Rosa Rosen von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 4: ~.~.4.~.~ -------------------- Mimi rannte aufgeregt durch Taichis und ihre Wohnung. Heute war der große Tag! Sie hatte an der Universität extra einen Tag frei gemacht. Okay, das war vielleicht nicht ganz korrekt. Sie schrieb ihre Abschlussarbeit, da konnte sie auch einen Tag aussetzen. Taichi arbeitete bereits fast ein halbes Jahr, direkt nach seinem Abschluss hatte er angefangen. Und wenn er nachher von seinem heutigen Arbeitstag nach Hause kommen würde, dann würde sie ihn überraschen. Es gäbe sein Lieblingsessen und sie würde ihn verwöhnen. Und zum Nachtisch dann der Schokoladenkuchen. Diesen würde sie jetzt noch backen. Mit einem flüssigen Schokoladenkern. So liebte Taichi ihn. Und daher … Es sollte keine Bestechung sein … aber hoffentlich half es Taichi zu einer richtigen Entscheidung. Wobei sie ja eigentlich eher davon ausgehen sollte, dass er sie heiraten wollte, weil er sie liebte, nicht, weil sie gut kochen konnte. Wobei das vielleicht auch ein Grund war, dass er sie liebte. Mimi schüttelte ihren Kopf. Über was für einen Doofsinn dachte sie eigentlich nach? Das war jetzt eindeutig nicht die Zeit für so etwas. Sie hatte noch einen straffen Plan. Backen, kochen, aufräumen, dekorieren. Sie konnte ihren Kopf jetzt nicht mit anderen Sachen füllen! Sie ging in ihre Küche und griff nach ihrer grünen Küchenschürze, die sie sich überstreifte. Stimmt, duschen und frisch machen stand ebenfalls noch auf der To-Do-Liste. Sie musste sich wirklich ranhalten! Sie griff nach einer Schüssel und den Zutaten, die sie benötigte. Sie machte den Kuchen so oft, dass sie das Rezept auswendig kannte. Zudem hatte sie selbst ab und an etwas daran geändert, so dass es sowieso nicht mehr das Original war. Mimi goss den Teig in die Form und stellte diese dann zur Seite. Sie würde den Kuchen erst nachher in den Backofen stellen, denn dann wäre er noch etwas warm, wenn sie ihn zum Nachtisch servieren würde. Ihr Blick wanderte über den restlichen Menü-Plan. Alles war soweit vorbereitet. Dann konnte sie sich jetzt um die Dekoration kümmern. Sie zog die Küchenschürze aus und räumte sie auf, dann ging sie ins Wohnzimmer, wo sie einen Blick auf die Uhr warf. Sora und Hikari würden ihr bald die Rosen bringen, die sie in einem Blumenladen bestellt hatte. Ihre Freundinnen würde ihr auch noch beim Dekorieren helfen, das hatten sie ihr versprochen. Mimi fing an den Esstisch zu decken. Eine weiße Tischdecke, Platzteller, Teller und Besteck. Dazu Kerzen. Sie sah sich in ihrer Wohnung um. Ein paar ihrer Glasdekodiamanten passten doch auch gut dazu. Sie nahm diese von dem eigentlichen Platz in ihrer Wohnung und verteilte die Glassteine in verschiedenen Größen auf dem Tisch. Einen davon hielt sie an ihren linken Ringfinger und seufzte auf. Sie hatte für heute Abend keinen Ring. Sora und Hikari hatten sie dazu überredet, dass der Verlobungsringkauf trotzdem eine Sache von Taichi war und dass sie doch einfach in den nächsten Tagen gemeinsam zu einem Juwelier gehen sollten. Dann konnte sich Mimi auch den Ring aussuchen, der ihr gefiel und nicht Taichi irgendeinen kaufen lassen. Vermutlich würde er einen schmalen silbernen oder goldenen Ring mit einem aufgesetzten Stein kaufen, einen ganz simplen. Dabei hatte Mimi eine genaue Vorstellung davon, wie der Ring aussehen sollte. Deshalb wäre es an sich auch nicht dumm gewesen, wenn sie den Ring selbst gekauft hätte. Aber gut, wenn sie wenigstens mit könnte … das wäre auch schon einmal eine Lösung. Hikari hatte ihr gesagt, dass sie Takeru fragen würde, bei welchem Juwelier er ihren Ring gekauft hatte. Denn dieser war auch wunderschön, wenn auch simpel, aber er passte zu der Jüngeren. Eben ein schlichter silberner Ring mit aufgesetztem Diamanten. Hikari liebte ihren Ring. Und Mimi wollte ihren Ring ebenfalls lieben. Daher wollte sie mit entscheiden. In dem Moment klingelte es an der Türe. Sofort drehte Mimi sich herum und riss die Türe auf. “Da seid ihr ja!”, rief sie laut. Sora und Hikari, die mit den Armen voller Blumen vor ihr standen, schmunzelten, als sie die Aufregung ihrer Freundin bemerkten. “Wir sind pünktlich”, richtete Sora an ihre beste Freundin, drückte dieser die Blumen in die Hände und zog sich ihre Schuhe aus, ehe sie Hikari deren Blumen abnahm, so dass auch diese ihre Schuhe wechseln konnte. Mimi starrte die Blumen in ihren Armen an. Da stimmte doch irgendetwas nicht! Sie blinzelte, ehe es ihr klar wurde. “Die haben die falsche Farbe!”, rief sie panisch aus. Sofort drehten Sora und Hikari sich herum. “Die falsche Farbe?” “Ja! Wir haben rosa Rosen und keine roten bestellt!” Mimi wurde schier panisch. Alles ging schief! Nichts würde funktionieren! Taichi würde nein sagen! Und alles nur, weil sie die falschen Blumen geliefert bekommen hatte! “Stimmt. Eigentlich hatten wir rosa Rosen bestellt”, stellte Sora jetzt erst fest. Sie musste zugeben, sie hatte nicht darauf geachtet. Sie waren in den Laden gegangen und hatten ihre Lieferung bekommen. An den Blumen war ein Namensschild gewesen, auf den Namen desjenigen, der die Rosen bestellt hatte. “Bei den roten Rosen stand Yagami dabei”, erklärte Hikari das in diesem Moment. Die Jüngere hatte die Blumen auf ihren Namen bestellt. “Aber … sie haben die falsche Farbe!”, gab Mimi in einer hohen Stimme von sich. “Ach, rote Rosen sind doch das Zeichen der Liebe. Es ist sicher ein gutes Zeichen, dass du jetzt rote und keine rosa Rosen bekommen hast”, versuchte Sora ihre beste Freundin zu besänftigen und tätschelte dieser die Schulter. “Das sehe ich wie Sora. Und auch rote Rosen sind wunderschön. Also komm, lass sie uns verteilen.” Hikari griff nach Mimis Arm und zog diese mit sich ins Wohnzimmer. Dort verteilten die drei jungen Frauen die falschen Rosen und auch noch einige Kerzen. Wenn man nachher nur die Kerzen anzünden würde, dann wäre der Raum in ein wunderschönes Licht getaucht. “Aber wenn Tai die Rosen sieht und erkennt, dass sie rot und nicht rosa sind …”, fing Mimi erneut an. Ihre Freundinnen stöhnten auf. “Erstens wird es Tai nicht auffallen, immerhin wusste er nicht, dass es eigentlich rosa Rosen sein sollten. Und zweitens ist es in dem Licht nicht unbedingt erkennbar, welche Farbe die Rosen haben!”, sprach Sora ein Machtwort und hoffte, dass Mimi nun mit diesem Thema aufhören würde. Sie hatte keine Lust mehr, sich erneut anzuhören, dass die falsche Farbe der Rosen alles kaputt machen würde. Hikari warf einen Blick auf ihre Uhr. “Mimi, du hast noch ungefähr eine Stunde, bis Tai nach Hause kommt. Sollen wir noch irgendetwas machen? Sonst würden wir uns langsam auf den Weg machen. Sora muss bei mir noch ein paar Sachen abholen. Und Takeru und ich wollen nachher noch zusammen weg gehen.” Mimi erstarrte. Nur noch eine Stunde? Aber sie musste doch noch duschen, ihre Beine rasieren, eine Maske auflegen, sich danach eincremen und schminken. Dann noch ihre Haare … das alles in einer Stunde war doch viel zu knapp! Und der Kuchen! Der musste auch noch in den Ofen! “Alles erledigt, danke für eure Hilfe”, gab sie schnell von sich, um ihre Freundinnen so schnell wie möglich los zu werden. Sie schob die beiden kurzerhand in den Flur und drückte diese dort an sich. “Ihr findet den Weg raus? Super. Ich schreibe euch dann, wie es lief.” Und schon war sie weg. Sora und Hikari sahen ihr verwirrt hinterher. Dann zuckten sie mit ihren Schultern. Sie kannten ihre Freundin und ihnen war klar, dass diese mehr als aufgeregt war. “Na gut, gehen wir.” Sora griff nach ihren Schuhen und zog diese an. Hikari tat es ihr gleich. “Kommst du dann gleich mit?”, richtete sie anschließend an die Ältere. Die nickte. “Natürlich. Ich bin über die Stoffe dankbar, die du besorgen konntest.” Hikari schmunzelte. “Immer gerne. Immerhin springt dabei auch ein Kleid für mich mit raus.” “Und wer weiß, vielleicht ziehst du es ja zu deiner Hochzeit an.” Hikari kicherte auf Soras Aussage. “Oder auf deine, wer weiß.” Sora schüttelte schmunzelnd ihren Kopf. “Dazu müsste Matt mich erstmal fragen, ob ich ihn heiraten möchte. Und nach der Geschichte mit seinen Eltern”, sie zuckte mit den Schultern, “glaube ich nicht, dass er heiraten will.” Hikari sah sie ernst an, während sie die Wohnung verließen und sich auf den Weg machten. “Denk immer daran, dass T.K. genau die gleiche Vorgeschichte hat wie Matt. Und er will heiraten. Also glaube ich, dass auch Matt heiraten will.” Sora lachte auf und hakte sich bei ihrer jüngeren Freundin ein. “Ich denke, das bleibt abzuwarten. Und falls ich irgendwann nicht mehr warten will, dann kann ich es ja wie Mimi machen … und Matt einfach selbst fragen.” Hosted by Animexx e.V. 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