Animi Lingua von Duchess (Des Herzens Sprache) ================================================================================ Kapitel 2: Es ist schwer das Innerste zu offenbaren --------------------------------------------------- Entschuldigt, momentan komme ich einfach nicht zum Schreiben. Aber ich hab mir geschworen, dass ich am 24.12. doch noch ein Chapter schaffe. Und Tadaa... da ist es. Auch wenn es irgendwie nicht das Gelbe vom Ei ist. Aber ich hoffe, dass mein kleines Present euch doch noch irgendwie Freude macht. (PS: ich wollte eigentlich irgendwie was wheinachtliches schreiben, aber irgendwie hat das nicht in die Jahreszeit gepasst ^^°) ~~~~~//I\\~~~~~//I\\~~~~~//I\\~~~~~ Die Liebe klammert sich an alle Würzelchen, welche helfen können. Keller ~~~~~\\I//~~~~~\\I//~~~~~\\I//~~~~~ "Kenny!" rief Ray ängstlich als Kai plötzlich die Augen schloss. Ray war überaus mulmig zumute. Ein heiß, kalter Schauer lief ihm über den Rücken. So wie Kai gerade eben aufgestöhnt hatte, konnte man meinen, dass er sein Team gerade für immer verließ. Aber das durfte er jetzt einfach nicht! Kai durfte jetzt nicht sterben! Schließlich hatte Ray ihm noch nicht gestanden, dass er ihn sehr mochte, dass er ihn für immer an seiner Seite sein wollte, dass er ihn liebte. Egal was die Vernunft ihm riet. Sacht strich Ray ihm immer wieder über die Oberarme, als er jedoch nach einer Weile immer noch keine Reaktion bekam fing er an ihn leicht zu rütteln. "Kai... Kai wach auf!" befahl er mit erstickter, leiser Stimme. Ray merkte wie ihm Wasser in die Augen stieg und sich zu Tränen formte, die ihm dann über die Wangen kullerten und das Bettzeug noch mehr durchnässten. "Kai" schluchzte er und krallte seine Finger in Kais Schultern. "Ouh..." stöhnte Kai bei dem fester werdenden Griff auf und öffnete die Augen. "Ray, was soll das? Lass mich los!" kam es kraftlos von ihm. Gerade eben war Kai noch in einem Wirbel von schwarzen Farben und Kälte in die Unendlichkeit gestürzt, als ihn plötzlich ein Schmerz und das Rufen seines Namens aus diesem Wirbel zog und hierher ins Bett zurückholte. Vor ihm saß Ray und starrte ihn mit großen, goldgelben Augen an. Dieses Gesicht, diese Augen, dieses glückliche Lächeln, welches sich gerade auf Rays Lippen breit machte; das alles strahlte so viel Wärme und Geborgenheit aus, das er sich schon gleich viel wohler fühlte. In Rays Nähe fühlte er sich schon immer wohler als in der Nähe anderer Personen. Er hatte auch schon länger eine Vermutung woran das liegen könnte, aber glauben wollte er es nicht. Schließlich kann ein Junge ja keinen Jungen lieben. So etwas ist gegen die Natur und wird in der Gesellschaft verachtet. Aber was kümmert ihn schon die Natur? Hatte der Mensch an sich nicht schon immer versucht mit den Naturgesetzen zu spielen? War es ihm denn dadurch nicht geglückt einen Urzeittraum zu erfüllen? Fliegen zu können? Der Mensch hat die Naturgesetzte ausgenutzt um sich fliegend fortbewegen zu können. Außerdem ist die Basis der Evolution, dass sich das Lebewesen versucht anzupassen und versucht Neues zu auszuprobieren. Und was die Gesellschaft angeht... nun ja, wenn man so etwas geheim hält kann es doch eigentlich keine Auswirkungen auf dieselbige haben, oder? Plötzlich durchzog ein feiner, stechender Schmerz Kais Kopf und ließ ihn im Bett hochfahren. Ray erschrak bei der unerwarteten, raschen Bewegung Kais und seinem schmerzverzerrtem Gesicht. "Kai?" fragte Ray zaghaft und strich ihm über den Rücken. Bei der Berührung schien in Kai ein explosiver Vulkan an Kraft zu gewinnen, jedoch ohne richtig auszubrechen. Etwas was sich schon lange in ihm angestaut hatte wollte ausbrechen, wurde aber irgendwie noch immer daran gehindert. Die Gedankengänge, die er gerade noch über Natur und Gesellschaft beschritten hatte, blieben aber trotz extremen Schmerzen erstaunlich klar. Vielleicht weil er schon oft darüber nachgedacht hatte. Er hatte sich nur nie getraut tatsächlich einen anderen Weg einzuschlagen als alle anderen Menschen. Mehrere Male hatte er zwar allen Mut zusammengenommen um mit Ray zu sprechen, doch immer, wenn er ihn ansprach klang es hart und kalt. Genau in diesem Augenblicken, wo er seine eigene Stimme hörte verließ ihn der Mut wieder und er zeigte allen wie gewöhnlich die kalte Schulter. Man könnte fast meinen, dass sein Mut sich vor seiner selbst fürchtete und sich versteckte. Dafür hasste Kai sich selbst. Warum konnte das denn nur nicht leichter sein? "Kai?" riss ihn Ray besorgt aus den Gedanken. Der Klang seines Namens aus Rays Munde ließ ihn entspannen. Etwas verwirrt sah er sich um. Er war so tief in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkt hatte wo er war und in welcher Situation er sich befand. Sein Herzrhythmus, der die ganze Zeit über ein viel zu schnelles Tempo hatte verlangsamte ich wieder. Er sah hinab auf die Bettdecke, und plötzlich spürte er es wieder. Dieser Mut, der in ihm aufstieg, der wollte, dass er mit Ray reden sollte. Doch diesmal stärker als sonst. Jetzt musste es einfach klappen. Kais Finger vergruben sich in der Decke. Er atmete einmal kräftig durch und begann dann mit nur noch einem Bruchteil seiner alten Stimme zu reden: "Ray, ich... ich..." Ray horchte gespannt auf. Nein, nicht schon wieder. Trotz durch die Krankheit angeschlagene Stimme verkroch sich der Mut wieder im tiefsten Loch. Doch zu Kais Glück durchbrach ein erneuter Schmerz plötzlich die peinliche Stille. Der Schmerz war nicht besonders stark, dennoch griff er sich mit beiden Händen an den Kopf und verdeckte somit die Augen vor Ray. Als Kai die erste, heiße Träne über die Wange lief schien in ihm etwas zu zersplittern. Der Vulkan, der eben noch einen bombastischen Ausbruch verkündet hatte, ließ nun seine Lava ganz leise aus einem Seitenabfluss herab laufen. Der ersten Träne folgten immer mehr und schnellere Tränen. Kai biss sich auf die Lippe um ja keinen Mucks von sich zu geben. Er wollte nicht vor Ray weinen. Doch ein Aufschluchzen verriet ihn. Ray, der die ganze Zeit über perplex auf dem Bett neben ihm gesessen hatte und ihm die Hand auf die Schulter gelegt hatte spürte sofort das Beben beim Schluchzen. Waren die Schmerzen inzwischen etwa schon so groß, dass er weinen musste? Rays Eingeweide verkrampften sich, als er endlich den Mut zu seiner nächsten Tat aufbringen konnte. Langsam rückte er näher an Kai heran, sodass er jetzt direkt neben ihm saß und sie sich fast berührten. Vorsichtig legte er dann einen Arm um Kais Schultern, der daraufhin unwillkürlich zu zittern begann. Ray schluckte kurz und strich dann mit der anderen Hand durch Kais Haar. Kai zuckte zusammen. Und einen Moment lang schien die Zeit still zu stehen. Urplötzlich begann Kai zur Seite zu kippen. Wie in Zeitlupe bewegte sich sein Oberkörper immer weiter in Rays Richtung. Als er schließlich auf Rays Schoß lag begann der Tränenfluss erneut zu fließen. "Pscht" machte Ray und fing an Kai über den ganzen Körper zu streicheln. Beruhigend flüsterte Ray ihm etwas ins Ohr, was Kai aber nicht verstand. Da es ihm plötzlich egal war, ob Ray es nun sah oder nicht, begann er laut vor sich hin zu schluchzen, wie er unter normalen Umständen noch nicht einmal mehr getan hätte, wenn er allein gewesen wäre. Doch jetzt war plötzlich alles anders. Hier in Rays Armen schien eine andere Welt zu existieren. Eine Welt, die ihm gefiel. Ray bemerkte, dass Kai sich langsam wieder entspannte und nach einer Weile war er eingeschlafen. Vorsichtig legte er Kai auf dem Bett ab und deckte ihn sorgfältig zu. Kai sah zu schön aus, wenn er schlief. Vorsichtig tupfte Ray die letzten Tränen aus Kais Gesicht. Seltsam, er hatte ihn noch nie weinen gesehen. Waren die Schmerzen wirklich so schlimm, oder war es vielleicht doch etwas anderes? Ein ungewohntes, jedoch schönes Gefühl machte sich in Ray breit und ließ ihn lächeln. Das waren bestimmt nicht nur die Schmerzen. Einen Beweis dafür hatte er nicht, sein Gefühl sagte es ihm einfach. Ray hätte nur zu gern gewusst, was Kai ihm eigentlich sagen wollte. Vielleicht sagte er es ihm ja morgen? Behutsam streichelte Ray Kai über die Arme, den Hals entlang und durch die Haare. Langsam beugte er sich vor, bis seine Lippen Kais Stirn hauchzart berührten. "Schlaf! Das tut dir gut!" flüsterte Ray "Ich komme gleich wieder und werde dann auf dich aufpassen!" versprach er noch und schlich sich zur Tür hinaus. Kai hatte Weinen immer für etwas Schreckliches gehalten. Nicht nur weil es peinlich war und seinen Ruf zerstört hätte, sondern auch weil er glaubte sich selbst darin zu verlieren. Doch jetzt wo Ray bei ihm war ging alles so einfach und es tat gut. Die Schmerzen und der Kummer, der sich über Jahre hinweg angesammelt hatte, schienen alle mit den Tränen herausgespült zu werden. Und danach war ihm plötzlich so leicht zumute, angenehme Wärme, die von Ray ausging machte sich in ihm breit und seine Augenlider waren so schwer, dass er einschlief. Er stürzte nicht wie vorhin in einen schwarzen Wirbel von Kälte, sondern wurde von einer warmen Hülle gewiegt. Er hatte keine Schmerzen und fühlte sich einfach wohl. Plötzlich tauchte Rays Gesicht über ihm auf und lächelte ihm zu. Reflexartig zog auch Kai seine Mundwinkel höher. Da war er wieder. Der Mut war wieder da. "Ray, ich möchte dir etwas sagen" begann er und seine Stimme klang fest, aber auch sanft und warm "Ray, Ich liebe dich!" jedes einzelne Wort betonte er ausdrücklich. Rays Lächeln wurde breiter und in seinen Augen funkelte ein Licht auf. 10 Minuten, nachdem Ray das Zimmer verlassen hatte saß er auch schon wieder an Kais Seite neben seinem Bett. Er betrachtete ihn und stellte erleichtert fest, dass Kai in einem ruhigen Schlaf lag. Vorsichtig, damit er ihn nicht aufweckt, zog er die Decke noch ein wenig höher und strich sie glatt. Plötzlich vernahm er eine leise, sanfte Stimme. "Ray, ich muss dir etwas sagen" Kai sprach im Schlaf. Ray hörte angestrengt genauer hin. Vielleicht war es ja das, was er ihm schon vorhin hatte sagen wollen. "Ray, ich liebe dich!" Ray stockte der Atem. Die Adern in seinem Gesicht waren urplötzlich leer, doch genauso schnell wie das Blut abgeflossen war, war es auch wieder da und färbte seine Wangen noch ein wenig roter als sonst. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Aber meinte Kai das denn nun wirklich ernst? Oder sagte er das jetzt im Traum nur, weil Ray gerade für ihn da war und ihn getröstet hatte? Diese Ungewissheit machte ihn total kribbelig. Wie sollte er sich denn nun verhalten, wenn Kai wieder aufwachte? Sollte er so tun als wenn nichts gewesen wäre? Sollte er ihn darauf ansprechen? Nein, ansprechen ginge auf keinen Fall, da würde Kai sofort auf bockig stellen und er hätte alles verdorben. Kai muss es ihm aus eigener Kraft, bei vollem Bewusstsein sagen. Doch was war, wenn er sich das so nie traute? Würden sie dann für immer so weiter aneinander vorbei leben? Der Gedanke daran war grausam. Doch nach einer Weile fasste er einen Plan. ~~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Und allen, die meine Storys lesen wünsche ich noch Frohe Weihnachten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)