines Handys.   Alles passierte so verdammt schnell, dass ich es nicht begreifen konnte.   Mit leicht zittrigen Händen hielt ich mein aufblinkendes Handy, die einzige Lichtquelle neben dem Seinen. Der Display zeigte mir einen unbekannten Anrufer. Langsam, wie in Zeitlupe hob ich meinen Blick. Zu Killer schauend, der verdächtig ruhig dort hinten stand. Im nächsten Augenblick ließ er das Licht seines Handys erlöschen... womit auch mein Klingelton verstummte.   Ein Auflachen. Tief, ausgelassen und verdammt beunruhigend. Es war leise, doch in meinen Ohren deutlich hörbar. Meine Nackenhaare alarmiert stehen lassend. Ich hatte Killer zuvor noch nie lachen gehört. Es war absolut kein gutes Zeichen.   Zeitgleich ließ mich der Akku meines Handys im Stich. Natürlich genau jetzt! Womit mich nichts, außer die unheildrohende Schwärze der Dunkelheit umgab. In ihr mein Jäger lauernd, dem ich schutzlos ausgeliefert war.   Ewig anfühlende Sekunden verstrichen, in denen ich mich wie gelähmt fühlte. Mein Fluchtinstinkt mit jedem anhaltenden Moment stärker werdend, sowie mein gefrorener Herzschlag seine Impulse rapide beschleunigte. Im gleichen Augenblick traf mich die Erkenntnis.   Er weiß es... Er hat mich erkannt... Er hat mich erkannt!   Ich hörte seine Schritte. Leise, langsam, immer näher kommend. Aus Reflex wich ich zurück, mit meinem Rücken gegen die Tür stoßend, gegen die ich mich presste. Meine rechte Hand streckte ich blind in einer ungeschickten Bewegung in Richtung Türklinke, die ich so klanglos, wie möglich herunterdrückte... mehrmals. Doch war sie verschlossen.   Wann hat er...?, fragte ich mich und schluckte schwer, dabei den vergessenen Kaugummi herunter, als ich mir meiner Situation bewusst wurde. Ich stehe halbnackt in seiner Wohnung... und habe keinerlei Fluchtmöglichkeit...   Warum bin ich mit ihm gegangen, verdammt?! Warte... Ich höre seine Schritte nicht mehr-   Stattdessen spürte ich Killers blitzschnelle Handbewegung. Seine flinken Finger den Schirm meiner Kappe greifend und sie mir im selben Atemzug von meinem Kopf ziehend. Er war in meiner Nähe. Ich fühlte seine bedrohliche Präsenz in der Dunkelheit.   Mit meiner Kappe hatte er mir meinen letzten Schutz genommen. Ohne sie fühlte ich mich vollkommen hüllenlos. Anspannung und Nervosität beherrschten meinen Körper, mich völlig bewegungsunfähig machend. Wie unter Strom fühlte ich mich, meine gesamte Haut elektrisch prickelnd, ohne von Killer berührt zu werden.   Es war die Vorstellung vor dem Ungewissen, die mich wahnsinnig machte. Die Düsternis, welche mir meinen Verstand raubte. Und das grollende Donnern des Unwetters, das die Stille nur gefahrvoller werden ließ.   Es ist... verdammt aufregend...   Wie die Aufregung, welche ich verspürte, als ich zum ersten Mal den Abzug meines Revolvers drückte. Ich fühlte mich zu der Gefahr hingezogen. Deswegen war ich hier. Deswegen war ich mit ihm gegangen: Wegen dem Nervenkitzel. Wegen Killer. ...Weil er diese Emotionen in mir weckte.   Meine Stimme war das Einzige, was mir gehorchte, sodass ich sie nun zum Sprechen zwang. In die Dunkelheit flüsternd, in der Lautlosigkeit überdeutlich hörbar. Dabei verzog ich meine Lippen zu einem düsteren Grinsen.   „Hol mich...“,wisperte ich fordernd, „wenn du dich traust.“   Ein Blitz schlug geräuschvoll in der Nähe ein, zeitgleich den Raum für einen nicht greifbaren Augenblick stark erhellend. Killer stand direkt vor mir. Meine giftgrünen Augen trafen auf die verschiedenfarbigen Seinen – Eisblau und Amethyst-hellviolett – während das dämonische Schmunzeln seiner Lippen sich verfinsterte, in dunkle Begierde übergehend. Sein Halstuch war verschwunden, sowie das kurzlebige Licht, abgelöst von Dunkelheit.   Ich spürte Killers rauen Finger an meinem Hals. Langsam über meine stark pulsierende Halsschlagader fahrend, in einer fließenden Bewegung bis zu meinem Nacken streichend. Reglos verharrte ich in meiner Position, im Dunklen zu ihm aufschauend. Als ob unsere Blicke noch immer aneinander fixiert wären. Das Nähern seines Gesichts spürte ich an seinen blonden Haaren, die auf meine rechte Schulter fielen. Folgend von dem Gefühl seines Atems, welcher warm gegen meine erkalteten Lippen hauchte.   „Hast du Angst?“   Sein tiefes Flüstern ließ meinen Körper schaudernd erbeben, schickte Adrenalin durch mein Blut und berauschte meine Sinne.   „Nein“, antwortete ich düster grinsend. „Ich bin verdammt erregt.“           ###           Fucking... Penguins aggressive Direktheit macht mich gänzlich scharf...   Teuflisch schmunzelnd sah ich in der Dunkelheit zu ihm herab. Zeitgleich seine vor Erregung zitternden Finger an meiner gepunkteten Bluse spürend. Ungeduldig versuchte Penguin ihren geschlossenen Knopf zu öffnen, scheiterte mehrmals und tastete sich dann an dem eng anliegenden Stoff nach oben. Zu meinem weiten Kragen, in den er seine rechte Hand fordernd krallte.   Penguin atmete hörbar schneller, sein von milder Schokolade und überwiegend Pfefferminz umgebener Atem sich mit dem Meinigen verbindend, der von dem getrunkenen Energy ein leicht würziges Kirsch-Aroma angenommen hatte. Unsere Lippen trennten wenige Zentimeter, dem Größenunterschied wegen einige mehr, ihre Grenze einzig mein langer Pony darstellend.   Langsam strich seine linke Hand meine blonden Haare aus meinem Gesicht, hinter mein Ohr. Ehe seine Finger eine einzelne, lange Strähne locker umgriffen und sie nach unten entlangfuhren. Bis sie mühelos aus seiner Hand glitt. In einer einzigen Bewegung, ruckartig und ungeschickt, zog Penguin mich an meinem Kragen zu sich herunter, sich zeitgleich leicht auf seine Zehenspitzen stellend. Ohne Zögern überbrückte er den letzten Abstand, seine bebenden Lippen auf die schmunzelnden Meinen treffend. In einem überstürzten und impulsiven Kuss.   Ich fühlte Penguins Aufregung, seine Ungeduld und sein Verlangen über die Berührung. Federleicht, doch eng aufeinander lagen unsere Lippen. Das merkbare Zittern der Seinigen spürte ich deutlich. Mit meinen rauen Fingern seinen Nacken umgreifend, hauchte ich flüsternd gegen seine Lippen, dabei meine Mundwinkel schmunzelnd nach oben ziehend.   „Das nennst du einen Kuss...?“, fragte ich ihn amüsiert, mein tiefes Flüstern einige Tonfarben dunkler werdend, in einen dominierenden Klang übergehend. Zeitgleich hob ich mit meinem Zeigefinger Penguins Kinn leicht an. „Meine Lippen werden dir beibringen, wie man das Wort Leidenschaft buchstabiert.“   Einen Schritt nach vorne gehend, drängte ich Penguin weiter gegen die Tür. Mein rechtes Bein zwischen die Seinen platzierend, sodass der raue Stoff meiner hellblauen Jeans gegen den dünnen seiner Boxershorts rieb. Zur gleichen Zeit mit meinen Fingern blind seinen Unterarm herunter tastend, bis zu seinem Handgelenk, das ich fest umgriff, ehe ich es geräuschvoll über seinen Kopf pinnte. Mit meiner Hand in seinem Nacken drehte ich seinen Kopf leicht seitlich, den Winkel unserer Lippen ändernd, wodurch sie überkreuzt lagen. Meine Zungenspitze fuhr die Konturen seiner schmalen Oberlippe entlang, spielerisch bis zu seinem linken Mundwinkel, dabei zeitgleich meine eigenen Lippen anfeuchtend.   Erst dann ließ ich Penguin meine Begierde spüren. Sinnlich und hingebungsvoll, doch ebenso wild und hungrig. Ein Kuss, der meinem Namen alle Ehre machte: Killer; räuberisch, ruchlos, sündig. Ohne Hemmungen und Schauer erregend.   Alle Lichter pustete ich Penguin aus, ein merkbares Zittern seinen Körper durchfahrend, während der Meinige von elektrisierenden Hitzewellen durchströmt wurde. Mir wurde im Sekundentakt heiß und kalt, mein Blut gar leidenschaftlich brennend, direkt in südliche Richtung fahrend. Meinen Schwanz härtend, ihn erregt zucken lassend.   Unbewusst rieb ich meinen Oberschenkel zügellos gegen die Mitte seiner Boxershorts, durch den hellblauen Stoff meiner Hose Penguins Schwellung spürend, indessen ich den Rhythmus unserer Lippenbewegung dirigierte. Stürmisch und ungleichmäßig berührten sich unsere Lippen, die Seinen bemüht mit Meinen mitzuhalten. Sich für nicht greifbare Augenblicke voneinander trennend, bevor sie wieder miteinander verschmolzen.   Ich raubte Penguin den Atem, wie er den Meinigen. Die Luft zwischen uns von Lust erfüllt. Unsere Zungen den Tanz der Verführung tanzend, unsere Körper dabei schamlos aneinander reibend, unser Hautkontakt nur durch unsere Kleidung gestört werdend. Atemlos und gehetzt klangen die Worte, die ich Penguin im Kuss zuraunte.   „Zieh dich- für mich aus“, forderte ich ihn auf. Dunkle Dominanz meine Silben befehlend klingen lassend, indessen ich mich kurz von seinen Lippen löste, um meine gepunktete Bluse aufzuknöpfen und sie mir in der gleichen Bewegung über meine breiten Schultern abzustreifen. Mit einem sanften, doch spürbaren Biss in seine Unterlippe verdeutlichte ich mein Begehr. Dabei mit meinen unruhigen Fingern verlangend über den Stoff seiner Seiten streichend. „Ich will deinen nackten Körper spüren, Penguin.“   Vollends neben sich, schien er meine Aufforderung zu überhören. Weswegen ich im Dunklen rechts von uns nach der Kommode tastete, in deren Schublade ich eines meiner Messer versteckte. Nach kurzem Suchen bekam ich es zu greifen, klemmte mir die Klinge bestimmend zwischen meine Zähne und wartete den nächsten Gewitterblitz ab, der die Umgebung erhellen würde. Meine freien Hände nutzte ich unterdessen, um das rote Tuch um meine Hüfte zu lockern und achtlos Richtung Küchenzeile zu werfen.   „Bewege dich nicht“, war meine einzige Warnung an ihn, die er mit einem abwesenden Summen der Zustimmung erwiderte. Meine nächste Handlung war ein Vertrauenstest. Penguins leichtes Nicken konnte ich nicht erkennen, dafür hörte ich sein selbstsicheres Flüstern. „Tu es, Killer.“   In der Sekunde, als der grollende Blitzschlag ertönte, begleitet von kurzer Helligkeit, sah ich Penguins verschleierten Blick auf mir fixiert. Das Grün seiner Augen war dunkler, in sinnliche Lust getaucht. Exakt zeitgleich schwang ich meine Klinge, das hellblaue Shirt mit einem gezielten Schnitt in der Mitte teilend, ein reißendes Geräusch dabei entstehend. Im Umgang mit Klingenwaffen war ich ein Perfektionist.   Indessen ich das Messer zurück in die Schublade legte, vernahm ich das überhastete Rascheln von Stoff. Penguin entledigte sich dem zerschnittenen Hemd, meiner Anweisung Folge leistend. Im nächsten Augenblick trafen unsere freien Oberkörper aufeinander. Unsere von aufgeheizter Kälte gehärteten Nippel sich dabei kurz streifend.   Wie ausgewechselt ging Penguin in die Offensive über, seine Hemmungen vollends verbannend. Mir eine Seite von sich zeigend, die ich fucking erotisch fand. In Begleitung eines erregten Knurrens schlang Penguin seine Arme um meinen Hals, eine Hand in meine blonde Mähne krallend, während er mit einem gekonnten Sprung seine Beine um meine Hüfte klammerte.   Mein Stand kurz schwankend, stützte ich ihn mit meinem rechten Unterarm. Meine Hand dabei seinen Arsch fest greifend, der dünne Stoff seiner Unterwäsche nichts verbergend. Penguins Härte drückte gegen meine Bauchmuskeln, die Meine zwängend gegen die Innenseite meiner Jeans pressend.   Wir küssten uns unbändig, ohne Rhythmus, einzig den Rausch der Sinne auskostend. Meine freie Hand strich langsam Penguins Rücken hinab, dabei über die längliche Schnittnarbe an seinem linken Schulterblatt fahrend. Was ihn dazu brachte, leise in den Kuss zu keuchen. Zeitgleich zog er locker an meinen langen Haaren, meinen Kopf damit mühelos zur Seite ziehend. Bevor seine schmalen Lippen sich einen Weg von meinem Kinn zu meinem Hals bahnten, sanft hungrige Küsse auf meiner Haut verteilend. Sein Gesicht in meinen blonden Haarsträhnen vergraben, die wirr auf meiner Schulter lagen, wisperte Penguin mir mit lustbetonter Stimme heiser zu.   „Ich will es versaut“, hauchte er leise knurrend, in mein linkes Ohrläppchen beißend, womit er einen Stromschlag durch meinen Körper schickte. Ein lüsterner und provozierender Klang seine Worte begleitend. „Sei wild... gib mir alles, was du hast, Killer.“   Penguins Verlangen weckte den Sadist in mir. Ich war fucking pervers und stand dazu.   Er will es dreckig...?, verzogen sich meine Mundwinkel zu einem dämonischen Schmunzeln. Diesen Wunsch werde ich ihm mit Freuden erfüllen...   Ruckartig drehte ich mich mit ihm um, ihn mit einem Arm weiterhin stützend, ehe ich uns blind durch meine finstere Wohnung führte. Mit schnellen Schritten Richtung Küchentisch gehend, dessen Standort ich mit wenigen Metern erreichte. Scheppernd fielen Geschirr und leere Bierflaschen zu Boden, als ich mit meinem freien Arm die Tischplatte grob abräumte. Penguin sich währenddessen fester um meinen Hals klammernd, unsere Zungen sich fordernder umkreisend, bevor ich meine Lippen von ihm löste und seinen Körper auf den Tisch beförderte.   Ein dumpfer Aufprall folgte dem lauten Rumpeln, zusammen mit Penguins scharf gezischtem Luftholen. Teuflisch schmunzelnd stand ich vor seiner liegenden Figur, zwischen seinen Beinen platziert, im Dunklen gierig auf ihn herabblickend. Das Geräusch meines langsam öffnenden Reißverschluss' erfüllte die Stille. Meine gefranste Hose durch meine Hand verschwindend. Nur meine Boxershorts hielt meinen halb-steifen Schwanz noch zurück.   Meine Finger ertasteten Penguins Körper in der Dunkelheit. Von seinen Schultern, bis zu seinen leicht hervorstehenden Hüftknochen streichend, in einer leicht kratzenden Berührung. Meine Lippen an die Haut neben seinen Bauchnabel schmiegend, fuhr meine erhitzte Zunge langsam seinen Oberkörper herauf, über die leichten Wellen seiner Brustmuskeln. Ehe meine Zungenspitze in einer kreisenden Bewegung seinen rechten Nippel liebkoste.   Penguins Reaktion war ein lustvolles Knurren, dabei seinen Rücken leicht krümmend und mit voller Absicht seine Beule gegen die Meinige stoßend. Meine Zähne vergruben sich neckend in seiner Brustwarze, was ihn lauter Aufzischen ließ. Seine Hand zog leicht an meinen Haaren, sodass meine saugenden Lippen sich von seiner Brust lösten. Stattdessen mit gehauchten Küssen zu seinem Hals wandernd.   Sein auffälliges Verhalten brachte mich zu einer Erkenntnis, deren Gewissheit ich wollte. Mir über meine Zähne leckend, biss ich ihm mit etwas mehr Kraft in seine rechte Halsbeuge, beinahe sein Fleisch durchdringend. Ohne Blut, dafür einen länger bleibenden Abdruck hinterlassend.   Wie interessant...   Das erregte Zucken seines unter mir liegenden Körpers deutlich spürend, bestätigte er mir meine Vermutung. Sanft drückte ich meine Lippen auf die brennende Hautstelle, ehe ich ihm dunkel schmunzelnd in sein Ohr raunte.   „Du bist ein Masochist“, sprach ich meine Erkenntnis im Flüsterton aus, sadistische Begierde meine Sinne übermannend. Meine Augen blitzten gefährlich auf. Vor Erregtheit schwankte meine tiefe Stimme leicht, untermalt von düsterer Vorfreude. „Lass mich dein Begehr stillen...“   Gedanklich ging ich die Möglichkeiten durch, die sich mir durch seine sexuelle Neigung boten. Ich hatte noch nie jemanden getroffen, der meine erotische Vorliebe teilte... mit dem ich meine Sex-Phantasien ausleben konnte.   Meine schmunzelnden Mundwinkel glitten weiter nach oben. Beim alleinigen Gedanken wurde ich verfickt scharf. Mich zu beherrschen fiel mir mit jeder perversen Phantasie immer schwerer. Doch brauchte ich zunächst seine Zustimmung, sie war bedeutend für mein Vorhaben.   Penguins beschleunigter Atem zeigte mir, dass er selbst ebenso an unzüchtige Bilder dachte. Allerdings wollte ich eine Antwort aus seinem Mund hören. Kurz darauf wurde das Zimmer von einem erneuten Blitz durchleuchtet. Sein dunkles Grinsen, mitsamt dem Lustfunken seiner grünen Augen auf Meine hungrigen treffend.   „Mein Körper gehört dir.“   Sein verführerisch williger Ton war getränkt von Erotik, zugleich einen provozierenden Klang besitzend, der meine sündig-sadistische Lust anheizte.   „Sage mir, Penguin... wie sehr kannst du dich mir hingeben?“           ###           Ob ich ihm vertrauen kann...?, wiederholte ich Killers Frage in Gedanken, sie mir mehrmals durch den Kopf gehen lassend. Wenige Momente später erhielt ich meine Antwort... Ich fühlte sie.   Die Dunkelheit verlieh Killers Stimme eine ausdrucksvolle Klangfarbe der Gefahr. Meinen Sehsinn konnte ich nicht nutzen, wohingegen meine anderen Sinne verstärkt waren. Seinen Geruch nahm ich überdeutlich wahr, sowie ich jedes Geräusch lauter hörte. Jede einzelne seiner Berührungen spürte ich intensiver.   Killers raue Hände waren überall an meinem Körper. Nur kurz, seine Finger sich auf meiner Haut einbrennend, ehe sie plötzlich verschwanden. Ich wusste nicht, was er als nächstes tun würde. Die Unwissenheit war verdammt reizvoll.   Seine kaum wahrnehmbaren Schritte hallten über den glatten Fußboden, sich von meiner liegenden Position entfernend und wenige Sekunden später wieder nähernd. Einzig Killers Stimme meine Sinne ergreifend. „Ich werde dich fesseln.“ Mein Körper erschauderte unter seiner sündig-süßen Drohung.   Bestimmend umgriff er mit einer Hand meine Handgelenke, sie mit seinem Hüfttuch zusammenbindend und an einem der Tischbeine befestigend. Mit einem Ruck brachte er meinen Körper in eine diagonale Position auf der Tischplatte. Auf der oberen Ecke meine verbundenen Hände liegend, über der unteren meine gespreizten Beine.   Ich hörte das Öffnen einer Schublade. Weswegen ich meinen liegenden Kopf nach links, zur Geräuschquelle drehte. Ein leises Zischen ertönte daraufhin, die Flamme eines Streichholz' spärliches Licht erzeugend, ehe Killer den Docht der schwarzen Kerze entzündete. Er hielt sie nah vor seinem Gesicht. Seine blass narbigen Gesichtszüge umhüllt von einem dämonischen Leuchtspiel aus Halbdunkelheit und Bedrohlichkeit, sein diebisches Schmunzeln schattenhaft wirkend. Doch seine verschiedenfarbigen Augen einen gefühlvollen Kontrast erschaffend.   Killer betrachtete mich wie eine seiner Sichel-Klingen; Liebevoll, fasziniert und voller Hingabe. Als würde er mich niemand anderem überlassen wollen... Als wäre ich verdammt wertvoll für ihn. Sein Blick erfüllte meine rechte Brustseite mit spürbarer Wärme.   Meine Augen nicht von ihm abwendend, schweiften sie gedankenverloren von den mich fixierenden Seinigen, zu seiner unteren Gesichtshälfte. Das Muster seiner unsauber genähten Narben erinnerte an ein verworfenes Kunstwerk. Ein Gemälde, welches absichtlich erbarmungslos verunstaltet wurde.   Wer hat dir das angetan?, wollte ich fragen. Meine Lippen jedoch versiegelt bleibend, da ich verbittert auf sie biss. Welcher Mensch ist zu so etwas fähig...?   Killer brauchte mir keine Antwort zu geben. Ich konnte sie von seinen Augen ablesen. In ihnen seine Verwundbarkeit verborgen liegend. Seine Narben waren tiefer gezeichnet, als auf seine Haut.   Es war das Handwerk eines Arztes, der Killers Gesicht verstümmelte und sein Leben ruinierte. Wahrscheinlich bloß zum eigenen Vergnügen. Oder aus krankem Zeitvertreib heraus.   Als Killer die Kerze auf der Küchenzeile hinter sich abstellte, in den Schatten des flackernden Lichtes tretend und auf mich zugehend, beugte ich mich liegend zu ihm nach oben. Weil meine Hände gefesselt waren, stützte ich mich mit meinen Füßen auf dem Tisch hoch und streckte mein Gesicht zu dem Seinigen. Wortlos berührten meine Lippen seine verblassten Hautstellen, jede einzelne von ihnen. Langsam die empfindlichen Wundmale um Killers Wangen und seinem Kinn entlang küssend, fühlte ich das sanftmütige Schmunzeln, welches seine geschundenen Gesichtszüge formten.   Ich verstand ihn – Er verstand mich.   Ich weiß es... Weiß, wie es sich anfühlt, sein Gesicht zu verstecken...   Es bringt den Schmerz der Einsamkeit mit sich...   Letztlich trafen meine Lippen auf die Seinen. Der seelenvolle Kuss fühlte sich an, als wäre es unser Erster. Er war erfüllt von Verbundenheit, bewirkte Vertrauen und besaß Innigkeit. In diesem Augenblick wurden unsere Herzen eins. Das Gefühl der Vervollständigung erschaffend, durch Schicksalsketten verankert werdend.   „Kira“, hörte ich seine kristallene Stimme gegen meine Lippen flüstern. „Nenne mich Kira.“   Seine Hand strich mir durch meine kurzen Haare, mit der Anderen meinen Brustkorb berührend und mich mit wenig Nachdruck wieder Richtung Tisch drückend. Unsere Köpfe entfernten sich voneinander, sodass wir uns tief in die Augen sahen. Killers Blick wurde dunkler, sowie sein Stimmklang merkbar tiefer wurde.   „Dies ist der Name, den ich dich im Tenor singen lassen werde.“   Beim Sprechen griff er nach der Kerze, an deren Kopf sich zwischenzeitlich genügend flüssiges Wachs gebildet hatte. Ich wusste genau, wofür er sie benutzen wollte. Es war keine gewöhnliche Kerze... sondern eine speziell für sexuelle Vorspiele. Der Gedanke daran schickte einen warmen Schauer über meine Haut.   Killers Augen schweiften langsam über meinen Körper. In einer Hand die Kerze haltend, fuhr er mit den Fingern seiner anderen von meinem Hals herunter, bis zu meinem Bauch. Vom flackernden Schein der Kerzenflamme umgeben, erhellte sie nur ihn und mich, sich wie eine Lichtkuppel um uns legend und uns von der Außenwelt abschirmend. In diesem Augenblick existierten nur wir beide. Sein selbstbewusster Blick traf den Meinen, als er seine bestimmende Stimme erhob.   „Nenne mir zwei Worte“, forderte er mich auf, sich mit seiner Hand am Tisch abstützend und mich eindringlich ansehend. „Zwei gegensätzliche Worte, an die du dich jederzeit erinnern kannst.“   Zwei Worte...?, dachte ich kurz nach, sie willkürlich aussuchend. Nickte ihm dann leicht zu und sprach sie aus; „Sonne und Mond.“   „Welches von ihnen ist positiv, welches negativ?“, fragte er mich weiter, mir daraufhin den Sinn von ihnen erklärend. „Es sind Sicherheits-Worte, mit denen du mich leiten kannst.“   Also so etwas, wie ein `Ja´ und `Nein´? Ich verstehe... So bietet er mir eine Möglichkeit, ihm mitzuteilen, ob es mir gefällt und wann er aufhören soll...   „Sonne für `Ja´, Mond für `Nein´“, teilte ich ihm meine Entscheidung mit, ein verstehendes Summen seinerseits erhaltend. Die Ungeduld mich zeitgleich ergreifend, sodass ich nachdrücklich an dem Stoff meiner Fesseln zog. „Ich will es! Tu es, Kira- ...Ahnn!“   Fiel der erste Wachstropfen auf meine Haut, was mich zischend knurren ließ. Meine rechte Schulter berührte er, eine Temperatur zwischen warm und heiß besitzend, ein leichtes Brennen verursachend. Das Wachs trocknete nicht. Es bestand aus einer öligen Substanz, Massageöl ähnelnd. Langsam lief der einzelne, grau-schwarze Tropfen meine Schulter herab, über meine Brust, bis zu meiner rechten Brustwarze. Dabei eine leicht glänzende Spur auf meiner Haut hinterlassend. Killer verfolgte die dunkle Wachsperle gar fasziniert, sowie er meine Reaktionen genauestens beobachtete.   Lustvoll knurrend wandte ich mich auf dem Tisch, meinen Rücken gegen die glatt-raue Oberfläche drückend. Zeitgleich das neuartige Gefühl auf mich wirken lassend, welches verdammt erotisierend war.   „Gefällt es dir?“ „Verdammt, ja!“   Der nächste Tropfen traf meine linke Brustknospe, die bei der heißen Berührung spürbar härter wurde. Killers Finger strichen sanft über sie, das ölige Wachs auf meiner Haut leicht massierend verteilend. Die Substanz ließ meine Hautpartien noch empfindlicher werden, regelrecht glühen, sodass ich mehr von dem Gefühl spüren wollte.   „`Sonne´!“   Sofort kam Killer meinem Verlangen nach. Wie einen Pinsel hielt er die Kerze in seiner Hand, führte sie wie ein malerischer Künstler, dessen Meisterwerk ich war. Wachsstrich um Wachsstrich folgte, meinen Oberkörper in brennende Lust verwandelnd. Es fühlte sich an, als würden kleine Flammen auf meiner Haut tanzen.   Immer heftiger wandte ich mich vor ihm. Meine Lippen und Augen waren aufeinander gepresst. Zurückhaltende Knurrlaute meinen Mund verlassend, während ich mehrmals ruckartig an dem fesselnden Tuch zog. Wodurch ich es lockerte und eine meiner Hände befreite.   Flüchtig sah ich mit seitlich gelegtem Kopf zu Killers Körper, mein verschleierter Blick seine deutlichen Muskeln herab wandernd, ehe meine Augen sich auf die erhobene Mitte seiner hellgrünen Boxershorts fixierten. Meine Hand fand wie von selbst zu ihrem Ziel, meine Finger sich um seine steife Männlichkeit legend und sie durch den dünnen Stoff bestimmend reibend.   „Fuck!“, stieß Killer zwischen zusammengebissenen Zähnen aus. Mein Handgelenk dabei blitzartig grob umfassend und es von seiner Mitte wegziehend. Zeitgleich unbeabsichtigt mehrere Wachstopfen auf meine rechte Brustseite träufeln lassend, welche die empfindliche Hautstelle unangenehm röteten.   „Mond!“, benutzte ich das negative Sicherheits-Wort, welches Killer augenblicklich aufhören ließ. Die heruntergebrannte Kerze stellte er neben mir auf dem Tisch ab, beugte sich zu mir herunter und küsste mich entschuldigend. Seine beiden Hände sanft und vorsichtig über meine minder gerötete Haut streichend, sodass der kurze Schmerz langsam verblasste.   Im Kerzenschein sahen wir uns in die Augen. Die wenigen Sekunden sich wie Minuten anfühlend, in welchen wir in die Seele des anderen blickten. Ich vertraute ihm. Er hatte mich nicht mit Absicht verletzen wollen, dem war ich mir absolut sicher. In den liebevollen Kuss nickend, gab ich ihm zu verstehen, dass ich okay war.   Kurz darauf fuhren seine Fingerkuppen meine Brust nach unten, zu meiner dunkelblauen Boxershorts, deren Bund seine Finger umgriffen. Stück für Stück zog er sie mir aus. Ich mein Becken leicht anhebend, ihm freies Geleit lassend. Als er sich aufrichtete, lag ich vollkommen nackt vor ihm. Meine pulsierende Erektion seitlich neben meinem Hüftknochen liegend.   Schmunzelnd pustete Killer die Kerze aus. Womit uns abermals die völlige Dunkelheit umgab. Was hat er vor-?   Ich spürte Killers Haarsträhnen an meinem Unterkörper, ihre Spitzen langsam immer weiter auf meine Haut fallend, je tiefer er seinen Kopf senkte. Seine lange Mähne lag teils auf meinem Unterbauch, teils links und rechts auf meinen Oberschenkeln. Als mir bewusst wurde, was er tun wollte, weiteten sich meine Augen.   E-Er will... E-Er wird...   „Ich werde dich zum Kommen bringen, Penguin... und es gibt nichts, was du dagegen tun kannst.“   Verdammt-!   Unfähig dazu einen klaren Gedanken zu formen, ballten sich meine neben mir liegenden Fäuste, als ich es fühlte. Ihn fühlte. An der empfindlichsten Stelle meines Körpers.   Killers erhitzte Zunge leckte den herunterlaufenden Lusttropfen von meinem stehenden Glied, in gegensätzlicher Richtung meinen Schaft herauf, bis zur Penisspitze. Sanft schmiegten sich seine kühlen Lippen um meine Eichel, leicht an ihr saugend und spielerisch seine Zunge gegen sie stoßend. Seine warme Zungenspitze und seine eisigen Lippen den Kontrast von Hitze und Kälte erzeugend, der mich meiner Sinne beraubte. Mit einem kräftigen Biss auf meine Unterlippe versuchte ich vergeblich mein atemloses Aufstöhnen zu unterdrücken.   Meine Finger suchten verloren Halt. Mit meiner linken Hand umgriff ich krampfhaft den Rand der Tischplatte, zeitgleich meine Rechte in die Haare seines Hinterkopfs krallend. Schamlos bewegte Killer seinen Kopf auf und ab, seine benässten Lippen dabei verengend und lockernd. Sein Speichel eine heiße Spur auf meinem Penis hinterlassend. Feuchte Geräusche füllten die dunkle Stille, in meinen Ohren immer lauter werdend. Die ruchlosen Klänge brachten mich um meinen letzten Verstand.   Unterbewusst nahm ich das klickende Öffnen eines Verschluss' wahr. Doch wusste ich es erst zu deuten, als ich seinen öligen Finger an meinem Eingang spürte. Langsam umkreiste er ihn, zärtlich meine Eichel leckend, mich damit ablenkend. Dann senkte Killer abrupt seinen Kopf, meine Erektion vollständig in seinen feucht-warmen Mund aufnehmend. Zeitgleich drang sein Finger langsam in mich ein.   Ich drückte meinen Rücken keuchend durch, krallte meine Hand fester in seine Haare und legte meinen Kopf ruckartig in meinen Nacken, dabei mit meinem Hinterkopf unmerklich gegen die Tischplatte stoßend. Meine geschwollene Mitte wurde härter, empfindlicher, zwischen Killers Lippen zur vollen Größe wachsend. Die Grenze meiner Selbstbeherrschung war endgültig erreicht. Mir war es egal geworden, ob er mich hörte. Weswegen ich nun schamlos meiner Lust Ausdruck verlieh.   Killers Finger war vollkommen in mir eingedrungen. Nach kurzem Gewöhnen an das neuartige Zwicken entspannte ich mich mit mehrmaligen, tiefen Atemzügen. Die muskulöse Entspannung auch für ihn spürbar, sodass er seinen Finger langsam, in einer lockenden Bewegung in mir krümmte. Zeitgleich wurde Killers Kopfbewegung schneller, seine Lippenberührung hungriger und sein Saugen intensiver.   Verflucht, wenn er nicht aufhört-, fand er meinen Lustpunkt, meinen Gedanken sofort wegfegend. „Hör verdammt nochmal nicht auf, Kira!“   Mit der doppelten Stimulierung brachte er mich zur lustvollen Ekstase. Mich rapide zum Höhepunkt treibend. Pure Gelüste spiegelten sich in meinen Augen wider, die in der Dunkelheit an meinem liegenden Körper herab, zu ihm blickten. Im gleichen Moment erhellte ein entfernter Lichtblitz die Räumlichkeit. Killers animalischer Blick fixierte mich. Bedingungslos auf mir ruhend. Seine verschiedenen Augenfarben von einer dunkleren Nuance gezeichnet werdend; Eisblau übergehend in winterliches Nachtblau, Hellviolett mystisches Lila reflektierend.   Selbst als das kurzlebige Leuchten erblasste, spürte ich Killers ausdrucksvollen Blick noch immer. Wie in Trance nahm ich alles wahr, einzig seine leidenschaftlichen Berührungen fühlend, welche mich einen intensiven Lustrausch verspüren ließen. Das zwängende Drücken meines Glieds in seinem bewegenden Mund war gar unerträglich. Ein prickelndes Brennen sich über meine gespannte Haut ziehend, am intensivsten auf meiner Eichel fühlbar. Zeitgleich stieß sein Finger immer und immer wieder gegen meinen Lustpunkt.   Ich wollte ihn warnen. Wollte es ihm sagen. Doch brachte nichts, als unverständliche Worte hervor. Einzig die vier Buchstaben seines Namens erkenntlich zwischen meinen geöffneten Lippen hörbar. Killer ignorierte mein gröberes Ziehen an seinen Haaren, mich hemmungslos weiter befriedigend.   Er hörte mit seiner sündigen Folter nicht auf. Ich hatte keine Chance mich dagegen zu wehren. Letztlich kam ich zwischen Killers schmunzelnden Lippen.   Vollkommen in meinem Höhepunkt gefangen, entlud ich mich heftig zuckend in seinem Mund, sein eingedrungener Finger von meinen sich verengenden Wänden umschlossen werdend. Schwer nach Atem ringend, waren meine Gedanken von Glücksgefühlen berauscht, sodass ich nur unterbewusst wahrnahm, wie Killer langsam von mir abließ und sich von mir entfernte. Sein Schlucken, das Nachspülen mit Energy, sowie seine Worte hörte ich ebenso gedämmt, meine Sinne verschleiert von sexueller Erfüllung bleibend.   „Du siehst fucking sexy aus, wenn du kommst“, raunte Killer mir mit erregt tiefer Stimme zu, was mich mit halb geschlossenen Augen zu ihm aufsehen ließ. Mein zerstreuter Verstand nicht realisierend, dass der Stromausfall vorüber war und ich in vollster Helligkeit vor ihm lag. Das Licht blendete meine Augen, weshalb ich sie wieder schloss. Stattdessen seinem dominierend dunklen Stimmklang lauschend.   „Nun... werden unsere Körper Eins werden.“           ###           Beherrsche dich, Kira... Nur noch etwas länger...   Atemlos keuchend lag Penguin vor mir, seine Augen mit seinem Unterarm bedeckend. Seine Lippen waren leicht geöffnet, seine zerbissene Unterlippe rötlich geschwollen. Ein hauchdünner Schweißschimmer matt glänzend auf seiner Haut abgezeichnet, sein Brustkorb sich schnell hebend und senkend.   Wie der Blick eines Jägers prägte ich mir jeden Muskel seines nackten Körpers ein. Zu seiner Tätowierung schweifend, deren Blitz-ähnelnde Tribal-Musterung ich verfolgte. Vom Licht glanzvoll untermalt, wirkten die vereinzelten Patronen der Tribal-Spitzen Silberfarben. Beginnend bei seiner linken Rippenseite, verliefen die schwarzen Linien seitlich zu seinem Unterbauch. Grenzend an seinen Hüftknochen, endend bei seinem rasierten Intimbereich, neben dem sein halb-erschlaffter Penis lag.   Als meine Fingerkuppen die schwarzen Konturen federleicht entlang strichen, durchfuhr ein merkbares Zittern Penguins Körper, der durch seinen Orgasmus überempfindlich geworden war. Ich besaß die vollkommene Kontrolle über ihn. Er mir Macht über sich gebend. Bedingungsloses Vertrauen uns verbindend.   Wir waren wie die Gegensätzlichkeit einer zweischneidigen Klinge; Ihr Schliff an einer Seite rau, gezeichnet vom Leben. Die andere glatt, geprägt von ungetrübter Reinheit. Sie waren Eins. Ohne sie beide würde die Klinge zerbrechen.   Meine Unterarme griffen unter Penguin, seine Schulter und seine Knie umfassend, ehe ich ihn hochhob. Locker lag er in meinen Armen, ich ihn nah an meiner trainierten Brust haltend, während ich ihn langsamen Schrittes Richtung Schlafzimmer trug.   Meine Lippen die Seinen berührend, in einem rauen Kuss, ließ ich seinen Rücken auf mein Bett gleiten. Ihm einen letzten Blick zuwerfend, entfernte ich mich daraufhin vom Bett. Zwischenzeitlich fand Penguin seine Stimme wieder, die leicht kratzig klang.   „Wohin...?“, wurde seine leise Stimmfarbe undeutlicher, seine Frage in einem nuschelnden Ton untergehend. Mit verschleiertem Blick verfolgte er meine Schritte, während ich um das Einzelbett herumging, zum Bettende.   Mich auf den Boden kniend, zog ich die dunkel-holzige Truhe unter dem Bett hervor, deren Schlüssel ich an einem sicheren Ort aufbewahrte; in einer winzigen Einkerbung unter einer leicht angehobenen Holzdiele im Fußboden. Niemand wusste von der Truhe. Niemand sollte von ihr erfahren. Sie war mein dunkelstes Geheimnis, welches ich mit Penguin teilen würde.   Mit einem Klicken schloss ich die beinahe verstaubte Holzkiste auf, ihren Deckel in Begleitung eines leisen Quietschen anhebend, bevor ich über den Bettrand schmunzelnd zu Penguin aufsah.   „Was hältst du von Intimschmuck?“, fragte ich ihn ruchlos und direkt, den Türkisfarbenen Penisring in meinen Fingern haltend und ihm zeigend. Woraufhin Penguins Gesichtszüge aufglühten und er seinen Kopf seitlich drehte, meinen Blick meidend.   „I-Ich weiß nicht...“, war seine gewisperte Antwort kaum hörbar, ehe er aus seinen Augenwinkeln erneut zu mir sah, ein leichtes Grinsen seine Lippen zierend. „Aber einen Versuch ist es wert.“   Er ist also experimentierfreudig?, stellte ich amüsiert fest, einen letzten Blick auf den vielfältigen Inhalt der Truhe werfend, den ich nach und nach zusammen mit ihm austesten konnte. All die Möglichkeiten, welche er mir bietet...   Fuck... Die alleinige Vorstellung lässt mich stahlhart werden...   Meine zuvor leicht abgesenkte Härte wurde plötzlich steifer, denn je. Ich war schmerzhaft hart, konnte nicht länger warten, brauchte Erlösung. Hier und jetzt wollte ich Penguin nehmen.   Schritt für Schritt näherte ich mich ihm. Meine Augen nicht von ihm ablassend, wie ein Löwe seine Beute fixierend. Mit einer Bewegung verschwand meine beengende Boxershorts, mein zuckender Schwanz hervorspringend, auf den Penguins Blick fiel. Mit der nächsten Bewegung kletterte ich zu ihm aufs Bett, mich kniend zwischen seinen gespreizten Beinen platzierend, schmunzelnd auf ihn herabblickend.   Meine Fingerrücken strichen seinen rechten Oberschenkel nach oben, ehe ich sein rechtes Bein leicht anhob und spielerisch in die Innenseite seines Oberschenkels biss. Meine Hand umgriff Penguins erwachendes Glied, ihm mit der anderen den Penisring langsam überstreifend. Bis das biegsame Schmuckstück seinen Platz am Ende seines Schafts fand. Wachsam beobachtete ich dabei seine Reaktion.   „Wie fühlt es sich an?“, wollte ich wissen. Penguins Antwort ein widerwillig zugegebenes; „Nicht schlecht...“   Schmunzelnd beugte ich mich zu ihm herunter; „Gut...“, hauchte ich gegen seine Lippen, die ich hungrig küsste. Dann sah ich an Penguins Körper herab, langsam wieder zu seinem Gesicht schweifend.   „Wie kannst du nur so erotisch sein?“, flüsterte ich zu mir selbst sprechend, während ich versunken in seine giftgrünen Augen blickte. „So... fucking... sexy.“   „Dito“, grinste Penguin mich verträumt an, sein sanfter Blick meine verblassten Wundmale betrachtend. Sein Handrücken strich behutsam über die Narben an meinem gefühlsarmen Kinn. Mir mit seiner Wertschätzung zeitgleich eine Kugel in meine linke Brustseite setzend.   Peng – Ein Schuss; Ein Volltreffer. Penguin zwang mein Herz in die Knie.   Ich will ihn... will ihn besitzen... ihn festhalten... ihn beschützen... Nur er kann es sein...   Aus meinen Gedanken gerissen, zog ich die Luft scharf ein, als seine kühlen Finger sich um meine erhitzte Männlichkeit legten. Provokant grinsend sah Penguin mich an, langsam mit wenig Druck seine Hand auf und ab bewegend, meine unstillbare Lust entfachend. Gleichzeitig gab er mir damit das Zeichen, dass er bereit für mich war.   Penguin rieb meine Härte weiter, indessen ich ihn auf mich vorbereitete. Diesmal mehr Gleitgel und mehr Finger verwendend, einen nach dem anderen in ihn eindringen lassend. Sein Penis wuchs erneut zur vollen Größe an, von dem Silikonring um sein Schaft-Ende zurückgehalten werdend, sodass er zischend aufatmete und er seinen Griff um meinen Schwanz verfestigte. Seine Lustlaute, mitsamt seiner beschleunigten Reibung schickte heiße Stromwellen durch meinen Körper. Von Sündengefühlen überschwemmt, sah ich ihn verlangend an.   „Dreh dich um.“ „Wa-?“ „Knie vor mir!“   Animalische Dominanz verfinsterte meinen Befehl. Meine tief raunende Stimme ihn willenlos werden lassend, sodass er meine Anweisung ohne Zögern ausführte. Während Penguin seine Position änderte, griff ich nach der Kondompackung, die ich mit einem reißenden Geräusch gehetzt öffnete. Mir die Latex-Hülle über meine Länge rollend, rieb ich sie mit genügend Gleitgel ein, ehe ich zu meiner Lustbeute aufschaute. Penguin bot mir einen fucking erotischen Anblick, der verboten gehörte.   Beherrsche dich... Beherrsche dich...   Lüstern sah Penguin über seine Schulter zu mir, mit einer Hand seine Arschbacke spreizend, absolut nichts verhüllend. Willig streckte er mir seinen Hintern entgegen, auf dessen rechte Hälfte ich kräftig schlug, ehe ich meine Finger in sein Fleisch krallte. Was ihn knurrend keuchen ließ.   Beherrsche dich, Kira...   Von hinten beugte ich mich über ihn, seine Lippen suchend und sie stürmisch mit den Meinen angreifend. Wild tanzten unsere Zungen in der Luft, unser brennender Atem sich verbindend, Adrenalin durch unsere Körper schießend. Ich wurde süchtig nach ihm. Musste meine Sucht stillen. Augenblicklich.   Beherrsche d- Fucking! Mein Limit ist endgültig erreicht!   Mich wieder langsam aufrichtend, nahm ich meinen erwartungsvollen Schwanz in meine Hand und positionierte meine Spitze von hinten an seinem geweiteten Eingang. Nun wird Penguin Mein werden...   Mein Blick fiel auf die längliche Narbe an seinem linken Schulterblatt, über die ich kurz und langsam nach oben leckte. Eine brennende Spur auf seiner Haut hinterlassend, bevor ich ihm sanft in seinen Hals biss. Meine letzten Worte waren ein zahmes Knurren, liebevoll und leidenschaftlich aus tiefster Brust gesprochen.   „Spüre die Gier...“, atmete ich ihm flüsternd in sein Ohr. „Meine Gier nach dir...“   Zeitgleich drang ich in ihn ein. Rücksichtsvoll, Millimeter für Millimeter, tiefer in ihm versinkend. Erst nur meine Schwanzspitze, dann jeden Zentimeter meiner Länge, bis meine Eier seinen Arsch berührten.   „Verd-! / Fuck!“   Hemmungslos verliehen wir unserer Lust Ausdruck; Unser beider Fluchen mit einem Biss erstickt werdend. Er auf seine Unterlippe beißend, ich in sein Fleisch.   Mich nur mühevoll zurückhalten könnend, bohrten sich meine Zähne in Penguins rechte Schulter, ihn mit dem lustvoll brennenden Biss-Schmerz ablenkend. Seine warme Enge nahm mich langsam in sich auf. Von seinem vorherigen Höhepunkt war er entspannter und sensibler. Wohingegen ich durch meine lange Zurückhaltung das süß-sündige Gefühl fucking intensiv spürte. Einmal zuckte mein Schwanz heftig in ihm. Ehe unsere Körper vollends verschmolzen waren.   Entschuldigend leckte ich ihm über die sichtbare Bisswunde, schwer atmend gegen sie hauchend.   „Alles... okay?“, brachte ich die beiden Worte atemlos erregt über meine Lippen. Ein leichtes Nicken seinerseits erhaltend. Er zeitgleich seinen Kopf seitlich legend, über seine Schulter zu mir schauend, sein sinnlich blitzender Blick den triebhaften Meinigen findend. „Lass mich- ...deine Leidenschaft spüren, Kira.“   Penguins begehrenden Worte waren es, mit denen er meinen Körper in Ketten der erotischen Ekstase fesselte. Ein intensiver Stromschlag mich zeitgleich zum sofortigen Handeln zwingend. Langsam zog ich mich aus ihm heraus, im selben Atemzug wieder tief in ihn stoßend.   Penguins Hände krallten sich in das Bettlaken, die Meinen links und rechts in seine Arschbacken, die ich spreizte, damit ich noch tiefer in ihn eindringen konnte. Seinen Lustpunkt treffend, ließ ich ihn meinen Namen immer und immer lauter rufen.   Im Rhythmus des wilden Verlangens fickte ich ihn. Erst langsam, dann schneller, dann wieder langsamer. Meine Triebe den Takt angebend.   Mit einer Hand hielt ich seine Schulter, die andere seinen Arsch umfassend, in den ich meinen Schwanz versenkte. Unter uns das schmale Bett quietschend bebend, unsere Körper es hin und her bewegend, sodass der Kopfteil des Bettes mehrfach geräuschvoll gegen die Wand stieß.   ...Doch durch das heftige Wackeln löste sich plötzlich die Sichel über meinem Bett. Rapide raste ihre scharfe Klinge herab zu Penguins Nacken, der die Gefahr nicht bemerkte. Es geschah im Bruchteil einer Sekunde. Meine geübten Reflexe schneller, als mein Verstand reagierend. Blitzartig legte ich meinen rechten Arm von hinten um Penguins Brust, ihn ruckartig zu mir hochziehend und seinen Rücken nah an meinen Oberkörper pressend.   Die Klinge glitt haarscharf an Penguin vorbei, dabei einige meiner Haarspitzen in der Luft durchtrennend. Ehe sie mit einer Rotations-Bewegung über die Matratze schwang und ihre Spitze mit einem dumpfen Aufprall im Dielenboden stecken blieb. Aus dem Augenwinkel sah Penguin kurz zu der geschwungenen Sichel, ihr jedoch keine weitere Beachtung schenkend. Zu sehr waren wir beide vom Rausch der Erregung ergriffen, als dass wir die Gefahrensituation begriffen hätten. Die sexuelle Spannung zwischen uns war unerschütterlich.   Penguin war nicht mehr Herr seiner Sinne, zu oft hatte ich seinen Lustpunkt getroffen, ihn mich spüren lassen. Seine zitternden Beine gaben nach, während ich seinen Rücken weiter gegen meine Brustmuskeln drückte. Sein Körper einzig von mir gehalten werdend. Halt suchend krallten sich seine Finger in meinen Unterarm, bevor ich ihm betont in sein Ohr atmete. Perverse Nichtigkeiten zuflüsternd, während ich gierig seinem Stöhnen lauschte.   „Mir gefällt, wie du klingst, wenn ich dich ficke.“   Meine blonden Haare bewegten sich im Takt meiner Stöße. Einzelne Strähnen an meinem Rücken klebend, Andere über Penguins Schulter liegend und an seiner Wachs geölten Brust haftend. Seinen Hinterkopf drückte er keuchend gegen meinen Oberkörper, sodass ich seine Lust erfüllte Mimik beobachten konnte. Mit ihr brachte er mich beinahe zum Abspritzen.   Mein Stoß-Rhythmus schwankte, wurde unkontrollierbar. Ich durfte nicht nach unten schauen. Durfte nicht sehen, wie ich in ihm eintauchte. Besessen vor Lust, hätte es mich meiner letzten Fassung beraubt. Die feuchten Geräusche, von unseren ungehemmten Stimmen übertönt werdend, mitsamt dem Gefühl, wie ich in ihn eindrang, brachten mich bereits um meinen Willen. Ich wollte nur noch Eines. Und nur er konnte es mir geben.   Penguin weiter an mir haltend, sah ich zu seiner Männlichkeit, die durch den Penisring deutlich härter als zuvor war. Der Schmuck staute sein Blut, zögerte seine Erlösung heraus und ließ sie ihn letztlich noch intensiver spüren. Ich besaß die alleinige Macht über seinen Orgasmus.   „Sag es...“, raunte ich ihm dominierend zu, dabei meine Stöße verlangsamend. „Sag mir, wem du gehörst, Penguin.“   „I-Ich-“ „Lauter!“ „Dir! Ich- ...Gnnr... gehöre dir, Kira!“   „Verdammt richtig!“, knurrte ich ihm zu, härter in ihn stoßend, immer und immer schneller. Nur durch meinen Schwanz wollte ich ihn kommen lassen. Nur durch meine Stöße. Gänzlich durch seinen Lustpunkt.   Doch Penguin rieb sich selbst. Hektisch und lüstern. Dabei zog er mehrmals scharf die Luft ein. Mit einem tiefen Knurren nahm ich seine Hand, die ich fest in die Matratze drückte. Unsere Finger waren ineinander gelegt, mein Griff unerschütterlich.   „Komm durch mich“, flüsterte ich ihm knurrend in sein Ohr. „Dies ist der einzige Weg, es zu beenden...“   Ich zog mich vollends aus ihm heraus, Penguin in die Augen sehend, ehe ich meine volle Länge in ihn stieß. Im gleichen Moment riss er seine Augen auf, drückte seinen Rücken gegen mich und rief meinen Namen. Seine Stimme zitterte vor Lust.   Zu spät bemerkte ich, wie er sich enger um mich schloss. Seinen zweiten Orgasmus erfahrend. Und mich mit sich riss. Meine Selbstkontrolle zersplitterte. Die sexuelle Erfüllung mich bezwingend. „Fuuuck, Pen- guin! “   Zwei letzte Stöße, dann sprang ich über die Klinge. Mich schubweise in ihm ergießend. Das Zucken seiner Wände um meine pulsierende Größe spürte ich überdeutlich. Seine bebende Enge eine noch intensivere Lustwelle in mir erzeugend, sowie der Penisring sie ihm verpasste. Zitternd befleckte Penguin mein Kissen, weniger weiße Tropfen spritzend, indessen sich meine warmen Samen in dem Kondom verteilten.   Gefangen im beglückenden Rausch, durchfuhren heiße Schockwellen meinen Körper, der den Seinen kaum aufrecht halten konnte. Ruckartig erschlafften meine Muskeln hinter Penguins bebenden Figur, ihn langsam loslassend. Wodurch er kraftlos mit seiner Körper-Vorderseite in die weiche Matratze fiel. Durch die abrupte Bewegung rutschte mein absinkendes Glied langsam aus ihm heraus, ehe es mit einem nassen Geräusch gänzlich hervor geglitten war. Das benutzte Kondom entsorgte ich im Mülleimer, bevor ich Penguin den Penisring auszog.     Unsere hektischen Atemlaute durchfluteten den Raum, dessen Luft nach dem Sündenspiel unserer Körper roch. Beide ließen wir das Gefühl der Euphorie auf uns wirken, versuchten zeitgleich unsere Atmung zu normalisieren und genossen den Augenblick der Zweisamkeit. Hinter Penguin kniend, legte ich meine Arme erschöpft um seinen liegenden Körper. Seine Wärme spürend, sowie ich ihn die Meinige fühlen ließ.   Mehrere Minuten verstrichen. Ein gar ewig anhaltender Moment, der nur uns allein gehörte.   Die plötzliche Stille wirkte überaus befremdlich auf mich. Jedoch war sie nicht unangenehm. Schmunzelnd sah ich Penguin an, ihm einen Kuss auf seine Stirn hauchend, an der vereinzelte Strähnen seines kurzen Ponys hafteten.   Er ist braunhaarig..., stellte ich in Gedanken versunken fest, zuvor nicht auf Äußerlichkeiten geachtet habend. Er ist genau mein Typ...   Doch... habe ich bisher nicht einmal gewusst, dass ich einen Typ besitze...   Penguin war der Erste, der die Stille durchbrach. Seine leise Stimme besaß einen überraschend schuldbewussten Ton.   „Ich... muss dir etwas sagen“, begann er zurückhaltend, seine Worte nichts Gutes verheißend. Fragend sah ich ihn an, geduldig darauf wartend, dass er weitersprach. „Deine Narben... Es war ein Arzt, oder?“, biss er sich auf seine Unterlippe, während ich zustimmend nickte. „Du... hasst Mediziner“, schlussfolgerte er richtig, mich zeitgleich an meine Abneigung zu dem Chirurgen meines besten Freundes erinnernd. Aber was hat das mit Penguin zu tun? Er ist doch ein Krankenpfleg-   „Ich bin Arzt.“ Verwundert sah ich ihn an. Er meinen Blick meidend. „Ich saß bloß zufällig am Empfang, als du in der Klinik warst...“   Ein... Arzt?   Meine Finger drückten sich fester in seine Brust. Nicht der veralteten Verbitterung wegen. Nein, diese Emotion empfand ich nicht mehr. Sondern weil ich ihn näher an mir halten wollte.   „Es ist mir gleichgültig“, sprach ich schließlich meinen Gedanken aus, sodass Penguin die angehaltene Luft wieder ausatmete. Erneut hüllte sich das Schweigen um uns, während ich meine Lippen zu einem gefühlvollen Schmunzeln verzog.   „Penguin?“, wisperte ich sanft seinen Namen, woraufhin er seine geschlossenen Augen leicht öffnete. Das Grün seiner verdunkelten Augenfarbe in seelenvolles Smaragdgrün übergehend. `Wirst du Mein werden?´, wollte ich ihn fragen, meine Lippen die Buchstaben wortlos formend, sodass er die Frage von ihnen ablesen konnte.   Stille. Ewig anhaltend, mit jeder Sekunde schwerer werdend. Nur zögernd öffnete Penguin seinen Mund, Unsicherheit seinen Blick tränkend. Meine linke Brustseite zog sich schmerzlich zusammen. Der Schmerz sich gleichermaßen in meinen Augen widerspiegelnd. Jeder meiner Herzschläge schnürte mir weiter die Luft ab, bis Penguin letztlich zum Sprechen ansetzte.   „Ich-“   Seine Antwort sollte ich niemals hören. Ein lautes Hämmern an meiner Haustür ihn unterbrechend und uns beide synchron zusammenfahren lassend. Unser intimer Moment war augenblicklich zerstört.   Immer lauter wurde das Klopfen, nicht aufhörend, sodass ich reagieren musste. Ein letztes Mal küsste ich Penguin auf seine verstummten Lippen, er sich nicht dagegen wehrend, bevor ich aufstand. Meine Boxershorts vor dem Bett einsammelnd, zog ich sie schnell an, schloss die Schlafzimmertür hinter mir und ging dann Richtung Wohnungstür.   Ich war fucking angepisst. Meine Laune am tiefsten Tiefpunkt angelangt. Weswegen ich die Tür ohne Rücksicht aufriss.   „Jo, Killer! Kann ich mein Handy bei dir aufl-?“, wollte ich Heat die Tür vor der Nase sofort wieder zuschlagen. Doch klammerten sich rot lackierte Finger zwischen Tür und Rahmen, sie kraftvoll wieder aufreißend.   Kids dreckigstes Grinsen präsentierte er mir auf seinen roten Lippen. Seinen Unterarm gegen den Türrahmen stützend, musterte er mich von oben bis unten. Er konnte sich seinen überflüssigen Kommentar ja doch nicht verkneifen.   „Du siehst durchgevögelt aus“, lachte Kid dreckig, seine grinsenden Mundwinkel sich weiter auseinander ziehend. Meine Haare standen tatsächlich wild in alle Richtungen, was ich nun auch bemerkte. Natürlich reichte ihm das nicht. Er wäre nicht Kid, wenn er nicht noch eins draufsetzen würde. „Die Wände unserer getrennten Schlafzimmer müssten echt Mal erneuert werden...“   Danke für diese wichtige Information... Und du bist nur hergekommen, um mir das zu sagen?   Bis jetzt bist du nicht mal Zuhause gewesen... Du riechst nach Desinfektionsmittel...   Rau auflachend hielt Kid die mitgebrachte Rumflasche in die Luft. „Killer hat sein Kriegsschiff versenkt! Das muss gefeiert werden!“   Kid ignorierend, teilte ich Heat mit meinen stummen Lippen mit: `Bring ihn weg von hier!´ Und löste so meinen Gefallen von ihm ein.   In dem Augenblick, als Kid seinen Arm vom Türrahmen nahm um den Korken der Flasche zu öffnen, schlug ich die Tür geräuschvoll zu. Meine beiden Besucher vor ihr stehen lassend. Heats enttäuschtes: „Alles klar, Kumpel... Aber was ist mit meinem Handy?“, überhörte ich dabei bewusst.   Mir meine Hand seufzend an meine Stirn haltend, ging ich zurück zu meinem Schlafzimmer. ...Doch gefror ich in der Schlafzimmertür, als ich das leere Bett entdeckte. Neben ihm mein durchwühlter Kleiderschrank und ein benutztes Handtuch. Über ihm das weit offen stehende Fenster, das zum Hof des Wohnhauses führte.   Penguin ist abgehauen..., erkannte ich verbittert, die Situation verstehend. Er ist... vor meiner Frage geflohen...   Langsam ging ich auf das zerwühlte Bett zu, mich auf die Matratze sinken lassend und mir mit meiner Hand abwesend durch mein wildes Haar fahrend. Fuck! Krallten sich meine Finger in meine Mähne. Ich Idiot! Ich hätte ihn nicht allein lassen sollen...   Doch welches Recht besitze ich? Ich werde ihn nicht zwingen, bei mir zu bleiben...   Grob ließ ich mich nach hinten, in die Matratze fallen. Nachdenklich zur Decke starrend. Minutenlang. ...Bis ich den weichen Gegenstand unter meinem aufliegenden Hinterkopf bemerkte. Augenblicklich zog ich das Objekt hervor. Meine rechte Hand in den Stoff greifend, der ein dunkles Marineblau trug. Es war Penguins Kappe.   Fest hielt ich sie in meinen Händen über mich. Auf ihrem Schriftzug ruhte mein abwesender Blick. Meine Gedanken indessen durch meinen erschöpften Geist rasend. Zig Fragen, die ich mir selbst stellte. Eine Antwort fand ich auf keine.   Habe ich ihn verschreckt? ...Ihn verletzt? Bin ich zu weit gegangen?   Was... habe ich falsch gemacht?   Alle Fragen waren nichtig. Nur auf eine einzige wollte ich eine Antwort.   `Wirst du Mein werden?´   Penguins Antwort sollte ich niemals hören... Doch sollte ich sie lesen.   Sie stand auf dem Notizzettel, der in der Innenseite seiner Kappe klebte.   Zwei Buchstaben, deren Wert für mich gänzlich unschätzbar waren.   . . .   `Ja´           ###           . . .   Nein! Bleib mir vom Leib, du Irrer!   Au- ...verdammt- ...Au- ...verdammt-   Halb hinkend, halb rennend bewegte ich mich durch die verlassene Straße. Weg von dem rothaarigen Irren, dessen Teufelslachen ich bis ins Schlafzimmer gehört hatte. Eustass Kid wollte ich unter keinen Umständen nochmal begegnen.   Tut mir leid, Kira...   Nur in einer gepunkteten Bluse und zu großen Boxershorts bekleidet, die ich beim Laufen festhalten musste, wanderte ich irrend umher. Hier in der Gegend kannte ich mich ganz und gar nicht aus. Zwischenzeitlich legte ich eine Pause ein, mich mit meiner Hand an einer Häuserwand abstützend, weil mich meine körperliche Erschöpfung einholte. Kurz überlegend, ob ich mich von Law abholen lassen sollte, merkte ich das Zurücklassen meines Handys und meiner Kleidung. Zurückgehen würde ich auf keinen Fall.   Ob ich einfach hier auf dem Boden schlafen s-?   Ein lautes Hupen ließ mich zu dem Taxi sehen, das neben mir gehalten hatte. Das ausdruckslose Gesicht des blonden Fahrers zeigte keinerlei Emotionen, doch winkte er mich schweigend zu sich. Mich bittend, einzusteigen. Skeptisch sah ich ihn lange an, ehe ich mit meinen Schultern zuckte.   Was soll's..., dachte ich mir und stieg in das Taxi, auf dessen Rückbank ich es mir gemütlich machte. Hätte ich meine Kappe mitgenommen, hätte ich sie mir nun über meine Augen gezogen. So griff ich aus Reflex ins Leere und zog stattdessen den weiten, gepunkteten Kragen über meine untere Gesichtshälfte.   Auf dem Taxifahrer-Schild las ich flüchtig seinen Namen und schloss dann grinsend meine müden Augen. „Danke, Hawkins.“   Unterbewusst bemerkte ich das entfernte Gewitter, welches mir nichts mehr ausmachte. Bemerkte die Stimme des Nachrichtensprechers aus dem Radio, der nach neuesten Erkenntnissen über den `Kannibalen-Killer´ sprach. Und auch das leise Murmeln Hawkins', was nach meiner Adresse klang, vernahm mein Unterbewusstsein.   Doch nur ein Gesicht, nur eine Stimme blieb in meinem Kopf erhalten; Die meines eigenen Killers.   Langsam driftete ich weg, während Hawkins eine einzige Tarotkarte zog.   „Eine neunundneunzig prozentige Wahrscheinlichkeit...“   Als er sie sah, offenbarte Hawkins' Mimik erstmals eine Emotion; Ein wissendes Schmunzeln, mitsamt dem Aufblitzen seiner dämonisch roten Augen.     ...Die Karte zeigte die Liebenden...     Hosted by Animexx e.V. 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