Animi Lingua von Duchess (Des Herzens Sprache) ================================================================================ Kapitel 4: Frühstück mit Max ---------------------------- So, das ist jetzt also schon das nächste Chapter. Tja, was soll ich groß dazu sagen? Lests einfach... ~~~~~//I\\~~~~~//I\\~~~~~//I\\~~~~~ Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben. Goethe ~~~~~\\I//~~~~~\\I//~~~~~\\I//~~~~~ An diesem Abend war es Kenny, der Kai das Essen aufs Zimmer brachte. Kai wäre zwar lieber gewesen, wenn Ray ihm das Essen gebracht hätte, aber was würde Ray dann von ihm denken, vor allem, nachdem er von ihm schon einen Kuss verlangt hatte? Und so beließ er es dabei gar nichts zu sagen, sein Essen schnell zu verschlingen und sich schlafend zu stellen, damit Kenny endlich verschwinden würde. Doch Kai konnte nicht schlafen. Zum einen, weil er bereits den ganzen Tag verschlafen hatte, zum anderen, weil er immer zu an Ray denken musste und an diesen Kuss. Mal abgesehen davon war es ziemlich stickig im Zimmer, sodass Kai aufstand und sich langsam unter Schmerzen zum Fenster vortastete. Zu seinem Glück gingen Fensterläden und Fenster fast lautlos auf. Kühle Nachtluft strömte ins Zimmer und brachte einen leichten Waldgeruch mit sich. Der fast kugelrunde Mond schien hell und tauchte Wald und Wiese in ein mystisches blau schwarz. Kai setzte sich auf den Fenstersims und lehnte sich am Rahmen an. Die Luft entzog seinem Körper Hitze und Schmerzen. Seine Gedanken wurden freier. Von seinem Fenster aus konnte man am besten die alte Birke sehen, wie sie stattlich und fest mitten auf der Wiese stand. Der Wind zerzauste ihr leicht die kleineren äste und ließ ein paar Blätter davon treiben. Wie stark sie doch war, dachte Kai sich. Bei Sturm würde sie zwar gebogen werden, sie würde auch viele Blätter lassen müssen, doch sie würde bestimmt nie brechen. Sie würde am nächsten Tag immer noch da stehen und als Sieger aus der Nacht hervorgehen. Die Blätter würden nachwachsen und sie würde ihren Stamm noch mehr stärken um gegen den nächsten Sturm auch wieder so gut standhalten zu können. Plötzlich huschte ein Eichhörnchen über den weiß schwarzen Stamm der Birke. Ja das Eichhörnchen und die vielen anderen Tiere, die in dem Baum lebten waren sicherlich stolz auf ihr zu Hause, auf ihren Beschützer, diese Birke. Kais Blick wanderte hoch zum Himmel. Mond und Sterne waren klar zu erkennen, kein Wölkchen zeigte sich, nur ein Nachtvogel, der lautlos und geschmeidig über die Baumwipfel schwebte. Müdigkeit schlich sich plötzlich wieder in Kai und die kalte Luft ließ ihn frösteln. Er stand auf, stellte das Fenster auf kipp und legte sich zurück ins Bett. Rasch sank er in einen traumlosen Schlaf. Der nächste Morgen begann nebelig. Von Sonnenstrahlen war noch nichts zu sehen. Ray wurde von einem kleinen Vogel, der mit fester, lauter Stimme vor seinem Fenster sang geweckt. Gähnend und streckend stand er auf und öffnete das Fenster. Sofort hielt der Vogel inne und verschwand flink tief im Geäst einer Tanne. Der Wald lag noch still da. Keine Motorengeräusche, oder Laternenlichter waren da. Ray sog die kühle Morgenluft tief ein. Max hatte Recht es war einfach schön hier. Schnell zog der Chinese sich an und beschloss einmal ums Haus zu laufen. Leise schloss er seine Zimmertür hinter sich und schlich sich an den Türen der anderen vorbei zur Treppe hinunter. Genauso leise gelang es ihm auch die Hintertür des Hauses zu schließen. Jetzt konnte er sich erst einmal in aller Ruhe umsehen. Das Haus hatte einen hübschen kleinen Bauerngarten, in dem einige typische Früchte wuchsen. Gurken, Salat, Tomaten, Radieschen, Bohnenkraut, Auberginen usw. Die Wiese vorm Haus war feucht vom Tau. Das verhieß einen schönen, warmen Tag. Langsam ging er den Hang hinunter zur Solitär Birke. Diese Birke bewunderte er insgeheim, wie sie hier so alleine stand und sich zu einem prächtigen Baum entwickelt hatte. Ray ließ sich auf die kleine Bank, die hinterm Baum stand sinken und lehnte sich an ihn. Der Baum tat Ray aber irgendwie auch leid. Er musste hier ganz alleine stehen, die anderen Bäume standen in wenigstens zwanzig Meter Entfernung. Einsamkeit ist etwas wunderbares, jedoch nur in Maßen. Ray hatte nicht bemerkt wie die ersten Strahlen bereits die Baumkrone der Birke und die Hauswand vergoldete und langsam immer tiefer sank, sodass sie nun auch ihm in die Augen schienen. Kurz darauf ertönte ein schrilles Klingeln, was einen Moment später verstummte. Doch dann hallte plötzlich Kennys Stimme ungewohnt laut aus dem offenen Fenster von Tysons Zimmer. "Mensch Tyson, warum hast du den Wecker wieder angemacht? Wir müssen doch gar nicht so früh aufstehen. Außerdem braucht Kai Ruhe!" Ray seufzte. Kai hatte er tatsächlich für einen Moment vergessen. Er stand auf und ging langsam wieder hoch zum Haus. Unterwegs pflückte er schnell noch ein paar Gänseblümchen und Butterblümchen. Im Küchenschrank fand er dann auch ein Schnapsglas und ging damit in die obere Etage. Hier herrschte schon reges Treiben. Max duschte bereits und Kenny schimpfte noch ein wenig mit Tyson, während dieser sich noch immer versuchte zu entschuldigen. Er ging an ihnen vorbei in sein Zimmer, zog dort eine frische Hose an, da die andere vom Tau durchnässt war. Und goss etwas Wasser vom Waschbecken in seinem Zimmer in das Glas, dann ging er rüber zu Kai. Leise öffnete er die Tür und ein kühler Luftzug kam ihm entgegen. Erstaunt sah Ray, dass das Fenster auf kipp stand und die Fensterläden geöffnet waren. Dabei hatte Kenny doch gestern Abend erzählt, dass er alles geschlossen habe. Hoffentlich hatte Kai sich dabei nicht auch noch einen Schnupfen geholt! Langsam schlich Ray sich an Kais Bett heran und sah, dass sein Süßer noch schlief, obwohl die Sonne ihm bereits direkt in die Augen schien und obwohl vor fünf Minuten Tysons Wecker und Kennys Stimme die gesamte Umgebung geweckt hatten. Ray zog den Vorhang so zu, dass es Kai nicht mehr direkt in die Augen schien. Der Schwarzhaarige stellte das Glas mit dem Blumenstrauß schön hergerichtet auf den Nachttisch, nah bei Kai, sodass es ihm sofort ins Auge fallen musste, wenn er aufwachte. Dann kniete er sich vor ihm hin und strich ihm sachte eine Haarsträhne aus dem immer noch leichenblassen Gesicht. Von Kai ging immer noch unnatürlich viel Hitze aus. Er nahm das Thermometer, was noch auf dem Stuhl lag und maß wieder seine Temperatur. Als das kalte Ding Kais Wange und das Ohr berührten zuckte dieser kurz zusammen. Seufzend stellte Ray fest, dass sich die Temperatur zu gestern nicht geändert hatte. Er legte das Ding neben sich auf den Nachttisch und beugte sich zu Kai herüber. Ohne zu zögern gab er ihm einen zarten Kuss auf die Stirn. Dann stand er auf und mit einem kurzen Blick auf den Russen verließ er das Zimmer leise wieder. Kaum fiel die Tür ins Schloss, riss Kai die Augen weit auf. Er wurde bereits beim Klingeln des Weckers wach, hatte sich aber noch nicht dazu bereit gefühlt schon aufzustehen. Aber als dann die Tür auf diese besondere Weise geöffnet wurde, wusste Kai, dass Ray rein kam. Mit diesem Moment hätte er rechnen müssen, hatte er aber nicht und so stellte er sich einfach schlafend. Einen Kranken sollte man nicht wecken, und einem Schlafenden konnte man keine Fragen stellen. Also war das das beste Mittel einem Gespräch aus dem Wege zu gehen. Er fühlte sich einfach noch nicht dazu bereit über diesen Verlangen nach einem Kuss gestern zu reden. Doch als Ray ihm dann plötzlich wieder einen Kuss gegeben hatte, fürchtete er schon er würde auffliegen, da er spürte wie er rot wurde und reflexartig ein Zucken im Mundwinkel verspürte, der ihm ein Lächeln seinerseits verkündete. Aber Ray ging ohne etwas Derartiges zu bemerken. Kai drehte sich im Bett um und schloss die Augen wieder, diese blöden, andauernden Schmerzen war er für einen kurzen Moment los gewesen, bei der samtenen Berührung. Das war nun schon der zweite Kuss hier in zwei Tagen. Vielleicht würde er morgen ja wieder einen kriegen, wenn er sich wieder schlafend stellte. Freudig lächelnd zog er die Decke wieder höher und kuschelte sich tiefer ins Kopfkissen, aber nicht ohne noch einen Blick auf das Blumensträußchen zu werfen. Zur gleichen Zeit bereiteten Max und Ray das Frühstück vor. Tyson und Kenny trödelten noch oben im Bad herum. Aber das war gut so, denn Max bekam dadurch noch eine Gelegenheit alleine mit Ray zu sprechen. "Also Ray, ich werde heute mit Kai reden und du..." er stellte die Brötchen mit einem Ruck auf dem Tisch ab, direkt vor Rays Nase, der gerade das Frühstücksgeschirr verteilte. Erschrocken hielt er in der Bewegung inne und sah Max an. "...Du wirst dich ab jetzt von ihm fern halten, bis ich dir die Erlaubnis wieder erteile! Verstanden?" sagt Max in einem bei ihm ungewohnt strengen Ton. Ray nickte beschämt lächelnd und teilte weiter aus. Schließlich wusste er ja, dass Max ihm nur helfen wollte. Warum also nicht das tun was er sagt?! Er kann auf jeden Fall momentan klarer einen Gedanken erfassen als er. "Lass du dir von Kenny und Tyson zeigen, wo die Waldlichtung ist und dann lässt du dir richtig Zeit beim Pflücken. Ich weiß nämlich noch nicht wie lange ich bei Kai brauchen werde. Und wenn du zu früh zurück bist und hier schon auf heißen Kohlen sitzt bist du zu nervös um..." schnell brach Max ab und drehte sich wieder dem Kühlschrank zu. Tyson und Kenny kamen gerade die Treppe runter. Beim Frühstück nahm Max Tyson und Kenny zur Seite und flüsterte ihnen zu, dass Ray unbedingt frische Luft brauchen würde, der Tag gestern wäre sehr anstrengend für ihn gewesen. Deshalb würde er jetzt da bleiben und sich um Kai kümmern und sie sollten doch bitte mit Ray raus gehen und ihm beim Kräuter Suchen helfen. Die beiden stimmten zu und versprachen sich intensiv um Rays Wohlergehen zu kümmern. Sogar Tysons Vorschlag ein Picknick auf der Waldlichtung oder am Bach zu machen wurde begeistert angenommen. Kurze Zeit später hatte Tyson auch schon alles für das Picknick in seinen Rucksack gepackt, Kenny hatte Dizzy und auf Anweisung von Max auch das Heilkräuterbuch für Ray geholt und Ray hatte im Wohnzimmer einen schicken Weidenkorb gefunden, in welchen er die Sachen legte, die er für die Zubereitung der Kräuter brauchen würde. Die Sonne hatte bereits den meisten Tautropfen Beine gemacht und die Erde erwärmt. Vögel sangen ihre Lieder und es wehte eine leichte Brise. Ein herrlicher Tag zum Picknicken. Tyson führte Kenny und Ray an, hoch zur Waldichtung. Max hatte sie bis zur Tür begleitet, ihnen nach gewunken und sich dann, nachdem die Drei aus seinem Sichtfeld waren, mit dem Satz "Na dann wollen wir mal" Hände reibend auf den Weg zurück in die Küche gemacht, wo er ein Frühstück für Kai vorbereitete. Währenddessen freute sich Ray, dass er auf Max gehört hatte, die Natur hier war zu schön um zu Hause zu bleiben und für einen Kranken zu sorgen. Ray war sich sicher, dass auch Kai dieser Spaziergang gefallen hätte. Was Max wohl gerade mit ihm besprach? Mit einem Tablett, auf dem ein frisch gepresster Orangensaft, ein Teller mit Apfelstücken und ein Teller mit Toasts stand machte Max sich auf den Weg zu Kais Zimmer. Vor Kais Tür versuchte er sich das verschmitzte Grinsen vom Gesicht zu wischen, welches er beim bestreichen der Toasts bekommen hatte. Als diese nämlich gerade aus dem Toaster kamen hatte er mit Butter je ein großes Herz auf sie gemalt. Die Butter war sofort geschmolzen und sog sich in den Toast, sodass man das Herz nur noch erkennen konnte, wenn man genauer hinsah. Er klopfte an und bekam fast sofort ein leises Grummeln als Antwort. Da Kai genau die Geräusche kannte, die Ray machte wenn er hier her kam, hatte er sofort feststellen können, dass es jemand anderes sein musste, der ihn da besuchen wollte. Max trat ein und ging ums Bett, damit er Kais volle Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte, da dieser die ganze Zeit nur aus dem Fenster schaute. "Morgen" begrüßte ihn Max fröhlich und zog sich zuerst einen Stuhl heran. Kai grummelte widerwillig, aber da er einen riesigen Hunger hatte und ihn offenbar ein recht gutes Frühstück erwartete setzte er sich ganz langsam aufrecht hin und lehnte sich an die Wand. "Na, wie geht es dir heute?" Kai sah ihn mürrisch an, gab aber keine Antwort. "Hier" Max legte ihm das Tablett auf den Schoß, wobei Kais finsterer Gesichtsausdruck einem hungrigen wich. "Hat Ray für dich gemacht" lächelte Max ihn frech an. Ein kleines Lächeln machte sich auf Kais Lippen breit. "Wo ist er eigentlich?" fragte Kai als er sich ein Apfelstückchen nahm. "Ihm ging es heute Morgen nicht besonders gut, deshalb ist er mit Tyson und Kenny spazieren gegangen. Sie werden erst spät zurückkommen" antwortete Max ihm. "Oh" entwich es Kai, wobei er seine Besorgnis nicht unterdrücken konnte. "Tja, und da wir dich ja hier schlecht alleine lassen können, musste ich hier bleiben" erzählte Max im bei ihm üblichen Tonfall weiter. Kai hatte keine andere Wahl als ihm nun zuzuhören und dabei zu essen. Aber eigentlich war es ihm ganz recht, dass Max ihn jetzt erst einmal unterhielt, da er sich offen gestanden vor einem Gespräch mit Ray geradezu fürchtete. Während Kai also seine Apfelstücke genoss, die wie er glaubte ja von Ray zubereitet wurden, beschrieb Max ihm die Umgebung in allen Einzelheiten. Er musste zugeben, dass das was Max erzählte sich tatsächlich traumhaft anhörte. Doch in Kais Vorstellungen fand sich, ohne, dass Max ihn erwähnte, immer wieder ein nur allzu bekannter schwarzer Haarschopf. Langsam wurde er doch traurig hier nur mit Max zu sitzen und nicht mit Ray umherzustreifen. Auf so einem Spaziergang musste es bestimmt viel leichter sein den richtigen Mut zu finden, der sich nicht nach den ersten Worten wieder verzog. Dann bemerkte er die schimmernde Kontur auf seinem Toast, welches er gerade in die Hand genommen hatte. Irrte er sich oder konnte er tatsächlich ein Herz erkennen? Dann fiel sein Blick auf das andere Toast. Auch auf ihm fand er die Kontur eines Herzens. War der Kuss gestern vielleicht doch ernst von Ray gemeint und nicht nur etwas erbetenes von seiner eigenen Seite? Während Max erzählte behielt er Kai genau im Auge und beobachtete alle Reaktionen von ihm. Als Kai das Toast dann genauer musterte, lief ein Schmunzeln über Maxs Gesicht. Kai sah sein Toast verträumt, fast liebevoll an, anstatt es zu essen. "Hast du keinen Hunger mehr?" unterbrach Max schließlich seine Erzählungen. Kai schreckte auf und sah ihn verwirrt an. "Doch, doch" sagte er schnell und schob sich mit gesenkten Augen das Gebäck in den Mund. Ein Rotschimmer legte sich auf seine blassen Wangen. "Kai, stimmt irgendetwas nicht?" harkte Max mit gespielt besorgter Miene nach. "Doch, doch. Was sollte denn nicht stimmen?" Dass in Kai etwas vor sich ging, hätte sogar Tyson gemerkt. Kais Stimme war schwach, in Gedanken versunken und leistete wenig Widerstand. Es war nicht das Harte und Raue, was man als Blade Breaker vom Training gewohnt war, sondern vielmehr ein schüchterne, traurige, fast ängstliche Kinderstimme, die Kai gehörte. "Du stehst momentan so neben dir" meinte Max ernst. "Meinst du?" Kai sah starr an Max vorbei, während er an seinem Toast langsam kaute. "Eine Krankheit kann jemanden niedergeschlagen machen, aber für dieses geistige Abwesendsein ist das was du hast nicht stark genug" "Ja?!" kam es von Kai. "So abwesend sind nur Leute, die versuchen ihre Gedanken zu sortieren und mit ihren Gefühlen klar zu kommen" "Du glaubst in mir herrscht Chaos?" fragte Kai noch immer im gleichen Tonfall. Max begann sich zu fragen, in wie weit Kai ihm eigentlich zuhörte. Normalerweise würde Kai jedem, der solche Behauptungen aufstellt in Grund und Boden stampfen, aber momentan war er handzahm und antwortete offen. "Du benimmst dich wie jemand, der total verknallt ist!" Als Max diesen Satz aussprach machte er sich schon auf eine harte Reaktion gefasst, doch Kai hielt bloß mitten in der Kaubewegung inne und starrte weiterhin seine Decke an. Schnell schluckte er das, was er gerade im Mund hatte herunter. "Tu ich das?" fragte Kai, sichtlich verdutzt, aber auch interessiert. Mit sanfter, einfühlsamer Stimme fuhr Max fort: "Ja, Kai! Du merkst es vielleicht selbst gar nicht richtig, aber du verhältst dich rücksichtsvoller" Max überlegte kurz. Sollte er es jetzt wagen Ray zu erwähnen? Oder war es vielleicht noch zu früh? Er hatte es gerade womöglich als erster geschafft mit Kai über seine Gefühle zu reden. Würde Kai sich wieder verschließen, wenn es darum ging über Ray zu sprechen? Er musste jetzt einfach daraufhin arbeiten. "Ein weiteres Merkmal ist das Toast" begann er. Mit geweiteten Augen sah Kai sein Toast an und hielt es mit beiden Händen so ins Licht, dass er wieder das Herz sehen konnte. "Hättest du das Toast genauso verträumt angeschaut, wenn ich gesagt hätte, das ich es geschmiert hätte?" harkte Max vorsichtig nach. Der Blonde wusste, dass er sich gerade auf sehr dünnem Eis bewegte. Aber Kai sah nur fragend sein Toast an, als wenn dies ihm eine Antwort geben könnte. Schließlich fragte er: "Hast du?" Max überlegte kurz und antwortete dann wahrheitsgemäß: "Ja" Kai bis sich auf die Lippe, drehte das Toast einmal in den Händen, dann legte er es zurück auf den Teller und schob es langsam etwas von sich weg. Max schmunzelte, so eine Reaktion hatte Kais Gefühle endgültig verraten. "Keine Sorge, Kai! Das Frühstück hat Ray gemacht" log Max um Kai zum Aufessen zu ermuntern. Kai linste ihn schräg, abschätzend an. "Er hat es wirklich gemacht, Kai. Das war nur eine Beweis für dich, um dir klar zu machen, dass du doch offenbar sehr an ihm hängst" Kais Blick wandelte sich in Verwunderung. Max konnte so etwas echt gut inszenieren. Er hatte ihn voll durchschaut. Kai wusste nicht was er nun tun sollte. Noch nie war er für irgendjemanden ein so offenes Buch gewesen, außer vielleicht für seine Eltern, aber die waren schon seit Jahren nicht mehr da. Max sah ihn sehr ehrlich an mit einem freundschaftlichen Blick, woraufhin er sich doch wieder das Toast nahm und es auf aß. Max schwieg währenddessen schmunzelnd und sammelte, als Kai fertig war alles ein und brachte es nach unten, damit Kai Zeit zum Nachdenken bekam. ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Der Titel fürs nächste Kapitel steht bereits fest, aber zuerst möchte ich wieder Kommentare sehen... büdde!... Kapitel 5: Die Birke auf der Wiese Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)